DE4430832A1 - Mehrstrahlantenne, Sende-/Empfangseinrichtung und Betriebsverfahren dazu - Google Patents
Mehrstrahlantenne, Sende-/Empfangseinrichtung und Betriebsverfahren dazuInfo
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- H01Q3/24—Arrangements for changing or varying the orientation or the shape of the directional pattern of the waves radiated from an antenna or antenna system varying the orientation by switching energy from one active radiating element to another, e.g. for beam switching
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- Variable-Direction Aerials And Aerial Arrays (AREA)
- Mobile Radio Communication Systems (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft eine Antennenanordnung
zur gleichzeitigen Ausbildung mehrerer, vonein
ander unabhängiger Richtstrahlen mit einer Lune
burg-Linse in zylindrischer Form, einer Sende-
/Empfangseinrichtung und ein geeignetes Be
triebsverfahren zur optimierten Nutzung dieser
Antennenanordnung.
Mehrstrahlantennen werden in der Funkerfassung
und Funkortung eingesetzt sowie in der Funk
kommunikation dann, wenn mehrere Funk
strecken in unterschiedliche Richtungen entweder
gleichzeitig betrieben werden sollen oder in einer
raschen Folge, die für eine mechanische Drehung
einer Antennenanordnung zu schnell wäre.
Gegenüber Funkeinrichtungen, die in mehrere
Richtungen gleichzeitig kommunizieren, sparen
Einrichtungen mit schneller zyklischer Umschal
tung der Antennenrichtung Sende- und Emp
fangsgerät, weil sie mit nur einem Paar Sender
und Empfänger je Funkstelle auskommen.
Antennenanordnungen für diesen Zweck sind an
und für sich bekannt in Form von beispielsweise
mehreren Richtantennen, Phased Array Antennen
[S. M. Sussmann: "A Survivable Network of
Ground Relays for Tactical Data Communicati
ons", IEEE Trans. Com., Vol. 28, No. 9, 1980,
S. 1616-1624, DE 41 34 357] und scheibenför
migen Luneburg-Linsen [EP 0 015 018].
Phased Array Antennen und Luneburg-Linsen
benötigen wesentlich weniger Volumen und Auf
bauplatz als eine Gruppe mehrerer Richtantennen
gleichen Gewinns.
Phased Array Antennen bestehen aus einer Grup
pe von Strahlern, die über Phasenschieber mit
einem gemeinsamen Antennenanschluß verbun
den sind.
Der Strahl der Phased Array Antenne wird durch
geeignete Einstellung der Phasenschieber ge
formt. Digitale Phasenschieber enthalten bei
spielsweise 7 oder 8 Umwegleitungen und dop
pelt so viele Umschalter und haben einen ent
sprechenden Verlust. Ihre Ansteuerung erfordert
Hard- und Software und eine schnelle Daten
übertragung zwischen Antenne und Steuerrech
ner.
Zum Ausgleich der Verluste der Phasenschieber
ist der Einsatz von Vorverstärkern üblich, die im
Sendefall überbrückt werden müssen. In Halb
duplex-Anlagen, die zu einem bestimmten Zeit
punkt entweder senden oder empfangen, lassen
sich für die Überbrückung Halbleiterschalter
verwenden, während für Vollduplex-Anlagen, die
gleichzeitig senden und empfangen, Frequenz
weichen oder Zirkulatoren eingesetzt werden
müßten. Der Aufwand von Bauelementen mit
über der Frequenz identischem Phasenübertra
gungsverhalten ist jedoch sehr hoch.
Soll eine Phased Array Antenne mehrere Richt
strahlen gleichzeitig erzeugen, müssen für jedes
einzelne Antennenelement so viele Phasenschie
ber vorhanden sein wie Richtungen.
Die Komplexität der Phased Array Antennen und
die Vielzahl ihrer Bauelemente führt zu einem
hohen Fertigungsaufwand und zu einer niedrigen
Zuverlässigkeit. Die Notwendigkeit, enge Tole
ranzen im Phasenübertragungsverhalten aller
Bauelemente im Signalweg einhalten zu müssen,
damit die Diagrammform auch bei Temperatur
wechseln und Alterung erhalten bleibt, trägt zu
diesem Fertigungsaufwand nicht unerheblich bei.
Luneburg-Linsen dagegen bestehen aus einem
rotationssymmetrischen Körper, üblicherweise
einer Kugel aus Schaumstoff wie Styropor, aber
auch andere Stoffe sind denkbar wie beispiels
weise Aerogel, wie in EP 0464 647 A2 beschrie
ben. Das Material wird so zusammengesetzt, daß
sein Brechungsindex vom Umfang auf den Ku
gelmittelpunkt hin zunimmt gemäß der Beziehung
mit
ε: relative Dielektriziätskonstante,
R: Außenradius der Linse, und
r: Abstand des betrachteten Punk tes vom Mittelpunkt.
ε: relative Dielektriziätskonstante,
R: Außenradius der Linse, und
r: Abstand des betrachteten Punk tes vom Mittelpunkt.
Bei diesem Verlauf der Dielektrizitätskonstanten
fokussiert die Luneburg-Linse eine einfallende
ebene Wellenfront auf denjenigen Punkt ihrer
Oberfläche, der der Einfallsrichtung diametral
gegenüber liegt. Modifizierte Verläufe der Die
lektrizitätskonstante ergeben optimale
Diagrammformen für Anordnungen, bei denen
der Fokus nicht direkt auf der Oberfläche liegen
soll, sondern in einem bestimmten Abstand dazu.
Infolge der Rotationssymmetrie der Kugel sind
der vertikale und der horizontale Öffnungswinkel
des Richtstrahls miteinander verkoppelt.
Bei der scheibenförmigen und damit flachen Lun
eburg-Linse gemäß EP 0 015 018 ist der verti
kale Öffnungswinkel naturgemäß wesentlich grö
ßer als der horizontale.
Werden am Umfang der Kugel mehrere Strahler
angeordnet, ergibt sich für jeden dieser Strahler
eine Richtcharakteristik, so daß sich die Lune
burg-Linse als Mehrstrahlantenne nutzen läßt.
