DE4429874A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Trennen und Verbinden von Rohrleitungen unter Betriebsbedingungen - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Trennen und Verbinden von Rohrleitungen unter BetriebsbedingungenInfo
- Publication number
- DE4429874A1 DE4429874A1 DE19944429874 DE4429874A DE4429874A1 DE 4429874 A1 DE4429874 A1 DE 4429874A1 DE 19944429874 DE19944429874 DE 19944429874 DE 4429874 A DE4429874 A DE 4429874A DE 4429874 A1 DE4429874 A1 DE 4429874A1
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- lock
- pipeline
- shut
- shells
- lock body
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Granted
Links
Classifications
-
- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
- F16—ENGINEERING ELEMENTS AND UNITS; GENERAL MEASURES FOR PRODUCING AND MAINTAINING EFFECTIVE FUNCTIONING OF MACHINES OR INSTALLATIONS; THERMAL INSULATION IN GENERAL
- F16L—PIPES; JOINTS OR FITTINGS FOR PIPES; SUPPORTS FOR PIPES, CABLES OR PROTECTIVE TUBING; MEANS FOR THERMAL INSULATION IN GENERAL
- F16L55/00—Devices or appurtenances for use in, or in connection with, pipes or pipe systems
- F16L55/16—Devices for covering leaks in pipes or hoses, e.g. hose-menders
- F16L55/1604—Devices for covering leaks in pipes or hoses, e.g. hose-menders by means of a by-pass conduit
Landscapes
- Engineering & Computer Science (AREA)
- General Engineering & Computer Science (AREA)
- Mechanical Engineering (AREA)
- Pipe Accessories (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zu Trennen und Verbinden von
Rohrleitungen unter Betriebsbedingungen und eine Vorrichtung zum
Durchführen des Verfahrens.
Es ist bei Rohrleitungen, durch die flüssige oder gasförmige Medien
strömen, nötig, Montagearbeiten an diesen durchzuführen, ohne den
Materialstrom in der Rohrleitung zu unterbrechen. Um eine solche
Unterbrechung und ein Austreten des Mediums aus der Rohrleitung in die
Umgebung zu vermeiden, ist es vor Montagearbeiten, wie Durchtrennen des
Rohres, Einfügen einer Verschlußkappe oder eines Anschlußstückes, nötig, an
der Rohrleitung eine Bypass-Leitung anzubringen, welche die zur Montage
vorgesehene Stelle der Rohrleitung überbrückt. Danach wird die Rohrleitung
an der zur Montage vorgesehenen Stelle, hinter dem Bypass-Anschluß,
provisorisch verschlossen. Danach kann die Montagearbeit durchgeführt
werden. Hiernach ist es wiederum nötig, die Rohrleitung von den
provisorischen Verschlußmitteln zu befreien und die Bypass-Leitung zu
entfernen.
Bei Arbeiten an Gasrohrleitungen wird das Verschließen der Rohrleitung
dadurch ermöglicht, daß im Bereich der vorzunehmenden Arbeiten am jeweils
äußeren Ende eine Bohrung in die Rohrleitung eingebracht wird, woraufhin
durch die Bohrung ein Schlauch mit einem flexiblen Blasenkörper eingeführt
und anschließend mit Druck beaufschlagt wird, wodurch sich die Blase an die
Innenwandung der Rohrleitung anlegt und diese verschließt. Durch
Ablagerungen und Korrosion an der Innenwandung der Rohrleitung ist die
Abdichtung durch die Blase aber keine vollständige, man spricht hierbei
eher von einem "kontrollierten Gasaustritt". Es kann also nicht verhindert
werden, daß zumindest geringe Mengen an Gas aus der Rohrleitung austreten.
Bei explosionsgefährdeten Gasen bedeutet dieser Gasaustritt eine nicht
hinnehmbare Gefährdung von Personen. Zu dem macht dieser Gasaustritt das
Arbeiten mit Gasmasken erforderlich, was von den Trägern als unangenehm und
störend empfunden wird. Ferner kann es bei der Anwendung von Blasen auch
nicht immer verhindert werden, daß die Blase selbst platzt oder vom
Druckschlauch abreißt, wodurch das in den Leitungen befindliche Gas
unkontrolliert entweichen kann. Beim Abriß der Blase vom Druckschlauch wird
die Blase darüberhinaus vom Gasstrom mitgerissen und bleibt an einer schwer
zu lokalisierenden Stelle der Rohrleitung hängen.
