DE4422173A1 - Schaltungsanordnung zur Umschaltung eines sich in einem Steuersystem befindenden Mikroprozessors in einen programmfreien Betriebsmodus, insbesondere für Kraftfahrzeuge - Google Patents
Schaltungsanordnung zur Umschaltung eines sich in einem Steuersystem befindenden Mikroprozessors in einen programmfreien Betriebsmodus, insbesondere für KraftfahrzeugeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Schaltungsanordnung zur Um
schaltung eines Mikroprozessors, welcher in einem Steuer
gerät angeordnet ist, in einen programmfreien Betriebs
modus, insbesondere für Kraftfahrzeuge, wobei zur
Aktivierung des programmfreien Betriebsmodus an einem
Dateneingang des Mikroprozessors ein definierter Span
nungspegel anlegbar ist.
Es ist bekannt, daß Mikroprozessoren durch äußere Be
schaltung in unterschiedliche Betriebszustände versetzt
werden können.
Neue Mikroprozessorfamilien ermöglichen einen Betriebs
modus, nach dessen Aktivierung nicht wie üblich das
Programm im Programmspeicher des Mikroprozessors sondern
ein fest im Chip in Form einer Schaltungskonfiguration
vorgegebenes Programm gestartet wird, welches die Über
tragung von Daten über eine serielle Schnittstelle steuert.
Im Anschluß an die Übertragung der Daten werden diese als
Programmcode behandelt und abgearbeitet. Dadurch ist der
Mikroprozessor in der Lage, verschiedene Programme, die
über die serielle Schnittstelle in den flüchtigen Speicher
(RAM) übertragen werden, je nach Anforderung auszuführen.
Auch nichtflüchtige Speicher des Mikroprozessors, die noch
nicht oder falsch programmiert sind, können mit Hilfe des
in diesem Betriebsmodus übertragenen Programms pro
grammiert werden.
Dieser programmfreie Betriebsmodus wird dadurch ausgelöst,
daß an dem entsprechenden Dateneingang des Mikroprozessors
eine definierte Spannung bei Einschaltung der
Versorgungsspannung ansteht.
Nachteilig ist, daß es durch ungewollte Nebenschlüsse zur
Auslösung dieser Betriebsart kommen kann.
Insbesondere im Bereich der Kraftfahrzeugtechnik würde die
Aktivierung dieser Betriebsart Störungen im Programmablauf
des Mikroprozessors und somit Fehlfunktion des Steuer
gerätes nach sich ziehen, so daß die Fahrzeugsicherheit
nicht ausreichend garantiert werden kann.
Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, eine
Schaltungsanordnung anzugeben, welche eine zuverlässige
Auslösung der programmfreien Betriebsart eines Mikro
prozessors gewährleistet.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß ein
Halbleiterschalter in Abhängigkeit von einem über eine
externe Signalleitung des Steuersystems zugeführten Span
nungssignal den Dateneingang des Mikroprozessors an den
definierten Spannungspegel schaltet.
Der Vorteil der Erfindung besteht darin, daß nur durch eine
bewußt an der externen Steuerleitung ausgelösten
Spannungspegel eine Aktivierung der programmfreien Be
triebsart möglich wird.
Vorteilhafterweise schaltet der Halbleiterschalter nur,
wenn die Spannung an der externen Steuerleitung größer ist
als die Betriebsspannung des Steuersystem. Dadurch wird
sichergestellt, daß keine im Steuersystem auftretende
Spannung diese Betriebsart auslösen kann.
In einer Ausgestaltung wird als externe Signalleitung die
im Steuergerät vorhandene Diagnose-Leitung genutzt.
Durch diese Maßnahme ist es möglich, ohne zusätzliche
Zuleitungen nach außen, wahlweise in die gewünschte
Betriebsart zu schalten.
