DE4428819A1 - Stabilisierung von Poly(Hydroxysäuren) - Google Patents
Stabilisierung von Poly(Hydroxysäuren)Info
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Description
Diese Erfindung betrifft Poly(hydroxysäuren). Insbesondere bezieht
sich diese Erfindung auf die Stabilisierung von Poly(hydroxysäuren)
im Verlauf der thermischen Verarbeitung durch ausgesuchte Borver
bindungen.
Polymere und Copolymere von Hydroxysäuren, allgemein als Poly-
(hydroxysäuren) bekannt, hydrolisieren und bauen sich biologisch
langsam zu umweltfreundlichen Produkten ab. Diese Materialien ver
halten sich als gute Thermoplaste mit ansprechenden ästhetischen
Qualitäten. Folglich sind Poly(hydroxysäuren) mit hohem Molekular
gewicht (Molekulargewicht von wenigstens 10 000 und normalerweise
von 15 000 bis 500 000), besonders Polymere und Copolymere von
Milchsäure und Glycolsäure, bei zahlreichen Anwendungen, besonders
beim Verpacken, ein möglicher Ersatz für Polystyrol und andere
biologisch nicht abbaubare Polymere.
Poly(hydroxysäuren) zersetzen sich während der Verarbeitung bei
180°C und darüber beträchtlich, besonders, wenn das Polymer nicht
gründlich getrocknet wurde und während der Verarbeitung in einer
trockenen Umgebung verbleibt. Es treten sowohl ein Gewichtsverlust
als auch eine Verringerung des Molekulargewichtes auf. Zum Beispiel
unterliegt Polymilchsäure beim Spritzgießen bei 130-215°C
(S. Gogolewski et al., Polymer Degradation and Stability, 40,
313-22, 1993) einer dramatischen Molekulargewichts-Abnahme
(50 bis 88%).
Wenn Polymilchsäure auf über 190°C erhitzt wurde (K. Jamshidi et
al., Polymer, 29, 2229-2234, 1988), wurden Hydrolyse, Depoly
merisation und cyclische Oligomerisation und intermolekulare und
intramolekulare Umesterung beobachtet. Es wurde gezeigt, daß Spuren
des Polymerisations-Katalysators Zinn(II)octoat einen starken
Einfluß auf den thermischen Zerfall haben. Es wurde berichtet, daß
die Schmelztemperatur von kristalliner Poly-L-milchsäure bei
wachsendem Molekulargewicht 184°C erreichte, was darauf hin
deutet, daß Poly-L-milchsäure im allgemeinen nahe bei der Tempera
tur thermisch verarbeitet werden muß, bei der sie thermisch zer
fällt.
Die begrenzte thermische Verarbeitbarkeit von Poly(hydroxysäuren),
besonders von Polymilchsäure und ihren Copolymeren, begrenzt ihre
Anwendbarkeit besonders als Ersatz für biologisch nicht abbaubare
Polymere stark. Es besteht ein Bedarf für Poly(hydroxysäuren) mit
verbesserter Stabilität gegenüber thermischen Verarbeitungsbedin
gungen.
Die Erfindung betrifft eine Zusammensetzung mit verbesserter
thermischer Stabilität, wobei die Zusammensetzung
- (A) eine Poly(hydroxysäure); und
- (B) eine wirksame Menge eines thermischen Stabilisators, wobei der Stabilisator aus der aus Boroxid, Borsäuren, Boratestern mit der Struktur (R₁O) (R₂O) (R₃O)B, wobei R₁, R₂ und R₃ Alkyl- oder Arylgruppen sind, die zusammen insgesamt achtzehn oder weniger Kohlenstoffatome umfassen; Boroxinen mit der Struktur (R₄O) (R₅O) (R₆O)B₃O₃, wobei R₄, R₅ und R₆ Alkyl- oder Arylgruppen sind, die zusammen insgesamt achtzehn oder weniger Kohlenstoffatome umfassen; Polyboratestern, wobei die Alkoxygruppen fünf oder weniger Kohlenstoffatome enthalten, und Boratsalzen bestehenden Gruppe ausgesucht ist,
umfaßt.
Bevorzugte Poly(hydroxysäuren) sind Polymilchsäure, Polyglycol
säure, Copolymere von Milch- und Glycolsäure und Copolymere, die
mit bis zu 30 Gew.-% einer zusätzlichen Hydroxysäure copolymeri
sierte Milchsäure und/oder Glycolsäure enthalten. Der bevorzugteste
Stabilisator ist Boroxid.
Die Erfindung betrifft eine Poly(hydroxysäure)-Zusammensetzung mit
verbesserter thermischer Stabilität. Die Stabilität wird durch
Zugabe einer wirksamen Menge einer Borverbindung erhöht. Borverbin
dungen werden in der Encyclopedia of Chemical Technology, vierte
Ausgabe, Band 4, Wiley, New York, 1992, S. 365-423, diskutiert.
Bevorzugte Stabilisatoren beinhalten Boroxid (B₂O₃), Metaborsäure
(HBO₂), Orthoborsäure (H₃BO₄) und Mischungen davon. Borsäure, auch
als Bortrioxid bekannt, Borsäureanhydrid und wasserfreie Borsäure
sind schwach hygroskopisch und können Wasser unter Bildung von
Orthoborsäure (auch als Borsäure bekannt) aufnehmen. Orthoborsäure
kann beim Erhitzen über 100°C Wasser verlieren und Metaborsäure
bilden. Folglich kann in einer Zusammensetzung mehr als ein
Material vorhanden sein. Der bevorzugteste Stabilisator ist Bor
oxid.
Boratester mit der Struktur (R₁O) (R₂O) (R₃O) B, in denen R₁, R₂ und
R₃ zusammen insgesamt achtzehn oder weniger Kohlenstoffatome ent
haltende substituierte oder unsubstituierte Alkyl- oder Arylgruppen
sind, stellen wirksame Stabilisatoren von Poly(hydroxysäuren) dar.
Da der Boratester sowohl vor als auch während der thermischen Ver
arbeitung im Polymer verbleiben sollte, sollte sein Molekular
gewicht hoch genug sein, so daß er nicht leicht aus dem Polymer
verdampft. Mit steigendem Molekulargewicht des Esters sinkt jedoch
der relative Borgehalt im zugefügten Ester und zur Herstellung der
selben Borkonzentration wird die Zugabe größerer Estermengen
notwendig.
