DE4426391C1 - Verfahren zur vollständigen Hydrodechlorierung von Chlorkohlenwasserstoffen - Google Patents
Verfahren zur vollständigen Hydrodechlorierung von ChlorkohlenwasserstoffenInfo
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- B01D53/00—Separation of gases or vapours; Recovering vapours of volatile solvents from gases; Chemical or biological purification of waste gases, e.g. engine exhaust gases, smoke, fumes, flue gases, aerosols
- B01D53/34—Chemical or biological purification of waste gases
- B01D53/74—General processes for purification of waste gases; Apparatus or devices specially adapted therefor
- B01D53/86—Catalytic processes
- B01D53/8659—Removing halogens or halogen compounds
- B01D53/8662—Organic halogen compounds
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur vollständigen kataly
tischen Hydrodechlorierung von Chlorkohlenwasserstoffen sowie von
technischen Gemischen aus vorwiegend Chlorkohlenwasserstoffen.
Chlorierte Kohlenwasserstoffe (CKW) fallen in technischen Pro
zessen jährlich in großer Menge als Abfallprodukte an. Meistens
liegen sie als Gemische verschiedener CKW mit anderen Kohlen
wasserstoffen, Wasser und anderen Stoffen vor. Da eine direkte
stoffliche Nutzung dieser Stoffe bzw. Gemische kaum möglich
und eine Deponie bzw. Entspannung in die Atmosphäre aus Gründen
des Umweltschutzes nicht zulässig ist, muß ihre Beseitigung
anderweitig erfolgen. Den Hauptweg stellt dabei die Dechlorierung
von Chlorkohlenwasserstoffen dar, wobei als Endprodukte vorwie
gend verwertbare Verbindungen, zum Beispiel Chlorwasserstoff
und Kohlenwasserstoffe entstehen.
Zur Dechlorierung von Chlorkohlenwasserstoffen werden zahlreiche
Verfahren angewendet. Bekannt sind nichtkatalytische Verfahren,
wie z. B. die Behandlung mit metallischem Natrium, die UV-Be
strahlung, die Hochtemperaturpyrolyse und die Hochtemperatur
verbrennung. Diese Verfahren besitzen den Nachteil, daß sie
einerseits hohe Kosten verursachen bzw. andererseits zu neuen
toxischen und/oder schwer zu entsorgenden Nebenprodukten führen.
Von den katalytischen Verfahren sind die katalytische Verbren
nung und die hydrierende Dechlorierung bekannt. Nachteilig bei
den katalytischen Verbrennungsverfahren ist die Gefahr der
Dioxinbildung und das Verbrennen wertvoller Kohlenwasserstoffe.
Zur Beseitigung dieser Nachteile wurden deshalb mehrere Ver
fahren zur katalytischen, hydrierenden Dechlorierung, bei
denen insbesondere die Anwendung spezifischer Katalysatoren
im Mittelpunkt steht, entwickelt.
Beispielsweise wird in der DE 21 64 074 ein Trägerkatalysator
mit 0,01 bis 5 Masse-% Rhodium und anderen Zusätzen von Metallen
bzw. Metallverbindungen beschrieben. Es wird als vorteilhaft
dargestellt, wenn die Hydrodechlorierungsreaktion in einem
Röhrenreaktor mit in den Rohren fest angeordnetem Katalysator
durchgeführt wird. Die Reaktionsrohre können Längen von 2 bis
8 m und innere Durchmesser von 20 bis 50 mm besitzen. Nachteilig
bei diesem Verfahren sind die hohen Katalysatorkosten. Eigene
Versuche mit solchen Katalysatoren und unter den beschriebenen
Reaktionsbedingungen zeigten, daß ein vorgegebener Restgehalt
an 1,2-Dichlorpropan im Reaktionsgas von maximal 1 vpm nur bis
450 Stunden erreicht werden konnte. Dieses Ergebnis, welches
in Übereinstimmung mit Aussagen nach DE 42 00 790 steht, macht
eine häufige Katalysatorregeneration bzw. eine aufwendige Nach
reinigung des Reaktionsgases von den restlichen CKW erforder
lich.
Ein Tonerdeträgerkatalysator, der mit Metallen der VIII. Neben
gruppe, vorrangig Platin, dotiert ist und mit sauerstoffhaltigem
Wasserstoff beaufschlagt wird, ist aus den EP 0455 547 und
EP 0570 050 bekannt. Trotz Optimierung der Reaktionsbedingungen
sowie der spezifischen Katalysatoroberfläche werden aber nur
Umsätze der eingesetzten CKW von weniger als 95% erzielt.