Gegenüber einer Phased Array Antenne ist ein
Richtungswechsel sehr viel einfacher, da nicht für
viele Phasenschieber die jeweils richtige Stellung
ermittelt und eingestellt werden muß, sondern
indem einfach mit einem Umschalter der Sender
oder Empfänger an den Strahler mit der ge
wünschten Senderichtung geschaltet wird.
Da die Strahlformung im Schaumstoffkörper als
einem einzigen Bauelement erfolgt, und da durch
den Wegfall der Phasenschieber und der Redu
zierung der Anzahl der Vorverstärker erhebliche
Einsparungen an Bauelementen möglich werden
und da keinerlei Anforderungen in bezug auf
Phasengleichlauf der Bauelemente gestellt wer
den, ist eine Mehrstrahlantenne in der Art einer
Luneburg-Linse prinzipiell sehr viel einfacher
und preiswerter herzustellen und ihre Elektronik
ist grundsätzlich zuverlässiger.
Folgende problematische Eigenschaften der Lun
eburg-Linse stehen einer weiten Verbreitung je
doch entgegen:
- - die Identität des horizontalen und vertikalen Öffnungswinkels der sphärischen Luneburg- Linse entspricht selten den Verhältnissen im Mobilfunkbereich. Häufig ist hier eine An tenne besser, deren vertikaler Öffnungswinkel wesentlich schmaler ist als der horizontale. In unebenem Gelände kann es sogar besser sein, wenn verschiedene Azimutsektoren unter schiedliche vertikale Öffnungswinkel aufwei sen.
- - Die Ausleuchtung der Apertur ist ungleich mäßig, da die Randzonen der Linse überpro portional zur Strahlung beitragen. Dies führt zur unerwünschten Verstärkung der Neben keulen.
- - Eine sphärische oder scheibenförmige Lune burg-Linse gemäß EP 0 015 018 ist nur für die Spitzenposition auf einem Mast tauglich, die aber selten zur Verfügung steht.
- - Der Öffnungswinkel des Richtstrahls einer Luneburg-Linse ist proportional zur Wellen länge. Ist eine Luneburg-Linse mit mehreren Strahlern so bemessen, daß sich benachbarte Diagramme bei einer Frequenz bei den jewei ligen -3 dB Punkten überschneiden, so werden die Diagramme mit höherer Frequenz schma ler und die Einzüge zwischen ihnen tiefer, was zu einem Verlust der Kommunikation führen könnte.
Um den Empfänger einer Vollduplex-Funkein
richtung vor dem starken Signal des Senders und
vor seinem Seitenbandrauschen zu schützen,
werden allgemein Frequenzweichen oder Zirku
latoren eingesetzt. Die Dämpfung dieser Fre
quenzweiche erhöht die Rauschzahl des Empfän
gers, reduziert die abgestrahlte Leistung und
damit den Systemgewinn. Muß die Funkeinrich
tung in der Lage sein, je nach Gegenstelle die
Frequenzbandzuordnung von Empfänger und
Sender austauschen zu können, kommt als weite
rer Nachteil die Notwendigkeit verlustbehafteter
Umschalter hinzu.
Es ist nun Aufgabe der Erfindung, eine
Mehrstrahlantenne aufzuzeigen, die mit geringem
Aufwand realisiert werden kann und die eben
genannten Nachteile nicht aufweist.
Diese Aufgabe wird ausgehend von der Lune
burg-Linse laut Oberbegriff des Hauptanspruchs
durch dessen kennzeichnende Merkmale gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus
den Unteransprüchen.
Gelöst wird die Aufgabe durch eine Luneburg-
Linse, deren Form weder eine Kugel, noch eine
Scheibe, sondern ein Zylinder ist, der mindestens
eine halbe bis viele Wellenlängen hoch ist, wobei
der Strahler die Strahlungscharakteristik einer
Gruppenantenne aus mindestens zwei vertikal
gestockten Erregern hat.
Zur Mehrstrahlantenne wird diese zylindrische
Luneburg-Linse, indem mehrere Gruppenanten
nen spaltenweise nebeneinander angeordnet wer
den, so daß jede einen eigenen Richtstrahl er
zeugt.
Der horizontale Öffnungswinkel dieser Lune
burg-Linse ergibt sich weiterhin aus dem Ver
hältnis zwischen Durchmesser und Wellenlänge
der vertikale Öffnungswinkel jedoch hängt vom
Verhältnis der Wellenlänge zur Höhe der Linse
ab, die sich nun je nach Aufgabenstellung wählen
läßt.
Die beiden Öffnungswinkel können durch die
Formgebung des Zylinders nun unabhängig von
einander so gewählt werden, wie es der Aufga
benstellung entspricht. Durch eine je nach Azi
mutsektor unterschiedliche Wahl der Höhe der
erregenden Gruppenantenne wird es sogar mög
lich, jedem Azimutsektor einen eigenen vertikalen
Öffnungswinkel zuzuordnen und die Strahlungs
charakteristik der Antenne der Umgebung noch
besser anzupassen.
Durch eine Neigung der erregenden Gruppenan
tenne gegenüber der Senkrechten oder eine ge
wollte Phasenverschiebung zwischen den ein
zelnen Elementen läßt sich sogar die vertikale
Abstrahlrichtung von Azimutsektor zu Azimut
sektor ändern, wobei jedoch zu beachten ist, daß
sich die horizontale Charakteristik verschlechtert,
wenn sich ein Strahler zu weit außerhalb des
Fokus befindet.
Der überdurchschnittliche Beitrag der Randzo
nen der Luneburg-Linse zur Strahlformung, der
zur erhöhten Ausbildung von Nebenzipfeln führt,
läßt sich durch die Verwendung einer Richtan
tenne als Strahler minimieren, die den Rand des
Zylinders weniger stark ausleuchtet als den Kern.
Dies läßt sich alternativ oder zusätzlich auch
erreichen, indem das Material für die Luneburg-
Linse so gewählt wird, daß sein Verlustfaktor
nach außen hin nicht abnimmt, so daß derjenige
Teil der Welle, der die Linse geradlinig durch den
Mittelpunkt durchquert, weniger gedämpft wird
als ein anderer Teil der Welle, dessen Weg näher
am Umfang verläuft.
Im breitbandigen Betrieb läßt sich die Abnahme
des horizontalen Öffnungswinkels mit der Wel
lenlänge vermeiden durch die Wahl eines Strah
lers, dessen horizontaler Öffnungswinkel propor
tional zur Wellenlänge abnimmt, wie beispiels
weise ein Ganzwellen-Breitbanddipol. Dann wird
der Sektor, den der Strahler ausleuchtet, mit
abnehmender Wellenlänge schmaler, was den mit
der Frequenz zunehmenden Gewinn der Lun
eburg-Linse in erster Näherung kompensiert.
Weil der Ausbreitungsweg der Wellenfronten
ungehindert und frei sein muß von reflektierenden
Objekten wie beispielsweise Gruppenantennen
oder Zuleitungen, kann eine einzelne
Mehrstrahlantenne dieser Art daher nur
einen Teil des Azimuts abdecken, indem bei
spielsweise 90° oder 120° ihres Umfangs mit
Erregern belegt und 270° bzw. 240° als Aus
trittsfenster frei sind.
Für die Abdeckung des Vollkreises werden daher
mehrere zylindrische Luneburg-Linsen benötigt.
Seitlich an einem Mast oder Gebäude sind eher
Positionen zur Montage von Antennen zu finden
als auf dem Mast. Mit mehreren zylindrischen
Luneburg-Linsen, die jeweils nur einen Teil des
Azimuts abdecken, ist dies leicht möglich.
Gleichzeitig wird eine räumliche Trennung der
drei oder vier Luneburg-Linsen möglich, die zu
sammen einen Vollkreis abdecken, so daß die
Entkopplung der Antennen gesteigert werden
kann.
Ist die Entkopplung genügend groß, und werden
Sende und Empfangsrichtung jeweils so gewählt,
daß Sender und Empfänger immer auf unter
schiedliche Luneburg-Linsen geschaltet sind, läßt
sich die Frequenzweiche zum Schutz des Emp
fängers und damit ihre Dämpfung einsparen.
Ein weiterer Vorteil ist, daß die Zuordnung von
Sender und Empfänger auf unterschiedliche Fre
quenzbänder nicht mehr von der Frequenzweiche
festgelegt wird, sondern allein durch die Fre
quenzabstimmung, was bei entsprechend schnel
len Synthesizern in einer vernachlässigbaren Zeit
erfolgen kann.
Diese Flexibilität der Zuordnung von Frequenz
bändern für Sendung und Empfang erleichtert die
Planung, Installation und Änderung eines Funk
netzes, da eine neu in das Funknetz hinzukom
mende Funkstelle sich bei jeder Richtungsschal
tung auf die Frequenzlage der jeweiligen Gegen
station einstellen kann.
Kann die Koppeldämpfung zwischen Luneburg-
Linsen, die gerade auf den Sendung und Empfän
ger geschaltet sind, durch räumlichen Abstand
oder Dämpfungs- oder Kompensationsmaßnah
men sogar größer als die Ausbreitungsdämpfung
zuzüglich des notwendigen Störabstandes ge
macht werden, dann wird sogar gleichfrequenter
Sende- und Empfangsbetrieb denkbar und damit
eine bessere Ausnutzung des Spektrums.
Wird ein höherer Datendurchsatz im Funknetz
erforderlich ohne Erhöhung der Bandbreite, in
dem jede Funkeinrichtung in mehrere Richtungen
gleichzeitig unterschiedliche Signale sendet, dann
läßt sich dies mit einer Antennenanordnung der
beschriebenen Art wesentlich leichter erreichen
als mit Phased Array Antennen, indem einerseits
eine Matrix verwendet wird, die die Strahler der
Luneburg-Linsen mit jeweils einem von mehreren
Sendern und Empfängern verbindet, und anderer
seits zur Minimierung gegenseitiger Störungen
momentane Sende- und Empfangsrichtungen aller
Sender und Empfänger so gewählt werden, daß
die Strahler einer Mehrstrahlantenne entweder
nur mit Sendern oder nur mit Empfängern ver
bunden sind.
Zur Abwicklung des Funkverkehrs treten die
verschiedenen Funkeinrichtungen miteinander
in Kontakt, wie bereits in DE 43 08 254.8 be
schrieben, wobei sie einen gemeinsamen Funkka
nals als Anrufkanal verwenden und ihre Sende- und
Empfangsrichtungen winkelsynchron rotieren
bzw. von Sektor zu Sektor springen lassen, wobei
die Sende- der Empfangsrichtung um 180°
nacheilt. Diese Synchronisation der Antennenro
tation, die mit Hilfe eines externen Zeitreferenz
signals und eines Zeitzeichenempfängers leicht
eingehalten werden kann, und die Differenz von
180° stellen sicher, daß in dem Moment, in dem
eine Sendeantenne auf eine andere Station ausge
richtet ist, auch deren Empfangsantenne auf die
sendende Station gerichtet sein wird, so daß jeder
Anruf innerhalb eines Antennenumlaufs detektiert
wird.
Gleichzeitig verlängert der 180°-Versatz in Ver
bindung mit der Synchronisation die Wege für
unerwünschte Einkopplungen zwischen benach
barten Stationen. Erlaubt die Entkopplung der
Antennen gleichzeitigen Sende- und Empfangsbe
trieb, können die Stationen gleichzeitig rufen und
Anrufe registrieren, andernfalls ist es günstig,
wenn die Stationen jeweils in dem Zeitraum, in
dem Sende- und Empfangsantennen aufeinander
ausgerichtet sind, mehrfach zwischen Sendung
und Empfang umschalten. Eine Umschaltung in
einer individuellen zufälligen Folge stellt sicher,
daß innerhalb eines kurzen Zeitraums die angeru
fene Station auf Empfang und den Anruf regi
striert.