Bevorzugte Boratester sind solche, die sechs bis fünfzehn Kohlen
stoffatome umfassen. Typische bevorzugte Boratester schließen
Triethylborat, Tri-n-propylborat, Tri-i-propylborat, Tri-n
butylborat, Tri-s-butylborat, Tri-t-butylborat, Tri-n-pentylborat,
Tri-i-pentylborat, Tricyclopentylborat etc. ein.
Boroxine (cyclische Trimere, die durch Reaktion eines molaren Über
schusses von Boroxid mit Metaboratestern hergestellt werden können)
mit der Struktur (R₄O) (R₅O) (R₆O)B₃0₃, in denen R₄, R₅ und R₆ zu
sammen insgesamt achtzehn oder weniger Kohlenstoffatome enthaltende
substituierte oder unsubstituierte Alkyl- oder Arylgruppen sind,
können als thermische Stabilisatoren für Poly(hydroxysäuren)
verwendet werden. Boroxine können durch die Reaktion von
äquimolaren Mengen eines Boratesters und Boroxid hergestellt
werden. Typische Boroxine beinhalten Trimethoxyboroxin,
Triethoxyboroxin, Tri-n-propoxyboroxin, Tri-i-propoxyboroxin, Tri
n-pentoxyboroxin, Triphenoxyboroxin etc.
Wie im Fall der Boratester sollte das Boroxin sowohl vor als auch
im Verlauf der thermischen Verarbeitung im Polymer verbleiben und
sein Molekulargewicht sollte hoch genug sein, so daß es nicht
leicht aus dem Polymer verdampft. Mit steigendem Molekulargewicht
des Boroxins sinkt jedoch der relative Borgehalt im zugefügten Bor
oxin und zur Herstellung derselben Borkonzentration wird die Zugabe
größerer Boroxin-Mengen notwendig. Bevorzugte Boroxine enthalten
drei bis fünfzehn Kohlenstoffatome.
Polyboratester können als thermische Stabilisatoren für Poly-
(hydroxysäuren) verwendet werden. Wie die Boroxine enthalten diese
Verbindungen Aryloxy- und/oder Alkoxygruppen, die an sechsgliedrige
Bor/Sauerstoffringe gebunden sind. Wie von Hunter im U.S.-Patent
3 099 677 beschrieben, können diese Verbindungen durch Reaktion
eines molaren Überschusses von Borsäure mit einem Metaboratester
bei einer Temperatur im Bereich von 70 bis 150°C hergestellt
werden. Um Polyboratester herzustellen, die in organischen Lösungs
mitteln löslich sind, wurden Verhältnisse von Mol Boroxid zu Mol
Metaborester im Bereich von 1.1 bis 2.0 bevorzugt. Die Verwendung
von mehr als 2 mol Boroxid pro Mol Metaboratester ergibt aufgrund
des vorhandenen höheren Bor- und Sauerstoffanteils Verbindungen mit
einer begrenzteren Löslichkeit in organischen Lösungsmitteln.
Zur Minimierung der benötigten Menge an benötigtem Stabilisator
sollte das Polyborat einen großen Boranteil enthalten. Daher werden
Polyborate bevorzugt, die Alkoxygruppen mit fünf oder weniger
Kohlenstoffatomen enthalten. Diejenigen, in denen die Alkoxygruppen
eines oder drei Kohlenstoffatome enthalten, sind bevorzugter. Das
molare Verhältnis von Boroxid zu Metaborester hängt von den
gewünschten Eigenschaften ab. Falls Löslichkeit in organischen
Lösungsmitteln gewünscht ist, wird ein Verhältnis von zwei oder
weniger verwendet. Falls größere Boranteile gewünscht sind, wird
zur Herstellung des Polyborats ein größeres Verhältnis, so wie von
3 oder größer, verwendet. Obwohl die Löslichkeit in organischen
Lösungsmitteln bevorzugt wird, falls der Stabilisator durch das
gemeinsame Lösen sowohl des Stabilisators als auch der Poly-
(hydroxysäure) in einem Lösungsmittel und durch Verdampfen des
Lösungsmittels zur Poly(hydroxysäure) hinzugefügt werden soll, ist
die Löslichkeit in organischen Lösungsmitteln zur wirksamen
Stabilisierung nicht notwendig.
Andere Stabilisatoren schließen Boratsalze ein. Beispiele schließen
Metaboratsalze wie Natriummetaborat und Dinatriumtetraborat und
Natriumtetraphenylborat ein.
Poly(hydroxysäuren) werden normalerweise durch die katalysierte
ringöffnende Polymerisation des cyclischen Esters (Lacton) oder des
dimeren cyclischen Monomeresters hergestellt. Copolymere werden
normalerweise durch die katalytische Copolymerisierung von zwei
oder mehreren cyclischen Estern und/oder dimeren cyclischen Estern
hergestellt. Wegen ihrer Herstellungsart werden Polymilchsäure und
Polyglycolsäure manchmal als Polylactid bzw. als Polyglycolid
bezeichnet. Die Polymere der Hydroxysäuren, die cyclische Ester
bilden, werden manchmal als Polymere des betreffenden Lactons
bezeichnet, z. B. als Poly-ε-caprolactam etc.
Typische Monomere sind Glycolid, (1,4-Dioxan-2,5-Dion), der dimere
Ester von Glycolsäure; Lactid (1,4-Dioxan-3,6-dimethyl-2,5-dion),
der dimere cyclische Ester von Milchsäure; β-Propiolacton, der
cyclische Ester von 3-Hydroxypropansäure; α,α-Dimethyl-β-Propio
lacton, der cyclische Ester von 2,2-Dimethyl-3-hydroxypropansäure;
β-Butyrolacton, der cyclische Ester von 3-Hydroxybutansäure;
δ-Valerolacton, der cyclische Ester von 5-Hydroxypentansäure;
ε-Caprolactam, der cyclische Ester von 6-Hydroxyhexansäure, und die
Lactone seiner methylsubstituierten Derivate wie 2-Methyl-
6-hydroxyhexansäure, 3-Methyl-6-hydroxyhexansäure, 4-Methyl-6-
hydroxyhexansäure, 3,3,5-Trimethyl-6-hydroxyhexansäure etc;
Dodecalacton, der cyclische Ester von 12-Hydroxydodecansäure; und
2-p-Dioxanon, der cyclische Ester von 2-(2-Hydroxyethyl)-glycol
säure.
