DE4428978A1 - Verfahren zur Herstellung eines Malzproduktes für Lebensmittel, insbesondere für die Bierherstellung, und ein nach diesem Verfahren hergestelltes Malzprodukt - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines Malzproduktes für Lebensmittel, insbesondere für die Bierherstellung, und ein nach diesem Verfahren hergestelltes MalzproduktInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein neues Malzprodukt. Nach dem Stand der
Technik arbeiten Brauereien im Chargenbetrieb. Es ist zwar derzeit bereits
möglich, den Kochprozeß und den Gärprozeß mit Hilfe von trägergebundenen
Enzymen kontinuierlich ablaufen zu lassen, für den Maischprozeß ist dies
aber bisher nicht erreicht. Die Funktion der Spelzen beim Abläutern der
Maische erfordert bisher noch den chargenweisen Betrieb.
Hier setzt nun die Erfindung ein. Sie hat es sich zur Aufgabe gemacht, ein
Verfahren zur Herstellung eines Malzproduktes und ein nach diesem Ver
fahren hergestelltes Malzprodukt anzugeben, mit dem es den Brauereien
ermöglicht wird, den Maischprozeß kontinuierlich durchzuführen.
Verfahrensmäßig wird diese Aufgabe gelöst durch ein Verfahren zur Her
stellung eines Pulvermalzes für Lebensmittel, insbesondere für die Bier
herstellung, das Aroma und Farbe des Lebensmittels, insbesondere des Bie
res, beeinflußt und die folgenden, in der angegebenen Reihenfolge durchzu
führenden Verfahrensschritte aufweist:
- a) das Malz wird homogen und bei einer Temperatur des Malzes unter 50°C so getrocknet, daß es einen Wassergehalt von 20 bis 10 Gewichtsprozent, vorzugsweise 16 bis 12 Gewichtsprozent aufweist,
- b) das Malz wird entkeimt,
- c) es wird ein Entspelzen der Malzkörner durchgeführt, die Spelzen wer den von den Malzkörnern getrennt,
- d) die Malzkörner werden gemahlen und
- e) das Malz wird mit Mikrowellen bestrahlt und dabei einerseits derart getrocknet, daß der Restwassergehalt bei maximal 8, vorzugsweise maxi mal 6 Gewichtsprozent liegt und andererseits Farbe und Aroma gebildet werden.
Das erfindungsgemäße Pulvermalz ist vorzugsweise für Brauereien vorgese
hen, es läßt sich aber auch für andere Lebensmittel einsetzen. Für Braue
reien ermöglicht das erfindungsgemäße Pulvermalz eine kontinuierliche
Arbeit im Sudhaus und damit eine erhöhte Produktion. Auf weitere Vorteile
wird noch im folgenden eingegangen werden.
Feingemahlenes Malz ist zwar schon bekannt, bei Verwendung der Hoch
druckfiltration, wie sie von der Firma Meura angeboten und vertrieben
wird, wird feingemahlenes Malz verwendet. Dabei allerdings werden die
Spelzen mit vermahlen. Der Mahlvorgang erfolgt in einer Hammermühle. Das
aus der Hammermühle stammende Schrot enthält damit zerkleinerte Spelzen.
Für die Bierherstellung ist dies von Nachteil, da die Spelzen Träger un
günstiger Geschmacksstoffe, wie beispielsweise Lipide, Polyphenole und
andere, sind, weiterhin sind sie unlöslich.
Auch die Vakuumtrocknung ist an sich bekannt. Aus der US-A-2 402 678 ist
ein Verfahren zur Vakuumtrocknung von Getreide bekannt. Auch die
DE-A-34 29 694 betrifft ein Verfahren, bei dem zur Trocknung von Getreide Vakuum
eingesetzt wird.
Der Einsatz von Mikrowellen zum Darren von Grünmalz ist an sich bekannt,
verwiesen wird auf die DE-C-30 07 143.
Das erfindungsgemäße Verfahren hat den Vorteil, daß das Pulvermalz bal
lastfrei ist. Es müssen insbesondere keine Spelzen oder gar zerkleinerten
Spelzen entfernt werden. Nahrungsmittelrechtlich ist das erfindungsgemäße
Malzprodukt ebenso unbedenklich wie ähnliche Malzprodukte nach dem
Stand der Technik.
