DE2404067C2 - Verfahren und Anlage zur Verbrennung von Klärschlamm gemeinsam mit Müll - Google Patents
Verfahren und Anlage zur Verbrennung von Klärschlamm gemeinsam mit MüllInfo
- Publication number
- DE2404067C2 DE2404067C2 DE19742404067 DE2404067A DE2404067C2 DE 2404067 C2 DE2404067 C2 DE 2404067C2 DE 19742404067 DE19742404067 DE 19742404067 DE 2404067 A DE2404067 A DE 2404067A DE 2404067 C2 DE2404067 C2 DE 2404067C2
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- sewage sludge
- combustion chamber
- blower
- vapors
- sludge
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Expired
Links
Classifications
-
- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
- F23—COMBUSTION APPARATUS; COMBUSTION PROCESSES
- F23G—CREMATION FURNACES; CONSUMING WASTE PRODUCTS BY COMBUSTION
- F23G5/00—Incineration of waste; Incinerator constructions; Details, accessories or control therefor
- F23G5/008—Incineration of waste; Incinerator constructions; Details, accessories or control therefor adapted for burning two or more kinds, e.g. liquid and solid, of waste being fed through separate inlets
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 1 und eine Anlage
gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 2.
Ebenso wie die Müllbeseitigung ist heute auch die hygienisch einwandfreie Beseitigung des Klärschlam- ·»<>
mes zu einem dringenden Problem geworden. In einer eigenständigen Klärschlammentwässerungs- und verbrennungsanlage
werden erfahrungsgemäß etwa zwe· Drittel der Beseitigungskosten für die Entwässerung
und nur ein Drittel für die Verbrennung aufgewendet. *ϊ
Wie die statistischen Erfahrungswerte zeigen, stehen die je Einwohnergleichwert im gleichen Zeitraum anfallenden
Schlamm- und Müllmengen in einem solchen Verhältnis zueinander, daß die bei der Müllverbrennung
anfallende Wärme zumindest ausreicht, um das gesamte 5"
Schlammwasser zu verdampfen. Daher liegt der Gedanke nahe, die Müllverbrennungswärme zur
Schlammwasserverdampfung auszunutzen und anschließend den getrockneten Schlamm zusammen mit
dem Müll zu verbrennen.
Nach langjährigen Erfahrungen muß jedoch festgestellt werden, daß bei der gemeinsamen Verfeuerung
von Müll und Klärschlamm auf den bekannten Rosten, in Drehtrommel-. Wirbelschicht- oder Etagenofen keine
befriedigenden Ergebnisse erzielt werden konnten. Die beiden Brennstoffe sind so extrem unterschiedlich, daß
es bei den hier zugrundeliegenden Mengenverhältnissen schwierig ist. einen den gesetzlichen Vorschriften
genügenden Ausbrand zu erzielen.
Durch das DE-GM 19 94 438 ist es bekanntgeworden, *>5
Klärschlamm mit hohem Wassergehalt direkt im Ausbrcnnraum über einer Rostfeuerung für Müll zu
zerstäuben. Durch die heißen Rauchgase werden die Schlammpartikel zwar getrocknet, jedoch bewirkt der
hohe Wassergehalt eine so starke Kühlung des Rauchgases, daß die vom Rauchgasstrom mitgeführten
getrockneten Schlammpartikel nur sehr unvollkommen verbrannt werden. Infolge der unvollkommenen Verbrennung
ergeben sich im Abgas hohe CO-Gehalte. Messungen haben ergeben, daß die zulässigen Grenzen
schon überschritten werden, wenn das Verhältnis Schlamm zu Müll in die Nähe von 10% kommt. In der
Praxis liegt der Einwohnergleichwert für Müh erfahrungsgemäß bei rund 03 Tonnen pro Jahr, für Schlamm
bei rund 0,15 Tonnen pro Jahr. Eine kombinierte Verbrennungsanlage, die für ein bestimmtes Einzugsgebiet
sowohl den Müll als auch den Schlamm beseitigen soll, muß also imstande sein, bei einem Schlamm- zu
.'^GlI-Verhältnis bis mindestens 0,5 zu arbeiten.