Die bevorzugten Poly(hydroxysäuren) sind Polymilchsäure; Poly
glycolsäure; Copolymere von Milch- und Glycolsäure und Copolymere,
die Milchsäure und/oder Glycolsäure enthalten, die bis zu 30 Gew.-%
mit einer zusätzlichen, wie oben aufgeführten Hydroxysäure copoly
merisiert sind. Die bevorzugteste Poly(hydroxysäure) ist Polymilch
säure.
Lactid wird durch (1) Polymerisation von Milchsäure zu einem
Oligomer, d. h. einer Polymilchsäure mit relativ geringem Molekular
gewicht, (2) Erhitzen des Oligomers, allgemein in Gegenwart eines
Katalysators, um es zu Lactid zu depolymerisieren, (3) Gewinnen und
Reinigen des Lactids hergestellt. Siehe zum Beispiel Lowe,
U.S.-Patent 2 668 162; Bhatia, U.S.-Patente 4 835 293 und 5 023 349;
DeVries, U.S.-Patent 4 797 468, und Muller, U.S.-Patent 5 053 522.
Lactid kann in einer der vier Formen D-, auch als D,D- bekannt; L-,
auch als L,L- bekannt; D,L- und racemisch vorliegen.
Die durch Zinnverbindungen katalysierte Polymerisation von
cyclischen Estern und dimeren cyclischen Estern wird in Young,
U.S.-Patent 2 890 208; Blood, U.S.-Patent 3 645 941, und Versfelt,
U.S.-Patent 3 839 297, offenbart. Zinnverbindungen wie Zinn(II)-2-
ethylhexanoat (Zinnoctoat) und andere Ester von Zinn(II) mit
Carbonsäuren, die bis zu 18 Kohlenstoffatomen enthalten, sowie
Tetraphenylzinn sind wohlbekannte Polymerisations-Katalysatoren für
Lactid. Die Polymerisation mit Zinnoxiden wird von H. R.
Kricheldorf und A. Serra in Polymer Bulletin, 14, 497-502 (1985),
beschrieben. Die Polymerisation von Lactid mit Zinnoctoat wird von
J. W. Leenslag und A. J. Pennings in Makromol. Chem., 188, 1809-1814
(1987), beschrieben. Normalerweise werden ungefähr 0.01 bis
1 Gew.-% des Zinn-Katalysators verwendet.
Die Polymerisation durch Yttrium-Verbindungen und durch Selten
erden-Verbindungen ist ebenfalls beschrieben worden. Die Polymeri
sation von Lactid mit Katalysatoren wie Yttriumtris(methyl-S-
lactat) und Samariumtris (2-N,N-dimethylaminoethoxid) wird von
McLain in U.S.-Patent 5 028 667 beschrieben. Die Polymerisation von
Lactid mit Lanthanbis (2,2,6,6-tetramethylheptan-3,5-dionato)-i
propoxid wird von Ford im U.S.-Patent 5 208 297 beschrieben. Die
Polymerisation von Lactid mit Ether-Komplexen wie dem Lanthantris-
2,2,6,6-tetramethylheptandionat)-diethylenglycoldiethylether-
Komplex wird von Ford in der PCT-Anwendung PCT/US92/11 309
beschrieben. Spuren der Metall-Katalysatoren verbleiben normaler
weise in der Poly(hydroxysäure), da ihre Entfernung im allgemeinen
nicht wirtschaftlich ist. Die Stabilisatoren der Erfindung sind in
Poly(hydroxysäuren), die Spuren des Polymerisations-Katalysators
enthalten, am wirksamsten.
Poly(hydroxysäuren) können oberhalb ihrer Schmelztemperatur durch
zahlreiche Standardtechniken der Thermoplast-Verarbeitung verar
beitet werden. Diese Techniken umfassen Spritzgußverfahren, Extru
dieren, Blasformverfahren, Faserspinnverfahren, Kommpoundieren etc.
Diese Techniken sind den Fachleuten wohlbekannt und sind in vielen
Literaturstellen beschrieben worden, zum Beispiel in Fundamental
Principles of Polymeric Materials, 2. Aufl., S. L. Rosen, Wiley,
New York, 1993. Das Extrudieren wird in der Encyclopedia of Polymer
Science and Engineering, Band 6, Wiley, New York, 1986, S.
571-631, beschrieben.
Normalerweise wird die Poly(hydroxysäure) in einem Einfach- oder
Doppelschnecken-Extruder erhitzt und mit Weichmachern, Farbmitteln,
Füllstoffen und anderen Zusatzstoffen, die normalerweise Kunst
stoffen zugefügt werden, kompoundiert. Sie kann dann als Film,
Faden oder Folie extrudiert oder zur Herstellung von beschichteten
Materialien wie beschichteten Papieren verwendet werden. Sie kann
auch durch Spritzgießen zur Herstellung geformter Kunststoffteile
oder durch Blasformen zum Formen von geblasenen Filmen oder
geschäumten Gegenständen verwendet werden. Darüber hinaus werden
weitere Heiz- und Mischgeräte wie Banbury-, Brabender- oder andere
Intensivmischgeräte ebenfalls verwendet, speziell zum Mischen und
Kompoundieren. Das Polymer kann der Hitze und der Bewegung zwischen
wenigen Sekunden und mehreren Stunden ausgesetzt sein, abhängig vom
Verfahren und von Abweichungen, die bei normalen Verfahren
auftreten, wenn Störungen in einem Teil eines vielstufigen
Verfahrens das Verweilen eines Teils oder des gesamten Polymers bei
erhöhter Temperatur erfordern. Bei einigen Verfahren wie beim
Filmextrudieren kann die Änderung des Molekulargewichtes in
Abhängigkeit der Heizzeit zu Änderungen der Filmdicke und anderen
Problemen im Zusammenhang mit der Herstellung von Filmen führen.
