DE4425548A1

DE4425548A1 - Verfahren zur Produktion von Faserplatten

Info

Publication number: DE4425548A1
Application number: DE19944425548
Authority: DE
Inventors: Harald Boehler
Original assignee: Fritz Egger GmbH and Co OG
Current assignee: Fritz Egger GmbH and Co OG
Priority date: 1994-07-19
Filing date: 1994-07-19
Publication date: 1996-01-25

Description

Die Erfindung bezieht sich auf die Herstellung von Faserplat ten, insbesondere mittelharte Faserplatten, sogenannte MDF- Platten.

Ein Problem bei der Herstellung von Faserplatten liegt in dem vergleichsweise hohen Energieaufwand für die Trocknung der mit Leim vermischten Fasern.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das Verfahren und na mentlich die Trocknung der mit Leim vermischten Fasern so durchzuführen, daß sich der Energieaufwand im Vergleich zu den bisherigen Verfahren reduziert.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das zur Trocknung der mit dem Leim vermischten Fasern benötigte Trock nungsgas, welches in den Trockner eingeleitet wird, auf die zur Erreichung der vor der nachfolgenden Sichtung, Formgebung und Aushärtung benötigte Restfeuchte dieser Fasern am Ausgang des Trockners auf die entsprechend dem Durchsatz des Trockners er forderliche Eintrittstemperatur dadurch eingestellt wird, daß ein von einer oder von mehreren Heißgasquellen mit einer über der Trocknereintrittstemperatur liegenden Temperatur gelieferter Luftstrom mit einem Teil der Abluft aus dem Trockner vermischt wird, wodurch sich ein reduzierter Energieaufwand für die Trocknung durch geringere Abluftverluste, eine geringere Ab luftmenge und eine höhere Wasserdampfbeladung des aus dem Trocknungsprozeß abzuführenden Abluftstromes ergibt.

Zudem wird in vielen Fällen die höhere Faseraustrittstemperatur für die Produktion vorteilhaft sein.

Zweckmäßige Ausgestaltungen und vorteilhafte Weiterbildungen des Verfahrens sind nachfolgend beschrieben.

Die Produktion von Faserplatten, insbesondere von MDF-Platten (medium density fiberboard), erfordert auf Grund der nach der Zerfaserung und Vermischung mit dem Leim vor der Formgebung und Aushärtung erforderlichen Teilentfeuchtung dieses Leim-Faser- Gemisches einen hohen Energieaufwand für diesen Trocknungspro zeß. Durch das erfindungsgemäße Verfahren kann dieser Energie aufwand reduziert werden, und gleichzeitig lassen sich andere Vorteile erreichen.

Gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren wird der von einer oder von mehreren Heißgasquellen gelieferte Heißluftstrom mit Abluft aus dem Trockner vermischt und so die Temperatur des in dem Trockner eingeleiteten Trocknungsgases entsprechend den im praktischen Betrieb vorwiegend durch schwankende Produktions mengen meist für die dort notwendige Entfeuchtung ebenfalls schwankenden Temperaturerfordernissen angepaßt. Daneben kann in begrenztem Umfang noch eine Anpassung des Energieeintrages in den Trockner durch Variation der in diesen eingebrachten Menge an Trocknungsluft erfolgen.

Wie ersichtlich wird bei schwankendem Energiebedarf für den Trocknungsvorgang der Bedarf an Heißgas ebenfalls entsprechen den Schwankungen unterliegen. Es ist möglich durch Beimischung von Außenluft und/oder von sonstigen Luftströmen den Anteil der zur Einstellung der Trocknereintrittstemperatur erforderlichen Menge an rückgeführter Trocknerabluft zu reduzieren. Eine sol che Beimischung kann vorteilhaft sein für die Produktion von bestimmten Plattenstärken und/oder von Platten mit bestimmten Eigenschaften und/oder für die Verwendung gleicher Leime bei unterschiedlichen Plattenstärken, damit der Trocknungsprozeß und/oder die Endfeuchte des zu trocknenden Fasergemisches den jeweiligen Erfordernissen entsprechend günstig beeinflußt wer den kann.

Insbesondere dann wenn als eine Heißgasquelle Gasmotoren oder Gasturbinen eingesetzt werden läßt sich das erfindungsgemäße Verfahren mit besonderem Vorteil verwenden. Es kann dann die Resourcen schonende Kraft-Wärmekopplung mit hohen Wirkungsgra den realisiert werden. Vielfach wird es richtig sein, die Heiß gasmenge und die Gasmotoren bzw. Gasturbinen entsprechend den schwankenden betrieblichen Erfordernissen festzulegen und sich dabei auf den mittleren Betriebszustand abzustimmen und für Zeiten mit einem höheren Energiebedarf eine regelbare Zuführung zusätzlicher Trocknungsenergie durch eine weitere Wärmequelle vorzunehmen.

Weiter kann es vorteilhaft sein zum Zwecke der Vorbeugung gegen eine Taupunktunterschreitung in der Rückführleitung und/oder für einen zusätzlichen Energieeintrag in den Trockner die rück geführte Trocknerabluft aufzuwärmen, wofür sich verschiedene Möglichkeiten anbieten. Als besonders vorteilhaft erscheint hier insbesondere bei eigener Stromerzeugung ein elektrisch be heizbares Register, über welches dieser rückgeführte Luftstrom geleitet wird. Zur Vermeidung von Brandgefahren können diese Heizstäbe zudem dauernd oder zyklisch auch in getrennten Sek tionen aufeinanderfolgend auf eine Temperatur erwärmt werden welche einer Ablagerung von dem Rückluftstrom mitgetragener Stoffe entgegenwirkt oder zum Abtrag solcher Stoffe von den Heizelementen führt.

Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbei spiels näher erläutert.

Die Figur zeigt schematisch eine Anlage zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens.

In einen Trockner 1 werden beleimte hochfeuchte Fasern 2 einge leitet. Vom Austrittsende des Trockners 1 werden die Fasern über eine Verbindungsleitung 3 einem Abscheider 4 zugeführt, aus dem die getrockneten Fasern 5 nach unten und die Trock nungsabluft 6 nach oben austreten.

An der Zweigstelle 7 wird ein Teil dieser Abluft 6 abgezweigt und mittels eines Förderventilators 8 durch eine Rückleitung 9 einem Mischer 10 zugeführt, in dem es mit Heißgas 11 gemischt wird, das aus in einem Heißgaserzeuger 12 erwärmter Frischluft 13 besteht.

Aus dem Mischer 10 wird das das heiße Trocknungsgas 14 bildende Gasgemisch mittels eines Förderventilators 15 dem Trockner 1 zugeführt.

Claims

Verfahren zur Produktion von Faserplatten, bei dem Fasern mit Leim vermischt, die leimhaltigen Fasern (2) mittels eines Trocknungsgases (14) auf eine Restfeuchte getrocknet werden, worauf die Fasern (5) vom Trocknungsabgas (6) getrennt, ge schichtet, gepreßt und ausgehärtet werden, dadurch gekennzeich net, daß das zur Trocknung der mit dem Leim vermischten Fasern (2) benötigte Trocknungsgas (14), welches in den Trockner (1) eingeleitet wird, auf die zur Erreichung der vor der nachfol genden Sichtung, Formgebung und Aushärtung benötigte Rest feuchte dieser Fasern (5) am Ausgang des Trockners (1) auf die entsprechend dem Faserdurchsatz des Trockners (1) erforderliche Eintrittstemperatur dadurch eingestellt wird, daß ein von einer oder von mehreren Heißgasquellen (12) mit einer über der Trock nereintrittstemperatur liegenden Temperatur gelieferter Luft strom (11) mit einem Teil der Abluft (6) aus dem Trockner (1) vermischt wird, wodurch sich ein reduzierter Energieaufwand für die Trocknung durch geringere Abluftverluste, eine geringere Abluftmenge und eine höhere Wasserdampfbeladung des aus dem Trocknungsprozeß abzuführenden Abluftstromes (6) ergibt.