DE4427667A1 - Biologisch abbaubarer Werkstoff, Verfahren zu dessen Herstellung sowie Verwendung desselben - Google Patents
Biologisch abbaubarer Werkstoff, Verfahren zu dessen Herstellung sowie Verwendung desselbenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen biologisch abbaubaren Werkstoff
auf der Basis von Schellack, ein Verfahren zu dessen
Herstellung, sowie Verwendungen desselben.
Das Naturharz Schellack ist in Indien und China seit ca.
4000 Jahren bekannt. In Europa wird Schellack seit gut 300
Jahren eingesetzt, zunächst zur Oberflächenbehandlung von
Holz, dann aber auch für andere Einsatzzwecke, wie
Druckfarben, Schallplatten, etc. Neue Anwendungen im
Nahrungsmittelbereich und in der pharmazeutischen Industrie,
wie das Beschichten von Obst, Gemüse, Süßwaren, Kaffeebohnen
und Tabletten haben erheblich an Bedeutung gewonnen.
Neben dem Einsatz des reinen Naturproduktes Schellack sind
zur Verbesserung von dessen Eigenschaften bzw. Erzeugung
neuer Eigenschaften Kombinationsharze, bestehend aus
Schellack und anderen Naturharzen bzw. synthetischen Harzen,
oder Schellack-Copolymere mit diversen Monomeren, wie
Methylacrylat, Methylbutadien und/oder Styrol, eingesetzt
worden.
Es ist bisher aber noch nicht möglich gewesen, einen
biologisch abbaubaren Werkstoff auf der Basis von Schellack
zu entwickeln, der im Verpackungsbereich - sei es als Folie
oder als Coating für z. B. Karton oder dergleichen - bei
hohen Qualitätsanforderungen, insbesondere im
Lebensmittelbereich, einsetzbar gewesen wäre.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen
biologisch abbaubaren Werkstoff auf der Basis von Schellack
zu schaffen, der sich bei guter mechanischer
Verarbeitbarkeit und Beibehaltung der Vorzüge des
Naturproduktes Schellack, wie Lebensmittelechtheit,
Geruchlosigkeit, Geschmacksneutralität und biologischer
Abbaubarkeit zusätzlich durch zumindest erhöhte
Flexibilität, erhöhte Adhäsion bei Verwendung als Coating,
Heißsiegelbarkeit, Fett- und Säurebeständigkeit und
geringe Wasserdampfdurchlässigkeit auszeichnet.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe mit einem
gattungsgemäßen Werkstoff gelöst, der erhältlich ist,
indem Schellack oder ein Schellackderivat, mindestens eine
C₆-C₁₀-Carbonsäure und mindestens eine Dicarbonsäure unter
Säurekatalyse miteinander zur Reaktion gebracht werden.
Als C₆-C₁₀-Carbonsäure wird bevorzugt eine gesättigte
Carbonsäure, besonders bevorzugt Octansäure eingesetzt.
Als Dicarbonsäure wird bevorzugt eine gesättigte
Dicarbonsäure, besonders bevorzugt Adipinsäure eingesetzt.
Als Katalysator kann eine Carbonsäure, wie Eisessig, oder
eine Mineralsäure, wie Schwefelsäure, eingesetzt werden.
In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist
vorgesehen, daß Schellack bzw. Schellackderivat einerseits
und C₆-C₁₀-Carbonsäure(n) und Dicarbonsäure(n) andererseits
in einem Gewichtsverhältnis von 25 : 1 bis 25 : 5
eingesetzt werden.
Dabei werden die C₆-C₁₀-Carbonsäure(n) und die
Dicarbonsäure(n) bevorzugt in einem Gewichtsverhältnis von
1 : 3 bis 3 : 1 eingesetzt.
Die Erfindung sieht vor, daß als weitere Komponente für
die Herstellung des erfindungsgemäßen Werkstoffes
Getreidekleber oder eine Getreidekleberfraktion eingesetzt
werden kann.
Dabei ist es besonders bevorzugt, wenn der Getreidekleber
oder die Getreidekleberfraktion in einem Anteil, bezogen
auf Schellack, von 5 bis 20 Gew.-% eingesetzt werden.
Die Erfindung sieht weiterhin vor, daß als weitere
Komponente für die Herstellung des erfindungsgemäßen
Werkstoffes Chitosan oder ein Chitosanderivat eingesetzt
wird.