Bei unterirdisch verlegten Rohrleitungen muß bei diesem Verfahren außerdem
ein relativ großer Bereich der Rohrleitung freigelegt werden, was zeit- und
kostenintensiv ist.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Verfahren zum Trennen und
Verbindung von Rohrleitungen unter Betriebsbedingungen zu schaffen, das
einfach, schnell und preiswert durchzuführen ist.
Eine weitere Aufgabe ist die Schaffung einer Vorrichtung zur Durchführung
eines solchen Verfahrens.
Gelöst wird die Aufgabe durch ein Verfahren, das durch die Merkmale des
Patentanspruches 1 charakterisiert ist. Vorteilhafterweise findet bei der
Durchführung des Verfahrens eine Vorrichtung gemäß Patentanspruch 2
Anwendung. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind
Gegenstand der Unteransprüche.
Das erfindungsgemäße Verfahren und seine Durchführung wird anhand der
Zeichnung erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 eine seitliche Ansicht im Schnitt einer Vorrichtung zur
Durchführung des Verfahrens,
Fig. 2 die seitliche Ansicht im Schnitt einer weiteren Ausführungsform
der Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens,
Fig. 3 den Querschnitt der Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens
entlang einer Linie A-A′ aus Fig. 2,
Fig. 4 ein seitlicher Querschnitt einer Absperrscheibe der Vorrichtung
zur Durchführung des Verfahrens,
Fig. 5 die Absperrscheibe aus Fig. 4 von oben, und
Fig. 6 die Ansicht einer Halbschale der Vorrichtung von vorne,
Fig. 7 eine Detailansicht aus Fig. 1 und 2,
Fig. 8 den seitlichen Querschnitt eines Verschlußstückes der Vorrichtung
zur Durchführung des Verfahrens.
Wie in der Fig. 1 zu entnehmen ist, wird zum Anlegen einer Vorrichtung 1
zur Durchführung des Verfahrens zunächst einmal eine Rohrleitung 2, an der
die Montagearbeiten durchgeführt werden sollen, freigelegt. Nach Festlegung
der Länge der Montagestelle wird am jeweiligen Ende dieser Montagestelle
eine Vorrichtung 1 angelegt. Im folgenden wird lediglich das Anlegen und
die Funktion einer Vorrichtung beschrieben. Um die Rohrleitung herum werden
vier Halbschalen 3 und 4, 5 und 6 jeweils paarweise angelegt und durch
geeignete, nicht dargestellte Spannmittel jeweils miteinander verbunden.
Das Verspannen der Halbschalen 3 bis 6 kann beispielsweise durch
nichtdargestellte Zylinderkopfschrauben erfolgen, wozu, wie in Fig. 6
dargestellt, entsprechende Schraubenbohrungen 58 und Gewindebohrungen 59
vorgesehen sein können. Die kraftschlüssige Verbindung der Halbschalen 3
bis 6 mit der Rohrleitung 2 erfolgt durch nicht dargestellte
Klemmschrauben, wofür ebenfalls geeignete Bohrungen 60 in den Halbschalen
vorgesehen sind. Ober die Halbschalen 3 bis 6 werden ein Schleusenoberteil
7 und Schleusenunterteile 8 und 9 gelegt. Der äußere Abstand der
Halbschalen 3, 4 und 5, 6 ist dabei etwas geringer bemessen, als es der Länge
des Schleusenoberteils 7 bzw. der Gesamtlänge der Schleusenunterteile 8 und
9 entspricht.
Zur Abdichtung gegen die Rohrleitung bzw. zum Schleusenoberteil 7 und zu
den Schleusenunterteilen 8 und 9 weisen die Halbschalen 3, 4 und 5, 6 jeweils
gemeinsame innere O-Ringe 12 und gemeinsame äußere O-Ringe 13 auf. Die
untere Halbschale 8 weist an ihrer inneren Stirnseite 16 einen Nut 17 auf,
in die eine Nase 18 einer inneren Stirnfläche 19 der unteren Halbschale 9
eingreift. Nase 19 und Nut 17 sind gegeneinander durch geeignete
Dichtmittel abgedichtet. Das Schleusenoberteil 7 und die
Schleusenunterteile 8 und 9 werden durch geeignete, nicht dargestellte
Spannmittel miteinander verbunden, wobei, wie aus Fig. 3 erkennbar, eine
Stoßkante 20 des Schleusenoberteils 7 gegen die Stoßkante 21 der
Schleusenunterteile 8 und 9 durch Dichtungen 14, 15 abgedichtet ist.