Die Verwendung von Richtantennen für Sender
und Empfänger reduziert sowohl die Abstrahlung
von Energie in unerwünschte Richtungen als
auch die Einstrahlung aus unerwünschten Rich
tungen und reduziert für einen Funkdienst den für
einen bestimmten Informationsfluß benötigten
Bandbreitebedarf, während die Synchronisation
der Antennenrotation in Verbindung mit dem
180°-Versatz zwischen Sende- und Empfangs
richtung die Verbindungsaufnahme gegenüber
einem Verfahren beschleunigt, bei dem eine Sta
tion solange ruft, bis die angerufene Station ihre
Empfangsrichtantenne ohne Synchronisation und
eher zufällig in die Richtung der rufenden Station
ausrichtet.
Eine strenge Einhaltung sowohl des 180°-Versat
zes als auch der Synchronisation begrenzt jedoch
den Informationsfluß zwischen jedem Paar von
Stationen.
Der Informationsfluß zwischen zwei Stationen
läßt sich jedoch unter Beibehaltung der bisher
genannten Vorteile steigern, indem diese Statio
nen nach Verbindungsaufnahme verabreden, ihre
Sendungen vor der Sollzeit zu beginnen, die
durch die strenge Einhaltung der durch die Syn
chronisation definierten rotierenden Sollrichtung
gegeben ist, länger auszudehnen oder innerhalb
eines Antennenumlaufs wiederholt aufzunehmen.
Die dadurch entstehende Abweichung der Sende- und
Empfangsrichtung von der Sollrichtung darf
beliebig groß sein, so weit die Störungen einer
Station auf sich, auf und durch andere tolerierbar
sind.
Dies ermöglicht einer Station auch, mit zwei im
selben Azimut, aber hintereinander liegenden
Stationen getrennt zu kommunizieren, indem sie
mit beiden Stationen nebeneinander liegende
Perioden für die Kommunikation vereinbart.
Es sind Funknetze mit intelligenten Relaisstatio
nen bekannt, die die Route einer Nachricht von
der Quelle zur Senke automatisch wählen und
dabei so optimieren, daß die Zahl der benutzten
Relaisstationen minimal ist.
Weniger optimal ist dies für Funknetze, die In
formationen übermitteln, die zeitkritisch sind und
darüber hinaus mit fortschreitender Zeit an Infor
mationswert verlieren, weil zum Beispiel eine
aktualisierte Fassung wertvoller ist als eine veral
tete Fassung.
Auch die Anwendung der seit alter Zeit bekann
ten Priorisierung von Informationen hilft hier
nicht weiter, weil die Nachrichtenquelle allen
Fassungen dieselbe Priorität geben wird.
Eine bessere Alternative ist es hier, wenn die
Informationspakete von der Quelle mit einer
gewünschten Eintreffzeit und einer Verfallszeit
gekennzeichnet werden, so daß die Relaisstellen
anhand dieser Informationen
- - nicht den kürzesten Weg als optimal wäh len, sondern den, bei dem die Information mit hinreichender Wahrscheinlichkeit recht zeitig ankommen wird,
- - zur Reduzierung der Netzlast veraltete Infor mationspakete löschen können.
Dazu ist es ferner nützlich, wenn die einzelnen
Stationen die Zuverlässigkeit und die Durchlauf
zeit ihrer Verbindungen ermitteln und den ande
ren Stationen im Netz zur Eintragung in die
Routingtabelle mitteilen.
Anstelle einer Verfallszeit ist es auch denk
bar, Termine zu nennen, zu denen die Eintreffzeit
verlängert wird. Dies hat den Vorteil, daß alle
Informationspakete irgendwann ankommen wer
den, bei Netzüberlastung die Dringlichsten jedoch
zuerst, die bereits veralteten später.
Es ist bekannt, für die Wahl der Route eines
Informationspakets in jeder Station Routing-Ta
bellen einzurichten, die alle Stationen des Netzes
aufführen und für jede beliebige Senke alle alter
nativen Routen mit allen jeweiligen Relaisstellen
vermerken.
Zur Aktualisierung dieser Routentabellen muß
jede Neueinrichtung oder Auflösung einer Ver
bindung allen anderen Stationen mitgeteilt wer
den, was zu einem nicht unerheblichen Datenaus
tausch im Netz führen kann. Insbesondere in
Netzen zwischen mobilen Stationen, dessen To
pologie sich schnell ändert, kann dies zu einer
unerwünschten Netzbelastung führen.
Eine Lösung besteht darin, die Routingtabellen
nach geographischen Gesichtspunkten in eine
begrenzte Zahl von Zielräumen zu unterteilen,
wobei die Ausdehnung weiter entfernter Ziel
räume weiter ist als die von nahen Zielräumen
und daß für jeden Zielraum nur eine eng be
grenzte Anzahl von Alternativen, vielleicht zwei
oder drei, aufgezählt ist. Dazu wird für jede be
kannte Station deren Ort angegeben, so daß bei
einer Routenwahl anhand der gewünschten Senke
zunächst der Zielraum und dann die nächste Re
laisstelle bestimmt wird. Mit der Kennzeichnung
von Informationspaketen mit Eintreff- und Ver
fallszeit läßt sich der Informationsfluß im Funk
netz weiter optimieren, wenn Stationen anderen
Stationen ihre Auslastung für bestimmte Rich
tungen zur Eintragung in die Routingtabellen
mitteilen und daß eine Station bei der Wahl einer
Route für eine weniger dringliche Information
nach Möglichkeit eine Route über eine weniger
ausgelastete Station wählt.
Zur Erhöhung des Informationsflusses wäre es
auch denkbar, die Sendefrequenz je nach ge
wünschter Reichweite in einen dämpfungsarmen
Teil des elektromagnetischen Spektrums zu legen,
z. B. bei 45 GHz, und für geringere Reichweiten
in einen dämpfungsreichen Teil des Spektrums,
z. B. bei 60 GHz, wo eine Dämpfung von allen
ca. 15 dB/km durch Absorption auftritt.
Für portable Stationen wären Richtantennen
kaum praktikabel, weil das für eine Richtwirkung
benötigte Antennenvolumen die Portabilität be
hinderte.
Bei gleicher Signalmodulation wird die Reich
weite einer portablen Station daher geringer sein
als die einer Station mit Richtantennen.