Verfahren zum Verarbeiten von Polymilchsäure können aus einer
ursprünglichen Evaluierung bestimmt werden und sollten innerhalb
der allgemeinen Verfahrensrichtlinien für den Betrieb der für die
Verarbeitung ausgewählten Geräte liegen. Im allgemeinen kann Poly
milchsäure bei Temperaturen im Bereich von 155 bis 190°C unter
Anwendung eines mäßigen Scherens zum Bewirken der Schmelzver
arbeitung verarbeitet werden. Die Einwirkung von Temperaturen von
mehr als 210°C über eine längere Zeitdauer, z. B. von mehr als 30
Minuten, sollte vermieden werden.
Im Verlauf der thermischen Verarbeitung können die Poly(hydroxy
säuren) 10 Sekunden bis 2 Stunden lang auf 130 bis 215°C erhitzt
werden, normalerweise 3 bis 15 Minuten lang auf 155 bis 185°C. Dem
Polymer sollte eine Stabilisatormenge hinzugefügt werden, die
Poly(hydroxysäuren) wirksam gegenüber den Bedingungen der ther
mischen Verarbeitung stabilisiert. Diese Stabilisatormenge hängt
vom zugefügten Stabilisator, der Poly(hydroxysäure) und den
Bedingungen der thermischen Verarbeitung ab, denen die Poly-
(hydroxysäure) unterworfen wird. Zur Vereinfachung kann die Menge
an zugefügtem Stabilisator als Menge zugefügten Bors pro kg Polymer
ausgedrückt werden. Es soll verstanden werden, daß sich dies auf
die Menge chemisch gebundenen, im stabilisierten Polymer vor
handenen Bors bezieht. Es bedeutet nicht, daß elementares Bor der
Poly(hydroxysäure) hinzugefügt wurde.
Eine signifikante Stabilisierung kann mit Stabilisatormengen
erhalten werden, die so gering wie ungefähr 0.04 mol Bor/kg Poly-
(hydroxysäure) (entsprechend der Zugabe von ungefähr 0.14 Gew.-%
B₂O₃) sind. In Abhängigkeit von der Poly(hydroxysäure), den
Bedingungen der thermischen Verarbeitung und dem Maß der erforder
lichen Stabilisierung kann diese Stabilisatormenge eine aus
reichende Stabilisierung darstellen. Höhere Mengen können zur
Stabilisierung bei schärferen Bedingungen der thermischen Verar
beitung verwendet werden. Um die gewünschte Stabilisierung zu
erreichen, können, falls notwendig, bis zu ungefähr 1.75 mol
Bor/kg Poly(hydroxysäure) (entsprechend der Zugabe von ungefähr
6.1 Gew.-% Boroxid) zugegeben werden. Vorzugsweise werden ungefähr
0.1 mol Bor/kg Poly(hydroxysäure) bis ungefähr 1.0 mol Bor/kg Poly-
(hydroxysäure) zugegeben. Es ist beobachtet worden, daß größere
Stabilisatormengen benötigt werden, falls größere Mengen an
restlichem Polymerisations-Katalysator in der Poly(hydroxysäure)
vorhanden sind. Darüber hinaus ist beobachtet worden, daß zur
Stabilisierung von Poly(hydroxysäuren), die Reste von Zinn-
Polymerisations-Katalysatoren enthalten, größere Stabilisatormengen
benötigt werden als für Polymere, die Reste von Lanthan- und
Seltenerden-Polymerisations-Katalysatoren enthalten.
Feste Borverbindungen wie Boroxid können durch physikalisches
Mischen der Borverbindung mit dem Polymer den Poly(hydroxysäuren)
hinzugefügt werden. Zum Beispiel können diese Stoffe zusammen
gemahlen werden. Alternativ können die als Pulver vorliegende
Borverbindung und die als Pulver vorliegende Poly(hydroxysäure)
durch irgendeine übliche Mischtechnik vermischt werden, wie z. B.
gemeinsames Schütteln der Stoffe für die zum Erreichen einer guten
Vermischung notwendige Zeitdauer.
Das Vermischen kann auch durch das Lösen der Poly(hydroxysäure) und
der Borverbindung in einem Lösungsmittel und durch Verdampfen des
Lösungsmittels erreicht werden. Die Wahl des Lösungsmittels hängt
von der Poly(hydroxysäure) und vom gewählten Stabilisator ab.
Obwohl jedes Lösungsmittel, in dem die Borverbindung und die Poly-
(hydroxysäure) löslich sind, verwendet werden kann, sollte die
Verwendung von Lösungsmitteln mit einem größeren Anteil hydroli
sierender Lösungsmittel wie Alkohole, Glycole, Glycolmonoether etc,
die die Poly(hydroxysäure) zersetzen können, vermieden werden.
Insbesondere sollten Glycole vermieden werden, da sie auch auf den
Stabilisator einen nachteiligen Effekt zu haben scheinen. Es sollte
ein flüchtiges Lösungsmittel wie Dichlormethan verwendet werden,
das einfach entfernt werden kann, ohne die Poly(hydroxysäure) einer
übermäßigen thermischen Belastung auszusetzen. In Fällen, in denen
der Stabilisator im gewünschten Lösungsmittel nicht löslich ist,
kann die Poly(hydroxysäure) im gewünschten Lösungsmittel gelöst
werden, die entstandene Lösung mit dem Stabilisator vermischt und
das Lösungsmittel verdampft werden.
Da Poly(hydroxysäuren) biologisch und hydrolytisch zu physiologisch
und ökologisch akzeptablen Stoffen abgebaut werden, sind sie für
biomedizinische und andere Anwendungen nützlich. Sie stellen auch
mögliche Ersatzstoffe für Polystyrole und andere biologisch nicht
abbaubare Polymere bei zahlreichen Anwendungen, speziell beim Ver
packen, dar.
Die vorteilhaften Eigenschaften dieser Erfindung können mit Bezug
auf die folgenden Beispiele festgestellt werden, welche die
Erfindung erläutern, aber nicht einschränken.
Dieses Beispiel veranschaulicht die Stabilisierung von Poly(hydro
xysäuren) durch Borverbindungen.
