DE202008016500U1 - Kompressionskissen für den Verschluss der Zugangsöffnung an Arterien nach diagnostischen oder therapeutischen Eingriffen - Google Patents

Kompressionskissen für den Verschluss der Zugangsöffnung an Arterien nach diagnostischen oder therapeutischen Eingriffen Download PDF

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Abstract

Kompressionskissen für Blutstillung und Verschluss der Öffnung in einer Leisten- oder Armarterie nach Sondierung derselben für Gefäßdarstellung oder therapeutische Intervention am Gefäßsystem, dadurch gekennzeichnet, dass der erforderliche Druck durch ein flexibles luft- oder flüssigkeitsgefülltes Kissen auf die Haut übertragen wird.

Description

  • Diagnostische und therapeutische Eingriffe am Gefäßsystem werden in der großen Mehrzahl mit Zugang über die Leisten- oder Armarterien durchgeführt. Der Verschluss der Öffnung in der Gefäßwand nach dem Eingriff geschieht herkömmlich durch manuelle Kompression. Heute verwendet man für die äußere Kompression häufig einfache mechanische Apparate, oder man verschließt – an den Leistenarterien – die Gefäßwand unmittelbar durch eine Naht oder vergleichbare Maßnahmen.
  • Die zuletzt genannten Maßnahmen erfordern regelmäßig eine wenigstens 2 mm weite Öffnung in der Gefäßwand, weshalb nach Eingriffen mit kleineren Kathetern oder Schleusen und bei allen Eingriffen über Armarterien nach wie vor die äußere Kompression zur Blutstillung bevorzugt wird.
  • Für die Beurteilung der zur Kompression benutzten Apparate spielen neben der richtigen Dosierung des Drucks folgende Kriterien eine Rolle:
    • 1. Exakte Platzierung der Kompression;
    • 2. Sterilität an der Hautöffnung und in ihrer Umgebung;
    • 3. freie Sicht auf die Punktionsstelle, damit Blutungen sofort erkannt werden;
    • 4. möglichst geringe Belästigung des Patienten bei mehrstündiger Kompression;
    • 5. Vermeidung von schmerzhaften Druckstellen;
    • 6. Materialkosten.
  • Stand der Technik
  • Das ältere von zwei bekannten Kompressionssystemen, das möglicherweise nicht mehr im Handel ist, bestand aus einem Stativ mit starrer Bodenplatte unter dem Gesäß des Patienten, einem Arm von nicht variabler Länge, der – ähnlich wie bei einer Schraubzwinge ohne Schraube – durch Verkantung in einer Schiene am Stativ arretiert wurde, und einer Plastikscheibe am Ende des Arms, die mithilfe des Stativs auf die Punktionsstelle gepresst wurde.
  • Die korrekte Platzierung war schwierig, weil immer der ganze Apparat mitbewegt werden musste. Und der Druck war nur sehr grob regulierbar.
  • Das zweite System, das heute überwiegend benutzt wird, wird am Patienten fixiert durch einen quer über den Körper verlaufenden Bügel, auf beiden Seiten gehalten durch einen unter dem Patienten liegenden Gurt. In den Bügel wird über der Punktionsstelle eine aufblasbare Pelotte eingesetzt, die durch eine Handpumpe gefüllt wird, kontrolliert durch ein Manometer. (Femostop II Plus, RADI Medical Systems, Palmblagsgatan 10, Box 6350, 751 35 Uppsala, Sweden).
  • Auch hier gelingt die Platzierung nicht immer, weil die Lage der Pelotte von dem zuvor untergelegten Gurt bestimmt wird. Hauptnachteil dieses Systems sind aber die hohen laufenden Kosten, weil für jeden Patienten eine neue Pelotte und ein neuer Gurt gebraucht wird.
  • Eine fehlerhafte Platzierung des Drucks ist, sofern sie vorkommt, regelmäßig dadurch bedingt, dass der Teil des Systems, der den Druck auf die Haut überträgt, nicht unabhängig von der übrigen Teilen des Apparats platziert werden kann.
  • Die hier beschriebene Erfindung ist Teil einer Lösung, die für die Anwendung in der Leiste bzw. an den Armarterien durch jeweils angepasste Geräte ergänzt werden muss (Separate Anmeldungen).
  • Sie soll der entscheidende Schritt sein zu einer zuverlässigen Platzierung des druckübertragenden Systems. Und sie soll eine sichere sterile Abdeckung der Punktionsstelle und ihrer Umgebung gewährleisten. Gleichzeitig verhindert sie eine Kontaminierung der übrigen Komponenten des Kompressionsapparats, wodurch die Kosten für den einzelnen Patienten gering gehalten werden.
  • Die Erfindung, für die Schutzansprüche begehrt werden, ist ein mit Gas oder Flüssigkeit gefülltes Kissen, das aus zwei aufeinander geschweißten transparenten und reißfesten Folien besteht. Die obere der beiden Folien ist über den Inhalt gewölbt, während die untere eben verläuft und wesentlich größer ist als das Kissen (1 und 2).
  • Entlang der Ränder des Kissens ist die untere Folie mit einer ringförmigen, in einem schmalen Sektor unterbrochenen oder U-förmigen selbstklebenden Fläche versehen (3), mit der das Kissen auf der Haut fixiert wird.
  • Kissen und Folie werden steril als Einmal-Material bezogen.
  • Nach Entfernung der OP-Tücher, während aber Schleuse oder Katheter noch in der Punktionsöffnung liegen, wird das Kissen symmetrisch zu der Schleuse aufgelegt (der Sektor ohne Klebestreifen über der Schleuse), und auf der Haut fixiert (4). Die sterile Folie wird ausgebreitet.
  • Dann erst wird ein Kompressionsapparat aufgesetzt, der gegenüber dem Patienten frei beweglich sein muss. Anschließend kontrollierter Druckaufbau und Entfernung von Schleuse oder Katheter.
  • Die Anzahl der Eingriffe, für deren Abschluss eine Kompressionsbehandlung mit Hilfe des hier beschriebenen Kissens in Frage kommt, dürfte allein Deutschland die Größenordnung von 500–1000/Tag erreichen.
  • Vorteile gegenüber dem Stand der Technik: Genauere und zuverlässigere Platzierung des für die Blutstillung angewendeten Drucks; größere Sicherheit in der Sterilität; Kostensenkung.
  • Das beschriebene Kompressionskissen soll in Verbindung mit einem Druck erzeugenden Apparat verwendet werden, der für die häufigste Anwendung an den Leisten-Arterien im Prinzip so wirkt, wie in 5 dargestellt.
  • Legenden:
  • 1: Rundes Kompressionskissen, Aufsicht und Profil
  • 2: Längliches Kompressionskissen, 4 Ansichten
  • 3: Selbstklebende Flächen, im Profil durch Punktierung angedeutet
  • 4: Katheter oder Schleuse in Beziehung zum Kompressionskissen (1) Schleuse, (2) selbstklebende Fläche, (3) Arterie
  • 5: Kompressionskissen über der Leistenarterie, Körperquerschnitt (1) Kissen, (2) sterile Folie, (3) Arterie, (4) Gewicht repräsentiert Druckapparat.

