DE4432402C2 - Schwall-Lötdüse zum flußmittelfreien Löten - Google Patents
Schwall-Lötdüse zum flußmittelfreien LötenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Schwall-Lötdüse
zum flußmittelfreien Löten gemäß den Merkmalen des
Patentanspruches 1.
Eine Schwall-Lötdüse der gattungsgemäßen Art ist aus
der DE 32 18 338 A1 vorbekannt. Diese dient zum
flußmittelfreien Löten von über die Lötwelle des ein
Leitblech umfassenden Wellenformers geführten Leiter
platten, wobei das Lötmittel mittels mindestens einer
Ultraschallelektrode (Sonotrode) in Schwingungen ver
setzt wird. Hierbei ist die Sonotrode unterhalb des
Wellenformers der Lötdüse angebracht. Hierdurch können
die Ultraschallschwingungen der Sonotrode nicht
optimal auf die Lötverbindungen einwirken, da nur der
Wellenformer von der Ultraschallschwingung beauf
schlagt wird.
Eine Schwall-Lötdüse zum flußmittelfreien Löten ist
aus dem Firmenprospekt der ASAHI GLASS Company "Flux
loses Ultraschall-Lötsystem", Seite 9, vorbekannt.
Hierbei befindet sich die Sonotrode eines Ultra
schall-Oszillators innerhalb eines Lotbadbehälters und bildet
das Mittelteil einer Schwall-Lötdüse, wobei auf gegen
überliegenden Seiten der Sonotrode das schmelzflüssige
Lot zur Bildung einer Lötwelle oberhalb der Sonotrode
hochgepumt wird. Die zu lötenden Teile werden dabei
über die Oberfläche der schmelzflüssigen Lötwelle
bewegt oder vertikal in diese eingetaucht, während das
zu bearbeitende Teil weiter horizontal bewegt wird.
Es ist ferner bekannt, daß durch Verwendung von Ultra
schall-Schwingungen im Bereich der zu verlötenden
Teile eine gute Reinigung und Benetzung der Ober
flächen der zu verlötenden Teile erfolgt, ohne daß
vorher ein Flußmittel auf die Lötstellen der zu
verlötenden Teile aufgebracht worden ist.
Der Erfindung liegt von daher die Aufgabe zugrunde,
eine Schwall-Lötdüse zum flußmittelfreien Löten von
über die Lötwelle eines ein Leitblech umfassenden
Wellenformers geführten Leiterplatten zu schaffen,
wobei das industrielle Löten von Leiterplatten
wesentlich verbessert werden soll.
Die Lösung dieser Aufgabe ergibt sich aus den kenn
zeichnenden Merkmale des Patentanspruches 1. Dadurch,
daß die Oberfläche der Sonotrode einen im wesentlichen
horizontalen Endbereich des Leitbleches einer Schwall-Löt
düse bildet, wird erreicht, daß die Sonotrode in
konstruktiv zweckmäßiger Weise genau dort angeordnet
ist, wo die Lötung der Lötstellen erfolgt. Die Ober
fläche der Sonotrode als Bestandteil des Wellenformers
befindet sich selbst unmittelbar im Kontakt mit der
über den Wellenformer geführten heißen Lötwelle,woraus
eine unmittelbare Einwirkung der Ultraschallschwingun
gen der Sonotrode auf die Lötwelle und damit auf die
in diese zum Löten eingetauchten Lötstellen einwirkt.
Es erfolgt keine Abkühlung der Lötwelle an der Sono
trode, da diese auf Lötbadtemperatur aufgeheizt wird.
Die Lötung erfolgt somit bei gleichbleibender Lötbad
temperatur. Die Länge und Form der Sonotrode in Rich
tung der Lotwelle bestimmt die Wellenform und deren
Fließgeschwindigkeit. Die Oberfläche der Sonotrode
befindet sich somit als Bestandteil des Wellenformers
in direkter Einwirkung auf die Lötwelle und damit auf
die Lötstellen der zu verlötenden Teile. Die Sonotrode
befindet sich somit im unmittelbaren Einwirkungs
bereich auf die gerichtete Strömung der Lötwelle, in
welche dicht oberhalb der Sonotrode die zu verlötenden
Teile der vorbeigeführten Leiterplatten eintauchen.