Polymilchsäure wurde durch Schmelzpolymerisation von Lactid bei
180°C unter Verwendung des allgemein in der PCT-Anmeldung
PCT/US92/11 309, Ford, beschriebenen Lanthantris (2,2,6,6-tetra
methylheptandionat)diethylenglycoldiethylether-Komplexes herge
stellt. L-Lactid und D-Lactid wurden vor der Polymerisierung im
angegebenen Verhältnis vermischt. Der Restgehalt an Lactid wurde
durch NMR (kernmagnetische Resonanz) gemessen. Molekulargewichte,
durch Gelpermeations-Chromatographie in Tetrahydrofuran relativ zu
Polystyrol-Standards gemessen, betrugen: Mw ungefähr 120 000 und
Mn ungefähr 45 000.
Proben für die Analyse wurden durch Rollen von 0.3-1.0 g Poly
milchsäure-Kügelchen in ausreichend Dichlormethan zu einer Polymer
lösung mit 10 Gew.-% hergestellt. Das Rollen wurde in 20-ml-Fläsch
chen mit Schraubverschluß bis zum Erhalt einer vollständigen Lösung
durchgeführt. Die Borat-Verbindung wurde mit Hilfe einer Hamilton-
Mikrospritze entweder als unverdünnte Flüssigkeit oder als Lösung
(5-10% in absolutem Ethanol) zur Lösung hinzugefügt. Die Lösung
wurde weitere 20 Min. gerollt und in einen kleinen Aluminiumtiegel
(63×17.5 mm) gegossen. Das Lösungsmittel wurde durch Erhitzen bei
75°C und 23 000 Pa über Nacht entfernt. Der gebildete Polymerfilm
wurde in kleine Stücke zerschnitten, die klein genug waren, um in
einen Platintiegel für die thermogravimetrische Analyse zu passen.
Der Gewichtsverlust wurde mit einem Thermogravimetrie-Analysator
von Du Pont Instruments, Modell 951, durch Erhitzen der Probe auf
200°C in einer Stickstoff-Atmosphäre gemessen. Die Proben wurden
bei Raumtemperatur in den Analysator eingebracht, mit 20°C/Min.
auf 200°C erhitzt und dann 1 Stunde lang bei 200°C gehalten. Der
Gewichtsverlust/Min., der aus der Neigung des linearen Teils des
Diagramms bestimmt wurde und im allgemeinen 50-75% der Kurve
erfaßt, ist in Tabelle 1 angegeben.
Dieses Beispiel veranschaulicht den Einfluß einer Borverbindung auf
den Gewichtsverlust von Polymeren, die mit verschiedenen Katalysa
toren hergestellt wurden.
Das Verfahren von Beispiel 1 wurde wiederholt. Der Polymerisations-
Katalysator war entweder Lanthantris (2,2,6,6,-tetramethylheptan
dionat)diethylenglycoldiethylether-Komplex in einem Naphta-Lösungs
mittel mit einem Flammpunkt von 60°C (Unocal, Los Angles, CA) oder
Zinn(II)-2-ethylhexanoat (Zinnoctoat) (50-%-ige Lösung in Toluol).
Die Ergebnisse sind in Tabelle 2 angegeben.
Dieses Beispiel veranschaulicht den Einfluß der Stabilisator-
Konzentration auf den Gewichtsverlust.
Das Verfahren von Beispiel 1 wurde mit Polymilchsäure, hergestellt
aus 98% L-Lactid und 2% D-Lactid, wiederholt. Der Restgehalt an
Lactid betrug 3.75%. Das Polymer wurde mit verschiedenen Mengen
an n-Butylborat dotiert. Die Ergebnisse sind in Tabelle 3
angegeben.
Dieses Beispiel veranschaulicht den Einfluß von Boroxid auf die
Änderung des Molekulargewichtes im Verlauf der thermischen Verar
beitung.
Polymilchsäure wurde durch Polymerisation von L-Lactid (L/D = 100)
mit einem Lanthan-Katalysator oder mit einem Zinn-Katalysator
hergestellt. Proben, die 1% Boroxid enthielten, wurden durch
physikalisches Mischen von pulverisiertem Boroxid mit einer Probe
von jedem Polymer hergestellt.
Die Proben wurden in einem einschneckigen Mini-Extruder, CSI,
Modell CS-194-A-113, thermisch verarbeitet. Die Temperaturen
(sowohl für die Zylinderbuchse als auch für die Düse) wurden auf
ungefähr 180°C und die Schnecke auf ungefähr 160 U.-Min. einge
stellt. Zur Vereinfachung der Verarbeitung wurden ungefähr 100 g
des Materials mit Hilfe eines Holzstößels in den Extruder gedrückt.
Die Verarbeitung wurde ungefähr 20 Min. lang durchgeführt.
Das Zahlenmittel des Molekulargewichts (Mn) und das Gewichtsmittel
des Molekulargewichts (Mw) wurden durch Gelpermeations-Chromatogra
phie unter Verwendung von Polystyrol-Standards von jedem der nicht
verarbeiteten Polymere und von den verarbeiteten Polymere bestimmt.
Die Ergebnisse sind in Tabelle 4 angegeben.
Dieses Beispiel veranschaulicht die Stabilisierung einer lanthan
haltigen Poly(hydroxysäure) durch eine Borverbindung.
Polymilchsäure (130 g), aus 100-%igem L-Lactid wie in Beispiel 1
beschrieben hergestellt, wurden in 1.17 kg Dichlormethan gelöst und
mit einer wäßrigen Lösung von 10.45 g des Dinatrium-Salzes von
Ethylendiamintetraessigsäure und 4. 72 g Natriumhydrogencarbonat
gerührt. Nach ungefähr 0.5 Stunden Rühren wurde die wäßrige
Schicht (pH-Wert 7.5) dekantiert. Die Dichlormethan-Lösung wurde
mit einer Lösung von 3.5 g des Dinatrium-Salzes von Ethylendiamin
tetraessigsäure in ungefähr 400 ml destilliertem Wasser (pH-Wert
ungefähr 4.5) ungefähr 20 Min. lang gerührt. Die wäßrige Schicht
wurde dekantiert. Die Dichlormethan-Lösung wurde 5 Min. lang mit
0.4 l destilliertem Wasser (pH-Wert 4.0) gerührt. Die Schicht aus
destilliertem Wasser wurde verworfen und das Waschen mit 0.4 l
destilliertem Wasser wiederholt. Zum Entfernen des emulgierten
Wassers (pH-Wert ungefähr 3) wurde die Dichlormethan-Lösung
zentrifugiert.
