DE4416687C2

DE4416687C2 - Biologischer Abluftwäscher

Info

Publication number: DE4416687C2
Application number: DE4416687A
Authority: DE
Inventors: Heinrich Hermann Esch
Original assignee: Fertigbau Noerdlingen & C GmbH
Current assignee: Fertigbau Noerdlingen & C GmbH
Priority date: 1994-05-11
Filing date: 1994-05-11
Publication date: 1998-05-20
Anticipated expiration: 2014-05-12
Also published as: DE4416687A1

Description

Die Erfindung betrifft einen biologischen Abluftwäscher für Stallungen und dergl., wie er im Gattungsbegriff des Patent anspruchs 1 angegeben ist.

Ein derartiger Abluftwäscher ist aus der Zeitschrift "drinnen und draußen / HEA-Informationen für die Landwirtschaft" 2/1983 in Gestalt eines über einem Waschwassersumpf stehend angeordne ten Rundsilos mit seitlich über dem Waschwassersumpf gelegenem Lufteintritt und oberseitigem Luftaustritt bekannt, in dem ober halb des Lufteintritts übereinanderliegend zwei von oben her mit aus dem Waschwassersumpf gefördertem Wasser beregnete Füllkör perpackungen angeordnet sind. Für sehr große Stallungen ist ein solcher zentraler Abluftwäscher unzureichend oder aber nur mit erheblichem Bauaufwand in entsprechender Größe herzustellen. Problematisch ist vor allem die Zusammenführung der dabei auf tretenden großen Luftströme.

Von daher liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, verhältnis mäßig einfach herzustellende und zu betreibende, für eine dezen trale Anordnung geeignete biologische Abluftwäscher der in Rede stehenden Art zu schaffen.

Diese Aufgabe ist durch die kennzeichnenden Merkmale des An spruchs 1 gelöst. Die Unteransprüche geben darüberhinausgehend vorteilhafte Ausgestaltungsmöglichkeiten an.

Der betreffende Abluftwäscher läßt sich leicht, platzsparend und leicht demonstrierbar an mehreren Stellen um den Stall herum anordnen. Der liegend angeordnete Kanal kann leicht und preis günstig aus Betonfertigelementen gebildet werden. Das überschüs sige Waschwasser kann am Boden des Kanals aufgefangen und über eine - gewünschtenfalls zentrale - Wasserwiederaufbe reitungsanlage zirkuliert werden.

Nachfolgend wird ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel anhand der Zeichnungen genauer beschrieben. Von diesen zeigt

Fig. 1, etwas schematisiert, einen Längsschnitt durch den be treffenden Abluftwäscher und

Fig. 2 einen Querschnitt durch den gleichen Abluftwäscher samt daneben angeordneter Wasserwiederaufbereitungsanlage.

Der gezeigte Abluftwäscher weist einen liegend angeordneten, aus Betonfertigelementen wie 2 und 4 gebildeten, rechteckigen Kanal 6 mit jeweils mehreren seitlichen, d. h. in diesem Beispiel ober seitigen Lufteintrittsöffnungen 8 und Luftaustrittsöffnungen 10 in seinen beiden Endabschnitten auf, während in seinem dazwi schenliegenden, mittleren Bereich eine den gesamten Kanalquer schnitt einnehmende Füllkörperpackung 12 angeordnet ist. Der Füllkörperpackung 12 sind luftzuströmseitig spiegelbildlich zu einander zwei aufeinanderfolgende Beregnungseinrichtungen 14 und 16 vorgelagert, die im wesentlichen den gesamten Kanalquer schnitt einnehmen. Jede derselben besteht aus einem flachen Rohrnetz oder einer flachen Rohrschlange 18 mit über den Kanal querschnitt verteilt daran angeordneten Sprühdüsen 20. Während die Beregnungseinrichtung 14 in erster Linie die Luft befeuchtet und damit eine Niederschlagung des darin enthaltenen Staubes be wirkt, dient die Beregnungseinrichtung 16 hauptsächlich dazu, die Füllkörperpackung 12 naß zu halten. Ganz von alleine wird sich auf dieser binnen kurzer Zeit ein "biologischer Rasen" bil den, zumal wenn, wie bevorzugt und anschließend beschrieben, biologisch aufbereitetes Wasser zur Anwendung kommt.

Das überschüssige Wasser, welches nicht von der Füllkörper packung 12 aufgenommen oder von dem Luftstrom mitgeführt wird, wird am Boden 22 des Kanals 6 aufgefangen und über eine Ablauf leitung 24 (Fig. 2) einer danebenliegenden oder gewünschtenfalls auch mehreren oder allen Abluftwäschern gemeinsamen Wasserwie deraufbereitungsanlage 26 zugeführt.

Die Wasserwiederaufbereitungsanlage 26 besteht im gezeigten Bei spiel im wesentlichen aus zwei nebeneinanderliegenden und über Leitungen 28 bzw. 30 miteinander verbundenen Becken 32 und 34, von denen das erste, 32, ein Absetzbecken bildet, und das zweite, 34, an seinem Boden eine Belüftungseinrichtung 36 auf weist. Die Leitung 30 ist eine Pegelausgleichsleitung, die eine Pegelmeldeeinrichtung enthält.

Bei Bedarf, je nach dem Nitratanfall in dem aufzubereitenden Wasser, kann noch ein im wesentlichen geschlossenes drittes Becken vorgesehen werden (nicht gezeigt), in dem unter anaeroben Verhältnissen eine biologische Denitrifizierung erfolgt. Dieses dritte Becken wird in bezug auf den Wasserkreislauf in einem steuerbaren Bypass angeordnet, da für die mittels anaerober Mi kroorganismen erfolgende Denitrifizierung eine längere Verweil zeit des Wassers in dem betreffenden Becken erforderlich ist.

Auch die Becken 32 und 34 können aus Betonfertigelementen be stehen. Durch die Belüftungseinrichtung 36, die in diesem Bei spiel aus einer z. B. kompressorgespeisten Rohrschlange 38 mit darauf punktweise angeordneten Belüftungsdüsen 40 besteht, kann dem Wasser Luft, Sauerstoff oder auch mit Sauerstoff angerei cherte Luft zugeführt werden, wie dies einer im Wasser sich wie derum von alleine bildenden bzw. vorhandenen Bakterienflora zu träglich ist. Darüberhinaus kann dem Wasser gewünschtenfalls ein Zeolith, wie z. B. Klinoptilolith, als Molekularsieb zugesetzt werden, welches eine hohe Schadstoffspeicherkapazität aufweist und so nicht zuletzt zur Geruchsbeseitigung beiträgt. Insbeson dere können damit Amoniak, Ammonium- und Schwefelverbindungen ge bunden werden. Ebenso können schaumbildende Tenside beigemischt werden.

Wie ersichtlich sind in beiden Becken Pumpen, 42 bzw. 44, ange ordnet. Während die Pumpe 42 im Absetzbecken 32 als Abzugspumpe zwecks Vermeidung einer Überlastung des Waschwassers beständig einen geringen Anteil desselben abzupumpen hat, führt die Pumpe 44 im Becken 34 als Wasserrückführungspumpe das wiederaufberei tete Wasser erneut den Beregnungseinrichtungen 14 und 16 (Fig. 1) zu. Zur Ergänzung des verlorengegangenen, d. h. an die zu rei nigende Abluft abgegebenen wie des abgepumpten Wassers weist eines der Becken 32 und 34, im gezeigten Beispiel 32, einen - zweckmäßigerweise mit einem Schwimmer-Absperrventil (nicht gezeigt) ausgestatteten - Frischwasserzulauf 46 auf.

Wie in den Figuren erkennbar, können sich in den Luftein- und/ oder -austrittsöffnungen 8 bzw. 10 des Abluftwäschers zur Förde rung der Luft Axialgebläse 48 befinden. Ferner kann der Kanal 6 an beiden Enden Kontroll- und Wartungsöffnungen 50 aufweisen, die im Betrieb durch Türen 52 verschlossen sind.

