DE4419766A1 - Verfahren zur biologischen Reinigung und Methananreicherung von Biogasen durch Ausnutzung der photoautotrophen Eigenschaften alkalitoleranter Bakterien und Algen - Google Patents
Verfahren zur biologischen Reinigung und Methananreicherung von Biogasen durch Ausnutzung der photoautotrophen Eigenschaften alkalitoleranter Bakterien und AlgenInfo
- Publication number
- DE4419766A1 DE4419766A1 DE4419766A DE4419766A DE4419766A1 DE 4419766 A1 DE4419766 A1 DE 4419766A1 DE 4419766 A DE4419766 A DE 4419766A DE 4419766 A DE4419766 A DE 4419766A DE 4419766 A1 DE4419766 A1 DE 4419766A1
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- alkali
- tolerant
- algae
- solvent regeneration
- sulfur
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Granted
Links
Classifications
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B01—PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
- B01D—SEPARATION
- B01D53/00—Separation of gases or vapours; Recovering vapours of volatile solvents from gases; Chemical or biological purification of waste gases, e.g. engine exhaust gases, smoke, fumes, flue gases, aerosols
- B01D53/34—Chemical or biological purification of waste gases
- B01D53/74—General processes for purification of waste gases; Apparatus or devices specially adapted therefor
- B01D53/84—Biological processes
-
- Y—GENERAL TAGGING OF NEW TECHNOLOGICAL DEVELOPMENTS; GENERAL TAGGING OF CROSS-SECTIONAL TECHNOLOGIES SPANNING OVER SEVERAL SECTIONS OF THE IPC; TECHNICAL SUBJECTS COVERED BY FORMER USPC CROSS-REFERENCE ART COLLECTIONS [XRACs] AND DIGESTS
- Y02—TECHNOLOGIES OR APPLICATIONS FOR MITIGATION OR ADAPTATION AGAINST CLIMATE CHANGE
- Y02A—TECHNOLOGIES FOR ADAPTATION TO CLIMATE CHANGE
- Y02A50/00—TECHNOLOGIES FOR ADAPTATION TO CLIMATE CHANGE in human health protection, e.g. against extreme weather
- Y02A50/20—Air quality improvement or preservation, e.g. vehicle emission control or emission reduction by using catalytic converters
Landscapes
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Biomedical Technology (AREA)
- Environmental & Geological Engineering (AREA)
- Health & Medical Sciences (AREA)
- Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
- Molecular Biology (AREA)
- Analytical Chemistry (AREA)
- General Chemical & Material Sciences (AREA)
- Oil, Petroleum & Natural Gas (AREA)
- Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
- Apparatus Associated With Microorganisms And Enzymes (AREA)
- Micro-Organisms Or Cultivation Processes Thereof (AREA)
Description
Biogas als regenerative Energiequelle stellt einen umweltfreundlichen Beitrag zur Deckung des Energiebedarfs
dar. Sein brennbarer Anteil Methan entsteht bei jedem anaeroben Fäulnisprozeß in Sümpfen, Reisfeldern,
Deponien, Faultürmen und in Viehhaltungsbetrieben. Als Ausgangsstoffe für die Biogasgewinnung in
Biogasanlagen kann neben Fäkalien und Abwässern nach entsprechender Vorbehandlung jegliche Form von
Biomüll verwendet werden. Entsprechende kommunale Biomüll-Sammelkonzepte sind schon verwirklicht.
Das Biogas oder Faulgas entsteht auch außerhalb von Biogasanlagen, wo seine Nichtnutzung eine
Verschwendung von Energieressourcen darstellt. Das entweichende Methan reagiert im Laufe der Zeit an der
Luft ohnehin zu Kohlendioxid und Wasser. Seine technische Nutzung als Brennstoff verursacht somit im
Gegensatz zu fossilen Energieträgern keine zusätzliche CO₂-Belastung der Atmosphäre und somit keinen
zusätzlichen Treibhauseffekt. Das Methan selbst stellt jedoch vor seiner natürlichen Oxidation in der
Atmosphäre ein Treibhausgas dar. Auch die Verwertung der Faulschlamm-Abfälle aus den Biogasanlagen als
Naturdünger ist ein wichtiger Beitrag zur Schließung der ökologischen Stoffkreisläufe zwischen Mensch,
Landwirtschaft und Umwelt.