Um dies zu ermöglichen, ist schon eine Reihe von Verfahren bekanntgeworden, bei denen der Rohschlamm
mit Hilfe der Rauchgase außerhalb der Feuerung getrocknet und im getrocknetem Zustand der
Verbrennung zugeführt wird. Beispielsweise wird gemäß dem in der DE-OS !9 52 648 beschriebenen
Verfahren, von dem die Erfindung ausgeht, der Schlamm zunächst in einem Entspannungsverdampfer
vorentwässert und anschließend z. B. in einer Gebläsemühle, die aus der Müllverbrennung heiße Rauchgase
ansaugt, zerkleinert und bis auf etwn 10 bis 30% Restfeuchte vorgetiocknet. Die etwa 2000C heiße
Trockensubstanz wird in einem Abscheider von den Brüden getrennt und in einer nicht näher beschriebenen
Weise der Müllfeuerung zugeführt. Die aus der Mahltrocknung und Schlammaufbereitung entstehenden
Brüden werden mittels eines zusätzlichen Gebläses zwecks Vermeidung von Geruchsbelästigungen und zur
Sterilisation in die Rauchgase der Verbrennungsanlage eingeblasen. Die Einblasung erfolgt oberhalb der
Trockenstoffaufgabe. Dadurch vermeidet man eine ungünstige Beeinflussung der Verbrennungsbedir.gungen
durch die mit der BrUdeneinblasung zwangsläufig verbundene Abkühlung der Rsuchga. ί
Die Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der im Oberbegriff angegebenen Gattung
anzugeben, das gegenüber dem aufgezeigten Stand der Technik vereinfacht ist und das eine erhebliche
Einsparung an Investitions- und Betriebskosten ermöglicht.
Eine weitere Aufgabe besteht darin, eine Anlage zur Durchführung des Verfahrens anzugeben.
Diese Aufgaben werden durch die im Kennzeichen der Patentansprüche 1 bzw. 2 angegebenen Merkmale
gelöst.
Erfindurigsgemäß werden also die Brüden als Trägermedium für die pneumatische Förderung des
ge'rockneten Klärschlamms genutzt. Dadurch können drei kostspielige Aggregate ersatzlos entfallen: der
Abscheider, die Fördereinrichtung für den getrockneten und zerkleinerten Klärschlamm und sogar das Gebläse
für die Brüden; durch den Fortfall des Abscheiders wird nämlich der in solchen Abscheidern unvermeidliche
Druckverlust ausgeschaltet, so d?ß der in der Gebläsemühle
erzeugte Gasstrom zur Förderung ausreicht. Der getrocknete Schlamm verbrennt im Fluge, ohne die
Feuerung /u belasten. Die Schlammverbrenniing ist
daher ohne Vergrößerung der auf die anfallende Müllmerige ausgelegten Rostfeuerung möglich.
Die Zeichnung dient zur Erläuterung der Erfindung anhand eines grob schematisch dargestellten Ausführungsbeispieles.
Sie zeigt eine kombinierte Müll-Klärschlamm-Verbrennungsanlage
mit einer Müllaufgabe 1.
einem Müllverbrennur.gsiost 2 und cii.em Feuerraum 8.
In den Feuerraum 8 münden Staubbrenner 3. Darüber befindet sich eine Rücksaugöffnung 4, von der eine
Leitung zu einer seibstansaugenden Gebläseschlägermühle
6 geführt ist.
Die Anlage arbeitet folgendermaßen: Der Schlamm wird z. B. ir einer Zentrifuge vorentwässeri und ιν·ϊι
Hilfe von Pumpen oder geschlossenen Kastenspeisern unter Luftabschluß in dosierter Menge gefördert.
Zusammen mit dem durch die öffnung 4 aus dem Feuerraum angesaugten Rauchgas gelangt er tangential
in &.{.· Ni.V.i!·. C, die mit Schlagarmen und Schlägerköpfen
bestück! ist. Hier erfolgt der Aufschluß des Naßgutes bei gleichzeitiger Trocknung auf etwa 10% Endfeuchtigkeit.
