DE4427777C2 - Fluidbetätigter Drehantrieb - Google Patents
Fluidbetätigter DrehantriebInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen fluidbetätigten Drehantrieb mit
einem Gehäuse, das eine Gehäusekammer vorgibt, die einen
durch Fluidkraft zu einer Axialbewegung antreibbaren und
drehbar ausgebildeten Kolben enthält, mit einer an wenigstens
einer Stirnseite aus dem Gehäuse herausragenden Abtriebswel
le, die mit dem Kolben in drehfester Verbindung steht und bei
der Axialbewegung des Kolbens zu einer Drehbewegung veranlaßt
wird, indem am Kolben im Bereich des Außenumfanges mindestens
eine sich bezüglich der Längsachse des Kolbens axial und in
Umfangsrichtung erstreckende Wendelnut vorgesehen ist, die an
einem in die zugeordnete Wendelnut eingreifenden und in Um
fangsrichtung des Gehäuses unbeweglichen Führungsglied ent
langläuft, das im Umfangsbereich der Gehäusekammer am Gehäuse
festgelegt ist und in die Gehäusekammer hineinragt, wobei ein
jeweiliges Führungsglied von einer Führungsrolle gebildet
ist, die an einem in einer Befestigungsausnehmung des Gehäu
ses festgelegten Befestigungsschaft gelagert ist, und wobei
der im Bereich des Hubendes des Kolbens mit den Führungsglie
dern zusammenarbeitende Längenabschnitt einer jeweiligen Wen
delnut zur Vorgabe eines höheren Drehmoments unter einem ge
ringeren Winkel zur Axialrichtung des Kolbens verläuft als
der sich jeweils anschließende Folgeabschnitt.
Ein Drehantrieb dieser Art geht aus der DE 33 03 872 A1 her
vor. Dieser bekannte Drehantrieb verfügt über einen axial be
weglichen Kolben, in dessen Außenumfang zwei Wendelnuten ein
gelassen sind, mit denen er an von drehbar gelagerten Füh
rungsrollen gebildeten Führungsgliedern entlanglaufen kann.
Über eine Mehrkantkupplung steht der Kolben drehfest und
axial verschiebbar mit einer Abtriebswelle in Verbindung, an
der ein zu betätigendes Teil, beispielsweise ein Ventilglied,
angebracht ist. Die fluidisch oder durch Federkraft erzeugte
Axialbewegung des Kolbens wird durch das Zusammenwirken zwi
schen den Wendelnuten und den Führungsgliedern in eine Dreh
bewegung des Kolbens umgesetzt, die über die Mehrkantkupplung
auf die Abtriebswelle übertragen wird.
Bei dem bekannten Drehantrieb sind verschiedene Unzulänglich
keiten wie eine problematische Montage, eine geringe War
tungsfreundlichkeit und eine verhältnismäßig geringe Belast
barkeit zu vermerken. So lassen sich die Führungsrollen nur
dadurch montieren, daß sie zunächst in die zugeordnete Wen
delnut eingelegt, anschließend gemeinsam mit dem Kolben in
das Gehäuse eingeführt und letztlich zugehörige Befestigungs
schäfte von radial außen her eingesteckt werden. Diese ungün
stige Art der Montage läßt auch kaum eine Feinjustierung der
Führungsrollen bezüglich der Nutflächen zu. Letztlich können
die Führungsrollen aufgrund der nur über eine geringe Länge
im Gehäuse erfolgenden Abstützung der Befestigungsschäfte nur
verhältnismäßig geringe Kräfte übertragen.
Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen fluidbe
tätigten Drehantrieb der eingangs genannten Art zu schaffen,
der bei kompakten Abmessungen eine höhere Belastbarkeit auf
weist und zugleich montage- und reparaturfreundlicher ist.