Um ein seitliches Verschieben des Schleusenoberteils 7 und der
Schleusenunterteile 8 und 9 zu ermöglichen, sind diese durch geeignete
Sicherungen 10, wie Klammern, mit Klemmschrauben 22 mit den Halbschalen 3
bis 6 verbunden. Obwohl in Fig. 1 nur eine Sicherung 10 dargestellt ist,
wird es vorteilhaft sein, jeweils mindestens eine Sicherung 10 pro
Halbschale 3 bis 6 vorzusehen. Druckschrauben 23 in der Sicherung 10 dienen
dazu, wie weiter unten erläutert wird, den Schleusenkörper 1 gegen die
Halbschalen 3 bis 6 zu verschieben.
In dem Schleusenoberteil 7 befindet sich ein Schleusenkörper 24. Der
Schleusenkörper 24 weist eine Schleusenkammer 25 auf, die
vorteilhafterweise senkrecht zur Achse der Rohrleitung angeordnet ist. Die
Schleusenkammer 25 weist einen Querschnitt auf, der mindestens so groß ist,
wie der Querschnitt der Rohrleitung. Verschließbar ist die Schleusenkammer
25 durch einen in Fig. 3 nur angedeuteten Schieber 26 mit Handgriff 27. Der
Schleusenkörper 24 weist ferner einen Anschlußflansch 28 auf, der den
einfachen und schnellen Anschluß von weiteren Mitteln zum Durchführen des
erfindungsgemäßen Verfahrens ermöglicht.
Der Schleusenkörper 24 und der Anschlußflansch 28 sind gegeneinander durch
O-Ringe 61, 62 abgedichtet; zum Verschließen wird der Schieber 26 zwischen
den O-Ringen 61, 62 hindurchgeführt.
Entgegen den bisher bekannten Verfahren zum Trennen und Verbinden von
Rohrleitungen, wie Gasrohrleitungen, unter Betriebsbedingungen, wird die
Rohrleitung 2 zunächst einmal durchtrennt. Dazu wird ein Flansch 29 einer
Trennvorrichtung 11 auf den Flansch 28 des Schleusenkörpers 24 aufgesetzt
und mit diesem verbunden. An einem den Flansch 29 entgegengesetzten Ende
befindet sich ein Anschluß 30, durch den geeignete Mittel zum Durchtrennen
der Rohrleitung durch den Flansch 29 der Trennvorrichtung 11 in die
Schleusenkammer 25 des Schleusenkörpers 24 verbracht werden können. Das
Mittel zum Durchtrennen der Rohrleitung 2 kann eine in Fig. 1 dargestellte
Fräsvorrichtung 31 sein.
Es ist aber auch möglich, Schweißgeräte in die Trennvorrichtung zu
integrieren. Die Fräsvorrichtung 31 weist einen Mantel 32 auf, dessen
Durchmesser dem Innendurchmesser des Flansches 29 entspricht. Gegen den
Flansch wird der Mantel 32 durch O-Ringe 33, 34 abgedichtet. Innerhalb des
Mantels 32 befindet sich eine Antriebswelle 35, die in Kugellagern 36, 37
gelagert ist. An ihrem der Rohrleitung 2 zugewandten Ende weist die
Antriebswelle 25 einen zum Durchtrennen der Rohrleitung 2 geeigneten
Fräskopf 38 auf. Das entgegengesetzte Ende der Antriebswelle 25 bildet
einen Zapfen 39, der mit einem geeigneten, nicht dargestellten
Antriebsgerät verbunden werden kann. Zur Sicherung der Fräsvorrichtung 31
mit dem Flansch 29 wird eine Kappe 40 über den Flansch 29 verbracht und mit
diesem verschraubt. Zu diesem Zweck weist der Flansch 29, ebenso wie die
Kappe 40, ein Gewinde 41 auf. Wenn die Kappe 40 mit dem Flansch 29
verschraubt ist, ragt lediglich der Zapfen 39 aus der Kappe 40 hervor.
Zur Verhinderung vertikaler Bewegungen der Antriebswelle 35 ist diese gegen
die Kappe 40 durch Sprengringe 63, 64 gesichert.
