DE4426485C1 - Farbübertragungswalze mit austauschbarem Bezug - Google Patents
Farbübertragungswalze mit austauschbarem BezugInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Farbübertragungswalze mit
einem austauschbaren, auf einer Trägerwalze, insbes. aus
Metall, aufziehbaren oder auf Trägerzapfen aufsteckbaren,
dehnbaren faserverstärkten Kunststoffschichtmaterial-
Bezug, der mit einer Metallkeramikschicht beschichtet ist,
die mit Farbübertragungsnäpfchen versehen ist.
Derartige Farbübertragungswalzen sind handelsüblich und
tragen auf einem zylindrischen Kern oder auf Zapfen
auswechselbar einen Bezug, der als ein zylindrischer, mit
Glasfasermatteneinlagen ausgerüsteter, einstückiger
Kunstharzschichtstoffkörper ausgebildet ist, der
oberflächlich eine Metallkeramikschicht mit durch Laserung
eingebrachten Farbübertragungsnäpfchen trägt. Dieser
glasfasermattenverstärkte Epoxidharzkörper wird mit
Druckluft expandiert auf den Stahlwalzenkörper oder die
Zapfen aufgezogen und ist dort durch elastische Radial
kräfte gehalten. Bei längerem Gebrauch läßt jedoch die
elastische Spannung nach, da eine Walkdehnung des Kunst
stoffmantels bei der erhöhten Betriebstemperatur einritt.
Hierdurch kann eine Korrosion der Metallwalzenoberflächen
durch eindringende Druckfarbe auftreten und insbes. ein
Wandern des Bezuges erfolgen, was die Farbübertragungs
qualität drastisch verschlechtert und somit unzulässig
ist. Weiterhin zeigt die vor dem keramisieren geschliffene
und polierte Kunstharzoberfläche winzige Poren und
Korrosionsansatzstellen an den Anschnitten der oberfläch
lichen Glasfasern.
Weiterhin sind aus der DE 40 07 130 A1 Farbübertragungs
walzen mit
Schichten aus einer Metallmatrix mit metallkeramischem
Hartstoff-Einlagematerial, z. B. Nickel-Siliziumcarbid,
bekannt, die sehr hohe Standfestigkeit der gelaserten
Farbübertragungs-Näpfchen aufweisen.
Weiterhin sind aus der DE 37 06 011 A1
Farbübertragungswalzen bekannt, die aus einem dünnwandigen
Rohr bestehen, die auf einen festen Walzkern lösbar
aufzuziehen ist, und eine kompressible Trägerschicht
trägt, die oberflächlich Rasternäpfchen enthält. Diese
elastischen Trägerschichten zeigen nur eine beschränkte
Lebensdauer der Rasternäpfchen.
Weiterhin ist aus der EP 0 577 920 A1 eine
Farbübertragungswalze bekannt, bei der auf einer festen
Achse ein zylindrischer Schaumstoffkörper aufgeklebt ist,
die mit einer Dichtschicht gießtechnisch belegt ist, auf
der eine elastische Farbträgerschicht aufvulkanisiert ist.
Weiterhin ist aus der GB-PS 1,198,863 eine Druckwalze
bekannt, bei der auf einem Stahlkern eine weiche,
unvulkanisierte Gummiunterschicht anvulkanisiert ist,auf
der eine Schicht aus gummigetränktem Baumwollgewebe und
darüber eine Gummioberschicht aufvulkanisiert sind. Die
Gummioberschicht trägt die Druckgravur.
Außerdem sind aus der DE-Z: Der Polygraph 5-91, S. 330-332,
Druckplatten bekannt, die schichtweise aus Gummi und
Polyesterfolien sowie eine Luftpolsterschicht aus
Schaumstoff bestehen. Die Deckschicht nur ein aus hart
vulkanisiertem Gummi lasergraviertes Klischee?
Es ist Aufgabe der Erfindung, die eingangs bezeichnete
Farbübertragungswalze bezüglich ihrer Lebensdauer und
Beständigkeit zu verbessern.
