DE4420420A1 - Verfahren und Anlage zur Abfallverarbeitung - Google Patents
Verfahren und Anlage zur AbfallverarbeitungInfo
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- F23G5/16—Incineration of waste; Incinerator constructions; Details, accessories or control therefor having supplementary heating including secondary combustion in a separate combustion chamber
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Abfallverarbeitung,
wobei ein Teil des Abfalls verschwelt wird, wodurch Schwelgas
und Schwelreststoff entstehen, und wobei vom Schwelreststoff
eine kohlenstoffreiche Fraktion abgetrennt wird.
Die Erfindung betrifft auch eine Anlage zur Abfallverarbei
tung mit einem Drehrohrofen, in dem ein Brenner angeordnet
ist, und mit einer Schweltrommel, die ausgangsseitig mit ei
ner Schwelgasleitung und mit einer Trennvorrichtung für fe
sten Schwelreststoff verbunden ist, von der eine Leitung für
eine kohlenstoffreiche Fraktion des Schwelreststoffes aus
geht.
Eine Anlage zur Abfallverarbeitung, bei der ein Teil des an
gelieferten Abfalls in einen Drehrohrofen und ein anderer
Teil in eine Schweltrommel eingebracht werden, ist aus der
Tischvorlage der SBW (Sonderabfallentsorgung Baden-Württem
berg GmbH), die beim Forum Sonderabfallwirtschaft des Landes
Baden-Württemberg zum Thema "Behandlungsverfahren" im Juni
1993 vorgelegt wurde, bekannt. Bei der dort auf Seite 12 ge
zeigten Anlage wird ein Teil des Abfalls verschwelt. Das
Schwelgas wird als Energieträger für die Verbrennung des
restlichen Abfalls eingesetzt. Der beim Schwelvorgang anfal
lende Schwelreststoff wird fraktioniert, wobei Metalle und
andere inerte Bestandteile getrennt ausgesondert werden. Eine
verbleibende kohlenstoffreiche Fraktion des Schwelreststoffes
wird dem angelieferten Abfall beigemischt, um dessen Heizwert
zu erhöhen.
Bei der bekannten Anlage wird die kohlenstoffreiche Fraktion
des Schwelreststoffes zusammen mit Abfall direkt in den Dreh
rohrofen eingebracht und dort verbrannt. Es muß daher ein
entsprechend großer Drehrohrofen vorgesehen sein. Insbeson
dere muß wegen des großen Durchsatzes häufig eine Wartung
oder sogar ein Austausch des Drehrohrofens vorgenommen wer
den.
Der Erfindung lag die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und ei
ne Anlage anzugeben, die eine deutlich höhere Einsatzzeit und
weniger Wartungen des Drehrohrofens ermöglichen.
Die Aufgabe, ein geeignetes Verfahren anzugeben, wird gemäß
der Erfindung dadurch gelöst, daß zumindest ein Teil der koh
lenstoffreichen Fraktion des Schwelreststoffes als Brennstoff
für eine Stützflamme zum Verbrennen eines anderen Teils des
Abfalles verwendet wird.
Nicht nur das Schwelgas, sondern auch die kohlenstoffhaltige
Fraktion des Schwelreststoffes werden unmittelbar als Brenn
stoff für die Stützflamme eingesetzt, die notwendig ist, um
Abfall mit niedrigem Heizwert verbrennen zu können, der in
der Regel Sonderabfall ist. Dadurch, daß die kohlenstoffrei
che Fraktion als Brennstoff und nicht nur zur Erhöhung des
Heizwertes von Abfall verwendet wird, belastet sie den Dreh
rohrofen weniger und die Wartungen des Drehrohrofens können
eingeschränkt werden. Außerdem wird vorteilhafterweise ande
rer Brennstoff, der zum Beheizen des Drehrohrofens notwendig
wäre, eingespart. Es brauchen weder Erdgas noch Heizöl einge
setzt zu werden.
Falls mehr Schwelgas und mehr kohlenstoffreiche Bestandteile
des Schwelreststoffes zur Verfügung stehen als für die Stütz
flamme erforderlich ist, können der Rest des Schwelgases und
der Rest der kohlenstoffreichen Fraktion verbrannt werden.
Diese Verbrennung kann in einer Nachbrennkammer erfolgen, die
dem Drehrohrofen nachgeschaltet ist.