Handelt es sich bei der zu durchtrennenden Rohrleitung 2 um eine
Gasleitung, so wird vor dem Durchtrennen der Rohrleitung 2 der in der
Schleusenkammer 25 befindliche Sauerstoff abgesaugt bzw. ausgeblasen. Zu
diesem Zweck befinden sich seitlich am Schleusenkörper 24 Anschlüsse 42, 43
(Fig. 3), deren Öffnungen 44 (Fig. 1) in die Schleusenkammer 25 münden.
Die Anschlüsse 42, 43 können durch nicht dargestellte Kugelhähne
verschlossen werden.
Zum Durchtrennen der Rohrleitung 2 wird die Fräsvorrichtung 31 durch eine
nicht dargestellte Antriebsmaschine ingang gebracht und um 360 Grad radial
um die Halbschalen 3 bis 6 bewegt. Es ist dazu nötig, den gesamten
Schleusenkörper 1 um die Halbschalen 3 bis 6 herumzudrehen. Um dies zu
erleichtern und um ein seitliches Verrutschen der Vorrichtung 1 bei diesem
Arbeitsschritt zu vermeiden, können in die Halbschalen 3 bis 6 Räder 45
integriert sein, die durch eine Führungs- und Distanz-Schraube 65 justiert
werden. Zur Aufnahme der Räder 45 (wobei die Räder 45 auch eine Kugelform
haben können) weisen die Halbschalen 3 bis 6 jeweils eine radiale
Vertiefung in Form einer Nut 66 auf. Die Führungs- und Distanz-Schraube 65,
die in einer Gewindebohrung 67 des Schleusenkörperoberteils 7 bzw.
Schleusenkörperunterteile 8 und 9 geführt wird, ragt mit ihrem unteren Ende
in die Nut 66 der Halbschalen 3 bis 6 hinein und ermöglicht die Einstellung
des Anpreßdruckes auf die Räder 45. Gleichzeitig verhindert die Schraube 65
ein Verschieben der Vorrichtung 1 in Längsrichtung. Diese oben beschriebene
Anordnung läßt sich der Fig. 7 entnehmen.
Nach dem Durchtrennen der Rohrleitung 2 wird die Fräsvorrichtung 31
angehoben und die Schleusenkammer 25 durch den Schieber 26 verschlossen.
Danach wird der Flansch 29 der Fräsvorrichtung 31 von dem Flansch 28 des
Schleusenkörpers 24 gelöst und die Fräsvorrichtung 31 um 180 Grad gewendet.
Da die Achse 35 der Fräsvorrichtung 31 zur Mittelachse der Schleusenkammer
25 versetzt ist, kann durch das Verdrehen der Fräsvorrichtung 31 um 180
Grad und durch erneutes Ansetzen der Fräsvorrichtung und erneutes
Durchtrennen der Rohrleitung 2 ein relativ breiter Materialring durch die
beiden Frässchritte aus der Rohrleitung 2 herausgetrennt werden.
Nachdem die Fräsvorrichtung 31 erneut angehoben und die Schleusenkammer 25
durch das Schleusenblech 26 verschlossen wurde, kann durch Aufsetzen einer
nicht dargestellten Schleusenglocke auf die Schleusenkammer der (ebenfalls
nicht dargestellte) Materialring und eventuelle Späne aus der
Vorrichtung 1 entfernt werden. Durch das Entfernen des Materialrings und
der Späne entsteht eine ausreichend große Montagelücke 46 (Fig. 2), die für
die weiteren Schritte nötig ist. Nach Entfernen des Materialrings wird eine
weitere Schleusenglocke 47 auf den Anschlußflansch 28 des Schleusenkörpers
24 aufgesetzt und mit diesem durch nicht dargestellte Befestigungsmittel
verbunden. In der Schleusenglocke 47 wird ein in den Fig. 2 bis 5
dargestellter Führungskopf 48 geführt, der gegen die Schleusenglocke 47
durch geeignete Dichtmittel, wie O-Ringe 57, abgedichtet ist. Der im
wesentlichen hohlzylindrische Führungskopf 48 weist an seinem unteren Ende
eine Absperrscheibe 49 auf. Die Absperrscheibe 49 ist auf ihrer gesamten,
dem zu sperrenden Ende der Rohrleitung 2 zugewandten, Fläche mit einer
geeigneten Dichtung 50 versehen. In ihrem Zentrum weist die Absperrscheibe
49 eine Öffnung 51 auf, die in einem Hohlraum 52 des Führungskopfes 48
mündet.
