DE4416335A1 - Behälter, der Extremdrücken standhält - Google Patents
Behälter, der Extremdrücken standhältInfo
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Description
Die Patentanmeldung unter dem Aktenzeichen P 42 15 845.1-41 betrifft ein Verfahren zur
Herstellung von überharten Materialien, insbesondere die Herstellung von Diamant. Dabei
wird ein Druckbehälter gefordert, der auf Dauer Drücke von mehr als 0,5 Mbar aushält. Diese
Erfindung betrifft einen solchen Behälter insbesondere im Zusammenhang mit der oben
genannten Erfindung. Diese Erfindung kann aber auch zu anderen Zwecken verwendet
werden soweit diese einen solchen Behälter vorsehen.
Ein Behälter hält nicht unbegrenzt um so mehr Druck aus, je stärker die Wandung ist. Wenn
man die Druckfestigkeit des Behälters als Funktion von der Wandstärke darstellt so wird
man feststellen, daß die Funktion asymtotisch gegen einen Grenzwert auf der Y-Achse
läuft. Dieser Grenzwert ist materialabhängig. Dieses Verhalten hat folgenden Grund:
Durch den Druck auf die Innenwand dehnt sich das Material geringfügig aus.
Der Umfang der Außenwand nimmt um dieselbe Strecke zu, um die der Umfang der
Innenwand zunimmt, wenn man näherungsweise davon ausgeht, daß das Material nicht
komprimiert wird. Damit jedoch sowohl innen als auch außen die gleiche Materialspannung
als Gegendruck herrscht, muß der Umfang innen sowie außen um denselben Prozentsatz
zunehmen. Das bedeutet, daß das Material innen stärker belastet ist als außen. Je größer
die Verhältniszahl des Umfanges der Außenwand zu dem der Innenwand ist, um so
bedeutungsloser ist die Zunahme der Wandstärke. Bei einem bestimmten Druck bildet sich
unabhängig von der Wandstärke in der Innenwand ein Bruch. Die Kraft, die vorher auf den
Bindungen lastete, wird jetzt auf die Mündung der Bruchstelle geleitet. Dort tritt sie sehr
konzentriert auf, und ruft wesentlich stärkere Spannungen hervor. Das hat zur Folge, daß ein
Riß wie eine Laufmasche durch den ganzen Behälter wandert und dieser zerstört wird.
Deshalb paßt man die Verfahren, bei denen man diese Extremdrücke braucht, diesem
Umstand an, indem man extrem kurzzeitige dynamische Drücke erzeugt. Die Behälter
fungieren dabei als Druckwellenüberträger, welche bei der einmaligen Verwendung zerstört
werden oder als Auffangbehälter die erheblich weniger belastet werden. Beispiele solcher
Behälter sind in den Deutschen Patentschriften 977 825 und 30 50 564 C2 zu finden.
Wenn man eine zur Wandquerschnittsfläche proportional steigende Druckbeständigkeit
haben möchte, muß man den Behälter aus einem spannbaren Material konstruieren. Dieses
muß bei der Herstellung mit derart von innen nach außen zunehmender Spannungsstärke
gespannt werden, daß die Materialspannung zum Zeitpunkt der höchsten oder
höchstmöglichen Belastung durch den Innendruck beim Gebrauch an allen Orten des
Behälters gleich stark ist. Der Behälter sollte aus einem harten, hitzebeständigen und
elastischen Material bestehen. Für das oben genannte Verfahren zur Herstellung überharter
Stoffe muß das Behältermaterial bis zu ca. 700 K hitzebeständig sein, ohne daß der
Behälter in seinen Funktionen beeinträchtigt wird. Diesen Anforderungen sind Mineralstoffe,
wie Korund und Quarz, und einige Metallegierungen, wie Widia-Stahl gewachsen. Diese
Stoffe müssen gegen die vorgesehenen Inhaltsstoffe des Behälters vor, während und nach
der Reaktion inert sein oder die Behälterwand muß mit einer inerten Schutzschicht bedeckt
sein. Es gibt mehrere Möglichkeiten, einen solchen Behälter zu konstruieren. Folgende
Ausführungen sind erarbeitet und auch als Patentansprüche formuliert worden.