Zu Lösung dieser Aufgabe ist gemäß dem Oberbegriff und dem
kennzeichnenden Teil
des Anspruches 1 vorgesehen, daß das Gehäuse wenigstens im
Bereich der Gehäusekammer einen rechteckigen oder quadrati
schen Außenquerschnitt aufweist, wobei die vorhandenen Füh
rungsglieder den Eckenbereichen des Gehäusequerschnittes zu
geordnet sind und die zugehörigen Befestigungsausnehmungen
den betreffenden Eckenbereich radial durchsetzen, daß die Be
festigungsausnehmungen mit einem Innengewinde versehen sind,
in das der mit einem komplementären Außengewinde versehene
zugeordnete Befestigungsschaft unter Ermöglichung einer stu
fenlosen Justierung der Eintauchtiefe des Führungsgliedes
eingeschraubt ist, und daß die Querabmessungen eines jeweili
gen Führungsgliedes kleiner sind als die Querabmessungen der
zugeordneten Befestigungsausnehmung, derart, daß das Füh
rungsglied bei in der Gehäusekammer befindlichem Kolben durch
die betreffende Befestigungsausnehmung hindurch in Eingriff
mit der zugeordneten Wendelnut bringbar ist.
Durch die rechteckige bzw. quadratische Außenkontur verfügt
der Drehantrieb weiterhin über kompakte Abmessungen, die eine
raumsparende Installation ermöglichen. Darüberhinaus resul
tieren aus dieser Bauform im Umfangsbereich der Gehäusekammer
mehrere Eckenbereiche, in denen eine größere Wanddicke vor
liegt, die zur stabilen Verankerung der Führungsglieder aus
genutzt wird. In den Eckenbereichen können relativ lange Be
festigungsschäfte für die Führungsglieder untergebracht wer
den, so daß sich eine verbesserte Abstützung ergibt, die in
der Lage ist, höhere Querkräfte aufzunehmen und dadurch im
Betrieb höhere Drehmomente zu verarbeiten. Darüber hinaus
kann über die Befestigungsschäfte eine Justierung der Einbau
tiefe der Führungsrollen vorgenommen werden, was einen ver
schleißmindernden Einbau der letzteren ermöglicht. Schließ
lich gestattet es der als Gewindeteil ausgebildete Befesti
gungsschaft in Verbindung mit der einen etwas geringeren
Durchmesser aufweisenden Führungsrolle, eine Montage oder De
montage der Führungsrolle von außen her durch die Befesti
gungsausnehmung hindurch vorzunehmen, woraus nicht zuletzt
auch eine hohe Reparaturfreundlichkeit resultiert.
Aus der DE 92 13 486 U1 geht zwar eine funktionell vergleich
bare Bewegungseinheit hervor, bei der bereits vorgesehen ist,
die Führungsrollen mittels hydraulisch-pneumatisch oder elek
tromagnetisch betriebenen geregelten Komponenten aus ihrer
Funktionsstellung zu entriegeln. Dies dient allerdings nur
dem Zweck, zwischen verschiedenen Betriebsarten umzuschalten.
Eine Justiermöglichkeit für die Führungsrollen besteht demzu
folge nicht.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung gehen aus den Un
teransprüchen hervor.
Das Vorhandensein mehrerer Wendelnuten mit zugeordneten Füh
rungsgliedern gestattetet eine optimal symmetrische
Kraftübertragung zwischen den gehäusefesten Führungsgliedern
und dem Kolben. Dabei bietet speziell eine Zweifachanordnung
mit sich diametral gegenüberliegenden Führungsgliedern eine
besonders einfache Bauform mit äußerst geringem konstruktivem
Aufwand.