Damit wird der Vorteil erzielt, daß überschüssiges Schwelgas
und überschüssige kohlenstoffhaltige Schwelreststoffanteile
unter Umgehung des Drehrohrofens in der Nachbrennkammer be
seitigt werden. Man kommt vorteilhafterweise wegen des gerin
geren Durchsatzes mit einem kleinen, kostengünstigen Dreh
rohrofen aus. Außerdem verringert sich der Wartungsaufwand
für den Drehrohrofen. Die Verbrennung der überschüssigen
Stoffe in der Nachbrennkammer ist mit einfachen Mitteln mög
lich, da die Nachbrennkammer keine drehenden Bauteile hat.
Beispielsweise wird der zu entsorgende Abfall derart vorsor
tiert, daß üblicher Hausmüll, der einen hohen Heizwert hat,
verschwelt wird und daß Sondermüll, dessen Heizwert gering
ist, im Drehrohrofen verbrannt wird. Dabei können Sonderab
fallgebinde, z. B. Fässer, ungeöffnet direkt in den sehr
großen Drehrohrofen eingebracht werden. Die notwendige Behei
zung des Drehrohrofens erfolgt mit Schwelgas und kohlenstoff
haltigem Schwelreststoff aus dem Schwelprozeß, die gezielt zu
diesem Zweck aus Hausmüll mit einer Schweltrommel hergestellt
werden. Überschüssiges Schwelgas und überschüssige kohlen
stoffreiche Schwelreststoffanteile können, ohne den Drehrohr
ofen zu belasten, in der Nachbrennkammer verbrannt werden.
Die Aufgabe, eine geeignete Anlage zur Abfallverarbeitung an
zugeben, wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß die
Leitung für die kohlenstoffreiche Fraktion des Schwelrest
stoffes mit dem Brenner im Drehrohrofen verbunden ist.
Die kohlenstoffreiche Fraktion des Schwelreststoffes wird un
mittelbar zum Beheizen des Drehrohrofens verwendet. Da die
kohlenstoffreiche Fraktion nicht zusammen mit dem Abfall in
den Drehrohrofen eingespeist wird, wird der Drehrohrofen we
niger belastet und muß weniger oft gewartet werden.
Die von der Schweltrommel ausgehende Schwelgasleitung kann
auch mit dem Brenner im Drehrohrofen verbunden sein. Der
Brennstoff für diesen Brenner kann also Schwelgas und/oder
kohlenstoffhaltiger Schwelreststoff sein. Vorteilhafterweise
wird daher kein externer Brennstoff, wie beispielsweise Erd
gas, benötigt.
Die Schwelgasleitung und/oder die Leitung für die
kohlenstoffreiche Fraktion des Schwelreststoffes können bei
spielsweise außer mit dem Brenner im Drehrohrofen auch direkt
mit einer dem Drehrohrofen nachgeordneten Nachbrennkammer
verbunden sein.
Damit wird der Vorteil erzielt, daß Schwelgas und kohlen
stoffreicher Schwelreststoff, die als Brennstoff nicht benö
tigt werden, ohne den Drehrohrofen zu belasten in der Nach
brennkammer in einfacher Weise beseitigt werden können. In
der Nachbrennkammer ist eine vollständige Verbrennung dieser
Stoffe möglich.
Beispielsweise sind die Schwelgasleitung und/oder die Leitung
für die kohlenstoffreiche Fraktion mit steuerbaren Verteil
einrichtungen verbunden, die durch erste Leitungszweige mit
dem Brenner und durch zweite Leitungszweige mit der Nach
brennkammer verbunden sind. Damit ist vorteilhafterweise mög
lich, daß das Schwelgas und die kohlenstoffreiche Fraktion
des Schwelreststoffes so auf den Brenner und auf die Nach
brennkammer verteilt werden, daß der Brenner stets eine opti
male Menge Brennstoff erhält.
Beispielsweise ist eine erste Mülleintragsvorrichtung für
Hausmüll vorhanden, die mit dem Eingang der Schweltrommel
verbunden ist, und es ist eine zweite Mülleintragsvorrichtung
für Sondermüll vorhanden, die mit dem Eingang des Drehrohr
ofens verbunden ist. Damit wird der Vorteil erzielt, daß der
Sondermüll im Drehrohrofen und in der nachgeschalteten Nach
brennkammer beseitigt wird und daß mit der Schweltrommel ein
für den Brenner des Drehrohrofens bestimmter Brennstoff aus
Hausmüll erzeugt wird.