Die Dichlormethan-Lösung wurde in ein großes becherglasartiges
Gefäß aus rostfreiem Stahl eingebracht, das mit einem Propeller
rührer und einem emulgierenden Epinbach-Hochgeschwindigkeits-
Mischer ausgerüstet war. Spektralreines Methanol (2.4 l) wurde
langsam sowohl unter Propeller-Rühren als auch unter langsamem
Mischen durch den Epinbach-Mischer zugegeben, bis ungefähr die
Hälfte des Methanols zugegeben war. Die Mischgeschwindigkeit des
Epinbach-Mischers wurde dann, um ein heftiges Rühren zu erzielen,
erhöht und der Rest des Methanols im Verlauf von 1 Stunde
zugegeben. Polymilchsäure fiel als feines weißes Pulver aus. Es
wurde unter Saugen in einem Büchner-Trichter gesammelt und mit
250 ml spektralreinem Methanol gewaschen. Die Polymilchsäure wurde
in einem 3-l-Kolben an einem Rotationsverdampfer bei 40°C und
ungefähr 23 000 Pa 24 Stunden lang getrocknet und anschließend in
einem Vakuumofen bei 65°C beim selben Druck getrocknet. Analysen
sind in Tabelle 5 aufgeführt.
Katalysatorfreies Polymer (2.6 g) wurde in einem 20-ml-Fläschchen
mit Schraubverschluß in 23.4 g Dichlormethan durch Rollen auf einem
Rollgerät gelöst. Zu dieser Lösung wurden 130 Mikroliter einer
0.28 M Lösung von Lanthantris (2,2,6,6-tetramethylheptandionat)-
diethylenglycoldiethylether-Komplex in einem Naphta-Lösungsmittel
mit einem Flammpunkt von 60°C gelöst und das Fläschchen weitere
20 Minuten gerollt. Aliquote Teile dieser Lösung (2.5 g) wurden in
20-ml-Fläschchen mit Schraubverschluß überführt und die in
Tabelle 6 angegebenen Mengen an Tri-n-butylborat zugegeben. Diese
Lösungen wurden nochmals 20 Minuten lang gerührt, in Aluminium
tiegel gegossen und wie in Beispiel 1 beschrieben getrocknet. Die
thermische Zerfallsrate wurde wie in Beispiel 1 beschrieben
bestimmt. Die Ergebnisse sind in Tabelle 6 dargestellt.
Dieses Beispiel veranschaulicht die Stabilisierung einer zinn
haltigen Poly(hydroxysäure) durch eine Borverbindung.
Das katalysatorfreie Polymer aus Beispiel 5 wurde mit Zinn(II)-2-
ethylhexanoat und Tri-n-butylborat dotiert und wie in Beispiel 5
beschrieben ausgewertet. Das Einsetzen eines beträchtlichen
Zerfalls wurde bei Proben, die Tri-n-butylborat und Zinn jeweils
im Verhältnis 10 : 1, 20 : 1 und 40 : 1 enthielten, um ungefähr 10,
25 und 50 Minuten verzögert. Die in Tabelle 7 angegebenen
Ergebnisse wurden aus dem Gewichtsverlust bestimmt, der bei der
längsten Zeitdauer, beim Heizen für 1 Stunde bei 200°C, beobachtet
wurde.
Dieses Beispiel veranschaulicht den Einfluß einer Borverbindung auf
den Gewichtsverlust und das Molekulargewicht einer Poly(hydroxy
säure) im Verlauf der thermischen Verarbeitung.
Das katalysatorfreie Polymer aus Beispiel 5 wurde mit Lanthantris-
(2,2,6,6-tetramethylheptandionat)diethylenglycoldiethylether-
Komplex und Tri-n-butylborat dotiert und wie in Beispiel 5
beschrieben ausgewertet. Thermogravimetrische Analysen wurden mit
Proben normaler Abmessungen (ungefähr 15 mg) und größeren Proben
(ungefähr 35 mg) durchgeführt. Am Ende eines Durchlaufes wurde die
größere Probe schnell erhitzt, um die verbliebene Polymilchsäure
zu schmelzen, in ein kleines Gläschen überführt, gewogen, und einer
Molekulargewichts-Bestimmung unterworfen. Der Gewichtsverlust wurde
mit der kleineren Probe ermittelt. Die Ergebnisse sind in Tabelle 8
dargestellt.
Dieses Beispiel veranschaulicht die Stabilisierung einer Poly-
(hydroxysäure) durch eine Anzahl von Borverbindungen.
Aus einer 98 : 2-Mischung von L-Lactid und D-Lactid erhaltene Poly
milchsäureproben wurden wie in Beispiel 1 beschrieben hergestellt
und ausgewertet mit der Ausnahme, daß Boroxid als 5-%-ige Lösung
in absolutem Ethanol und Borsäure als 10-%-ige Lösung in absolutem
Ethanol zugegeben wurden. Jede Borverbindung wurde in einer Menge
von 0.0695 mol Bor pro Kilogramm Polymer zugegeben. Der Restgehalt
an Lactid betrug 3.75%. Die Ergebnisse sind in Tabelle 9 ange
geben.
Nach der Beschreibung der Erfindung beanspruchen wir nun das Nach
folgende und dessen Entsprechendes.
Claims (31)
1. Zusammensetzung mit verbesserter thermischer Stabilität,
umfassend
- (A) eine Poly(hydroxysäure) und
- (B) eine wirksame Menge eines thermischen Stabilisators, wobei der Stabilisator aus der Gruppe ausgewählt wird, die Boroxid; Borsäuren; Boratester mit der Struktur (R₁O)(R₂O)(R₃O)B, wobei R₁, R₂ und R₃ Alkyl- oder Aryl gruppen sind, die zusammen insgesamt achtzehn oder weniger Kohlenstoffatome enthalten; Boroxine mit der Struktur (R₄O) (R₅O) (R₆O)B₃O₃, wobei R₄, R₅ und R₆ Alkyl- oder Arylgruppen sind, die zusammen insgesamt achtzehn oder weniger Kohlenstoffatome enthalten; Polyboratester, wobei die Alkoxygruppen fünf oder weniger Kohlenstoff atome enthalten, und Boratsalze enthält.