Der erfindungsgemäße Drehantrieb läßt sich bei axial unbeweg
licher Abtriebswelle als reiner Drehantrieb einsetzen, wobei
die an der Abtriebswelle abgreifbare Abtriebsbewegung eine
reine Drehbewegung ist. Ist die Kolbenstange hingegen starr
mit dem Kolben verbunden und bezüglich dem Gehäuse zusätzlich
axial verlagerbar, ist dem Drehantrieb praktisch ein Linear
antrieb überlagert, so daß an der Kolbenstange eine kombi
nierte Dreh-Linear-Bewegung als Abtriebsbewegung abgreifbar
ist.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand der beiliegenden Zeich
nung erläutert. In dieser zeigen:
Fig. 1 eine erste Bauform des erfindungsgemäßen Dreh
antriebes, bei dem die an der Abtriebswelle
abgreifbare Abtriebsbewegung eine reine
Drehbewegung ist,
im Längsschnitt, wobei die in die Wendelnuten ein
greifenden Führungsglieder der Übersichtlichkeit
halber nur schematisch strichpunktiert angedeutet
sind,
Fig. 2 den Drehantrieb aus Fig. 1 im Querschnitt gemäß
Schnittlinie II-II,
Fig. 3 den Drehantrieb aus Fig. 1 im Bereich der Kopp
lung zwischen dem Kolben und der Kolbenstange im
Querschnitt gemäß Schnittlinie III-III,
Fig. 4 eine weitere Bauform des erfindungsgemäßen Drehan
triebes, bei dem die von der Abtriebswelle ab
greifbare Abtriebsbewegung eine überlagerte Dreh
bewegung und axiale Linearbewegung ist, wiederum
im Längsschnitt, und
Fig. 5 eine bevorzugte Ausgestaltung einer Wendelnut in
Draufsicht gemäß Schnittlinie V-V gesehen und als
sogenannte Abwicklung gezeigt, bei der die Wendel
nut in einer Ebene liegend dargestellt ist.
Der in Fig. 1 bis 3 gezeigte Drehantrieb 1 verfügt über ein
Gehäuse 2, das im Innern eine Gehäusekammer 3 vorgibt. Dieses
umfaßt im einzelnen einen die Gehäusekammer 3 umfangsseitig be
grenzenden rohrförmigen Gehäuseabschnitt 4 und zwei die Gehäuse
kammer 3 stirnseitig verschließende Abschlußwände 5, 6, die
zweckmäßigerweise als lösbar an den rohrförmigen Gehäuseab
schnitt 4 angesetzte Deckel ausgebildet sind.
In der Gehäusekammer 3 befindet sich ein axial gemäß Doppelpfeil
7 hin und her bewegbar geführter Kolben 8, der die Gehäusekammer
3 in zwei dicht voneinander abgetrennte Arbeitsräume 12, 13 un
terteilt. In jeden Arbeitsraum 12, 13 mündet ein vorzugsweise in
der zugeordneten Abschlußwand 5, 6 verlaufender Fluidkanal 14,
über den unter Druck stehendes Fluid, insbesondere Druckluft,
nach Bedarf zu- oder abgeführt werden kann, um den Kolben 8 zu
der hin und her gehenden Axialbewegung 7 anzutreiben.
Wenigstens eine der Abschlußwände 5, 6 und beispielsgemäß die
links gelegene Abschlußwand 5 ist axial von einer zweckmäßiger
weise einteiligen Abtriebswelle 15 durchsetzt. Im Bereich der
entsprechenden Wanddurchbrechung 16 ist gehäuseseitig eine Füh
rungseinrichtung 17 angeordnet, die einen kreiszylindrischen Ab
schnitt der Abtriebswelle 15 umschließt, so daß die Abtriebs
welle 15 derart bezüglich dem Gehäuse 2 geführt ist, daß sie
eine durch Doppelpfeil angedeutete Drehbewegung 18 in beiden
möglichen Drehrichtungen ausführen kann. Desweiteren findet sich
im Bereich der Wanddurchbrechung 16 eine Dichtungseinrichtung
22, die ebenfalls zwischen der Abschlußwand 5 und der Abtriebs
welle 15 wirkt, und die einen Fluidaustritt aus dem benachbarten
Arbeitsraum 12 verhindert.
Ein außerhalb der Abschlußwand 5 liegender Abtriebsabschnitt 23
der Abtriebswelle 15 ist zur Verbindung mit einem zu bewegenden
Bauteil vorgesehen. Beispielweise läßt sich hier das verdrehbare
Verschlußglied eines Kugelhahns anbringen.
Die Abtriebswelle 15 ragt mit einem Antriebsabschnitt 24 koaxial
in die Gehäusekammer 3 hinein. Mit diesem Antriebsabschnitt 24
steht sie in Drehantriebsverbindung mit dem Kolben 8, der nicht
nur axial beweglich ist, sondern zusätzlich gemäß Doppelpfeil 26
um seine Längsachse 25 verdrehbar in der Gehäusekammer 3 gela
gert ist. Eine Drehbewegung (Doppelpfeil 26) des Kolbens 8 wird
von der Abtriebswelle 15 unmittelbar mitgemacht, die beiden
Teile (Kolben 8, Abtriebswelle 15) sind drehfest miteinander verbunden.