Aufgrund dieser sehr einfachen Anordnung werden zusätz
liche Steckverbindungen im Steuergerät eingespart. Außerdem
ist ein problemloser Austausch von Steuergeräten möglich,
welche bereits in das Endprodukt eingebaut sind, z. B. wenn
der Einsatz von elektrisch löschbaren, nichtflüchtigen
Programmspeichern gewünscht wird.
Diese können dann ohne zusätzlichen Verdrahtungsaufwand im
eingebauten Zustand nach Aktivierung der programmfreien
Betriebsart programmiert werden.
Aufgrund der erfindungsgemäßen Schaltungsanordnung ist eine
Überprüfung der Steuerschaltung ohne programmiertes EPROM
möglich. Dies erleichtert und verbilligt den Ferti
gungsablauf, da Fertigungsfehler frühzeitig erkannt werden
können.
Vorteilhafterweise wird der Spannungspegel dem
Halbleiterschalter über eine interne Signalleitung des
Steuersystems zugeführt. Dabei wird der Mikroprozessor von
einer Überwachungsschaltung, vorzugsweise einem weiteren
Mikroprozessor, überwacht, welcher im Bedarfsfall das
entsprechende Signal zur Aktivierung des programmfreien
Betriebsmodus aus löst.
Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unter
ansprüchen gekennzeichnet.
Die Erfindung läßt zahlreiche Ausführungsformen zu. Drei
davon sollen anhand der in der Zeichnung dargestellten
Figuren näher erläutert werden.
Es zeigt
Fig. 1 erfindungsgemäße Schaltungsanordnung zur Aus
wertung einer absoluten Spannung,
Fig. 2 erfindungsgemäße Schaltungsanordnung zur Aus
wertung einer relativen Spannung,
Fig. 3 erfindungsgemäße Schaltungsanordnung zur Aus
wertung eines Spannungsbereiches.
Gleiche Teile sind in den Figuren mit gleichen Bezugs
zeichen versehen.
In der Kraftfahrzeugtechnik werden Mikroprozessoren in
Steuergeräten verwendet, welche beispielsweise die Ein
spritzmenge oder die Luftmassenzufuhr eines Verbrennungs
motors steuern.
Gemäß Fig. 1 enthält das Steuergerät einen Mikroprozessor
µP, der über Empfangs-RxD und Sendeleitungen TxD mit einer
Signalaufbereitung S verbunden ist.
Die Signalaufbereitung S kommuniziert über eine Diagnose-
Leitung mit einem externen Rechner. Die Diagnose-Leitung
ist als serielle Eindrahtschnittstelle ausgeführt.
Ein Mikroprozessor, der die als Boots-Trap-Modus bezeich
nete programmfreie Betriebsart ermöglicht, ist bei
spielsweise der 80 C 167 der Firma Siemens.
Der am Eingang E des Mikrocomputers µP liegende pull-down
Widerstand R2 ist zur Aktivierung des Boots-Trap-Modus
gegen Masse zu schalten.
An der Diagnose-Leitung liegt eine absolute Spannung Ub an,
die größer ist als die Batteriespannung an Klemme 30 des
Kraftfahrzeuges. Über eine in Sperrichtung gepolte Zener-
Diode Z1 ist die Diagnoseleitung mit dem Steuereingang des
Halbleiterschalters verbunden. Bei Überschreiten der
Zenerspannung wird die Zener-Diode Z1 leitend und steuert
über einen Spannungsteiler R3, R4 die Basis des
Halbleiterschalters T1 an. Um ein sicheres Schalten des
Transistors T1 zu erreichen, muß die Spannung Ub an der
Diagnose-Leitung größer sein als die Zenerspannung der
Diode Z1, so daß der Widerstand R2 an Masse liegt.
Der Mikroprozessor µP wird von der erfindungsgemäßen
Schaltungsanordnung beim Einschalten der
Versorgungsspannung so in den Boots-Trap-Modus geschaltet.
Anschließend wird im Boots-Trap-Modus ein Programmier
programm über die Diagnose-Leitung übertragen, welches in
der Lage ist, ebenfalls über die serielle Schnittstelle
übertragene Daten in den Programmspeicher zu schreiben.
Gemäß Fig. 2 hat die Diagnose-Leitung in bekannten Aus
führungen von Motorsteuerelektroniken einen Pull-up-Wider
stand R1 nach Batteriespannung Klemme 30 Dauerplus.
Parallel dazu liegt die Batteriespannung Klemme 30 über
einen Widerstand R5 am Steuereingang eines zweiten Tran
sistors T2. Die Diagnoseleitung ist auch hier mit der
Kathode einer Zenerdiode Z2 verbunden, deren Anode an den
Emitter des zweiten Transistors T2 führt. Der Kollektor des
Transistors T2 ist über den Spannungsteiler R3, R4 mit der
Basis des Halbleiterschalters T1 verbunden.
Wenn die Diagnose-Leitung von außen mit einer Spannung Ub
beaufschlagt wird, die mindestens um die Zenerspannung der
Zenerdiode Z2 höher ist als die Batteriespannung Klemme 30,
wird der Transistor T2 allmählich leitend und der
Schalttransistor wird eingeschaltet. Dadurch liegt der
Dateneingang E des Mikroprozessors µP über den Pull-down-
Widerstand R2 an Masse.
Der absolute Wert der Spannung an Klemme 30 des Kraftfahr
zeuges ist dabei genauso wenig entscheidend, wie die Span
nung an der Diagnose-Leitung. Es wird nur die Überspannung
ausgewertet.
In dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 3 wird ein Fenster
komparator benutzt, um die Spannung Ub an der Diagnose-
Leitung auszuwerten.
Der Fensterkomparator besteht aus zwei Operationsver
stärkern OP1 und OP2, die über die kaskadierte Beschaltung
ihrer Eingänge über die Widerstände R7, R8, R9 zwischen
Batteriespannung und Masse sowie über die Widerstände R10,
R11 zwischen Diagnose-Leitung und Masse einen bestimmten
Spannungsbereich definieren.
Befindet sich die an der Diagnose-Leitung anliegend ex
terne Spannung Ub innerhalb dieses Bereiches, werden beide
operationsverstärker OP1 und OP2 an ihrem Ausgang hoch
ohmig und der Transistor T1 wird über den Widerstand R6
angesteuert. Der Eingang E des Mikroprozessors µP liegt
über den pull-down-Widerstand R2 an Masse.
Liegt die Spannung an der Diagnose-Leitung oberhalb der
Schwelle a, wird der Operationsverstärker OP1 niederohmig
nach Masse und der Transistor T1 wird dadurch ausgeschal
tet und hochohmig.
vergleichbares gilt, wenn die Spannung Ub an der Diagnose-
Leitung unterhalb der Schwelle b liegt. Der Operationsver
stärker OP2 wird dann niederohmig nach Masse und schaltet
seinerseits den Transistor T1 aus.
Claims (11)
1. Schaltungsanordnung zur Umschaltung eines in einem
Steuergerät angeordneten Mikroprozessors in einen pro
grammfreien Betriebsmodus, insbesondere für Kraftfahrzeu
ge, wobei zur Aktivierung des programmfreien Betriebsmodus
an einen Dateneingang des Mikroprozessors ein definierter
Spannungspegel anlegbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß
ein Halbleiterschalter (T1) in Abhängigkeit von einem über
eine Signalleitung des Steuersystems zugeführten
Spannungssignal (Ub) den Dateneingang (E) des Mikropro
zessors (µP) an den definierten Spannungspegel (Masse)
schaltet.
2. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß der Spannungspegel (Ub) dem
Halbleiterschalter (T1) über eine externe Signalleitung des
Steuersystems zuführbar ist.
3. Schaltungsanordnung nach Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß das über die externe Signalleitung zuge
führte Spannungssignal (Ub) größer ist als die Betriebs
spannung (Kl. 30) des Steuersystems.
4. Schaltungsanordnung nach Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die externe Signalleitung über eine in
Sperrichtung gepolte Zener-Diode (Z1, Z2) mit dem Steuer
eingang des Halbleiterschalters (T1) verbunden ist.
5. Schaltungsanordnung nach Anspruch 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Anode der Zenerdiode (Z2) über die
Kollektor-Emitter-Strecke eines Transistors (T2) mit dem
Steuereingang des Halbleiterschalters (T1) verbunden ist,
wobei die Basis des Transistors (T2) von der Betriebs
spannung des Systems (Kl. 30) speisbar ist.
6. Schaltungsanordnung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch
gekennzeichnet, daß der Halbleiterschalter (T1) den
Dateneingang (E) des Mikroprozessors an den definierten
Spannungspegel (M) schaltet, wenn die an der externen
Signalleitung anliegende Spannung (Ub) innerhalb eines
definierten Spannungsbereiches liegt.
7. Schaltungsanordnung nach Anspruch 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Spannungsbereich durch einen Fenster
komparator (OP1, OP2, R7, R8, R9, R10, R11) einstellbar
ist.
8. Schaltungsanordnung nach einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die externe Signal
leitung eine im Steuergerät selbst vorhandene Signal
leitung ist.
9. Schaltungsanordnung nach Anspruch 8, dadurch gekenn
zeichnet, daß die externe Signalleitung die Diagnose
leitung des Steuergerätes ist.
10. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß der Spannungspegel (Ub) dem
Halbleiterschalter (T1) über eine interne Signalleitung des
Steuersystems zuführbar ist, welche eine
Überwachungsschaltung mit dem Mikroprozessor (µP)
verbindet.
11. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1 oder 10, dadurch
gekennzeichnet, daß der Halbleiterschalter (T1) den
Dateneingang (E) des Mikroprozessors (µP) an Masse
schaltet.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944422173 DE4422173C2 (de) | 1994-06-28 | 1994-06-28 | Schaltungsanordnung zur Umschaltung eines sich in einem Steuersystem befindenden Mikroprozessors in einen Boots-Trap-Modus, insbesondere für ein Kraftfahrzeug |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944422173 DE4422173C2 (de) | 1994-06-28 | 1994-06-28 | Schaltungsanordnung zur Umschaltung eines sich in einem Steuersystem befindenden Mikroprozessors in einen Boots-Trap-Modus, insbesondere für ein Kraftfahrzeug |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4422173A1 true DE4422173A1 (de) | 1996-01-04 |
DE4422173C2 DE4422173C2 (de) | 2000-02-03 |
Family
ID=6521441
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19944422173 Expired - Fee Related DE4422173C2 (de) | 1994-06-28 | 1994-06-28 | Schaltungsanordnung zur Umschaltung eines sich in einem Steuersystem befindenden Mikroprozessors in einen Boots-Trap-Modus, insbesondere für ein Kraftfahrzeug |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4422173C2 (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0857616A1 (de) * | 1997-02-05 | 1998-08-12 | MAGNETI MARELLI S.p.A. | Vorrichtung zur mehrfachen Benutzung einer Kommunikationsleitung |
DE102008008160A1 (de) * | 2008-02-08 | 2009-08-13 | Conti Temic Microelectronic Gmbh | Verfahren zur Versorgung einer elektrischen Baugruppe in einem Fahrzeug aus einem Gleichspannungsbordnetz |
US7944661B2 (en) | 2005-06-29 | 2011-05-17 | Lg Display Co., Ltd. | Protection circuit, flat display device using the same, and method for driving flat display device using the same |
Family Cites Families (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
JPS62170094A (ja) * | 1986-01-21 | 1987-07-27 | Mitsubishi Electric Corp | 半導体記憶回路 |
-
1994
- 1994-06-28 DE DE19944422173 patent/DE4422173C2/de not_active Expired - Fee Related
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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Also Published As
Publication number | Publication date |
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DE4422173C2 (de) | 2000-02-03 |
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