Bei ungenügender Reichweite ist es daher vorteil
haft, die Sendung zu oder von einer portablen
Station mit mehr Redundanz zu kodieren und
dem Empfänger die Möglichkeit zu geben, diese
Redundanz zur Steigerung der Empfindlichkeit
zu verwenden. Erreichen ließe sich dies bei
spielsweise durch eine niedrigere Datenrate, ver
bunden mit einer Verlängerung der Übertra
gungsdauer.
Während eine Station mit Richtantennen, die auf
einem erhöhten Punkt steht, weit entfernte Statio
nen mit Richtantennen direkt ansprechen kann,
ohne seitwärts von der Verbindungslinie liegende
nähere Stationen zu stören, und dadurch eine
große Wahlfreiheit für die Routenwahl genießt,
wird dies für eine portable Station nicht gelten.
Wahrscheinlich wird für sie eine Zahl möglicher
nächster Relaisstellen von etwa 6 ausreichend
sein, so daß ihre Routingtabelle erheblich einfa
cher wird, insbesondere, da die nächstgelegene
Station über eine umfangreichere Routingtabelle
verfügt.
Infolge der fehlenden Richtwirkung portabler
Stationen sind sowohl ihre Störwirkung als
auch ihre Störempfindlichkeit höher. Andere
Stationen mit Richtantennen müßten darauf
Rücksicht nehmen, was sie zwänge, die zulässige
Abweichung zwischen Soll- und Istrichtung für
Sende und Empfangsantennen zu reduzieren,
was den Informationsfluß begrenzt.
Um dies zu vermeiden ist es sinnvoll, Verbindun
gen zwischen Stationen mit Richtantennen und
Verbindungen zu portablen Stationen zwar mit
demselben Gerät, aber auf unterschiedlichen
Funkkanälen abzuwickeln, so daß die Stationen
mit Richtantennen auf portable Stationen keine
Rücksicht mehr nehmen müssen.
Zum Verbindungsaufbau einer portablen Station
zu einer Station mit Richtantennen an einem
unbekannten Standort wäre es möglich, die por
table Station solange rufen zu lassen, bis die
Richtempfangsantenne der angerufenen Station
mindestens einmal umgelaufen ist.
Da für den erstmaligen Aufbau einer Verbindung
zwischen einer portablen und einer Station mit
Richtantennen eine größere Zeitperiode vertretbar
ist als die, die zwischen aufeinanderfolgenden
Informationspaketen des Informationsflusses
tolerierbar ist, läßt sich die Belastung der Batte
rie reduzieren, indem die Station mit Richtanten
nen von Zeit zu Zeit, vielleicht alle paar Sekun
den, ihre Sendeantenne alle relevanten Azimut
sektoren abtasten läßt und dabei portable Statio
nen zur Antwort aufruft. Die portablen Stationen
vergleichen unmittelbar aufeinanderfolgende Auf
rufe, z. B. nach ihrer Amplitude, und antworten,
sofern der Aufruf nichts anderes vorgibt, nach
genau einer halben Umlaufperiode nach dem
Aufruf mit der höchsten Empfangsqualität in
genau dem Moment, in dem die Richtempfangs
antenne der aufrufenden Station optimal auf die
portable Station ausgerichtet ist.
In diesem Fall kommt die Verbindung auch dann
zustande, wenn der direkte Ausbreitungspfad
behindert und der mit geringster Dämpfung Reflexionen
mit einschließt, wie es in bebauten
Gebieten sehr wahrscheinlich ist.
Eine portable Station kann durchaus mit mehre
ren Stationen mit Richtantennen in ihrer Umge
bung in Verbindung stehen, sofern sich diese in
unterschiedlichen Azimuten befinden, da Sende- und
Empfangszeiten unterschiedlich sind. Auf
diese Art und Weise kann auch eine portable
Station als Relaisstation bis zu den Grenzen ihrer
Speicherfähigkeit verwendet werden.
Die hier für portable Stationen mit omnidirektio
nalen Antennen angeführten Überlegungen gelten
in geringerem Maße auch für Stationen, die An
tennen mit einer Richtwirkung benutzen, die
größer als die der portablen Stationen ist, aber
kleiner als die der hier angeführten Stationen mit
hoher Richtwirkung.
Je höher die Richtwirkung der Antennen einer
Station, desto nützlicher wird die Synchronisation
der Antennenabtastung.
Insgesamt zeigt sich, daß eine Mehrstrahlantenne
nach Art der Luneburg-Linse einfacher ist und
daß aufgrund der Einfachheit eine höhere Zuver
lässigkeit ihre Elektronik zu erwarten sein wird
im Vergleich zu Phased Array Antennen oder
Gruppenantennen mit vergleichbaren Strahlfor
mungsnetzwerken, insbesondere, wenn die An
tennenanordnung mehrere Signale gleichzeitig
abstrahlen oder empfangen soll.
Es zeigt sich ferner, daß wichtige Probleme be
kannter Antennenanordnungen mit Luneburg-
Linsen durch geeignete Maßnahmen wie die zy
lindrische Form in Verbindung mit einem ge
stockten Strahler bewältigt werden können, so
daß die beschriebene Antennenanordnung eine
einfache und preiswerte Alternative zu Phased
Array Antennen darstellt.
Fig. 1 zeigt die charakteristische Antennenanord
nung, die aus einer zylindrischen Luneburg-
Linse 1 mit einer vertikalen Rotationsachse 2,
einer aus Einzelstrahlern 7 bestehende Strahler
gruppe 6, die entlang einer Mantellinie 3 auf dem
Umfang der zylindrischen Luneburg-Linse 1
montiert ist.
Diese Antennenanordnung erzeugt eine Richt
keule mit der horizontalen Bündelung 4 und der
vertikalen Bündelung 5.
Fig. 2 veranschaulicht das Wirkungsprinzip der
im Querschnitt gezeigten zylindrischen Lune
burg-Linse 1. Die zunehmende Grautönung in
Richtung Mitte verdeutlicht den Brechungsindex.
Die am Umfang montierten Strahlergruppen 6
erzeugen je eine Richtkeule. Die einfallende
Wellenfront 8 tritt in die zylindrische Luneburg-
Linse 1 ein und wird durch den zunehmenden
Brechungsindex Richtung Zentrum gerade so
weit gebeugt, daß sich ein Fokus am entgegenge
setzten Ende der Luneburg-Linse 1 ergibt.
Fig. 3 zeigt als Ergänzung zur Fig. 1 eine zylin
drische Luneburg-Linse 1 mit geringerer Höhe,
was dazu führt, daß die horizontale Bündelung 4a
dieser Linse der der Linse von Fig. 1 entspricht,
während die vertikale Bündelung 5a einen größe
ren Öffnungswinkel aufweist.
In Fig. 4 ist der Effekt einer Richtantenne als
Strahler 6 gezeigt, deren horizontaler Öffnungs
winkel in etwa proportional zur Wellenlänge ist.
Bei einer tiefen Frequenz zeigt der Strahler 6 den
großen Öffnungswinkel 9, der die Luneburg-
Linse 1 über einen großen Querschnitt ausleuch
tet, was zu einer hohen Apertur 11 führt, die mit
einer hohen Bündelung einhergeht.
Bei kürzeren Wellenlängen ergibt sich der Öff
nungswinkel 10, der zur kleineren Apertur 12
führt, die in Verbindung mit der kürzeren Wel
lenlänge wiederum eine ähnliche Bündelung er
gibt.
Aus Fig. 2 wird deutlich, daß die einem Strah
ler 6 gegenüberliegende Seite frei von Hindernis
sen sein muß, und zwar über die Breite der Aper
tur 11 bzw. 12.
Zur Abdeckung eines vollen Azimuts von 360
werden daher mehrere zylindrische Luneburg-
Linsen 1 benötigt, wie in Fig. 5 im Querschnitt
und in Fig. 6 in der Ansicht gezeigt. Alternativ
können die Luneburg-Linsen 1 auch übereinander
gestapelt werden.
Sind die Luneburg-Linsen 1 in unmittelbarer
Nähe, so wie in Fig. 6 gezeigt, dann erfordert die
Kopplung zwischen sendenden und empfangen
den Strahlern eine Frequenzweiche oder andere
Maßnahmen zur Entkopplung des Empfängers
vom Sender.
Fig. 7 zeigt, wie sich die Kopplung zwischen
Sende- und Empfangsantennen minimieren läßt,
indem die Luneburg-Linsen 1 seitlich am
Turm 16 befestigt und zudem mit schirmenden
und dämpfenden Platten 17 entkoppelt werden.
Fig. 8 schließlich stellt das Blockschaltbild der
hier wesentlichen Teile einer Funkeinrichtung mit
zylindrischen Luneburg-Linsen 1 dar.
Diese zylindrischen Luneburg-Linsen 1 sind mit
Matrizen 21 verbunden. Diese Matrizen 21 ver
binden einen der Strahler 6 wahlweise mit einem
Antennenvorverstärker 22 oder über einen
Schalter 24 an den Sender 26. Die Signale der
Antennenvorverstärker werden über einen Schal
ter 23 an den Empfänger 25 geführt.
Empfänger 25 und Sender 26 sind mit einer Spei
chervermittlung 27 verbunden, die ankommende
Nachrichten speichert, zu neuen Nachrichten an
eine weitere Funk- oder über die Anschlußleitun
gen 31 an andere Kommunikationseinrichtung
zusammenfaßt und im passenden Moment über
den Sender 26 wieder abgestrahlt.
Eine Steuereinheit 28 steuert diesen Prozeß. Sie
verfügt dazu sowohl über einen Speicher 29 mit
den Orts- und Richtungsangaben zu den anderen
bekannten, erreichbaren Funkeinrichtungen, so
wie einen Normalzeitempfänger 30.
Die vom Normalzeitempfänger 30 gelieferte ge
naue Zeit dient zur Synchronisation der Funk
einrichtungen und insbesondere für einen ra
schestmöglichem Aufbau und Wiederaufbau
einer Funkverbindung.
Dazu lassen alle Funkeinrichtungen, die die Ver
bindung verloren haben, ihre Sende- und Emp
fangsrichtungen winkelsynchron rotieren, wie in
Fig. 7 angedeutet. Senderichtung 19 und Emp
fangsrichtung 18 rotieren gemeinsam, wobei die
Senderichtung 19 der Empfangsrichtung 18 um
180° hinterher eilt.
Dies stellt sicher, daß in genau dem Moment, in
dem die Sendeantenne einer Funkeinrichtung auf
eine andere Funkeinrichtung zeigt, deren Emp
fangsantenne optimal ausgerichtet sein wird.
Nach Aufnahme der Verbindung können die
Funkeinrichtungen ihre Richtungen so schalten,
wie es zum Erzielen eines hohen Informations
flusses nützlich und zur Vermeidung gegenseiti
ger Störungen möglich ist.
Fig. 9 zeigt den nun wesentlichen Teil eines
Blockschaltbilds für eine Funkeinrichtung der
beschriebenen Art, wobei hier ein Moment ge
zeigt ist, in dem zwei Luneburg-Linsen 1 aus
zwei verschiedenen Richtungen 32 empfangen,
während die Sender 26 über eine Luneburg-
Linse 1 in zwei Richtungen 33 gleichzeitig strah
len.
In dieser Funkeinrichtung sind die Matrizen 21a
komplizierter als die Matrizen 21, da die Matri
zen 21a bis zu zwei Strahler 6 entweder über die
Vorverstärker 22 und die Schalter 23a mit den
Empfängern 25 oder mit bis zu Sender 26 über
die Schalter 24a verbinden.
Zur Minimierung der gegenseitigen Störungen
muß die hier nicht gezeigte Steuereinrichtung 28
dafür sorgen, daß immer über unterschiedliche
Luneburg-Linsen 1 empfangen und gesendet
wird.