Das erfindungsgemäße Pulvermalz wird während des Herstellungsverfahrens
zugegeben. Bei der Bierherstellung ermöglicht das erfindungsgemäße Pul
vermalz einen kontinuierlichen Maischprozeß. Eine Würzefiltration ist nicht
notwendig, sie kann entfallen. Dadurch wird es möglich, daß Brauereien,
die mit dem erfindungsgemäßen Pulvermalz arbeiten, die Zahl der Sude pro
Tag erhöhen und damit die Produktionskosten senken können. Der Fortfall
der Würzefiltration bewirkt eine drastische Reduzierung der Investitions
kosten im Sudhaus.
Das erfindungsgemäße Malzprodukt ist homogen in seinen Eigenschaften,
weiterhin ist es präzise einstellbar in seiner enzymatischen Kraft, in Farbe
und in Aroma. Aufgrund der Abtrennung der Spelzen hat es keine durch diese
bedingten, unerwünschten Geschmackskomponenten. Ein mit dem erfindungs
gemäßen Pulvermalz hergestelltes Bier hat insgesamt einen verbesserten
Geschmack gegenüber nach dem Stand der Technik hergestellten Bieren,
eine Konstanz im Geschmack und zudem eine erhöhte Stabilität.
Schließlich kann das mit dem erfindungsgemäßen Pulvermalz hergestellte
Bier reduzierte Lipoxygenase-Aktivitäten haben, dadurch stellt sich ein
Alterungsgeschmack nicht oder erst wesentlich später ein als bei Bieren
nach dem Stand der Technik. Vorzugsweise ist im Vakuumtrockner eine
Reduktionszone zur Verringerung der Lipoxygenase-Aktivitäten vorgese
hen. Das mit dem erfindungsgemäßen Pulvermalz hergestellte Bier hat damit
eine bessere Geschmacksstabilität, eine bessere Schaumhaltbarkeit, eine
geringere Würzetrübung sowie eine höhere Filtrationsgeschwindigkeit.
Entscheidend beim Trocknungsschritt ist, daß die Trocknung homogen er
folgt und bei niedriger Produkttemperatur, vorzugsweise maximal 50°C,
getrocknet wird. Eine kontinuierliche Trocknung hat sich als sehr vorteil
haft erwiesen. Die Trocknung erfolgt vorzugsweise unter Vakuum, es ist
auch Trocknung im Luftstrom möglich.
Als vorteilhaft hat es sich auch erwiesen, bei Verwendung von Vakuum
trocknung den Vakuumdruck so zu wählen, daß er maximal dem Sättigungs
dampfdruck bei einer bestimmten Produkttemperatur entspricht.
Als sehr vorteilhaft hat es sich erwiesen, daß Malz für die Trocknung in
einer dünnen Schicht auszubreiten. Dies geschieht vorzugsweise auf einer
bewegten Unterlage, beispielsweise auf einem Förderband. Weiterhin ist es
sehr vorteilhaft, die gebildete, dünne Schicht von Zeit zu Zeit umzuwälzen
bzw. die Körner zu vermischen. Dies geschieht beispielsweise bei Verwen
dung mehrerer Bänder beim Übergang von einem Band zum nächsten Band.
Durch die Vermischung wird die Trocknung gleichmäßig.
Das Entspelzen erfolgt in geeigneten Vorrichtungen so, daß weder die Spel
zen noch der Malzkörper zerkleinert werden. Als geeignete Verfahren zum
Entspelzen haben sich reibende Vorrichtungen, bei denen durch eine rauhe,
bewegte Oberfläche die Spelzen mechanisch vom Malzkörper abgerieben und
abgetrennt werden und Vorrichtungen mit Spalten, in denen die Körner so
stark zusammengedrückt werden, daß die Spelzen abspringen, bewährt. Die
abgetrennten Spelzen werden durch Sichten oder eine andere geeignete
Maßnahme entfernt.
Das Vermahlen erfolgt vorzugsweise bis zu einer Korngröße von maximal 0,3
mm. Für den Mahlvorgang können bekannte Vorrichtungen eingesetzt wer
den, die derartige Korngrößen erreichen, beispielsweise Prallmühlen, Ham
mermühlen usw.