Dabei fällt die Raucbgastemperanir auf rund 2000C
ab. Mit dieser Temperatur gelangt das Feststoff-Brüden-Gemisch zu den Suiubbrenriti ;·; 3 and in den
Feuerraum 8. Im Feuerraum 8 verteilen iit-h die
Schlammpartikel gleichmäßig in dem durch den Pfeil 5 symbolisierten Rauchgasstrom, der an dieser Stelle
bereits ausgebrannt ist. Die Partikel verbrennen darin im Fluge, d. h. getrennt von der auf dem Rot; 2
ablaufenden Müllverbrennung. Die Flammenstrahlung
ίο der Müllfeuerung wirkt dabei als Zünd- und Stützhilfe.
Ein Teil des Rauchgasstrornes wird zu der Mühle 6
zurückgesaugt, der Rest kann beispielsweise üur
Dampferzeugung genutzt werden.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Verfahren zur Verbrennung von Klärschlamm gemeinsam mit Müll, wobei der vorentwässerte
Klärschlamm zusammen init den bei der Verbrennung entstehenden heißen Rauchgasen einer selbstansaugenden
Gebläseschlägermühle zugeführt wird und wobei anschließend der zerkleinerte und bis auf
eine Restfeuchte von etwa 10% vorgetrocknete, etwa 200° C heiße Klärschlamm einem Feuerraum ι ο
zugeführt wird und die bei der Trocknung freigewordenen Brüden in den Feuerraum eingeblasen
werden, dadurch gekennzeichnet, daß auch der Klärschlamm, und zwar zusammen mit den
Brüden, in den Feuerraum eingeblasen wird.
2. Kombinierte Müll- und Klärschlammverbrennungsanlage
zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, mit einem Brennraum, mit einer
selbstansaugenden Gebläseschlägermühle für den Klärschlamm, mit einer vom Brennraum zur
Gebläseschugermühle zurückgeführten Rauchgasleitung.
mit Dosier- und Fördereinrichtungen zum
tangentialen Zuführen des Klärschlamms in die Gebläseschlägermühle und mit Einrichtungen zum
Führen des getrockneten und zerkleinerten Klär-Schlamms, zum Feuerraum oberhalb eines Verbrennungsrestes
und, zum Einb'asen der bei der Mahltrocknung freigewordenen Brüden in den
Feuerraum, gekennzeichnet durch Staubbrenner (3) zum gemeinsamen Einblasen des Klärschlammes jo
und der Brüden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19742404067 DE2404067C2 (de) | 1974-01-29 | 1974-01-29 | Verfahren und Anlage zur Verbrennung von Klärschlamm gemeinsam mit Müll |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19742404067 DE2404067C2 (de) | 1974-01-29 | 1974-01-29 | Verfahren und Anlage zur Verbrennung von Klärschlamm gemeinsam mit Müll |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2404067A1 DE2404067A1 (de) | 1975-08-07 |
DE2404067C2 true DE2404067C2 (de) | 1983-01-05 |
Family
ID=5905922
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19742404067 Expired DE2404067C2 (de) | 1974-01-29 | 1974-01-29 | Verfahren und Anlage zur Verbrennung von Klärschlamm gemeinsam mit Müll |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2404067C2 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4102216A1 (de) * | 1991-01-25 | 1992-07-30 | Steag Ag | Verfahren und kraftwerksanlage zum verwerten von klaerschlamm |
Families Citing this family (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE10224077B4 (de) * | 2002-05-31 | 2005-07-07 | Hans Ulrich Feustel | Verfahren zur thermischen Behandlung und stofflichen Verwertung von Klärschlamm |
CN108224430B (zh) * | 2018-01-26 | 2023-07-25 | 中国城市建设研究院有限公司 | 生活垃圾协同焚烧污泥装置 |
CN117128523B (zh) * | 2023-10-25 | 2023-12-22 | 中鹏未来有限公司 | 一种生活污泥自持焚烧工艺及设备 |