Aufgrund nachstehend beschriebener besonderer Maßnahmen wird be
wirkt, daß der Kolben 8 bei seiner Axialbewegung 7 gleichzeitig
die Drehbewegung gemäß Doppelpfeil 26 ausführt. Durch axiale
Druckbeaufschlagung des Kolbens 8 läßt sich mithin eine über
lagerte Verschiebe- und Drehbewegung des Kolbens 8 erzeugen.
Die erwähnten Maßnahmen umfassen beim Ausführungsbeispiel zwei
in den zylindrisch konturierten Außenumfang 27 des Kolbens 8
eingelassene Führungsnuten, die als Wendelnuten 28, 28' bezeich
net werden. Die Bezeichnung wurde gewählt, um auszudrücken, daß
sich diese Führungsnuten wendel- bzw. schraubenlinienähnlich
entlang des Außenumfanges des Kolbens 8 erstrecken und somit
sowohl axial als auch in Umfangsrichtung gerichtete Erstrec
kungskomponenten aufweisen. Allerdings erstrecken sich die Wen
delnuten 28, 28' jeweils nicht über den vollen Kolbenumfang,
sondern nur über einen Teilumfang desselben, so daß sie eine
endliche Länge haben. Die Nutstirnflächen 32 sind besonders gut
aus Fig. 2 ersichtlich. Es wird deutlich, daß sich jede Wendel
nut 28, 28' beim gezeigten Ausführungsbeispiel über einen Groß
teil der Kolbenlänge und zugleich über etwas weniger als den
halben Kolbenumfang erstreckt. Die mit ihrer offenen Längsseite
der kreiszylindrischen Innenfläche 34 der Gehäusekammer 3 zuge
wandten Wendelnuten 28, 28' sind vorzugsweise derart geformt,
daß sich ein rechteckiger Nutquerschnitt ergibt, wobei die
längsseitigen Nutflanken 33, 33' parallel zu der Radialebene
verlaufen, in der die Längsmittellinie 35 der jeweiligen Wendel
nut 28, 28' enthalten ist.
Die beiden Wendelnuten 28, 28' sind in Umfangsrichtung versetzt
am Kolben 8 angeordnet, wobei der Umfangsversatz beim Ausfüh
rungsbeispiel 180° beträgt, so daß sie sich diametral gegenüber
liegen. Verlauf und Ausrichtung der beiden Wendelnuten 28, 28'
ist identisch.
In jede Wendelnut 28, 28' greift ein Führungsglied 36, 36' ein,
das an dem rohrförmigen Gehäuseabschnitt 4 festgelegt ist, so
daß weder in Axialrichtung noch in Umfangsrichtung bezogen auf
die Längsachse 25 eine Relativbewegung bezüglich dem Gehäuse 2
möglich ist. Wie die Wendelnuten 28, 28', sind auch die Füh
rungsglieder 36, 36' einander gegenüber in Umfangsrichtung des
Gehäuses 2 versetzt angeordnet, wobei sie sich zweckmäßigerweise
auf gleicher axialer Höhe des Gehäuses 2 befinden, so daß sie
sich, wie aus Fig. 2 hervorgeht, diametral gegenüberliegen. Die
Führungsglieder 36, 36' arbeiten mit den Nutflanken 33, 33' zu
sammen, indem je nach Hubrichtung des Kolbens 8 die eine oder
andere jeweils in Vorschubrichtung weisende Nutflanke 33 bzw. 33'
gegen das in die zugeordnete Wendelnut 28, 28' eintauchende
Führungsglied 36, 36' arbeitet. Aufgrund dieser Beaufschlagung
dreht sich der Kolben 8 bei seiner Axialbewegung, wobei die Füh
rungsglieder 36, 36' der zugeordneten Wendelnut 28, 28' folgen
und in dieser entlanglaufen.
Der Drehwinkel, um den sich der Kolben 8 bei einer bestimmten
zurückgelegten axialen Wegstrecke verdreht, hängt maßgeblich vom
Verlauf der Wendelnuten 28, 28' ab. Je geringer der Winkel zwi
schen der Längsmittellinie 35 und der gedanklich in die Nutebene
verlegten Längsachse 25 des Kolbens 8 ist, desto geringer fällt
die Drehung des Kolbens 8 aus, desto höher ist allerdings die
auf den Kolben in Drehrichtung 26 einwirkende Kraft, die letzt
lich auf die Abtriebswelle 15 einwirkt. Es besteht dadurch die
Möglichkeit, den Nutverlauf dem jeweiligen Anwendungsfall anzu
passen. Dies ist in Fig. 5 nochmals verdeutlicht.
In Fig. 5 ist eine Wendelnut 28 gezeigt, die in drei aufeinan
derfolgende Längenabschnitte unterteilt ist, und zwar in zwei
endseitige Längenabschnitte 37, 37' und einen dazwischen
liegenden Folgeabschnitt 38. Der zwischen einem jeweiligen end
seitigen Längenabschnitt 37, 37' bzw. dem diesen zugeordneten
Abschnitt der Längsmittellinie 35 und der Längsachse 25 des
Kolbens 8 eingeschlossene Winkel α ist geringer als der Winkel β
zwischen dem Folgeabschnitt 38 und der Längsachse 25. Dies be
deutet, daß die auf den Kolben 8 einwirkende Drehkraft zu Beginn
und am Ende einer jeweiligen Hubphase größer ist als in der da
zwischenliegenden Hubphase wo aber dann der Drehwinkel ent
sprechend größer ist. Wird der Drehantrieb 1 verwendet, um mit
der einen Hubphase, also bei der einen
Hubrichtung, ein Ventil zu schließen und bei der entgegengesetz
ten Hubphase dieses Ventil zu öffnen, so ist sichergestellt, daß
zumindest zum jeweiligen Bewegungsbeginn eine hohe Betätigungs
kraft vorliegt, die auch bei korrosionsbedingter Schwergängig
keit eine problemlose Betätigung ermöglicht. Ist die Verstellbe
wegung erst einmal in Gang gekommen und die Reibung geringer, so
genügt die geringere Kraft, um mit schnellerer Bewegung den Vor
gang weiterzuführen.
Der beim Ausführungsbeispiel vorgesehene rohrförmige Gehäuseab
schnitt 4 ist ein Profilrohr, das außen einen im wesentlichen
quadratischen Querschnitt aufweist. In Verbindung mit der kreis
zylindrisch konturierten Gehäusekammer 3 ergeben sich somit im
Querschnitt gemäß Fig. 2 gesehen vier Eckenbereiche mit stär
kerer Materialanhäufung, wobei zwei einander diametral gegen
überliegende Eckenbereiche 42 dafür verwendet werden, die Füh
rungsglieder 36, 36' gehäuseseitig zu verankern.
Ein jeweiliges Führungsglied 36, 36' ist beispielsgemäß an einem
Befestigungsschaft 43 gelagert, der in einer Befestigungsausneh
mung 44 festgelegt ist, die den besagten Eckenbereich 42 an der
vorgesehenen Stelle radial durchsetzt. Die Führungsglieder 36,
36' ragen somit von radial außen her in die Gehäusekammer 3 hin
ein. Beim Ausführungsbeispiel ist eine Gewindebefestigung vorge
sehen, indem der Befestigungsschaft 43 ein Außengewinde hat, mit
dem er in die mit einem komplementären Innengewinde versehene
Befestigungsausnehmung 44 eingeschraubt ist. Die Gewindeverbin
dung gestattet eine optimale Justierung, da sich die Eintauch
tiefe des Führungsgliedes 36, 36' bezüglich der zugeordneten
Wendelnut 28, 28' stufenlos einstellen läßt. Soll eine zusätz
liche Sicherung der Einstellung erfolgen, kann dies beispiels
weise durch Verwendung selbsthemmender Gewindeverbindungen oder
kleberähnlicher Mittel erfolgen. Die Tiefeneinstellung läßt sich
beispielsweise mit einem Schraubenzieher oder einem ähnlichen
Werkzeug vornehmen, das sich an eine am äußeren Ende des Befe
stigungsschaftes 43 vorgesehene Werkzeugangriffspartie 41 anset
zen läßt.