Die Bestrahlung mit Mikrowellen erfolgt vorzugsweise kontinuierlich. Vor
zugsweise ist eine größere Anzahl von Mikrowellengeneratoren vorgesehen,
die bei niedriger spezifischer Mikrowellenleistung betrieben werden. Auch
für die Mikrowellenbestrahlung hat es sich als günstig erwiesen, das pul
verförmige Malz in einer dünnen, luftdurchlässigen Schicht auszubreiten.
Dann ist es günstig, die Mikrowellen-Generatoren sowohl über der Schicht
als auch darunter anzuordnen. Möglich und vorteilhaft ist auch, das pul
verförmig gemahlene Malz in einer Wirbelschicht durch einen Mikrowellen
ofen hindurchzuführen. Vorzugsweise erfolgt die Mikrowellenbestrahlung
kontinuierlich und wird das pulverförmig gemahlene Malz kontinuierlich
durch einen Mikrowellenofen hindurchgeleitet. Die Bestrahlung mit Mikro
wellen wird vorzugsweise durch Sensoren, die auf die Qualität des behan
delten Malzpulvers ansprechen, erfaßt. Als Qualität kommt die Temperatur,
der Wassergehalt und die Farbe in Frage.
Durch die Behandlung mit Mikrowellen oder durch eine separate Behand
lung mit Heißluft wird das Pulvermalz in Farbe, Aroma und enzymatischer
Kraft eingestellt. Dabei werden die erwünschten Aromastoffe (Melanoidine)
erhalten und die unerwünschten Aromastoffe (DMS-P) ausgetrieben. Dieses
Ergebnis wird ebenfalls über Sensoren überwacht und die Behandlung mit
Mikrowellen bzw. Heißluft entsprechend gesteuert.
Abschließend hat es sich als günstig erwiesen, das Malzpulver zur besseren
Handhabung zu granulieren. Hierfür wird vorzugsweise ein kontinuierlich
arbeitender Wirbelschichtgranulierer eingesetzt. Nach dem Durchlauf ist
das Endprodukt nicht mehr hygroskopisch, es ist insgesamt leicht zu
handhaben.
Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den übrigen
Ansprüchen sowie der nun folgenden Beschreibung eines nicht einschrän
kend zu verstehenden Ausführungsbeispiels, das unter Bezugnahme auf die
Zeichnung näher erläutert wird. Die Zeichnung zeigt in ihrer einzigen Fi
gur eine kontinuierlich arbeitende Anlage zur Herstellung des erfindungs
gemäßen Pulvermalzes.
Aus einem hier nicht dargestellten Vorratsbehälter, z. B. aus einem Keim
kasten, wird Grünmalz auf ein Förderband 20 gegeben. Dieses fördert es
zu einem und durch einen Vakuum-Trockner 21, der unterschiedlich ausge
führt sein kann.
Bei einem als Bandtrockner ausgebildeten Trockner wird das Förderband 20
mit einer dünnen Schicht Grünmalz beladen. Dabei achtet man darauf, daß
diese Schicht eine möglichst konstante Dicke hat und einen vorgegebenen
Dickenwert nicht überschreitet. Vorteilhafterweise verwendet man einen
Trockner mit mehreren, hintereinander angeordneten Förderbändern 20, bei
denen das Grünmalz von einem Band auf das andere herunterfällt. Bei dem
Fallen wird das Grünmalz durchmischt und liegt mit anderen Bereichen sei
ner Oberfläche auf dem Förderband 20 auf als zuvor.
Bei einem als Tellertrockner ausgeführten Trockner wird das Malz auf Tel
lern getrocknet, übereinander sind abwechselnd kleinere und größere Tel
ler stapelweise angeordnet. Bei den kleineren Tellern wird mittels eines
Mischers, der einem Pflugscharmischer ähnlich ist, das Malz nach außen
geschoben, es fällt über den Tellerrand auf einen der darunterliegenden
größeren Teller. Dort ist eine ähnliche Vorrichtung vorgesehen, die die
Körner jedoch nach innen schiebt, sie fallen durch ein mittiges Loch auf
einen darunter befindlichen kleineren Teller. Der Vorgang wiederholt sich
entsprechend der Anzahl der Teller.