Mit dem Verfahren und der Anlage nach der Erfindung wird ins
besondere der Vorteil erzielt, daß kombiniert Hausmüll und
Sondermüll entsorgt werden können, ohne daß ein Brennstoff
zum Erhitzen des Sondermülls zugekauft werden muß. Außerdem
wird durch die Einspeisung von überschüssigem Schwelgas und
kohlenstoffreichem Schwelreststoff in die Nachbrennkammer der
Durchsatz durch den Drehrohrofen soweit vermindert, daß man
mit einem kleinen, kostengünstigen Drehrohrofen auskommt, der
außerdem weniger oft als ein großer Drehrohrofen gewartet
werden muß.
Das Verfahren und die Anlage nach der Erfindung werden anhand
der Zeichnung näher erläutert:
Die Zeichnung zeigt eine Anlage zur Abfallverarbeitung nach
der Erfindung.
Mit der gezeigten Anlage kann Sondermüll entsorgt werden.
Dieser kann auch in Gebinden, z. B. Fässern, angeliefert wer
den. Der Sondermüll gelangt über eine Eintragsvorrichtung 1
in einen Drehrohrofen 2. Sowohl die Eintragsvorrichtung 1 als
auch der Drehrohrofen 2 sind so groß ausgebildet, daß die Ge
binde nicht geöffnet zu werden brauchen. Es können ganze ge
füllte Fässer in den Drehrohrofen 2 hineingegeben werden. Im
Drehrohrofen 2 beträgt die Temperatur etwa 1300°C. Der Dreh
rohrofen 2 mündet in eine Nachbrennkammer 3, die sich nicht
dreht. Dort beträgt die Temperatur etwa zwischen 1200°C und
1300°C. Von der Nachbrennkammer 3 gehen eine Schlackeablei
tung 4 und eine Rauchgasableitung 5 aus. Die Schlacke und das
Rauchgas werden in üblicher Weise weiterbehandelt. Das Rauch
gas kann zur Wärmeableitung durch einen Abhitzekessel 6 ge
leitet werden. Von dort gelangt es über eine Rauchgasreini
gungsvorrichtung 7 zu einem Kamin 8. Da der Sondermüll einen
sehr geringen Heizwert hat, muß er im Drehrohrofen 2 durch
einen dort angeordneten Brenner 9 erhitzt werden. Diesem
Brenner 9 muß ein Brennstoff zugeführt werden.
Damit kein externer Brennstoff, wie beispielsweise Erdgas,
benötigt wird, ist eine Schweltrommel 10 vorhanden, der über
eine Eintragsvorrichtung 11 Hausmüll zugeleitet wird, der in
der Regel einen hohen Heizwert hat. In der Schweltrommel 10
werden Schwelgas und fester Schwelreststoff gebildet. Das
Schwelgas wird über eine Schwelgasleitung 15 einer Verteil
einrichtung 12 zugeführt. Von dort wird Schwelgas über einen
Leitungszweig 15a dem Brenner 9 als Brennstoff zugeleitet.
Das restliche Schwelgas gelangt von der Verteileinrichtung 12
aus über einen Leitungszweig 15b direkt in die Nachbrennkam
mer 3. Der Schwelreststoff gelangt von einem Austragsgehäuse
10a der Schweltrommel 10 in eine Trennvorrichtung 13. Dort
werden die groben Anteile von den feinen Anteilen des Schwel
reststoffes getrennt. Die groben Anteile sind dabei Steine,
Metalle und andere inerte Stoffe, die über einen Austrag 17
abgegeben werden. Sie können weiter separiert und wieder ver
wendet werden. Der feine Anteil ist kohlenstoffreich. Er wird
über eine Leitung 16 einer Verteileinrichtung 14 zugeführt.
Von dort wird kohlenstoffreicher Schwelreststoff über einen
Leitungszweig 16a dem Brenner 9 als Brennstoff zugeleitet.
Der restliche kohlenstoffreiche Schwelreststoff gelangt von
der Verteileinrichtung 14 aus über einen Leitungszweig 16b
direkt in die Nachbrennkammer 3. Die Verteileinrichtungen 12,
14 führen nur soviel Brennstoff dem Brenner 9 zu wie dort be
nötigt wird.