Gleichzeitig bilden sich neue, unerwünschte CKW. Die Versuchs
zeit im Laborreaktor mit 10,2 mm Durchmesser betrug maximal
137 Stunden.
Eine längere Katalysatorstandzeit bei der Hydrodehalogenierung
soll der in der DE 42 00 790 beschriebene, gegen Halogenwasser
stoff beständige Katalysator erreichen, der aus einer mit Titan
oxid beschichteten Eisen- und/oder Nickelbasislegierung besteht
und neben Chrom noch andere Hydrierkomponenten enthält. Dieser
komplizierte Katalysator, der in einem Strömungsrohrreaktor mit
einer Länge von 300 mm und einem Innendurchmesser von 32 mm
eingesetzt wurde, weist zwar im Vergleich zu aluminiumoxid
geträgerten Katalysatoren eine geringere Schädigung durch HCl
sowie weniger Kohlenwasserstoffablagerungen auf, und er bewirkt
auch keine CKW-Neubildung, aber der erreichte Dichlorpropan-Umsatz
von weniger als 50% ist sehr unbefriedigend und erfor
dert eine aufwendige Reaktionsprodukttrennung und CKW-Rückfüh
rung.
Im Unterschied zu den vorgenannten Dechlorierungsverfahren, die
definierte CKW bzw. Gemische daraus einsetzen, wird in der
DE 40 12 007 auf den möglichen Einsatz von technischen Gemischen
aus CKW u. a. Kohlenwasserstoffen, wie sie beispielsweise bei
der Synthese von Propylenoxid nach dem Chlorhydrinverfahren an
fallen, hingewiesen. Als Katalysator wird Aktivkohle genannt,
die in Rohren oder auf Böden oder in Form einer Kompaktschüttung
in einem geeigneten Apparat angeordnet werden kann. Der erhöhten
Kohlenstoffbildung und Katalysatordesaktivierung, die durch Ver
wendung technischer Einsatzgemische gegeben ist, wird durch Ein
satz eines vergleichsweise billigen Nicht-Edelmetallkatalysators
entsprochen. Wie zu erwarten, erreicht der Aktivkohlekatalysator
bei Temperaturen um 500°C zwar hohe Umsätze aber nur schlechte
Selektivitäten. So bilden sich schon bei reinem 1,2-Dichlorpropan
als Einsatzprodukt erhebliche Mengen an Chlorpropenen, deren
Abtrennung aus dem Reaktionsgas mit hohen Kosten verbunden ist.
Neben all diesen Verfahren der katalytischen Dehydrohalogenie
rung, die hauptsächlich durch Anwendung eines bestimmten Kataly
sators charakterisiert sind, gibt es nahezu keine Patentschrif
ten, die technologische bzw. technische Maßnahmen beinhalten.
Lediglich aus der EP 0432 323 ist ein 3-stufiges Verfahren zur
simultanen Hydrodehalogenierung von zwei Strömen, die einerseits
ungesättigte Halogenkohlenwasserstoffe und andererseits gesättig
te Halogenkohlenwasserstoffe aufweisen, bekannt. Die Zweistufig
keit soll eine minimale Polymerisation gewährleisten. Nachteilig
bei diesem Verfahren sind die hohen Restgehalte an Halogenkohlen
wasserstoffen, die bei Einsatz von Chlorpropanen bis zu 1 Masse-%
betrugen und auch bei Hinzuschaltung einer 3. Reaktionsstufe
noch bis zu 1000 Masse-ppm ausmachten. Ferner ist die vorge
schlagene Kreislaufführung des Wasserstoffgases und insbesondere
die notwendige Abtrennung der gebildeten leichten Kohlenwasser
stoffe, apparativ aufwendig und teuer.
Abschließend sei noch die Patentschrift US 3 855 347 genannt.
Bei diesem Verfahren kommt ein SiO₂/Al₂O₃-Trägerkatalysator,
der mit Metallen der VIII. Nebengruppe dotiert ist, in einem
Fluid-Bett zum Einsatz. Damit sollen eine schlechte Produktver
teilung, schlechter Umsatz, starke Verkokung und häufige Ab
stellungen, die als Nachteile des Fest-Bettes angeführt werden,
vermieden werden. Das Verfahren kann diesem Anspruch mit den
erreichten Restgehalten von 1,4 bzw. 0,5 Vol.-% CKW aber nicht
gerecht werden, was mit der bekannt breiten Verweilzeitverteilung
des Fluid-Bett-Reaktors begründbar ist. Ferner tritt bei diesem
Verfahren ein erhöhter Katalysatorabrieb, der mit dem Anfall
toxischer Stäube verbunden ist, auf.
Insgesamt weisen alle bekannten Verfahren der katalytischen
Hydrodechlorierung gravierende Mängel auf. Diese betreffen u. a.
die zu geringe Katalysatorstandzeit, die Notwendigkeit einer
Reaktionsgasnachreinigung von nichtumgesetzten CKW sowie einer
Gaskreislauf-Fahrweise oder die Nichtverarbeitbarkeit techni
scher Gemische. Trotz der bekannten Nachteile der vorwiegend
angewandten Hochtemperaturverbrennung hat deshalb die kataly
tische Hydrodechlorierung bisher keine großtechnische Relevanz
erreicht.
Das Ziel der Erfindung ist ein Verfahren zur katalytischen
Hydrodechlorierung von Chlorkohlenwasserstoffen sowie von vor
wiegend aus Chlorkohlenwasserstoffen bestehenden technischen
Gemischen, welches die Nachteile der bekannten Verfahren ganz
oder teilweise beseitigt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Reaktionsdurch
führung der katalytischen Hydrochlorierung auf möglichst einfache
Art und Weise so zu gestalten, daß eine hohe Standzeit des Kata
lysators bei gleichzeitig vollständigem Umsatz des vorwiegend
CKW-haltigen Einsatzproduktes und ggf. gebildeter CKW-haltiger
Zwischenprodukte gewährleistet wird, sowie gegenüber bekannten
Verfahren eine kostengünstigere Lösung der Gesamttechnologie
erreicht wird.
Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren zur katalytischen Hydro
dechlorierung von Chlorkohlenwasserstoffen sowie von techni
schen Gemischen aus vorwiegend Chlorkohlenwasserstoffen in der
Gasphase erfindungsgemäß gelöst, indem die Hydrodechlorierung
im geraden Durchgang in zwei Stufen bei Drücken von 1 bis 50 bar
erfolgt, wobei die erste Stufe in einem oder mehreren Röhrenreak
toren, deren Rohre mit Katalysator gefüllt sind und mantelseitig
gekühlt werden, bei einer radialen Temperaturdifferenz in den
Rohren von maximal 40°C, durchgeführt wird, und die zweite Stufe
in einem mit Katalysator gefüllten Vollraumreaktor bei 200 bis
350°C erfolgt. Erfindungsgemäß wird in der ersten Stufe mit
einem nur geringen Wasserstoffüberschuß, bezogen auf den stö
chiometrischen Verbrauch, gearbeitet. Die Werte liegen zwischen
1,1 bis 2,0 und vorzugsweise zwischen 1,2 bis 1,5. In der zweiten
Stufe ist der Wasserstoffüberschuß erfindungsgemäß groß. Er liegt
hier bei 2 bis 100 und vorzugsweise bei 10 bis 50. Das Verhältnis
der Katalysatorvolumina der ersten zur zweiten Stufe liegt
zwischen 2 : 1 bis 10 : 1.
Nach dem Verfahren der Erfindung wird das vollständig hydrode
chlorierte Reaktionsgas nach der zweiten Stufe in bekannter
Weise absorptiv unter Bildung von Salzsäure vom Chlorwasserstoff
gereinigt und anschließend zur stofflichen oder energetischen
Verwertung abgeführt.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren werden bei vergleichsweise
langer Katalysatorstandzeit sehr hohe Umsätze an den CKW erzielt.
In den hohen Umsatz sind dabei eventuelle chlorhaltige Abbau
produkte der Dechlorierung einbezogen. Typisch sind Bruttoum
sätze der CKW von über 99,95 Prozent sowie Restgehalte an CKW
nach der HCl-Absorption von unter 1 vpm.
Im Unterschied zu anderen Verfahren wurden keine signifikanten
Aufbaureaktionen an CKW festgestellt. Damit kann das kohlen
wasserstoffhaltige Restgas nach erfolgter HCl-Abtrennung direkt
einer stofflichen und/oder energetischen Nutzung zugeführt wer
den.
Die angeführten Vorzüge werden auch dann erreicht, wenn tech
nische Gemische, wie sie beispielsweise bei der Synthese von
Propylenoxid nach dem Chlorhydrinverfahren bzw. als Destilla
tionsrückstand bei der Herstellung von Chlormethanen anfallen,
erfindungsgemäß hydrodechloriert werden.
Der hohe Gesamtumsatz beim Verfahren der Erfindung ermöglicht
gleichzeitig die Herstellung einer sehr reinen Salzsäure, die
z. B. bei einer Aufkonzentrierung bis auf 30 Masse-% HCl noch
weniger als 5 mg/l Chlorkohlenwasserstoffe aufweist.
Vorteilhaft ist es, wenn im Rahmen der erfindungsgemäßen Maß
nahmen die Reaktionsbedingungen in der ersten Stufe so einge
stellt werden, daß in dieser Stufe ein Umsatz an Chlorkohlen
wasserstoffen von über 95 Prozent und insbesondere über 99 Pro
zent erreicht wird.
Es wurde gefunden, daß der hohe Umsatz in der ersten Stufe
bereits bei Reaktionstemperaturen von 80 bis 230°C sowie bei
geringen stöchiometrischen Wasserstoffüberschüssen von 1,1 bis
2,0 und einer Katalysatorbelastung von 0,1 bis 1,5 v/vh erreicht
wird. Damit ergeben sich einerseits geringe Kosten zur Aufhei
zung des Reaktionsgemisches, und andererseits kann der Prozeß
auf einfache Weise im geraden Durchgang, d. h. ohne aufwendige
Reinigung und Rückführung von wasserstoffreichem Kreislaufgas,
betrieben werden.
Es wurde gefunden, daß im Verfahren der Erfindung unterschied
liche Hydrodechlorierungskatalysatoren eingesetzt werden können,
wobei die hochaktiven und selektiven Edelmetallträgerkatalysa
toren, die z. B. Elemente der VIII. Nebengruppe bzw. deren Ver
bindungen auf Trägern, wie Tonerde, Tonerde/Siliziumdioxid-Ge
mischen, Alumosilikaten und anderen, enthalten, besonders
vorteilhaft sind. Überraschend wurde festgestellt, daß das
erfindungsgemäße Verfahren bei allen eingesetzten Katalysatoren
zu einer signifikanten Standzeitverlängerung ohne Regeneration
führt, wobei diese allerdings auch von der Katalysatorart ab
hängt.
