DE4428694A1 - Luftdruckkompensierte Branderkennungsvorrichtung und Verfahren - Google Patents
Luftdruckkompensierte Branderkennungsvorrichtung und VerfahrenInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Erkennen
von Bränden und Gasen in Räumen oder in elektrischen oder elek
tronischen Geräten, bei dem ein repräsentativer Volumenanteil
der Raumluft bzw. des Kühlluftstroms des Gerätes abgegriffen
und einer Meßkammer mit wenigstens einem Detektor zur Erfassung
einer Brandkenngröße zugeführt wird, und bei dem der Massen
strom der zugeführten Luft auf Änderungen überwacht wird. Die
vorliegende Erfindung betrifft ferner eine Branderkennungsvor
richtung zur Durchführung des vorstehenden Verfahrens, mit ei
nem Detektor zum Erkennen einer Brandkenngröße, dem ein reprä
sentativer Volumenanteil einer Raum- oder Geräteluft zugeführt
wird, und mit einem Luftstromsensor, mit dem der Massenstrom
der zugeführten Luft auf Änderungen überwacht wird.
Brand- oder Gaserkennungsvorrichtungen sind beispielsweise auch
unter dem Fachbegriff "Einrichtungsschutzanlagen" bekannt. Ty
pische Anwendungsbereiche für Brand- oder Gaserkennungsvorrich
tungen sind EDV-Anlagen und insbesondere einzelne Komponenten
davon, sowie ähnliche elektronische Einrichtungen, wie bei
spielsweise Meß-, Steuer- und Regelanlagen, Vermittlungsein
richtungen und Nebenstellenanlagen und dergleichen. Unter dem
Begriff "Brandkenngröße" werden physikalische Größen verstan
den, die in der Umgebung eines Entstehungsbrandes meßbaren
Veränderungen unterliegen, z. B. die Umgebungstemperatur, der
Feststoff- oder Flüssigkeits- oder Gasanteil in der Umgebungs
luft (Bildung von Rauch in Form von Partikeln oder Aerosolen,
oder Dampf) oder die Umgebungsstrahlung.
Eine Brand- oder Gaserkennungsvorrichtung, auf welche sich die
vorliegende Erfindung bezieht, zweigt über ein Rohrleitungs- oder
Kanalsystem eine repräsentative Teilmenge der Gerätekühl
luft ab oder saugt an bestimmten Stellen Raum- oder Geräteluft
aktiv an, und führt dann diese repräsentative Teilmenge der
Meßkammer mit dem Detektor zur Erfassung einer Brandkenngröße
zu. Zum Ansaugen der Raum- oder Geräteluft sind die Ansaugrohre
bzw. -kanäle mit Ansaugöffnungen versehen. Eine wichtige
Voraussetzung für die Erkennung eines Entstehungsbrandes im
frühesten Stadium besteht darin, daß die Branderkennungsvor
richtung ununterbrochen eine ausreichende repräsentative Luft
menge ansaugen und dem Detektor in der Meßkammer zuführen kann.
Es ist also wichtig, daß bei gleichbleibender Saugleistung ei
nes Lüfters und bei einem gleichbleibendem Ansaugsystem die
Strömungsgeschwindigkeit bzw. der Volumenstrom der angesaugten
Raum- oder Geräteluft gleich bleibt.
Zur Überwachung der Strömungsgeschwindigkeit bzw. des Volumen
stroms ist es aus dem allgemeinen Stand der Technik bekannt,
einen Luftstromsensor zur Messung des Massenstroms der zuge
führten Luftteilmenge zu überwachen. Hierzu werden üblicher
weise thermische Luftstromsensoren verwendet, bei denen die Ab
kühlung eines beheizten Sensorelements das Maß für den Luft
strom ist. Diese Abkühlung hängt davon ab, wieviele Luftmole
küle pro Zeiteinheit an dem beheizten Sensorelement vorbei
strömen. Damit ist das Ausgangssignal des thermischen Luft
stromsensors ein Maß für den Massenstrom .