Claims (7)

  1. Kompressionskissen für Blutstillung und Verschluss der Öffnung in einer Leisten- oder Armarterie nach Sondierung derselben für Gefäßdarstellung oder therapeutische Intervention am Gefäßsystem, dadurch gekennzeichnet, dass der erforderliche Druck durch ein flexibles luft- oder flüssigkeitsgefülltes Kissen auf die Haut übertragen wird.
  2. Kissen nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass es aus transparenter, reißfester Folie besteht und, fest verschlossen, mit einem Gas (z. B. Luft) oder einer Flüssigkeit (z. B. Wasser) gefüllt ist.
  3. Kissen nach den vorhergehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, dass es freie Sicht auf die Punktionsstelle zulässt.
  4. Kissen nach den vorhergehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, dass es als Folge seiner Flexibilität Druckstellen auf der Haut verhindert.
  5. Kissen nach den vorhergehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, dass es integriert ist in eine größere Folie, mit der das Operationsgebiet steril abgedeckt werden kann.
  6. Kissen nach den vorhergehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, dass seine flache Unterseite, mit der es auf die Haut des Patienten gelegt wird, mit einer ring- oder U-förmigen, in einem Sektor offenen selbstklebenden Fläche versehen ist, mit deren Hilfe das Kissen auf der Haut fixiert werden kann.
  7. Kissen nach den vorhergehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, dass es keine feste Verbindung zu den übrigen Teilen eines Kompressionsapparats hat.
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DE202009001373U1 (de) 2009-02-05 2009-05-28 Schröder, Jürgen, Dr.med.habil. Kompressionsapparat zum Verschluss der Arteria brachialis nach Angiographie oder Intervention
DE202009005566U1 (de) 2009-02-05 2009-06-18 Schröder, Jürgen, Dr.med.habil. Kompressionsapparat zum Verschluss der Arteria radialis nach Angiographie oder Intervention

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE202009001373U1 (de) 2009-02-05 2009-05-28 Schröder, Jürgen, Dr.med.habil. Kompressionsapparat zum Verschluss der Arteria brachialis nach Angiographie oder Intervention
DE202009005566U1 (de) 2009-02-05 2009-06-18 Schröder, Jürgen, Dr.med.habil. Kompressionsapparat zum Verschluss der Arteria radialis nach Angiographie oder Intervention

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