Der heutige Schwerpunkt der Biogasgewinnung liegt bei landwirtschaftlichen Betrieben und bei kommunalen
Kläranlagen und Deponien. Die Nutzung gelingt jedoch nur sehr eingeschränkt. Insbesondere bei Kläranlagen
und Deponien wird es oft nur abgefackelt oder dient allenfalls zum Heizen. Eine andere Nutzung kann erst
nach einer Reinigung des Biogases erfolgen. Insbesondere Verunreinigungen durch giftigen und
übelriechenden Schwefelwasserstoff verhindern sowohl den Einsatz in geschlossenen Räumen als auch den in
herkömmlichen Verbrennungsmotoren, da er zu giftigem SO₂ und korrosiv wirkender Schwefelsäure oxydiert
wird. Zudem wird der Brennwert durch den natürlichen CO₂ Gehalt erniedrigt, der je nach Anlage zwischen
20 und 40 Vol.-% liegt.
Das H₂S-Problem wird heute vorwiegend durch das relativ energieaufwendige regenerative Aktivkohle-
Verfahren gelöst. Eine andere Möglichkeit besteht in herkömmlichen Biofilter- oder Biomembranfilter-
Verfahren, die meist mit teilbelüfteten Mischkulturen arbeiten.
Zum CO₂ Problem, welches sich auch im erhöhten Lagervolumen niederschlägt, gibt es erste
Reinigungserfolge mittels eines Gaspermeationsprozesses.
Eine gleichzeitige bzw. sequentielle Lösung beider Probleme könnte ein IR-beleuchteter anaerober Biowäscher
mit photoautotrophen Schwefelbakterien darstellen, in dem H₂S zu Schwefel abgebaut wird, und der von einem
aeroben, mit Algen besetztem Biowäscher gefolgt wird. Gegen eine CO₂-Minderung durch Algen spricht
dabei zunächst die explosive Mischung von Methan und Sauerstoff. Dieses Problem kann jedoch durch
Erhöhung der CO₂-Löslichkeit (pH) und vom Ort der Photosynthese (Licht) getrenntem Methanauffangen
gelöst werden. In diesem Fall muß zuvor eine H₂S Reinigung erfolgen, da dieses ebenfalls begrenzt
wasserlöslich (pH) ist und auf aerobe Organismen toxisch wirkt.
Das Verfahren nutzt die Gleichgewichtsbedingungen der Löslichkeiten von Kohlendioxid und
Schwefelwasserstoff aus:
Die Beschreibung der Erfindung erklärt sich im Zusammenhang mit den unten angefügten Zeichnungen.
Bei der Erfindung handelt es sich um ein biologisches Verfahren zur Reinigung von Biogas von seinen
Hauptverunreinigungen Kohlendioxid und Schwefelwasserstoff, was damit einer Konzentrierung des Methans
als nutzbaren Anteil des Biogases gleichkommt. Dies verringert einerseits das nötige Lagervolumen für eine
anschließende Biogasnutzung und erweitert andererseits die Nutzungsmöglichkeiten von Biogas.
Der Vorteil in diesem biologischen Verfahren liegt im relativ geringen technischen Aufwand, in der
Anpassungsfähigkeit an veränderliche Bedingungen und der Möglichkeit die Dimensionierung auf den Bedarf
anzupassen. Das wichtigste Prinzip dieses Verfahrens ist jedoch einen möglichst geschlossenen Stoffkreislauf
in Verbindung mit geringem Energieaufwand zu erreichen und dabei gleichzeitig möglichst viele ökologisch
unbedenkliche marktfähige Produkte herzustellen um sowohl die Wirtschaftlichkeit als auch die Umwelt
verträglichkeit des Verfahrens zu optimieren.
Die angefügten Zeichnungen stellen das Prinzip des Verfahrens dar und sollen hier naher erläutert werden. Es
beruht auf den chemischen Gleichgewichtsbedingungen der Kohlendioxid- und Schwefelwasserstofflöslichkeit
in wäßriger Lösung. Das Verfahren besteht aus zwei Reinigungsschritten, die je nach Reinigungsziel in Folge
oder einzeln zur Anwendung kommen können:
Der erste Behälter ist eine modifizierte Waschflasche.