Der Führungskopf 48 ist an seinem anderen Ende mit einem Bypass-Anschluß 53
versehen. Dieser dient zur Aufnahme einer nicht dargestellten Bypass-
Leitung. Bevor die Absperrscheibe 59 in die in Fig. 2 dargestellte Lage
gedrückt wird, wird eine Bypass-Leitung an den Bypass-Anschluß 53
angeschlossen und mit dem Bypass-Anschluß einer zweiten, nicht
dargestellten Vorrichtung (die gegenüber der in Fig. 1 und Fig. 2
dargestellten Vorrichtung 1 in Horizontalebene um 180 Grad verdreht ist)
verbunden. Durch diese Maßnahme läßt sich einfach und schnell ein Bypass
herstellen, ohne die Rohrleitung 2 an anderer Stelle als der Montagelücke
46 anbohren zu müssen.
Nachdem der Bypass hergestellt ist, wird der Führungskopf 48 in die in Fig.
2 dargestellte Lage gedrückt. Um eine vollständige Abdichtung der
Rohrleitung 2 durch die Absperrscheibe 49 zu ermöglichen, muß die
Absperrscheibe 49 mit der Dichtung 50 gegen eine durch den vorangegangenen
Frässchritt entstandene Schnittkante 54 gepreßt werden. Zu diesem Zweck
werden zunächst die Führungs- und Distanzschrauben 65 gelöst. Anschließend
werden die Druckschrauben 23 der Sicherungen 10 angezogen bzw. gelöst,
wodurch sich die Vorrichtung 1 in Längsrichtung verschiebt und die
Absperrscheibe 49 gegen die Schnittkante 54 der Rohrleitung 2 gepreßt wird.
Vorteilhafterweise sind zur Längsverschiebung der Vorrichtung 1 die
Halbschalen in Achsrichtung der Rohrleitung 2 kürzer dimensioniert als in
Fig. 1 und 2 dargestellt, so daß das Schleusenoberteil 7 bzw. die
Schleusenunterteile 8 und 9 über die äußeren Ränder der Halbschalen 3 bis
6 des Schleusenoberteils 7 bzw. der Schleusenunterteile 8 und 9 überstehen.
Je nach Größe des Überstandes über die Halbschalen 3 bis 6 läßt sich eine
entsprechende Verschiebung der Vorrichtung 1 ermöglichen.
Die Dichtung 50 der Absperrscheibe 49 dichtet nunmehr die Rohrleitung 2
vollständig ab, da durch die saubere Schnittkante 54 an der Rohrleitung 2
Unebenheiten, wie sie durch Ablagerungen oder Korrosion sonst im Inneren
der Rohrleitung 2 auftauchen, hierbei eine vollständige Abdichtung nicht
verhindern können.
Sind beide Enden der Rohrleitung 2 durch die Absperrscheibe 49 der
jeweiligen Vorrichtung 1 vollständig verschlossen, kann die Sicherung 10
(in Fig. 2 nicht dargestellt) von der Halbschale 6 und dem
Schleusenunterteil 9 entfernt werden, woraufhin das
Schleusenunterteil 9 und ein zu entfernendes Rohrleitungsstück 55
abgenommen werden können. Nach Entfernen des Rohrleitungsstücks 55 kann ein
nicht dargestelltes Montagestück, wie eine Abzweigungsleitung, in die
Vorrichtung 1 eingesetzt werden. Die Halbschale 6 und das Unterteil 9
werden hiernach erneut montiert und durch die Sicherung 10 befestigt.
Es ist auch möglich, ein sogenanntes Formstück oder U-Stück (Überschieber)
einzusetzen. Derartige Formstücke, wie sie beispielsweise von der Firma
SCHUK geliefert werden, weisen an ihren jeweiligen Enden eine radial
verlaufende Sicke auf, in der sich ein Rollgummi befindet. Dieses Formstück
kann mit Hilfe einer nicht dargestellten Sicherung, die gegenüber der
Sicherung 10 andere Abmessungen aufweist und der Spannschraube 23 zur
Rohrleitung 2 hin bewegt werden. Nachdem die Lage dieses Formstücks
festgelegt ist (die korrekte Lage des Formstückes kann durch die
Schleusenglocke beobachtet werden), kann das Formstück mit der Rohrleitung
2 verschweißt werden. Derartige Formstücke sind bei der Überbrückung von
Trennstellen in Rohrleitungen üblich.