Mittels des Luftstromsensors wird der Massenstrom innerhalb ei
ner Bandbreite zwischen einem oberen Schwellwert und einem un
teren Schwellwert überwacht. Hierbei haben allerdings Erfahrun
gen gezeigt, daß das Ausgangssignal des Luftstromsensors bei
Luftdruckschwankungen oder Temperaturschwankungen ebenfalls
Schwankungen ausgesetzt war, so daß das Ausgangssignal des
Luftstromsensors die vorgegebenen Schwellwerte ohne Vorliegen
eines wirklichen Störfalles über- bzw. unterschritten hat und
zur Vermeidung dieses Effekts die Bandbreite zwischen dem obe
ren und dem unteren Schwellwert vergrößert werden mußte. Das
bringt allerdings den Nachteil mit sich, daß die Empfindlich
keit der Branderkennungsvorrichtung bei der Erkennung von Ände
rungen der Menge der angesaugten Raum- oder Geräteluft nicht
sensibel genug reagieren konnten.
An diesem Problem setzt die vorliegende Erfindung an, als deren
Aufgabe es angesehen wurde, die Empfindlichkeit des Luftstrom
sensors, und damit die Verläßlichkeit der gesamten Branderken
nungsvorrichtung, sowie den mit ihr abdeckbaren Überwachungsbe
reich weiter zu steigern.
Diese Aufgabe wird bei einem Verfahren mit den eingangs genann
ten bekannten Verfahrensschritten erfindungsgemäß dadurch ge
löst, daß auf die abgegriffene und zugeführte Luft einwirkende
Druckschwankungen, insbesondere des atmosphärischen Luftdrucks,
kompensiert werden.
Die Aufgabe wird ferner durch eine Branderkennungsvorrichtung
zur Durchführung des Verfahrens gelöst, die zusätzlich zu den
eingangs genannten bekannten Merkmalen einen Drucksensor auf
weist, dessen Ausgangssignal den auf die zugeführte Luft ein
wirkenden Druck repräsentiert, und eine erste Kompensationsein
richtung zum Kompensieren des Ausgangssignals des Luftstromsen
sors in Abhängigkeit des Ausgangssignals des Drucksensors.
Für die Luftstromüberwachung ist nämlich der Volumenstrom der
abgegriffenen repräsentativen Luftteilmenge bzw. deren Strö
mungsgeschwindigkeit von Interesse. Massenstrom und Volu
menstrom V sind abhängig von der Dichte ρ=/ der Luft-
Teilmenge, woraus folgt:
= ρ · (I.)
Über die thermische Zustandsgleichung
p · = m · RL · TL (II.)
folgt
worin p den Luftdruck, TL die Temperatur sowie RL die Gaskon
stante für die Luft repräsentieren.
Durch Einsetzen der Gleichung (III.) in die Gleichung (I.) er
gibt sich eine Abhängigkeit des von dem Luftstromsensor gemes
senen Massenstroms von der Temperatur TL und von dem Druck p,
der auf die Luft wirkt.
Die Vorteile dieser erfindungsgemäßen Lösungen liegen insbeson
dere darin, daß wetterbedingte Luftdruckänderungen, welche die
Dichte der repräsentativen Luft-Teilmenge verändern, kompen
siert werden können. Besonders deutlich wird der Vorteil der
erfindungsgemäßen Lösungen bei Branderkennungsvorrichtungen im
mobilen Einsatz, beispielsweise in einer gebirgegängigen Loko
motive oder dergleichen. Dort betragen die Druckunterschiede
bei großen Höhenunterschieden bis zu 300 hPa. Darüber hinaus
läßt sich durch die sensiblere Überwachung eines möglichen In
farktes der Ausgangsöffnungen der Überwachungsbereich eines
Gerätes vergrößern, wodurch ein größerer wirtschaftlicher
Nutzen erzielt wird.
Vorteilhafte Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Verfahrens
sind in den Unteransprüchen 2 und 3 angegeben, und zur Brander
kennungsvorrichtung in dem Unteranspruch 5.
Die Kompensation erfolgt vorzugsweise dadurch, daß das Aus
gangssignal (Ist-Wert) eines Luftstromsensors zur Messung des
Massenstroms der zugeführten Luft durch das Ausgangssingal ei
nes Drucksensors korrigiert wird.
Da auch die Temperatur der abgegriffenen und zugeführten Luft
Auswirkungen auf das Ausgangssignal des Luftstromsensors hat,
ist in vorteilhafter Weise vorgesehen, daß auch diese Tempera
turschwankungen kompensiert werden.
