Die Erfindung betrifft einen Punktionsverschluß zum Ver
schließen eines eine Punktionsöffnung aufweisenden Blutge
fäßes, insbesondere einer Arterie, einer mit einer Arterie
kurzgeschlossenen Vene, eines Shunts bzw. einer Prothese
usw., in dem ein arterieller Druck herrscht.
Blutgefäße im Sinne der vorliegenden Erfindung sind sämtliche
arteriellen Gefäße, d. h., sämtliche vom Herzen wegführenden
Gefäße oder Gefäße in denen ein arterieller Druck (100-200 mm
Hg) herrscht. Darunter fallen auch Venen, die mit einer Ar
terie kurzgeschlossen sind und an eine Arterie angeschlossene
Prothesen (Interponate oder Shunts), denn bei allen diesen
Blutgefäßen ergibt sich nach einem medizinischen Eingriff das
Problem des anschließenden Wundverschlusses.
Bei einer Vielzahl von invasiven Eingriffen am menschlichen
und tierischen Körper ist es erforderlich, daß sich der Arzt
Zugang zu einer Arterie oder einem arteriellen Gefäß ver
schafft. Zu diesen invasiven Eingriffen gehören beispiels
weise Katheteruntersuchungen jeder Art, wie Arteriographien
am Herzen, im Hirn usw. mittels eines in eine Arterie einge
spritzten Röntgenkontrastmittels; Ballondilatationen oder
Fräsungen der Arterien; Thrombektomien; Funktionsunter
suchungen des linken Herzens oder das Einbringen von
Medikamenten in bestimmte Durchblutungsgebiete, etwa der
Herzkranzgefäße zur Lyse.
Darüberhinaus sind auch Patienten der chronischen Hämodialyse
betroffen, denn zur extrakorporalen Reinigung des Blutes ist
ein von außen gut erreichbares arterialisiertes Gefäß
operativ angelegt worden. Es handelt sich bei diesem Gefäß
beispielsweise um ein eigenes, venöses Gefäß oder um einen
eingesetzten Kunststoffschlauch, der mit der Arterie kurz
geschlossen wird (Shunt).
Nach jedem Blutreinigungsvorgang, also mehrmals pro Woche,
ergibt sich auch hier das Problem, daß der punktierte Shunt
sich nur schwer verschließen läßt.
Das Blut preßt sich mit einem Druck von 100-200 mm Hg durch
die Punktionsöffnung der Gefäßwand ins Freie oder in das die
Arterie umgebene Gewebe. Wegen des vergleichsweise hohen
Druckes in der Arterie geht in kürzester Zeit eine große
Menge Blut verloren und es kann zu einer unerwünschten
Hämatombildung im umliegenden Gewebe führen.
Blutverlust und Hämatombildung sind unbedingt zu vermeiden.
Dies geschieht derzeit dadurch, daß mit dem Finger ein
adäquater Druck auf die Arterie oder das arterielle Gefäß
ausgeübt wird.
Dieser Druck ist individuell zu dosieren und richtet sich
nach dem herrschenden Blutdruck im Gefäß sowie nach der Tiefe
und Konsistenz des darüberliegenden Gewebes. Er schwankt
interindividuell (von Patient zu Patient) und intraindivi
duell (abhängig von Blutdruckschwankungen, vor allem von
Blutdruckabfällen des einzelnen Patienten) und muß konti
nuierlich überprüft und angepaßt werden.
Wenn der ausgeübte Druck zu schwach ist, kann die Hämatom
bildung mit mehreren Litern beachtliche Ausmaße und schwer
wiegende Folgen annehmen. Beispielhaft seien hier einige der
zu vermeidenden Folgen genannt: Hämodynamische Schwierig
keiten, d. h., Kreislaufprobleme wenn durch das restliche,
intravasale Blutvolumen der Verlust nicht mehr kompensiert
werden kann; Kompartmentsyndrome, d. h., Kompression von
wichtigen Strukturen (Nerven, Shunt) durch das Hämatom (oder
durch den Druck eines sich zusätzlich entwickelnden Ödems)
mit der Folge der Zerstörung dieser Strukturen; lokale
sterile Entzündungsreaktionen bei der Resorption und
Organisation (Gewebeumbau) des Hämatoms; Infektion des
Hämatoms; und möglicherweise die Notwendigkeit zur opera
tiven Ausräumung des Hämatoms mit weiteren Risiken wie
Infektion, Abzeß, sekundäre Wundheilung usw.
Andererseits darf der ausgeübte Druck aber nicht zu stark
sein, da das Blutgefäß sonst vollständig kollabieren würde.
Mögliche Folgen eines zu starken Druckes sind Durchblutungs
störungen der nachfolgenden Strukturen (z. B. eines Beines
usw.) mit evtl. irreversiblem Verlust durch die ischämische
Gewebeschädigung oder, vor allem bei Dialysepatienten,
Shuntverschluß durch Thrombosebildung wegen Hämostase.
Wegen der Schwere der Komplikationen haben sich ungenaue
Systeme des Punktionsverschlusses, z. B. Klemmen oder
zirkuläre Staubinden usw. bisher nicht durchsetzen können.
Nach wie vor wird der Druck mit einem Finger ausgeübt, denn
durch den Tastsinn kann der Druck individuell und variabel
dosiert werden.