Die Lösung besteht darin, daß der Kunststoffschicht
material-Bezug aus einem dehnbaren Unterbezug und einem
Oberbezug besteht und zwischen diesen Bezügen eine
Schaumstoffschicht eingeschlossen ist, daß der Unterbezug
aus einem elastischen Kunstharzschichtstoff besteht, in
den mehrere Kunstfaservliesschichten eingebettet sind und
mindestens eine Mikrofasergewebeschicht eingebettet ist,
die aus einem Kunststoff mit einen Erweichungspunkt von
über 120°C besteht, und daß der Oberbezug aus einem
elastischen Kunstharzschichtstoff besteht, in den mehrere
Kunstfaservliesschichten eingelagert sind.
Vorteilhafte Ausbildungen sind in den Unteransprüchen
angegeben.
Die im wesentlichen dreischichtige Ausbildung des
Kunststoffbezuges verhindert durch die elastische
Zwischenschicht eine Übertragung der Walkarbeit auf den
Unterbezug, der dadurch stets dicht und fest auf der
Trägerwalze haftet. Weiterhin wird die Dehnung, die beim
Aufziehen des Bezuges von innen auf den Unterbezug mittels
Preßluft erfolgt, durch den Schaumstoff abgefangen und von
der relativ spröden Metallkeramikschicht weitgehend
ferngehalten, was das Entstehen von Mikrorissen darin
behindert.
Außerdem enthält der Oberbezug keine Glasfasern,
insbesondere nicht an der Oberfläche, so daß keine
Korrosionszentren und Mikroporen vor der Keramisierung auf
der polierten, vorzugsweise plasmapolierten, Oberfläche
vorhanden sind.
Besonders vorteilhat hat sich als Einlagematerial in den
Unterbezug eine Schicht mit zirkularem und achsparallelem
Faserverlauf aus einem Mikrofaser-Polyestergewebe
erwiesen, der dadurch eine für das Aufziehen ausreichende
Dehnbarkeit bei hoher Formstabilität aufweist. Ein Gewebe
mit ca. 15 × 15 Flachfäden mit der Dupont-Firmenbezeich
nung Keflar® hat sich als günstig für die Einlage
erwiesen. Der Erweichungspunkt dieses Gewebes liegt über
120°C, so daß die Wärmebehandlung beim Aushärten des
Polyesterharzes, beim Plasmaspritzen sowie beim Betrieb in
den Druckmaschinen keine bleibende Deformation
hinterlassen.
Die Kunststoffvliesschichten in den Unter- und Oberbezügen
sind aus langfaserigen Kunststoffäden hergestellt und sind
jeweils ca. 0,5 mm stark. Sie werden ebenso wie das Gewebe
mit dem Kunstharz getränkt und übereinander gewickelt und
dann zur Aushärtung gebracht. Nachdem der Unterbezug
ausgehärtet ist, wird die Schaumstoffschicht darüber
gewickelt und dann mit den kunstharzgetränkten Vliesen des
Oberbezuges umwickelt und dann zur Aushärtung gebracht,
wobei die in dem Verfahrensverlauf der Verfestigung
auftretenden Schrumpfkräfte die Schaumstoffschicht etwa
auf ihr halbes ursprüngliches Volumen verringern, so daß
eine ständige Radialspannung alle drei Schichten
zusammenhält.
Die Schaumstoffschicht ist vorzugsweise aus einem
temperaturstabilen, geschlossenporigen Polyurethan,
Polypropylen oder Polyamid hergestellt, dessen Dichte vor
dem Einbau etwa 0,3 bis 0,7 g/cm³ beträgt.
Alternativ läßt sich der dreischichtige Aufbau auch durch
geschichtetes Extrudieren eines Thermoplasten, z. B.
Polypropylen oder Polyamid, erzeugen, wobei die
Zwischenschicht mit einer partiellen Gasinjektion oder
durch ein Blähmittel geschäumt wird.