Die Ultraschallschwingungen der Sonotrode können damit
eine gute Reinigung und Benetzung der Oberflächen der
zu verlötenden Teile bewirken, was für das industri
elle Löten von Leiterplatten wesentlich ist. Dadurch
ist eine Vorbehandlung der zu verlötenden Teile durch
Aufsprühen von Flußmittel nicht mehr erforderlich, so
daß die erfindungsgemäß ausgebildete industrielle
Schwall-Lötdüse wesentlich kompakter gebaut werden
kann und sehr umweltfreundlich ist, da keine andere
Vorbehandlung der Lötstellen erforderlich ist, um zu
metallisch-reinen Lötflächen zu gelangen. Bei der
erfindungsgemäßen Schwall-Lötdüse werden das Reinigen
und die Lötung der Lötstellen vereinigt.
In weiterer Ausbildung der Erfindung ist die Ober
fläche der Sonotrode mindestens teilweise in Fließ
richtung des Lötmittels um einen kleinen Winkel
gegenüber der Horizontalen geneigt ausgebildet. Diese
Ausbildung der Oberfläche der Sonotrode bestimmt die
Form der Lötwelle und deren Fließgeschwindigkeit.
Zur Bildung bzw. Führung der Lötwelle ist die Ober
fläche der Sonotrode in weiterer Ausbildung der
Erfindung mit Schlitzen versehen, die z. B. ein
seitliches Ausbreiten der Lötwelle erzeugen können.
Erfindungsgemäß ist die Lagerstelle der im Lötmittel
behälter gelagerten Sonotrode in einem Knoten der
Ultraschwingung ausgebildet, um keinerlei Einwirkung
der Ultraschallschwingung auf den Behälter selbst zu
bewirken, sondern die Ultraschallschwingungen gezielt
auf die Lötwelle einwirken lassen zu können. Zum
industriellen Löten von Leiterplatten ist ferner vor
gesehen, daß mehrere Sonotroden nebeneinander über die
Breite des Lötmittelbehälters angeordnet sind. Hier
durch kann die zum industriellen Löten notwendige
große Breite einer Schwall-Lötdüse mit einer Sonotro
deneinheit bestückt werden. Hierzu ist die Oberfläche
der Sonotroden im Querschnitt rechteckig ausgebildet
und die Sonotroden sind dicht nebeneinander angeord
net, wobei die Sonotroden auf gegenüberliegenden Sei
ten unterhalb ihrer Oberflächen im Querschnitt verrin
gert sind und die Lagerstellen der Sonotroden in dem
im Querschnitt verringerten Bereich zwischen je zwei
aneinanderstoßenden Sonotroden aufgenommen sind. Dies
ermöglicht die einzelne Lagerung jeder der nebeneinan
der angeordneten Sonotroden im Lötmittelbehälter.
Schließlich sind die Ultraschallschwingungen der Sono
troden in Intervallen einschaltbar, um eine noch bes
sere Benetzung und Auffüllung der zylinderförmigen
Hohlräume einer Leiterplatte aufgrund des Kapillari
tätsprinzips zu bewirken, wobei selbst längere und im
Durchmesser kleine Hohlräume mit Lot gefüllt werden.
Die Erfindung ist nachfolgend anhand einer in den
Zeichnungen näher dargestellten Schwall-Lötdüse
zum flußmittelfreien Löten näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 einen prinzipiellen Längsschnitt durch
die Schwall-Lötdüse im Betriebszustand
und
Fig. 2 einen Querschnitt durch die Schwall-Lötdüse
im Bereich der Sonotroden.
Die Schwall-Lötdüse zum flußmittelfreien Löten umfaßt
einen beheizbaren Lötmittelbehälter 1, zwei Lötdüsen
2, 3 und vier nebeneinander angeordnete Ultraschall
elektroden 4 mit zugehörigen Sonotroden 5. Oberhalb
des Lötmittelbehälters 1 befindet sich eine Transport
bahn 6 für mit zu verlötenden Teilen versehenen Lei
terplatten, die in Richtung des Pfeiles 7 gefördert
werden. Der Transportwinkel der Transportbahn 6
beträgt etwa 7° gegenüber der Horizontalen.
Mittels der Lötdüse 2 wird eine Lötwelle 8 erzeugt,die
entgegen der Transportrichtung gemäß Pfeil 7 fließt.