Hier werden die Verunreinigungen des Biogases gelöst, während das Methan das Lösungsmittel
durchperlt und diesen ersten Reinigungsschritt als Produkt verläßt. Um die Löslichkeit der o.a.
Verunreinigungen zu erhöhen, wird der pH-Wert erhöht (ca. 7,8), die Temperatur erniedrigt
(Kühlung auf 10-15°C) und über entsprechende Ventile ein leichter Überdruck erzeugt.
Um eine Sättigung oder Übersättigung des Lösungsmittels zu vermeiden, die dann keinen weiteren
Reinigungserfolg ergäbe, wird das Lösungsmittel während des Betriebs der Anlage ständig regeneriert.
Zu diesem Zweck durchströmt es die übrigen Behälter der Anlage, in denen die gelösten
Verunreinigungen des Biogases abgebaut werden bevor es in den ersten Behälter zurück fließt.
Zur Aufrechterhaltung des regenerativen Lösungsmittelkreislaufs werden eine Pumpe und evtl.
Rückschlagventile eingesetzt. Aus der Lösung ausfallende Sedimente sollen in einem Filter
abgefangen werden.
Im zweiten Behälter wird der in Form von Sulfiden und Hydrogensulfiden gelöste Schwefelwasserstoff
abgebaut und zusätzlich ein geringer Anteil des Kohlendioxids. Zu diesem Zweck wird eine Rein- oder
Mischkultur von photoautotrophen, alkalitoleranten Schwefelbakterien eingesetzt, die Schwefel
wasserstoff möglichst bis zum Schwefel abbauen und diesen ablagern. Dies geschieht unter anaeroben
oder nahezu anoxygenen Bedingungen. Besonders geeignet erscheinen hier Schwefelpurpurbakterien
der alkalitoleranten, halophilen Gattung Ectothiorhodospira (z. B.: E. mobilis und E. halochloris),
welche den erzeugten Schwefel am Zelläußeren ablagern. Dieser soll an dieser Stelle abgefangen
werden. Dazu hindert eine geeignete Filterfolge die im Durchmesser ca. 0,5 µm großen Zellen am
Verlassen dieses Behälters. Um geeignete Kulturbedingungen zu schaffen, sollte das oben genannte
Lösungsmittel eine modifizierte Form von Pfennig′s Medium für die Kultur mariner anoxygen
phototropher Schwefelbakterien darstellen. Dabei ist der pH -Wert erhöht und der Sulfidanteil
minimiert, da dieses als Biogasverunreinigung ständig in Lösung geht.
Um die Sulfid- bzw. Schwefelwasserstoffverfügbarkeit zu erhöhen und einen höheren Stoffumsatz zu
erreichen, ist die Temperatur gegenüber dem ersten Behälter leicht erhöht (Wärmetauscher).
Um die Kulturbedingungen für diese Organismen möglichst selektiv zu halten werden sie mit Licht
eines begrenzten Wellenlängenbereichs beleuchtet (IR- Licht < 800 nm, < 1035 nm).
Aus dem Filterrückstand kann Schwefel gewonnen werden. Die erzeugte Biomasse kann als Biomasse
der Biogasproduktion zurückgeführt werden. Der Sulfidanteil des Lösungsmittels sollte beim
Verlassen dieses Behälters bis auf ein für aerobe Organismen (insbesondere für Algen) nicht mehr
toxisches Maß reduziert sein. Ein Teil des Sulfids wird im Stoffwechsel dieser Organismen evtl. zu
Sulfat abgebaut, welches mit dem Lösungsmittel in die nächsten Behälter gelangt und dort verbraucht
wird.
Der dritte Behälter ist optional und für die Kultivierung wirtschaftlich nutzbarer Algen bestimmt, die in einer
Ergänzung des angegebenen Lösungsmittels mit den fehlenden Komponenten des Meerwasser
mediums ASP H 12 gedeihen. So ist beispielsweise eine Zucht von Agarophyten der Gattungen
Gelidium oder Gracilaria möglich, aus denen sich Agar extrahieren läßt, und deren restliche Biomasse
der Biogasproduktion zurückgeführt wird. Ein weiterer Teil des gelösten Kohlendioxids wird dabei
abgebaut. Um es für die Algen besser verfügbar zu machen, wird der Behälter auf etwa 20°C erwärmt.