In Weiterbildung der erfindungsgemäßen Branderkennungsvorrich
tung ist demgemäß ein Temperatursensor vorgesehen, dessen Aus
gangssignal die Temperatur der zugeführten Luft repräsentiert,
und eine zweite Kompensationseinrichtung zum Kompensieren des
Ausgangssignals des Luftstromsensors in Abhängigkeit des Aus
gangssignals des Temperatursensors.
Im folgenden wird ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Er
findung anhand einer Zeichnung näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 ein Diagramm des Ausgangssignals eines Luft
stromsensors über der Zeit; und
Fig. 2 ein Blockschaltbild eines druck- und tempera
turkompensierten Luftstromsensors.
Fig. 1 zeigt ein Diagramm des Ausgangssignals 9 eines aus dem
Stand der Technik bekannten Luftstromsensors über der Zeit t.
Zur Überwachung von Störungen ist ein oberer Schwellwert 1 und
ein unterer Schwellwert 3 vorgegeben. In einem Bereich 5 unter
schreitet das Luftstromsensorsignal 9 den unteren Schwellwert
3, wodurch angezeigt wird, daß der Luftstrom zu gering ist. Das
läßt auf eine Verstopfung der Ansaugöffnungen des Ansaugsystems
oder auf eine Fehlfunktion des den Unterdruck erzeugenden Lüf
ters schließen. Im Bereich 7 überschreitet das Luftstromsensor
signal 9 den oberen Schwellwert 1, das heißt der Luftstrom ist
zu groß, was auf einen Bruch im Ansaugsystem schließen läßt.
Solange sich das Luftstromsensorsignal 9 innerhalb der durch
den oberen Schwellwert 1 und den unteren Schwellwert 3 gebilde
ten Bandbreite bewegt, herrscht Normalbetrieb. Für eine Steige
rung der Ansprechgenauigkeit des Luftstromsensors und damit der
Verläßlichkeit der gesamten Branderkennungsvorrichtung ist es
wünschenswert, diese Bandbreite so eng wie möglich zu halten.
Das bedingt allerdings, daß durch andere Ursachen als Rohrbruch
oder Verstopfung bedingte Schwankungen des Luftstromsensorsi
gnals 9 vermieden werden. Es wurde eingangs dargelegt, daß der
durch den Luftstromsensor gemessene Massenstrom von der Luft
temperatur TL und dem Luftdruck p abhängen. Zwar gibt es neben
thermischen Luftstromsensoren auch andere, die beispielsweise
nach einem optischen oder akustischen Prinzip arbeiten, jedoch
bleibt dadurch der Einfluß der Luftdichte auf die Ansauglei
stung des Lüfters bestehen.
Fig. 2 zeigt ein Blockschaltbild eines druckkompensierten
Luftstromsensors in einer Branderkennungsvorrichtung. Ein Lüf
ter 11 saugt kontinuierlich einen repräsentativen Volumenanteil
einer Raumluft bzw. eines Kühlluftstroms eines Gerätes an und
führt diesen einer (nicht dargestellten) Meßkammer mit einem
Detektor zur Erfassung einer Brandkenngröße zu. Der Luftstrom
wird durch einen thermischen Luftstromsensor 2 gemäß den Er
läuterungen zu Fig. 1 überwacht. Um das Ausgangssignal 9 des
Luftstromsensors 2 unabhängig von dem auf die Luft einwirkenden
Druck und unabhängig von der Lufttemperatur möglichst konstant
zu halten, ist ein Drucksensor 4 vorgesehen, der ein zum abso
luten Luftdruck proportionales Signal liefert, das einer ersten
Kompensationseinrichtung 6 zugeführt wird. Diese erste Kompen
sationseinrichtung 6 erhält auch das Ausgangssignal 9 des Luft
stromsensors. In der ersten Kompensationseinrichtung 6 wird das
Ausgangssignal 9 des Luftstromsensors 2 korrigiert. Damit wird
der Einfluß der Luftdichte-Änderungen durch den Luftdruck so
wohl auf die Ansaugleistung des Lüfters als auch auf den Mas
senstrom , der den Luftstromsensor 2 durchströmt, kompensiert.