Oftmals ist der Patient dazu leider nicht in der Lage. Eine
Schwächung im Rahmen der Grunderkrankung, eine Sedierung
wegen der erfolgten Untersuchung oder ein Mangel an Erfahrung
machen es dem Patienten unmöglich die oben beschriebene
Tätigkeit selbst durchzuführen.
Das bedeutet, daß das Pflegepersonal oder das ärztliche Per
sonal diese Tätigkeit übernimmt und damit eine beträchtliche
Zeit, nämlich zwischen 10 und 60 Minuten, blockiert ist.
Dies ist sowohl für das Pflegepersonal, als auch für das
ärztliche Personal zeitraubend und für den Träger teuer und
uneffektiv. Außerdem zeigen die oben beschriebenen
Komplikationen, daß die praktizierte beste Lösung noch nicht
gut genug ist.
Davon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
einen Punktionsverschluß zu schaffen, der die Punktionsöff
nung eines Blutgefäßes zuverlässig verschließt, ohne daß ein
zu großer Blutverlust auftritt, ohne daß sich nennenswerte
Hämatome bilden und ohne daß das Blutgefäß vollständig
kollabiert.
Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, daß das Blut
solange aus der Öffnung des arteriellen Gefäßes herausfließen
wird, bis sich im umliegenden Gewebe ein adäquater Gegen
druck, d. h. ein dem Blutdruck entsprechender Druck, aufge
baut hat. Falls die Öffnung des arteriellen Gefäßes nicht
manuell abgedrückt wird, fließt das Blut in das umliegende
Gewebe und bewirkt in diesem die zur Stillung des Blutes
erforderliche Druckerhöhung. Durch Aufnahme des zusätzlichen
(Blut-) Volumens im Gewebe vergrößert sich das Gewebe lokal
und drückt auf die Punktionsöffnung. Sobald der durch das
Gewebe erzeugte Druck dem Blutdruck entspricht, herrscht an
der Öffnung des arteriellen Gefäßes ein Druckgleichgewicht,
das die Blutung zum Stillstand bringt.
Die oben beschriebene Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch
gelöst, daß ein Punktionsverschluß mit einer mit Überdruck
beaufschlagbaren Druckkammer geschaffen wird, die im Bereich
der Punktionsöffnung am Körper befestigbar ist, wobei der dem
Körper zugewandte Teil der Druckkammer dehnbar ausgebildet
ist.
Dieser erfindungsgemäße Punktionsverschluß wird mit seiner
Druckkammer nahe der Punktionsöffnung auf die Haut aufgesetzt
und am Körper befestigt. Nachdem nun die Druckkammer mit
Druck beaufschlagt ist, dehnt sich die Druckkammer aus und
drückt auf das darunterliegende Gewebe, so daß sich im Gewebe
ein Gegendruck aufbaut, der zu einem zuverlässigen Wundver
schluß der Punktionsöffnung des Blutgefäßes führt. Dabei
ersetzt der erfindungsgemäße Punktionsverschluß den Finger
druck des Pflegepersonals oder des ärztlichen Personals, so
daß diese für anderweitige Aufgaben zur Verfügung stehen.
In einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Punktionsverschlusses weist die Druckkammer eine Öffnung zur
Aufnahme eines Druckmediums auf.
Dies hat den Vorteil, daß die Druckkammer mit einem externen
Druck beaufschlagt werden kann. Dieser externe Druck kann
zum Beispiel computergesteuert dem diastolischen und/oder
systolischen Druckverlauf angepaßt werden, so daß ein
optimaler Wundverschluß erzielt wird.
In einer bevorzugten Ausführungsform wird die Druckkammer
durch ein Halteband im Bereich der Punktionsöffnung am Körper
gehalten.
Dies hat den Vorteil, daß die Druckkammer zuverlässig an der
gewünschten Stelle des Körpers fixiert wird. Selbst wenn der
Patient sich bewegt wird durch das Halteband ein Verrutschen
des Punktionsverschlusses verhindert.
In einer anderen Ausführungsform ist das Halteband ein Gewe
beband, ein Pflaster, ein Kunststoffband oder dergleichen.
Mit einem derartigen Halteband kann der Punktionsverschluß
kostengünstig hergestellt werden.
In einer weiteren, bevorzugten Ausführungsform des erfin
dungsgemäßen Punktionsverschlusses ist das Halteband luft
durchlässig.
Dies hat den Vorteil, daß die Haut im Bereich des Haltebandes
noch atmen kann.
In einer weiteren Ausführungsform ist das Halteband auf der
dem Körper zugewandten Seite zumindest teilweise mit Kleb
stoff versehen. Dadurch kann das Halteband und somit der
Punktionsverschluß schnell und in einfacher Weise an der
gewünschten Körperstelle aufgeklebt werden.
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform des erfin
dungsgemäßen Punktionsverschlusses ist die Druckkammer aus
einem dehnbaren, bis auf die Öffnung zur Aufnahme des
Druckmediums geschlossenen Behälter gebildet.
Dies hat den Vorteil, daß sich die Druckkammer, nachdem sie
mit Druck beaufschlagt wurde, ungehindert ausdehnen kann und
den gewünschten Druck auf die Körperstelle, insbesondere auf
das unter der Haut liegende Gewebe ausüben kann.
In einer anderen Ausführungsform ist der Behälter am Halte
band befestigt, vorzugsweise festgeklebt. Dadurch bildet der
Teil des dehnbaren Behälters, der am Halteband befestigt ist,
zusammen mit dem Halteband eine nahezu starre Haltewand und
der übrige Teil des Behälters bildet eine dehnbare Druckwand.
Dies hat den Vorteil, daß die Herstellung kostengünstig wird,
da nur einfache, ebene Teile ohne Hinterschneidung zum
Einsatz kommen.
In einer weiteren, bevorzugten Ausführungsform des erfin
dungsgemäßen Punktionsverschlusses ist der dem Körper
zugewandte Teil der Druckkammer als eine dehnbare Druckwand
und der dem Körper abgewandte Teil der Druckkammer als eine
nahezu starre Haltewand ausgebildet.
Die beiden letztgenannten Ausführungsformen haben den
Vorteil, daß die nahezu starre Haltewand eine Ausdehnung der
Druckkammer vom Körper weg verhindert, so daß der vorhandene
Druck ausschließlich die Druckwand ausdehnt. Da aber die
Druckwand dem Körper zugewandt ist, kann der vorhandene Druck
vollständig zur Druckbildung auf das Gewebe genutzt werden.
Dadurch kann die gewünschte Wirkung bereits mit einem
geringen Volumen erreicht werden.
In einer besonderen Ausführungsform ist die nahezu starre
Haltewand durch das Halteband gebildet und die dehnbare
Druckwand ist druckdicht, vorzugsweise geklebt an dem
Halteband befestigt.
Dies hat den Vorteil, daß der Punktionsverschluß kosten
günstig und mit einem niedrigen Materialaufwand hergestellt
werden kann.
In einer bevorzugten Ausführungsform ist die dehnbare Druck
wand oder der dehnbare Behälter aus Gummi, Latex, Silicon
oder Kunststoff oder dergleichen hergestellt.
Dies hat den Vorteil, daß die Druckkammer ohne großen Kraft
aufwand gedehnt werden kann und daß der vorhandene Druck
vollständig zur Druckbildung auf das Gewebe genutzt werden
kann.
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform des erfin
dungsgemäßen Punktionsverschlusses ist die Öffnung zur
Aufnahme des Druckmediums über einem Einstichkanal der
Punktionsöffnung angeordnet und als Druckmedium wird das aus
dem Blutgefäß herausströmende Blut verwendet.
Bei einem operativen Eingriff, bei dem eine Arterie geöffnet
wird, entsteht ein sogenannter Einstichkanal. Dieser
Einstichkanal führt von der Punktionsöffnung des Blutgefäßes
direkt durch das darüberliegende Gewebe und die Haut und ist
an der Oberfläche des Körpers gut sichtbar. Wird z. B. mit
einer Spritze etwas in die Arterie injiziert, so ist die
durch die Kanüle gebildete Öffnung der Einstichkanal.
Nachdem die Kanüle herausgezogen wurde, strömt das Blut durch
die Punktionsöffnung der Arterie in diesen Einstichkanal und
anschließend ins Freie. Wenn nun das hier ausströmende Blut
in der Druckkammer des erfindungsgemäßen Punktionsver
schlusses aufgefangen wird, so hat dies mehrere Vorteile:
- 1. Das Blut wird kontrolliert aufgefangen, was zu einer
erhöhten Hygiene am Krankenbett führt.
- 2. Dieses Blut wird als Druckmedium eingesetzt, so daß sich
innerhalb kürzester Zeit in der Druckkammer des
Punktionsverschlusses der in der Arterie herrschende
Druck ausbildet und auf das um den Einstichkanal herum
befindliche Gewebe drückt. Damit erhöht sich gleich
zeitig der Druck im Gewebe.
- 3. Das Abfließen des Blutes in das Gewebe wird zuverlässig
verhindert und eine Hämatombildung wird ausgeschlossen.
- 4. Eine derart individuell an die Person und die jeweilige
Situation angepaßte Druckregulierung im Punktions
verschluß führt zu dem Ergebnis, daß das Ausfließen des
Blutes aus der Arterie in dem Moment gestoppt wird, in
dem in der Druckkammer derselbe Druck wie in der Arterie
anliegt. Da die Druckkammer nur ein sehr geringes
Fassungsvermögen aufweist, ist der gewünschte Druck sehr
schnell erreicht.
- 5. Der Patient erleidet keinen nennenswerten Blutverlust.
Nachdem die Blutung gestillt ist und das Blut geronnen ist,
kann der Punktionsverschluß problemlos entfernt werden.
In einer weiteren, bevorzugten Ausführungsform sind in der
Druckkammer blutstillende Wirkstoffe, beispielsweise
Blutgerinnungsmittel (Hämostatika), Desinfektionsmittel oder
dergleichen angeordnet. Dadurch wird das Gerinnen des Blutes
beschleunigt.
In einer anderen erfindungsgemäßen Ausführungsform ist die
Druckkammer mit einem Füllstoff versehen, der aufquillt,
sobald er mit dem Druckmedium in Kontakt kommt. Dazu wird
vorzugsweise Mull, Watte oder ein aufquellender Kunststoff
eingesetzt.
Dies hat den Vorteil, daß der zum Wundverschluß erforderliche
Druck in der Druckkammer sehr viel schneller aufgebaut wird
und der Blutverlust des Patienten weiter verringert werden
kann.
In einer weiteren, bevorzugten Ausführungsform des erfin
dungsgemäßen Punktionsverschlusses ist durch eine Aussparung
in der Haltewand und durch die Öffnung zur Aufnahme eines
Druckmediums hindurch eine Kanüle angeordnet.