Von Vorteil ist, daß der Befestigungsschaft 43 vollständig ver
senkt in der Befestigungsausnehmung 44 angeordnet sein kann, so
daß sich keine nach außen überstehenden Bauteile ergeben, die
hinderlich sein könnten.
Die Montage wie auch die verschleißbedingte Demontage der Füh
rungsglieder 36, 36' kann vorteilhafterweise durch die zugeord
nete Befestigungsausnehmung 44 hindurch erfolgen. Gewährleistet
wird dies dadurch, daß die Querabmessungen des Führungsgliedes
36, 36' derart auf die Querabmessungen der zugeordneten Befesti
gungsausnehmung 44 abgestimmt sind, daß sich das Führungsglied
durch die Befestigungsausnehmung 44 hindurchführen läßt. Bei der
Montage wird dann die aus Führungsglied 36, 36' und Befesti
gungsschaft 43 bestehende Baueinheit einfach von außen her mit
dem Führungsglied 36, 36' voraus in die Befestigungsausnehmung
44 eingesetzt. Die Demontage erfolgt in umgekehrter Weise.
Der beispielsgemäße Drehantrieb 1 verspricht eine optimale
Leichtgängigkeit dadurch, daß die Führungsglieder 36, 36' von an
dem Befestigungsschaft 43 drehbar gelagerten Führungsrollen 45
gebildet sind, die an den Nutflanken 33, 33' ablaufen können.
Die Drehachse 46 der Führungsrollen 45 verläuft dabei zweckmäßi
gerweise radial und somit parallel zu den Nutflanken 33, 33'.
Die beispielsgemäß vorhandene relativ kostengünstige und zu
gleich äußerst verschleißarme Variante sieht vor, daß die Füh
rungsrollen von Wälzlagereinheiten gebildet sind, und zwar ins
besondere von Nadellagereinheiten. Zu diesem Zweck kann am Befe
stigungsschaft 43 ein radial in die Gehäusekammer 3 hineinragen
der Lagerfortsatz 47 vorgesehen sein, der von zum Beispiel na
delartigen Wälzelementen 48 umgeben ist, auf die wiederum ko
axial zum Lagerfortsatz 47 ein Wälzring 49 aufgesetzt ist. Mit
dem Außenumfang des letzteren läuft eine jeweilige Führungsrolle
45 an den Nutflanken 33, 33', wobei die Querabmessungen zweckmä
ßigerweise derart aufeinanderabgestimmt sind, daß sich der Wälz
ring 49 auch tatsächlich an der ihn jeweils beaufschlagenden
Nutflanke ablaufen kann.
Die bisherigen Ausführungen gelten in gleicher Weise für den in
Fig. 4 abgebildeten Drehantrieb 1'. Allerdings wurden in Fig.
4 der Einfachheit halber nur die relevanten Bauteile mit den
entsprechenden Bezugsziffern versehen. Unterschiede ergeben
sich allerdings wie nachfolgend erläutert wird daraus, daß die
die am Abtriebsabschnitt 23 abgreifbare Abtriebsbewegung des
Ausführungsbeispiels gemäß Fig. 1 bis 3 eine reine Dreh
bewegung (Doppelpfeil 18) ist, während sie sich beim Ausfüh
rungsbeispiel gemäß Fig. 4 aus einer Drehbewegung und einer
dieser überlagerten axialen Linearbewegung 50 zusammensetzt.
Man könnte daher die Bauform gemäß Fig. 4 auch als Dreh-
Linear-Antrieb bezeichnen. Hier ist die Abtriebswelle 15 ins
gesamt starr mit dem Kolben 8 verbunden, so
daß weder in Umfangsrichtung noch in Axialrichtung Relativbewe
gungen zwischen dem Kolben 8 und der Abtriebswelle 15 möglich
sind und die Abtriebswelle 15 jedwede Bewegung des Kolbens 8 un
mittelbar mitmacht. Entsprechend der jeweiligen Axialposition
des Kolbens 8 ragt die Abtriebswelle 15 mehr oder weniger weit
stirnseitig aus dem Gehäuse 2 heraus, wobei sie zumindest in dem
die Wanddurchbrechung 16 durchsetzenden Bereich kreiszylindrisch
konturiert ist. Beispielsgemäß ist die Abtriebswelle 15 insge
samt ein kreiszylindrisch konturiertes stangenförmiges Bauteil.