Dabei ist besonders bevorzugt vorgesehen, daß eine wäßrige
Lösung von 1 bis 3 Gew.-% Chitosan und 1 bis 3 Gew.-%
Essigsäure eingesetzt wird, wobei Chitosan und Essigsäure
in einem Gewichtsverhältnis von ungefähr 1 : 1 zueinander
stehen.
Besonders bevorzugt ist hierbei vorgesehen, daß die
wäßrige Lösung von Chitosan und Essigsäure in so einem
Verhältnis eingemischt wird, daß das Gewichtsverhältnis
zwischen Schellack bzw. Schellackderivat und Chitosan bei
25 : 1 bis 25 : 5 liegt.
Weiterhin sieht die Erfindung vor, daß der Werkstoff
außerdem einen Zusatzstoff zur Erhöhung seiner
Flexibilität enthält, bevorzugt einen Weichmacher,
besonders bevorzugt Glycerin, das in der bevorzugtesten
Ausführungsform in einem Anteil von 10 bis 50 Gew.-%,
bezogen auf Trockensubstanz, enthalten ist.
Die Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zur
Herstellung des erfindungsgemäßen biologisch abbaubaren
Werkstoffes, bei dem der Schellack oder das
Schellackderivat, die C₆-C₁₀-Carbonsäure(n) und die
Dicarbonsäure(n) in einem Gewichtsverhältnis von Schellack
bzw. Schellackderivat einerseits und C₆-C₁₀-Carbonsäure(n)
und Dicarbonsäure(n) andererseits von 25 : 1 bis 25 : 5
unter Zugabe eines Säurekatalysators zur Reaktion gebracht
werden.
In einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird die Reaktion in einem Lösungsmittel durchgeführt, das
besonders bevorzugt Methanol ist, wobei in diesem Fall die
Reaktion zunächst bei einer Temperatur von 95-120°C in
einem geschlossenen System unter einem Überdruck von bis
zu 1,5 bar für 0,5-2 h und anschließend ohne Überdruck bei
einer Temperatur von 40-75°C für 5-20 h durchgeführt wird.
Die Erfindung betrifft außerdem die Verwendung des
erfindungsgemäßen Werkstoffes bzw. eines nach dem
erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Werkstoffes als
Folienmaterial, Beschichtungsmaterial oder
Mischungskomponente.
In einer Alternative ist vorgesehen, daß der Werkstoff in
flüssiger oder gelöster Form durch Gießen, Extrudieren
oder dergleichen zu Folie ausgeformt wird.
In einer anderen Alternative ist vorgesehen, daß der
Werkstoff in flüssiger oder gelöster Form zur Beschichtung
von ebenfalls biologisch abbaubaren Trägermaterialien
eingesetzt wird.
Bei der Verwendung des erfindungsgemäßen Werkstoffes als
Beschichtungsmaterial wird dieser auf das Trägermaterial
in einer Stärke von bis zu 30 g/m², vorzugsweise 20 g/m²,
aufgebracht.
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung wird vor dem Aufbringen des Werkstoffes eine die
Adhäsion des Werkstoffes erhöhende Grundierung auf das
Trägermaterial aufgebracht, das besonders bevorzugt
Chitosan oder ein Chitosanderivat umfaßt.
Bei Verwendung einer derartigen Grundierung wird diese
bevorzugt aus einer wäßrigen Lösung von Chitosan oder
einem Chitosanderivat auf das Trägermaterial aufgebracht,
wobei als besonders bevorzugte Lösung eine wäßrige Lösung
aus Chitosan und Essigsäure verwendet wird. Besonders
bevorzugt wird eine wäßrige Lösung von 1 bis 3 Gew.-%
Chitosan und 1 bis 3 Gew.-% Essigsäure auf das
Trägermaterial aufgebracht wird, wobei Chitosan
und Essigsäure in einem Gewichtsverhältnis von ungefähr
1 : 1 zueinander stehen.
Desweiteren ist erfindungsgemäß noch vorgesehen, daß die
Beschichtung aus dem biologisch abbaubaren Werkstoff auf
die Grundierung aufgebracht wird, sobald diese hinreichend
getrocknet ist, um einen entsprechenden weiteren
Beschichtungsauftrag zu ermöglichen.