Family Cites Families (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1994438U (de) * | 1968-05-03 | 1968-09-26 | Ver Kesselwerke Ag | Vorrichtung zur trocknung von klaerschlamm mit hohem wassergehalt. |
DE1912648A1 (de) * | 1968-11-26 | 1970-09-24 | Ver Kesselwerke Ag | Verfahren und Einrichtung zur Beseitigung von Schlaemmen |
-
1974
- 1974-01-29 DE DE19742404067 patent/DE2404067C2/de not_active Expired
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4102216A1 (de) * | 1991-01-25 | 1992-07-30 | Steag Ag | Verfahren und kraftwerksanlage zum verwerten von klaerschlamm |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2404067A1 (de) | 1975-08-07 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
EP0459603A1 (de) | Verfahren und Anlage zur kontinuierlichen Trocknung von Holzspänen, Holzfasern oder anderen Schüttgütern | |
DE202014004445U1 (de) | Vorrichtung zur Pflanzenkohleherstellung | |
DE3929235A1 (de) | Verfahren und vorrichtung zum beseitigen von fang- und reststoffen | |
DE4102216C2 (de) | Verfahren und Kraftwerksanlage zum Verwerten von Klärschlamm | |
DE2404067C2 (de) | Verfahren und Anlage zur Verbrennung von Klärschlamm gemeinsam mit Müll | |
DE1401894A1 (de) | Muellverbrennungseinrichtung | |
DE2851005C2 (de) | Verfahren und Vorrichtung zum Trocknen von Schlamm | |
EP0571722B1 (de) | Verfahren und anlagentechnische Schaltung zur Trocknung und Verbrennung von Abfallstoffen | |
DE3330667A1 (de) | Verfahren und einrichtung zur entsorgung von schad- und abfallstoffen, insbesondere mit geringem heizwert, durch verbrennung | |
DE633469C (de) | Verfahren und Vorrichtung zum Verbrennen von Muell | |
EP0058306A2 (de) | Verbrennungsvorrichtung | |
DE3917049A1 (de) | Vorrichtung zum verbrennen von bio- und feststoffmassen | |
DE636761C (de) | Muellverbrennungsofen | |
DE4401647C2 (de) | Verfahren zum thermischen Verwerten von Klärschlamm | |
DE2007117C3 (de) | Nachverbrennungskammer für Abgase aus einer Abfallverbrennung | |
DE4312900C2 (de) | Verfahren und Anordnung zum Betrieb einer Vorfeuerung mit Biostoff-Verbrennung für einen kohlenstaubgefeuerten Dampfkessel | |
DE1207896B (de) | Verfahren zum Verbrennen von eingedicktem Klaerschlamm sowie Trocknungs- und Verbrennungsanlage hierfuer | |
DE1526092A1 (de) | Verfahren und Anlage zur Verbrennung von minderwertigen,sehr feuchten bzw. aschehaltigen Brennstoffen,Abfaellen,Muell u.dgl. | |
DE4312901A1 (de) | Verfahren und Anordnung zur Verbrennung von Biostoffen für einen kohlenstaubgefeuerten Dampfkessel | |
DE2011728A1 (de) | Verfahren und Drehrohrofen zum Ver brennen von Mull | |
DE3526636C2 (de) | ||
DE4106136C1 (en) | Converting granular ion-exchange resins into combustible gas - where resin in reactor passes by gravity through drying zone and then through low-temp. carbonisation zone | |
EP2952558A1 (de) | Verfahren und Vorrichtung zur Pflanzenkohleherstellung | |
DE1451498A1 (de) | Verfahren zum Betrieb einer Anlage fuer Verbrennung und Zerstoerung anatomischer Gewebe,Kehricht und anderer Abfaelle | |
DE2303457C3 (de) | Kombinierte Müllbeseitigungs- und Kompostaufbereitungsanlage |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
OD | Request for examination | ||
8181 | Inventor (new situation) |
Free format text: KOERBEL, WILHELM, 4200 OBERHAUSEN, DE |
|
D2 | Grant after examination | ||
8363 | Opposition against the patent | ||
8330 | Complete disclaimer |