DE4417864A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Steuern eines Behandlungsaggregates an einer Fahrzeugwaschanlage - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Steuern eines Behandlungsaggregates an einer FahrzeugwaschanlageInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung
zum Steuern eines Behandlungsaggregates an einer
Fahrzeugwaschanlage entlang der Seitenfläche eines
Fahrzeugs mit den Merkmalen im Oberbegriff des Verfahrens-
und Vorrichtungshauptanspruches.
Ein solches Verfahren und eine solche Vorrichtung sind aus
der EP 0 507 757 bekannt. Hier wird die Höhenkontur, das
heißt die Lage von Motorhaube, Windschutzscheibe, Dach, und
Kofferraum mittels Lichtschranken abgetastet, gespeichert
und zur konturengesteuerten Bewegung eines horizontalen
Sprühbalkens eingesetzt. An den Seitenflächen des
Fahrzeuges erfolgt nur eine punktuelle Abstandsmessung.
Hierfür ist ein Ultraschallsensor in Bodennähe am Portal
der Autowaschanlage angeordnet. Die Abstandsmessung der
Seitenflächen findet während zweier Leerfahrten statt, bei
denen keines der Waschaggregate in Betrieb ist, sondern nur
der Seitenabstand und die Länge des Fahrzeuges bzw. dessen
Höhenkontur abgetastet und gemessen werden. Nach den
Ergebnissen der Abstandsmessung der Seitenflächen sollen in
den anschließenden Behandlungsläufen seitliche Sprühbalken
gesteuert werden, die die Seitenfläche des Fahrzeuges
waschen. Mit der punktförmigen Ultraschallmessung ist es
nicht möglich, seitliche Vorsprünge an der
Seitenflächenkontur des Fahrzeuges, z. B. Rückspiegel,
Kotflügelverbreiterungen etc. festzustellen. Mit diesen
unerkannten Vorsprüngen könnten die seitlichen Sprühbalken
bei der Portalfahrt kollidieren, weshalb sie aus
Sicherheitsgründen nicht auf den optimalen Abstand zur
Fahrzeugseitenfläche angenähert werden können. Dies hat
Einbußen in der Waschqualität zur Folge.
Aus der DE-OS 38 25 346 ist es bekannt, eine horizontale
Dachdüse mittels einer mitbewegten Sensoranordnung über die
Höhenkontur des Fahrzeuges zu steuern. Die Sensoranordnung
besitzt mindestens einen voraus laufenden Sensor, der
Konturenänderungen und Hindernisse, wie z. B. Taxischilder
oder Blaulichter, rechtzeitig erkennt und die Dachdüse
ausweichen läßt. Die Höhenkontur des Fahrzeuges wird dabei
während der Behandlung des Fahrzeuges erfaßt. Für seitliche
Wasch- oder Trockendüsen läßt sich diese Technik aus
Platzgründen nicht ohne weiteres einsetzen. Der
vorauseilende Sensor bräuchte einen gewissen Abstand, der
zu einer erheblichen Verbreiterung des Portales und auch zu
einer Verlängerung des Fahrweges bzw. der erforderlichen
Hallenlänge führen würde.
Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine bessere
Möglichkeit zur Steuerung von seitlichen
Behandlungsaggregaten entlang der Seitenfläche eines
Fahrzeuges aufzuzeigen.
Die Erfindung löst diese Aufgabe mit den Merkmalen im
Verfahrens- und Vorrichtungshauptanspruch.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren wird auch an der
Seitenfläche des Fahrzeuges eine Konturenabtastung
vorgenommen, mit der seitliche Vorsprünge der vorgenannten
Art sicher erfaßt und ausgewertet werden können. Auf einer
oder mehreren Folgefahrten kann dann das
Behandlungsaggregat konturengesteuert mit optimalem Abstand
an der Seitenfläche des Fahrzeuges entlanggeführt werden.
Die Konturenerfassung kann für unterschiedliche
Behandlungsaggregate herangezogen werden, wobei z. B. sowohl
seitliche Sprühbalken, wie auch seitliche Trockendüsen und
andere geeignete Behandlungsaggregate exakt gesteuert
werden können.
Es empfiehlt sich, das seitliche Behandlungsaggregat
während eines oder mehrerer sogenannter Prüfläufe zunächst
einmal mit Sicherheitsabstand entlang der seitlichen
Fahrzeugfläche zu führen und mit einer vorzugsweise
synchron mitbewegten Abtastvorrichtung die
Seitenflächenkontur zu erfassen. Die Abtastvorrichtung ist
vorzugsweise mit einem gewissen Abstand in Zustellrichtung
vor dem Behandlungsaggregat angeordnet und tastet den vor
dem Behandlungsaggregat liegenden Raum ab. Dadurch können
trotz Einhalten eines Sicherheitsabstandes alle relevanten
Vorsprünge der Seitenflächenkontur erfaßt werden. Der
Sicherheitsabstand verhindert eine Kollision des
Behandlungsaggregates und ermöglicht trotzdem eine
Konturenerfassung. Das Behandlungsaggregat kann dadurch
beim Erfassen der Seitenflächenkontur in Betrieb sein. Dies
spart Zeit und vermeidet funktionsarme Suchfahrten.
Zur möglichst genauen Anpassung des Sicherheitsabstandes an
die tatsächlich vorhandene Stellung des Fahrzeuges
innerhalb des Portals und an die grobe Seitenflächenkontur
empfiehlt es sich, den Zustellweg eines anderen
Behandlungsaggregates, z. B. einer Seitenbürste oder einem
Radwaschbürste, zu messen und für die Berechnung und
Einstellung des Sicherheitsabstandes heranzuziehen.
Ansonsten ist es auch möglich, während eines Fahrstopps des
Portals, z. B. beim Waschen der Fahrzeugräder, das
Behandlungsaggregat mit der Abtastvorrichtung in
Zustellrichtung vorzuschieben und mittels der
Abtastvorrichtung die Position der Fahrzeugkarosserie
festzustellen und danach den Sicherheitsabstand
festzulegen.
Alternativ ist es möglich, den passenden Sicherheitsabstand
aus mehreren Prüfläufen zu ermitteln und nach jedem Lauf
die Abtastvorrichtung ein Stück zuzustellen, bis ein
Vorsprung festgestellt wird. Auf eine Fremdermittlung und
Anpassung des Sicherheitsabstandes aus dem Zustellweg
anderer Behandlungsaggregate kann dann verzichtet werden.
Für die Erfassung der Seitenflächenkontur empfiehlt sich
eine Lichtschrankenanordnung mit im wesentlichen
senkrechter und/oder schräger Strahlausrichtung. Seitliche
Vorsprünge unterbrechen die Lichtschranke, wobei auch deren
Länge in Fahrtrichtung erfaßt werden kann. Aus der Länge
oder Dauer der Unterbrechung läßt sich eine qualitative
Unterscheidung über die Art der Vorsprünge treffen, z. B.
kann zwischen Spiegeln und einer Schiefstellung des
Fahrzeugs unterschieden werden. Mit einer doppelten
Lichtschrankenanordnung läßt sich die Meßgenauigkeit
erhöhen.
Die Sensoren der Lichtschranke oder einer anderen
Meßanordnung sind an geeigneten Auslegern in Höhe des
Behandlungsaggregates, aber außerhalb seines
Arbeitsbereiches, angeordnet. Die bezogen auf die
Fahrtrichtung des Portales höhengleiche Anordnung von
Lichtschranke und Behandlungsaggregat spart Platz und
ermöglicht eine optimale Auslegung und Ausnutzung des
Portalfahrweges und der Hallenlänge. Zudem wird der
Steueraufwand verringert, weil kein Vorhalt in
Fahrtrichtung zu erfassen und einzuberechnen ist.
In den Unteransprüchen sind weitere vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung angegeben.
Die Erfindung ist in den Zeichnungen beispielsweise und
schematisch dargestellt. Im einzelnen zeigen:
Fig. 1 eine Fahrzeugwaschanlage mit einem Portal
und einem Fahrzeug im Halbschnitt und in
Draufsicht und
Fig. 2 eine Stirnansicht der Autowaschanlage von
Fig. 1 entsprechend Pfeil II.
In den Zeichnungen ist eine Fahrzeugwaschanlage (1) mit
einem Portal (2) und einem zu behandelnden Fahrzeug (3)
dargestellt. Es handelt sich hierbei um eine sog.
Portalwaschanlage, bei der das Fahrzeug (3) steht und das
Portal (2) relativ zum Fahrzeug (3) vor- und
zurückverfahren wird. Das Portal (2) rollt auf
bodenständigen Schienen, kann alternativ aber auch an
aufgeständerten Schienen geführt und als sog. Hängeportal
ausgebildet sein.
Im Portal sind mehrere Behandlungsaggregate angeordnet.