2. Zusammensetzung nach Anspruch 1, wobei die Poly(hydroxysäure)
aus der aus Polymilchsäure; Polyglycolsäure; Copolymeren aus
Milch- und Glycolsäure und Copolymeren, die Milchsäure
und/oder Glycolsäure enthalten und mit bis zu 30 Gew.-% einer
zusätzlichen Hydroxysäure copolymerisiert sind, bestehenden
Gruppe ausgewählt ist.
3. Zusammensetzung nach Anspruch 2, wobei die Stabilisatormenge
0.04 bis 1.75 mol Bor/kg Poly(hydroxysäure) entspricht.
4. Zusammensetzung nach Anspruch 3, die zusätzlich Spuren des
Polymerisations-Katalysators umfaßt, wobei der Katalysator ein
Metall enthält, das aus der aus Zinn, Lanthan und die Selten
erden umfassenden Gruppe ausgewählt ist.
5. Zusammensetzung nach Anspruch 4, wobei die Poly(hydroxysäure)
aus der Gruppe ausgewählt ist, die aus Polymilchsäure und Co
polymeren, die Milchsäure und bis zu 30 Gew.-% einer zusätz
lichen Hydroxysäure enthalten, die aus der aus Glycolsäure,
3-Hydroxypropansäure, 2,2-Dimethyl-3-hydroxypropansäure,
5-Hydroxypentansäure, 6-Hydroxyhexansäure und deren methyl
substituierten Derivaten, 12-Hydroxydodecansäure und 2-(2-
Hydroxyethyl)-glycolsäure bestehenden Gruppe ausgewählt ist,
besteht.
6. Zusammensetzung nach Anspruch 2, wobei der Stabilisator aus
der Gruppe ausgewählt wird, die aus Boroxid; Orthoborsäure;
Metaborsäure; Boratestern mit der Struktur (R₁O) (R₂O) (R₃O)B,
wobei R₁, R₂ und R₃ Alkyl- oder Arylgruppen sind, die zusammen
insgesamt sechs bis fünfzehn Kohlenstoffatome enthalten; Bor
oxinen mit der Struktur (R₄O) (R₅O) (R₆O)B₃O₃, wobei R₄, R₅ und
R₆ Alkyl- oder Arylgruppen sind, die zusammen insgesamt drei
bis fünfzehn Kohlenstoffatome enthalten; Polyboratestern,
wobei die Alkoxygruppen fünf oder weniger Kohlenstoffatome
enthalten, besteht.
7. Zusammensetzung nach Anspruch 6, wobei die Stabilisatormenge
0.04 bis 1.75 mol Bor/kg Poly(hydroxysäure) entspricht.
8. Zusammensetzung nach Anspruch 7, die zusätzlich Spuren eines
Polymerisations-Katalysators umfaßt, wobei der Katalysator ein
Metall enthält, das aus der aus Zinn, Lanthan und die Selten
erden bestehenden Gruppe ausgewählt ist.
9. Zusammensetzung nach Anspruch 8, wobei die Poly(hydroxysäure)
aus der Gruppe ausgewählt ist, die aus Polymilchsäure und
Copolymeren besteht, die Milchsäure und bis zu 30 Gew.-% einer
zusätzlichen Hydroxysäure enthalten, die aus der aus Glycol
säure, 3-Hydroxypropansäure, 2,2-Dimethyl-3-hydroxypropan
säure, 5-Hydroxypentansäure, 6-Hydroxyhexansäure und deren
methylsubstituierten Derivaten, 12-Hydroxydodecansäure und 2-
(2-Hydroxyethyl)-glycolsäure bestehenden Gruppe ausgewählt
ist.
10. Zusammensetzung nach Anspruch 9, wobei die Stabilisatormenge
0.1 bis 1.0 mol Bor/kg Poly(hydroxysäure) entspricht.
11. Zusammensetzung nach Anspruch 10, wobei Borsäure der Stabili
sator ist.
12. Zusammensetzung nach Anspruch 11, wobei Polymilchsäure die
Poly(hydroxysäure) ist.
13. Verfahren zur Stabilisierung einer Poly(hydroxysäure) bei der
thermischen Verarbeitung, wobei das Verfahren das Mischen der
Poly(hydroxysäure) mit einer wirksamen Menge eines thermischen
Stabilisators umfaßt und wobei der Stabilisator aus der aus
Boroxid, Borsäuren, Boratestern mit der Struktur
(R₁O) (R₂O) (R₃O)B, wobei R₁, R₂ und R₃ Alkyl- oder Arylgruppen
sind, die zusammen insgesamt achtzehn oder weniger Kohlen
stoffatome enthalten; Boroxinen mit der Struktur
(R₄O) (R₅O) (R₆O)B₃O₃, wobei R₄, R₅ und R₆ Alkyl- oder Aryl
gruppen sind, die zusammen insgesamt achtzehn oder weniger
Kohlenstoffatome enthalten; Polyboratestern, wobei die
Alkoxygruppen fünf oder weniger Kohlenstoffatome enthalten,
und Boratsalzen bestehenden Gruppe ausgewählt ist und wobei
die zugefügte Stabilisatormenge die Poly(hydroxysäuren) unter
den Bedingungen der thermischen Verarbeitung wirksam
stabilisiert.
14. Verfahren nach Anspruch 13, wobei die Poly(hydroxysäure) aus
der aus Polymilchsäure; Polyglycolsäure; Copolymeren von
Milch- und Glycolsäure und Copolymeren, die Milchsäure
und/oder Glycolsäure enthalten und mit bis zu 30 Gew.-% einer
zusätzlichen Hydroxysäure copolymerisiert sind, bestehenden
Gruppe ausgewählt ist.
15. Verfahren nach Anspruch 14, wobei die Zusammensetzung
zusätzlich Spuren eines Polymerisations-Katalysators umfaßt
und wobei der Katalysator ein Metall enthält, das aus der aus
Zinn, Lanthan und die Seltenerden umfassenden Gruppe ausge
wählt ist.
