DE4422173C2 - Schaltungsanordnung zur Umschaltung eines sich in einem Steuersystem befindenden Mikroprozessors in einen Boots-Trap-Modus, insbesondere für ein Kraftfahrzeug - Google Patents
Schaltungsanordnung zur Umschaltung eines sich in einem Steuersystem befindenden Mikroprozessors in einen Boots-Trap-Modus, insbesondere für ein KraftfahrzeugInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Schaltungsanordnung zur Umschaltung eines Mikropro
zessors, welcher in einem Steuergerät angeordnet ist, in einen Boots-Trap-Modus,
insbesondere für Kraftfahrzeuge, wobei zur Aktivierung des Boots-Trap-Modus an
einem Dateneingang des Mikroprozessors ein definierter Spannungspegel anlegbar
ist.
Es ist bekannt, daß Mikroprozessoren durch äußere Beschaltung in unterschiedliche
Betriebszustände versetzt werden können.
Aus der DE 36 39 169 A1 ist eine Halbleiterspeichervorrichtung bekannt, bei welcher
zur zuverlässigen Auslösung eines Testes an einen Eingang der Schaltung eine von
der üblichen Betriebsspannung abweichende Spannung angelegt wird.
Neue Mikroprozessorfamilien ermöglichen einen Betriebsmodus, nach dessen Akti
vierung nicht wie üblich das Programm im Programmspeicher des Mikroprozessors
sondern ein fest im Chip in Form einer Schaltungskonfiguration vorgegebenes Pro
gramm gestartet wird, welches die Übertragung von Daten über eine serielle Schnitt
stelle steuert. Im Anschluß an die Übertragung der Daten werden diese als Pro
grammcode behandelt und abgearbeitet. Dadurch ist der Mikroprozessor in der La
ge, verschieden Programme, die über die serielle Schnittstelle in den flüchtigen
Speicher (RAM) übertragen werden, je nach Anforderung auszuführen.
Auch nichtflüchtige Speicher des Mikroprozessors, die noch nicht oder falsch pro
grammiert sind, können mit Hilfe des in diesem Boots-Trap-Modus übertragenen
Programms programmiert werden.
Dieser Boots-Trap-Modus wird dadurch ausgelöst, daß an dem entsprechenden
Dateneingang des Mikroprozessors eine definierte Spannung bei Einschaltung der
Versorgungsspannung ansteht.
Nachteilig ist, daß es durch ungewollte Nebenschlüsse zur Auslösung dieser Be
triebsart kommen kann.
Insbesondere im Bereich der Kraftfahrzeugtechnik würde die Aktivierung dieser Be
triebsart Störungen im Programmablauf des Mikroprozessors und somit Fehlfunktion
des Steuergerätes nach sich ziehen, so daß die Fahrzeugsicherheit nicht ausrei
chend garantiert werden kann.
Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, eine Schaltungsanordnung anzuge
ben, welche eine zuverlässige Auslösung des Boots-Trap-Modus eines Mikroprozes
sors gewährleistet.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch die Merkmale des Kennzeichens des An
spruchs 1 gelöst.
Der Vorteil der Erfindung besteht darin, daß nur durch eine bewußt an der externen
Steuerleitung ausgelösten Spannungspegel eine Aktivierung des Boots-Trap-Modus
möglich wird.
Dadurch wird sichergestellt, daß keine im Steuersystem auftretende Spannung diese
Betriebsart auslösen kann.
In einer Ausgestaltung wird als externe Signalleitung die im Steuergerät vorhandene
Diagnose-Leitung genutzt.
Durch diese Maßnahme ist es möglich, ohne zusätzliche Zuleitungen nach außen,
wahlweise in die gewünschte Betriebsart zu schalten.
Aufgrund dieser sehr einfachen Anordnung werden zusätzliche Steckverbindungen
im Steuergerät eingespart. Außerdem ist ein problemloser Austausch von Steuerge
räten möglich, welche bereits in das Endprodukt eingebaut sind, z. B. wenn der Ein
satz von elektrisch löschbaren, nichtflüchtigen Programmspeichern gewünscht wird.
Diese können dann ohne zusätzlichen Verdrahtungsaufwand im eingebauten Zu
stand nach Aktivierung des Boots-Trap-Modus programmiert werden.
Aufgrund der erfindungsgemäßen Schaltungsanordnung ist eine Überprüfung der
Steuerschaltung ohne programmiertes EPROM möglich. Dies erleichtert und verbil
ligt den Fertigungsablauf, da Fertigungsfehler frühzeitig erkannt werden können.
Vorteilhafterweise wird der Spannungspegel dem Halbleiterschalter über eine interne
Signalleitung des Steuersystems zugeführt. Dabei wird der Mikroprozessor von einer
Überwachungsschaltung, vorzugsweise einem weiteren Mikroprozessor, überwacht,
welcher im Bedarfsfall das entsprechende Signal zur Aktivierung des Boots-Trap-
Modus auslöst.
Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeich
net.
Die Erfindung läßt zahlreiche Ausführungsformen zu. Drei davon sollen anhand der
in der Zeichnung dargestellten Figuren näher erläutert werden.
Es zeigt
Fig. 1: erfindungsgemäße Schaltungsanordnung zur Auswertung einer absoluten
Spannung
Fig. 2: erfindungsgemäße Schaltungsanordnung zur Auswertung einer relativen
Spannung
Fig. 3: erfindungsgemäße Schaltungsanordnung zur Auswertung eines Span
nungsbereiches.
Gleiche Teile sind in den Figuren mit gleichen Bezugszeichen versehen.
In der Kraftfahrzeugtechnik werden Mikroprozessoren in Steuergeräten verwendet,
welche beispielsweise in Einspritzmenge oder die Luftmassenzufuhr eines Verbren
nungsmotors steuern.
Gemäß Fig. 1 enthält das Steuergerät einen Mikroprozessor µP, der über Emfpangs-
R × D und Sendeleitungen T × D mit einer Signalaufbereitung S verbunden ist.
Die Signalaufbereitung S kommuniziert über eine Diagnose-Leitung mit einem exter
nen Rechner. Diese Diagnose-Leitung ist als serielle Eindrahtschnittstelle ausge
führt
Ein Mikroprozessor, der die als Boots-Trap-Modus bezeichnete Betriebsart ermög
licht, ist beispielsweise der 80 C 167 der Firma Siemens.
Der am Eingang E des Mikrocomputers µP liegende pull-down Widerstand R2 ist zur
Aktivierung des Boots-Trap-Modus gegen Masse zu schalten.
An der Diagnose-Leitung liegt eine absolute Spannung Ub an, die größer ist als die
Batteriespannung an Klemme 30 des Kraftfahrzeuges. Über eine in Sperrichtung
gepolte Zener-Diode Z1 ist die Diagnose-Leitung mit dem Steuereingang des Halb
leiterschalters verbunden. Bei Überschreiten der Zenerspannung wird die Zener-
Diode Z1 leitend und steuert über einen Spannungsleiter R3, R4, die Basis des
Halbleiterschalters T1 an. Um ein sicheres Schalten des Transistors T1 zu erreichen,
muß die Spannung Ub an der Diagnose-Leitung größer sein als die Zenerspannung
der Diode Z1, so daß der Widerstand R2 an Masse liegt.
Der Mikroprozessor µP wird von der erfindungsgemäßen Schaltungsanordnung beim
Einschalten der Versorgungsspannung so in den Boots-Trap-Modus geschaltet. An
schließend wird im Boots-Trap-Modus ein Programmierprogramm über die Diagno
se-Leitung übertragen, welches in der Lage ist, ebenfalls über die serielle Schnitt
stelle übertragene Daten in den Programmspeicher zu schreiben.
Gemäß Fig. 2 hat die Diagnose-Leitung in bekannten Ausführungen von Motorsteu
erelektroniken einen Pull-up-Widerstand R1 nach Batteriespannung Klemme 30
Dauerplus. Parallel dazu liegt die Batteriespannung Klemme 30 über einen Wider
stand R5 am Steuereingang eines zweiten Transistors T2. Die Diagnoseleitung ist
auch hier mit der Kathode einer Zener-Diode Z2 verbunden, deren Anode an den
Emitter des zweiten Transistors T2 führt. Der Kollektor des
Transistors T2 ist über den Spannungsteiler R3, R4 mit der
Basis des Halbleiterschalters T1 verbunden.
Wenn die Diagnose-Leitung von außen mit einer Spannung Ub
beaufschlagt wird, die mindestens um die Zenerspannung der
Zenerdiode Z2 höher ist als die Batteriespannung Klemme 30,
wird der Transistor T2 allmählich leitend und der
Schalttransistor wird eingeschaltet. Dadurch liegt der
Dateneingang E des Mikroprozessors µP über den Pull-down-
Widerstand R2 an Masse.
Der absolute Wert der Spannung an Klemme 30 des Kraftfahr
zeuges ist dabei genauso wenig entscheidend, wie die Span
nung an der Diagnose-Leitung. Es wird nur die Überspannung
ausgewertet.
In dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 3 wird ein Fenster
komparator benutzt, um die Spannung Ub an der Diagnose-
Leitung auszuwerten.
Der Fensterkomparator besteht aus zwei Operationsver
stärkern OP1 und OP2, die über die kaskadierte Beschaltung
ihrer Eingänge über die Widerstände R7, R8, R9 zwischen
Batteriespannung und Masse sowie über die Widerstände R10,
R11 zwischen Diagnose-Leitung und Masse einen bestimmten
Spannungsbereich definieren.
Befindet sich die an der Diagnose-Leitung anliegend ex
terne Spannung Ub innerhalb dieses Bereiches, werden beide
Operationsverstärker OP1 und OP2 an ihrem Ausgang hoch
ohmig und der Transistor T1 wird über den Widerstand R6
angesteuert. Der Eingang E des Mikroprozessors µP liegt
über den pull-down-Widerstand R2 an Masse.
Liegt die Spannung an der Diagnose-Leitung oberhalb der
Schwelle a, wird der Operationsverstärker OP1 niederohmig
nach Masse und der Transistor T1 wird dadurch ausgeschal
tet und hochohmig.
Vergleichbares gilt, wenn die Spannung Ub an der Diagnose-
Leitung unterhalb der Schwelle b liegt. Der Operationsver
stärker OP2 wird dann niederohmig nach Masse und schaltet
seinerseits den Transistor T1 aus.
Claims (10)
1. Schaltungsanordnung zur Umschaltung eines in einem Steuergerät angeord
neten Mikroprozessors in einen Boots-Trap-Modus, insbesondere für Kraftfahr
zeuge, wobei zur Aktivierung des Boots-Trap-Modus an einen Dateneingang
des Mikroprozessors ein definierter Spannungspegel anlegbar ist, dadurch ge
kennzeichnet, daß ein Halbleiterschalter (T1) in Abhängigkeit von einem über
eine Signalleitung des Steuersystems zugeführten Spannungssignal (Ub) den
Dateneingang (E) des Mikroprozessors (µP) an den definierten Spannungspe
gel (Masse) schaltet, wobei das zugeführte Spannungssignal (Ub) größer ist als
die Betriebsspannung (Kl. 30) des Steuersystems.
2. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Spannungspegel (Ub) dem Halbleiterschalter (T1) über eine externe Signallei
tung des Steuersystems zuführbar ist.
3. Schaltungsanordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
externe Signalleitung über eine in Sperrichtung gepolte Zener-Diode (Z1, Z2)
mit dem Steuereingang des Halbleiterschalters (T1) verbunden ist.
4. Schaltungsanordnung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Anode der Zenerdiode (Z2) über die Kollektor-Emitter-Strecke eines Transistors
(T2) mit dem Steuereingang des Halbleiterschalters (T1) verbunden ist, wobei
die Basis des Transistors (T2) von der Betriebsspannung des Systems (Kl. 30)
speisbar ist.
5. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
der Halbleiterschalter (T1) den Dateneingang (E) des Mikroprozessors an den
definierten Spannungspegel (M) schaltet, wenn die an der externen Signallei
tung anliegende Spannung (Ub) innerhalb eines definierten Spannungsberei
ches liegt.
6. Schaltungsanordnung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der
Spannungsbereich durch einen Fensterkomparator (OP1, OP2, R7, R8, R9,
R10, R11) einstellbar ist.
7. Schaltungsanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die externe Signalleitung eine im Steuergerät selbst vor
handene Signalleitung ist.
8. Schaltungsanordnung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die
externe Signalleitung die Diagnoseleitung des Steuergerätes ist.
9. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Spannungspegel (Ub) dem Halbleiterschalter (T1) über eine interne Signallei
tung des Steuersystems zuführbar ist, welche eine Überwachungsschaltung mit
dem Mikroprozessor (µP) verbindet.
10. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß
der Halbleiterschalter (T1) den Dateneingang (E) des Mikroprozessors (µP) an
Masse schaltet.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19944422173 DE4422173C2 (de) | 1994-06-28 | 1994-06-28 | Schaltungsanordnung zur Umschaltung eines sich in einem Steuersystem befindenden Mikroprozessors in einen Boots-Trap-Modus, insbesondere für ein Kraftfahrzeug |
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Publications (2)
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DE4422173A1 DE4422173A1 (de) | 1996-01-04 |
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DE19944422173 Expired - Fee Related DE4422173C2 (de) | 1994-06-28 | 1994-06-28 | Schaltungsanordnung zur Umschaltung eines sich in einem Steuersystem befindenden Mikroprozessors in einen Boots-Trap-Modus, insbesondere für ein Kraftfahrzeug |
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Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4422173C2 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102006029910B4 (de) | 2005-06-29 | 2022-06-09 | Lg Display Co., Ltd. | Flüssigkristall-Anzeigevorrichtung mit Schutzschaltung und Verfahren zum geschützten Betreiben einer Flüssigkristall-Anzeigevorrichtung |
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---|---|---|---|---|
IT1291499B1 (it) * | 1997-02-05 | 1999-01-11 | Magneti Marelli Spa | Dispositivo atto a consentire la condivisione di una linea di comunicazione |
DE102008008160A1 (de) * | 2008-02-08 | 2009-08-13 | Conti Temic Microelectronic Gmbh | Verfahren zur Versorgung einer elektrischen Baugruppe in einem Fahrzeug aus einem Gleichspannungsbordnetz |
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DE3639169A1 (de) * | 1986-01-21 | 1987-07-23 | Mitsubishi Electric Corp | Halbleiterspeichervorrichtung |
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1994
- 1994-06-28 DE DE19944422173 patent/DE4422173C2/de not_active Expired - Fee Related
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