Bei einem als Schaufeltrockner ausgebildeten Trockner wird Grünmalz in
einem zylindrischen Behälter mittels Schaufeln vorwärtsbewegt und ver
mengt.
Der Trockner arbeitet mit Vakuum. Über eine Eingangsschleuse und eine
Ausgangsschleuse wird das zu trocknende Gut in einen unter Vakuum ste
henden Innenraum hinein- bzw. hinaustransportiert. Über eine Saugleitung
22 ist eine Vakuumpumpe 23 angeschlossen, die den Unterdruck erzeugt. Er
wird mittels eines Manometers 24 überwacht und geregelt. In der Sauglei
tung 22 befindet sich eine Kühlfalle bzw. ein Kondensator 25. Er bildet die
kälteste Stelle im Unterdruckbereich, an ihm schlagen sich also die ver
dampften Flüssigkeiten, insbesondere Wasser, nieder, es kondensiert an
einem gekühlten Rohrsystem, das über eine Pumpe 26 mit Kühlmedium ver
sorgt wird, und wird abgeleitet.
Die Trocknung wird durch Wärmezufuhr unterstützt. Hierzu ist eine Heizung
27 vorgesehen, die ein Heizöl auf eine vorgegebene Temperatur so aufheizt,
daß die Körner eine Temperatur von unterhalb 50°C erreichen. Das Heizöl
läuft in einem geschlossenen Rohrsystem 28.
Das Grünmalz verläßt den Vakuumtrockner homogen und schonend getrock
net mit einem Restwassergehalt von 12-16%. Es befindet sich weiterhin
auf dem Förderband 20. Es gelangt nun in eine Entkeimstation 30, sie ist
in an sich bekannter Weise aufgebaut. Die abgetrennten Keime werden über
ein Rohr 32 weggeführt, sie werden als Futtermittel verwendet.
Anschließend wird das entkeimte Malz entspelzt. Es wird über ein Förder
band 34 einem Entspelzer 36 zugeleitet, in diesen fällt es am Ende des För
derbandes 34 hinein. Als Entspelzer 36 können unterschiedliche Vorrichtun
gen eingesetzt werden, beispielsweise zwei sich gegeneinander drehende,
mit einem Reibbelag versehene Scheiben, die einen kleinen Abstand vonei
nander haben, der sich keilförmig geringfügig verjüngt. In einer anderen
Ausführung wird das Malzkorn durch einen Spalt bildende, gerüttelte Plat
ten oder Walzen so zusammengedrückt, daß die Spelzen abspringen.
Vom Entspelzer 36 fallen Spelzen und Körper nach unten, durch einen seit
lichen Luftstrom 38 erfolgt eine Sichtung. Vorzugsweise ist eine zweite
Sichtung nachgeschaltet. Als Sichter kommen Plansichter oder Windsichter
in Betracht. Die abgetrennten Spelzen werden durch eine Leitung 40 abge
führt, sie werden als Futtermittel verwendet. Die entspelzten Malzkörper
fallen durch eine Leitung 42 in eine Mühle 44. Hier werden sie bis auf eine
maximale Korngröße 0,3 mm vermahlen.
Ausgehend von der Mühle 44 fällt das so hergestellte, pulverförmige Malz
auf ein Förderband 46, das es in dünner, gleichmäßig dicker Schicht belegt.
Das Förderband 46 durchläuft einen Tunnelofen 48, indem oberhalb und
unterhalb des Förderbandes Mikrowellen-Generatoren 49 angeordnet sind.
Auch hier wiederum sind mehrere Bänder hintereinander, möglicherweise
aber auch übereinander, angeordnet, das pulverförmige Malz fällt am Ende
eines Bandes jeweils auf das darunterliegende Band, wodurch eine Durch
mischung und Auflage an anderen Oberflächenstellen erreicht wird. Die
Mikrowellen-Generatoren 49 und die Durchlaufzeit werden so gesteuert, daß
eine Farbe von bis zu 2 bis 20 EBC-Einheiten hergestellt wird und ein
Endwassergehalt von maximal 6 Gewichtsprozent erreicht wird.
In gleicher Richtung wie die Förderrichtung des Förderbandes 46 wird Luft
durch den Tunnelofen 48 geleitet, hierzu ist ein Rohr 50 für die Zuluft
und ein Rohr 52 für die Abluft vorgesehen. In letzterem ist ein Ventilator
54 vorgesehen, der für die Luftbewegung sorgt.