Beim Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 bis 3 ist die Abtriebs
welle 15 zwar ebenfalls drehfest mit dem Kolben 8 verbunden, es
besteht jedoch die Möglichkeit einer relativen Axialbewegung in
Richtung der Längsachse 25 zwischen dem Kolben 8 und dem An
triebsabschnitt 24 der Abtriebswelle 15. Während die Abtriebs
welle 15 beim Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 4 bezüglich der
Abschlußwand 5 axial beweglich ist, ist sie beim Ausführungsbei
spiel gemäß Fig. 1 bis 3 axial unbeweglich an der Abschluß
wand 5 gelagert. Der Kolben 8 verfügt über eine zur Abschlußwand
5 hin offene zentrale Ausnehmung 52, in die der Antriebsab
schnitt 24 je nach Axialposition des Kolbens 8 mehr oder weniger
weit eintaucht. Am Kolben 8 ist eine Führungshülse 53 festge
legt, die vom Kolben 8 selbst gebildet sein kann, vorzugsweise
jedoch ein separates Bauteil ist, das wie abgebildet in die Aus
nehmung 52 eingepreßt sein kann. Letzteres hat den besonderen
Vorteil, daß eine Materialauswahl unabhängig vom Kolbenmaterial
möglich ist, um speziell die an eine exakte Führung gestellten
Anforderungen zu erfüllen. Die Führungshülse 53 sitzt axial ver
schiebbar auf dem Antriebsabschnitt 24 ist bezüglich diesem al
lerdings unverdrehbar. Beispielsgemäß wird dies dadurch er
zielt, daß sowohl der Außenumfang des Antriebsabschnittes 24 als
auch der Innenumfang der Führungshülse 53 wie in Fig. 3 gezeigt
quadratisch konturiert ist. Im Betrieb verschiebt sich der
Kolben 8 auf dem als Vierkantabschnitt ausgebildeten Antriebs
abschnitt 24, den er zugleich mitdreht, so daß sich am Abtriebs
abschnitt 23 die Drehbewegung 18 ergibt.
Aufgrund des relativ großen radialen Abstandes zwischen einem
jeweils ineinander eingreifenden Wendelnut-Führungsglied-Paar
28, 36; 28', 36' zur Abtriebswelle 15 ergibt sich ein relativ
großer Hebelarm, so daß sich am Abtriebsabschnitt 23 trotz kom
pakter Gesamtabmessungen ein relativ hohes Drehmoment bereit
stellen läßt.
Wie aus Fig. 1 ersichtlich ist, kann am Außenumfang 27 des Kol
bens 8 ein Führungsband 54 gehalten sein, das in Berührkontakt
mit der Innenfläche 34 steht und in Kombination mit der Füh
rungseinrichtung 17 eine optimale Linearführung für den Kolben 8
bewirkt.
Zur Abdichtung zwischen dem Kolben 8 und der Innenfläche 34 ist
am Kolben 8 im Bereich einer jeweiligen Kolbenstirnseite ein
Dichtungsring 62, 63 festgelegt.