Schließlich ist erfindungsgemäß noch vorgesehen, daß der
Werkstoff in flüssiger oder gelöster Form mit anderen,
ebenfalls biologisch abbaubaren Materialien gemischt wird
und die Mischung dann durch Gießen, Extrudieren oder
dergleichen zu Folien oder anderen Produkten ausgeformt
wird.
Mit dem erfindungsgemäßen biologisch abbaubaren Werkstoff
werden alle angestrebten Verbesserungen der
Materialeigenschaften gegenüber bisher üblichen
Werkstoffen auf der Basis von Schellack erreicht, wie sie
weiter oben angegeben sind. Das erfindungsgemäße Material
ist hervorragend mechanisch verarbeitbar, mit Hotmelt
verklebbar, sowohl als Folie als auch als Coating
siegelbar, bis 200-220°C hitzebestandig, mikrowellen
tauglich, von hervorragender Langzeitbestandigkeit, ist
säure- und insbesondere fettbeständig und besitzt eine
hervorragende Flexibilität, verglichen mit allen bisher
bekannten Schellackmaterialien.
Der erfindungsgemäße Werkstoff ist daher in vielfältiger
Weise mit Vorteil einsetzbar. Eine Möglichkeit besteht in
der Verwendung als Folienmaterial, eine andere Möglichkeit
in der Verwendung als Beschichtungsmaterial (Coating) für
ebenfalls biologisch abbaubare Trägermaterialien, wie
bspw. cellulosehaltige Materialien (Papier, Karton) oder
stärkehaltige Materialien, wobei ein derartiges
Verbundmaterial hervorragend als recyclebares und
biologisch abbaubares Verpackungsmaterial, z. B. für
Tiefkühlverpackungen, aber auch beispielsweise für
Recyclinggeschirr, hitzebeständige Menüschalen oder
dergleichen eingesetzt werden kann.
Als Ausgangsmaterialien werden weitgehend handelsübliche
Produkte verwendet. Eine Ausnahme stellt in diesem
Zusammenhang die in einer bevorzugten Ausführungsform
eingesetzte Getreidekleberfraktion dar. Hier wurde
bevorzugt sogenanntes Gliadinsediment eingesetzt, dessen
Herstellung in der (gleichzeitig eingereichten) deutschen
Patentanmeldung P . . . (Anwaltsakte: B 3011) beschrieben
ist. Es soll aber darauf hingewiesen werden, daß mit
vergleichbaren Ergebnissen auch andere Getreidekleber, wie
Weizen-Vitalkleber, oder Getreidekleberfraktionen, wie
Gliadin, eingesetzt worden sind.
Ohne hierauf festgelegt werden zu wollen, wird darauf
hingewiesen, daß die überraschend überlegenen
Produkteigenschaften des modifizierten Schellacks bzw.
Schellackderivats vermutlich darauf beruhen, daß nach der
Reaktion unter den angegebenen Bedingungen die eingesetzte
C₆-C₁₀-Carbonsäure zum Teil als Vernetzungsmittel, zum Teil
aber auch als Weichmacher fungiert, und die Dicarbonsäure
eine ausgeprägte Vernetzungsfunktion erfüllt. Die
vorteilhaften Eigenschaften des Werkstoffes können durch
den Zusatz der fakultativen weiteren Komponenten
Getreidekleber/Getreidekleberfraktion und/oder
Chitosan/Chitosanderivat und/oder Weichmacher insbesondere
noch im Hinblick auf die Flexibilität der Folie bzw. des
Coatings und die Verarbeitbarkeit des Materials hin
optimiert werden. Es sei aber ausdrücklich hervorgehoben,
daß bereits mit dem biologisch abbaubaren Werkstoff gemäß
Patentanspruch 1 herausragende Ergebnisse im Vergleich zu
bekannten Werkstoffen erreicht werden können.