In der zweiten Stufe, die vorzugsweise als adiabatischer Voll
raumreaktor betrieben wird, kann sowohl der Hydrodechlorierungs
katalysator der ersten Stufe als auch ein anderer Katalysator
eingesetzt werden. Zweckmäßig ist jedoch, in der zweiten Stufe
kostengünstigere Katalysatoren, z. B. mit geringerem Edelmetall
gehalt, zu verwenden. Das um den Faktor 2 bis 10 geringere
Katalysatorvolumen der zweiten Stufe im Vergleich zur ersten
erweist sich gleichfalls als wirtschaftlich.
In der ersten Stufe kommt erfindungsgemäß ein Röhrenreaktor zum
Einsatz, so daß trotz der extrem hohen Wärmetönung bei der
Hydrodechlorierung eine Reaktionstemperatur von 80 bis 230°C
eingehalten werden kann. Gleichzeitig können durch diesen Reak
tortyp, vorzugsweise in Verbindung mit einer Verdampfungskühlung
im Mantelraum, radiale Temperaturdifferenzen in der Katalysator
schüttung von über 40°C vermieden werden. Der Innendurchmesser
der Einzelrohre des Röhrenreaktors sollte zu diesem Zweck 15
bis 50 mm betragen.
Eine besonders energieeffiziente Ausführungsform des erfindungs
gemäßen Verfahrens ist dann gegeben, wenn zur Verdampfungskühlung
des Röhrenreaktors die zu entsorgenden Chlorkohlenwasserstoffe
bzw. Gemische aus vorwiegend Chlorkohlenwasserstoffen verwendet
werden.
Durch geeignete technisch-technologische Maßnahmen, z. B. durch
Einstellung einer erzwungenen Strömung im Mantelraum des Röhren
reaktors, kann ferner auch gezielt eine Teilverdampfung des
CKW-haltigen Gemisches eingestellt und somit die Verdampfungskühlung
gleichzeitig zur destillativen Anreicherung der Chlorkohlen
wasserstoffe oder zur Abtrennung unerwünschter, höhersiedender
Bestandteile genutzt werden. Beispielsweise wurde gefunden, daß
es auf diese Weise mittels einfacher Verdampfung möglich ist,
aus einer technischen Dichlorpropanfraktion, die ca. 83 Masse-%
1,2-Dichlorpropan, ca. 14 Masse-% Dichlordiisopropylether,
ca. 2 Masse-% Epichlorhydrin sowie geringe Mengen weiterer
Chlorkohlenwasserstoffe und Kohlenwasserstoffe enthält, in der
Dampfphase den Gehalt an 1,2-Dichlorpropan bis auf über 98 Masse-%
anzureichern.
Die Steuerung der Reaktionstemperatur in der ersten Stufe erfolgt,
in Abhängigkeit von der abzuführenden Reaktionswärme, über die
Siedetemperatur des Kühlmediums, die wiederum sehr einfach mit
Hilfe des Druckes im Kühlkreislauf zu beeinflussen ist.
Ein Wesensmerkmal des Verfahrens der Erfindung besteht darin,
daß die Temperatur in der zweite Stufe im allgemeinen höher ist
als in der ersten Stufe. Die notwendige Temperaturerhöhung kann
zum Beispiel durch einen zwischengeschalteten Aufheizer vorge
nommen werden.
Besonders vorteilhaft und effektiv für die Nachreaktion in der
zweiten Stufe ist es, wenn dem Gasstrom vor Eintritt in die
zweite Stufe eine geringe Menge Luft, z. B. 0,5 bis 5% zudosiert
und somit der Temperaturanstieg ganz oder teilweise durch eine
partielle Verbrennung im Vollraumreaktor bewirkt wird.
Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht
darin, daß beide Verfahrensstufen gleichzeitig durch Aufheizen
mit einem Wasserstoffstrom in Betrieb genommen werden können.
Die Erfindung wird nachstehend an folgenden Ausführungsbeispielen
näher erläutert:
Die katalytische Hydrodechlorierung erfolgt in einer zweistufigen
Versuchsanlage, bestehend aus einem Röhrenreaktor als erste Stufe
und einem Vollraumreaktor als zweite Stufe.
Der Röhrenreaktor besteht aus einem Innenrohr mit 32 mm innerem
Durchmesser und einem Mantelrohr mit 200 mm innerem Durchmesser.
Im Innenrohr ist ein axiales Schutzrohr von 8 mm Durchmesser an
geordnet, in dem über ein axial verschiebbares Thermoelement die
Temperatur im Innern sowie über die Höhe der Katalysatorschüttung
gemessen wird. Gleichzeitig wird über radiale Temperaturfühler,
die von außen in das Mantelrohr eingesteckt sowie abgedichtet
sind, die Wandtemperatur des Innenrohres an 3 Stellen gemessen.
Der Mantelraum ist mit einer Standmessung sowie mit einem unteren
Zuführungsstutzen für das Kühlmedium und einem größeren, oberen
Abgangsstutzen für die Brüden bzw. das teilverdampfte Kühlmedium
versehen. Die Gesamthöhe des Röhrenreaktors beträgt ca. 2500 mm.