Fig. 10 schließlich zeigt eine Vision für Funkein
richtungen der beschriebenen Art, die sich sowohl
für die Versorgung großer Gebiete mit Telekom
munikationsdiensten wie auch für den Weitver
kehr eignet. Funkeinrichtungen der beschriebenen
Art werden vorzugsweise auf hochgelegenen
Punkten mit hoher Reichweite aufgebaut, bei
spielsweise auf Fernsehtürmen 34. Sie sind un
tereinander über die Funkstrecken 36 verbunden
und zugleich mit Teilnehmeranschlußstellen 35
über die Funkstrecken 37.
Über die Funkstrecken 37 vermitteln die Funk
einrichtungen Nachrichtenaustausch zwischen
den Teilnehmeranschlußstellen 35 im selben Be
reich, und über die Funkstrecken 36 zu Teilneh
mern in den Bereichen anderer Funkeinrichtun
gen.
Die Teilnehmeranschlußstellen 35 können mit
einer einfachen Richtantenne oder, wenn gegen
seitige Störungen ausgeschlossen sind, sogar mit
omnidirektionalen Antenne ausgestattet sein.
Fig. 11 veranschaulicht den drehenden Vektor 38,
der die Sollrichtung für Sendung und Empfang
darstellt. Die aktuelle Senderichtung 41 und die
aktuelle Empfangsrichtung 42 können von dem
drehenden Vektor 38 abweichen zur Erhöhung
des Informationsflusses zu bestimmten Stationen,
solange die Abweichung im Toleranzbereich 39
für die Senderichtung und im Toleranzbereich 40
für die Empfangsrichtung bleiben, wobei sich die
Toleranzbereiche aus dem Maß der Störungen
der Funkeinrichtung auf sich selber, auf andere
Funkeinrichtungen und durch andere Funkein
richtungen ergibt. Die Toleranzbereiche können
sich durchaus mit der Zeit und über den Azimut
je nach Störwirkung verändern.
Fig. 12 zeigt drei Funkstationen mit Richtanten
nen 34 sowie eine Funkeinrichtung mit omnidi
rektionaler Antenne 43, die gestört werden könn
te, wenn beide Funkstationen 34 ihren Toleranz
bereich für die Sendung 39 ausnutzen wollten.
Dies könnte eine Reduzierung des Informations
flusses bedeuten, die sich vermeiden läßt, wenn
für die Verbindungen 36 und 37 unterschiedliche
Funkkanäle gewählt werden.
Fig. 13 stellt die Abfolge des Verbindungsauf
baus zwischen einer Funkeinrichtung mit Richt
antennen 34 und Funkeinrichtungen mit Antennen
geringeren bis gar keinen Gewinns 35.
Das Diagramm zeigt sowohl die Empfangsquali
tät 44 der einzelnen Aufforderungen zur Antwort,
die die Funkeinrichtung mit den geringer bün
delnden Antennen 35 erhält und die sich je nach
Ausbreitungsbedingungen unterscheiden.
Die Strecke 46 entspricht dabei genau einer
halben Umlaufperiode, mit der die Funkeinrich
tung mit der geringer bündelnden Antenne 35
auf die beste Aufforderung zur Antwort 44
antwortet, um genau in dem Moment ihre Ant
wort 45 zu senden, in dem die hochbündelnde
Richtempfangsantenne der Funkeinrichtung 34 in
die Richtung zeigt, in die die Sendeantenne im
Moment bester Verbindung gezeigt hat.
Die Funkeinrichtung mit geringer bündelnder
Antenne kann auch Teil eines abgesetzten, unbe
dienten Sensors sein, beispielsweise zur Erfas
sung von Umweltdaten, der Folgesendungen im
mer genau nach einer vollen Umlaufperiode sen
det. Auf diese Art und Weise braucht die Funk
einrichtung 34 nur selten zu senden und die Bat
terien des Sensors werden geschont, weil die
Sendeleistung infolge des Antennengewinns der
Empfangsantenne der Funkeinrichtung 34 gering
sein kann.
Die Fähigkeit der beschriebenen Funkeinrichtung,
mit mehreren anderen Funkeinrichtungen dersel
ben Art Nachrichten austauschen zu können,
wobei die Anzahl der Nachbarstationen unab
hängig von der Geräteausstattung ist, ergibt eine
hohe Flexibilität, eine leichte Erweiterbarkeit des
Funknetzes und ermöglicht einen hohen Grad der
Vermaschung und damit eine hohe Sicherheit vor
Ausfällen ergibt.
Infolge der Einfachheit der zylindrischen Lune
burg-Linse 1 lassen sich solch komplexe Funk
systeme mit verhältnismäßig geringem Aufwand
realisieren.
Claims (18)
1. Antennenanordnung nach Art der Luneburg-
Linse, gekennzeichnet durch einen Strahler
mit der Strahlungscharakteristik einer Grup
penantenne aus in der Höhe gestockten Ein
zelantennen und einer zylindrische Form der
Linse, wobei der Zylinder mindestens so
hoch ist wie der Strahler.
2. Antennenanordnung nach Anspruch 1, da
durch gekennzeichnet, daß als Strahler eine
Antenne gewählt wird, deren horizontaler
Öffnungswinkel proportional zur Wellenlän
ge abnimmt und somit den ebenfalls propor
tional zur Wellenlänge abnehmenden Öff
nungswinkel der Luneburg-Linse kompen
siert.
3. Luneburg-Linse, gekennzeichnet durch
einen Verlauf des Verlustfaktors, der Wel
len, die die Linse durch den Mittelpunkt
durchqueren, in gleicher Höhe oder weniger
bedämpft als Wellen, die sich entlang der
Peripherie ausbreiten.
4. Antennenanordnung nach einem der vorge
nannten Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, daß mehrere Gruppenantennen in einem
Sektor um den Umfang des Zylinders ne
beneinander derart angeordnet sind, daß ihre
Richtstrahlen gemeinsam einen Azimutsek
tor abdecken.
5. Antennenanordnung nach einem der vorge
nannten Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, daß die elektrisch wirksame vertikale
Ausdehnung der Gruppenantennen unab
hängig voneinander einstellbar ist, so daß
der vertikale Öffnungswinkel von Azimut
sektor zu Azimutsektor optimierbar ist.
6. Antennenanordnung nach einem der vorge
nannten Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, daß die Gruppenantennen einzeln ge
genüber der Vertikalen zur Einstellung eines
vertikalen Abstrahlwinkels geneigt werden
können.