Dies hat den Vorteil, daß der Punktionsverschluß bereits beim
Einstechen der Spritze in das Gewebe und in die Arterie auf
der Kanüle angebracht ist. Somit kann der Punktionsver
schluß, nachdem die Kanüle eingesetzt ist, mit seiner Öffnung
zur Aufnahme des Druckmediums direkt über dem Einstichkanal
auf der Haut festgeklebt werden und es ist gewährleistet, daß
die Öffnung zur Aufnahme des Druckmediums exakt über dem
Einstichkanal angeordnet ist. Damit wird erreicht, daß das
herausströmende Blut direkt in die Druckkammer fließt,
nachdem die Kanüle entfernt wurde.
Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß der Punktionsver
schluß zusammen mit der Kanüle als Einheit direkt im Werk
steril verpackt werden kann, so daß die Verschmutzungs- und
Infektionsgefahr durch nachträgliches zusammenfügen minimiert
wird.
In einer weiteren Ausführungsform ist die Aussparung in der
Haltewand mit einem aufklebbaren Verschlußelement verschließ
bar. Dadurch wird die für die Kanüle geschaffene Aussparung
in der Haltewand zuverlässig und druckdicht verschlossen.
In weiteren Ausführungsformen ist am Verschlußelement ein
Füllstoff oder ein Druckpolster angebracht.
Beide haben den Vorteil, daß der in der Druckkammer erforder
liche Druck sehr viel schneller erreicht wird und der Patient
deutlich weniger Blut verliert.
In einer anderen Ausführungsform ist das Druckpolster aus
einer Anzahl von luftgefüllten Elementen gebildet, die bei
einem bestimmten Überdruck platzen.
Dies hat den Vorteil, daß einerseits der zum Wundverschluß
erforderliche Druck sehr schnell erreicht wird und
andererseits ein zu hoher Druck in der Druckkammer sicher
verhindert wird.
Während der Punktionsverschluß am Körper angebracht ist,
kommt es häufig vor, daß der Patient sich bewegt und somit
der äußere Druck auf den Punktionsverschluß möglicherweise
erhöht wird. Um aber in diesem Fall ein Kollabieren des
Blutgefäßes zu verhindern, platzen eines oder mehrere der
luftgefüllten Elemente, vorzugsweise Kugeln, so daß der Druck
in der Druckkammer absinkt und der Fluß des Blutes durch die
Arterie sichergestellt ist. Auf diese Art stellt sich im
erfindungsgemäßen Punktionsverschluß immer der erforderliche
Druck ein.
In einer anderen, bevorzugten Ausführungsform des erfindungs
gemäßen Punktionsverschlusses weist die Öffnung der Druck
kammer einen Anschluß zur Aufnahme eines das Druckmedium
einspeisenden Mittels auf. Dieser Anschluß ist vorzugsweise
in der Haltewand angeordnet. Als Druckmedium kann ein Gas,
insbesondere Luft oder eine Flüssigkeit, insbesondere Wasser
eingesetzt werden.
Dies hat den Vorteil, daß das Druckmedium extern in den
Punktionsverschluß eingebracht wird und somit unabhängig vom
Patienten erfolgt. Dabei kann der Druck in der Druckkammer
beispielsweise durch einen Computer so gesteuert und/oder
geregelt werden, daß zu jeder Zeit der richtige Druck in der
Druckkammer anliegt. Dabei kann der Computer, oder ein
anderes technisches Hilfsmittel, den in der Druckkammer
anzulegenden Druck anhand des momentanen Blutdruckes des
Patienten ermitteln.
In einer weiteren, bevorzugten Ausführungsform eines erfin
dungsgemäßen Punktionsverschlusses ist eine mit Unterdruck
beaufschlagbare Druckkammer mit mindestens zwei Druckkammer
wänden im Bereich der Punktionsöffnung am Körper befestigbar,
wobei der Körper eine Druckkammerwand bildet und in der Mitte
der Druckkammer ein Druckstempel angeordnet ist.
Dies hat den Vorteil, daß sich der Punktionsverschluß durch
den Unterdruck quasi selbständig am Körper befestigt und
gleichzeitig die Haut und das Gewebe um die Punktionsöffnung
herum ansaugt und anhebt, so daß das Gewebe in unmittelbarer
Nähe der Punktionsöffnung einen erhöhten Druck erfährt, der
ausreicht um ein Ausströmen des Blutes aus der Arterie zu
verhindern. Somit wird die Punktionsöffnung quasi ohne Blut
verlust und ohne Hämatombildung verschlossen und durch das
Ansaugen des Punktionsverschlusses am Körper wird das
Kollabieren des Blutgefäßes zuverlässig verhindert.
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung
ist der Druckstempel in axialer Richtung beweglich gelagert.
Dies hat den Vorteil, daß die Eintauchtiefe in das Gewebe und
damit der auf das Gewebe ausgeübte Druck variiert werden
kann.
In einer anderen, bevorzugten Ausführungsform wird der Druck
stempel durch den Unterdruck auf das darunterliegende Gewebe
gedrückt.
Dies hat den Vorteil, daß sich der Punktionsverschluß kosten
günstig hergestellt werden kann, da Mechanismen oder
Vorrichtungen zum Antrieb des Druckstempels entfallen.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung
wird der Druckstempel durch das Zusammenziehen der flexiblen,
aber zugfesten Haltewand aufgrund des Unterdruckes gegen das
Gewebe gedrückt.