Es versteht sich, daß die dargestellte und vorausgehend be schriebene Anlage im Rahmen der beanspruchten Erfindung mancher lei Abwandlungen erfahren kann. So kann etwa der Kanal 6 auch aus ringförmigen Betonkanalelementen, Ringsiloelementen oder dergl. gebildet werden. Die Wasserwiederaufbereitungsanlage kann auf andere Weise, etwa mit konzentrischen Becken, gestaltet wer den, an die Stelle einer jeweils eigenen Wasserwiederaufberei tungsanlage kann, wie gesagt, auch eine zentrale treten, oder es kann das Waschwasser auch auf andere bekannte Weise biologisch aufbereitet werden.

Claims

1. Biologischer Abluftwäscher für Stallungen mit einem von der zu reinigenden Abluft durchströmten Kanal (6), in dem mindestens eine den gesamten Kanalquerschnitt einneh mende, mit biologisch aufbereitetem Waschwasser beregnete Füllkörperpackung (12) angeordnet ist, dadurch gekennzeich net, daß der Kanal (6) liegend angeordnet und die Füllkör perpackung (12) von der Luftzuströmseite her beregnet ist.

2. Abluftwäscher nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß überschüssiges Waschwasser am Boden (22) des Kanals (6) auf gefangen wird.

3. Abluftwäscher nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da durch gekennzeichnet, daß Luftein- und/oder -austrittsöff nungen (8, 10) seitlich an dem Kanal (6) angeordnet sind.

4. Abluftwäscher nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß in den Luftein- und/oder -austrittsöffnungen (8, 10) Ge bläse, vorzugsweise Axialgebläse (48), angeordnet sind.

5. Abluftwäscher nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeich net, daß der Kanal (6) stirnseitige Kontroll- und Wartungs öffnungen (50) aufweist.

6. Abluftwäscher nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da durch gekennzeichnet, daß der Kanal (6) mindestens eine im wesentlichen seinen gesamten Querschnitt einnehmende Bereg nungseinrichtung (14, 16) enthält.

7. Abluftwäscher nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Beregnungseinrichtung (14, 16) ein Rohrnetz oder eine Rohrschlange (18) mit über den Kanalquerschnitt verteilten Sprühdüsen (20) aufweist.

8. Abluftwäscher nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da durch gekennzeichnet, daß das Waschwasser über eine Wasser wiederaufbereitungsanlage (26) zirkuliert wird.

9. Abluftwäscher nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Wasserwiederaufbereitungsanlage (26) zwei über einen Überlauf miteinander kommunizierende Becken (32, 34) auf weist, von denen ein erstes (32), mit dem Abwasser des Ab luftwäschers gespeistes ein Absetzbecken bildet, während das zweite (34) eine Belüftungseinrichtung (36) enthält.

10. Abluftwäscher nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß eines der Becken (32, 34) einen - vorzugsweise durch ein Schwimmerventil gesteuerten - Frischwasserzulauf (46) auf weist.

11. Abluftwäscher nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeich net, daß das Absetzbecken (32) mit einer Abzugspumpe (42) und das andere Becken (34) mit einer Wasserrückführungspumpe (44) für die Rückführung des aufbereiteten Wassers in den Abluftwäscher ausgerüstet ist.

12. Abluftwäscher nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Wasserwiederaufbereitungsanlage (26) ein eine anaerobe Mikroorganismen-Kultur enthaltendes, im wesentlichen ge schlossenes Denitrifizierungsbecken aufweist.

13. Abluftwäscher nach Anspruch 12 in Verbindung mit einem der Ansprüche 9-11, dadurch gekennzeichnet, daß das Denitrifi zierungsbecken in einem steuerbaren Bypass in bezug zu dem durch die beiden übrigen Becken (32, 34) führenden Kreislauf liegt.

14. Abluftwäscher nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da durch gekennzeichnet, daß der Kanal (6) und/oder die Becken (32, 34) der Wasserwiederaufbereitungsanlage (26) zumindest im wesentlichen aus Betonfertigelementen (z. B. 2, 4) be stehen.

15. Abluftwäscher nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da durch gekennzeichnet, daß das Waschwasser ein Molekularsieb wie z. B. einen Zeolithen, vorzugsweise Klinoptilolith, und/oder einen Schaumbildner, vorzugsweise ein Tensid, ent hält.