Mittels der Lötdüse 3 wird eine bogenförmige Lötwelle
9 erzeugt, die in Transportrichtung (Pfeil 7) gerich
tet ist. Zwischen den jeweils abfallenden Bereichen
der Lötwellen 8, 9 ist ein vertikal verstellbares
Leitblech 10 angeordnet. Mittels der gegenläufigen
Lötwellen 8, 9 wird erreicht, daß die zu verlötenden
Bauteile einer Leiterplatte allseitig vom flüssigen
Lötmittel benetzt werden, ohne daß es aufgrund der
Transportrichtung gemäß Pfeil 7 der Leiterplatten zu
unbenetzten Lötstellen kommt. Dies ist insbesondere
für SMD-(Surface Mounted Devices)-Bauteile notwendig.
Die Lötdüse 2 besitzt einen Wellenformer 11, der aus
abgebogenen oder abgewinkelten Blechteilen und einem
unteren Leitblech 13 gebildet ist, dessen Oberfläche
in die Oberfläche 12 der Sonotrode 5 bzw. der Sonotro
den 5 übergeht, wie es in Fig. 1 klar dargestellt ist.
Dabei bildet die Oberfläche 12 jeder Sonotrode 5 einen
Teilbereich der Oberfläche des unteren Leitbleches 13
des Wellenformers 11 der Lötdüse 2. Die Länge der Ober
fläche 12 der Sonotrode 5 in Richtung der Lötwelle 8
und die Form der Oberfläche der Sonotrode 5 bestimmen
die Form der Lötwelle 8 und deren Fließgeschwindig
keit. Hierzu bildet die Oberfläche 12 der Sonotrode 5
den im wesentlichen horizontalen Endbereich des
unteren Leitbleches 13 des Wellenformers 11 der Löt
düse 2. Die Oberfläche 12 der Sonotrode 5 ist in
Fließrichtung der Lötwelle 8 um einen kleinen Winkel
von etwa 3 bis 4° gegenüber der Horizontalen geneigt
ausgebildet, um so das Fließverhalten der Lötwelle 8
zu beeinflussen. Die Sonotrode 5 besteht aus gehärte
tem Stahl oder Titan und ihre Oberfläche 12 ist mit
dem Lötmittel der Lötwelle 8 benetzt. Die Sonotrode 5
befindet sich im unmittelbaren Einwirkungsbereich des
heißen Lötmittels der Lötwelle 8, um die Sonotrode 5
auf die Lötbadtemperatur zu bringen und um keine Ab
kühlung der Lötwelle 8 an der Sonotrode 5 zu erzeugen,
woraus eine gleichmäßige Temperatur der Lötwelle 8
resultiert.
Die Oberfläche der Sonotrode 5 ist gefräst und/oder
geschliffen sowie mit nicht dargestellten Schlitzen
oder Riefen zur Führung der Lötwelle 8 versehen, die
z. B. in gewünschter Weise verbreitert werden kann.
Die Sonotrode 5 als wesentlicher Bestandteil der
ansonsten handelsüblichen Ultraschallelektrode 4
arbeitet mit einer Frequenz von 20 bis 30 kHz und
einer Amplitude von 2 bis 7 µm bei einer maximalen
Leistung von 1500 W je Sonotrode 5, d. h. 6000 W bei
vier Sonotroden 5. Jede speziell ausgebildete Sono
trode ist mit einem umlaufenden Rand 14 versehen, der
in mit dem Lötmittelbehälter 1 festverbundenen Lager
elementen 15 eingespannt ist, wobei die aus dem Rand
14 und den Lagerelementen 15 gebildete Lagerstelle
einer jeden Sonotrode 5 in einem Knoten der Ultra
schallschwingung ausgebildet ist, so daß keine
Ultraschallschwingungen von der Sonotrode 5 auf die
behälterfesten Lagerelemente 15 übertragen werden.
Die Oberfläche 12 jeder Sonotrode 5 ist im Querschnitt
rechteckig ausgebildet, und die Sonotroden 5 sind
dicht nebeneinander angeordnet, wie es in Fig. 2 dar
gestellt ist, wobei die Sonotroden 5 unterhalb ihrer
Oberfläche 12 in Richtung quer zur Transportrichtung
gemäß Pfeil 7 im Querschnitt verringert sind, wie es
in Fig. 2 dargestellt ist, und wobei die Ränder 14 der
Sonotroden 5 in den querschnittsverringerten Bereichen
zwischen je zwei aneinanderstoßenden Sonotroden 5 in
den dortigen Lagerelementen 15 aufgenommen sind.
Durch die vorbeschriebene Ausbildung der Schwall-Löt
düse kann ein flußmittelfreies Löten von über die
Lötwellen 8, 9 der Lötdüsen 2, 3 geführten Leiterplatten
durchgeführt werden, wobei das Lötmittel der Lötwelle
8 mittels der Sonotroden 5 in Schwingungen versetzt
wird, die Oberflächen 12 der Sonotroden 5 unmittelbar
von der Lötwelle 8 überspült und die Leiterplatten mit
ihren Lötstellen dicht über die Oberflächen 12 der
Sonotroden 5 geführt werden. Die gesamte Schwall-Löt
düse ist in nicht näher dargestellter Weise gekapselt
ausgeführt und wird unter einer Schutzgasatmosphäre,
insbesondere einer Stickstoffatmosphäre, betrieben.
Durch die Einwirkung des Ultraschalls auf die Löt
stellen wird Kavitation, d. h. die Bildung von
Hohlräumen bzw. Luftblasen im Lot, erzeugt, so daß
keine Vorbehandlung der Lötstellen durch Flußmittel
auftrag erforderlich ist. Die zu verlötenden Bauteile
werden mittels einer Vorheizung und der durch die
Lötwelle 9 gebildeten Vorwelle auf die optimale Löt
temperatur im Bereich der Sonotroden 5 gebracht. Statt
der Schutzgasatmosphäre kann eine Vakuumatmosphäre
geschaffen werden, so daß eine Verwendung von Schutz
gas nicht erforderlich ist.
Zur Vermeidung von Oberflächenspannungen können die
Ultraschallschwingungen der Sonotroden 5 auch in
Intervallen eingeschaltet werden, wobei beste Löt
resultate an den Lötstellen erzielt werden. Die Ultra
schallelektroden 4 werden erst dann betrieben, wenn
die Lötwelle 8 bereits fließt.
Claims (7)
1. Schwall-Lötdüse zum flußmittelfreien Löten von über
die Lötwelle eines ein Leitblech umfassenden Wel
lenformers geführten Leiterplatten, wobei das Löt
mittel mittels mindestens einer Ultraschallelek
trode (Sonotrode) in Schwingungen versetzt wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Oberfläche (12) der Sonotrode (5) einen
im wesentlichen horizontalen Endbereich des Leit
bleches (13) des Wellenformers (11) bildet und
unmittelbar von der Lötwelle überspült wird und
daß die Leiterplatten dicht über die Oberfläche der
Sonotrode (5) geführt werden.
2. Schwall-Lötdüse nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Oberfläche (12) der Sonotrode (5)
mindestens teilweise in Fließrichtung des
Lötmittels um einen kleinen Winkel gegenüber der
Horizontalen geneigt ausgebildet ist.
3. Schwall-Lötdüse nach Anspruche 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Oberfläche (12) der
Sonotrode (5) mit Schlitzen zur Führung der
Lötwelle (8) versehen ist.
4. Schwall-Lötdüse nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Lagerstelle (14, 15)
der im Lötmittelbehälter (1) gelagerten Sonotrode
(5) in einem Knoten der Ultraschallschwingung
ausgebildet ist.
5. Schwall-Lötdüse nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Sonotroden (5)
nebeneinander über die Breite des Lötmittel
behälters (1) angeordnet sind.
6. Schwall-Lötdüse nach Anspruch 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Oberfläche (12) der Sonotroden
(5) im Querschnitt rechteckig ausgebildet und dicht
nebeneinander angeordnet sind, daß die Sonotroden
(5) unterhalb ihrer Oberflächen auf ihren gegen
einandergerichteten Seiten im Querschnitt
verringert sind und daß die Lagerstellen (14, 15)
der Sonotroden (5) in den im Querschnitt ver
ringerten Bereichen zwischen je zwei aneinander
stoßenden Sonotroden (5) aufgenommen sind.
7. Schwall-Lötdüse nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß die Ultraschall
schwingungen der Sonotroden (5) in Intervallen
einschaltbar sind.
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