Die äußere Beschichtung ist entweder aus hochdruckplasma
gespritzter Metallkeramik, z. B. Cr₂O₃, wenige zehntel
Millimeter stark hergestellt und unmittelbar auf die
Kunstharzoberfläche aufgetragen oder auf einen
metallischen Haftgrund, der vorzugsweise aus einer dünnen
Metallschicht besteht, elastisch ist und eine
feuchtigkeitsdichte Zwischenlage bildet.
Statt einer reinen Metallkeramikschicht läßt sich auch
eine metallische Matrix mit eingelagerten Hartstoffen
aufbringen. So hat sich die bekannte Nickel-
Siliziumcarbidbeschichtung bewährt.
Gegen eine Korrosion von den Stirnseiten her hat es sich
als vorteilhaft erwiesen, den Oberbezug und/oder auch den
Unterbezug mit stirnseitigen Ringrändern auszubilden, die
insbesondere die Keramikschicht und auch die
Schaumstoffschicht endseitig abschließen und ein
Unterwandern durch die Farbstoffe und deren Lösungsmittel
verhindern.
Es folgt ein Ausführungsbeispiel mit vorteilhaften Ausgestaltungen gemäß den Fig. 1 und 2, dabei
zeigen
Fig. 1 einen Sektorausschnitt eines Radialschnittes
der Walze;
Fig. 2 einen Axialausschnitt an der Stirnseite der
Walze vergrößert.
Fig. 1 zeigt einen Radialschnitt abschnittsweise. Auf der
metallischen Trägerwalze (M) oder einem Trägerdorn ist der
Kunststoffschichtmaterialbezug (K) aufgezogen und durch
elastische Radialkräfte gehalten. Außenseitig ist eine
dünne Metallkeramikschicht (MK) durch
Hochdruckplasmaspritzen aufgebracht, in die in bekannter
Weise Farbübertragungsnäpfchen (FN) gelasert sind.
Der Kunststoffschichtmaterialbezug (K) besteht aus einem
Unterbezug (UB) aus Kunstharzschichtmaterial, das eine
Mikrofasergewebeschicht (MF) mit zirkularem/axialem
Faserverlauf aus Polyestermikrofaser enthält und weitere
Kunstfaservliesschichten (KV) beinhaltet. Die Stärke des
Unterbezuges (UB) beträgt 2 bis 7 mm, vorzugsweise 3 mm.
Der Unterbezug (UB) ist mit einer Schaumstoffschicht (SS)
umwickelt, deren Stärke 2 bis 7 mm, vorzugsweise eingebaut
4 mm, beträgt.
Über der Schaumstoffschicht (SS) ist der Oberbezug (OB)
aus Kunststoffaservliesschichten mit Kunstharzbindung
ausgebildet. Auf die geschliffene und polierte Oberfläche
ist, ggf. mit einer Haftschicht, einer metallischen
Zwischenschicht (MS), die Metallkeramikschicht (MK)
aufgebracht. Der Oberbezug (OB) ist vorzugsweise 2 bis
7 mm, insbes. 3 mm stark. Der gesamte Bezug (K) hat eine
Stärke von ca. 10 mm.
Fig. 2 zeigt einen Axialschnitt eines Walzenendes. Der
Oberbezug (OB) weist einen radial gerichteten Ringrand
(RR1) auf, der die Metallkeramikschicht (MK) und ggf. die
Zwischenschicht (MS) seitlich dicht abschließt.
Außerdem weisen der Unterbezug (UB) und/oder der Oberbezug
(OB) einen zweiten Ringrand (RR2) auf, der (die)
Schaumstoffschicht (SS) seitlich abdichten.