Diese können z. B. eine oder mehrere Seitenwaschbürsten (16)
und/oder ein oder mehrere Radwaschbürsten (17) sein. Zudem
ist mindestens ein weiteres seitliches Behandlungsaggregat
(6) angeordnet, hier z. B. in einer Doppelanordnung eine
Trockendüse (7) und ein Hochdruck-Sprühbalken (8) oder eine
andere Sprüh- bzw. Düsenanordnung. Alternativ oder
zusätzlich können auch andere seitliche
Behandlungsaggregate vorhanden sein, die vorzugsweise
ebenfalls berührungslos und aus einem gewissen Abstand auf
die Seitenfläche (4) des Fahrzeuges (3) einwirken. Die
genannten Behandlungsaggregate (6, 16, 17) sind auf beiden
Seiten des Fahrzeuges (3) vorhanden und jeweils in den
vertikalen Säulen des Portals (2) angeordnet. Der
Einfachheit halber wird nachfolgend die Anordnung und
Funktion nur für eine Seite beschrieben.
Im Portal (2) oder an einer anderen geeigneten Stelle ist
eine Steuerung (20) angeordnet, die vorzugsweise mindestens
einen Mikroprozessor und mehrere Speicher für Programme,
Prozeßdaten etc. mit den erforderlichen Schnittstellen
aufweist. Die Fahrbewegungen des Portals (2) in
Fahrtrichtung (19) und die Zustellbewegungen der
Behandlungsaggregate (6, 16, 17) in der quer dazu
verlaufenden Zustellrichtung (18) werden mit geeigneten
Wegmessern (nicht dargestellt) erfaßt und an die Steuerung
(20) gemeldet sowie dort gespeichert. Die Steuerung (20)
kann eine besondere und ebenfalls vorzugsweise
mikroprozessorgesteuerte Recheneinheit (15) beinhalten, die
mit einer Abtastvorrichtung (11) signaltechnisch verbunden
ist, welche ihrerseits dem oder den Behandlungsaggregat(en)
(6) zugeordnet ist. Die Recheneinheit (15) kann auch
separat angeordnet und z. B. in die Abtastvorrichtung
integriert sein. Über die Wegerfassung und die Steuerung
(20) bzw. die Recheneinheit (15) können ereignisbezogene
Signale der Abtastvorrichtung (11) aktuellen Positionen des
Portals (2) zugeordnet werden. Desgleichen können auch die
Zustellbewegungen der Behandlungsaggregate (6, 16, 17) den
Portalpositionen in Fahrtrichtung (19) zugeordnet werden.
Die Abtastvorrichtung (11) ist auf beiden Fahrzeugseiten
jeweils in Zustellrichtung (18) mit Abstand vor dem oder
den seitlichen Behandlungsaggregat(en) (6) angeordnet. Sie
hat vorzugsweise eine im wesentlichen senkrechte und/oder
schräge Erfassungsrichtung. Sie tastet dadurch seitliche
Vorsprünge (5), wie z. B. Außenspiegel, an der Seitenfläche
(4) des Fahrzeugs (3) ab. Die Abtastung wird vorzugsweise
gleichzeitig an beiden Seitenflächen (4) des Fahrzeugs (3)
durchgeführt.
Die Abtastvorrichtung (11) kann in unterschiedlicher Weise
ausgebildet sein. Im bevorzugten Ausführungsbeispiel
handelt es sich um zwei Lichtschranken (12, 12′) mit einer
im wesentlichen senkrechten und einer schrägen
Strahlrichtung. Alternativ kann auch nur eine Lichtschranke
(12) vorhanden sein.
Wie Fig. 2 verdeutlicht, sind die Sensoren (13, 13′, 14) der
Abtastvorrichtung (11) bzw. der Lichtschranke (12) mit
Abstand über und unter dem Behandlungsaggregat (6) und auch
außerhalb des Kollisionsbereiches mit dem Fahrzeug (3)
angeordnet. Die Sensoren (13, 13′, 14) befinden sich an
Auslegern (10), die am Behandlungsaggregat (6) befestigt
sind und mit diesem verfahren werden. Das
Behandlungsaggregat (6) hat eine Zustellvorrichtung (9),
mit der es in Zustellrichtung (18) vor- und zurückverfahren
werden kann.
Im gezeigten Ausführungsbeispiel befinden sich am oberen
längeren Ausleger (10) zwei Sensoren (13, 13′), die auf ein
oder zwei Sensoren (14) oder Reflektoren am unteren
Ausleger (10) strahlen. Dadurch ergibt sich eine portalnahe
vertikale Lichtschranke (12) und eine portalfernere schräg
zum Fahrzeug (3) gerichtete Lichtschranke (12′). Die innere
Lichtschranke (12) verläuft im wesentlichen parallel zur
Fahrzeugseitenfläche (4) und tastet vorrangig die
Vorsprünge (5) ab. Die schräge äußere Lichtschranke (12′)
erfaßt zusätzlich auch die Wandung der Seitenfläche (4).
Die doppelte Lichtschrankenanordnung (12, 12′) erhöht die
Sicherheit und verbessert die Meßgenauigkeit.
Der Abstand der Lichtschranke (12) vor dem
Behandlungsaggregat (6) beträgt vorzugsweise ca. 10 cm.
Dieser Abstand ist kleiner als die üblicherweise bei
Fahrzeugen bestehende Ausladung der Rückspiegel und anderer
Vorsprünge (5). Die zweite Lichtschranke (12′) ist mit
ihrem oberen Sensor (13′) hingegen weiter von dem
Behandlungsaggregat (6) distanziert, wobei dieser Abstand
größer als die besagte Ausladung der Vorsprünge (5) ist.
Zum Erfassen der Kontur der Fahrzeugseitenfläche (4) bewegt
sich das Portal (2) mit dem Behandlungsaggregat (6) und der
Abtastvorrichtung (11) in Fahrtrichtung (19) entlang des
Fahrzeuges (3), wobei das Behandlungsaggregat (6) auf einen
Sicherheitsabstand (22) zur Seitenfläche (4) eingestellt
ist. Dieser Sicherheitsabstand (22) ist größer als die zu
erwartende Ausladung der Vorsprünge (5), damit Kollisionen
vermieden werden. Der Sicherheitsabstand (22) ist auch
größer als der Abstand der Abtastvorrichtung (11) bzw.
Lichtschranke (12) gegenüber dem Behandlungsaggregat (6).
Die beiden Abstände sind so aufeinander abgestimmt, daß die
relevanten Vorsprünge (5) von der Abtastvorrichtung (11)
bei der Vorbeifahrt des Portals (2) erfaßt werden können.
Die Abtastung der Seitenflächenkontur erfolgt in mindestens
einem sogenannten Prüflauf, wobei zugleich die aktuelle
Position des Portals (2) festgestellt und zusammen mit den
Signalen der Abtastvorrichtung (11) gespeichert wird.
Hierfür kann die vorerwähnte Recheneinheit (15) vorhanden
sein. Über die Zuordnung der Portalposition bzw. des
Portalfahrwegs und der Signale der Abtastvorrichtung (11)
kann auch die Breite der erfaßten Vorsprünge (5) in
Fahrtrichtung (19) festgestellt werden. Aus der Summe der
Signale ergibt sich die Kontur der Seitenfläche (4) des
Fahrzeuges (3).
In der Steuerung (20) bzw. der Recheneinheit (15) kann auch
eine Plausibilitätskontrolle der Positions- und
Abtastsignale vorgenommen werden. Rückspiegel und andere
Vorsprünge (5) haben üblicherweise eine begrenzte Breite,
die zum Beispiel in der Regel kleiner als 25 cm ist. Nach
einer entsprechenden Wegstrecke nach der ersten
Unterbrechung der Lichtschranke (12, 12′) muß demnach die
Lichtschranke wieder frei werden, wenn es sich um einen
üblichen Vorsprung (5) handelt. Ist dies beim Prüflauf
jedoch nicht der Fall, kann es sich um eine Schrägstellung
des Fahrzeuges (3) handeln. In diesem Fall besteht trotz
Sicherheitsabstand (22) eine Kollisionsgefahr. Stellt die
Steuerung (20) bzw. die Recheneinheit (15) eine
Unterbrechung der Lichtschranke (12, 12′) über eine längere
als die vorgegebene Wegstrecke des Portals (2) fest, wird
die Zustellvorrichtung (9) betätigt und das
Behandlungsaggregat (6) unter Vergrößerung des
Sicherheitsabstandes (22) ein Stück zurückgefahren. Dieser
Vorgang kann unter Umständen mehrmals wiederholt werden, so
daß das Behandlungsaggregat und die Abtastvorrichtung (11)
bei großen Schrägstellungen des Fahrzeuges (3) schrittweise
in Zustellrichtung (18) immer weiter zurückgenommen werden.
Diese Rückzugsbewegungen und -strecken werden
positionsbezogen ebenfalls in der Steuerung (20) bzw.
Recheneinheit (15) gespeichert und für die Festlegung der
Seitenflächenkontur herangezogen.
Am Ende des Prüflaufs sind in der Steuerung (20) bzw. der
Recheneinheit (15) alle konturenrelevanten Daten
gespeichert. Bei der Rückfahrt oder einer anderen
darauffolgenden Fahrt des Portals (2) können dann das oder
die Behandlungsaggregat(e) (6) entsprechend der erfaßten
Seitenflächenkontur im Zustellweg gesteuert werden, wobei
ihr Abstand zur Seitenfläche (4) des Fahrzeugs (3)
wesentlich verringert wird. Das oder die
Behandlungsaggregat(e) (6) können vom Sicherheitsabstand
(22) aus etwa um das Abstandsmaß der Abtastvorrichtung (ca.
10 cm) an die Seitenfläche (4) angenähert werden. Bei
Erreichen der Vorsprünge (5) weicht das Behandlungsaggregat
(6) bis auf den vorgegebenen oder bei Schrägstellungen
eventuell korrigierten Sicherheitsabstand (22) zurück und
bleibt hier über die festgestellte Breite des Vorsprungs
(5). Nach Umfahrung des Vorsprungs (5) wird das
Behandlungsaggregat (6) dann wieder näher an die
Seitenfläche (4) herangeführt.
Der passende Sicherheitsabstand (22) für den Prüflauf dann
vorab ermittelt und an die Fahrzeugposition angepaßt
werden. Er sollte möglichst gerade so bemessen sein, daß
Kollisionen vermieden werden. Andererseits sollte er mit
Hinblick auf den gleichzeitigen Betrieb des oder der
Behandlungsaggregate(s) (6) nicht allzu groß sein. Die
Optimierung ist auf unterschiedliche Weise möglich.
Im Ausführungsbeispiel der Fig. 1 und 2 sind eine
Seitenwaschbürste (16) und eine Radwaschbürste (17)
vorhanden. Über deren Zustellweg beim Waschen der
Seitenfläche (4) kann der Abstand der Seitenfläche (4) vom
Portal (2) bestimmt und daraus der für die übliche
Ausladung von Seitenspiegeln und dergleichen Vorsprüngen
(5) erforderliche Sicherheitsabstand (22) errechnet werden.
Hierfür kann der Zustellweg beider oder nur einer dieser
Bürsten (16, 17) herangezogen werden. Die Ausladung der
Vorsprünge (5), insbesondere der seitlichen Rückspiegel,
kann aus der Zustellbewegung der Seitenwaschbürste (16) in
der Regel nicht direkt erfaßt werden, weil die Vorsprünge
(5) zu klein sind, um eine signifikante Momentenänderung
herbeizuführen und daher von der Seitenwaschbürste (16)
überfahren werden. Mit dem Sicherheitsabstand (22) ist aber
in der vorerwähnten Weise trotzdem eine Kollision
ausgeschlossen.
Der passende Sicherheitsabstand (22) kann alternativ auch
mit der Abtastvorrichtung (11) ermittelt werden. Wenn das
Portal (2) bei einem vorhergehenden Behandlungslauf an
irgendeiner Stelle des Fahrzeugs (3) stoppt, kann über die
Zustellvorrichtung (9) die Abtastvorrichtung (11) soweit in
Zustellrichtung (18) vorgefahren werden, bis die
Seitenfläche (4) erreicht ist und die Abtastvorrichtung
(11) ein entsprechendes Signal abgibt. Über den dabei
erfaßten und gespeicherten Zustellweg kann der Abstand
zwischen der Seitenfläche (4) und dem Portal (2) bestimmt
und hieraus der erforderliche Sicherheitsabstand (22)
errechnet werden. Der vorerwähnte Portalstopp kann zum
Beispiel beim Waschvorgang stattfinden, wenn die
Radwaschbürste (17) vorgefahren wird.
In einer weiteren Variante ist es möglich, den passenden
Sicherheitsabstand (22) aus mehreren Prüfläufen zu
gewinnen. Im ersten Prüflauf wird die Abtastvorrichtung
(11) nicht oder nur um ein kleines, mit Sicherheit
kollisionsfreies Maß zugestellt. Wenn bei diesem Prüflauf
die Abtastvorrichtung (11) keinen Vorsprung (5) feststellt
und kein Signal abgibt, wird die Abtastvorrichtung für den
nächsten Prüflauf ein Stück weiter zugestellt. Der
Zustellweg kann etwa dem Abstand zwischen der
Abtastvorrichtung (11) und dem Behandlungsaggregat (6)
entsprechen. Wird nun ein Vorsprung (5) erfaßt, wird der
Zustellweg bzw. Seitenflächenabstand des vorhergehenden
signalfreien Prüflaufs als Sicherheitsabstand (22)
herangezogen. Wird kein Vorsprung (5) erfaßt, finden ein
dritter und eventuell weitere Prüfläufe statt. Der passende
Sicherheitsabstand (22) wird durch Herantasten schrittweise
und iterativ ermittelt.
Bei diesen Prüfläufen können das oder die
Behandlungsaggregat(e) (6) zumindest teilweise außer
Funktion sein. Z.B. kann bei der ersten Portalfahrt das
Fahrzeug (3) eingeschäumt werden, wobei die Düsen (7, )
zwar außer Betrieb sind, die Abtastvorrichtung (11) aber
den ersten Prüflauf in der vorbeschriebenen Weise vornimmt.
Bei der Rückfahrt des Portals (2) wird der Schaum in einer
sog. Vorwäsche mit Hochdruck abgespült, wobei die
seitlichen Sprühbalken (8) in Betrieb sind. Auf der
Rückfahrt erfolgt je nach Ergebnis des ersten Prüflaufs der
zweite Prüflauf oder bereits eine konturengesteuerte
Zustellbewegung der Sprühbalken (8). Bringt auch der zweite
Prüflauf noch kein Ergebnis, wird ein dritter Prüflauf z. B.
bei der Seitenbürstenwäsche oder beim Spülen eingeschoben.
Für die Trocknung und die Zustellung der seitlichen
Trockendüsen (7) steht am Ende jedenfalls ein Meßergebnis
für die Konturensteuerung zur Verfügung.
Abwandlungen der beschriebenen Ausführungsbeispiele sind in
verschiedener Weise möglich.
Zum einen kann die Abtastvorrichtung (11) auch aus anderen
Elementen als den gezeigten Lichtschranken (12, 12′)
bestehen. Möglich ist zum Beispiel eine Abstandsmessung,
vorzugsweise von oben, mit vertikaler oder schräger
Meßrichtung. Ein seitlicher Vorsprung (5), das Fahrzeugdach
oder ein schräger Bereich der Seitenfläche (4) werden als
Abstandsverkürzung gegenüber dem Bodenabstand erkannt. Zur
Abstandsmessung können Ultraschallsensoren, optische
Sensoren, aber eventuell auch kapazitive oder induktive
Sensoren oder dgl. eingesetzt werden.
Eine Abstandsmessung kann alternativ auch mit im
wesentlichen horizontaler Erfassungs- oder Meßrichtung,
d. h. in Zustellrichtung (18), stattfinden. Dies geschieht
z. B. durch eine Reihe mehrerer übereinander angeordneter
Ultraschallsensoren, durch deren Mehrfachanordnung die
Seitenfläche (4) nicht nur punktuell, sondern auch in ihrer
Kontur erfaßt werden kann. Daneben können aber auch
beliebige andere geeignete Abtasttechniken und Sensoren zum
Einsatz kommen.
Bei der Fahrzeugwaschanlage kann es sich in Abwandlung des
gezeigten Beispiels auch um eine Autowaschstraße, eine
Tandem-Portalanlage, eine Taktanlage oder dergleichen
andere Ausführungsform handeln. Bei einer Autowaschstraße
wird das Fahrzeug (3) in der Regel an einem stehenden
Portal (2) vorbeigeführt. Das Portal kann z. B. ein erstes
Behandlungsaggregat (6) mit einer Abtastvorrichtung (11),
z. B. in Form eines Hochdrucksprühbalkens (8), aufweisen.
Der Prüflauf findet bei der Vorbeifahrt des Fahrzeuges (3)
an dieser Abtastvorrichtung (11) statt. Anstelle der
Portalbewegung beim beschriebenen Ausführungsbeispiel wird
dann die Schleppbewegung des Fahrzeuges (3) für die
Konturenfestlegung herangezogen. In einer in
Schlepprichtung nachfolgenden Station wird dann ein
weiteres Behandlungsaggregat (6), z. B. ein zweiter
Sprühbalken (8) oder eine Trockendüse (7), entsprechend der
vorher festgestellten Kontur der Seitenfläche (4) am
vorbeigeschleppten Fahrzeug (3) entlanggesteuert bzw.
zugestellt.
In einer weiteren Variation kann die Erfassung der
Seitenflächenkontur mit der Abtastvorrichtung (11) auch
ohne zugeordnetes Behandlungsaggregat am Eingang der
Autowaschstraße stattfinden. Mit der erfaßten und
gespeicherten Kontur können dann sofort alle nachfolgenden
seitlichen Behandlungsaggregate (6) konturengesteuert an
die Seitenfläche (4) des Fahrzeuges (3) zugestellt werden.
Bei Portalwaschanlagen mit zwei oder mehr Portalen, z. B.
den sog. Tandem-Waschanlagen oder Taktanlagen, kann die
Abtasteinrichtung (11) am ersten Portal angeordnet sein.
Damit kann die Kontur der Seitenfläche (4) ebenfalls ohne
Koppelung mit einem seitlichen Behandlungsaggregat
abgetastet werden. Das Behandlungsaggregat (6) kann dann
z. B. im zweiten Portal angeordnet sein und läßt sich unter
Verwendung der vom ersten Portal erfaßten Daten
konturengesteuert gegenüber der Seitenfläche (4) bewegen.
In einer weiteren Variation können auch beide Portale eine
Abtastvorrichtung (11) und ein Behandlungsaggregat (6)
aufweisen.
Weitere Variationen sind hinsichtlich der Ausbildung des
Behandlungsaggregates (6) möglich, das in beliebiger Weise
gestaltet sein kann und vorzugsweise berührungslos
arbeitet. Das Behandlungsaggregat (6) kann am Portal (2)
auch mehrfach vorhanden sein, z. B. als Sprüh- oder
Spülbalken, mehrfache Sprühdüsenanordnung und Trockendüse
oder dergleichen. In Abweichung von den gezeigten
Ausführungsbeispielen können die anderen
Behandlungsaggregate (16, 17) auch wegfallen oder anders
gestaltet sein. Im übrigen können im Portal (2) zusätzliche
Behandlungsaggregate, wie horizontale Dachbürsten,
Sprühbalken, Spüldüsen, Auftragsvorrichtungen für Schaum,
Trockenmittel etc. und sonstige Aggregatsformen vorhanden
sein.
Bezugszeichenliste
1 Fahrzeugwaschanlage
2 Portal
3 Fahrzeug
4 Seitenfläche
5 Vorsprung, Spiegel
6 Behandlungsaggregat
7 Trockendüse
8 Spritzdüse
9 Zustellvorrichtung
10 Ausleger
11 Abtastvorrichtung
12 Lichtschranke
12′ Lichtschranke
13 Sensor
13′ Sensor
14 Sensor
15 Recheneinheit
16 Behandlungsaggregat, Seitenwaschbürste
17 Behandlungsaggregat, Radwaschbürste
18 Zustellrichtung
19 Fahrtrichtung
20 Steuerung
21 Ventilator
22 Sicherheitsabstand
2 Portal
3 Fahrzeug
4 Seitenfläche
5 Vorsprung, Spiegel
6 Behandlungsaggregat
7 Trockendüse
8 Spritzdüse
9 Zustellvorrichtung
10 Ausleger
11 Abtastvorrichtung
12 Lichtschranke
12′ Lichtschranke
13 Sensor
13′ Sensor
14 Sensor
15 Recheneinheit
16 Behandlungsaggregat, Seitenwaschbürste
17 Behandlungsaggregat, Radwaschbürste
18 Zustellrichtung
19 Fahrtrichtung
20 Steuerung
21 Ventilator
22 Sicherheitsabstand
Claims (23)
1. Verfahren zum Steuern eines Behandlungsaggregates an
einer Fahrzeugwaschanlage entlang der Seitenfläche
eines Fahrzeugs mittels einer Abtastvorrichtung,
dadurch gekennzeichnet, daß mit der
Abtastvorrichtung (11) die Seitenflächenkontur des
Fahrzeugs (3) zunächst erfaßt und gespeichert wird
und mindestens ein seitliches Behandlungsaggregat (6)
danach konturengesteuert an der Seitenfläche (4)
entlanggeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß das oder die
Behandlungsaggregat(e) (6) bei mindestens einem
Prüflauf mit einem Sicherheitsabstand (22) an der
Seitenfläche (4) des Fahrzeugs (3) entlanggeführt
werden, wobei mit der Abtastvorrichtung (11) die
Seitenflächenkontur erfaßt und gespeichert wird und
daß bei einem Folgelauf das Behandlungsaggregat (6)
konturengesteuert und mit geringerem Abstand an der
Seitenfläche (4) entlanggeführt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß während der
Abtastung der Seitenflächenkontur Schrägstellungen
des Fahrzeugs (3) ermittelt werden.
4. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch
gekennzeichnet, daß das
Behandlungsaggregat (6) beim Prüflauf in Betrieb ist.
5. Verfahren nach Anspruch 1 oder einem der folgenden,
dadurch gekennzeichnet, daß beim
Prüflauf die Seitenflächenkontur auf beiden
Fahrzeugseiten gleichzeitig erfaßt und gespeichert
wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1 oder einem der folgenden,
dadurch gekennzeichnet, daß bei einer
Portalwaschanlage die Seitenflächenkontur im Hinlauf
erfaßt wird und das Behandlungsaggregat (6) im
anschließenden Rücklauf konturengesteuert bewegt
wird.
7. Verfahren nach Anspruch 1 oder einem der folgenden,
dadurch gekennzeichnet, daß der
Sicherheitsabstand (22) aus dem Zustellweg eines
anderen Behandlungsaggregats, inbesondere einer
Seitenwaschbürste (16), ermittelt wird.
8. Verfahren nach Anspruch 1 oder einem der folgenden,
dadurch gekennzeichnet, daß der
Sicherheitsabstand (22) bei einem Fahrstop mit einer
Zustellbewegung der Abtastvorrichtung (11) ermittelt
wird.
9. Verfahren nach Anspruch 1 oder einem der folgenden,
dadurch gekennzeichnet, daß der passende
Sicherheitsabstand (22) aus mehreren Prüfläufen mit
schrittweiser und ergebnisbezogener Zustellung der
Abtastvorrichtung (11) ermittelt wird.
10. Verfahren nach Anspruch 1 oder einem der folgenden,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Seitenflächenkontur berührungslos abgetastet wird.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch
gekennzeichnet, daß die
Seitenflächenkontur mit einer Lichtschranke (12)
abgetastet wird, die senkrecht oder schräg
ausgerichtet und vor dem Behandlungsaggregat (6)
angeordnet ist.
12. Verfahren nach Anspruch 1 oder einem der folgenden,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Abtastvorrichtung (11) und das Behandlungsaggregat
(6) gemeinsam bewegt und zugestellt werden.
13. Verfahren nach Anspruch 1 oder einem der folgenden,
dadurch gekennzeichnet, daß bei einer
Kollisionsgefahr im Prüflauf der Sicherheitsabstand
(22) des Behandlungsaggregats (6) nachgestellt wird.
14. Verfahren nach Anspruch 1 oder einem der folgenden,
dadurch gekennzeichnet, daß das
Behandlungsaggregat (6) berührungslos, insbesondere
als Düse, arbeitet.
15. Vorrichtung zum Steuern eines Behandlungsaggregates
an einer Fahrzeugwaschanlage entlang der Seitenfläche
eines Fahrzeugs mittels einer Abtastvorrichtung,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Abtastvorrichtung (11) ein oder mehrere Sensoren
(13, 14) zur Erfassung und eine Recheneinheit (15) zur
Speicherung der Seitenflächenkontur des Fahrzeugs (3)
aufweist.
16. Vorrichtung nach Anspruch 15, dadurch
gekennzeichnet, daß die
Abtastvorrichtung (11) mindestens eine Meßanordnung
mit im wesentlichen senkrechter oder schräger
Erfassungsrichtung aufweist.
17. Vorrichtung nach Anspruch 15 oder 16, dadurch
gekennzeichnet, daß die
Abtastvorrichtung (11) mindestens eine Lichtschranke
(12, 12′) aufweist.
18. Vorrichtung nach Anspruch 15 oder einem der
folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß
die Lichtschranke (12, 12′) in Fahrtrichtung (19) im
wesentlichen auf gleicher Höhe und mit Abstand vor
dem Behandlungsaggregat (6) angeordnet ist.
19. Vorrichtung nach Anspruch 15 oder einem der
folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß
das Behandlungsaggregat (6) und die Abtastvorrichtung
(11) an einer gemeinsamen Zustellvorrichtung (9)
angeordnet sind.
20. Vorrichtung nach Anspruch 15 oder einem der
folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß
die Sensoren (13, 13′, 14) der Abtastvorrichtung (11)
oberhalb und unterhalb des Behandlungsaggregats (6)
angeordnet sind.
21. Vorrichtung nach Anspruch 15 oder einem der
folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß
das Behandlungsaggregat (6) berührungslos arbeitet.
22. Vorrichtung nach Anspruch 20, dadurch
gekennzeichnet, daß das
Behandlungsaggregat (6) als Trockendüse (7) und/oder
als Spritzdüse oder Sprühbalken (8) ausgebildet ist.
23. Vorrichtung nach Anspruch 15 oder einem der
folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß
die Fahrzeugwaschanlage (1) eine Steuerung (20) mit
einer Wegerfassung für mindestens ein
Behandlungsaggregat (6, 16, 17) aufweist, die mit der
Recheneinheit (15) verbunden ist.
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R071 | Expiry of right | ||
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