Unter einer flexiblen, aber zugfesten Haltewand ist
beispielsweise auch eine faltbare, knickbare, knitterbare,
biegsame oder verformbare, aber wenig elastische Haltewand zu
verstehen. Als Materialien für diese Haltewand wären neben
anderen zum Beispiel PVC-Folien, Kunststoff, mehrschichtige
Materialien, von denen zumindest eine Schicht zugfest und
zumindest eine andere Schicht druckdicht ist oder dergleichen
einsetzbar.
Dies hat den Vorteil, daß durch den anliegenden Unterdruck
der Druck auf das Gewebe präzise gesteuert werden kann und
daß die Haltewand eine Zugkraft auf den Druckstempel ausüben
kann.
Weitere Vorteile ergeben sich aus der Beschreibung und der
beigefügten Zeichnung. Ebenso können die vorstehend genan
nten und die noch weiter aufgeführten Merkmale erfindungs
gemäß jeweils einzeln oder in beliebigen Kombinationen mit
einander verwendet werden. Die erwähnten Ausführungsformen
sind nicht als abschließende Aufzählung zu verstehen, sondern
haben vielmehr beispielhaften Charakter. Die Erfindung ist
in der Zeichnung dargestellt und wird anhand von Ausführungs
beispielen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine geschnitten dargestellte Seitenansicht eines
erfindungsgemäßen Punktionsverschlusses, der extern
mit Druck beaufschlagt wird;
Fig. 2a eine geschnitten dargestellte Seitenansicht einer
anderen Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Punktionsverschlusses gemäß Fig. 1, bevor die
Druckkammer mit Druck beaufschlagt ist;
Fig. 2b eine geschnitten dargestellte Seitenansicht eines
Punktionsverschlusses gemäß Fig. 2a, bei dem die
Druckkammer mit Druck beaufschlagt ist.
Fig. 3a eine geschnitten dargestellte Seitenansicht eines
erfindungsgemäßen Punktionsverschlusses, der Eigen
blut als Druckmedium einsetzt;
Fig. 3b eine geschnitten dargestellte Seitenansicht des
erfindungsgemäßen Punktionsverschlusses gemäß Fig.
3a, mit einem Druckpolster;
Fig. 3c eine geschnitten dargestellte Seitenansicht einer
weiteren Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Punktionsverschlusses gemäß Fig. 3b;
Fig. 4 eine geschnitten dargestellte Seitenansicht einer
anderen Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Punktionsverschlusses gemäß der Fig. 3a bis c;
Fig. 5 eine geschnitten dargestellte Seitenansicht eines
erfindungsgemäßen Punktionsverschlusses, der mit
Unterdruck arbeitet.
Die einzelnen Figuren der Zeichnung zeigen den erfindungs
gemäßen Gegenstand teilweise stark schematisiert und sind
nicht maßstäblich zu verstehen. Die Gegenstände der
einzelnen Figuren sind teilweise stark überproportional
vergrößert dargestellt, damit ihr Aufbau besser gezeigt
werden kann.
Fig. 1 zeigt einen Punktionsverschluß mit einer Druckkammer
10 und einem Halteband 11. Dabei wird die Druckkammer 10
durch einen im wesentlichen geschlossenen Behälter 12
gebildet. Dieser Behälter 12 ist beispielsweise aus Gummi,
Latex oder dehnbarem Kunststoff hergestellt. Der Behälter 12
weist eine Öffnung 13 zur Aufnahme des Druckmediums auf. An
diese Öffnung 13 ist ein Anschluß 14 angeformt, an den
beispielsweise ein Druckschlauch angeschlossen werden kann.
Das Halteband 11 ist auf seiner dem Körper zugewandten Seite
mit Klebstoff 15 versehen. Auf dieses Halteband 11 wird der
dehnbare Behälter 12 derart aufgeklebt, daß der Anschluß 14
in einer Aussparung 16 des Haltebandes 11 angeordnet ist.
In dem Bereich, in dem der dehnbare Behälter 12 auf das
Halteband 11 aufgeklebt ist, bildet sich eine nahezu starre
Haltewand 17, wohingegen der übrige Teil des Behälters 12
eine dehnbare Druckwand 18 bildet. Dadurch wird erreicht,
daß sich die Druckkammer 10 nur im Bereich der Druckwand 18
vergrößert, da sich hier der dehnbare Bereich des Behälters
12 befindet. Die nahezu starre Haltewand 17 verhindert ein
Ausdehnen der Druckkammer in diese Richtung. Somit ist
gewährleistet, daß die Druckkammer sich vornehmlich in
Richtung des Gewebes ausbreitet und auf dieses den
gewünschten Druck ausübt.
Der in Fig. 1 dargestellte Punktionsverschluß wird wie folgt
eingesetzt: Nachdem der operative Eingriff an der Arterie
beendet ist und sämtliche Katheter, Kanülen usw. entfernt
wurden, wird der Punktionsverschluß am Körper festgeklebt.
Dabei ist zu beachten, daß die Druckkammer 10 mit ihrer
dehnbaren Druckwand 18 vorzugsweise mittig über der Punktions
öffnung des Blutgefäßes angeordnet ist.