Zusätzlich wird in diesem bevorzugten Ausführungsbeispiel ein
Temperatursensor 10 zur Kompensation des Temperatureinflusses
auf die Luftdichte eingesetzt. Das Ausgangssignal des Tempera
tursensors 10 wird einer zweiten Kompensationseinrichtung 8 zu
geführt, die als weiteres Eingangssignal das Ausgangssignal der
ersten Kompensationseinrichtung 6 erhält. Damit kann der Tempe
ratureinfluß auf die Ansaugleistung des Lüfters 11 und auf die
Luftstrom- und Drucksensoren korrigiert werden. Das doppelt
kompensierte Ausgangssignal der zweiten Kompensationseinrich
tung 8 wird zunächst einem Verstärker 12 und danach einer Ab
gleicheinrichtung 13 und schließlich einem Komparator 14 zuge
führt. Der Komparator 14 erhält an zwei weiteren Eingängen den
oberen Schwellwert 1 und den unteren Schwellwert 3 als Ver
gleichswerte. Ist das Ausgangssignal der Abgleicheinrichtung 13
größer als der obere Schwellwert 1, liegt vermutlich ein Bruch
des Ansaugsystems vor; ist das Ausgangssignal der Abgleichein
richtung 13 kleiner als der untere Schwellwert 3, liegt vermut
lich eine Verstopfung des Ansaugsystems oder ein Lüfterausfall
vor.
Der Bereich 21 des Blockschaltbilds gemäß Fig. 2 stellt eine
mögliche Weiterverarbeitung des doppelt kompensierten Luft
stromsensorsignals 9 dar. Mit der Bezugsziffer 15 ist das Si
gnal für einen Bruch im Ansaugsystem bezeichnet, und mit der
Bezugsziffer 16 das Signal für eine mögliche Verstopfung oder
einen Lüfterausfall. Diese Signale werden über ein ODER-Glied
17 und über ein Zeitverzögerungsglied 18 einer Störungsanzeige
19 und einem Schaltrelais 20 für weitere Maßnahmen zugeführt.
Eine Luftstromstörung wird durch Blinken der Störungs-Leuchtdi
ode der Störungsanzeige 19 angezeigt. Nach Ablauf einer über
das Zeitverzögerungsglied 18 einstellbaren Verzögerungszeit
geht die Anzeige in ein Dauerlicht über, und die Meldung wird
über das Störungsrelais 20 an eine Brandmeldezentrale weiter
geleitet.
Claims (5)
1. Verfahren zum Erkennen von Bränden und Gasen in Räumen oder
in elektrischen oder elektronischen Geräten, bei dem ein
repräsentativer Volumenanteil der Raumluft bzw. des Kühl
luftstroms des Gerätes abgegriffen und einer Meßkammer mit
wenigstens einem Detektor zur Erfassung einer Brandkenn
größe zugeführt wird, und bei dem der Massenstrom der zuge
führten Luft auf Änderungen überwacht wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß auf die abgegriffene und zugeführte Luft einwirkende
Druckschwankungen, insbesondere des atmosphärischen Luft
drucks, kompensiert werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Ausgangssignal (Ist-Wert) eines Luftstromsensors
(2) zur Messung des Massenstroms der zugeführten Luft durch
das Ausgangssignal eines Drucksensor (4) korrigiert wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß auf die abgegriffene und zugeführte Luft einwirkende
Temperaturschwankungen kompensiert werden.
4. Branderkennungsvorrichtung zur Durchführung des Verfahrens
gemäß einem der Ansprüche 1 bis 3,
mit einem Detektor zum Erkennen einer Brandkenngröße, dem
ein repräsentativer Volumenanteil einer Raum- oder Geräte
luft zugeführt wird, und mit einem Luftstromsensor (2), mit
dem der Massenstrom der zugeführten Luft auf Änderungen
überwacht wird,
gekennzeichnet durch
einen Drucksensor (4), dessen Ausgangssignal den auf die
zugeführte Luft einwirkenden Druck repräsentiert, und eine
erste Kompensationseinrichtung (6) zum Kompensieren des
Ausgangssignals des Luftstromsensors (2) in Abhängigkeit
des Ausgangssignals des Drucksensors (4).
5. Vorrichtung nach Anspruch 4,
gekennzeichnet durch
einen Temperatursensor (10), dessen Ausgangssignal die Tem
peratur der zugeführten Luft repräsentiert, und eine zweite
Kompensationseinrichtung (8) zum Kompensieren des Ausgangs
signals des Luftstromsensors (2) in Abhängigkeit des Aus
gangssignals des Temperatursensors (10).
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