Neben dem Röhrenreaktor ist als zweite Stufe ein Vollraumreaktor
mit einem Innendurchmesser von 60 mm und einer Gesamthöhe von
ca. 500 mm angeordnet. Zur axialen Temperaturmessung in der
Schüttung ist wie beim Röhrenreaktor ein Schutzrohr mit ver
schiebbarem Thermoelement vorhanden. Der Vollraumreaktor ist mit
einer 100 mm dicken Isolierung versehen und wird nahezu adiaba
tisch betrieben.
Die Eintrittstemperatur in der zweiten Stufe wird mittels Heiz
bändern, die um die Verbindungsleitung zwischen beiden Reakto
ren gewickelt sind, eingestellt. Über ein T-Stück in dieser
Verbindungsleitung kann zusätzlich Luft in das Reaktionsgemisch
vor Eintritt in die zweite Stufe zudosiert werden. Gleichzeitig
kann dieses T-Stück auch zur Probenahme nach der 1. Stufe ge
nutzt werden.
Zur Versuchsanlage gehören ferner als dem Röhrenreaktor vorge
schaltete Ausrüstungen:
- - Rotameter zur Messung der Gasströme,
- - eine Dosierpumpe für das CKW-haltige Einsatzprodukt,
- - ein Verdampfer für das CKW-haltige Einsatzprodukt,
- - eine Mischstrecke,
- - ein Aufheizer zur Vorwärmung des Reaktionsgemisches auf die Eintrittstemperatur in die 1. Stufe
sowie als dem Vollraumreaktor nachgeschaltete Ausrüstungen:
- - eine Füllkörperkolonne zur HCl-Absorption,
- - eine Füllkörperkolonne zur Neutralisation von HCl-Resten mittels Natronlauge,
- - Regelventil zur Einstellung des Reaktionsdruckes,
- - Probenahmestutzen, -ventil sowie -leitung für on-line-gekoppel te Gaschromatographen.
In den Röhrenreaktor der 1. Stufe werden 1600 ml eines Edel
metall-Trägerkatalysators, der 3 Masse-% Palladium auf Alumo
silikat (42 Masse-% SiO₂) enthält und strangförmig (1,8 mm
Durchmesser) ist, gegeben.
Der Vollraumreaktor der 2. Stufe wird mit 340 ml eines ebenfalls
Pd-haltigen Trägerkatalysators gleicher Formgebung gefüllt, wo
bei der Palladiumgehalt aber nur 0,5 Masse-% beträgt. Die Kata
lysatorvolumina der ersten und zweiten Stufe verhalten sich
somit wie 4,7 : 1.
Die Aktivierung der Katalysatoren und die Inbetriebnahme beider
Stufen erfolgt drucklos mit einem Wasserstoffstrom von 800 Norm
liter pro Stunde sowie einer Aufheizrate von 15°C/h. Der Mantel
raum des Röhrenreaktors bleibt in dieser Phase leer. Nachdem
in beiden Reaktoren 300°C erreicht sind, wird diese Temperatur
5 h gehalten und danach beide Katalysatoren im Wasserstoffstrom
auf die Starttemperatur von 130°C abgekühlt.
Anschließend wird der Mantelraum des Röhrenreaktors bis zu einem
Stand von 80% mit Kondensat gefüllt und dieser Stand durch
Kondensat-Nachdosierung, trotz einsetzender Verdampfungskühlung,
beibehalten.
Gleichzeitig wird das Heizband zwischen der 1. und 2. Stufe in
Betrieb genommen und die Temperatur der 2. Stufe auf 200°C
erhöht. Der Reaktionsdruck wird auf 3,5 bar eingestellt.
Parallel zu diesen Inbetriebnahmeschritten erfolgt die Ein
spritzung von 350 ml 1,2-Dichlorpropan sowie die Einstellung
einer Wasserstoffströmung von 195 l/h. Dies entspricht
einem Wasserstoffüberschuß, bezogen auf den stöchiometrischen
Verbrauch, von ca. 1,2. Als Gaseintrittstemperatur in den Röhren
reaktor werden 120°C eingestellt.
Unter diesen Bedingungen zündet die Hydrodechlorierungsreaktion
des Dichlorpropans, die verbunden ist mit einer spürbaren
HCl-Bildung (in HCl-Absorptionskolonne sichtbar) sowie einer starken
Wärmetönung und intensiven Verdampfungskühlung im Röhrenreaktor.
Entlang der Katalysatorschüttung des Röhrenreaktors bildet sich
ein Temperaturmaximum von ca. 200°C aus. Die gemessenen radialen
Temperaturdifferenzen im Rohr bleiben unterhalb 30°C.
Die Gasanalyse nach 5 h Versuchsbetrieb zeigt nach der 1. Stufe
einen Umsatz an Dichlorpropan von 99,1% und nach der 2. Stufe,
in der der Wasserstoffüberschuß, bezogen auf den stöchiometri
schen Verbrauch, größer als 50 ist, sowie der nachgeschalteten
HCl-Absorptions- und Neutralisationsstufe einen Restgehalt an
Chlorkohlenwasserstoffen von weniger als 1 vpm.
