DE4425467A1 - Zylinderkopfverschraubung einer Brennkraftmaschine - Google Patents
Zylinderkopfverschraubung einer BrennkraftmaschineInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Zylinderkopfverschraubung einer Brennkraftmaschine gemäß
dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
Zylinderkopfschrauben von insbesondere aus Leichtmetall gefertigten
Brennkraftmaschinen sind z. B. nach einem Kaltstart hohen Belastungen ausgesetzt.
Diese Belastungen resultieren aus den unterschiedlichen thermischen Dehnungen
zwischen den Gehäuseteilen der Brennkraftmaschine einerseits und den
Zylinderkopfschrauben andererseits. Während sich die aus z. B. einer
Aluminiumlegierung gefertigten, durch den Verbrennungsprozeß im Brennraum relativ
schnell erwärmten Bauteile wie Zylinderkopf und angrenzende Bereiche des
Zylinderblockes in vergleichsweise hohen Beträgen dehnen, bleiben die aus einer
Stahllegierung gefertigten, nahezu entlang ihrer gesamten Länge luftspaltisolierten
Zylinderkopfschrauben relativ lange auf einem niedrigen Temperaturniveau und
unterliegen einer geringeren Dehnung. Infolge dessen tritt in einem bestimmten
Zeitintervall eine starke Überhöhung der mittels der Zylinderkopfschrauben
übertragenen Schraubenkräfte auf. Dieses kann in den Auflageflächen des
Zylinderkopfes für die Köpfe der Zylinderkopfschrauben zu unerwünschtem Fließen des
Werkstoffes führen.
Die Schraubenkraftüberhöhung tritt zudem in unterschiedlichem Maße bei den
Zylinderkopfschrauben einer Brennkraftmaschine auf, so daß es zu ungleichen
Dehnungen und infolge dessen ungleichen Pressungen an der zwischen Zylinderkopf
und Zylinderblock angeordneten Zylinderkopfdichtung kommen kann. Als Folge hiervon
kann diese Dichtung in ungünstigen Fällen stellenweise verbrennen, was zu einem
Totalausfall der Brennkraftmaschine führen kann.
Die vorgenannten Probleme treten in verstärktem Maße bei luftgekühlten
Brennkraftmaschinen auf.
Aus der DE-39 39 230 A1 ist es bekannt, Bohrungen für als Zuganker ausgebildete
Zylinderkopfschrauben nach dem Einsetzen der Schrauben mit einem dauerplastischen
Material zur Vermeidung von Korrosion, zur öldichten Abtrennung und zur Vermeidung
von Schraubenschwingungen auszugießen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die unerwünschte Überhöhung der von
Zylinderkopfschrauben einer Brennkraftmaschine übertragenen Schraubenkräfte
weitestgehend zu reduzieren.
Die Lösung dieser Aufgabe gelingt mit den Merkmalen des Patentanspruches 1.
Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den abhängigen Ansprüchen benannt.
Wenn bei einer Brennkraftmaschine in dem zwischen einem Schaft einer
Zylinderkopfschraube und den benachbarten Gehäusewandungen notwendigerweise
zu belassenden, als Ringraum ausgebildeten Spalt ein wärmeleitender Stoff
angeordnet ist, welcher stoffschlüssig sowohl mit dem Schaft wie auch mit den
Gehäusewandungen in Anlage steht, so ist mittels des im Vergleich zum Luftspalt
deutlich verbesserten Wärmeflusses eine vergleichsweise geringe zeitliche
Verzögerung zwischen der zunehmenden Erwärmung der Gehäuseteile und der
Zylinderkopfschrauben erreicht. Infolge dessen folgt die Dehnung der
Zylinderkopfschrauben schneller der Dehnung der Gehäuseteile, so daß das
Differenzmaß der Dehnung geringer ausfällt und die Schraubenkraftüberhöhung
deutlich reduziert ist.
Ein Fließen des Werkstoffes im Bereich der Schraubenkopfauflage ist verhindert und
eine ungleichmäßige Dehnung von Zylinderkopfschrauben beispielsweise eines
Zylinders ist auf ein die Zylinderkopfdichtung nicht beeinträchtigendes Maß reduziert.
Vorteilhafter Weise können somit vorhandene Zylinderkopfschrauben mit deutlich
höheren Sicherheitsreserven betrieben werden oder sie können kosten- und
gewichtsmindernd bezüglich ihrer geometrischen Abmessungen und ihrer
Werkstoffqualität optimiert werden.
In vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung kann als in dem Ringraum angeordneter
Stoff beispielsweise ein Drahtgestrick, ein feinkörniges Metallpulver oder eine
Aluminiumbuchse verwendet werden.
Ein Drahtgestrick kann kostengünstig als handelsübliches Bauteil verwendet werden,
wobei es aufgrund der axialen und radialen Stauchbarkeit so in den Ringspalt gesetzt
werden kann, daß es nach erfolgter Zylinderkopfverschraubung unter radialem Druck
an den benachbarten Bauteilen anliegt, wodurch ein guter Wärmeübergang
gewährleistet ist.
Ein Metallpulver mit feiner Körnung verdrängt die im Ringraum vorhandene Luft
weitgehend und stellt eine vergleichsweise große Oberfläche für einen
Wärmeübergang bereit. Aufgrund der örtlich hohen Temperaturen kann durch
geeignete Wahl des Metallpulvers ein Verschweißen der Körner herbeigeführt werden,
was aufgrund der dabei entstehenden, metallischen Brücken den Wärmefluß
verbessert. Eine einwandfreie Demontage der Zylinderkopfschrauben ist dabei
weiterhin gewährleistet.
Eine vergleichsweise weiche Aluminiumbuchse wird beim Einschrauben der
Zylinderkopfschrauben im Ringraum begrenzt gequetscht und stellt dadurch einen
großflächigen, stoffschlüssigen Wärmefluß bereit.
Alternativ kann der Ringraum mit einer Flüssigkeit, vorzugsweise Öl, gefüllt werden,
wobei zusätzliche Maßnahmen zur Abdichtung notwendig sind.
Wenn sich der Ringraum zumindest teilweise in allen von der
Zylinderkopfverschraubung erfaßten Bauteile erstreckt, so kann eine
Vergleichmäßigung des Wärmeflusses erzielt werden, so daß alle Bereiche des
Schraubenschaftes dabei weitgehend gleichmäßig erwärmt werden.
Eine fertigungstechnisch günstige und einfach zu montierende, wärmeleitende
Überbrückung des Ringraumes ergibt sich, wenn in diesen ein hülsenförmiger Körper
eingesetzt wird. Diese Hülse wird aus gut wärmeleitendem Material, beispielsweise
Kupfer oder einer Kupferlegierung, hergestellt. Durch Profilierung der Oberfläche dieser
Hülse ergibt sich auf einfache und günstige Weise eine gute Anlage sowohl an der
Zylinderkopfschraube als auch an der Bohrungswand. Diese Profilierung der
Oberfläche bzw. der Hülse kann beispielsweise durch Wellung in Längsrichtung, durch
Faltung oder Abwinkelung erfolgen. Neben der Profilierung in Längsrichtung bzw.
Achsrichtung der Zylinderkopfschraube ist auch eine entsprechende Profilierung,
Wellung oder Faltung senkrecht zur Achsrichtung denkbar.
Die Montage einer derartigen Hülse wird vereinfacht, wenn diese zumindest teilweise
an ihren Stirnseiten nach innen abgewinkelte oder abgerundete Abschnitte aufweist.
Eine derartige Hülse läßt sich einfach und kostengünstig durch Wickeln eines
Bandmateriales herstellen.
Eine weitere vorteilhafte Überbrückung des Ringspaltes ist durch ein bürstenförmiges
Drahtgeflecht möglich. Dabei können auf einfache Weise zwischen zwei gewickelten
Drähten etwa radial abstehende Einzelfäden zwischen diesen eingebunden sein, so
daß sich ein etwa bürstenförmiger Drahtaufbau ergibt, der um die
Zylinderkopfschraube gewickelt wird. Eine besonders gute Anlage der bürstenartigen
Einzelfäden ergibt sich, wenn diese auf der einen Seite so umgebogen werden, daß
ihre Enden im gewickelten Zustand Richtung Bohrungswand weisen, und am Umfang
der Zylinderkopfschraube die Längsdrähte möglichst dicht anliegen.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand einer Zeichnung näher
erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 eine Zylinderkopfverschraubung, teilweise gebrochen,
Fig. 2 ein schematisches Diagramm eines zeitlichen
Schraubenkraftverlaufes,
Fig. 3 einen Schnitt durch den Zylinderblock senkrecht zur Achsrichtung der
Zylinderkopfschraube,
Fig. 4a, 4b einen stark vereinfachten Schnitt durch ein bürstenförmiges
Drahtgeflecht.
Ein Zylinder 1 einer luftgekühlten Brennkraftmaschine weist einen Zylinderkopf 2 und
einen Zylinderblock 3 auf, welche jeweils zu Kühlzwecken verrippt sind.
Der Zylinder 1 ist mittels Zylinderkopfschrauben 4, welche den Zylinderblock 3
durchsetzen und sich am Zylinderkopf 2 abstützen, an einem Kurbelgehäuse 5
gehalten.
Die Zylinderkopfschraube 4 ist als Zuganker ausgeführt und weist einen sich auf einer
Auflagefläche 6 des Zylinderkopfes 2 abstützenden Kopfabschnitt 7, einen im
Kurbelgehäuse 5 eingedrehten Gewindeabschnitt 8 und einen dazwischen liegenden
Schaft 9 auf.
Im Zylinderkopf 2 und im Zylinderblock 3 sind Durchgangsöffnungen 10 und 11
angeordnet, deren Durchmesser größer ist als der des Schaftes 9, so daß ein als
Ringraum 12 ausgebildeter Spalt entsteht. Der Ringraum 12 durchsetzt mittels der
Durchgangsöffnung 11 eine Wandung 13 des Zylinderblockes 3 und erstreckt sich, eine
mit einer Zylinderkopfdichtung versehene Trennebene E durchsetzend abschnittsweise
im Zylinderkopf 2 und im Kurbelgehäuse 5.
Das in Fig. 2 wiedergegebene Diagramm zeigt in einer ersten Kurve 15 den
bekannten Verlauf der Überhöhung der Schraubenkraft N über der Zeit T nach einem
Kaltstart der Brennkraftmaschine.
Infolge der deutlich verschiedenen Dehnungen zwischen Zylinderkopf 2 und
Zylinderblock 3 einerseits und der Zylinderkopfschraube 4 andererseits, steigt die von
ihr zu übertragende Kraft N zunächst steil an, bis zu einem Zeitpunkt t1 von circa zwei
Minuten ein Maximum bei N1 erreicht ist. Anschließend fällt der Kurvenverlauf infolge
des zunehmenden Wärmeübergangs auf die Zylinderkopfschraube 4 allmählich ab.
Eine zweite Kurve 16 verdeutlicht den Kurvenverlauf mit einem in den Ringraum 12
eingelegten Drahtgestrick. Infolge des verbesserten, d. h. schneller verlaufenden
Wärmeüberganges von Zylinderkopf 2 bzw. Zylinderblock 3 auf die
Zylinderkopfschraube 4 dehnt diese sich schneller als zuvor. Das Differenzmaß
zwischen der Dehnung der Zylinderkopfschraube 4 und dem Verbund aus Zylinderkopf
2 und Zylinderblock 3 ist reduziert, so daß zu einem um circa 30 Sekunden früheren
Zeitpunkt t2 ein deutlich niedriger liegendes Maximum N2 der Schraubenkraft N
erreicht wird.
Die Differenz zwischen den Werten N1 und N2 beträgt, je nach Auslegung der
Verschraubung mehrere Kilonewton.
Bei dem in Fig. 3 dargestellten Ausführungsbeispiel ist in den Ringraum 12 eine Hülse
17 eingesetzt, die aus einem gewellten Bandmaterial besteht, das zu einer Hülse
gewickelt ist. Diese Hülse ist so ausgebildet, daß die Längserstreckung der
Wellenberge 18 und Wellentäler 19 in Achsrichtung der Zylinderkopfschraube 4
verlaufen. Im Einbauzustand dieser Hülse 17 liegen die Wellenberge 18 jeweils an der
Wandung der Bohrung an, während die Wellentäler am Umfang der
Zylinderkopfschraube 4 an liegen. Um eine einfache Montage zu ermöglichen, sind im
Bereich der beiden Stirnseiten die Wellenberge 18 nach innen abgerundet bzw.
abgewinkelt. Neben der in Fig. 3 dargestellten Wellung der Hülse ist auch eine andere
Profilierung der Oberfläche ohne weiteres möglich, z. B. eine Faltung in Dreiecksform,
in Rechteck- oder Trapezform. Das Material der Hülse 17 ist gut wärmeleitend und
kann beispielsweise Kupfer oder eine Kupferlegierung sein. Der Einsatz anderer
geeigneter, gut wärmeleitender Materialien ist ohne weiteres möglich.
In den Fig. 4a und 4b ist stark vereinfacht eine bürstenähnliche Drahtanordnung
dargestellt. Dabei werden beispielsweise zwei Längsdrähte 20 so gewickelt, daß
zwischen ihnen eine Vielzahl von Einzelfäden eingeklemmt sind, die etwa radial
abstehen und so eine langgezogene Bürste bilden. Durch Umwickeln der
Zylinderkopfschraube mit diesem bürstenähnlichen Draht ergibt sich ein günstiger
Wärmeübergang, da über die Wicklung und die Einbindung der Einzeldrähte 21 sich
ein gegenüber anderen Drahtgeflechten besser bestimmbarer, wärmeleitender Kontakt
ergibt. Durch Bestimmung der Drahtstärke der Längsdrähte 20 und Einbinden einer
definierten Anzahl von Einzeldrähten 21 je Längenabschnitt läßt sich eine vorgegebene
Anzahl von Kontaktflächen zwischen Einzeldraht 21 und Wand der Bohrung bzw.
Umfang der Zylinderkopfschraube festlegen. Ein besonders guter Wärmeübergang und
ein einfaches Wickeln des Drahtes um die Zylinderkopfschraube wird ermöglicht, wenn
die Richtung Zylinderkopfschraube radial abstehenden Teile der Einzeldrähte 21 nach
außen abgebogen werden (siehe Fig. 4b).
Claims (11)
1. Zylinderkopfverschraubung einer Brennkraftmaschine,
mit als Zuganker ausgeführten Zylinderkopfschrauben, deren zwischen einem
Kopfabschnitt und einem Gewindeabschnitt angeordneter Schaft einen Ringraum
belassend in Gehäusewandungen der Brennkraftmaschine angeordnet ist, dadurch
gekennzeichnet, daß in dem Ringraum (12) ein wärmeleitender Stoff angeordnet ist,
welcher mit dem Schaft (9) und den Gehäusewandungen in direkter Anlage steht.
2. Verschraubung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich der Ringraum
(12) einer Wandung (13) eines Zylinderblockes (3) durchsetzend abschnittsweise im
Zylinderkopf (2) und in einem Kurbelgehäuse (5) erstreckt.
3. Verschraubung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Stoff ein
Drahtgestrick in den Ringraum (12) eingelegt ist, welches unter radialem Druck am
Schaft (9) bzw. an den Gehäusewandungen anliegt.
4. Verschraubung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Stoff ein
Metallpulver feiner Körnung angeordnet ist.
5. Verschraubung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Stoff eine
Buchse bestehend aus einer Aluminiumlegierung angeordnet ist.
6. Verschraubung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Stoff eine
Hülse (17) angeordnet ist.
7. Verschraubung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Hülse (17)
eine profilierte Oberfläche hat.
8. Verschraubung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Hülse (17) so
in Achsrichtung der Zylinderkopfschraube profiliert ist, daß Teile (18) der Hülse (17) an
der Gehäusewandung anliegen und andere Teile (19) an der Zylinderkopfschraube
anliegen.
9. Verschraubung nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß
die Hülse (17) aus einem gewickelten Bandmaterial besteht.
10. Verschraubung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Stoff ein
bürstenförmig gewickeltes Drahtelement mit mindestens zwei Längsdrähten (20) und
einer Vielzahl von eingebundenen Einzeldrähten (21) angeordnet ist.
11. Verschraubung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß das
bürstenförmige Drahtelement um die Zylinderkopfschraube gewickelt ist.
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