Häufig kommt es vor, daß die Punktionsöffnung des Blutgefäßes
von außen nicht sichtbar ist, da die Arterie durch eine
Gewebeschicht und/oder Haut verdeckt ist. In diesem Fall ist
die Druckkammer 10 vorzugsweise mittig über dem Einstichkanal
anzuordnen, den der Katheter, die Kanüle usw. hinterlassen
hat. Nachdem der Punktionsverschluß auf dem Körper, vorzugs
weise aber nicht notwendigerweise auf der Haut des Patienten
befestigt wurde, wird an dem Anschluß 14 ein Druckluft
schlauch angeschlossen und die Druckkammer 10 mit Überdruck
beaufschlagt. Der Überdruck in der Druckkammer 10 bewirkt,
daß sich die Druckkammer 10 im Bereich der dehnbaren Druck
wand 18 ausdehnt. Da aber der Punktionsverschluß am Körper
festgeklebt ist, liegt die dehnbare Druckwand 18 ebenfalls
direkt am Köper an, so daß der in der Druckkammer 10
anliegende Druck ebenfalls eine Druckerhöhung im Gewebe um
den Einstichkanal herum bewirkt.
In einer nicht dargestellten Ausführungsform eines Punktions
verschlusses gemäß Fig. 1 wird der in die Druckkammer 10
eingespeiste Überdruck durch einen Computer und/oder einer
entsprechenden Elektronik gesteuert und/oder geregelt. Dabei
ist zu beachten, daß der anzulegende Druck nicht zu groß ist,
damit ein Kollabieren der Arterie verhindert wird und daß der
anzulegende Druck nicht zu klein ist, damit ein übermäßiges
Heraus strömen von Blut sowohl ins Freie als auch in das
Gewebe zuverlässig verhindert wird.
Der in der Druckkammer einzustellende Überdruck wird sich
vorzugsweise im Bereich des diastolischen Druckes des
Patienten bewegen.
In einer anderen, nicht dargestellten Ausführungsform des
Punktionsverschlusses gemäß Fig. 1 wird der Blutdruck des
Patienten On-Line gemessen und als Regelgröße für den in der
Druckkammer 10 einzustellenden Überdruck verwendet. Hierdurch
wird erreicht, daß der Druck in der Druckkammer 10 immer dem
momentanen Blutdruck des Patienten entspricht.
Die Fig. 2a und 2b zeigen einen Punktionsverschluß mit
einer als dehnbarer Behälter 22 ausgeführten Druckkammer 20,
der in einer Arbeitskammer 29 angeordnet ist.
In dieser Ausführungsform weist die Arbeitskammer 29 eine
nahezu starre Haltewand 27 und eine dehnbare Druckwand 28
auf. In dieser Arbeitskammer 29 ist der dehnbare Behälter 22
frei beweglich. In einer Aussparung 26 der Haltewand 27 ist
ein Anschluß 24 des Behälters 22 zur Aufnahme des Druck
schlauches angeordnet. Ein Halteband 21, welches gleich
zeitig die Haltewand 27 bildet, ist in seinem Bereich
außerhalb der Haltewand 27 auf der dem Körper zugewandten
Seite mit einem Klebstoff 25 versehen.
Bei diesem Punktionsverschluß ist es nun möglich, eine Kanüle
100 durch die Arbeitskammer 29 hindurchzustechen, solange der
Behälter 22 noch nicht mit Druck beaufschlagt ist. Nachdem
der invasive Eingriff beendet ist, wird die Kanüle 100 wieder
herausgezogen und die Druckkammer mit Druck beaufschlagt, so
daß sich der dehnbare Behälter 22 über einen Großteil der
Arbeitskammer 29 ausdehnt und auf das darunterliegende Gewebe
den gewünschten Druck ausübt.
In dieser Ausführungsform ist die Druckwand 28 auf das Halte
band 21 aufgeklebt.
Für die Anwendung und Druckbeaufschlagung des Punktionsver
schlusses gemäß den Fig. 2a und 2b gilt das für den
Punktionsverschluß gemäß Fig. 1 Gesagte entsprechend.
Die Fig. 3a bis 3c und 4 zeigen verschiedene Punktions
verschlüsse, bei denen das aus der Arterie herausströmende
Blut als Druckmedium eingesetzt wird.
Die Fig. 3a bis 3c zeigen einen Punktionsverschluß, bei
dem eine dehnbare Druckwand 28 zur Bildung einer Druckkammer
30 auf ein Halteband 31 aufgeklebt ist. Dabei bildet das
Halteband 31 gleichzeitig eine Haltewand 37 der Druckkammer
30. In eine Öffnung 33 der dehnbaren Druckwand 38 und in
eine Aussparung 36 der nahezu starren Haltewand 37 ist eine
Kanüle 100 eingesetzt. Nachdem die Kanüle 100 entfernt
worden ist, kann die Aussparung 36 durch ein Verschlußelement
39 verschlossen werden. Dabei wird das Verschlußelement 39
auf das Halteband 31 aufgeklebt.
Sowohl der Bereich des Haltebandes 31, der nicht zur Druck
kammer 30 gehört und dem Körper zugewandt ist, als auch der
Bereich der dehnbaren Druckwand 38, der mit dem Halteband 31
verklebt ist, ist mit einem Klebstoff 35 versehen. Darüber
hinaus ist um die Öffnung 33 herum zu Dichtzwecken zusätzlich
Klebstoff 35 angeordnet.