Claims (8)
1. Fluidbetätigter Drehantrieb, mit einem Gehäuse (2), das
eine Gehäusekammer (3) vorgibt, die einen durch Fluidkraft zu
einer Axialbewegung antreibbaren und drehbar ausgebildeten Kol
ben (8) enthält, mit einer an wenigstens einer Stirnseite aus
dem Gehäuse (2) herausragenden Abtriebswelle (15), die mit dem
Kolben (8) in drehfester Verbindung steht und bei der Axialbe
wegung des Kolbens (8) zu einer Drehbewegung veranlaßt wird,
indem am Kolben (8) im Bereich des Außenumfanges (27) minde
stens eine sich bezüglich der Längsachse (25) des Kolbens (8)
axial und in Umfangsrichtung erstreckende Wendelnut (28, 28')
vorgesehen ist, die an einem in die zugeordnete Wendelnut (28,
28') eingreifenden und in Umfangsrichtung des Gehäuses (2) un
beweglichen Führungsglied (36, 36') entlangläuft, das im Um
fangsbereich der Gehäusekammer (3) am Gehäuse (2) festgelegt
ist und in die Gehäusekammer (3) hineinragt, wobei ein jeweili
ges Führungsglied (36, 36') von einer Führungsrolle (45) gebil
det ist, die an einem in einer Befestigungsausnehmung (44) des
Gehäuses (2) festgelegten Befestigungsschaft (43) gelagert ist,
und wobei der im Bereich des Hubendes des Kolbens (8) mit den
Führungsgliedern zusammenarbeitende Längenabschnitt (37, 37')
einer jeweiligen Wendelnut (28, 28') zur Vorgabe eines höheren
Drehmoments unter einem geringeren Winkel (α) zur Axialrichtung
des Kolbens (8) verläuft als der sich jeweils anschließende
Folgeabschnitt (38), dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse
(2) wenigstens im Bereich der Gehäusekammer (3) einen recht
eckigen oder quadratischen Außenquerschnitt aufweist, wobei die
vorhandenen Führungsglieder (36, 36') den Eckenbereichen (42)
des Gehäusequerschnittes zugeordnet sind und die zugehörigen
Befestigungsausnehmungen (44) den betreffenden Eckenbereich
(42) radial durchsetzen, daß die Befestigungsausnehmungen (44)
mit einem Innengewinde versehen sind, in das der mit einem
komplementären Außengewinde versehene zugeordnete Befestigungs
schaft (43) unter Ermöglichung einer stufenlosen Justierung der
Eintauchtiefe des Führungsgliedes (36, 36') eingeschraubt ist,
und daß die Querabmessungen eines jeweiligen Führungsgliedes
(36, 36') kleiner sind als die Querabmessungen der zugeordneten
Befestigungsausnehmung (44), derart, daß das Führungsglied (36,
36') bei in der Gehäusekammer (3) befindlichem Kolben (8) durch
die betreffende Befestigungsausnehmung (44) hindurch in Ein
griff mit der zugeordneten Wendelnut (28, 28') bringbar ist.
2. Drehantrieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Kolben (8) zwei Wendelnuten (28, 28') aufweist, in die je
weils ein Führungsglied (36, 36') eingreift, wobei sowohl die
Wendelnuten (28, 28') als auch die Führungsglieder (36, 36')
untereinander mit Bezug zur Längsachse (25) des Kolbens (8) um
180° versetzt zueinander angeordnet sind.
3. Drehantrieb nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß die Führungsrollen (45) von Wälzlagereinheiten gebil
det sind, insbesondere von Nadellagereinheiten.
4. Drehantrieb nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß sich die Wendelnuten (28, 28') jeweils nur
entlang eines Teilumfanges des Kolbens (8) erstrecken.
5. Drehantrieb nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Abtriebswelle (15) starr mit dem Kolben
(8) verbunden ist und im Betrieb eine der Kolbenbewegung ent
sprechende Abtriebsbewegung ausführt, die sich aus einer Dreh
bewegung (18) und einer dieser überlagerten axialen Linearbewe
gung (50) zusammensetzt.
6. Drehantrieb nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Kolben (8) und die Abtriebswelle (15)
drehfest und zugleich relativ zueinander axial verschiebbar
miteinander gekoppelt sind, wobei die Abtriebswelle (15) am Ge
häuse (2) drehbar und zugleich axial unbeweglich fixiert ist,
so daß die im Betrieb erfolgende Kolbenbewegung ausschließlich
eine Drehbewegung (18) der Abtriebswelle als Abtriebsbewegung
hervorruft.
7. Drehantrieb nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
die Abtriebswelle (15) mit einem als im Querschnitt
quadratischer Vierkantabschnitt ausgebildeten Antriebsab
schnitt (24) in einer am Kolben (8) vorgesehenen komplementär
konturierten Führungshülse (53) verläuft.
8. Drehantrieb nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeich
net, daß der Kolben (8) eine zentrale Ausnehmung (52) besitzt,
in die der innerhalb der Gehäusekammer (3) angeordnete Längen
abschnitt (23) der Abtriebswelle (15) eintauchen kann.
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- 1994-08-05 DE DE19944427777 patent/DE4427777C2/de not_active Expired - Fee Related
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