Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Her
stellen einer Fügeverbindung zwischen einem ersten Fügeteil
mit einer ersten Anlagefläche und einem auf der ersten Anla
gefläche mündenden Durchbruch und einem zweiten Fügeteil mit
einer zweiten Anlagefläche und einer auf der zweiten Anlage
fläche mündenden Ausnehmung, wobei das erste Fügeteil und das
zweite Fügeteil in eine Fügestellung zueinander gebracht
werden, in der die erste Anlagefläche und die zweite Anlage
fläche aneinander anliegen und der Durchbruch des ersten Fü
geteils und die Ausnehmung des zweiten Fügeteils zusammen
einen Hohlraum bilden.
Derartige Fügeverbindungen sind als Niet- oder Bolzenverbin
dungen in großer Zahl bekannt.
Zur Herstellung einer Nietverbindung wird ein Niet mit einem
Nietkopf in den Hohlraum (das Nietloch) eingeführt und pla
stisch verformt, wobei ein zweiter Nietkopf entsteht, der ein
Herausfallen des Nietes verhindert. Im allgemeinen werden
Niete aus metallischen Werkstoffen hergestellt, da solche
Niete eine hohe elastische und plastische Verformbarkeit
aufweisen, durch die Spannungsspitzen in der Fügeverbindung,
die aufgrund von Fertigungsungenauigkeiten entstehen, abge
baut werden.
Die bekannten Nietverfahren sind jedoch nicht dazu geeignet,
Fügeverbindungen zwischen Fügeteilen aus Werkstoffen mit
sprödem Bruchverhalten herzustellen. Solche Werkstoffe, die
praktisch keine plastische Verformung aufweisen, neigen dazu,
infolge der nicht unerheblichen Belastungen der Fügeteile
während des Nietvorgangs zu brechen. Auch Bolzenverbindungen
sind in der Regel zum Herstellen derartiger Fügeverbindungen
ungeeignet, da die aufgrund unvermeidbarer Fertigungsungenau
igkeiten entstehenden Spannungsspitzen wegen der fehlenden
Plastizität der Fügeteile nicht abgebaut werden können. Bei
Überschreitung der Materialfestigkeit entsteht daher ein Riß,
der wegen des spröden Bruchverhaltens sofort zum Totalversa
gen der Verbindung führt.
Aus den genannten Gründen ist es auch nicht möglich, Werk
stoffe, die geringe Plastizität aufweisen, als Niet- oder
Bolzenmaterial zu verwenden. Bei vielen Anwendungen ist es
jedoch wünschenswert, die Verbindungselemente aus ähnlichem
Material wie die Fügeteile herzustellen, damit diese Verbin
dungselemente und die Fügeteile vergleichbare physikalische
und chemische Eigenschaften haben und der Einsatzbereich der
Fügeteile, beispielsweise bei hohen Temperaturen oder unter
chemisch aggressiven Umgebungsbedingungen, nicht durch eine
geringere Beständigkeit der Verbindungselemente beschränkt
wird.
Der Erfindung lag daher die Aufgabe zugrunde, eine Vorrich
tung zum Herstellen einer Fügeverbindung der gattungsgemäßen
Art zu schaffen, die es erlaubt, auch Fügeteile aus Werkstof
fen mit sprödem Bruchverhalten unter Verwendung von Verbin
dungselementen aus ebenfalls spröden Werkstoffen miteinander
zu verbinden.
Diese Aufgabe wird bei einer Vorrichtung zum Herstellen einer
Fügeverbindung der eingangs beschriebenen Art erfindungsgemäß
dadurch gelöst, daß die Vorrichtung einen Eingußkanal zum
Einbringen einer formbaren und aushärtbaren Masse in den
Hohlraum, Abdeckungen zum Verschließen der Mündungsöffnungen
des Hohlraums und einen Entlüftungskanal zum Abführen der von
der formbaren und aushärtbaren Masse aus dem Hohlraum ver
drängten Luft umfaßt.
Mit Hilfe der erfindungsgemäßen Vorrichtung läßt sich eine
Fügeverbindung herstellen, bei der in dem Hohlraum ein Form
schlußelement angeordnet ist, das Formschlußelement ein ver
formbar eingebrachtes, in dem Hohlraum ausgehärtetes und flä
chenhaft an den Fügeteilen anliegendes Formteil umfaßt, das
Formschlußelement zusammen mit dem ersten Fügeteil und dem
zweiten Fügeteil einen Formschluß bildet, der das erste Füge
teil und das zweite Fügeteil in zumindest einer Belastungs
richtung längs der Anlageflächen relativ zueinander fixiert,
und bei der das Formschlußelement Hinterschneidungen auf
weist, die zusammen mit dem ersten Fügeteil und dem zweiten
Fügeteil einen Formschluß bilden, der das Formschlußelement
in dem Hohlraum fixiert.
Der Vorteil der erfindungsgemäßen Lösung liegt darin, daß zu
mindest ein Bestandteil des Formschlußelementes verformbar in
den Hohlraum eingebracht werden kann, der an Ort und Stelle
aushärtet und ein flächenhaft an den Fügeteilen anliegendes
Formteil bildet, so daß weder große Belastungen der Fügeteile
während des Herstellens der Verbindung noch punktförmige
Spannungsspitzen aufgrund von Fertigungsungenauigkeiten auf
treten können.
Von Vorteil ist es, wenn die Vorrichtung zusätzlich minde
stens einen Spülkanal und zumindest ein Verbindungsstück um
faßt, durch das der Eingußkanal und/oder der Entlüftungska
nal mit dem Spülkanal zum Durchspülen mit einem Spülmedium
verbindbar sind. So kann verhindert werden, daß der Einguß
kanal und/oder der Entlüftungskanal durch ausgehärtete form
bare und aushärtbare Masse verstopft wird.
Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist es von Vorteil,
wenn die Vorrichtung eine Fixiereinrichtung zum Fixieren der
Vorrichtung auf zumindest einem der Fügeteile umfaßt.
Günstig ist es, wenn eine solche Fixiereinrichtung Mittel
zum Abdichten einer evakuierbaren Saugkammer umfaßt, so daß
die Vorrichtung nach Evakuieren der Saugkammer durch den
äußeren Luftdruck an zumindest eines der Fügeteile angepreßt
wird.
Zur Beschleunigung des Aushärtevorganges weist die Vor
richtung vorteilhafterweise eine Heizeinrichtung zum Be
heizen der formbaren und aushärtbaren Masse auf.
Um das Einbringen von Strukturteilen, die der Erhöhung der
Tragfähigkeit der Fügeverbindung dienen, in den Hohlraum zu
erleichtern, ist es von Vorteil, wenn die Vorrichtung einen
in einer Durchgangsbohrung der Vorrichtung geführten Stempel
zum Einbringen eines Strukturteils in den Hohlraum umfaßt.
Eine Vorspannung der Fügeteile läßt sich dadurch erreichen,
daß die Fügeteile während des Einbringens der formbaren und
aushärtbaren Masse und während des Aushärtens mittels einer
Spanneinrichtung zusammengespannt werden, wobei die
Vorspannung nach Entfernen der Spanneinrichtung erhalten
bleibt.
Die Fügeverbindung kann mit Hilfe der erfindungsgemäßen Vor
richtung in einfacher Weise hergestellt werden, wenn nur das
erste Fügeteil durchbrochen ist und daher der Hohlraum nur
einseitig zugänglich ist. Die Fügeverbindung kann aber auch
verwendet werden, wenn auch die Ausnehmung des zweiten
Fügeteils einen Durchbruch darstellt, wobei der Hohlraum in
diesem Fall ein- oder zweiseitig zugänglich sein kann.
Das Formteil kann aus jedem Werkstoff gebildet werden, der
aus einem pulverförmigen, viskosen oder flüssigen Zustand in
dem Hohlraum in einen festen Zustand überführt werden kann.
Die Fügeverbindung kann durch Aufbohren, Schleifen,
chemisches Lösen oder Ultraschallzerrütten des Formteils
wieder gelöst werden, ohne die Fügeteile zu zerstören.
Vorteilhaft ist es, wenn das Formschlußelement im wesent
lichen die Form eines konventionellen Nietes mit zwei
Nietköpfen aufweist. In diesem Fall können die mit konven
tionellen Nietverbindungen gemachten Erfahrungen und die für
diese entwickelten Berechnungsverfahren zumindest teilweise
zur Bestimmung der Tragfähigkeit der erfindungsgemäßen
Fügeverbindung herangezogen werden.
Ferner erlauben es Formschlußelemente in konventioneller
Nietform, tragfähige Fügeverbindungen herzustellen, bei denen
die Querschnitte der Formschlußelemente längs der
Anlageflächen klein im Verhältnis zu den Anlageflächen selbst
sind, so daß geringe Materialmengen zur Bildung der
Formschlußelemente genügen.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn das Formschlußelement
mindestens eine glatte Oberfläche aufweist, die mit einem der
Fügeteile bündig ist. Eine solche Gestalt des Form
schlußelementes ist leicht herzustellen, indem Mündungs
öffnungen des Hohlraums mittels ebener Abdeckungen nach dem
Einbringen von formbarem und aushärtbarem Material, aus dem
das Formteil gebildet wird, verschlossen werden. Durch das
Fehlen überstehender Nietköpfe bietet eine solche
Fügeverbindung eine Platz- und Gewichtsersparnis sowie eine
hohe gasdynamische Oberflächengüte.