Im Hinblick auf die bevorzugt aufgebrachte Grundierung sei
darauf hingewiesen, daß diese nicht zwingend notwendig
ist, da auch bereits der Werkstoff an sich eine gute
Adhäsion auf allen getesteten Materialien zeigt. Bei
Trägermaterial schlechter Qualität, bei dem an der
Oberfläche Fasern hervorstehen, kann allerdings die
Homogenität des Coatings mit dem erfindungsgemäßen
Werkstoff dadurch erhöht werden, daß die erfindungsgemäß
vorgesehene Grundierung aufgebracht wird, wobei bevorzugt
ebenfalls eine Grundierung aus einem biologisch abbaubaren
Werkstoff verwendet wird, wie dies erfindungsgemäß mit der
besonders bevorzugten Schicht aus Chitosanacetat
vorgesehen ist. Obgleich grundsätzlich jede andere Art von
Grundierung den angestrebten Zweck ebenso erfüllen kann,
scheint die erfindungsgemäß eingesetzte Chitosanacetat-
Grundierung insofern noch besonders vorteilhaft zu sein,
als es offensichtlich bei deren Verwendung zwischen der
Grundierungsschicht und der eigentlichen Coatingschicht
noch zu Koazervatbildung zwischen den Schichten kommt,
durch die die Adhäsion des Coatings verbessert wird.
Der in einer besonderen Ausführungsform der Erfindung
vorgesehene Zusatz von Weichmacher kann ggf. dann
besonders sinnvoll sein, wenn der Werkstoff als Coating
auf Kartonmaterial eingesetzt wird, das anschließend durch
Rillen, Falten oder dergleichen, weiterverarbeitet wird.
Derartige Vorgänge, die üblicherweise von der Kartonseite
her erfolgen, erzeugen auf der Coatingseite-Wülste, die
eine besonders starke Flexibilität des Coating Materials
als besonders vorteilhaft erscheinen lassen.
Zur weiteren Veranschaulichung der Erfindung werden im
folgenden noch zwei Herstellungsbeispiele für den
erfindungsgemäßen biologisch abbaubaren Werkstoff
angegeben, die aus der Fülle der getesteten Materialien
herausgegriffen sind.
25 Gewichtsteile nicht-derivatisierter, handelsüblicher
Schellack wird in 79 Gewichtsteilen Methanol gelöst.
Hierzu werden 1 Gewichtsteil Octansäure, 2 Gewichtsteile
Adipinsäure, 1 Gewichtsteil Eisessig als Katalysator und 2
Gewichtsteile Gliadinsediment zugegeben. Die Mischung wird
zunächst in einem geschlossenen System bei einem Überdruck
von ca. 1 bar bei 105°C für ca. 2 h und anschließend bei
60°C ohne Druck für ca. 14 h erhitzt.
Die Reaktionsmischung wird anschließend auf Raumtemperatur
abgekühlt und mit einer üblichen Lackiermaschine in einer
Stärke von 20 g/m² auf Kartonmaterial aufgebracht, das nach
Aushärten des Coatings, d. h. Verdampfen des Lösungs
mittels, entsprechenden Qualitätstests unterzogen wird,
wobei die oben angegebenen vorteilhaften Eigenschaften
festgestellt werden.
In einer Variante wird vor dem Aufbringen des Coatings
eine wäßrige Lösung mit 2 Gew.-% Chitosan und 3 Gew.-%
Essigsäure auf das Grundmaterial aufgebracht und dieses
Grundmaterial bei Raumtemperatur oder erhöhter Temperatur
getrocknet, woraufhin das Coating in der oben
beschriebenen Art und Weise auf die Grundierung
aufgebracht wird.
25 Gewichtsteile nicht-derivatisierter, handelsüblicher
Schellack wird in 80 Gewichtsteilen Methanol gelöst. 2
Gewichtsteile Octansäure, 1,5 Gewichtsteile Adipinsäure, 1
Gewichtsteil Schwefelsäure als Katalysator und 1
Gewichtsteil Gliadinsediment werden zugegeben. Die weitere
Reaktionsführung und Verarbeitung erfolgt wie in Beispiel
1 angegeben.
Zur Erhöhung der Flexibilität werden in einer weiteren
Variante nach Abschluß der Reaktion und Abkühlung der
Reaktionsmischung auf Raumtemperatur 10 Gew.-% Glycerin
zugegeben, bevor die methanolische Werkstofflösung auf das
Grundmaterial aufgebracht wird.
Es sei darauf hingewiesen, daß sowohl der Werkstoff von
Beispiel 1 als auch der Werkstoff von Beispiel 2 ohne
weiteres zur Herstellung von Folien in der oben näher
beschriebenen Art und Weise mit jeden beliebigen Verfahren
geeignet ist.
Der erfindungsgemäße Werkstoff erfüllt sämtliche weiter
oben genannten Anforderungen in hervorragender Weise.