Damit und mit entsprechender Beleuchtung werden gleichzeitig die Wachstumsbedingungen der
meisten Agarophyten optimiert.
Der vierte Behälter wird nur dann leicht beheizt, wenn der dritte Behälter entfällt. Ansonsten reicht die
Restwärme aus dem vorangegangenen Behälter. In ihm werden alkalitolerante Grünalgen (oder evtl.
submerse höhere Pflanzen) gezüchtet und die geerntete Biomasse der Biogasproduktion zurückgeführt.
Diese Organismen (z. B.: Grünalgen der Gattung Ulva) haben die Fähigkeit das unter diesen
pH-Bedingungen vorwiegend als Hydrogencarbonat gelöste Kohlendioxid zu verwerten und damit die
Regeneratin des Lösungsmittels zur Biogasreinigung abzuschließen. Bevor das Lösungsmittel diesen
entsprechend beleuchteten Behälter verläßt, wird es durch eine geeignete Filterfolge von
Schwebstoffen befreit. Das Lösungsmittel wird zum ersten Behälter zurückgeführt (Pumpe) und auf
diesem Weg mittels eines Wärmetauschers (s. o.) vorgekühlt. Der regenerative Lösungsmittelkreislauf ist damit
geschlossen.
Das Lösungsmittel stellt sich demzufolge als eine modifizierte, pH erhöhte, sulfidreduzierte Mischung aus zwei
marinen Kulturmedien (Pfennig′s Medium und ASP H 12) dar. Durch das Wachstum der kultivierten
Organismen werden einige Komponenten dieses Misch-Mediums ständig verbraucht. Diese sollen in
entsprechenden Abständen durch Zugabe unspezifischer Nährstoffe aus einer sterilisierten Biodünger-
Abkochung aus der Biogasanlage ergänzt werden.
Bevor das Biogas in diese Reinigungsanlage eingeleitet wird sollte es sterilisiert und weitgehend getrocknet
sein. Eine eventuell nötige Restentschwefelung des gereinigten Biogases erfolgt in einem zweiten
Reinigungsschritt.
Die zweite Reinigungsstufe ist als Sicherung zur Restentschwefelung des im ersten Reinigungsschritt
gewonnenen Biogases optional. Sie kann jedoch auch alleine als einzige Reinigungsstufe verwendet werden,
wenn auf eine Reinigung des Biogases von Kohlendioxid weitgehend verzichtet wird.
Diese Reinigungsstufe II basiert ebenso wie die oben erwähnte Reinigungsstufe I auf dem Prinzip des
regenerativen Lösungsmittelkreislaufs. Das Lösungsmittel ist jedoch verändert und durchläuft nur zwei
Behälter. (Vgl. wenig abweichende Beschreibung des ersten und zweiten Behälters aus Reinigungsstufe I, s. o.)
Eine vorhergehende Sterilisation des Biogases ist nur dann nötig, wenn der erste Reinigungsschritt entfällt.
Der erste Behälter ist eine modifizierte Waschflasche.
Hier werden die Verunreinigungen des Biogases gelöst, während das Methan das Lösungsmittel
durchperlt und diesen Reinigungsschritt als Produkt verläßt. Um die Löslichkeit der o.a.
Verunreinigungen zu erhöhen, wird der pH-Wert erhöht (7,8 bis 9,1), die Temperatur erniedrigt
(Kühlung auf 10-15°C) und über entsprechende Ventile ein leichter Überdruck erzeugt.
Um eine Sättigung oder Übersättigung des Lösungsmittels zu vermeiden, die dann keinen weiteren
Reinigungserfolg ergäbe, wird das Lösungsmittel während des Betriebs der Anlage ständig regeneriert.
Zu diesem Zweck durchströmt es die übrigen Behälter der Anlage, in denen die gelösten
Verunreinigungen des Biogases abgebaut werden bevor es in den ersten Behälter zurückfließt.