Fig. 4 zeigt einen Punktionsverschluß, der eine aus einem im
wesentlichen geschlossenen Behälter 42 gebildete Druckkammer
40 aufweist. Hierbei ist der Behälter 42 an einem Halteband
41 festgeklebt, so daß der Bereich des Behälters 42, der an
dem Halteband 41 befestigt ist, eine Haltewand 47 bildet.
Der übrige Bereich des dehnbaren Behälters 42 bildet eine
dehnbare Druckwand 48. In eine Aussparung 46 der Haltewand
47 und in eine Öffnung 43 der Druckwand 48 ist eine Kanüle
100 eingesetzt.
Sowohl auf der dem Körper zugewandten Seite des Haltebandes
41 als auch um die Öffnung 43 herum ist ein Klebstoff 45
angebracht.
Die in den Fig. 3b und c dargestellten Punktionsver
schlüsse weisen eine sehr große Aussparung 36 auf, in die ein
am Verschlußelement 39 befestigtes Druckpolster 102 befestigt
ist. Dabei weist das Druckpolster 102 in der Fig. 3b ein
inkompressibles Material auf, während das Druckpolster 102 in
der Fig. 3c aus einer Anzahl luftgefüllter Plastikkugeln 104
besteht.
Die Druckpolster 102 dienen dazu, in der Druckkammer 30 ein
gewisses Basisvolumen zu erzeugen. Dieses Basisvolumen wird
dann durch das in die Druckkammer 30 einfließende Blut
ergänzt und beschleunigt den Füllvorgang der Druckkammer, so
daß der Solldruck sehr viel schneller erreicht wird. Dadurch
wird die benötigte Blutmenge deutlich verringert und eine
Stillung der Blutung beschleunigt sowie der Blutverlust des
Patienten verringert.
Ein derartiges Druckpolster 102 kann auch bei einem
Punktionsverschluß gemäß den Fig. 1 oder 2 eingesetzt
werden.
In die Punktionsverschlüsse gemäß den Fig. 3a bis c und 4
kann in die Druckkammer 30, 40 alternativ oder zusätzlich zu
dem Druckpolster 102 ein Füllstoff 106 vorgesehen sein.
Dieser Füllstoff 106 dient dazu, den in der Druckkammer 30,
40 vorhandenen Raum bereits auszufüllen, so daß weniger Blut
benötigt wird, um den gewünschten Druck aufzubauen. Dieser
Effekt wird noch verstärkt, wenn als Füllstoff 106 ein Mate
rial verwendet wird, welches aufquillt, sobald es mit Blut in
Berührung kommt. Als Füllstoffe 106 wird vorzugsweise Mull,
Watte, aufquellender Kunststoff oder dergleichen eingesetzt.
Bei den vorgenannten Punktionsverschlüssen ist das Halteband
aus einem nahezu starren Material gefertigt, d. h., aus einem
Material welches sich unter Druck oder Zug nicht nennenswert
ausdehnt. Die Haltebänder können beispielweise aus einem
Gewebeband, einem Pflaster, einem nicht nachgiebigem
Kunststoffband oder dergleichen hergestellt sein.
Die Druckwände 18, 28, 38, 48 und die dehnbaren Behälter 12,
22, 42 der vorgenannten Punktionsverschlüsse sind aus einem
sehr dehnbaren und/oder elastischen Material hergestellt,
welches sich ohne großen Kraftaufwand dehnen bzw. vergrößern
läßt. Derartige Materialen können Gummi, Latex, dehnbarer
Kunststoff oder dergleichen sein.
Die in den Fig. 3a bis 3c und 4 beschriebenen Punktions
verschlüsse können im Handel zusammen mit einer Kanüle 100
als Verpackungseinheit angeboten werden. Hierbei wird die
Kanüle 100 bereits werkseitig in die Aussparung 36, 46 in der
Haltewand 37, 47 und in die Öffnung 33, 43 in der Druckwand
38, 48 eingeführt.
Anschließend wird die Kanüle 100 zusammen mit dem Punktions
verschluß steril verpackt und an Ärzte und Krankenhäuser
ausgeliefert.
Der Arzt nimmt nun einen derat verpackten Punktionsverschluß,
und entfernt die Verpackung. Dann setzt er eine Spritze an
die Kanüle 100 an und sticht die Kanüle mit dem daran
befindlichen Punktionsverschluß in die Arterie. Nun wird der
Punktionsverschluß auf der Haut aufgeklebt. Dadurch wird
erreicht, daß der durch die Kanüle erzeugte Einstichkanal mit
der Öffnung 33, 34 fluchtet.
Um zu vermeiden, daß das aus dem Einstichkanal herausströ
mende Blut sich zwischen der Haut und der Druckwand 38, 48
ansiedelt, kann die Druckwand 38, 48 im Bereich der Öffnung
33, 43 zur Abdichtung zusätzlich Klebstoff vorgesehen sein.
Nachdem der Eingriff des Arztes beendet ist, zieht dieser die
Spritze zusammen mit der Kanüle 100 aus der Arterie und dem
Punktionsverschluß heraus und verschließt die Aussparung 36,
46 in der Haltewand 37, 47 des Punktionsverschlusses, in dem
er das vorbereitete Verschlußelement 39 über die Aussparung
36, 46 klebt. Diese Klebeverbindung sollte ausreichend
druckdicht sein, damit das nunmehr aus der Arterie durch den
Einstichkanal in die Druckkammer 30, 40 fließende Blut den zum
Wundverschluß erforderlichen Druck in der Druckkammer 30, 40
aufbauen kann, ohne daß diese leck wird.
Das aus der Arterie kommende Blut fließt nunmehr direkt in
die Druckkammer 30, 40 des Punktionsverschlusses und nicht in
das umliegende Gewebe, da der dem Blut entgegenwirkende
Strömungswiderstand im Gewebe größer ist als im Punktionsver
schluß. Sobald die Druckkammer 30, 40 gefüllt ist, baut sich
hier ein Überdruck auf, der bewirkt, daß sich die Druckkammer
im Bereich der dehnbaren Druckwand 38, 48 ausdehnt.
Eine Ausdehnung im Bereich der nahezu starren Haltewand 37,
47 ist nicht möglich, da die Haltewand nicht dehnbar ist und
folglich nicht nachgibt.
Die sich ausdehnende Druckwand 38, 48 drückt nun auf das
Gewebe in der Nähe des Einstichkanales und erhöht somit den
Druck im Gewebe. Hierdurch wird der Druck in der Druckkammer
30, 40 und im Gewebe annähernd gleichzeitig aufgebaut, so daß
das Blut stets in die Druckkammer 30, 40 und nicht in das
Gewebe fließt. Sobald der Druck in der Druckkammer 30, 40
dem Blutdruck entspricht, stellt sich ein Gleichgewicht
zwischen der Arterie und der Druckkammer 30, 40 ein, so daß
kein weiteres Blut in die Druckkammer 30, 40 fließt.
Nun ist die Blutung zum Stillstand gekommen und das Blut kann
gerinnen. Zur Beschleunigung der Gerinnung können in der
Druckkammer Zusatzstoffe, wie z. B. Hämostatika oder
dergleichen eingebracht sein.
Nachdem der Wundverschluß erfolgt ist, kann der Punktionsver
schluß vom Körper entfernt und fachgerecht entsorgt werden.
Die Fig. 5 zeigt einen mit Unterdruck arbeitenden Punktions
verschluß mit einer Unterdruckkammer 50, die von einer
flexiblen, aber zugfesten Haltewand 57 und einer durch den
Körper, insbesondere der Haut 58, definierten Druckwand 58
gebildet ist.
Die Unterdruckkammer 50 weist einen Anschluß 54 zur Aufnahme
eines Unterdruckschlauches, der sich in axialer Richtung an
einen Druckstempel 59 anschließt sowie einen konischen
Spreizeinsatz 109 auf. Die Haltewand 57 ist einenends an
einem Ende eines Druckstempels 59 und anderenends am Fuße des
konischen Spreizeinsatzes 109 befestigt. Ein mit einem
Klebstoff 55 versehenes Halteband 51 schließt sich an das am
Spreizeinsatz 109 befestigte Ende der Haltewand 57 an.
Der Druckstempel 59 ist in der Mitte der Unterdruckkammer 50
angeordnet und drückt auf das Gewebe 107 um den Einstichkanal
108 herum. Der Druckstempel 59 ist in dem konischen Spreiz
einsatz 109 aus Hartplastik axial beweglich geführt und mit
einem Ende mit der Haltewand 57 verbunden. Durch den Unter
druck wird der Druckstempel 59 dann auf das Gewebe 107
gedrückt.
Nachdem der Eingriff des Arztes beendet ist, wird der
Punktionsverschluß derart am Körper des Patienten aufgeklebt,
daß der Druckstempel 59 mittig am Einstichkanal 108 anliegt.
Anschließend wird die Unterdruckkammer 50 mit einem Unter
druck versehen, der die Haut 58 und das Gewebe 107 um den
Druckstempel 59 herum einerseits quasi ansaugt und anderer
seits die flexible Haltewand 57 so weit nach innen saugt, daß
die so entstehende Zugkraft eine axiale Kraftkomponente auf
den Druckstempel 59 ausübt und diesen auf das Gewebe 107
drückt.
Hierdurch entsteht ein doppelter Effekt im Gewebe 107 um den
Einstichkanal 108 herum: Der Druckstempel 59 drückt das um
den Einstichkanal 108 befindliche Gewebe 107 zusammen und
gleichzeitig wird eben dieses Gewebe 107 durch den Unterdruck
angesaugt und ebenfalls gegen den Druckstempel 59 gedrückt.
Dadurch wirken zwei sich akkumulierende Effekte gleichzeitig
auf das Gewebe 107 und erzeugen den zur Stillung der Blutung
erforderlichen Druck. Hierdurch wird die Blutung zum Still
stand gebracht, so daß der Wundverschluß erfolgen kann.
Die Steuerung und/oder Regelung des anzulegenden Unterdruckes
erfolgt über Computer und kann gegebenenfalls auch in
Abhängigkeit des Blutdruckes des Patienten erfolgen.
Bezugszeichenliste
10, 20, 30, 40 Druckkammer
50 Unterdruckkammer
11, 21, 31, 41, 51 Halteband
12, 22, 42 Behälter
13, 23, 33, 43 Öffnung
14, 24, 54 Anschluß
15, 25, 35, 45, 55 Klebstoff
16, 26, 36, 46 Aussparung
17, 27, 37, 47, 57 Haltewand
18, 28, 38, 48, 58 Druckwand
29 Arbeitskammer
39, 49 Verschlußelement
59 Druckstempel
100 Kanüle
102 Druckpolster
104 Kugel
106 Füllstoff
107 Gewebe
108 Einstichkanal
109 Spreizeinsatz