Besonders überraschend ist der hohe Grad an Flexibilität
und Adhäsion auf dem Grundmaterial, sowie die hohe
Fettbeständigkeit, die geringe Wasserdampfdurchlässigkeit
und die hervorragende Heißsiegelbarkeit.
Die in der vorstehenden Beschreibung sowie in den
Ansprüchen offenbarten Merkmale der Erfindung können
sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination für die
Verwirklichung der Erfindung in ihren verschiedenen
Ausführungsformen wesentlich sein.
Claims (35)
1. Biologisch abbaubarer Werkstoff auf der Basis von
Schellack, dadurch gekennzeichnet, daß er erhältlich ist,
indem Schellack oder ein Schellackderivat, mindestens eine
C₆-C₁₀-Carbonsäure und mindestens eine Dicarbonsäure unter
Säurekatalyse miteinander zur Reaktion gebracht werden.
2. Werkstoff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
als C₆-C₁₀-Carbonsäure eine gesättigte Carbonsäure eingesetzt
wird.
3. Werkstoff nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
als gesättigte C₆-C₁₀-Carbonsäure Octansäure eingesetzt wird.
4. Werkstoff nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß als Dicarbonsäure eine gesättigte
Dicarbonsäure eingesetzt wird.
5. Werkstoff nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
als gesättigte Dicarbonsäure Adipinsäure eingesetzt wird.
6. Werkstoff nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß als Katalysator eine Carbonsäure
eingesetzt wird.
7. Werkstoff nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
als Katalysator Eisessig eingesetzt wird.
8. Werkstoff nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß als Katalysator eine Mineralsäure
eingesetzt wird.
9. Werkstoff nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß
als Katalysator Schwefelsäure eingesetzt wird.
10. Werkstoff nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß Schellack bzw. Schellackderivat
einerseits und C₆-C₁₀-Carbonsäure(n) und Dicarbonsäure(n)
andererseits in einem Gewichtsverhältnis von 25 : 1 bis
25 : 5 eingesetzt werden.
11. Werkstoff nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die C₆-C₁₀-Carbonsäure(n) und die
Dicarbonsäure(n) in einem Gewichtsverhältnis von 1 : 3 bis
3 : 1 eingesetzt werden.
12. Werkstoff nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß als weitere Komponente für seine
Herstellung Getreidekleber oder eine Getreidekleberfraktion
eingesetzt wird.
13. Werkstoff nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß
der Getreidekleber oder die Getreidekleberfraktion in einem
Anteil, bezogen auf Schellack, von 5 bis 20 Gew.-%
eingesetzt wird.
14. Werkstoff nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß als weitere Komponente für seine
Herstellung Chitosan oder ein Chitosanderivat eingesetzt
wird.
15. Werkstoff nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß
eine wäßrige Lösung von 1 bis 3 Gew.-% Chitosan und 1 bis 3
Gew.-% Essigsäure eingesetzt wird, wobei Chitosan und
Essigsäure in einem Gewichtsverhältnis von ungefähr 1 : 1
zueinander stehen.
16. Werkstoff nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß
die wäßrige Lösung von Chitosan und Essigsäure in so einem
Verhältnis eingemischt wird, daß das Gewichtsverhältnis
zwischen Schellack bzw. Schellackderivat und Chitosan bei
25 : 1 bis 25 : 5 liegt.
17. Werkstoff nach einem der vorangehenden Ansprüchen,
dadurch gekennzeichnet, daß der Werkstoff außerdem einen
Zusatzstoff zur Erhöhung seiner Flexibilität enthält.
18. Werkstoff nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß
der Werkstoff einen Weichmacher enthält.
19. Werkstoff nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß
der Werkstoff Glycerin enthält.
20. Werkstoff nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß
der Werkstoff Glycerin in einem Anteil von 10 bis 50 Gew.-%,
bezogen auf Trockensubstanz, enthält.
21. Verfahren zur Herstellung des biologisch abbaubaren
Werkstoffes nach einem der Ansprüche 1 bis 20, dadurch
gekennzeichnet, daß der Schellack oder das Schellack
derivat, die C₆-C₁₀-Carbonsäure(n) und die Dicarbonsäure(n)
in einem Gewichtsverhältnis von Schellack bzw.