Neben Propan werden keine anderen Kohlenwasserstoffe im Restgas
nachgewiesen.
Die über einen Versuchszeitraum von 9 h gebildete Salzsäure
(29 Masse-% HCl) weist weniger als 3 mg/l Chlorkohlenwasserstoffe
auf.
Diese Fahrweise mit 1,2-Dichlorpropan als Einsatzprodukt wird
über eine Versuchszeit von 1200 h beibehalten. Geringfügige
Temperaturverschiebungen in beiden Stufen werden über den Auf
heizer bzw. die Heizbänder ausgeregelt. Ein Umsatzrückgang ist
während dieser Zeit nicht feststellbar.
Zwischenzeitlich wird während dieser 1. Fahrperiode die Ver
dampfungskühlung von Wasser auf Dichlorpropan umgestellt. Die
Verdampfungskühlung mit Dichlorpropan funktioniert gleicher
maßen gut.
Nach dieser 1. Fahrperiode wird die Versuchsanlage ohne Regene
ration der Katalysatoren in einer 2. Fahrperiode über gleich
falls 1200 h und gleicher Katalysatorbelastung mit einer tech
nischen Dichlorpropanfraktion folgender Zusammensetzung be
trieben:
82,6 Masse-% 1,2-Dichlorpropan
2,3 Masse-% Epichlorhydrin
0,2 Masse-% Propylenchlorhydrin
0,49 Masse-% Trichlorpropan
14,3 Masse-% Dichlordiisopropylether
Rest: Wasser
Die Hydrodechlorierung dieses Gemisches, welches bei der Propy lenoxid-Herstellung anfällt, ist ebenfalls vollständig möglich. Der Wasserstoffüberschuß in der 1. Stufe beträgt das 1,5fache und in der 2. Stufe das 65fache des stöchiometrischen Wertes. Die Temperatur in der 1. Stufe wird schrittweise auf 220°C und in der 2. Stufe auf 310°C erhöht.
82,6 Masse-% 1,2-Dichlorpropan
2,3 Masse-% Epichlorhydrin
0,2 Masse-% Propylenchlorhydrin
0,49 Masse-% Trichlorpropan
14,3 Masse-% Dichlordiisopropylether
Rest: Wasser
Die Hydrodechlorierung dieses Gemisches, welches bei der Propy lenoxid-Herstellung anfällt, ist ebenfalls vollständig möglich. Der Wasserstoffüberschuß in der 1. Stufe beträgt das 1,5fache und in der 2. Stufe das 65fache des stöchiometrischen Wertes. Die Temperatur in der 1. Stufe wird schrittweise auf 220°C und in der 2. Stufe auf 310°C erhöht.
Die Verdampfungskühlung wird mit Wasser oder mit technischem
Gemisch, welches mit Hilfe der Dosierpumpe durch den Mantelraum
des Röhrenreaktors gefördert wird und dort partiell verdampft,
durchgeführt.
In einer 3. Fahrperiode wird anschließend ohne Regeneration über
einen Zeitraum von 350 h Trichlorbenzol dechloriert. Die Kataly
satorbelastung der 1. Stufe beträgt 1,0 v/vh. Dabei erfolgt bei
gleichem Wasserstoffüberschuß eine Druckabsenkung auf Normaldruck
und eine Temperaturabsenkung auf 140°C in der 1. Stufe und
220°C in der 2. Stufe. Es wird ebenfalls ein vollständiger Um
satz an Trichlorbenzol erreicht und keine Aufbaureaktionen
festgestellt.
In Fortsetzung des Dauerversuches erfolgt die Dechlorierung
eines CKW-haltigen Rückstandes aus der Produktion von Chlor
methanen. Hauptinhaltsstoffe dieses technischen Gemisches sind
u. a.:
77,0 Masse-% Tetrachlormethan
3,0 Masse-% Chloroform
4,5 Masse-% Trichlorethen
1,3 Masse-% Tetrachlorethan
1,8 Masse-% Perchlorethan
2,7 Masse-% 1,2-Dichlorethan
6,4 Masse-% 1,1,2-Trichlorethan
Rest: höherchlorierte CKW
Die Katalysatorbelastung, bezogen auf das flüssige Einsatzpro dukt, beträgt 0,17 v/vh sowie der Wasserstoffüberschuß, bezogen auf den stöchiometrischen Verbrauch, in der ersten Stufe 2,0 und in der zweiten Stufe 40. Der Druck ist 5 bar.
77,0 Masse-% Tetrachlormethan
3,0 Masse-% Chloroform
4,5 Masse-% Trichlorethen
1,3 Masse-% Tetrachlorethan
1,8 Masse-% Perchlorethan
2,7 Masse-% 1,2-Dichlorethan
6,4 Masse-% 1,1,2-Trichlorethan
Rest: höherchlorierte CKW
Die Katalysatorbelastung, bezogen auf das flüssige Einsatzpro dukt, beträgt 0,17 v/vh sowie der Wasserstoffüberschuß, bezogen auf den stöchiometrischen Verbrauch, in der ersten Stufe 2,0 und in der zweiten Stufe 40. Der Druck ist 5 bar.
In der ersten Stufe wird zu Beginn dieser 4. Fahrperiode eine
Reaktionstemperatur von maximal 215°C und in der zweiten Stufe
von maximal 300°C eingestellt.
Der nach der Neutralisationsstufe gemessene Restgehalt an CKW
liegt unter 1 vpm, und die hergestellte Salzsäure beinhaltet
weniger als 5 mg/l Chlorkohlenwasserstoffe.
Es wird bei diesem technischen Gemisch und mit verdampfendem
Kondensat als Kühlmittel eine radiale Temperaturdifferenz im
Reaktor der 1. Stufe von weniger als 25°C gemessen.
Die Umsetzung der CKW ist auch nach einer Versuchszeit von
450 h mit diesem Gemisch noch vollständig, wobei zu diesem
Zweck die Temperatur der 1. Stufe schrittweise auf 230°C und
der 2. Stufe auf 350°C gesteigert wird. Zur Aufheizung in der
2. Stufe wird zusätzlich zum Heizband in den Gasstrom vor Ein
tritt in diese Stufe ein Mengenanteil von 0,1% Sauerstoff zu
dosiert. Wird die Sauerstoffzufuhr unterbrochen und die Auf
heizung durch Nachfahren des Heizbandes egalisiert, so bemerkt
man überraschenderweise einen CKW-Anstieg im Restgas von 0,3 vpm
auf 0,5 vpm.
Die Kohlenstoffgehalte der anschließend ausgebauten Katalysatoren
der ersten und zweiten Stufe, die insgesamt über 3 200 h und ohne
Regeneration eine vollständige Hydrodehalogenierung unterschied
licher CKW bzw. technischer Gemische aus vorwiegend CKW bewirkt
haben, betragen beim Katalysator der 1. Stufe 8,3 Masse-% und
2,1 Masse-% beim Katalysator der 2. Stufe. Dies zeigt, daß ins
besondere der Katalysator der zweiten Stufe nur wenig verbraucht
ist.
In die Versuchsanlage entsprechend Beispiel 1 werden in die
1. Stufe 1600 ml eines in der DE 21 64 074 beschriebenen Ton
erdeträger-Katalysators mit 1 Masse-% Rhodium und in der 2.
Stufe 570 ml eines Tonerdeträger-Katalysators mit nur 0,3 Masse-%
Rhodium eingefüllt. Beide Katalysatoren sind Kugeln mit 1,8 bis
2,3 mm Durchmesser.
Die Aktivierung und Inbetriebnahme beider Katalysatoren erfolgt
wie in Beispiel 1 beschrieben.
In einer 1. Fahrperiode kommt destilliertes 1,2-Dichlorpropan
mit über 99,7 Masse-% Reinheit zum Einsatz. Folgende Reaktions
bedingungen werden eingestellt:
1. Stufe:
- Katalysatorbelastung: 0,2 v/vh
- Reaktoreintrittstemperatur: 160°C
- max. Reaktionstemperatur: 200°C
- Wasserstoffüberschuß, bez. auf den stöchiometrischen Verbrauch: 1,8
- Reaktionsdruck: 1,2 bar
- Katalysatorbelastung: 0,2 v/vh
- Reaktoreintrittstemperatur: 160°C
- max. Reaktionstemperatur: 200°C
- Wasserstoffüberschuß, bez. auf den stöchiometrischen Verbrauch: 1,8
- Reaktionsdruck: 1,2 bar
2. Stufe:
- Reaktionstemperatur: 250°C
- Wasserstoffüberschuß, bez. auf den stöchiometrischen Verbrauch: 10
- Reaktionsdruck: 1,1 bar
- Reaktionstemperatur: 250°C
- Wasserstoffüberschuß, bez. auf den stöchiometrischen Verbrauch: 10
- Reaktionsdruck: 1,1 bar
Die gemessenen Gehalte an CKW liegen im Restgas nach der
HCl-Absorption und Neutralisation unter 1 vpm und in der Salzsäure
unter 3 mg/l.
Der radiale Temperaturgradient im ersten Reaktor beträgt mit
Wasser als Kühlmedium 22°C und mit Dichlorpropan als Kühl
medium 26°C.
Nach insgesamt 480 h Reaktionszeit und weiterhin vollständigem
CKW-Umsatz wird von destilliertem 1,2-Dichlorpropan (DCP) auf
technisches DCP-Gemisch, wie im Beispiel 1 (2. Fahrperiode) ange
geben, umgestellt.
Zur Gewährleistung eines vollständigen Umsatzes sowie einer
guten Salzsäurequalität sind folgende Parameter nötig:
1. Stufe:
- Katalysatorbelastung: 0,2 v/vh
- Reaktoreintrittstemperatur: 175°C
- max. Reaktionstemperatur: 215°C
- Wasserstoffüberschuß, bez. auf den stöchiometrischen Verbrauch: 2,8
- Reaktionsdruck: 4,0 bar
- Katalysatorbelastung: 0,2 v/vh
- Reaktoreintrittstemperatur: 175°C
- max. Reaktionstemperatur: 215°C
- Wasserstoffüberschuß, bez. auf den stöchiometrischen Verbrauch: 2,8
- Reaktionsdruck: 4,0 bar
2. Stufe:
- Reaktionstemperatur: 300°C
- Wasserstoffüberschuß, bez. auf den stöchiometrischen Verbrauch: 8
- Reaktionsdruck: 3,9 bar
- Reaktionstemperatur: 300°C
- Wasserstoffüberschuß, bez. auf den stöchiometrischen Verbrauch: 8
- Reaktionsdruck: 3,9 bar
Der maximale radiale Temperaturgradient im ersten Reaktor be
trägt bei Verdampfungskühlung mit Wasser 36°C.
Im Verlauf des Dauerversuches mit technischem DCP-Gemisch wer
den die Reaktionstemperaturen, bei sonst gleichen Bedingungen,
stufenweise erhöht, um weiterhin einen vollständigen Umsatz zu
gewährleisten. Die Grenztemperaturen von 230°C in der 1. Stufe
und 350°C in der 2. Stufe sind nach 315 h erreicht.
Eine weitere Temperaturerhöhung ist wegen der Gefahr verstärkter
Aufbaureaktionen nicht zweckmäßig.
Der vorgenommene Ausbau beider Katalysatoren und die anschließen
de Analyse weisen für den Katalysator der 1. Stufe einen
Kohlenstoffgehalt von 12,3 Masse-% und für den Katalysator der
2. Stufe von 8,7 Masse-% aus.
Claims (10)
1. Verfahren zur vollständigen katalytischen Hydrodechlorierung
von Chlorkohlenwasserstoffen sowie von technischen Gemischen
aus vorwiegend Chlorkohlenwasserstoffen in der Gasphase, da
durch gekennzeichnet, daß die Hydrodechlorierung im geraden
Durchgang in zwei Stufen bei Drücken von 1 bis 50 bar erfolgt,
wobei die erste Stufe in einem oder mehreren mit Katalysator
gefüllten und mantelseitig gekühlten Röhrenreaktoren im Tempe
raturbereich von 80 bis 230°C und einer radialen Temperatur
differenz in den Rohren von maximal 40°C, bei einem Wasser
stoffüberschuß von 1,1 bis 2,0, bezogen auf den stöchiometri
schen Verbrauch, und einer Katalysatorbelastung von 0,1 bis
1,5 v/vh, und die zweite Stufe in einem mit Katalysator ge
fülltem Vollraumreaktor bei 200 bis 350°C bei einem Wasser
stoffüberschuß von 2 bis 100, bezogen auf den stöchiometri
schen Verbrauch, und einem Verhältnis der Katalysatorvolumina
der ersten zur zweiten Stufe wie 2 : 1 bis 10 : 1 durchge
führt und das Reaktionsgas in bekannter Weise absorptiv unter
Bildung von Salzsäure vom Chlorwasserstoff gereinigt und zur
stofflichen oder energetischen Verwertung abgeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in
den beiden Verfahrensstufen jeweils voneinander verschiedene
Katalysatoren eingesetzt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß
der Wasserstoffüberschuß, bezogen auf den stöchiometrischen
Verbrauch, in der ersten Stufe 1,2 bis 1,5 und in der zweiten
Stufe 10 bis 50 beträgt.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
in der ersten Verfahrensstufe ein Röhrenreaktor eingesetzt
wird, dessen Einzelrohre einen Innendurchmesser von 15 bis
50 mm aufweisen.
5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die Kühlung des Röhrenreaktors mittels Verdampfungskühlung
erfolgt.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
Kühlung des Röhrenreaktors durch verdampfende Chlorkohlen
wasserstoffe oder verdampfende Gemische aus vorwiegend Chlor
kohlenwasserstoffen erfolgt.
7. Verfahren nach Anspruch 5 und 6, dadurch gekennzeichnet, daß
bei der Verdampfungskühlung des Röhrenreaktors mit technischem
Gemisch gleichzeitig eine destillative Anreicherung der Chlor
kohlenwasserstoffe oder eine Abtrennung unerwünschter Be
standteile erfolgt.
8. Verfahren nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß
der Vollraumreaktor der zweiten Stufe adiabatisch betrieben
wird.
9. Verfahren nach Anspruch 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß
zur Temperaturerhöhung in der zweiten Stufe dem Gasstrom vor
dessen Eintritt in die zweite Stufe ein sauerstoffhaltiges
Gas zudosiert wird.
10. Verfahren nach Anspruch 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß
beide Verfahrensstufen gleichzeitig durch Aufheizen mit
einem Wasserstoffstrom in Betrieb genommen werden.
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DE19944426391 DE4426391C1 (de) | 1994-07-26 | 1994-07-26 | Verfahren zur vollständigen Hydrodechlorierung von Chlorkohlenwasserstoffen |
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RU95113229/04A RU95113229A (ru) | 1994-07-26 | 1995-07-21 | Способ полного гидродехлорирования хлоруглеводородов |
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- 1994-07-26 DE DE19944426391 patent/DE4426391C1/de not_active Expired - Fee Related
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RU95113229A (ru) | 1997-06-10 |
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