7. Antennenanordnung nach Anspruch 4 oder 5
für eine Funkeinrichtung, dadurch gekenn
zeichnet, daß jeder Strahler über eine
Matrix wahlweise an einen von mehreren
Sendern oder Empfängern schaltbar ist.
8. Anordnung mehrerer Antennen nach einem
der vorgenannten Ansprüche, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Antennen um einen
Mast oder ein anderes Ausbreitungshinder
nis so angeordnet sind, daß sie gemeinsam
den vollen Azimut abdecken.
9. Funkeinrichtung mit einer Anordnung meh
rerer Antennen nach einem der vorgenannten
Ansprüche und mindestens einem Paar Sen
der und Empfänger, dadurch gekennzeich
net, daß der räumliche Abstand zwischen
einzelnen, jeweils einen Sektor abdeckenden
und entgegengesetzte Richtungen abdecken
de Luneburg-Antennen so groß gewählt oder
durch andere Maßnahmen die Entkopplung
zwischen Antennen, deren Sende- und Emp
fangswinkel gegeneinander um mehr als
120 differiert, so gesteigert wird, daß sie
eine für gleichzeitigen Empfangs- und Sen
debetrieb in unterschiedlichen Frequenzbän
dern sonst erforderliche Frequenzweiche er
übrigt.
10. Anordnung mehrerer Antennen nach einem
der vorgenannten Ansprüche, dadurch ge
kennzeichnet, daß der räumliche Abstand
zwischen einer Sende- und einer Empfangs
antenne oder die Behinderung unerwünschter
Kopplungen durch andere Maßnahmen so
groß gewählt wird, daß die Entkopplung
größer ist als die Ausbreitungsdämpfung zu
züglich Störabstand, so daß ein gleichzeiti
ger Sende- und Empfangsbetrieb mit unter
schiedlichen Sende- und Empfangsrichtun
gen auf einer gemeinsamen Frequenz mög
lich wird.
11. Funksystem mit Funkeinrichtungen nach
einem der vorgenannten Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß bereits mitein
ander in Verbindung stehende Funkstellen
vereinbaren, ihre Kommunikation vor der
durch den Azimut zwischen beiden Stationen
und der Synchronisation definierten Periode
beginnen und später beenden oder sogar er
neut aufzunehmen, sofern die Störwirkungen
der einer Station auf sich selbst, auf andere
oder durch andere tolerierbar bleiben.
12. Funksystem mit Funkeinrichtungen nach
einem der vorgenannten Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß für Weitbe
reichsverbindungen Frequenzen im dämp
fungsarmen, und für Nahbereichsverbindun
gen Frequenzen im dämpfungsreichen Teil
des elektromagnetischen Spektrums gewählt
werden.
13. Funksystem mit Funkeinrichtungen nach
einem der vorgenannten Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß in den Funkein
richtungen Routing-Tabellen vorhanden
sind, die nach geographischen Gesichtspunk
ten in Zielräume unterteilt sind, deren Aus
dehnung mit zunehmender Entfernung grö
ßer wird, daß zu jeder bekannten Zielstation
der entsprechende Zielraum verzeichnet ist
und daß zu jedem Zielraum nur eine be
grenzte Anzahl bevorzugter alternativer Re
laisstellen verzeichnet ist und daß eine
Funkeinrichtung zur Routingwahl anhand
des Zielraums einer Zielstation die vorzugs
weise in Frage kommenden nächsten Re
laisstellen bestimmt.
14. Funksystem mit Funkeinrichtungen nach
einem der vorgenannten Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß in den Routing-
Tabellen der Auslastungsgrad von Funkein
richtungen für bestimmte Richtungen ver
zeichnet ist und daß sich die Funkeinrich
tungen bei der Wahl einer Route im Zwei
felsfalle die weniger ausgelastete Route ent
scheiden.
15. Funksystem mit Funkeinrichtungen nach
einem der vorgenannten Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß Informations
pakete mit gewünschter Eintreffzeit und
Verfallszeit gekennzeichnet werden, die ein
zelnen Stationen die Route eines Informati
onspakets nach der verbleibenden Restlauf
zeit wählen unter Berücksichtigung der
voraussichtlichen Laufzeiten der mögli
chen Routen, und daß sie Informationspa
kete löschen oder langsamer transportie
ren, wenn das Informationspaket vor Ver
fallszeit voraussichtlich nicht mehr ankom
men kann.
16. Funksystem mit Funkeinrichtungen nach
einem der vorgenannten Ansprüche sowie
mit Funkeinrichtungen mit Antennen gerin
gerer Richtwirkung, dadurch gekennzeich
net, daß für die Kommunikation zwischen
Funkeinrichtungen mit Antennen hohen
Gewinns andere Funkkanäle gewählt werden
als für die Kommunikation von und zu
Funkeinrichtungen mit geringer bündelnden
Antennen.
17. Funksystem mit Funkeinrichtungen nach
einem der vorgenannten Ansprüche sowie
mit Funkeinrichtungen mit Antennen gerin
gerer Richtwirkung, dadurch gekennzeich
net, daß zur Steigerung der Reichweite die
Redundanz einer Sendung erhöht und vom
Empfänger genutzt wird, beispielsweise einer
Reduzierung der Datenrate auf Kosten einer
verlängerten Übertragungszeit.
18. Funksystem mit Funkeinrichtungen nach
einem der vorgenannten Ansprüche sowie
mit Funkeinrichtungen mit Antennen gerin
gerer Richtwirkung, dadurch gekennzeich
net, daß der Aufbau einer Funkverbindung
von der Funkeinrichtung mit höher bündeln
den Antennen ausgeht, indem sie in periodi
schen Abständen ihre Sendeantenne rele
vante Azimutbereiche in ihrer Umgebung
abtasten läßt und dabei zur Antwort auffor
dert, während die Funkeinrichtungen mit
Antennen geringerer Bündelung aufeinander
folgende Rufe miteinander vergleichen und
genau eine halbe Umlaufperiode nach dem
Aufruf mit der höchsten Empfangsqualität
antworten.
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