Zur Aufrechterhaltung des regenerativen Lösungsmittelkreislaufs werden eine Pumpe und evtl.
Rückschlagventile eingesetzt. Aus der Lösung ausfallende Sedimente sollen in einem Filter
abgefangen werden.
Im zweiten Behälter wird der in Form von Sulfiden und Hydrogensulfiden gelöste Schwefelwasserstoff
abgebaut und zusätzlich ein geringer Anteil des Kohlendioxids. Zu diesem Zweck wird eine Rein- oder
Mischkultur von photoautotrophen, alkalitoleranten Schwefelbakterien eingesetzt die Schwefel
wasserstoff möglichst bis zum Schwefel abbauen und diesen ablagern. Dies geschieht unter anaeroben
oder nahezu anoxygenen Bedingungen. Besonders geeignet erscheinen hier Schwefelpurpurbakterien
der alkalitoleranten, halophilen Gattung Ectothiorhodospirn (z. B.: E. mobilis und E. halochloris),
welche den erzeugten Schwefel am Zelläußeren ablagern. Dieser soll an dieser Stelle abgefangen
werden. Dazu hindert eine geeignete Filterfolge die im Durchmesser ca. 0,5 µm großen Zellen am
Verlassen dieses Behälters. Um geeignete Kulturbedingungen zu schaffen, sollte das oben genannte
Lösungsmittel eine modifizierte Form von Pfennig′s Medium für die Kultur mariner anoxygen
phototropher Schwefelbakterien darstellen. Dabei ist der pH-Wert erhöht und der Sulfidanteil
minimiert, da dieses als Biogasverunreinigung ständig in Lösung geht.
Um die Sulfid- bzw. Schwefelwasserstoffverfügbarkeit zu erhöhen und einen höheren Stoffumsatz zu
erreichen, ist die Temperatur gegenüber dem ersten Behälter leicht erhöht (Wärmetauscher u. heizen).
(Temp.: 15 bis 20°C) Um die Kulturbedingungen für diese Organismen möglichst selektiv zu halten,
werden sie mit IR- Licht eines begrenzten Wellenlängenbereichs (< 800 nm, < 1035 nm ) beleuchtet.
Außerdem wird das Medium für die halophilen Gattungen aufgesalzen (Kochsalz).
Aus dem Filterrückstand kann Schwefel gewonnen werden. Die erzeugte Biomasse kann als Biomasse
der Biogasproduktion zurückgeführt werden. Der Sulfidanteil des Lösungsmittels sollte beim
Verlassen dieses Behälters reduziert sein. Ein Teil des Sulfids wird im Stoffwechsel dieser
Organismen evtl. zu Sulfat abgebaut, welches jedoch ebenso wieder verbraucht wird. Besonders
geeignet ist hier eine Mischkultur aus E. mobilis und E. halochloris. Eine Ergänzung der Nährstoffe
in Pfennig′s Medium ist nur in sehr großen Abständen nötig.
Das Lösungsmittel wird zum ersten Behälter zurückgeführt (Pumpe) und auf diesem Weg mittels eines
Wärmetauschers (s. o.) vorgekühlt. Der regenerative Lösungsmittelkreislauf ist damit geschlossen. Das
Lösungsmittel stellt sich demzufolge als eine modifizierte, pH erhöhte, sulfidreduzierte und aufgesalzene Form
von Pfennig′s Medium (marin) dar. Durch das Wachstum der kultivierten Organismen werden einige
Komponenten des Mediums ständig verbraucht. Diese werden in entsprechenden Abständen durch Zugabe von
frischem Medium ergänzt. Beim Betrieb der so konzipierten Anlage ist ein natürlicher oder künstlicher
Tag-Nacht Rhythmus einzuhalten, in dessen Nachtphase die Anlage außer Betrieb ist.
Angefügt sind Zeichnungen, die das Funktionsprinzip der beiden Reinigungsschritte des Verfahrens darstellen
und auf die sich obige Beschreibung und die Patentansprüche beziehen.
Fig. 1 Biogasreinigung (Reinigungsstufe I)
Fig. 2 Biogasreinigung (Reinigungsstufe II).
Claims (5)
1. Das Verfahren zur Trennung des Ortes der eigentlichen Biogasreinigung in einer Waschflasche
durch Lösen von Schwefelwasserstoff und Kohlendioxid einerseits von den Orten der
Lösungsmittelregeneration durch alkalitolerante, photosynthetische Organismen andererseits.
2. Das Verfahren der Lösungsmittelregeneration durch Teil-Elimination von Schwefel
wasserstoff und Kohlendioxid durch anaerobe, photoautotrophe Schwefelbakterien.
3. Das Verfahren zur Lösungsmittelregeneration durch Algen oder submerse höhere Pflanzen.
4. Das aus den unter 1. bis 3. angegebenen Verfahren kombinierte Verfahren.
5. Der Einsatz folgender Organismengruppen zum Zweck der Biogasreinigung bzw. zur
Lösungsmittelregeneration
- a) anoxygen-photoautotrophe, alkalitolerante Schwefelbakterien in Rein- oder Mischkultur [d. h.: Schwefelpurpurakterien (Chrornatiacea und insbes. Ectothiorhodospiraceae) Grüne Schwefelbakterien (Chlorobiaceae)]
- b) insbesondere alkalitolerante, anoxygen-phototrophe Schwefelpurpurbakterien der Gattung Ectothiorhodospira [z. B.: E. mobilis, E. halochloris]
- c) alkalitolerante Algen und submerse höhere Pflanzen
- d) insbesondere makrophytische alkalitolerante Grünalgen (Chlorophyceae, inspes. Ulvaceae, z. B.: Ulva lactuca)
- e) alkalitolerante nutzbare Algen (z. B.: Agarophyten der Gattungen Gelidium oder Gracilaria).
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4419766A DE4419766C2 (de) | 1994-06-06 | 1994-06-06 | Verfahren zur biologischen Reinigung von Biogasen und Anreicherung von Methan |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4419766A DE4419766C2 (de) | 1994-06-06 | 1994-06-06 | Verfahren zur biologischen Reinigung von Biogasen und Anreicherung von Methan |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4419766A1 true DE4419766A1 (de) | 1995-12-07 |
DE4419766C2 DE4419766C2 (de) | 1998-04-09 |
Family
ID=6519926
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE4419766A Expired - Fee Related DE4419766C2 (de) | 1994-06-06 | 1994-06-06 | Verfahren zur biologischen Reinigung von Biogasen und Anreicherung von Methan |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4419766C2 (de) |
Cited By (10)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19721280A1 (de) * | 1997-05-14 | 1998-11-19 | Energy Of Nature Projektgesell | Verfahren und Vorrichtung zur photobiologischen Trennung von kohlendioxid- und methanhaltigen Gasgemischen |
DE19721243A1 (de) * | 1997-05-14 | 1998-11-19 | Ufz Leipzighalle Gmbh | Anlage zur Erzeugung und Nutzung von Biogas sowie Verfahren zur biotechnologischen Herstellung von Poly-beta-hydroxybuttersäure |
WO1999028018A1 (de) * | 1997-11-27 | 1999-06-10 | Umweltschutz Nord Gmbh & Co. | Verfahren zur reduzierung der konzentration von inhaltsstoffen in einem gas und in einer flüssigkeit und vorrichtung zur durchführung dieses verfahrens |
DE19840691C2 (de) * | 1998-08-24 | 2003-12-24 | Wolfgang Tentscher | Verwendung eines CO2-haltigen Abgases als Kohlenstoffquelle für Pflanzen |
EP1801197A1 (de) * | 2005-12-22 | 2007-06-27 | Mikrobiologisch-analytisches Labor GmbH | Verfahren zur Verwertung gasförmiger Kohlenstoffquellen und Photobioreaktor |
EP1852173A1 (de) * | 2006-05-04 | 2007-11-07 | Kalogeo Anlagenbau GmbH | Verfahren und Vorrichtung zur Behandlung von mit Schadstoffen behafteten Abgasen |
DE102007058548A1 (de) | 2007-12-05 | 2009-06-10 | Landwärme GbR (vertretungsberechtigter Gesellschafter, Tobias Assmann, 80638 München) | Verfahren zum Aufreinigen von Biogas |
ES2372509A1 (es) * | 2011-10-18 | 2012-01-23 | Biogás Fuel Cell, S.A. | Sistema de depuración simultánea de biogás y efluentes residuales industriales mediante microalgas y bacterias. |
DE102011007653A1 (de) | 2011-04-19 | 2012-02-02 | Voith Patent Gmbh | Verfahren und Vorrichtung zur Reinigung von Biogas |
DE102013212537A1 (de) | 2013-06-27 | 2014-12-31 | Dürr Systems GmbH | Anlage und Verfahren für das Aufbereiten von Gasen |
Families Citing this family (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19947339B4 (de) * | 1999-10-01 | 2005-02-24 | Tentscher, Wolfgang, Dr. | Verfahren und Anlage zur Erzeugung und Aufbereitung von Biogas |
CA2353307A1 (fr) | 2001-07-13 | 2003-01-13 | Carmen Parent | Appareil et procede pour le traitement des effluents gazeux |
CA2405635A1 (en) | 2002-09-27 | 2004-03-27 | C02 Solution Inc. | A process and a plant for the production of useful carbonated species and for the recycling of carbon dioxide emissions from power plants |
DE102016014103B4 (de) | 2016-11-25 | 2019-03-07 | Rainer Gottschalk | Verfahren zur stofflichen Verwertung von industrieller und agrarischer Biomasse und von biogenen Reststoffen |
Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3607864A1 (de) * | 1985-03-14 | 1986-09-25 | Schimmelpfeng, Lutz, Dr., 35641 Schöffengrund | Verfahren zur minderung von abgas-/abluft-schadstoffen mittels photosynthetisierender algen und vorrichtung zur durchfuehrung des verfahrens |
DE4230644A1 (de) * | 1992-09-12 | 1994-03-17 | Johannes Martin Dipl I Mueller | Verfahren zur Umwandlung organischer Reststoffe im Rauchgas durch bakterielle Vergärung zu Methan, als Endstufe der Rauchgasreinigung in Kraftwerken |
-
1994
- 1994-06-06 DE DE4419766A patent/DE4419766C2/de not_active Expired - Fee Related
Patent Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3607864A1 (de) * | 1985-03-14 | 1986-09-25 | Schimmelpfeng, Lutz, Dr., 35641 Schöffengrund | Verfahren zur minderung von abgas-/abluft-schadstoffen mittels photosynthetisierender algen und vorrichtung zur durchfuehrung des verfahrens |
DE4230644A1 (de) * | 1992-09-12 | 1994-03-17 | Johannes Martin Dipl I Mueller | Verfahren zur Umwandlung organischer Reststoffe im Rauchgas durch bakterielle Vergärung zu Methan, als Endstufe der Rauchgasreinigung in Kraftwerken |
Cited By (12)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19721280A1 (de) * | 1997-05-14 | 1998-11-19 | Energy Of Nature Projektgesell | Verfahren und Vorrichtung zur photobiologischen Trennung von kohlendioxid- und methanhaltigen Gasgemischen |
DE19721243A1 (de) * | 1997-05-14 | 1998-11-19 | Ufz Leipzighalle Gmbh | Anlage zur Erzeugung und Nutzung von Biogas sowie Verfahren zur biotechnologischen Herstellung von Poly-beta-hydroxybuttersäure |
DE19721243C2 (de) * | 1997-05-14 | 2000-10-12 | Ufz Leipzighalle Gmbh | Verfahren und Anlage zur effizienten energetischen und stofflichen Nutzung von Biogas |
DE19721280C2 (de) * | 1997-05-14 | 2002-11-07 | Energy Of Nature Projektgesell | Verfahren und Vorrichtung zur photobiologischen Trennung von kohlendioxid- und methanhaltigen Gasgemischen |
WO1999028018A1 (de) * | 1997-11-27 | 1999-06-10 | Umweltschutz Nord Gmbh & Co. | Verfahren zur reduzierung der konzentration von inhaltsstoffen in einem gas und in einer flüssigkeit und vorrichtung zur durchführung dieses verfahrens |
DE19840691C2 (de) * | 1998-08-24 | 2003-12-24 | Wolfgang Tentscher | Verwendung eines CO2-haltigen Abgases als Kohlenstoffquelle für Pflanzen |
EP1801197A1 (de) * | 2005-12-22 | 2007-06-27 | Mikrobiologisch-analytisches Labor GmbH | Verfahren zur Verwertung gasförmiger Kohlenstoffquellen und Photobioreaktor |
EP1852173A1 (de) * | 2006-05-04 | 2007-11-07 | Kalogeo Anlagenbau GmbH | Verfahren und Vorrichtung zur Behandlung von mit Schadstoffen behafteten Abgasen |
DE102007058548A1 (de) | 2007-12-05 | 2009-06-10 | Landwärme GbR (vertretungsberechtigter Gesellschafter, Tobias Assmann, 80638 München) | Verfahren zum Aufreinigen von Biogas |
DE102011007653A1 (de) | 2011-04-19 | 2012-02-02 | Voith Patent Gmbh | Verfahren und Vorrichtung zur Reinigung von Biogas |
ES2372509A1 (es) * | 2011-10-18 | 2012-01-23 | Biogás Fuel Cell, S.A. | Sistema de depuración simultánea de biogás y efluentes residuales industriales mediante microalgas y bacterias. |
DE102013212537A1 (de) | 2013-06-27 | 2014-12-31 | Dürr Systems GmbH | Anlage und Verfahren für das Aufbereiten von Gasen |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE4419766C2 (de) | 1998-04-09 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE10346471B4 (de) | Verfahren zur biologischen Gasaufbereitung | |
DE4419766C2 (de) | Verfahren zur biologischen Reinigung von Biogasen und Anreicherung von Methan | |
DE102005010865A1 (de) | Verfahren zur biologischen Gasaufbereitung | |
Fernandes et al. | Toward an ecologically optimized N: P recovery from wastewater by microalgae | |
US20140318000A1 (en) | Combining algae cultivation and co2 capture | |
DE19721280C2 (de) | Verfahren und Vorrichtung zur photobiologischen Trennung von kohlendioxid- und methanhaltigen Gasgemischen | |
KR101297821B1 (ko) | 혐기성 소화조를 이용한 미세조류 배양 시스템 및 이를 이용한 미세조류 배양 방법 | |
CN108546648A (zh) | 一种环保型微藻培养方法 | |
CN106834182B (zh) | 一株善变副球菌菌株及其应用 | |
EP3109311B1 (de) | In mehreren modi betriebene solargasanlage | |
CN101466824A (zh) | 用于获得生物燃料的能量光转换器 | |
Selvan | Eco-technological approaches for textile dye effluent treatment and carbon dioxide (CO2) capturing using green microalga Chlorella vulgaris | |
WO2017121422A1 (de) | Verfahren zur stofflichen und energetischen verwertung von flüssigen und feinteiligen reststoffen der palmölgewinnung | |
CN104226671A (zh) | 生物废弃物绿色处理系统及方法 | |
DE4444191C1 (de) | Verfahren zur Abreicherung oder Entfernung von Kohlendioxid aus Abgasen | |
DE102012000239A1 (de) | Verfahren zur biologischen Regenerierung von beladenen Adsorptionsmittel aus Biogasreinigungsprozessen | |
CN105087625A (zh) | 一种嗜盐嗜碱硫碱弧菌的遗传转化方法 | |
DE10260968B4 (de) | Verfahren zur Entfernung von Schwefelwasserstoff aus Biogas | |
BE1030785B1 (nl) | Werkwijze voor het ontzwavelen van biogas en inrichting daartoe | |
Hung et al. | Algae harvest energy conversion | |
DE102008031832A1 (de) | Vorrichtung und Verfahren zum mikrobiologischen Entschwefeln eines Gases | |
DE112017005609B4 (de) | System zur algenproduktion aus menschlichen stoffwechselabfällen durch beschattung und zur energieerzeugung | |
Pedroso | Biogas Upgrading Through a Microalgae Platform | |
DE20219942U1 (de) | Vorrichtung zur Gewinnung von Biogas | |
Honchar | Use of different methods for waste water treatment |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: PETERS, RAINER, 50354 HUERTH, DE |
|
D2 | Grant after examination | ||
8364 | No opposition during term of opposition | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |