DE4418797A1 - Elektrischer Hochspannungsleistungsschalter - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf einen elektrischen Hochspan­ nungsleistungsschalter mit einer in einem metallischen Kap­ selungsgehäuse mittels eines Isolierstoffstützers isoliert befestigten Unterbrechereinheit, die einen beweglichen, über einen schwenkbaren Antriebshebel mittels einer Schaltstange antreibbaren Kontakt aufweist, wobei der Isolierstoffstützer hohl ausgebildet ist und eine Öffnung aufweist, die von der Schaltstange durchsetzt ist.

Ein derartiger Leistungsschalter ist beispielsweise aus der US 4,810,840 bekannt. Dort ist insbesondere in Fig. 4 ein Schalter dargestellt, bei dem ein beweglicher Kontakt mittels einer Schaltstange angetrieben ist. Der Kontakt ist dabei zylindrisch ausgebildet und durch eine Öffnung in einem metallischen Körper geführt, der die Löschdüse und die Kom­ pressionsvorrichtung trägt. Die von dem Kontakt durchsetzte Öffnung des Körpers ist unter normalen Umständen sehr schwie­ rig gegen das beim Schalten auftretende heiße Löschgas abzu­ dichten, so daß damit zu rechnen ist, daß heißes Löschgas auch in den Raum eindringt, in dem sich die Schaltstange be­ wegt. Damit besteht auch das Risiko, daß der Isolier­ stoffstützer an seiner Innenseite durch Löschgas kontaminiert wird und daß sich elektrisch leitende Beläge auf dem Isolier­ stoffkörper absetzen, die die Isolierung der Unterbrecherein­ heit verschlechtern und zu Entladungen führen können.

Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die Schalt­ stange und den Isolierstoffstützer an seiner Innenseite vor dem Einfluß von Schaltgasen zu schützen.

Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß eine in dem Isolierstoffstützer schwimmend gelagerte Isolierstoff­ scheibe vorgesehen ist, die die Schaltstange dichtend umgibt und die Öffnung abdichtet.

Da die Schaltstange durch einen schwenkbaren Antriebshebel bewegt wird, liegt außer einer axialen Bewegung auch eine radiale Bewegung vor. Diese wird durch die schwimmend ge­ lagerte Isolierstoffscheibe mitvollzogen, wobei die Iso­ lierstoffscheibe an der Schaltstange dichtend gleitet. Hier­ durch ist ein guter Schutz des Inneren des Isolierstoffstüt­ zers vor heißen Löschgasen gewährleistet. Auch der Teil der Schaltstange, der dauernd innerhalb des Isolierstoffstützers angeordnet ist, wird vor den heißen Löschgasen geschützt.

Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, daß die Isolierstoffscheibe aus Polytetrafluoräthylen besteht.

Dieses Material ist besonders wärmebeständig und weist eine besonders geringe Gleitreibung auf.

Es kann außerdem vorteilhaft vorgesehen sein, daß die Iso­ lierstoffscheibe von einer auf der Schaltstange befestigten Stahlhülse durchsetzt ist, auf der die Isolierstoffscheibe gleitet.

Hierdurch wird eine Abnutzung der Schaltstange durch die Rei­ bung an der Isolierstoffscheibe vermieden und der Gleitrei­ bungskoeffizient weiter verringert, da die Stahlhülse so be­ arbeitet werden kann, daß sie eine sehr glatte Oberfläche aufweist. Außerdem wird der von der Stahlhülse umgebene Teil der Schaltstange vor dem heißen Löschgas geschützt.

Im folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbei­ spiels in einer Zeichnung gezeigt und anschließend beschrie­ ben.

Dabei zeigt die Figur einen Teil eines Leistungsschalters in schematischer Form.

Der Leistungsschalter weist ein Gehäuse 1 mit zwei Anschluß­ gehäusestutzen 2, 3 auf. Die Anschlußgehäusestutzen 2, 3 um­ geben die Zuleitungen 4 und 5 des Schalters. Die Zuleitung 4 ist mit einem feststehenden Kontaktstück 6 leitend verbunden. Die Zuleitung 5 ist über einen Kontaktträger 7 und einen Gleitkontakt 8 mit dem beweglichen Kontaktstück 9 elektrisch leitend verbunden.

Das bewegliche Kontaktstück 9 ist hohl ausgebildet und weist Lamellen auf, die zur Aufnahme des feststehenden Kontaktes 6 bestimmt sind. Das Kontaktstück 9 ist an seinem dem festste­ henden Kontaktstück 6 entgegengesetzten Ende 10 gelenkig mit einer Schaltstange 11 verbunden, die ihrerseits über einen Antriebshebel 18 bewegt werden kann. Auf den Antriebshebel 18 wirkt ein nicht dargestellter mechanischer Antrieb des Schalters in Form eines Federspeicherantriebs oder eines hydraulischen Antriebs.

Der Kontaktstückträger 7 ist durch einen Isolierstoffstützer 12 mit dem metallischen Gehäuse 1 verbunden.

Das feststehende Kontaktstück 6 ist durch eine ähnliche Kon­ struktion in dem Gehäuse 1 des Schalters gehalten, die jedoch in der Figur nicht dargestellt ist.

Beim Trennen der Kontaktstücke 6, 9 entsteht ein Lichtbogen, der das Löschgas in dem Heizraum 13 aufheizt und ionisiert. Ein Teil des Löschgases kann durch das hohle Kontaktstück 9 und die Entlastungsöffnungen 14 zu dem Isolierstoffstützer 12 hin entweichen. Da durch den Isolierstoffstützer 12 eine bleibend gute Isolierung zwischen dem Kontaktstückträger 7 und dem metallischen Gehäuse 1 gewährleistet werden soll, muß dafür Sorge getragen werden, daß die Oberfläche des Iso­ lierstoffstützers 12 nicht mit heißen Löschgasen in Verbin­ dung kommt, da sich hierdurch eine leitende Schicht auf der Oberfläche des Isolierstoffstützers 12 bilden könnte. Um eine Abdichtung des Inneren des hohlen Isolierstoffstützers 12 gegenüber den Schaltgasen zu gewährleisten, ist eine an dem Isolierstoffstützer 12 schwimmend gelagerte Scheibe 15 vor­ gesehen, die eine Stahlhülse 16 dichtend umgibt, wobei die Stahlhülse 16 ihrerseits fest und dicht mit der Schaltstange 11 verbunden ist. Die Schaltstange 11 besteht aus einem iso­ lierenden Werkstoff, beispielsweise einem glasfaserverstärk­ ten Kunststoff.

Durch die schwimmend gelagerte Scheibe 15 ist gewährleistet, daß die Öffnung 19 an der Schaltstange 11 bzw. an der Stahl­ hülse 16 auch bei radialen Bewegungen der Schaltstange 11, die beim Antrieb durch den Hebel 18 auftreten, gut abge­ dichtet ist.

Der Isolierstoffstützer 12 besteht beispielsweise aus einem glasfaserverstärkten Kunststoff und die schwimmend gelagerte Isolierstoffscheibe 15 kann vorteilhaft aus Polytetrafluoräthylen bestehen.

Claims (3)

1. Elektrischer Hochspannungsleistungsschalter mit einer in einem metallischen Kapselungsgehäuse mittels eines Isolier­ stützers isoliert befestigten Unterbrechereinheit, die einen beweglichen, über einen schwenkbaren Antriebshebel mittels einer Schaltstange antreibbaren Kontakt aufweist, wobei der Isolierstoffstützer hohl ausgebildet ist und eine Öffnung aufweist, die von der Schaltstange durchsetzt ist, dadurch gekennzeichnet, daß eine in dem Isolierstoffstützer (12) schwimmend gelagerte Isolierstoffscheibe (15) vorgesehen ist, die die Schaltstange (11) dichtend umgibt und die Öffnung (19) abdichtet.

2. Elektrischer Hochspannungsleistungsschalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Isolierstoffscheibe (15) aus Polytetrafluoräthylen be­ steht.

3. Elektrischer Hochspannungsleistungsschalter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Isolierstoffscheibe (15) von einer auf der Schaltstange (11) befestigten Stahlhülse (16) durchsetzt ist, auf der die Isolierstoffscheibe (15) gleitet.