DE4432826C1 - Verfahren zur Herstellung eines Composit-Festtreibstoffs - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines Composit-FesttreibstoffsInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur
Herstellung eines Composit-Festtreibstoffs nach dem
Oberbegriff des Anspruchs 1.
Bei der Herstellung von Composit-Treibstoffen wird bisher
ein polymerer aushärtbarer Binder zusammen mit einem Härter
mit dem Oxidator und den übrigen Treibstoffkomponenten
vermischt. Das gebildete Gemisch bildet jedoch keine
standfeste Masse, d. h. es läßt sich beispielsweise nicht
extrudieren und dann zu kleinen Treibsätzen zerschneiden.
Kleine Treibsätze können daher mit diesem Gemisch nur
gegossen werden, was jedoch mit einem erheblichen Aufwand,
auch vom Gießwerkzeug her, verbunden ist. Hinzu kommt die
relativ kurze Topfzeit, in der das Gemisch vergossen werden
muß, bevor es aushärtet.
Gerade kleinere Treibsätze gewinnen jedoch zunehmend an
Bedeutung, und zwar vor allem bei zivilen Anwendungen. So
werden für Fahrzeuginsassenrückhaltesysteme mit
aufblasbaren Kissen (Airbag) immer häufiger sogenannte
Hybrid-Gasgeneratoren eingesetzt. Zum Aufblasen des Kissens
wird dabei ein Gas, wie Stickstoff oder Argon, verwendet,
das aus einem Vorratsbehälter ausströmt. Um das Abkühlen
beim Ausströmen des Gases und damit den Druckabfall zu
kompensieren, werden in den Hybrid-Gasgeneratoren kleine
Treibsätze eingesetzt, die zugleich zum Öffnen des Ventils
des Gas-Vorratsbehälters dienen. Ein weiteres Beispiel
stellen Feuerlöschvorrichtungen dar, bei denen kleine
Treibsätze zum Austreiben des Feuerlöschmittels aus einem
Behälter verwendet werden.
Aus der DE-OS 30 33 519 geht ein Treibmittel hervor, bei
dem eine Bleisalzdispersion mit Nitroglycerin, einem
organischen Oxidator und einem Vernetzungsmittel aus einem
Vorpolymer aus dem Reaktionsprodukt eines Polyesters mit
Hydroxylgruppen und einem Diisocyanat zu einem Brei
vermischt werden, der mit Nitrocellulose vermischt wird,
worauf der Brei in eine Form gegossen und ausgehärtet wird.
Nach der DE-AS 17 71 158 wird zur Herstellung eines Treibsatzes
ein Oxidator und ein Binder aus einem Blockmischpolymeren
aus Diisoolefinen und vinylsubstituierten aromatischen
Kohlenwasserstoffen vermischt, das Gemisch geknetet und
dann z. B. durch Strangpressen verformt. Ferner ist aus der
US-PS 4560425 ein Treibmittel bekannt, das durch Mischen
eines Acrylsäureesters, eines sauerstoffhaltigen
Lithiumsalzes und eines organischen Polyols, Gießen des
Gemischs in eine Form und Aushärten hergestellt wird.
Zur Herstellung eines Sprengstoffs wird nach der US-PS
4142928 ein Gemisch, das einen Brennstoff, einen Oxidator
und gegebenenfalls eine wäßrige Ammoniumnitratlösung enthält,
von einem Behälter einer Leitung zugeführt, in die ein
Bindemittel injiziert wird. An die Leitung schließt sich
ein Durchflußmischer und daran die Abpackmaschine für den
Sprengstoff an.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zur Herstellung
eines Composit-Festtreibstoffs bereitzustellen, mit dem
insbesondere kleinere Treibsätze hoher Leistung, Sicherheit
und Lebensdauer mit geringen Kosten herstellbar sind.
Dies wird erfindungsgemäß mit dem im Anspruch 1
gekennzeichneten Verfahren erreicht. In den Unteransprüchen
sind vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung
wiedergegeben.
Erfindungsgemäß wird also der polymere Binder in Form einer
wäßrigen Dispersion zu den übrigen Treibstoffkomponenten
gegeben, wenn diese vermischt werden.
Vorzugsweise weist die wäßrige polymere Binder-Dispersion
filmbildende Eigenschaften auf, um dem Treibsatz die
erforderliche Festigkeit zu verleihen. Im Gegensatz dazu
wird bei den herkömmlichen Composit-Treibsätzen die
Festigkeit durch die chemische Vernetzung (Polyaddition)
des Binders erhalten.
Als Binder haben sich insbesondere hinsichtlich der
Verarbeitbarkeit und der Festigkeit wäßrige
Kunststoffdispersionen folgender Polymere als geeignet
erwiesen: Polyvinylacetat, Co- und Terpolymere aus
Vinylacetat mit Ethylen, Vinyllaureat, Maleinsäureester,
Vinylchlorid, Acrylsäureester und Styrol, Homo- und
Copolymere von Acrylsäureester und Methacrylsäureester, Co-
und Terpolymere aus Styrol, Butadien, Chlorbutadien,
Acrylnitril, Acrylsäureester, Vinylpyrridin, Fumar- und
Maleinsäureester, Vinylchlorid und Vinylidenchlorid sowie
Gemische dieser Polymere. Besonders geeignet sind wäßrige
Vinylacetat-Acrylester-, Butylacrylat-Styrol- und Styrol-
Butadien-Copolymer-Dispersionen. Dabei kann der
Gewichtsanteil der Einheiten der einen bzw. anderen
Polymerkomponente jeweils zwischen 20 und 80 Gew.-%
schwanken, d. h., das Vinylacetat-Acrylsäureester-Copolymer
kann beispielsweise aus 20 bis 80 Gew.-% Vinylacetat-
Einheiten und 80 bis 20 Gew.-% Acrylsäureester-Einheiten
bestehen. Der Acrylsäureester ist vorzugsweise ein
Acrylsäuremethylester. Gleiches gilt für den
Methacrylsäureester.
Die Teilchen in der wäßrigen polymeren Binder-Dispersion
weisen eine Größe auf, die größer ist als die Teilchen
einer Lösung und kleiner als die Teilchen einer Suspension,
liegen also als Schwebstoff vor.
Die wäßrige Dispersion besteht aus 30 bis 80
Gew.-%, insbesondere 40 bis 60 Gew.-% Wasser und 70 bis 20
Gew.-%, insbesondere 60 bis 40 Gew.-% des polymeren
Binders.
Als Oxidator können bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
alle konventionellen anorganischen und organischen Oxidato
ren für Composit-Treibstoffe verwendet werden. Beispiele
für Oxidatoren sind Ammoniumperchlorat, Alkali- und Erdal
kaliperchlorate, Ammoniumnitrat, Alkali- und Erdalkalini
trate, Nitramine, Peroxide, Ammoniumchlorat, Alkali- und
Erdalkalichlorat, Metalloxide, Chromate und Permanganate.
Ammoniumperchlorat, Kaliumperchlorat, Natriumnitrat, Kali
umnitrat und Ammoniumnitrat werden bevorzugt. Als kri
stalline organische Oxidatoren werden insbesondere Cy
clotrimethylentrinitramin (Hexogen), Cyclotetramethylente
tranitramin (Oktogen), Tetranitrobutan, Hexanitroethan,
Pentaerythrittetranitrat und Mannitolhexanitrat eingesetzt.
Auch Gemische dieser Oxidatoren können verwendet werden.
Die mittlere Teilchengröße der Oxidatoren kann 2 bis 200 µm
betragen.
Da der Wassergehalt der wäßrigen polymeren Binder-
Dispersion in der Regel zu hoch ist, um eine ausreichend
hochviskose Knetmasse zu erhalten, wird nach der Erfindung
vorzugsweise ein Füllstoff zugesetzt.
Dieser Füllstoff kann ein polymeres, in Wasser
dispergierbares Dispersionspulver sein. Ein derartiges
Pulver ist in Wasser quellbar und kann aus den gleichen
Kunststoffen bestehen, wie der polymere Binder. Günstig
wirkt es sich auf die Festigkeit der Treibsätze aus, wenn
das Polymere des Dispersionspulvers am Filmbildungsprozeß
teilnimmt.
Statt eines in Wasser dispergierbaren polymeren
Dispersionspulvers kann der Füllstoff jedoch auch aus einem
in Wasser nicht quellfähigen Kunststoffpulver bestehen,
also beispielsweise aus fein gemahlenem Polyoxymethylen,
Celluloseacetat, Polyvinylchlorid, Polystyrol, Polyethylen
oder Polypropylen. Die Teilchengröße des nicht in Wasser
dispergierbaren und darin auch nicht quellfähigen
Kunststoffpulvers kann beispielsweise 5 bis 200 µm
betragen, vorzugsweise liegt sie bei 10 bis 100 µm.
Wie sich gezeigt hat, kann der Füllstoff ganz oder
teilweise weggelassen werden, wenn der Oxidator ein
organischer Oxidator oder ein Gemisch aus einem
anorganischen Oxidator und einem organischen Oxidator ist,
also beispielsweise ein Gemisch aus einem Ammonium-,
Alkali- oder Erdalkaliperchlorat und Hexogen und/oder
Oktogen.
Das Gemisch, das nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
hergestellt wird, besteht vorzugsweise aus 50 bis 90 Gew.-%
Oxidator, 10 bis 40 Gew.-% des polymeren Binders, und zwar
bezogen auf den Feststoffgehalt der wäßrigen Dispersion,
also ohne Wasser, sowie bis zu 20 Gew.-% Füllstoff, 0 bis 5
Gew.-% Abbrandmoderator und 0 bis 10 Gew.-% Kühlmittel.
Als Abbrandmoderator können Metalloxide, Ruß, Graphit,
Siliciumdioxid, Silikate, Eisencyanidkomplexe sowie
organische Blei- und Kupferverbindungen, wie Bleisalicylat
oder Kupferresorcylat verwendet werden. Als Metalloxide
haben sich insbesondere Eisenoxide, Kupferchromit, Chromate
oder Bichromate als geeignet erwiesen, insbesondere
Eisen(III)oxid mit einer spezifischen Oberfläche von 5 bis
250 m²/g.
Als Kühlmittel können Metalloxide oder endotherm
zersetzliche Stoffe, wie Oxamid, verwendet werden.
Die Formgebung des Gemischs zum Treibsatz erfolgt durch
Strangpressen, Verwalzen oder Extrudieren, also
Vermischen und Strangpressen in einem Arbeitsgang.
Nach der Formgebung werden formstabile Körper
erhalten. So ist beispielsweise ein aus dem Gemisch
gepreßter Strang so formstabil, daß er zu formstabilen
Pellets zerschnitten werden kann.
Das Aushärten erfolgt aufgrund der
Filmbildungseigenschaften der wäßrigen Polymer-Dispersion.
Deshalb muß die Mindestfilmbildungstemperatur (MFT) der
jeweiligen Polymer-Dispersion beim Trocknen eingehalten
werden. Die Mindestfilmbildungstemperatur liegt im
allgemeinen über 15°C. Um die Filmbildung zu beschleunigen,
erfolgt das Trocknen jedoch bei einer erhöhten Temperatur
bis höchstens 120°C. Im allgemeinen wird das Trocknen bei
30 bis 80°C durchgeführt. Die Trockenzeit beträgt
beispielsweise 2 bis 10 Tage, je nach Größe des geformten
Körpers. Das Zerkleinern des Körpers, beispielsweise eines
extrudierten Strangs zu Pellets kann vor oder nach dem
Trocknen erfolgen.