16. Verfahren nach Anspruch 15, wobei die Stabilisatormenge 0.04
bis 1.75 mol Bor/kg Poly(hydroxysäure) entspricht.
17. Verfahren nach Anspruch 16, wobei der Stabilisator aus der
Gruppe ausgewählt wird, die aus Boroxid; Orthoborsäure;
Metaborsäure; Boratestern mit der Struktur (R₁O) (R₂O) (R₃O)B,
wobei R₁, R₂ und R₃ Alkyl- oder Arylgruppen sind, die zusammen
insgesamt sechs bis fünfzehn Kohlenstoffatome enthalten; Bor
oxinen mit der Struktur (R₄O) (R₅O) (R₆O) B₃O₃, wobei R₄, R₅ und
R₆ Alkyl- oder Arylgruppen sind, die zusammen insgesamt drei
bis fünfzehn Kohlenstoffatome enthalten, und Polyboratestern,
wobei die Alkoxygruppen drei oder weniger Kohlenstoffatome
enthalten, besteht.
18. Verfahren nach Anspruch 17, wobei die Poly(hydroxysäure) aus
der Gruppe ausgewählt ist, die aus Polymilchsäure und Copoly
meren, die aus der aus Milchsäure und bis zu 30 Gew.-% einer
zusätzlichen Hydroxysäure, die aus der aus Glycolsäure,
3-Hydroxypropansäure, 2,2-Dimethyl-3-hydroxypropansäure,
5-Hydroxypentansäure, 6-Hydroxyhexansäure und deren methyl
substituierten Derivaten, 12-Hydroxydodecansäure und
2-(2-Hydroxyethyl)-glycolsäure bestehenden Gruppe ausgewählt
sind, besteht.
19. Verfahren nach Anspruch 18, wobei die Stabilisatormenge 0.1
bis 1.0 mol Bor/kg Poly(hydroxysäure) entspricht.
20. Verfahren nach Anspruch 19, wobei Boroxid der Stabilisator
ist.
21. Verfahren nach Anspruch 20, wobei Polymilchsäure die Poly-
(hydroxysäure) ist.
22. Verfahren zur Verarbeitung einer Poly(hydroxysäure), wobei das
Verfahren das Erhitzen einer Zusammensetzung, die die Poly-
(hydroxysäure) und eine wirksame Menge eines thermischen
Stabilisators, wobei der Stabilisator aus der aus Boroxid;
Borsäuren; Boratestern mit der Struktur (R₁O) (R₂O) (R₃O)B,
wobei R₁, R₂ und R₃ Alkyl- oder Arylgruppen sind, die zusammen
insgesamt achtzehn oder weniger Kohlenstoffatome enthalten;
Boroxinen mit der Struktur (R₄O) (R₅O) (R₆O)B₃O₃, wobei R₄, R₅
und R₆ Alkyl- oder Arylgruppen sind, die zusammen insgesamt
achtzehn oder weniger Kohlenstoffatome enthalten; Polyborat
estern, wobei die Alkoxygruppen drei oder weniger Kohlenstoff
atome enthalten, und Boratsalzen bestehenden Gruppe ausgewählt
ist, auf 130 bis 215°C für einen Zeitraum von 15 Sekunden bis
zu 2 Stunden umfaßt.
23. Verfahren nach Anspruch 22, wobei die Poly(hydroxysäure) aus
der aus Polymilchsäure; Polyglycolsäure, Copolymeren aus
Milchsäure und/oder Glycolsäure und Copolymeren, die Milch
säure und/oder Glycolsäure enthalten und die mit bis zu
30 Gew.-% einer zusätzlichen Hydroxysäure copolymerisiert
sind, bestehenden Gruppe ausgewählt ist.
24. Verfahren nach Anspruch 23, wobei die Zusammensetzung
zusätzlich Spuren eines Polymerisations-Katalysators umfaßt,
wobei der Katalysator ein Metall enthält, das aus der aus
Zinn, Lanthan und den Seltenerden bestehenden Gruppe
ausgewählt ist.
25. Verfahren nach Anspruch 24, wobei die Stabilisatormenge 0.04
bis 1.75 mol Bor/kg Poly(hydroxysäure) entspricht.
26. Verfahren nach Anspruch 25, wobei der Stabilisator aus der
Gruppe ausgewählt wird, die aus Boroxid; Orthoborsäure;
Metaborsäure; Boratestern mit der Struktur (R₁O) (R₂O) (R₃O)B,
wobei R₁, R₂ und R₃ Alkyl- oder Arylgruppen sind, die zusammen
insgesamt sechs bis fünfzehn Kohlenstoffatome enthalten; Bor
oxinen mit der Struktur (R₄O) (R₅O) (R₆O)B₃O₃, wobei R₄, R₅ und
R₆ Alkyl- oder Arylgruppen sind, die zusammen insgesamt drei
bis fünfzehn Kohlenstoffatome enthalten, und Polyborate, wobei
die Alkoxygruppen fünf oder weniger Kohlenstoffatome ent
halten, besteht.
27. Verfahren nach Anspruch 26, wobei die Poly(hydroxysäure) aus
der Gruppe ausgewählt ist, die aus Polymilchsäure und Copoly
meren, die aus Milchsäure und einer zusätzlichen, aus der aus
Glycolsäure, 3-Hydroxypropansäure, 2,2-Dimethyl-3-hydroxy
propansäure, 5-Hydroxypentansäure, 6-Hydroxyhexansäure und
deren methylsubstituierten Derivaten, 12-Hydroxydodecansäure
und 2-(2-Hydroxyethyl)-glycolsäure bestehenden Gruppe aus
gewählten Hydroxysäure mit bis zu 30 Gew.-% bestehen.
28. Verfahren nach Anspruch 27, wobei die Stabilisatormenge 0.1
bis 1.0 mol Bor/kg Poly(hydroxysäure) entspricht.
29. Verfahren nach Anspruch 28, wobei Boroxid der Stabilisator
ist.
30. Verfahren nach Anspruch 29, wobei Polymilchsäure die Poly-
(hydroxysäure) ist.
31. Verfahren nach Anspruch 28, wobei das Erhitzen bei 155 bis
185°C 3 bis 15 Minuten lang durchgeführt wird.
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