Günstig ist es, wenn das Formschlußelement aus einem hochtem
peraturbeständigen keramischem Material besteht. Während die
maximale Anwendungstemperatur der für konventionelle Nietver
fahren einsetzbaren Werkstoffe ungefähr 1000°C beträgt,
können aus geeigneten Hochtemperatur-Keramikklebern oder
-Keramikvergußmassen gebildete Formschlußelemente bei
Temperaturen weit über 2000°C eingesetzt werden. Als beson
ders geeignet haben sich Keramikkleber auf der Basis von ZrO₂
sowie Aluminiumoxidkeramik-Vergußmassen, die zusätzlich eine
sehr hohe mechanische Festigkeit aufweisen, erwiesen.
Von Vorteil ist es auch, wenn das Formschlußelement aus einem
chemisch resistenten keramischen Material besteht. Besonders
auf Zirkonoxid basierende Gußmassen zeichnen sich durch gute
chemische Beständigkeit aus.
Besonders günstig ist es, wenn das Formschlußelement eine
größere Wärmedehnung aufweist als das erste Fügeteil und das
zweite Fügeteil. Es ergeben sich dann nämlich bei Temperatur
erhöhung Druckspannungen im Formschlußelement, die beispiels
weise bei keramischen Werkstoffen eine Tragfähigkeitserhöhung
erzeugen.
Von Vorteil ist es, wenn das Formschlußelement den Hohlraum
vollständig ausfüllt. Eine solche Fügeverbindung trennt die
einander abgewandten Oberflächen der Fügeteile gas- und flüs
sigkeitsdicht voneinander, auch wenn beide Fügeteile durch
brochen sein sollten.
Wird andererseits aus funktionellen Gründen eine durchgehende
Verbindung zwischen einander abgewandten Oberflächen der
Fügeteile gewünscht, so ist es günstig, wenn das Form
schlußelement eine das Formschlußelement quer zu den Anlage
flächen durchsetzende Öffnung aufweist.
Am schnellsten und einfachsten zu realisieren sind solche
Ausführungsformen der Fügeverbindung, bei denen das Form
schlußelement ausschließlich das Formteil umfaßt. Es müssen
dann keine weiteren Teile in den Hohlraum eingeführt werden.
Zur Erhöhung der Tragfähigkeit der Fügeverbindung ist es
aber vorteilhaft, wenn die Fügeverbindung zusätzlich ein in
dem Hohlraum angeordnetes vorgefertigtes, festes Struktur
teil, wie beispielsweise einen Bolzen, eine Hülse oder ähn
liches, umfaßt. In diesem Fall kann das Formteil den Tole
ranzausgleich zwischen dem Strukturteil und den Begren
zungswänden des Hohlraums übernehmen, so daß keine punkt
förmigen Spannungsspitzen auftreten und auch Strukturteile
aus spröden Werkstoffen, wie beispielsweise keramischen
Hochtemperaturwerkstoffen, verwendet werden können.
Günstig ist es, wenn das Strukturteil mindestens eine Hin
terschneidung aufweist, die zusammen mit dem Formteil einen
Formschluß bildet, der das Strukturteil in dem Hohlraum
fixiert. Dies stellt eine einfache Möglichkeit dar, das
Strukturteil gegen ein Herausfallen aus dem Hohlraum zu si
chern.
Eine andere, vorteilhafte Möglichkeit der Sicherung des
Strukturteils besteht darin, daß das Strukturteil mindestens
eine Hinterschneidung aufweist und daß das Formschlußelement
mindestens ein Sicherungselement umfaßt, das an der
Hinterschneidung anliegt und zusammen mit dem Strukturteil,
dem ersten Fügeteil und dem zweiten Fügeteil einen
Formschluß bildet, der das Strukturelement in dem Hohlraum
fixiert. Dabei ist das zusätzliche Sicherungselement, ebenso
wie das Strukturteil, ein vorgeformtes, festes Bauteil, das
aus denselben Werkstoffen wie das Strukturteil hergestellt
sein kann.
Die einfachste Lösung zur Fixierung des Sicherungselementes
besteht darin, daß das Sicherungselement durch Kraftschluß
in seiner Lage relativ zu dem Strukturteil fixiert ist.
Darüber hinaus kann eine Vorspannung der Fügeteile erreicht
werden, wenn das Sicherungselement vorteilhafterweise auf
grund seines Materials und/oder seiner Formgebung elastische
Eigenschaften aufweist und in der Fügeverbindung in einem
elastisch deformierten Zustand vorliegt.
Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Füge
verbindung weist das Strukturteil mindestens eine Hinter
schneidung auf und umfaßt das Formschlußelement mindestens
ein Sicherungselement, das mindestens eine Hinterschneidung
aufweist, die der Hinterschneidung des Strukturteils gegen
übersteht, füllt das Formteil einen Zwischenraum zwischen
der Hinterschneidung des Strukturteils und der Hinter
schneidung des Sicherungselementes aus und bildet das Si
cherungselement zusammen mit dem Formteil, dem Strukturteil,
dem ersten Fügeteil und dem zweiten Fügeteil einen
Formschluß, der das Strukturteil in dem Hohlraum fixiert.
Günstig ist es, wenn das Formteil eine Umhüllung aufweist,
die die Festigkeit des Formteils erhöht.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung sind Gegenstand
der nachfolgenden Beschreibung sowie der zeichnerischen Dar
stellung mehrerer Ausführungsbeispiele.
In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 eine geschnittene Seitenansicht durch eine erste
Ausführungsform einer Vorrichtung zur Herstellung
einer Fügeverbindung bei beidseitiger Zugänglich
keit des Hohlraums und eine Fügeverbindung;
Fig. 2 einen Querschnitt durch die erste Ausführungsform
einer Vorrichtung längs der Linie 2-2 in Fig. 1;
Fig. 3 einen Querschnitt durch die erste Ausführungsform
einer Vorrichtung längs der Linie 3-3 in Fig. 1;
Fig. 4 eine geschnittene Seitenansicht der ersten Ausfüh
rungsform der Vorrichtung und einer Ausfüh
rungsform der Fügeverbindung mit einem in den
Hohlraum eingebrachten Strukturteil;
Fig. 5 eine geschnittene Seitenansicht einer Fügeverbin
dung mit einem Strukturteil, das mittels eines Si
cherungselementes mit trapezförmigem Querschnitt
in dem Hohlraum fixiert ist;
Fig. 6 einen Querschnitt durch die Fügeverbindung aus
Fig. 5 längs der Linie 6-6 in Fig. 5;
Fig. 7 eine geschnittene Seitenansicht einer Fügeverbin
dung mit einem Strukturteil, das mittels eines
Sicherungselementes mit rechteckigem Querschnitt
in dem Hohlraum fixiert ist;
Fig. 8 eine geschnittene Seitenansicht einer Fügeverbin
dung, die mittels eines ringförmigen Sicherungs
elementes in dem Hohlraum fixiert ist;
Fig. 9 einen Querschnitt durch die Fügeverbindung aus
Fig. 8 längs der Linie 9-9 in Fig. 8;
Fig. 10 eine geschnittene Seitenansicht einer zweiten Aus
führungsform der Vorrichtung zum Herstellen einer
Fügeverbindung bei einseitiger Zugänglichkeit des
Hohlraums beim Einbringen eines Gewebesackes in
den Hohlraum;
Fig. 11 eine geschnittene Seitenansicht der zweiten Aus
führungsform der Vorrichtung beim Fixieren des
Randes der Öffnung des Gewebesackes;
Fig. 12 eine geschnittene Seitenansicht der zweiten Aus
führungsform der Vorrichtung beim Befüllen des
Sackes mit einer formbaren und aushärtbaren Masse;
Fig. 13 eine geschnittene Seitenansicht der zweiten Aus
führungsform der Vorrichtung beim Pressen der
formbaren und aushärtbaren Masse;
Fig. 14 eine geschnittene Seitenansicht der zweiten Aus
führungsform der Vorrichtung beim Abtrennen des
die Sacköffnung umgebenden Sackrandes;
Fig. 15 eine geschnittene Seitenansicht der zweiten Aus
führungsform der Vorrichtung beim Einbringen eines
Strukturteils in den Hohlraum;
Fig. 16 eine geschnittene Seitenansicht einer dritten Aus
führungsform der Vorrichtung zur Herstellung einer
Fügeverbindung bei ein- oder beidseitiger Zu
gänglichkeit des Hohlraums beim Einbringen eines
Strukturteils in den Hohlraum;
Fig. 17 eine geschnittene Seitenansicht einer vierten Aus
führungsform der Vorrichtung zur Herstellung einer
Fügeverbindung bei einseitiger Zugänglichkeit des
Hohlraums mit einem ein Durchgangsloch auf
weisenden Formschlußelement beim Einbringen einer
formbaren und aushärtbaren Masse in den Hohlraum;
Fig. 18 eine geschnittene Seitenansicht der vierten Aus
führungsform der Vorrichtung beim Formen der
formbaren und aushärtbaren Masse zu dem Form
schlußelement;
Fig. 19 eine geschnittene Seitenansicht einer fünften Aus
führungsform der Vorrichtung zur Herstellung einer
Fügeverbindung bei einseitiger Zugänglichkeit des
Hohlraums mit einem ein Durchgangsloch auf
weisenden Formschlußelement beim Einbringen einer
formbaren und aushärtbaren Masse in den Hohlraum;
Fig. 20 eine geschnittene Seitenansicht der fünften Aus
führungsform der Vorrichtung beim Formen der
formbaren und aushärtbaren Masse zu dem Form
schlußelement.
Identische oder funktional äquivalente Elemente sind in al
len Figuren mit denselben Bezugszeichen bezeichnet.
Die in den Fig. 1 bis 3 dargestellte erste Ausführungsform
einer Vorrichtung ist insbesondere zur Herstellung von Fü
geverbindungen bei beidseitiger Zugänglichkeit des Hohlraums
geeignet. Die als Ganzes mit 22 bezeichnete Vorrichtung
umfaßt eine Fixiereinrichtung 24 zum Fixieren der Vor
richtung 22 auf einer Oberfläche. Diese Fixiereinrichtung 24
weist ein Halterohr 26 aus einem elastischen Material, bei
spielsweise aus Gummi, auf, dessen Achse vertikal gerichtet
ist. An einem oberen Ende des Halterohres 26 ist ein Ansaug
balg 28 aus einem elastischen Material angeformt, der sich
von dem Halterohr 26 aus radial nach außen erstreckt, so daß
der Ansaugbalg 28 zusammen mit dem Halterohr 26 im wesent
lichen die Form eines senkrecht zur seiner Symmetrieachse
halbierten Torus aufweist. An einem dem Halterohr 26 abge
wandten Rand des Ansaugbalgs 28 ist ein ringförmiger Aufla
gewulst 30 angeformt. Der Auflagewulst 30 weist eine keil
förmige Ringnut 32 auf, die eine Unterseite desselben in
zwei ringförmige Dichtlippen 34 unterteilt. Die Dichtlippen
34 verlaufen in derselben Ebene wie ein unterer Rand des
Halterohres 26, der als Dichtungswulst 36 ausgebildet ist.
In dem Halterohr 26 ist ein zu diesem konzentrisches Außen
rohr 38 angeordnet und kraftschlüssig mit dem Halterohr 26
verbunden. Das Außenrohr 38 weist einen Boden 40 mit einem
den Boden 40 vertikal durchsetzenden, mittigen Bodenloch 42
auf.
In dem Außenrohr 38 ist mit geringem Spiel ein zu diesem
konzentrisches Innenrohr 44 angeordnet, das auf dem Boden 40
aufliegt und dessen Innendurchmesser mit dem Durchmesser des
Bodenloches 42 übereinstimmt.
Das Innenrohr 44 ist in dem Außenrohr 38 zwischen einer lin
ken und einer rechten Anschlagstellung eines Anschlagbolzens
46 drehbar, der in ein in der Wand des Innenrohres 44
angeordnetes radiales Gewindesackloch 48 eingedreht ist und
von einem die Wand des Außenrohres 38 durchsetzenden, hori
zontal verlaufenden Langloch 50 geführt wird. Die linke und
die rechte Anschlagstellung des Anschlagbolzens 46 weisen
einen Winkelabstand von ungefähr 50° auf.
Die Wand des Innenrohres 44 weist vier axiale Kanäle auf,
nämlich einen Eingußkanal 52, einen Entlüftungskanal 54,
einen ersten Spülkanal 56 und einen zweiten Spülkanal 58.
Die Kanäle 52, 54, 56 und 58 sind in jeweils gleichem radia
lem Abstand von der Achse des Innenrohres 44 angeordnet. Der
Eingußkanal 52 und der Entlüftungskanal 54 liegen einander
gegenüber. Ebenso liegt der erste Spülkanal 56 dem zweiten
Spülkanal 58 gegenüber. Die Lage des Eingußkanals 52 weist
gegenüber der Lage des ersten Spülkanals 56 einen
Winkelabstand von ungefähr 110°, von oben gesehen im Uhrzei
gersinn, bezüglich der Achse des Innenrohrs 44 auf.
Wenn sich der Anschlagbolzen 46 in seiner linken Anschlag
stellung befindet, wie in Fig. 3 dargestellt, so fluchtet
der Eingußkanal 52 mit einem den Boden 40 des Außenrohres 38
vertikal durchsetzenden Eingußloch 60, und der Entlüf
tungskanal 54 fluchtet mit einem den Boden 40 vertikal
durchsetzenden Entlüftungsloch 62. Der erste Spülkanal 56
mündet in eine an einer Oberseite des Bodens 40 angeordnete
erste bogenförmige Verbindungsnut 64, der zweite Spülkanal
58 mündet in eine entsprechende zweite bogenförmige Ver
bindungsnut 66. Die Verbindungsnuten 64 und 66 weisen je
weils einen halbkreisförmigen Querschnitt auf und erstrecken
sich, wie in Fig. 2 dargestellt, zwischen dem Eingußloch 60
und dem Entlüftungsloch 62 jeweils über einen Sektor von
ungefähr 130°.
Befindet sich dagegen der Anschlagbolzen 46 in seiner rech
ten Anschlagstellung, so münden der Eingußkanal 52 und der
erste Spülkanal 56 beide in die erste Verbindungsnut 64. Da
durch entsteht eine durchströmbare Verbindung zwischen dem
Eingußkanal 52 und dem ersten Spülkanal 56. Entsprechend
münden der Entlüftungskanal 54 und der zweite Spülkanal 58
in die zweite Verbindungsnut 66, wodurch eine durchströmbare
Verbindung zwischen dem Entlüftungskanal 54 und dem zweiten
Spülkanal 58 entsteht.
In dem Innenrohr 44 ist ein zu diesem konzentrischer, zylin
drischer Stempel 68 mit geringem Spiel verschieblich ange
ordnet. Der zylindrische Stempel 68 weist in einem oberen
Teil eine mittige erste Bohrung 70 und in einem unteren Teil
eine mittige zweite Bohrung 72 auf. Die erste Bohrung 70
weist einen geringeren Durchmesser als die zweite Bohrung 72
auf und mündet in die zweite Bohrung 72 ein. Ein anderes
Ende der ersten Bohrung 70 mündet auf einer oberen Stirnflä
che des zylindrischen Stempels 68.
Die zweite Bohrung 72 mündet auf einer unteren Stirnfläche
des zylindrischen Stempels 68 und ist in einem unteren Teil
mit einem Gewinde versehen, in das eine Verschlußschraube 74
eingedreht ist, deren zylindrischer Kopf denselben
Durchmesser wie der zylindrische Stempel 68 aufweist.
In der von der Verschlußschraube 74 verschlossenen zweiten
Bohrung 72 ist eine Heizpatrone 76 angeordnet, die über
durch die erste Bohrung 70 geführte Versorgungsleitungen 78
und 80 an eine (nicht dargestellte) externe Stromversorgung
angeschlossen ist.
Außerdem umfaßt die Vorrichtung 22 noch einen Gegenhalter
82, der eine flache, zylindrische Andruckscheibe 84 auf
weist, die von einem zu dieser konzentrischen, ebenfalls zy
lindrischen Handgriff 86 getragen wird.
Ein plattenförmiges erstes Fügeteil 88 weist eine als Anla
gefläche 90 bezeichnete untere Oberfläche und eine als
Oberseite 92 bezeichnete obere Oberfläche auf. Das erste Fü
geteil 88 wird von einem Durchbruch 94 durchsetzt, der einen
unteren zylindrischen Abschnitt 96 und einen zu diesem kon
zentrischen oberen kegelstumpfförmigen Abschnitt 98 umfaßt,
wobei die gemeinsame Achse beider Abschnitte 96 und 98 auf
den Oberflächen 90 und 92 senkrecht steht, der Durchmesser
des zylindrischen Abschnittes 96 mit dem kleinsten Durchmes
ser des kegelstumpfförmigen Abschnittes 98 übereinstimmt und
der kegelstumpfförmige Abschnitt 98 sich zur Oberseite 92
hin weitet.
Ein plattenförmiges zweites Fügeteil 100 weist eine als An
lagefläche 102 bezeichnete obere Oberfläche und eine als
Unterseite 104 bezeichnete untere Oberfläche auf. Das zweite
Fügeteil 100 weist einen Durchbruch 106 auf, der einen obe
ren zylindrischen Abschnitt 108 und einen zu diesem konzen
trischen, unteren kegelstumpfförmigen Abschnitt 110 umfaßt,
wobei die gemeinsame Achse der beiden Abschnitte 108 und 110
auf den Oberflächen 102 und 104 senkrecht steht, der
Durchmesser des zylindrischen Abschnittes 108 mit dem
kleinsten Durchmesser des kegelstumpfförmigen Abschnittes
110 übereinstimmt und der kegelstumpfförmige Abschnitt 110
sich zu der Unterseite 104 hin weitet.
Zum Herstellen einer Fügeverbindung werden das erste Füge
teil 88 und das zweite Fügeteil 100 in eine Fügestellung zu
einander gebracht, in der die Anlagefläche 90 des ersten
Fügeteils 88 und die Anlagefläche 102 des zweiten Fügeteils
100 aneinander anliegen und die zylindrischen Abschnitte 96,
108 der Durchbrüche 94, 106 miteinander fluchten, so daß die
Durchbrüche 94 und 106 zusammen einen Hohlraum 112 bilden,
wie in Fig. 1 dargestellt.
Die Vorrichtung 22 wird so auf dem ersten Fügeteil 88 ange
ordnet, daß der Dichtungswulst 36 und die Dichtlippen 34 an
der Oberseite 92 anliegen und der Boden 40 des Außenrohrs 38
eine obere Mündungsöffnung 114 des Hohlraums 112 überdeckt.
Das Halterohr 26, der Ansaugbalg 28 mit dem Auflagewulst 30
und die Oberseite 92 des ersten Fügeteils 88 umschließen
eine luftdicht geschlossene Saugkammer 118, die über einen
(nicht dargestellten) Anschluß an eine Vakuumpumpe evakuiert
wird. Aufgrund des in der Saugkammer 118 entstehenden
Unterdruckes werden der Ansaugbalg 28, das Halterohr 26 und
das kraftschlüssig mit dem Halterohr 26 verbundene Außenrohr
38 an das erste Fügeteil 88 angepreßt, wodurch die
Vorrichtung 22 in ihrer Lage relativ zu dem Hohlraum 112 fi
xiert wird.
Der zylindrische Stempel 68 wird so weit in das Innenrohr 44
eingeschoben, daß eine Unterseite der Verschlußschraube 74
mit einer Unterseite des Bodens 40 bündig ist. Dadurch ent
steht eine ebene Abdeckung, die die obere Mündungsöffnung
114 des Hohlraums 112 bis auf das Eingußloch 60 und das Ent
lüftungsloch 62 verschließt.
Eine untere Mündungsöffnung 116 des Hohlraums 112 wird mit
Hilfe des Gegenhalters 82 verschlossen, in dem die Andruck
scheibe 84 mittels Druckes auf den Handgriff 86 gegen die
Unterseite 104 des zweiten Fügeteils 100 gepreßt wird.
Nun wird der Anschlagbolzen 46 in seine linke Anschlagstel
lung gebracht, in der der Eingußkanal 52 mit dem Eingußloch
60 und der Entlüftungskanal 54 mit dem Entlüftungsloch 62
fluchten.
Eine formbare und aushärtbare Masse wird durch den Einguß
kanal 52 und das Eingußloch 60 in den Hohlraum 112 einge
gossen oder eingespritzt, wobei die aus dem Hohlraum 112
verdrängte Luft durch das Entlüftungsloch 62 und den Ent
lüftungskanal 54 entweicht. Der Einfüllvorgang wird fort
gesetzt, bis aus dem Entlüftungskanal 54 formbare und aus
härtbare Masse austritt. Dadurch wird eine vollständige
Füllung des Hohlraums 112 mit der formbaren und aushärtbaren
Masse gewährleistet.
Als formbare und aushärtbare Masse können alle Materialien
verwendet werden, die aus einem viskosen oder pastösen Zu
stand in einen festen Zustand überführt werden können. Bei
spiele dafür sind keramische Schlicker oder Kleber, schmelz
bare Metalle oder Nichtmetalle, aushärtbare Kunststoffe oder
Gemische aus verschiedenen dieser Materialien.
Für die Herstellung von Fügeverbindungen, die im Hochtempe
raturbereich (oberhalb von ungefähr 1000°C) beständig sind,
sind vor allem keramische Werkstoffe geeignet.
Besonders bewährt haben sich einkomponentige Keramikkleber
auf der Basis von ZrO₂, die bis zu Temperaturen von 2400°C
einsetzbar sind, sowie Aluminiumoxidkeramik-Vergußmassen,
die eine sehr hohe mechanische Festigkeit aufweisen.
Für die Herstellung von Fügeverbindungen, die unter chemisch
aggressiven Umgebungsbedingungen beständig sind, sind che
misch resistente Werkstoffe wie Glas oder Keramik geeignet.
Besonders bewährt haben sich auf Zirkonoxid basierende Guß
massen, die eine gute chemische Beständigkeit aufweisen.
Die mechanischen Eigenschaften der Fügeverbindung können be
einflußt werden, indem Zusatzstoffe wie beispielsweise
Langfasern, Kurzfasern, Kugeln, Partikel oder ähnliches mit
der formbaren und aushärtbaren Masse vermischt werden.
Nach dem Ende des Einfüllvorgangs wird der Anschlagbolzen 46
in seine rechte Anschlagstellung gebracht. Die im Eingußka
nal 52 verbliebene formbare und aushärtbare Masse wird durch
Ausspülen mit einem Spülmedium, das unter Druck durch den
ersten Spülkanal 56, die Verbindungsnut 64 und den Einguß
kanal 52 strömt, entfernt. Ebenso wird die im Entlüftungs
kanal 54 verbliebene formbare und aushärtbare Masse durch
Aus spülen mit einem Spülmedium, das unter Druck durch den
zweiten Spülkanal 58, die Verbindungsnut 66 und den Entlüf
tungskanal 54 strömt, entfernt. Als Spülmedium kann bei
spielsweise Luft oder Wasser verwendet werden.
Die in den Hohlraum 112 eingebrachte formbare und aushärt
bare Masse härtet aus und bildet ein festes Formteil 120.
Je nach Art der verwendeten formbaren und aushärtbaren Masse
kann der Vorgang der Aushärtung durch Veränderung der Umge
bungsbedingungen (Temperaturerhöhung oder -erniedrigung,
Begasung) beschleunigt werden.
Bei der in Fig. 1 dargestellten ersten Ausführungsform der
Vorrichtung ist vorgesehen, während des Aushärtens den
Stromkreis durch die Heizpatrone 76 zu schließen, so daß
Wärmeenergie von der Heizpatrone 76 über die Verschluß
schraube 74 an die im Hohlraum 112 enthaltene Masse abgege
ben wird. Zu diesem Zweck besteht die Verschlußschraube 74
aus einem Material mit hoher Wärmeleitfähigkeit.
Das im Hohlraum 112 gebildete Formteil 120 liegt flächenhaft
an den Begrenzungswänden der Durchbrüche 94 und 106 an. Das
Formteil 120 stellt ein Formschlußelement 122 dar, das
zusammen mit dem ersten Fügeteil 88 und dem zweiten Fügeteil
100 einen Formschluß bildet, der das erste Fügeteil 88 und
das zweite Fügeteil 100 in Belastungsrichtungen, die paral
lel zu den Anlageflächen 90, 102 ausgerichtet sind, relativ
zueinander fixiert.
Darüber hinaus weist das Formschlußelement 122 einen oberen
kegelstumpfförmigen Abschnitt 124 und einen unteren kegel
stumpfförmigen Abschnitt 126 auf, deren Mantelflächen Hin
terschneidungen 128 bzw. 130 darstellen, die zusammen mit
dem ersten Fügeteil 88 und dem zweiten Fügeteil 100 einen
Formschluß bilden, der das Formschlußelement 122 in dem
Hohlraum 112 fixiert.
Somit sind die Fügeteile 88 und 100 gegen eine Scherung und
das Formschlußelement 122 gegen ein Herausfallen aus dem
Hohlraum 112 gesichert.
Nach dem Aushärten des Formteils 120 wird die Saugkammer 118
belüftet, worauf die Vorrichtung 22 von der Oberseite 92 des
ersten Fügeteils 88 abgenommen werden kann. Auch der Gegen
halter 82 wird von der Unterseite 104 des zweiten Fügeteils
100 abgenommen.
Alle genannten Verfahrensschritte sind manuell oder automa
tisiert durchführbar.
Soll die so hergestellte Fügeverbindung hohen Temperaturen
ausgesetzt werden, so wird zweckmäßigerweise eine formbare
und aushärtbare Masse gewählt, die dem Formschlußelement 122
eine Wärmedehnung verleiht, die größer ist als die Wärmedeh
nung der Fügeteile 70 und 82. Dadurch ergeben sich bei Tem
peraturerhöhung Druckspannungen im Material des Form
schlußelementes 122, die eine Erhöhung der Tragfähigkeit
erzeugen.
Eine weitere Tragfähigkeitserhöhung kann dadurch erzielt
werden, daß Strukturteile wie Bolzen, Hülsen oder ähnliches
neben der formbaren und aushärtbaren Masse in den Hohlraum
112 eingebracht werden. Das Formschlußelement 122 umfaßt in
diesem Falle sowohl das Formteil 120 als auch das
Strukturteil.
In Fig. 4 ist ein solches Strukturteil 132 in Form eines zy
lindrischen Bolzens dargestellt, der durch das Innenrohr 44
mit Hilfe des zylindrischen Stempels 68 in den Hohlraum 112
eingedrückt wurde.
Das Strukturteil 132 kann in bereits in den Hohlraum 112
eingefüllte, noch nicht ausgehärtete formbare und aushärt
bare Masse eingedrückt werden.
Es ist aber auch möglich, zuerst das Strukturteil 132 in den
Hohlraum 112 einzubringen und dann das verbleibende Volumen
des Hohlraums 112 mit formbarer und aushärtbarer Masse aus
zufüllen. In dem letzteren Falle kann die benötigte Menge
formbarer und aushärtbarer Masse einfacher bestimmt werden.
Das Strukturteil 132 weist zwei ringförmige, längs des Um
fangs des Strukturteils 132 verlaufende Nuten 134 und 136
mit jeweils halbkreisförmigen Querschnitt auf. In diese
ringförmige Nuten 134 und 136 greift jeweils ein ringförmi
ger Vorsprung des Formteils 120 ein, so daß die ringförmigen
Nuten 134 und 136 Hinterschneidungen bilden, die nach dem
Aushärten des Formteils 120 zusammen mit dem Formteil 120
einen Formschluß bilden, der das Strukturteil 132 in dem
Hohlraum 112 fixiert.
Weitere Ausführungsformen der Fügeverbindung unter Verwen
dung von Strukturteilen 132 bei beidseitiger Zugänglichkeit
des Hohlraums 112 zeigen die Fig. 5 bis 9. Diese Ausfüh
rungsformen der Fügeverbindung können ohne Verwendung der
vorstehend beschriebenen Vorrichtung hergestellt werden.
Die Fig. 5 und 6 stellen eine Fügeverbindung zwischen einem
ersten Fügeteil 88 mit einem zylindrischen Durchbruch 94 und
einem zweiten Fügeteil 100 mit einem zylindrischen
Durchbruch 106 dar. Die Fügeteile 88 und 100 befinden sich
in einer Fügestellung, in der die Anlagefläche 90 des ersten
Fügeteils 88 und die Anlagefläche 102 des zweiten Fügeteils
100 aneinander anliegen und die Durchbrüche 94 und 106
miteinander fluchten.
In den von den Durchbrüchen 94 und 106 gebildeten Hohlraum
112 ist ein Strukturteil 132 eingesetzt. Das Strukturteil
132 weist die Form eines Bolzens mit einem zylindrischen
Bolzenkopf 138, dessen Durchmesser den Querschnitt des
Durchbruches 94 übertrifft, einem zylindrischen Bolzenschaft
140 und einer längs des Umfangs des Bolzenschaftes 140
verlaufenden ringförmigen Nut 136 mit keilförmigem Quer
schnitt auf. Der Bolzenkopf 138 kann auch als Halbrundkopf
oder als Senkkopf ausgeführt sein.
Das Strukturteil 132 liegt mit einem über die obere Mün
dungsöffnung 114 des Hohlraums 112 überstehenden Rand des
Bolzenkopfes 138 auf der Oberseite 92 des ersten Fügeteils
88 auf. In dieser Lage befindet sich eine Oberkante der Nut
136 geringfügig oberhalb der Unterseite 104 des zweiten Fü
geteils 100.
In die Nut 136 ist eine U-förmige Sicherungsscheibe 142 mit
trapezförmigem Querschnitt eingeschoben, wie in Fig. 6 dar
gestellt. Die Sicherungsscheibe 142 liegt längs eines Sek
tors von 180° an der ringförmigen Nut 136 und mit einer
Oberseite an der Unterseite 104 des zweiten Fügeteils 100
an.
Der Durchmesser des zylindrischen Bolzenschaftes 140 ist
kleiner als der des Hohlraums 112, so daß zwischen dem Bol
zenschaft 140 und den Begrenzungswänden der Durchbrüche 94
und 106 ein rohrförmiger Zwischenraum verbleibt, den ein aus
einer formbaren und aushärtbaren Masse durch Aushärten
entstandenes Formteil 120 vollständig ausfüllt. Durch das
Formteil 120 ist somit ein Ausgleich der Passungstoleranz
zwischen Bolzenschaft 140, Bolzenkopf 138 und den Fügeteilen
88, 100 gegeben.
An seinem unteren Ende trägt das rohrförmige Formteil 120
einen radial nach innen abstehenden ringförmigen Absatz 144,
der in die ringförmige Nut 136 eingreift.
Das Formschlußelement 122 umfaßt in diesem Falle das Form
teil 120, das Strukturteil 132 und die Sicherungsscheibe 142
und bildet zusammen mit dem ersten Fügeteil 88 und dem zwei
ten Fügeteil 100 einen Formschluß, der das erste Fügeteil 88
und das zweite Fügeteil 100 in Belastungsrichtungen parallel
zu den Anlageflächen 90 und 102 relativ zueinander fixiert.
Außerdem fixiert das Formteil 120 die Sicherungsscheibe 142
durch Kraftschluß in der ringförmigen Nut 136.
Das Strukturteil 132 bildet zusammen mit der Sicherungs
scheibe 142, dem ersten Fügeteil 88 und dem zweiten Fügeteil
100 einen Formschluß, der das Strukturteil 132 in dem
Hohlraum 112 fixiert.
Die in Fig. 7 dargestellte weitere Ausführungsform der Füge
verbindung unterscheidet sich von der in den Fig. 5 und 6
dargestellten Ausführungsform dadurch, daß die ringförmige
Nut 136 und die Sicherungsscheibe 142 einen rechteckigen
statt eines keilförmigen bzw. eines trapezförmigen Quer
schnittes aufweisen.
Bei der in den Fig. 8 und 9 dargestellten weiteren Ausfüh
rungsform der Fügeverbindung weist die ringförmige Nut 136
einen halbkreisförmigen Querschnitt auf. Ein geschlossener
Sicherungsring 146 mit rechteckigem Querschnitt ist den
Bolzenschaft 140 konzentrisch umgebend angeordnet und liegt
mit einer Oberseite an der Unterseite 104 des zweiten Füge
teils 100 an. Eine Ringöffnung des Sicherungsringes 146
fluchtet mit dem Durchbruch 106. Die Innenseite des Siche
rungsrings 146 weist eine ringförmige Nut 148 mit halbkreis
förmigem Querschnitt auf, die der ringförmigen Nut 136 des
Strukturteils 132 gegenübersteht.
Ein aus einer formbaren und aushärtbaren Masse durch Aus
härten gebildetes Formteil 120 füllt den Zwischenraum -zwi
schen dem Strukturteil 132 einerseits und dem ersten Füge
teil 88, dem zweiten Fügeteil 100 und dem Sicherungsring 146
andererseits vollständig aus.
Das Formschlußelement 122 umfaßt in diesem Fall das Formteil
120, das Strukturteil 132 und den Sicherungsring 146 und
bildet zusammen mit dem ersten Fügeteil 88 und dem zweiten
Fügeteil 100 einen Formschluß, der die beiden Fügeteile 88
und 100 in Belastungsrichtungen parallel zu den Anlage
flächen 90 und 102 relativ zueinander fixiert. Außerdem bil
det das Formteil 120 zusammen mit dem Strukturteil 132, dem
ersten Fügeteil 88, dem zweiten Fügeteil 100 und dem Siche
rungsring 146 einen Formschluß, der das Strukturteil 132 in
dem Hohlraum 112 fixiert.
Die im folgenden beschriebenen Ausführungsformen der Vor
richtung und des Verfahrens dienen der Herstellung einer
Fügeverbindung bei nur einseitiger Zugänglichkeit des Hohl
raums 112.
Die in Fig. 10 dargestellte und als Ganzes mit 22 bezeich
nete zweite Ausführungsform der Vorrichtung umfaßt eine Fi
xiereinrichtung 24 und ein Außenrohr 38, wie bereits im Zu
sammenhang mit der ersten Ausführungsform der Vorrichtung
beschrieben.
Das Außenrohr 38 weist einen Boden 40 mit einem mittigen Bo
denloch 42 auf, der an einer Oberseite eine ringförmige er
ste Klemmbacke 150 mit halbkreisförmigem Querschnitt trägt.
In dem Außenrohr 38 ist mit geringem Spiel ein zu diesem
konzentrischer, rohrförmiger Fixierstempel 152 verschieblich
angeordnet, der einen unteren dickwandigen Abschnitt 154 und
einen oberen dünnwandigen Abschnitt 156 aufweist. Beide Ab
schnitte 154, 156 des Fixierstempels 152 weisen denselben
Innendurchmesser auf, der dem Durchmesser des Bodenlochs 42
entspricht.
Eine Unterseite des unteren, dickwandigen Abschnittes 154
trägt eine ringförmige zweite Klemmbacke 158 mit rechtecki
gem Querschnitt, die aus einem elastischen Material besteht.
Die zweite Klemmbacke 158 weist an einer Unterseite eine
ringförmige Klemmnut 160 mit einem halbkreisförmigen
Querschnitt auf, dessen Radius mit dem Radius des halb
kreisförmigen Querschnitts der ersten Klemmbacke 150 über
einstimmt. Die Klemmnut 160 weist denselben radialen Abstand
von der Achse des Außenrohrs 38 auf wie die erste Klemmbacke
150. Der Fixierstempel 152 kann daher in eine untere An
schlagstellung gebracht werden, in der die Klemmnut 160 an
der ersten Klemmbacke 150 anliegt.
In einer oberen Anschlagstellung liegt eine Stufe 162 an ei
ner Außenseite des Fixierstempels 152, an der der dickwan
dige Abschnitt 154 des Fixierstempels 152 in den dünnwan
digen Abschnitt 156 übergeht, an einer Unterseite eines In
nenrandes einer Überwurfmutter 164 an, die auf ein Außenge
winde an einem oberen Ende des Außenrohres 38 aufgeschraubt
ist. Durch weiteres Auf- oder Herausdrehen der Überwurfmut
ter 162 auf bzw. aus dem Außengewinde des Außenrohres 38
kann die Höhe einer oberen Anschlagstellung des Fixierstem
pels 152 variiert werden.
In dem rohrförmigen Fixierstempel 152 wird ein zu diesem
konzentrischer zylindrischer Führungsabschnitt 166 eines
Durchführdorns 168 mit geringem Spiel geführt. Der Füh
rungsabschnitt 166 trägt an einer Unterseite einen kegel
stumpfförmigen Anschlagabschnitt 170, der wiederum einen
zylindrischen Durchführabschnitt 172 trägt.
Die Fig. 10 bis 14 stellen die zweite Ausführungsform der
Vorrichtung bei verschiedenen Verfahrensschritten einer
Ausführungsform des Verfahrens zur Herstellung einer Füge
verbindung bei einseitiger Zugänglichkeit des Hohlraums 112
dar.
Das erste Fügeteil 88 und das zweite Fügeteil 100 sowie de
ren Fügestellung sind mit den im Zusammenhang mit Fig. 1 be
schriebenen Fügeteilen 88 und 100 bzw. mit der dort be
schriebenen Fügestellung identisch.
Die Vorrichtung 22 wird so auf der Oberseite 92 des ersten
Fügeteils 88 positioniert, daß das Bodenloch 42 mit dem ke
gelstumpfförmigen Abschnitt 98 des Durchbruches 94 fluchtet.
Die Fixierung der Vorrichtung 22 auf dem ersten Fügeteil 88
erfolgt durch Evakuieren der Saugkammer 118, wie vorstehend
beschrieben.
Die Überwurfmutter 164 ist ungefähr zur Hälfte auf das
Außengewinde des Außenrohrs 38 aufgedreht. Der Fixierstempel
152 befindet sich in seiner oberen Anschlagstellung.
Nun wird der Durchführdorn 168 nach oben aus dem Fixier
stempel 152 herausgezogen und ein Gewebesack 174 mit einer
Sacköffnung 176 über den Durchführabschnitt 172, den An
schlagabschnitt 170 und einen an den Anschlagabschnitt 170
angrenzenden Teil des Führungsabschnittes 166 des Durch
führdorns 168 gestülpt, so daß ein Rand 178 der Sacköffnung
176 den Führungsabschnitt 166 umgibt. Die Weite des Gewebe
sackes 174 ist so gewählt, daß er eng an der Oberfläche des
Durchführdorns 168 anliegt.
Der mit dem Gewebesack 174 überzogene Durchführdorn 168 wird
mit dem Durchführabschnitt 172 voran von oben in den rohr
förmigen Fixierstempel 152 eingesteckt und nach unten ge
drückt, bis der mit dem Gewebesack 174 überzogene An
schlagabschnitt 170 an der Begrenzungswand des kegel
stumpfförmigen Abschnitts 98 des ersten Durchbruches 94 an
liegt. Der Rand 178 der Sacköffnung 176 befindet sich dann
in einem Zwischenraum zwischen der Klemmnut 160 und der er
sten Klemmbacke 150.
In Fig. 11 ist dargestellt, wie der Rand 178 der Sacköffnung
176 fixiert wird. Dazu wird der Fixierstempel 152 in seine
untere Anschlagstellung gebracht, wodurch der Rand 178 der
Sacköffnung 176 zwischen der Klemmnut 160 und der ersten
Klemmbacke 150 eingeklemmt wird. Darauf wird die
Überwurfmutter 164 so weit auf das Außengewinde des Außen
rohrs 38 aufgedreht, bis eine Unterseite ihres Innenrandes
wieder an der Stufe 162 des Fixierstempels 152 anliegt. Da
durch wird der Fixierstempel 152 in seiner Stellung fixiert.
Darauf wird der Durchführdorn 168 wieder nach oben aus dem
Fixierstempel 152 herausgezogen, wobei der Gewebesack 174 in
seiner Lage in dem Hohlraum 112 verbleibt.
In Fig. 12 ist dargestellt, daß der Gewebesack 174 von oben
durch den Fixierstempel 152 mit einer formbaren und aushärt
baren Masse gefüllt wird. Dabei behält der unterhalb des er
sten Fügeteils 88 befindliche Abschnitt des Sackes 174
zunächst eine im wesentlichen zylindrische Form bei.
Zur Durchführung des nächsten, in Fig. 13 dargestellten Ver
fahrensschrittes wird ein zylindrischer Druckstempel 180
benötigt, dessen Durchmesser geringfügig kleiner als der In
nendurchmesser des Fixierstempels 152 ist. Der Druckstempel 180
wird von oben in den Fixierstempel 152 eingeführt, bis
eine untere Stirnfläche des Druckstempels 180 auf der form
baren und aushärtbaren Masse aufsitzt.
Nun wird eine Druckkappe 182 in Form eines mit einem Deckel
184 versehenen zylindrischen Rohres, das ein Innengewinde
aufweist, auf ein Außengewinde an einem oberen Ende des Fi
xierstempels 152 aufgeschraubt. Sobald die Innenwand des
Deckels 184 an einer oberen Stirnfläche des Druckstempels
180 anliegt, übt die Druckkappe 182 auf den Druckstempel 180
und letzterer wiederum auf die formbare und aushärtbare
Masse einen Druck aus, der bei weiterem Aufschrauben der
Druckkappe 182 auf das Außengewinde des Fixierstempels 152
zu einer Verdichtung und Pressung der formbaren und aushärt
baren Masse in dem Gewebesack 174 führt.
Diese Pressung bewirkt, daß sich der Gewebesack 174 an die
Begrenzungswände des Hohlraums 112 anschmiegt. Die an den
Begrenzungswänden der kegelstumpfförmigen Abschnitte 98, 110
der Durchbrüche 94, 106 anliegenden Bereiche des Gewebe
sackes 174 bilden dabei Hinterschneidungen 128, 130, die den
Gewebesack 174 im Hohlraum 112 fixieren.
Das Material des Gewebesacks 174 ist so beschaffen, daß die
formbare und aushärtbare Masse nicht durch seine Wand hin
durchfließen kann. Der Gewebesack 174 ist jedoch luft
durchlässig, so daß auf einen Entlüftungskanal in der Vor
richtung 22 verzichtet werden kann.
Geeignete Materialien für den Gewebesack 174 sind textile
Gewebe, wie zum Beispiel Keramikfasergewebe oder Kohlen
stoffasergewebe.
Der Druck auf die formbare und aushärtbare Masse wird so
lange aufrechterhalten, bis die formbare und aushärtbare
Masse ausgehärtet ist und sich ein festes Formteil 120 ge
bildet hat. Dieses Formteil 120 stellt ein Formschlußelement
122 dar, das zusammen mit dem ersten Fügeteil 88 und dem
zweiten Fügeteil 100 einen Formschluß bildet, der das erste
Fügeteil 88 und das zweite Fügeteil 100 in Bela
stungsrichtungen parallel zu den Anlageflächen 90 und 102
relativ zueinander fixiert.
Außerdem weist das Formschlußelement 122 Hinterschneidungen
auf, die zusammen mit dem ersten Fügeteil 88 und dem zweiten
Fügeteil 100 einen Formschluß bilden, der das Formschlußele
ment 122 in dem Hohlraum 112 fixiert.
Nach dem Aushärten des Formteils 120 wird die Druckkappe 182
von dem Fixierstempel 152 abgeschraubt und der Druckstempel
180 dem Fixierstempel 152 entnommen.
In Fig. 14 ist dargestellt, wie der über die Oberseite 92
des ersten Fügeteils 88 vorstehende Rand 178 des Gewebe
sackes 174 abgetrennt wird. Zum Abtrennen wird ein zylindri
sches Schneidrohr 186 verwendet, das denselben Außendurch
messer wie der Druckstempel 180 aufweist und dessen Wand
sich zu einem Rohrende hin keilförmig verjüngt, so daß an
dem betreffenden Rohrende eine scharfe, ringförmige Schneid
kante 188 entsteht.
Das Schneidrohr 186 wird mit der Schneidkante 188 voran von
oben in den Fixierstempel 152 eingeführt, bis die Schneid
kante 188 an dem Rand 178 des Gewebesackes 174 anliegt und
diesen bei Anwendung einer Kraft von oben auf das Schnei
drohr 186 abtrennt.
Nach Belüften der Saugkammer 118 kann die Vorrichtung 22 von
dem ersten Fügeteil 88 abgenommen werden.
Damit ist diese Ausführungsform des erfindungsgemäßen Ver
fahrens abgeschlossen.
Das Verdichten und Pressen der formbaren und aushärtbaren
Masse kann bei dem beschriebenen Verfahren auch dadurch er
folgen, daß mit Hilfe des Druckstempels 180 ein Strukturteil
132 in die in dem Gewebesack 174 angeordnete formbare und
aushärtbare Masse eingedrückt wird. In diesem Fall bilden
das Formteil 120 und das Strukturteil 132 zusammen das
Formschlußelement 122.
Wie in Fig. 15 dargestellt, kann dieses Strukturteil 132
beispielsweise die Form eines Bolzens mit einem kegel
stumpfförmigen Bolzenkopf 138 und einem zylindrischen Bol
zenschaft 140 aufweisen. Dabei kann der Bolzenschaft 140 mit
einer ringförmigen Nut 136 mit halbkreisförmigem Querschnitt
versehen sein, die Hinterschneidungen aufweist, welche
zusammen mit dem Formteil 120 einen Formschluß bilden, der
das Strukturteil 132 in seiner Lage relativ zu dem Formteil
120 fixiert.
Während die in Fig. 1 dargestellte erste Ausführungsform der
Vorrichtung vornehmlich für die Herstellung von Fügeverbin
dungen bei beidseitiger Zugänglichkeit und die in Fig. 10
dargestellte zweite Ausführungsform der Vorrichtung vor
nehmlich für die Herstellung einer Fügeverbindung bei ein
seitiger Zugänglichkeit des Hohlraums 112 geeignet sind, ist
die in Fig. 16 dargestellte dritte Ausführungsform der
Vorrichtung zur Durchführung beider Verfahren gleichermaßen
geeignet.
Die als Ganzes mit 22 bezeichnete dritte Ausführungsform der
Vorrichtung umfaßt eine Fixiereinrichtung 24, die mit der im
Zusammenhang mit der ersten Ausführungsform der Vorrichtung
beschriebenen identisch ist.
In dem Halterohr 26 ist ein zu diesem konzentrisches Außen
rohr 38 angeordnet und kraftschlüssig mit dem Halterohr 26
verbunden. Das Außenrohr 38 trägt an seinem unteren Ende
eine radial nach innen abstehende, ringförmige erste Klemm
backe 150 mit einem viertelkreisförmigen Querschnitt.
In dem Außenrohr 38 ist ein zu diesem konzentrischer rohr
förmiger Fixierstempel 152 mit geringem Spiel verschieblich
angeordnet. Der Fixierstempel 152 weist einen unteren
dickwandigen Abschnitt 154 und einen oberen dünnwandigen Ab
schnitt 156 auf. Die Innendurchmesser der beiden Abschnitte
154 und 156 stimmen miteinander überein.
Der Fixierstempel 152 ist mit einem Boden 40 versehen, der
wie der Boden 40 der ersten Ausführungsform der Vorrichtung
ausgebildet ist.
Der dickwandige Abschnitt 154 des Fixierstempels 152 weist
an einem unteren, äußeren Rand eine ringförmige Ausnehmung
190 mit rechteckigem Querschnitt auf, in der eine ringför
mige zweite Klemmbacke 158 mit rechteckigem Querschnitt an
geordnet ist. Die zweite Klemmbacke 158 weist an ihrer Un
terseite eine ringförmige Klemmnut 160 mit viertelkreis
förmigem Querschnitt auf, deren Oberfläche parallel zu der
Oberfläche der ersten Klemmbacke 150 ausgerichtet ist. In
einer unteren Anschlagstellung des Fixierstempels 152 liegt
daher die Klemmnut 160 an der ersten Klemmbacke 150 an.
In einer oberen Anschlagstellung des Fixierstempels 152
liegt eine Stufe 162 an der Außenseite des Fixierstempels
152, an der der dickwandige Abschnitt 154 in den dünnwandi
gen Abschnitt 156 übergeht, an einer Unterseite eines Innen
randes einer Überwurfmutter 164 an, die auf ein Außengewinde
an einem oberen Ende des Außenrohres 38 aufgeschraubt ist.
In dem Fixierstempel 152 ist ein Innenrohr 44 angeordnet,
das mit dem Innenrohr 44 der ersten Ausführungsform iden
tisch ist und dessen Eingußkanal 52, Entlüftungskanal 54 und
Spülkanäle 56 und 58 in derselben Weise in bezug auf das
Eingußloch 60, das Entlüftungsloch 62 und die Verbindungs
nuten 64 und 66 angeordnet sind, wie es im Zusammenhang mit
den Fig. 1 bis 3 beschrieben wurde. Ebenso wie das Innenrohr
44 der ersten Ausführungsform der Vorrichtung in dem
Außenrohr 38 ist das Innenrohr 44 der dritten Ausfüh
rungsform in dem Fixierstempel 152 drehbar, und zwar zwi
schen zwei Anschlagstellungen eines Anschlagbolzens 46, der
in ein radiales Gewindesackloch 48 des Innenrohrs 44
eingedreht ist und in einem horizontal verlaufenden Langloch
50 des Fixierstempels 152 geführt wird. Ferner ist auch bei
dieser dritten Ausführungsform in dem Innenrohr 44 ein zy
lindrischer Stempel 68 verschieblich geführt, der mit dem
vorstehend beschriebenen zylindrischen Stempel 68 identisch
ist.
Da diese dritte Ausführungsform der Vorrichtung einen Ein
gußkanal 52 und einen Entlüftungskanal 54 umfaßt, kann sie
in Verbindung mit einem Gegenhalter 82 zur Durchführung des
vorstehend beschriebenen Verfahrens zur Herstellung einer
Fügeverbindung bei beidseitiger Zugänglichkeit des Hohlraums
112 verwendet werden.
Da diese Ausführungsform darüber hinaus auch einen Fixier
stempel 152 mit einer Klemmbacke 150 und einer Klemmnut 160
sowie einen als Druckstempel verwendbaren zylindrischen
Stempel 68 umfaßt, kann sie darüber hinaus auch zur Durch
führung des vorstehend beschriebenen Verfahrens zur Her
stellung einer Fügeverbindung bei nur einseitiger Zugäng
lichkeit des Hohlraums 112 verwendet werden.
Fig. 16 zeigt die dritte Ausführungsform der Vorrichtung
beim Eindrücken eines Strukturteils 132 in einen mit form
barer und aushärtbarer Masse gefüllten Gewebesack 174, was
dem in Fig. 15 unter Verwendung der zweiten Ausführungsform
der Vorrichtung dargestellten Verfahrensschritt entspricht.
Das in Fig. 16 dargestellte Strukturteil 132 weist die Form
eines zylindrischen Bolzens mit einem abgerundeten unteren
Ende auf. Darüber hinaus weist das Strukturteil 132 zwei
ringförmige Nuten 134 und 136 mit jeweils halbkreisförmigem
Querschnitt auf.
Eine zur Herstellung von Fügeverbindungen mit einem ein
Durchgangsloch aufweisendem Formschlußelement 122 bei nur
einseitiger Zugänglichkeit des Hohlraums 112 geeignete
vierte Ausführungsform einer Vorrichtung ist in den Fig. 17
und 18 dargestellt.
Die als Ganzes mit 22 bezeichnete vierte Ausführungsform der
Vorrichtung umfaßt einen flexiblen Dorn 192, der einen ein
seitig geschlossenen elastischen Schlauch 194, beispiels
weise aus einem Latexmaterial, einen an einem offenen Ende
des Schlauches 194 angeformten kegelstumpfförmigen Kragen
196 und ein an einer dem Schlauch 194 abgewandten Seite des
Kragens 196 angeformtes zylindrisches Anschlagstück 198 auf
weist.
Der Kragen 196 und das Anschlagstück 198 weisen jeweils mit
tige, zueinander und zu dem Schlauch 194 konzentrische
Durchgangslöcher auf, deren Durchmesser mit dem Innen
durchmesser des Schlauches 194 übereinstimmen und die zusam
men mit dem Innenraum des einseitig geschlossenen Schlauches
194 einen Innenraum 200 bilden, der auf einer dem Schlauch
194 abgewandten Stirnseite des zylindrischen Anschlagstückes
198 nach außen mündet.
In diese Mündungsöffnung ist eine Schlauchtülle 202 einge
steckt, die mit Hilfe einer auf dem Umfang des Anschlag
stückes 198 angeordneten Klemme 204 kraftschlüssig mit dem
flexiblen Dorn 192 verbunden ist. An einem (nicht darge
stellten) anderen Ende der Schlauchtülle 202 ist ein
Schlauch angeordnet, der über ein Ventil mit einem Druckbe
hälter verbunden ist.
Die miteinander zu verbindenden Fügeteile 88 und 100 sowie
deren Fügestellung sind mit den im Zusammenhang mit Fig. 1
erläuterten identisch.
Zur Herstellung der Fügeverbindung werden der Kragen 196 und
der elastische Schlauch 194 des flexiblen Dorns 192 auf ei
ner Länge, die zumindest der Ausdehnung des Hohlraums 112
senkrecht zu den Anlageflächen 90, 102 entspricht, mit einer
formbaren und aushärtbaren Masse belegt.
In diese formbare und aushärtbare Masse kann ein Fasergelege
mit eingebracht werden.
Nun wird die Vorrichtung 22 mit dem geschlossenen Ende des
elastischen Schlauches 194 voran von oben in den Hohlraum
112 eingeführt, bis eine untere Stirnfläche des zylindri
schen Anschlagstückes 198 an der Oberseite 92 des ersten
Fügeteils 88 anliegt.
Darauf wird das den Innenraum 200 mit dem Druckbehälter ver
bindende Ventil geöffnet, wodurch der flexible Dorn 192 mit
einem hohen Innendruck beaufschlagt wird.
Dadurch weitet sich der elastische Schlauch 194 ballonartig
auf, so daß die an der Oberfläche des elastischen Schlauches
194 angeordnete formbare und aushärtbare Masse gegen die Be
grenzungswände des Hohlraums 112 gedrückt wird, wie in Fig.
18 dargestellt.
Günstig ist es, wenn der elastische Schlauch 194 in seinem
ballonartig aufgeweiteten Zustand nach unten über den Hohl
raum 112 herausragt und einen größeren Durchmesser aufweist
als die untere Mündungsöffnung 116 des Hohlraums 112, weil
dadurch ein Herauspressen der formbaren und aushärtbaren
Masse aus dem Hohlraum 112 verhindert wird.
Nach dem Aushärten bildet die formbare und aushärtbare Masse
ein Formteil 120, welches ein Formschlußelement 122 mit ei
nem Durchgangsloch 206 darstellt, das zusammen mit dem er
sten Fügeteil 88 und dem zweiten Fügeteil 100 einen Form
schluß bildet, der die beiden Fügeteile 88, 100 in Bela
stungsrichtungen parallel zu den Anlageflächen 90 und 102
relativ zueinander fixiert.
Ferner stellen die an den kegelstumpfförmigen Abschnitten
98, 110 der Durchbrüche 94, 106 anliegenden Bereiche des
Formschlußelementes 122 Hinterschneidungen dar, die zusammen
mit dem ersten Fügeteil 88 und dem zweiten Fügeteil 100
einen Formschluß bilden, der das Formschlußelement 122 in
dem Hohlraum 112 fixiert.
Nach dem Aushärten wird der Druck im Innenraum 200 des fle
xiblen Dorns 192 reduziert, worauf sich die ballonartige
Aufweitung des Schlauches 194 zurückbildet und der flexible
Dorn 192 durch das im Formschlußelement 122 vorhandene
Durchgangsloch 206 nach oben entnommen werden kann.
Eine fünfte Ausführungsform der Vorrichtung, die ebenfalls
zur Herstellung von Fügeverbindungen mit einem ein Durch
gangsloch 206 aufweisenden Formschlußelement 122 bei nur
einseitiger Zugänglichkeit des Hohlraums 112 geeignet ist,
ist in den Fig. 19 und 20 dargestellt.
Die als Ganzes mit 22 bezeichnete vierte Ausführungsform der
Vorrichtung umfaßt einen Dorn 192, der einen Rundstab 208
aufweist, an dessen einem Ende mehrere krümmbare Lamellen
210 angelenkt sind. Ferner sind die Lamellen 210 auch an
einer Stirnfläche einer zylindrischen Laufhülse 212 ange
lenkt. Die Laufhülse 212 ist mit geringem Spiel auf dem
Rundstab 208 geführt.
Die Lamellen 210 und der Rundstab 208 sind in einem eng an
den Lamellen 210 anliegenden, einseitig geschlossenen ela
stischen Schlauch 194, der beispielsweise aus einem gummiar
tigen Material besteht, angeordnet.
Ein eine Öffnung des elastischen Schlauches 194 umgebende
Rand des Schlauches 194 ist mit Hilfe eines Klemmringes 214
auf der den Lamellen 210 zugewandten Stirnfläche der Lauf
hülse 212 festgeklemmt. Der Klemmring 214 wiederum wird von
mehreren längs seines Umfanges verteilten Sicherungsschrau
ben 216 gehalten, die in dem Klemmring angeordnete Durch
gangslöcher 218 durchsetzen und in mit Gewinden versehene
axiale Sacklöcher 220 der Laufhülse 212 eingedreht sind.
Die Fügeteile 88 und 100 sowie ihre Fügestellung sind mit
den im Zusammenhang mit Fig. 1 erläuterten identisch.
Zur Herstellung der Fügeverbindung wird der Rundstab 208 re
lativ zu der Laufhülse 212 bewegt, bis die Lamellen 210 mi
nimal gekrümmt sind.
Darauf wird der elastische Schlauch 194 auf einer Länge, die
zumindest der Ausdehnung des Hohlraums 112 senkrecht zu den
Anlageflächen 90, 102 entspricht, mit einer formbaren und
aushärtbaren Masse belegt.
Dann wird der Dorn 192 mit dem elastischen Schlauch 194
voran von oben in den Hohlraum 112 eingeführt, bis eine dem
elastischen Schlauch 194 zugewandte Stirnfläche der Lauf
hülse 212 an der Oberseite 92 des ersten Fügeteils 88 an
liegt.
Anschließend wird der Rundstab 208 nach oben gezogen, wobei
die Laufhülse 212 durch einen Anpressdruck auf dem ersten
Fügeteil 88 fixiert wird. Da sich somit ein an dem Rundstab
208 angelenkter Abschnitt jeder Lamelle 210 auf einen an der
Laufhülse 212 angelenkten Abschnitt jeder Lamelle 210
zubewegt, krümmen sich die Lamellen 210 zwangsläufig nach
außen, wodurch sich der elastische Schlauch 194, wie in Fig.
20 dargestellt, ballonartig aufweitet und die an der Ober
fläche des elastischen Schlauches 194 angeordnete formbare
und aushärtbare Masse gegen die Begrenzungswände des Hohl
raums 112 drückt.
Günstig ist es, wenn der elastische Schlauch 194 in seinem
ballonartig aufgeweiteten Zustand nach unten über den Hohl
raum 112 herausragt und einen größeren Durchmesser aufweist
als die untere Mündungsöffnung 116 des Hohlraums 112, weil
dadurch ein Herauspressen der formbaren und aushärtbaren
Masse aus dem Hohlraum 112 verhindert wird.
Diese Stellung des Rundstabes 208 wird bis zum Aushärten der
formbaren und aushärtbaren Masse beibehalten. Durch das Aus
härten entsteht somit ein Formteil 120, welches ein Form
schlußelement 122 mit einem Durchgangsloch 206 darstellt,
das zusammen mit dem ersten Fügeteil 88 und dem zweiten Fü
geteil 100 einen Formschluß bildet, der die beiden Füge
teile 88 und 100 in Belastungsrichtungen parallel zu den Anlage
flächen 90 und 102 relativ zueinander fixiert.
Außerdem stellen die Bereiche des Formschlußelementes 122,
die an den Begrenzungswänden der kegelstumpfförmigen Ab
schnitte 98, 110 der Durchbrüche 94, 106 anliegen, Hinter
schneidungen dar, die zusammen mit den Fügeteilen 88 und 100
einen Formschluß bilden, der das Formschlußelement 122 in
dem Hohlraum 112 fixiert.
Nach dem Aushärten wird der Rundstab 208 wieder in seine
Ausgangslage zurückbewegt, wodurch sich die Krümmung der
Lamellen 210 und die ballonartige Aufweitung des elastischen
Schlauches 194 zurückbilden, so daß die Vorrichtung 22 durch
das in dem Formschlußelement 122 vorhandene Durchgangsloch
206 entnommen werden kann.
Die vierte und die fünfte Ausführungsform der Vorrichtung
können auch vor der Herstellung der Fügeverbindung, ohne mit
einer formbaren und aushärtbaren Masse belegt zu werden,
dazu verwendet werden, die Fügeteile 88 und 100 zeitweilig
miteinander zu verbinden und zu positionieren.
Dabei ist es möglich, Unebenheiten der Fügeteile 88, 100 vor
der Herstellung der Fügeverbindung mit derselben formbaren
und aushärtbaren Masse auszugleichen, wie sie auch bei der
Herstellung der Fügeverbindung verwendet wird. Dies ist be
sonders bei der Verbindung faserkeramischer Fügeteile vor
teilhaft, da die Formhaltigkeit solcher Fügeteile bei der
Fertigung nicht garantiert werden kann.