Vor dem Ansetzen des Überschiebers bzw. nach dem Einsetzen des
Montagestücks wird der Führungskopf 48 aus der Schleusenglocke 47
herausgezogen und der Schleusenkörper 24 durch das Schleusenblech 26
verschlossen. Nach Absaugen oder Ausblasen von Sauerstoff aus der
Schleusenkammer 25 können nun nicht dargestellte Schweißgeräte an die
Anschlüsse 42, 43 befestigt und die Rohrleitung 2 mit dem Montagestück,
beispielsweise eine Abzweigleitung, durch Schweißung miteinander verbunden
werden.
Soll die Rohrleitung 2 lediglich verschlossen werden, kann auch eine
Verschlußkappe 56 (Fig. 8) in die Vorrichtung 1 verbracht werden und durch
Schweißmittel mit der Rohrleitung 2 verbunden werden.
Auf die vorbeschriebene Weise wird ein Verfahren und eine Vorrichtung zum
Durchführen des Verfahrens geschaffen, mit dem einfach, schnell und
preiswert Rohrleitungen unter Betriebsbedingungen getrennt und verbunden
werden können. Die Montagearbeiten können mit der vorbeschriebenen
Vorrichtung auch auf engem Raum durchgeführt werden. Zu betonen ist, daß
die Sicherheit durch vorliegendes Verfahren erheblich gesteigert werden
kann, da durch die sauberen Schnittkanten der Rohrleitung, an denen die
Abdichtung stattfindet, eine vollständige Abdichtung der Rohrleitung
möglich ist. Es ist hierdurch auch nicht mehr nötig, daß die mit der
Montage beschäftigten Personen den Arbeitsfluß behindernde
Schutzvorrichtungen, wie Gasmasken, tragen müssen.
Das dargestellte Verfahren und die Vorrichtung zur Durchführung dieses
Verfahrens sind daher ergonomisch günstig und erhöhen die
Arbeitssicherheit.
Übliche Rohrleitungen, beispielsweise Gasleitungen, weisen einen
Durchmesser von etwa 80 bis 1000 Millimeter auf, wobei das Gas durch diese
Rohrleitungen mit einen Druck von 60 hPa (60 mb) bis 70 000 hPa (70 b)
strömt. Die beschriebene Vorrichtung kann so ausgelegt sein, daß sie
geeignet ist, mehrere Durchmesserbereiche von Rohrleitungen abzudecken,
beispielsweise einen Bereich von 80 bis 150 Millimeter Durchmesser und
einen Bereich von 200 bis 300 Millimeter Durchmesser der Rohrleitung, wobei
die Vorrichtung vorteilhafterweise so ausgelegt ist, daß die Abdichtung
einen Druck von etwa 60 HPa (60 mb) bis etwa 5000 hPa (5 b) standhält. Es
ist hierbei lediglich nötig, die Halbschalen entsprechend zu
dimensionieren, so daß sie den korrekten Abstand zwischen Rohrleitung und
Vorrichtung ermöglichen.
Claims (13)
1. Verfahren zum Trennen und Verbinden von Rohrleitungen unter
Betriebsbedingungen, bei dem eine Rohrleitung (2) an zwei
entgegengesetzten Enden, im Bedarfsfalle unter Sauerstoffausschluß,
durchtrennt wird, wonach über der Trennstelle (46) ein Bypass-
Anschluß (53) hergestellt wird, woraufhin die Rohrleitung an der
Schnittstelle (54) abgedichtet wird, wobei die Abdichtung (49) den
Fluß von Strömungsgut der Rohrleitung (2) zur Bypass-Leitung ermöglicht,
und bei dem anschließend, im Bedarfsfalle unter Sauerstoffausschluß,
die Trennstelle (46) geschlossen wird.
2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, mit
einem Schleusenkörper (1) bestehend aus einem Schleusenoberteil (7)
und zwei Schleusenunterteilen (8 und 9), die lösbar mit Halbschalen (3
bis 6) verbunden sind, wobei die Halbschalen (3 bis 6) kraftschlüssig
mit der Rohrleitung (2) verbunden sind, und wobei das Schleusenoberteil
(7) einen Schleusenkörper (24) mit einer Schleusenkammer (25) aufweist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Halbschalen
(3 bis 6) durch Sicherungen (10) mit dem Schleusenoberteil (7) bzw. den
Schleusenunterteilen (8 und 9) verbunden sind.
4. Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens nach einem der Ansprüche
2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Schleusenunterteil (8) lösbar
mit dem Schleusenunterteil (9) verbunden ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß der Schleusenkörper (24) des Schleusenoberteils (7) einen
Flansch (28) zur Aufnahme einer Schleusenglocke (29; 47) aufweist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schleusenglocke (29) eine Trennvorrichtung (11) aufweist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Trennvorrichtung (11) eine Fräsvorrichtung (31) ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schleusenglocke (47) einen Führungskopf (48) aufweist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 5 und 8, dadurch
gekennzeichnet, daß der Führungskopf (48) hohlzylindrisch ist und an
einem Ende eine Absperrscheibe (49) mit einer Dichtung (50) aufweist,
wobei die Absperrscheibe (49) eine in einen Hohlraum (52) des
Führungskopfes (48) mündende Öffnung (51) aufweist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 5, 8 oder 9, dadurch
gekennzeichnet, daß der Führungskopf (48) an seinem der Absperrscheibe
(49) entgegengesetzten Ende einen Bypass-Anschluß (47) aufweist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 10, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schleusenkammer (25) durch einen Schieber (26) verschließbar
ist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 11, dadurch gekennzeichnet,
daß der Schleusenkörper (1) radial um die Achse der Rohrleitung (2)
schwenkbar ist.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 12, dadurch gekennzeichnet,
daß der Schleusenkörper (1) parallel zur Achse der Rohrleitung (2)
verschiebbar ist.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944429874 DE4429874C2 (de) | 1994-08-23 | 1994-08-23 | Vorrichtung zum Trennen und Verbinden von Rohrleitungen unter Betriebsbedingungen |
EP95113226A EP0708289A1 (de) | 1994-08-23 | 1995-08-23 | Verfahren und Vorrichtung zum Trennen und Verbinden von Rohrleitungen unter Betriebsbedingungen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944429874 DE4429874C2 (de) | 1994-08-23 | 1994-08-23 | Vorrichtung zum Trennen und Verbinden von Rohrleitungen unter Betriebsbedingungen |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4429874A1 true DE4429874A1 (de) | 1996-02-29 |
DE4429874C2 DE4429874C2 (de) | 1997-07-31 |
Family
ID=6526356
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19944429874 Expired - Fee Related DE4429874C2 (de) | 1994-08-23 | 1994-08-23 | Vorrichtung zum Trennen und Verbinden von Rohrleitungen unter Betriebsbedingungen |
Country Status (2)
Country | Link |
---|---|
EP (1) | EP0708289A1 (de) |
DE (1) | DE4429874C2 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US8893739B2 (en) | 2008-11-26 | 2014-11-25 | Rosen Swiss Ag | Maintenance device, and method for introducing a maintenance tool into an elongate hollow member |
US9022054B2 (en) | 2008-11-26 | 2015-05-05 | Rosen Swiss Ag | Maintenance device and method for producing a maintenance access |
Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
CN102269309B (zh) * | 2011-05-19 | 2013-04-17 | 武汉海尔电冰柜有限公司 | 低焰点物料管道改接方法 |
Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
GB1432480A (en) * | 1973-02-01 | 1976-04-14 | Pipe Line Development Co | Method and apparatus for controlling a fluid flow in a conduit |
DE3725240A1 (de) * | 1987-07-30 | 1989-02-09 | Manibs Spezialarmaturen | Anbohrvorrichtung fuer rohrleitungen |
DD267096A1 (de) * | 1987-12-15 | 1989-04-19 | Freiberg Brennstoffinst | Verfahren und anordnung zur reparatur von rohrleitungen unter betriebsbedingungen |
Family Cites Families (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US2171943A (en) * | 1937-07-31 | 1939-09-05 | Mueller Co | Pressure control fitting |
US5038818A (en) * | 1990-04-24 | 1991-08-13 | Jiles Stephen L | Insertion assembly for a pipe completion plug |
-
1994
- 1994-08-23 DE DE19944429874 patent/DE4429874C2/de not_active Expired - Fee Related