Außer dem gezeigten Brenner 9 im Drehrohrofen 2 kann auch ein
nicht dargestellter ähnlicher Brenner, der sich in der Nach
brennkammer 3 befinden kann, mit Schwelgas und kohlenstoff
reichem Schwelreststoff versorgt werden.
Mit der gezeigten Anlage wird der Vorteil erzielt, daß die
Heizenergie, die für die Entsorgung von Sondermüll notwendig
ist, mit Hilfe einer parallel betriebenen Schweltrommel 10
aus Hausmüll erzeugt wird. Gleichzeitig ist eine Verwendung
des kohlenstoffhaltigen Schwelreststoffes möglich. Da über
schüssiger Schwelreststoff, wie auch überschüssiges Schwel
gas, die nicht für die Erwärmung des Sondermülls notwendig
sind, direkt in die Nachbrennkammer 3 eingespeist werden,
kommt man mit einem relativ kleinen und daher kostengünstigen
Drehrohrofen 2 aus, der nur wenig gewartet werden muß.
Claims (9)
1. Verfahren zur Abfallverarbeitung, wobei ein Teil des Ab
falls verschwelt wird, wodurch Schwelgas und Schwelreststoff
entstehen, und wobei vom Schwelreststoff eine kohlenstoffrei
che Fraktion abgetrennt wird,
dadurch gekennzeichnet, daß zu
mindest ein Teil der kohlenstoffreichen Fraktion des Schwel
reststoffes als Brennstoff für eine Stützflamme zum Verbren
nen eines anderen Teils des Abfalls verwendet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß der
Rest der kohlenstoffreichen Fraktion verbrannt wird.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß Haus
müll verschwelt wird und daß zumindest ein Teil des dabei ge
bildeten Schwelgases und/oder der dabei gebildeten kohlen
stoffreichen Fraktion des Schwelreststoffes als Brennstoff
für eine Stützflamme zum Verbrennen von Sondermüll verwendet
wird.
4. Anlage zur Abfallverarbeitung mit einem Drehrohrofen (2),
in dem ein Brenner (9) angeordnet ist, und mit einer Schwel
trommel (10), die ausgangsseitig mit einer Schwelgasleitung
(15) und mit einer Trennvorrichtung (13) für festen Schwel
reststoff verbunden ist, von der eine Leitung (16) für eine
kohlenstoffreiche Fraktion des Schwelreststoffes ausgeht,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Leitung (16-16a) für die kohlenstoffreiche Fraktion mit dem
Brenner (9) im Drehrohrofen (2) verbunden ist.
5. Anlage nach Anspruch 4, wobei der Drehrohrofen (2) aus
gangsseitig mit einer Nachbrennkammer (3) verbunden ist,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Leitung (16-16a, 16-16b) für die kohlenstoffreiche Fraktion
außer mit dem Brenner (9) auch mit einem Eingang der Nach
brennkammer (3) verbunden ist.
6. Anlage nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Leitung (16) für die kohlenstoffreiche Fraktion mit einer
steuerbaren Verteileinrichtung (14) verbunden ist, die durch
einen ersten Leitungszweig (16a) mit dem Brenner (9) und
durch einen zweiten Leitungszweig (16b) mit der Nachbrennkam
mer (3) verbunden ist.
7. Anlage nach einem der Ansprüche 5 oder 6, wobei die
Schwelgasleitung (15-15a) mit dem Brenner (9) im Drehrohrofen
(2) verbunden ist,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Schwelgasleitung (15-15b) auch mit dem Eingang der Nachbrenn
kammer (3) verbunden ist.
8. Anlage nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Schwelgasleitung (15) mit einer steuerbaren Verteileinrich
tung (12) verbunden ist, die durch einen ersten Leitungszweig
(15a) mit dem Brenner (9) und durch einen zweiten Leitungs
zweig (15b) mit der Nachbrennkammer (3) verbunden ist.
9. Anlage nach einem der Ansprüche 4 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß eine
erste Eintragsvorrichtung (11) für Hausmüll mit dem Eingang
der Schweltrommel (10) verbunden ist und daß eine zweite Ein
tragsvorrichtung (1) für Sondermüll mit dem Eingang des Dreh
rohrofens (2) verbunden ist.
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