Schellackderivat einerseits und C₆-C₁₀-Carbonsäure(n) und
Dicarbonsäure(n) andererseits von 25 : 1 bis 25 : 5 unter
Zugabe eines Säurekatalysators zur Reaktion gebracht werden.
22. Verfahren nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, daß
die Reaktion in einem Lösungsmittel durchgeführt wird.
23. Verfahren nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, daß
als Lösungsmittel Methanol eingesetzt wird.
24. Verfahren nach Anspruch 23, dadurch gekennzeichnet, daß
die Reaktion zunächst bei einer Temperatur von 95-120°C in
einem geschlossenen System unter einem Überdruck von bis zu
1,5 bar für 0,5-2 h und anschließend ohne Überdruck bei
einer Temperatur von 40-75°C für 5-20 h durchgeführt wird.
25. Verwendung des biologisch abbaubaren Werkstoffes nach
einem der Ansprüche 1 bis 20 bzw. hergestellt nach einem der
Ansprüche 21 bis 24, als Folienmaterial, Beschichtungs
material oder Mischungskomponente.
26. Verwendung nach Anspruch 25, dadurch gekennzeichnet, daß
der Werkstoff in flüssiger oder gelöster Form durch Gießen,
Extrudieren oder dergleichen zu Folie ausgeformt wird.
27. Verwendung nach Anspruch 25, dadurch gekennzeichnet, daß
der Werkstoff in flüssiger oder gelöster Form zur
Beschichtung von ebenfalls biologisch abbaubaren
Trägermaterialien eingesetzt wird.
28. Verwendung nach Anspruch 27, dadurch gekennzeichnet, daß
der Werkstoff auf das Trägermaterial in einer Stärke von bis
zu 30 g/m², vorzugsweise 20 g/m², aufgebracht wird.
29. Verwendung nach Anspruch 27 oder 28, dadurch
gekennzeichnet, daß vor dem Aufbringen des Werkstoffes eine
die Adhäsion des Werkstoffes erhöhende Grundierung auf das
Trägermaterial aufgebracht wird.
30. Verwendung nach Anspruch 29, dadurch gekennzeichnet, daß
das Grundierungsmaterial Chitosan oder ein Chitosanderivat
umfaßt.
31. Verwendung nach Anspruch 30, dadurch gekennzeichnet, daß
das Grundierungsmaterial aus einer wäßrigen Lösung von
Chitosan oder einem Chitosanderivat auf das Trägermaterial
aufgebracht wird.
32. Verwendung nach Anspruch 31, dadurch gekennzeichnet, daß
eine wäßrige Lösung aus Chitosan und Essigsäure auf das
Trägermaterial aufgebracht wird.
33. Verwendung nach Anspruch 32, dadurch gekennzeichnet, daß
eine wäßrige Lösung von 1 bis 3 Gew.-% Chitosan und 1 bis 3
Gew.-% Essigsäure auf das Trägermaterial aufgebracht wird,
wobei Chitosan und Essigsäure in einem Gewichtsverhältnis
von ungefähr 1 : 1 zueinander stehen.
34. Verwendung nach einem der Ansprüche 29 bis 33, dadurch
gekennzeichnet, daß die Beschichtung aus dem biologisch
abbaubaren Werkstoff auf die Grundierung aufgebracht wird,
sobald diese hinreichend getrocknet ist, um einen
entsprechenden weiteren Beschichtungsauftrag zu ermöglichen.
35. Verwendung nach Anspruch 25, dadurch gekennzeichnet,
daß der Werkstoff in flüssiger oder gelöster Form mit
anderen, ebenfalls biologisch abbaubaren Materialien
gemischt wird und die Mischung dann durch Gießen,
Extrudieren oder dergleichen zu Folien oder anderen
Produkten ausgeformt wird.
Priority Applications (3)
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Applications Claiming Priority (1)
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DE4427667A DE4427667A1 (de) | 1994-08-04 | 1994-08-04 | Biologisch abbaubarer Werkstoff, Verfahren zu dessen Herstellung sowie Verwendung desselben |
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DE4427667A1 true DE4427667A1 (de) | 1996-02-15 |
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ID=6524954
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE4427667A Withdrawn DE4427667A1 (de) | 1994-08-04 | 1994-08-04 | Biologisch abbaubarer Werkstoff, Verfahren zu dessen Herstellung sowie Verwendung desselben |
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