-
1995
- 1995-08-23 EP EP95113226A patent/EP0708289A1/de not_active Withdrawn
Patent Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
GB1432480A (en) * | 1973-02-01 | 1976-04-14 | Pipe Line Development Co | Method and apparatus for controlling a fluid flow in a conduit |
DE3725240A1 (de) * | 1987-07-30 | 1989-02-09 | Manibs Spezialarmaturen | Anbohrvorrichtung fuer rohrleitungen |
DD267096A1 (de) * | 1987-12-15 | 1989-04-19 | Freiberg Brennstoffinst | Verfahren und anordnung zur reparatur von rohrleitungen unter betriebsbedingungen |
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US8893739B2 (en) | 2008-11-26 | 2014-11-25 | Rosen Swiss Ag | Maintenance device, and method for introducing a maintenance tool into an elongate hollow member |
US9022054B2 (en) | 2008-11-26 | 2015-05-05 | Rosen Swiss Ag | Maintenance device and method for producing a maintenance access |
EP2352944B1 (de) * | 2008-11-26 | 2016-04-27 | Rosen Swiss AG | Wartungsvorrichtung und verfahren zum einbringen eines wartungswerkzeugs in einen längsgestreckten hohlkörper |
EP2355950B1 (de) * | 2008-11-26 | 2016-06-29 | Rosen Swiss AG | Wartungsvorrichtung und verfahren zur herstellung eines wartungszugangs |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
EP0708289A1 (de) | 1996-04-24 |
DE4429874C2 (de) | 1997-07-31 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE69011698T2 (de) | Flüssigkeitskupplungseinrichtung. | |
DE69514728T2 (de) | Verfahren zum Abdichten einer Auslassöffnung | |
DE602004013304T2 (de) | Vorrichtungen, systeme und verfahren zum absperren eines hochtemperaturrohrs | |
EP0069240A2 (de) | Armatur mit einer Vorrichtung zum Behandeln eines durch eine Leitung strömenden Mediums | |
DE2313983A1 (de) | In eine fluidleitung einschaltbare kupplungseinrichtung zur aufnahme mindestens einer beeinflussungsvorrichtung fuer das fluid | |
DE69118692T2 (de) | Verfahren und vorrichtung zum erleichtern der einspritzung von dichtungsmasse in ein unter druck stehendes flüssigkeitselement | |
DE2014481A1 (de) | Vorrichtung und Verfahren zum Einsetzen von Ventilen zwischen die Flansche einer Flanschenrohrverbindung | |
DE1233572B (de) | Verfahren und Vorrichtung zum Anzapfen eines ein Stroemungsmittel foerdernden Rohres aus Kunststoff | |
DE4429874C2 (de) | Vorrichtung zum Trennen und Verbinden von Rohrleitungen unter Betriebsbedingungen | |
EP2063177B1 (de) | Schneidbrenner mit einem Brennerkopf, der eine auswechselbare Schneiddüse aufnimmt | |
DE69516364T2 (de) | Vorrichtung zum Unterbrechen des Durchflusses in einer Flüssigkeitsleitung | |
EP1030289A2 (de) | Sensorhaltevorrichtung | |
EP2381153A1 (de) | Verfahren und Vorrichtung für das Trennen und Verschließen von unter Druck stehenden Gasleitungen | |
DE2159518A1 (de) | Verfahren und vorrichtung zum absperren eines unter druck stehenden rohres, insbes. in gasrohrnetzen | |
DE3546802C2 (de) | Verfahren zum Errichten eines Umganges und zur späteren Entfernung des Umganges bei einem Gasleitungsrohr aus Kunststoff | |
DE3620341C1 (en) | Process and apparatus for connecting two gas pipelines | |
DE19802884C1 (de) | Anbohrarmatur mit Absperrfunktion für ein unter Mediendruck stehendes Hauptrohr | |
DE19603254C2 (de) | Ventil-Anbohrarmatur für unter Mediendruck stehende Rohrleitungen | |
DE2059905C2 (de) | Verfahren und Vorrichtung zum Absperren des Strömungswegs in einer unter Druck stehenden Rohrleitung | |
DE1209381B (de) | Hahn mit auswechselbarer Messblende | |
DE3338607A1 (de) | Verzweigungsarmatur zum eingreifen in das innere einer rohrleitung | |
DE2014237A1 (de) | Molchbarer Kugelhahn in geschweißter Ausführung | |
DE76376C (de) | Anbohrvorrichtung zum Anbohren von Wasserleitungen unter Druck | |
DE8805902U1 (de) | Gerät zum zeitweisen Absperren einer unter Druck stehenden Versorgungsleitung | |
DE2600445A1 (de) | Schauglas-anordnung |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
D2 | Grant after examination | ||
8364 | No opposition during term of opposition | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |