DE4425114C2 - Ventil - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Ventil, insbesondere für eine
Vorrichtung zur Regelung eines Durchflusses mit einem in
einem Ventilgehäuse angeordneten kugelförmigen Ventilkör
per, der um eine Drehachse drehbar ist und einen Durchlaß
mit mindestens einer ersten Öffnung aufweist, deren
Ebenennormale sich im wesentlichen senkrecht zur Dreh
achse erstreckt.
Gebäude werden heute mit einer hohen Wärmedämmung errich
tet bzw. nachträglich mit einer hohen Wärmedämmung verse
hen; dies ist insbesondere aufgrund staatlicher Wärme
schutzverordnungen und -gesetze für Wohn- und Zweckbauten
bedingt. Hierdurch werden die zur Beheizung der Gebäude
erforderlichen Energieströme, insbesondere des Heizwas
sers, drastisch gesenkt. Da vor allem Fernwärmeanlagen
mit hoher Temperaturspreizung zwischen Vorlauf und Rück
lauf betrieben werden, sind die bei erhöhter Wärmedämmung
zur Beheizung eines Gebäudes erforderlichen Wärmemengen
und damit die Heizwassermengen äußerst gering. Diese
Mengen sind derart gering, daß bisher bekannte, den
Heizwasserdurchfluß automatisch steuernde Ventile nicht
mehr zuverlässig eingesetzt werden können, da deren
Auflösungen und Stellverhältnisse bei den sich ergebenden
geringen Durchflüssen eine stabile Regelung nicht mehr
zulassen. Wenn derartige bekannte Ventile eingesetzt
werden, ergeben sich vielmehr instabile, pendelnde Regel
kreise mit außerordentlich schlechtem Regelverhalten und
hierdurch schlechter Energieausnutzung.
Beispielsweise ist bei der Beheizung einer mittleren
Wohnung eine Heizleistung von 7 kW ausreichend. Bei einer
Temperaturdifferenz zwischen Vor- und Rücklauf auf der
Primärseite von beispielsweise 80°C ergeben sich bei 100%
Heizleistung Heizwasservolumenströme von lediglich 75 l
pro Stunde. Dieser schon relativ kleine Heizwasserbedarf
ist derart zu vermindern, daß in Teillastbereichen fein
fühlige Ventilstellungen gesichert durchgeführt werden
können. Bei einem gewünschten Dynamikbereich von bei
spielsweise 1 : 50 ergibt sich die Forderung, daß noch eine
sichere, stabile Regelung bei 1,5 l pro Stunde Durchfluß
gewährleistet ist.
Das DE 79 31 893 U1 betrifft ein Kugelventil mit einem in
einem Gehäuse angeordneten, drehbaren, kugelförmigen
Ventilkörper, der mit einem geradlinig verlaufenden, im
Querschnitt kreisförmigen Durchlaß versehen ist. Gleiches
gilt für das DE-GM 77 03 253. Hier sind zur Mengen- und/oder
Druckregelung noch zusätzlich in einem Einsatz
des Gehäuses kreisrunde Öffnungen ausgebildet, die mit
dem Durchlaß zusammenwirken.
Die GB 2 115 112 zeigt einem zylindrischen Durchlaß
eines kugelförmigen Ventilkörpers zugeordnete, sich unter
einem bestimmten Winkel dreieckförmig erweiternde Öffnun
gen, deren Öffnungswinkel mindestens 60° beträgt.
Die US 3,409,270 betrifft einen Hahn mit nahezu zylin
drischem bzw. leicht konischem Ventilkörper in Eck-Ven
tilausführung. Die Umfangsöffnung ist dabei als dreieck
förmiger Schlitz ausgebildet.
Die gattungsgemäße DE 41 43 306 C2 zeigt schließlich ei
nen Kugelhahn mit einem Gehäuse und einem darin angeord
neten Kugelküken, welches einen geraden, senkrecht zur
Drehachse verlaufenden Durchlaß aufweist. Das Kugelküken
wird über Ringdichtungen aus Metall und Graphit im Gehäu
se dicht gehalten, wobei eine Ringdichtung durch eine
koaxiale, zum Durchlaß wirkende Tellerfeder unter Ver
mittlung eines Winkel rings gegen das Kugelküken und
dieses gegen die andere Ringdichtung gedrückt wird.
Entsprechend der Funktion des Kugelhahns als solchem
weist der Durchlaß und weisen die Öffnungen des Durchlas
ses im Kugelküken und zugeordnete Öffnungen im Ventilge
häuse kreisförmigen Querschnitt auf. Damit ist der Kugel
hahn, wie dies eben bei einem Kugelhahn der Fall ist, nur
zum vollen Öffnen und Schließen geeignet, auf keinen Fall
aber zu einer in Abhängigkeit vom Drehwinkel definierten
Durchflußveränderung.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen solchen
Kugelhahn dahingehend weiterzuentwickeln, daß eine defi
nierte Abhängigkeit zwischen Drehstellung und Durchlaß
querschnitt erreichbar ist und demgemäß ein solches
Ventil in einer automatisch arbeitenden Regelvorrichtung
insbesondere mit mehreren Steuergrößen einsetzbar ist.
Erfindungsgemäß wird die genannte Aufgabe bei einem
Ventil der eingangs genannten Art dadurch gelöst, daß der
Ventilkörper in einem Lager aus zwei ihn aufnehmenden und
an ihn angepaßten Lagerschalen im Ventilgehäuse gelagert
ist, daß der Durchlaß des Ventilkörpers L-förmig ausge
bildet ist und daß die erste Öffnung des Durchlasses mit
einer Öffnung in einer der Lagerschalen zusammenwirkt,
wobei mindestens eine der Öffnungen als sich in Umfangs
richtung um die Drehachse erstreckender Schlitz mit
definierten Querschnittsabmessungen ausgebildet ist.
Durch ein im Ventilgehäuse angeordnetes Lager mit zwei
Lagerschalen, dessen Innenseite an den Ventilkopf ange
paßt ist, d. h. kalottenförmig ausgebildet ist, ist eine
einfache Lagerung mit geringer Reibung für den kugelför
migen Ventilkörper zu erreichen, damit dieser durch einen
im Hinblick auf die zur Verfügung stehende Energie rela
tiv schwachen Antrieb zur Veränderung der Größe der
Durchflußöffnung angetrieben werden kann. Die Ausbildung
einer der Öffnungen mit Flächennormale senkrecht zur
Drehachse in Form eines sich in Umfangsrichtung um die
Drehachse erstreckenden Schlitzes mit definierten Quer
schnittsabmessungen ergibt erst die Möglichkeit einer
definierten Steuerung bzw. Regelung des Durchlaßquer
schnittes, nämlich der Regelung des Durchlaßquerschnitts
in einfacher Abhängigkeit von der Drehwinkelstellung des
Ventilkörpers. Durch den L- oder winkelförmig ausgebilde
ten Durchlaß im Ventilkörper mit einer Öffnung mit Flä
chennormale parallel zur Drehachse wird zusätzlich die
unmittelbare Zuordnung eines weiteren Ventils zum erfin
dungsgemäßen Ventil zur Steuerung oder Regelung einer
anderen Durchflußgröße als der, die durch das erfindungs
gemäße Ventil über dessen sich in Umfangsrichtung er
streckenden Schlitz geregelt wird, ermöglicht. Auf diese Weise
kann der Schlitz beispielsweise zur Durchflußregelung in
Abhängigkeit von der Temperaturmessung eingesetzt werden,
während ein anderes Ventil zur Volumenstromregelung
dient. Entsprechend ist so das erfindungsgemäße Ventil
als Wirkdruckgeber zur Volumenstromregelung und verstell
bare Regeltoreinheit für die Temperaturregelung einsetz
bar.
Statt eines üblichen linear arbeitenden Hubventils ver
wendet die Erfindung einen kugelförmigen Ventilkörper.
Umstellbare Kugeldurchlässe dienen bei Absperrhähnen oder
Kugelschiebern lediglich zum vollen Öffnen bzw. Schließen
eines Durchlasses, nicht aber zur genauen Steuerung oder
Regelung eines Durchflusses über einen größeren Dynamik
bereich. Um dies zu erreichen, sieht die Erfindung wei
terhin eine Öffnung, sei es im Ventilkörper selbst, sei
es in einer diesem zugeordneten Lager, vor, die einen
genau definierten Querschnitt aufweist und insbesondere
in Umfangsrichtung um die Drehachse eine größere Erstreckung
aufweist als in Querrichtung hierzu (Breite) paral
lel zur Drehachse.
Je nach gewünschtem Steuerverhalten kann die Breite der
Öffnung über die Länge hin konstant sein oder sich über
die Länge hin in definierter Weise, insbesondere linear,
ändern; in letzterem Falle hätte die Öffnung die Form
eines gestreckten Dreiecks.
In bevorzugter Ausgestaltung besteht das Lager aus aus
wechselbaren Halbschalen. Das Lager wird gegen den Ven
tilkörper gedrückt. Da das Lager aus Halbschalen besteht,
so wird eine der Halbschalen elastisch gegen den Ventil
körper und hierdurch dieser gegen die andere Halbschale
gedrückt; zum Andrücken können Federn, wie Tellerfedern,
vorgesehen sein, die beispielsweise in der Zuflußöffnung
der Vorrichtung angeordnet sind, und ihr Widerlager an
einem Seegerring oder dergleichen. Die Öffnung und Auf
nahme des Lagers und des von diesem umgebenen Ventilkör
pers kann dabei eine einfache zylindrische Bohrung in
einem Ventilgehäuse sein.
In weiteren bevorzugten Ausgestaltungen kann vorgesehen
sein, daß das Lager im wesentlichen zumindestens teilku
gelförmige Außenkonturen aufweist oder daß die Außenkon
tur des Lagers zylindrisch ist, wobei insbesondere die
dem Ventilkörper zugewandte Innenseite des Lagers aus
PTFE besteht.
Weiterbildungen sehen vor, daß das gesamte Lager aus PTFE
besteht oder daß das Lager aus Metall, insbesondere
Bronze, besteht.
Der Ventilkörper wird vorzugsweise durch einen elektri
schen Drehantrieb angetrieben, der wiederum durch eine
Führungsgröße gesteuert wird, wie beispielsweise eine
durch einen Temperaturfühler gemessene Temperatur.
Der Drehwinkel des Ventilkörpers wird vorzugsweise be
grenzt, und zwar durch einen stationären oder ortsfesten
Anschlagsstift und ein entsprechendes Anschlagselement am
Ventilkörper.
Um das erfindungsgemäße Ventil jeweils unterschiedlichen
Einsatzbedingungen anpassen zu können, sieht eine bevor
zugte Weiterbildung vor, daß die Begrenzung des Drehwin
kels einstellbar ist, wobei insbesondere eine betätigbare
Verstelleinrichtung zur Begrenzung des Drehwinkels des
Ventilkörpers vorgesehen ist. Konkret wird dies dadurch
realisiert, daß die Verstelleinrichtung einen Teilzahn
radkranz mit einer Anschlagwand aufweist, wobei der
Teilzahnradkranz über eine Zahnspindel von außen her
einstellbar ist.
In Weiterbildung kann eine Notstellfunktion für den
Ventilkörper vorgesehen sein, wobei insbesondere vorgese
hen ist, daß an einer Drehspindel für den Ventilkörper
eine vorgespannte Schraubenfeder angreift, um den Ventil
körper bei Freigabe vom Antrieb in eine Sicherheits-End
stellung zu bewegen, und der Antrieb für den Ventilkörper
unter elektromagnetischer Wirkung entgegen einer Entkopp
lungsfeder ankoppelbar ist.
Wenn die Vorrichtung zur Volumenstromregelung eingesetzt
werden soll, so sehen Weiterbildungen eine Volumenstrom
regeleinrichtung vor, wobei die erste Ventilanordnung als
Wirkdruckgeber für die zweite Ventilanordnung dient und
wobei insbesondere ein Membranantrieb vorgesehen ist,
dessen eine Kammer mit dem Einlaß zum ersten Ventil in
Verbindung steht, während dessen andere Kammer mit der
Auslaßöffnung des ersten Ventils in Verbindung steht.
Es hat sich überraschenderweise herausgestellt, daß die
definierte Öffnung oder Steueröffnung, die vorzugsweise,
wie gesagt, als kleiner Schlitz ausgebildet ist, sehr
unempfindlich gegenüber Verschmutzung ist, da der Schlitz
mit einer relativ hohen Strömungsgeschwindigkeit durch
strömt wird, so daß sich Schmutzteilchen nicht im Bereich
des Schlitzes ablagern können.
Der Schlitz kann fertigungstechnisch in unterschiedlicher
Weise geschaffen werden, beispielsweise durch Laserbren
nen, Erodieren oder Stanzen in einem vorgegebenen Lager
teil oder aber durch Sintern oder Spritzgießen eines von
vornherein mit einem Schlitz versehenen Lagerteils.
Der Werkstoff für die Lagerteile kann in geeigneter Weise
gewählt werden, beispielsweise vollständig aus verstärk
tem oder unverstärktem PTFE bestehen oder aber aus einem
Sintermaterial oder aber Metall, wobei die anderen Mate
rilien vorzugsweise mit PTFE auf ihrer dem Ventilkör
per zugewandten Fläche beschichtet sind. Die Lagerteile
umgreifen vorzugsweise eine den Ventilkörper drehende
Spindel mit Ausnehmungen, zumindestens teilweise; hier
durch werden die Lagerteile gegen ein eigenes Verdrehen
gesichert.
Sowohl die Lagerteile als auch der Ventilkörper sind
auswechselbar, so daß durch Auswechseln des Elements mit
der definierten Öffnung sich die Vorrichtung an die
jeweiligen geforderten Einsatzbedingungen und Applikatio
nen anpassen läßt.
Wenn, wie dargestellt, als weiteres Ventil ein Hubventil
zur Volumenstromregelung vorgesehen ist, dann wirkt das
erstgenannte Dreh-Ventil, dessen eigentliche Aufgabe
beispielsweise die Temperatursteuerung ist, zusätzlich
als Wirkdruckgeber für die Volumenstromregelung. Über die
Öffnungsweise des ersten Dreh-Ventils wird der Sollwert
für den Volumenstromregler eingestellt.
Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich
aus den Ansprüchen und aus der nachfolgenden Beschrei
bung, in der Ausführungsbeispiele der Erfindung unter
Bezugnahme auf die Zeichnung im einzelnen erläutert sind.
Dabei zeigt:
Fig. 1 eine schematische Darstellung aus
einem bevorzugten Einbauort der
Vorrichtung zur Regelung eines
Durchflusses;
Fig. 2 eine bevorzugte Ausgestaltung der
Vorrichtung weitgehend im Längs
schnitt;
Fig. 3 eine Sicht auf ein erfindungsgemäßes
Ventil entsprechend dem Pfeil III
der Fig. 2;
Fig. 4 einen Schnitt durch die einstellbare
Begrenzungseinrichtung entsprechend
IV-IV der Fig. 2;
Fig. 5a eine Aufsicht auf ein Lagerteil für
einen Ventilkörper des erfindungsge
mäßen Ventils entsprechend dem Pfeil
A der Fig. 5b;
Fig. 5b einen Schnitt entsprechend B-B durch
das Lagerteil der Fig. 5a;
Fig. 6a eine Aufsicht auf eine andere Ausge
staltung eines Lagerteils entspre
chend den Pfeilen E der Fig. 6b
und 6c;
Fig. 6b einen Schnitt entsprechend D-D durch
das Lagerteil der Fig. 6a; und
Fig. 6c eine Seitenansicht auf das Lagerteil
der Fig. 6a entsprechend dem Pfeil
C.
Eine Vorrichtung 1 zum Regeln eines Durchflusses wird
beispielsweise im Vorlauf 2 oder Rücklauf 4 des Primär
kreislaufes oder der Versorgungsleitung einer Fernwärme
versorgung angeordnet. Mit 3 ist die Übergabestelle der
Fernwärme zu einem Abnehmer, wie beispielsweise einem
Mietshaus, bezeichnet, wobei die komplette Übergabesta
tion entweder einen Wärmetauscher aufweisen kann, wenn
die beiden Kreisläufe Versorgungskreislauf 2, 4 und
Abnehmerkreislauf 6 körperlich getrennt sind und in einem
solchen Wärmetauscher nur Wärme übergeben wird, oder aber
mit geeigneten Armaturen, wie Druckminderern, Ventilen
etc., versehen sein kann, wenn die Fernwärme-Flüssigkeit
vom Fernwärmekreislauf 2, 4 körperlich direkt zum Abneh
merkreislauf 6 übergeben wird. Im Abnehmerkreislauf 6
sind Verbraucher 7 angeordnet. Weiterhin ist eine Steuer- und
Regeleinheit 8 vorgesehen, mit der beispielsweise auf
die Vorrichtung 1 aufgrund einer Temperaturänderung am
Außentemperaturfühler 9 mit dem elektrischen Drehantrieb
eingewirkt wird.
Eine bevorzugte Ausgestaltung der Vorrichtung zum Steuern
eines Durchflusses mit mindestens einem erfindungsgemäßen
Ventil ist in der Fig. 2 dargestellt. Die Vorrichtung
weist einen Einlaß 11 und einen Auslaß 12 auf. Einlaß 11
und Auslaß 12 stehen über ein erfindungsgemäßes Dreh- oder
Kugelventil 13 und ein Hub- oder Kolbenventil 14
eines Volumendurchflußreglers 25 sowie eine von diesem
zum Auslaß 12 führende Leitung 16 in Verbindung.
Einlaß 11, Auslaß 12, Ventile 13, 14 und Verbindungslei
tung 16 sind in einem massiven Ventilgehäuse 17 angeord
net.
Das Dreh- oder Kugelventil 13 weist in der dargestellten
Ausführungsform zwei Lagerschalen bzw. Halbschalen 21, 22
auf, die zwischen sich einen kugelförmigen Ventilkörper
23 einschließen. Zur dichten Anlage wird die dem Einlaß
11 zugewandte Lagerschale 21 mittels Federn, hier Teller
federn 24, gegen den Ventilkörper 23 gedrückt, wobei das
Widerlager für die Tellerfedern 24 ein in das Ventilge
häuse 17 eingesprengter Seegerring 26 ist.
Der Ventilkörper 23 weist einen L-förmigen Durchlaß 27
mit einer Einlaß-Öffnung 28 und einer Auslaß-Öffnung 29
auf.
Die dem Ventileinlaß 11 zugewandte Lagerschale 21 weist
eine Öffnung 31 in Form eines Schlitzes auf, der sich in
Umfangsrichtung U (Fig. 5b) um die Drehachse DR des
Ventilkörpers 23 erstreckt bzw. in Umfangsrichtung U
seine größte Längserstreckung aufweist, während seine
Breite BR parallel zur Drehachse DR gerichtet ist (Fig.
5a-6c).
Der Durchlaß 27 ist durch zwei senkrecht im Ventilkörper
23 angeordnete Blindbohrungen gebildet, so daß die Öff
nungen 28, 29 Kreisquerschnitt haben. Der Durchmesser der
Einlaß-Öffnung 28 ist mindestens so groß wie die Maximal
erstreckung der Öffnung 31 in der Halbschale 21, so daß
die Durchflußcharakteristik ausschließlich durch die
Öffnung 31 bestimmt wird.
Grundsätzlich könnte die definierte Öffnung (hier Öffnung
31 in der Halbschale 21) auch im Ventilkörper 23 ausge
bildet sein; die Ausbildung der definierten Öffnung 31 in
der Halbschale 21 ist aber fertigungstechnisch einfacher
und mit größerer Genauigkeit zu verwirklichen als die
Ausbildung einer entsprechenden Öffnung im massiven
Metall-Ventilkörper 23.
Die definierte Öffnung 31 kann in der Halbschale 21 in
verschiedenartiger Weise ausgebildet werden, vorzugsweise
durch Laserbrennen, Erodieren, Stanzen, Sintern, Spritz
gießen oder dergleichen.
Der Werkstoff der Halbschalen 21, 22 ist abhängig vom
Verwendungszweck, vom Strömungsmedium und von der Medium
temperatur. Die Halbschalen 21, 22 können aus Sintermate
rialien, beschichteten Verbundwerkstoffen oder Metallen,
wie beispielsweise Bronze, bestehen. In der Regel weisen
die Halbschalen 21, 22 auf ihrer inneren, dem Ventilkör
per 23 zugewandten Seite zur Reduzierung der Reibung eine
PTFE-Beschichtung auf; die Halbschalen 21, 22 können
grundsätzlich auch vollständig aus PTFE hergestellt sein.
Die Fig. 5a, b und 6a-c zeigen unterschiedliche Ausge
staltungen der Halbschale 21 (die Halbschale 22 ist
entsprechend ausgebildet). Die Halbschale 21 der Fig.
5a und 5b besteht vollständig aus PTFE. Die Halbschale 21
weist eine Innenkontur 41 auf, die dem Ventilkörper 23,
hier einer Kugel, angepaßt ist, so daß die Innenkontur 41
eine Teilkugel- oder Kalottenfläche bildet.
Der Durchlaß 31 ist bei der Ausgestaltung der Fig. 5a und
5b ein V- oder dreieckförmiger Durchlaß mit, wie gesagt,
Haupterstreckungsrichtung in Umfangsrichtung U um die
Drehachse DR. Die Außenkontur der Halbschale 21 der Fig.
5a, 5b ist zylindrisch; dementsprechend ist die Aufnahme
44 für das Drehventil 13 im Ventilgehäuse 17 ebenfalls
eine zylindrische Bohrung, wie dies auch aus der Fig. 2
entnehmbar ist.
Die Lagerschalen 21 und 22 weisen an ihrer Ober- und
Unterseite, betrachtet senkrecht zur Haupterstreckungs
richtung des Durchlasses 31, Teilausnehmungen 46, 47 auf,
deren obere (46) dem Eingriff einer Antriebs-Spindel 51
eines Drehantriebs 52 dient, während die untere (47) der
Auslaß-Öffnung 29 des Ventilkörpers 23 zugeordnet ist
bzw. gegenüberliegt.
Die Einlaß-Lagerschale 21 wird durch einen Dichtring 48
dicht im Ventilgehäuse 17 gehalten.
Die Antriebs- oder Ventilspindel 51 greift mit einem im
Schnitt rechteckförmigen Eingriffsende 53 in einen ent
sprechend ausgeformten und angepaßten Schlitz 28 des
Ventilkörpers 23. Derart kann die Ventilspindel 51 den
Ventilkörper 23 um die Drehachse DR verdrehen.
Der Drehantrieb 52 ist vorzugsweise ein elektromotori
scher Drehantrieb, der beispielsweise, wie schon oben
erwähnt, durch einen Temperaturfühler, insbesondere einen
Außentemperaturfühler, 9 gesteuert wird.
Der Antrieb 52 kann, wie dies in der Fig. 2 angedeutet
ist, mit einer Notstellfunktion versehen sein. Hierzu
greift an der Drehspindel 51 eine gespannte Schraubenfe
der 53 mit ihrem einen Ende 54 an, während das andere
Ende 56 ortsfest festgelegt ist.
Wird die Antriebsspindel 51 vom elektromotorischen An
trieb entkoppelt, so dreht die Feder 53 die Antriebsspin
del 51 und damit den Ventilkörper 23 in eine Sicher
heits-Endposition, die in gewünschter Weise gewählt werden
kann, in der Regel aber den Durchlaß vom Einlaß 11 zum
Auslaß 12 sperrt bzw. lediglich einen minimalen Durchfluß
ermöglicht.
Eine drehfeste Verbindung zwischen Drehantrieb 52 und
Spindel 51 wird beispielsweise lediglich unter Einwirkung
eines Hub-Elektromagneten entgegen der Wirkung einer
Federkraft (alles nicht dargestellt) bewirkt; ergibt sich
ein Stromausfall, so daß der Drehantrieb 53 die Ventil
stellung des Ventils 13 nicht mehr steuern kann, so wird
in gleicher Weise der Hub-Elektromagnet entregt, so daß
die erwähnte Feder die Drehspindel 51 auskoppelt und
damit freigibt, so daß die Schraubenfeder 53 ihre oben
beschriebene Wirkung der Notstellfunktion bewirken kann.
Bei der in Fig. 2 dargestellten bevorzugten Ausführungs
form der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist darüber hinaus
der Verstellwinkel der Spindel 51 und damit des Ventil
körpers 23 beschränkt, und zwar auf maximal 900; der
tatsächliche Verstellwinkel kann darüber hinaus in geeig
neter Weise eingestellt werden.
An der Drehspindel 51 ist ein Radialansatz 61 ausgebil
det, der zunächst gegen einen stationären Anschlag 62 in
Form eines Stiftes anschlagen kann (Fig. 4).
Weiterhin erstreckt sich um einen Teil des Umfanges der
Spindel 51 ein Teilzahnkranz 63 mit einer Außenverzahnung
64, dessen eine sich radial zur Spindel 51 erstreckende
Stirnseite 65 den anderen Anschlag für den Radialansatz
61 bildet (in Fig. 4 gestrichelt dargestellt).
Zwischen den beiden in Fig. 4 dargestellten Positionen
ist der Radialansatz 61 und damit die Spindel 51 maximal
verstellbar.
Die Verzahnung 64 des Zahnkranzes 63 greift in eine im
Ventilgehäuse 17 eingesetzte Zahnschnecke 66 ein; diese
ist an einer von außen zugänglichen Stirnseite 67 mit
einer Eingriffsausnehmung 68, beispielsweise einem durch
einen Schraubenzieher angreifbaren Schlitz oder einem
Innensechskant, versehen, über den die Zahnschnecke 66
verstellt bzw. genauer verdreht werden kann. Beim Verdre
hen der Zahnschnecke 66 wird der mit dieser kämmende
Zahnkranz 63 um die Spindel 51 bzw. deren Drehachse DR
aus der in Fig. 4 dargestellten Position entgegen dem
Uhrzeigersinn verdreht; hierdurch kann der tatsächliche
Verstellwinkel der Spindel 51 und damit des Ventilkörpers
23 gegenüber den in der Fig. 4 angedeuteten 90° reduziert
werden.
Der Verstellwinkel des Ventilkörpers 23 ist damit in
gewünschter Weise einstellbar. Bei Verstellung des durch
den Zahnkranz 63 gegebenen Anschlags 65 für den Ansatz 61
wird die Maximalöffnung des Durchlasses 27 reduziert.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung 1 weist über das vorste
hend beschriebene Steuerventil 23 und dessen Drehantrieb
52 hinaus noch die erwähnte Volumenstromregeleinrichtung
25 auf. Diese weist das Hubventil 14 mit einem Ventilsitz
71 und einem Ventilkegel 72 auf. Der Ventilkegel 72 wird
durch einen Membranantrieb 73 mit einer Regelmembran 74
beaufschlagt, die in einem Membrangehäuse 76 an ihrem
Umfang eingespannt ist und über einen Membranteller 77
geführt ist, mit dem der Ventilkegel 71 über eine Ventil
stange 78 fest verbunden ist.
Durch die Ventilstange 78 führt eine Steuerbohrung 79 bis
in eine erste Kammer 81 des Membranantriebs 73, während
eine zweite Kammer 82 über eine Steuerleitung 83 mit dem
Einlaß 11 der Vorrichtung 1 in Verbindung steht. Die
Steuerbohrung 79 führt zur Auslaß-Öffnung 29 des
Dreh-Ventils 13.
Derart bildet das Dreh-Ventil 13 mit Ventilkörper 23 und
Einlaß-Lagerschale 21 den Wirkdruckgeber für die Volumen
stromregeleinrichtung 25.
Diese weist weiterhin eine Wirkdruckfeder 84 auf, die zum
Auswiegen der Druckdifferenz zwischen der Steuerleitung
83 und dem Auslaß 29 und damit der Kammer 82 und der
Kammer 81 des Membranantriebs dient.
Durch die Erfindung wird ein Ventil für eine Vorrichtung
zum Steuern bzw. Regeln eines Durchflusses insbesondere
in einer Fernwärmeanlage und hier im Vorlauf oder Rück
lauf des Versorgerkreises geschaffen, die eine sehr
genaue und empfindliche Steuerung sowie Regelung des
Durchflusses über einen großen Dynamikbereich bei sehr
geringen, minimalen Durchflüssen ermöglicht.
Claims (20)
1. Ventil, insbesondere für eine Vorrichtung zur
Regelung eines Durchflusses mit einem in einem
Ventilgehäuse (17) angeordneten kugelförmigen
Ventilkörper (23), der um eine Drehachse (DR)
drehbar ist und einen Durchlaß (27) mit mindestens
einer ersten Öffnung (28) aufweist, deren
Ebenennormale (EN) sich im wesentlichen senkrecht
zur Drehachse (DR) erstreckt, dadurch
gekennzeichnet, daß der Ventilkörper (23) in einem
Lager aus zwei ihn aufnehmenden und an ihn
angepaßten Lagerschalen (21, 22) im Ventilgehäuse
(17) gelagert ist, daß der Durchlaß (27) des
Ventilkörpers (23) L-förmig ausgebildet ist und daß
die erste Öffnung (28) des Durchlasses (27) mit
einer Öffnung (31) in einer der Lagerschalen (21,
22) zusammenwirkt, wobei mindestens eine der
Öffnungen (28, 31) als sich in Umfangsrichtung (U)
um die Drehachse (DR) erstreckender Schlitz mit
definierten Querschnittsabmessungen ausgebildet
ist.
2. Ventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Längserstreckung der Öffnung (31) definierter
Querschnittsabmessungen in Umfangsrichtung (U) um
die Drehachse (DR) wesentlich größer ist als die
Breitenabmessungen (BR) der Öffnung (31) parallel
zur Drehachse (DR).
3. Ventil nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Öffnung (31) defi
nierter Querschnittsabmessungen eine über ihre Länge
hin konstante Breite (BR) aufweist.
4. Ventil nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Öffnung (31) definierter
Querschnittsabmessungen eine sich über die Länge hin linear
verändernde Breite aufweist.
5. Ventil nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die Öffnung (31) definierter Querschnittsabmessungen die
Form eines Dreiecks aufweist.
6. Ventil nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Öffnung (31) defi
nierter Querschnittsabmessungen im Lager (21, 22)
ausgebildet ist.
7. Ventil nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Lagerschalen (21,
22) auswechselbar sind.
8. Ventil nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das Lager (21, 22)
elastisch gegen den Ventilkörper (23) gedrückt wird.
9. Ventil nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß
das Lager (21, 22) durch eine Feder (24) gegen den
Ventilkörper (23) gedrückt wird.
10. Ventil nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das Lager (21′, 22′) im
wesentlichen zumindestens teilkugelförmige Außenkon
turen aufweist.
11. Ventil nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß die Außenkontur des Lagers (21,
22) zylindrisch ist.
12. Ventil nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die dem Ventilkörper
(23) zugewandte Innenseite des Lagers (21, 22; 21′,
22′) aus PTFE besteht.
13. Ventil nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das gesamte Lager aus
PTFE besteht.
14. Ventil nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch
gekennzeichnet, daß das Lager aus Metall, insbeson
dere Bronze, besteht.
15. Ventil nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das Lager (21, 22; 21′,
22′) drehgesichert im Ventilgehäuse (17) angeordnet
ist.
16. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch eine Volumenstromregeleinrich
tung (25).
17. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch ein Volumenstromregelventil
(14) in Reihe zu dem ersten Ventil.
18. Vorrichtung nach Anspruch 16 oder 17, dadurch ge
kennzeichnet, daß die erste Ventilanordnung als
Wirkdruckgeber für die zweite Ventilanordnung dient.
19. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 16 bis 18,
gekennzeichnet durch einen Membranantrieb, dessen
eine Kammer (82) mit dem Einlaß (11) zum ersten
Ventil (13) in Verbindung steht, während dessen
andere Kammer (81) mit der Auslaßöffnung (29) des
ersten Ventils (13) in Verbindung steht.
20. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 16 bis 19,
gekennzeichnet durch eine Wirkdruckfeder zum Auswie
gen der Druckdifferenz der beiden Kammern (81, 82).
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AT0112795A AT405438B (de) | 1994-07-15 | 1995-07-03 | Vorrichtung zum steuern eines durchflusses mit mindestens einem ventil |
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ID=6523299
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DE7931893U1 (de) * | 1979-11-12 | 1980-02-14 | Asahi Yukizai Kogyo Co., Ltd., Nobeoka, Miyazaki (Japan) | Kugelventil |
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- 1995-07-13 IT ITMI951500A patent/IT1275523B/it active IP Right Grant
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