Nach Verlassen des Tunnelofens 48 fördert das Förderband 46 das nun fer
tiggestellte, feinkörnige Pulvermalz in einen Wirbelschicht-Granulierer 56.
Dieser wird über ein Rohr 58 mit Zuluft versorgt, die über ein Rohr 60
wieder abgeleitet wird. In beiden Rohren 58, 60 ist jeweils ein Ventilator
62 angeordnet. Über eine Leitung 64 wird Wasser dem Wirbelschicht-
Granulierer 56 zugeleitet. Im Wirbelschicht-Granulierer 56, der an sich be
kannt ist, so daß auf ihn nicht näher eingegangen werden muß, werden die
pulverförmigen Malzteilchen in kontinuierlichem Arbeitsgang granuliert, sie
sind nun nicht mehr hygroskopisch und damit leicht zu handhaben. Sie
werden anschließend in ein Silo 66 gefördert.
In einer anderen Ausbildung wird anstelle eines Tunnelofens 48, der mit
Mikrowellen-Generatoren ausgerüstet ist, ein Tunnelofen mit Heißluft ver
wendet. Vorzugsweise wird das pulverförmige Malz in einer Wirbelschicht
durch diesen Ofen durchtransportiert oder liegt auf sehr feinmaschigen
Sieben auf.
Aus dem beschriebenen kontinuierlich ablaufenden Verfahren wird ersicht
lich, daß das erfindungsgemäße Pulvermalz auf natürliche Weise aus ver
mälztem Braugetreide hergestellt wird. Zusatzstoffe sind nicht notwendig.
Das Malzprodukt entspricht insofern den strengen Anforderungen der Le
bensmittelgesetzgebung, wie sie in der Bundesrepublik Deutschland und in
der EG Geltung hat.
Durch die Entfernung der Spelzen werden die negativen Geschmackseigen
schaften der Spelzen beseitigt. Die Zermahlung in der Mühle 44 zerstört
die Zellwandstruktur des Malzkörpers, so daß ein leichterer Angriff der
Enzyme möglich ist und der Maischprozeß beschleunigt wird.
Durch das Pulvermalz werden die Investitionskosten einer Brauerei erheb
lich verringert. Die Erzeugung von Spezialmalz mit definierten Eigenschaf
ten zur Erhöhung der Enzymkraft, zur Vertiefung der Farbe und des Aromas
ist homogen und mit konstantem Ergebnis möglich.
Durch das erfindungsgemäße Pulvermalzprodukt lassen sich gezielt die Far
be und der Geschmack sowie die enzymatische Kraft eines Lebensmittels,
insbesondere eines Bieres, einstellen.
Im Hinblick auf die Bierherstellung sind die folgenden, auch allgemein für
Lebensmittel gültigen Vorteile gegeben:
- 1. Das Malzprodukt läßt sich durch kontrollierte Herstellung standardisie ren, dies wiederum ermöglicht eine genaue Vorgabe der gewünschten Bierfarbe durch Verwendung eines Malzproduktes der entsprechenden Farbe.
- 2. Bei Verwendung des erfindungsgemäßen Malzpulvers ist in der Brauerei keine Schrotmühle mehr nötig. Bei Einsatz eines kontinuierlichen Maischprozesses können durch die Beschleunigung der Maischarbeit die Investitionskosten deutlich gesenkt und die Produktionskapazi tät der Brauerei kann erhöht werden. Dies gelingt insbesondere durch die Homogenität des erfindungsgemäß hergestellten Malzproduktes.
- 3. Das Malzpulver kann über längere Zeitspannen und ohne Einbußen an Qualität gelagert werden.
- 4. Die erzielte Extraktausbeute ist hoch, da Spelzen fehlen und die Lös lichkeit des erfindungsgemäßen Malzproduktes sehr gut ist.
- 5. Die Bierqualität läßt sich bei Einsatz des erfindungsgemäßen Malzpro duktes sorgfältiger und gezielter einstellen.
Claims (14)
1. Verfahren zur Herstellung eines Malzproduktes für Lebensmittel, insbe
sondere für die Bierherstellung, und ein nach diesem Verfahren herge
stelltes Malzprodukt, gekennzeichnet durch die folgenden, in der ange
gebenen Reihenfolge durchzuführenden Verfahrensschritte:
- a) das Malz wird homogen und bei einer Temperatur des Malzes unter 50°C so getrocknet, daß es einen Wassergehalt von 20 bis 10 Gewichtsprozent, vorzugsweise 16 bis 12 Gewichtsprozent aufweist,
- b) das Malz wird entkeimt,
- c) es wird ein Entspelzen der Malzkörner durchgeführt, die Spelzen wer den von den Malzkörnern getrennt,
- d) die Malzkörner werden gemahlen und
- e) das Malz wird mit Mikrowellen bestrahlt und dabei einerseits derart getrocknet, daß der Restwassergehalt bei maximal 8, vorzugsweise maxi mal 6 Gewichtsprozent liegt und andererseits Farbe und Aroma gebildet werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Verfahren
kontinuierlich durchgeführt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Trocknung
in einem Vakuumtrockner (21) durchgeführt wird, der insbesondere als
Bandtrockner, Tellertrockner oder Schaufeltrockner ausgebildet ist.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Trocknung
bei einem Unterdruck stattfindet, der maximal dem Sättigungsdampf
druck bei einer bestimmten Produkttemperatur entspricht.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Trocknung
durch Wärmezufuhr unterstützt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine Redukti
onszone vorgesehen ist, in der die Lipoxygenase-Aktivitäten reduziert
werden.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Spelzen
durch Windsichten von den Malzkörnern getrennt werden.
8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß beim Mahlvor
gang die entspelzten Malzkörner auf eine maximale Korngröße von 0,3
mm vermahlen werden.
9. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß nach Abschluß
der Bestrahlung mit Mikrowellen das Malzprodukt granuliert wird, ins
besondere in einem Wirbelschicht-Granulierer (56) granuliert wird.
10. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Trocknen
und/oder die Bestrahlung mit Mikrowellen dergestalt erfolgt, daß
das Malz in dünner, luftdurchlässiger Schicht ausgebreitet ist und ein
wiederholtes Vermischen des Pulvermalzes stattfindet.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Bestrah
lung mit Mikrowellen in einem Tunnelofen (48) erfolgt, in dem oberhalb
und unterhalb eines Förderbandes (46), auf dem das pulverförmige Malz
ausgebreitet ist, Mikrowellengeneratoren (49) angeordnet sind.
12. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Sensor
vorgesehen ist, der am Ausgang der Mikrowellenbehandlung eine Quali
tät des pulverförmigen Malzes, z. B. Farbe, Wassergehalt, Temperatur
erfaßt und die Leistung und/oder die Zeitdauer der Bestrahlung auf
grund des vom Sensor erfaßten Meßwertes geregelt wird.
13. Pulvermalz für die Verwendung in Lebensmitteln, das durch ein Verfah
ren nach einem der Ansprüche 1-12 hergestellt ist.
14. Verwendung eines Pulvermalzes, das nach einem Verfahren gemäß der
Patentansprüche 1-12 hergestellt ist, für Lebensmittel, insbesondere
für die Bierherstellung, oder für Gebäck und Instantgetränke.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4428978A DE4428978A1 (de) | 1993-09-29 | 1994-08-16 | Verfahren zur Herstellung eines Malzproduktes für Lebensmittel, insbesondere für die Bierherstellung, und ein nach diesem Verfahren hergestelltes Malzprodukt |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4333209 | 1993-09-29 | ||
DE4428978A DE4428978A1 (de) | 1993-09-29 | 1994-08-16 | Verfahren zur Herstellung eines Malzproduktes für Lebensmittel, insbesondere für die Bierherstellung, und ein nach diesem Verfahren hergestelltes Malzprodukt |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4428978A1 true DE4428978A1 (de) | 1995-03-30 |
Family
ID=6498979
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE4428978A Withdrawn DE4428978A1 (de) | 1993-09-29 | 1994-08-16 | Verfahren zur Herstellung eines Malzproduktes für Lebensmittel, insbesondere für die Bierherstellung, und ein nach diesem Verfahren hergestelltes Malzprodukt |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4428978A1 (de) |
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