Claims (14)
1. Farbübertragungswalze mit einem austauschbaren, auf
einer Trägerwalze (M), insbes. aus Metall, aufziehbaren
oder auf Trägerzapfen aufsteckbaren, dehnbaren
faserverstärkten Kunststoffschichtmaterial-Bezug (K), der
mit einer Metallkeramikschicht (MK) beschichtet ist, die
mit Farbübertragungsnäpfchen (FN) versehen ist,
dadurch gekennzeichnet,
- - daß der Kunststoffschichtmaterial-Bezug (K) aus einem dehnbaren Unterbezug (UB) und einem Oberbezug (OB) besteht und zwischen diesen Bezügen (OB, UB) eine Schaumstoffschicht (SS) eingeschlossen ist,
- - daß der Unterbezug (UB) aus einem elastischen Kunstharzschichtstoff besteht, in den mehrere Kunstfaservliesschichten (KV) und mindestens eine Mikrofasergewebeschicht (MF) eingebettet sind, die aus einem Kunststoff mit einen Erweichungspunkt von über 120°C besteht, und
- - daß der Oberbezug (OB) aus einem elastischen Kunstharzschichtstoff besteht, in den mehrere Kunstfaservliesschichten (KV) eingelagert sind.
2. Farbübertragungswalze nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß das Mikrofasergewebe ca. 15 mal 15
flachbandartige Fäden pro cm² aufweist.
3. Farbübertragungswalze nach Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, daß das Mikrofasergewebe (MF) mit zirkular
und achsparalleler Faserrichtung in dem Unterbezug (UB)
eingelagert ist.
4. Farbübertragungswalze nach einem der vorstehenden
Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, daß der Unterbezug
(UB) 2 bis 7 mm stark ist.
5. Farbübertragungswalze nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Schaumstoffschicht (SS) aus einem
elastischen geschlossenporigen Polyurethan-, Polypropylen- oder
Polyamidschaumstoff einer Dichte von 0,3 bis
0,7 g/cm³ vor dem Einsetzen besteht.
6. Farbübertragungswalze nach einem der vorstehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Schaumstoffschicht (SS) eine Stärke von 2 bis 7 mm
aufweist.
7. Farbübertragungswalze nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß der Oberbezug (OB) eine Stärke von 2
bis 7 mm aufweist.
8. Farbübertragungswalze nach einem der vorstehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Oberbezug (OB)
auf der Schaumstoffschicht (SS) und diese auf dem
Unterbezug (UB) durch eine Schrumpfung des Oberbezuges
(OB) jeweils aufeinander kraftschlüssig gehalten sind.
9. Farbübertragungswalze nach einem der vorstehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Oberbezug (OB)
an den Stirnseiten radial hochstehende Ringränder (RR1)
aufweist, die die Metallkeramikschicht (MK) stirnseitig
abschließen und/oder der Oberbezug (OB) und/oder der
Unterbezug (UB) stirnseitig radiale Ringränder (RR2)
aufweisen, die die Schaumstoffschicht (SS) stirnseitig
abschließen.
10. Farbübertragungswalze nach einem der vorstehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Oberbezug (OB)
vor seiner äußeren Beschichtung geschliffen und
plasmapoliert ist.
11. Farbübertragungswalze nach einem der vorstehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Metallkeramikschicht (MK) unmittelbar oder mit einer
metallischen Träger- oder Zwischenschicht (MS) auf den
Oberbezug (OB) aufgebracht ist.
12. Farbübertragungswalze nach einem der vorstehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Metallkeramikschicht (MK), die aus Chromoxid besteht,
und/oder die metallische Zwischenschicht (MS) aus
Aluminium, Zinn, Nickel oder Kupfer aufgalvanisiert oder
durch Hochdruck- Plasmaspritzbeschichtung aufgebracht
ist/sind.
13. Farbübertragungswalze nach einem der vorstehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Metallkeramikschicht (MK) aus Nickel-Siliziumcarbid
besteht und galvanisch, in einer Metallmatrix gehalten,
aufgebracht ist.
14. Farbübertragungswalze nach einem der vorstehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Farbübertragungsnäpfchen (FN) durch eine Laserung
eingebracht sind.
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8100 | Publication of the examined application without publication of unexamined application | ||
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