Falls ein Füllstoff verwendet wird, werden bei der
Herstellung des Treibstoffs im allgemeinen die wäßrige
polymere Binder-Dispersion und der Oxidator sowie
gegebenenfalls der Abbrandmoderator und das Kühlmittel
vorgelegt. Zur Erzielung der optimalen Viskosität für die
Formgebung wird diesem Gemisch dann die benötigte Menge des
Füllstoffs, also des polymeren Dispersionspulvers und/oder
des nicht quellfähigen Kunststoffpulvers, beigegeben und
anschließend geknetet. Die Formgebung der so erhaltenen
Masse kann unmittelbar danach erfolgen. Falls die Masse bis
zur Formgebung gelagert wird, muß dies in einem dichten
Behälter geschehen, um ein Verdunsten des Wassers und damit
ein Aushärten durch Filmbildung zu verhindern.
Aus dem erfindungsgemäßen Composit-Festtreibstoff können
beispielsweise Stirnbrenner, Innen- oder Außenbrenner,
Mehrlochpulver oder Pellets erhalten werden. Die Pellets
können für Gasgeneratoren, Ausstoßvorrichtungen oder
Kurzzeittriebwerke eingesetzt werden. Die Herstellung von
Innenbrennern, Außenbrennern, Mehrlochpulver oder Pellets
kann durch Strangpressen oder Extrusion erfolgen. Dabei
werden die entsprechenden Mundstücke bzw. für
Mehrlochpulver Mundstücke mit Nadeln verwendet. Das
Schneiden der Stränge kann entweder unmittelbar nach der
Extrusion oder nach der teilweisen oder vollständigen
Trocknung erfolgen. Ein Vorteil des erfindungsgemäßen
Verfahrens ist vor allem auch die hohe Sicherheit während
der Formgebung, da aus der Anwesenheit des Wassers der
wäßrigen polymeren Binder-Dispersion eine deutlich
geringere Reib- und Schlagempfindlichkeit resultiert. Dem
Umweltgedanken und Arbeitsschutz wird durch den gänzlichen
Verzicht auf organische Lösungsmittel Rechnung getragen,
ferner durch den Verzicht auf toxische Substanzen, wie
Isocyanat, welche im allgemeinen als Härter zur
Polyaddition des Binders der herkömmlichen Composit-
Treibstoffe verwendet werden.
Die nachstehenden Beispiele dienen der weiteren Erläuterung
der Erfindung.
20,9 Gew.-Teile Vinylacetat-Acrylsäureester-Copolymer als
wäßrige Dispersion mit einem Feststoffgehalt von 45 Gew.-%
werden mit 79,7 Gew.-Teilen Kaliumperchlorat mit einer
mittleren Korngröße von 13 µm und 1 Gew.-Teil
Eisen(III)oxid mit einer spezifischen Oberfläche von 30
m²/g in einem Horizontalkneter vermischt. Um eine gut
extrudierbare Masse zu erhalten, werden zur Eindickung des
Gemischs 9,9 Gew.-Teile eines Vinylacetat-Acrylsäureester-
Copolymer-Dispersionspulvers beigemischt, und es wird bei
Raumtemperatur weitergeknetet. Die so hergestellte Masse
wird danach bei ca. 100 bar strangextrudiert und
anschließend bei etwa 40°C mehrere Tage getrocknet. Der
Treibstoff ist formstabil, und zwar auch bei Temperaturen
über 110°C, und besitzt eine Abbrandgeschwindigkeit von 27
mm/s bei 100 bar und 20°C.
28 Gew.-Teile Butylacrylat-Styrol-Copolymer als wäßrige
Dispersion mit einem Feststoffgehalt von 50 Gew.-% werden
mit 48,3 Gew.-Teilen Ammoniumperchlorat mit einer mittleren
Korngröße von 6 µm, 36,7 Gew.-Teilen Natriumnitrat mit
einer mittleren Korngröße von 10 µm und 1 Gew.-Teil
Eisen(III)oxid mit einer spezifischen Oberfläche von 80
m²/g in einem Horizontalkneter vermischt. Die so
hergestellte Masse wird danach mit ca. 100 bar
stranggepreßt und anschließend bei etwa 40°C mehrere
Tage getrocknet. Die Abbrandgeschwindigkeit beträgt 13 mm/s
bei 100 bar und 20°C.
30,4 Gew.-Teile Styrol-Butadien-Copolymer als wäßrige
Dispersion mit einem Feststoffgehalt von 46 Gew.-% werden
mit 48,3 Gew.-Teilen Ammoniumperchlorat mit einer mittleren
Korngröße von 6 µm, 36,7 Gew.-Teilen Natriumnitrat mit
einer mittleren Korngröße von 10 µm und 1 Gew.-Teil
Eisen(III)oxid mit einer spezifischen Oberfläche von 80
m²/g in einem Horizontalkneter vermischt. Die so
hergestellte Masse wird danach mit ca. 100 bar
strangextrudiert und anschließend bei etwa 40°C mehrere
Tage getrocknet. Die Abbrandgeschwindigkeit beträgt 13 mm/s
bei 100 bar und 20°C.
20 Gew.-Teile Butylacrylat-Styrol-Copolymer als wäßrige
Dispersion mit einem Feststoffgehalt von 50 Gew.-% werden
mit 30 Gew.-Teilen Hexogen mit einer mittleren Korngröße
von 100 µm und 30 Gew.-Teilen Hexogen mit einer mittleren
Korngröße von 30 µm sowie 19 Gew.-Teilen Kaliumperchlorat
mit einer mittleren Korngröße von 13 µm und 1 Gew.-Teil
Eisen(III)oxid mit einer spezifischen Oberfläche von 35
m²/g in einer Horizontalknete vermischt. Die so
hergestellte Masse wird danach mit ca. 100 bar
stranggepreßt und anschließend bei etwa 40°C mehrere
Tage getrocknet. Der Treibstoff ist formstabil und besitzt
eine Abbrandtemperatur von 2300 K mit einem spezifischen
Impuls von 244 Ns/kg.
Zur Herstellung eines rauchlosen Treibstoffes werden 38,9 Gew.-Teile Vinylacetat-Acrylsäu
reester-Copolymer als wäßrige Dispersion mit einem Feststoffgehalt von 45 Gew.-% mit 82,5
Gew.-Teilen Oktogen mit einer mittleren Korngröße von 50 µm in einer Horizontalknete
vermischt. Die so hergestellte Masse wird danach mit ca. 120 bar strangextrudiert und an
schließend bei 40°C mehrere Tage getrocknet. Der Treibstoff ist formstabil und besitzt eine
Abbrandtemperatur von 2200 K bei einem spezifischen Impuls von 253 Ns/kg.
Claims (16)
1. Verfahren zur Herstellung eines Composit-
Festtreibstoffes durch Vermischen eines Oxidators mit
einem Binder, Strangpressen, Extrudieren oder Verwalzen
der erhaltenen Mischung und nachfolgendes Trocknen,
wobei der Binder aushärtet, dadurch gekennzeichnet, daß
der Oxidator in einer wäßrigen Dispersion eines
polymeren Binders, die aus 30 bis 80 Gew.-% Wasser und
20 bis 70 Gew.-% polymerem Binder besteht, vermischt
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
50 bis 90 Gewichtsteile Oxidator mit 10 bis 40
Gewichtsteilen des polymeren Binders, bezogen auf den
Feststoffgehalt der wäßrigen Dispersion, vermischt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß dem Composit-Treibstoff bis zu 30
Gew.-% eines Füllstoffes bis zu 5 Gew.-% eines Abbrandmoderators und
bis zu 10 Gew.-% eines Kühlmittels zugesetzt werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß eine wäßrige polymere Binder-
Dispersion mit filmbildenden Eigenschaften verwendet
wird und das Gemisch oberhalb der
Mindestfilmbildungstemperatur getrocknet wird.
5. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
als Füllstoff ein in Wasser dispergierbares polymeres
Dispersionspulver verwendet wird.
6. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß als polymerer Binder oder
polymeres Dispersionspulver Polyvinylacetat, Co- und
Terpolymere aus Vinylacetatmethethylen, Vinyllaureat,
Maleinsäureester, Vinylchlorid, Acrylsäureester und
Styrol, Homo- und Copolymere von Acrylsäureester und
Methacrylsäureester, Co- und Terpolymere aus Styrol,
Butadien, Chlorbutadien, Acrylnitril, Acrylsäureester,
Vinylpyrridin, Fumar- und Maleinsäureester,
Vinylchlorid und Vinylidenchlorid verwendet werden.
7. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß als
Füllstoff ein in Wasser nicht quellfähiges
Kunststoffpulver eingesetzt wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
als Kunststoffpulver Polyoxymethylen,
Celluloseacetat, Polyvinylchlorid, Polystyrol oder
Polyethylen eingesetzt wird.
9. Verfahren nach Anspruch 7 oder 8, dadurch
gekennzeichnet, daß ein Kunststoffpulver mit einer mittleren
Teilchengröße von 5 bis 200 µm eingesetzt wird.
10. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß als Oxidator wenigstens ein
anorganischer Oxidator aus der Gruppe
Ammoniumperchlorat, Alkali- oder Erdalkaliperchlorat,
Ammoniumnitrat, Alkal- oder Erdalkalinitrat,
Ammoniumchlorat, Alkali- oder Erdalkalichlorat,
ein Peroxid oder ein Metalloxid eingesetzt wird.
11. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß als Oxidator wenigstens ein
organischer Oxidator aus der Gruppe Hexogen, Oktogen,
Tetranitrobutan, Hexanitroethan, Pentraerythrit,
Tetranitrat oder Mannitolhexanitrat eingesetzt wird.
12. Verfahren nach Anspruch 10 und 11, dadurch
gekennzeichnet, daß als Oxidator ein Gemisch aus
wenigstens einem anorganischen Oxidator und wenigstens
einem organischen Oxidator eingesetzt wird.
13. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß als
Abbrandmoderator ein Metalloxid, Siliciumdioxid,
ein Silikat, ein Eisencyanidkomplex, Ruß, Graphit oder
eine organische Blei- oder Kupferverbindung eingesetzt wird.
14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß
als Abbrandmoderator Eisen(III)oxid mit einer
spezifischen Oberfläche von 5 bis 250 m²/g eingesetzt wird.
15. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
als Kühlmittel ein Metalloxid oder eine sich endotherm
zersetzende organische Verbindung eingesetzt wird.
16. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das stranggepreßte oder extrudierte Gemisch vor oder
nach dem Trocknen zu Pellets zerschnitten wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4432826A DE4432826C1 (de) | 1994-09-15 | 1994-09-15 | Verfahren zur Herstellung eines Composit-Festtreibstoffs |
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Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE4432826C1 true DE4432826C1 (de) | 1996-04-04 |
Family
ID=6528264
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DE (1) | DE4432826C1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE10009819A1 (de) * | 2000-03-01 | 2001-09-06 | Trw Airbag Sys Gmbh & Co Kg | Verfahren zur Herstellung von Treibstoff-Formlingen |
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DE3033519A1 (de) * | 1980-09-05 | 1982-04-29 | Hercules Inc., 19899 Wilmington, Del. | Rauchloses, vernetztes zweikomponenten-treibmittel und verfahren zu seiner herstellung |
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-
1994
- 1994-09-15 DE DE4432826A patent/DE4432826C1/de not_active Expired - Fee Related
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D1 | Grant (no unexamined application published) patent law 81 | ||
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