Es werden viele dünnwandige kugelförmige Gefäße ineinander verschachtelt, woraus sich
ein dickwandiger Behälter zusammensetzt. Diese werden durch die Wahl ihrer Größe
während des Verschachtelungsprozesses so stark vorgespannt, daß sie alle ihren
Kugeldurchmesser bis zum Zerreißen um dasselbe Längenmaß vergrößern.
Das bedeutet, daß dieser Behälter zum Zeitpunkt der höchstmöglichen Belastung an allen
Orten gleich stark gespannt ist. Die Kugelform garantiert eine optimale Ausnutzung der
Materialfestigkeit. Wenn man die Gefäße so nah wie möglich an die Elastizitäts- bzw.
Bruchgrenze vorspannt, erreicht man, daß sich der Behälter bis zum Zerreißen nicht mehr
verformen kann, also bis zum Zerreißen einen Innenraum konstanten Volumens hat. Es darf
zwischen den Wandungen der verschachtelten Gefäße keine Hohlräume geben, weil
Hohlräume Schwachstellen in der Konstruktion des Behälters sind. Das innerste Gefäß ist
eine mit den vorgesehenen Inhaltsstoffen gefüllte hermetisch abgeschlossene Kugel.
Die anderen Gefäße sind jeweils aus zwei gleichgroßen Halbkugeln zusammengesetzt und
dabei so verschachtelt, daß die beiden aufeinanderliegenden Ränder eines Halbkugelpaares
immer senkrecht zu denen der nächsten beiden darunterliegenden bzw. darüberliegenden
Halbkugelpaaren angebracht sind, (Fig. 1a und Fig. 1b). Die letzten beiden Halbkugeln des
Behälters sind mit lückenlos aufeinanderliegenden, fest miteinander verschraubten
Flanschen versehen, (Fig. 1b, 2).
Ein hermetisch abgeschlossenes, kugelförmiges, inneres Gefäß (Fig. 2, 1) ist mittig in ein
scheibenförmiges äußeres Gefäß lückenlos eingebettet und das äußere Gefäß besteht aus
zwei identischen, lückenlos aufeinanderliegenden Scheiben (Fig. 2, 2), in die das innere
Gefäß je zur Hälfte eingebettet ist. Das äußere Gefäß ist durch von innen nach außen
zunehmende Temperatur der Scheiben beim Abkühlen der Schmelze, aus der sie
hergestellt sind, automatisch vorgespannt. Das erreicht man dadurch, indem man die
Wärme des in einer entsprechenden Schmelzform befindlichen geschmolzenen Materials
zum Abkühlen nur an der Stelle ableitet, die den inneren Teil des Gefäßes darstellt. Dadurch
erreicht man das gewünschte Temperaturgefälle dessen Intensität von Geschwindigkeit des
Abkühlungsprozesses abhängt. Man erreicht dieses Temperaturgefälle auch, wenn man die
Schmelze gleichmäßig schichtweise aufträgt oder aufsprüht, und jede Schicht kurz abkühlen
läßt, bevor man die nächste aufträgt. Die Intensität des Temperaturgefälles, die die Intensität
der Vorspannung bestimmt, läßt sich so direkt steuern.
Zum Gebrauch muß das äußere Gefäß überall gleichmäßig mit so hohem Druck (Fig. 2, 3)
beaufschlagt werden, daß die dadurch die beiden Scheiben zusammenhaltende Kraft größer
als die durch den höchsten Innendruck des Behälters beim Gebrauch die Scheiben
auseinanderdrückende Kraft ist. Man kann das zum Beispiel durch einen speziell
angefertigten Schraubstock erreichen.
Der durch diese Erfindung gewonnene Vorteil ist, daß man eine zur Wandquerschnittsfläche
proportional steigende Druckfestigkeit des Behälters erreicht, der relativ einfach aufgebaut
ist. Ein kugelförmiger Behälter, der z. B. aus einem Material mit 1000 Tonnen
Reißfestigkeit pro dm², mit einem Innendurchmesser von 10 cm und einem
Außendurchmesser von einem Meter konstruiert ist, hält maximal 1 Mbar Druck aus.
Claims (11)
1. Behälter, der Extremdrücken standhält, insbesondere als hitzebeständiger,
hermetisch abgeschlossener Behälter für die Synthese harter Stoffe,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Behälter aus einem spannbaren Material konstruiert ist und mit derart von innen
nach außen zunehmender Spannungsstärke vorgespannt ist, daß die Materialspannung des
Behältermaterials zum Zeitpunkt der höchsten oder höchstmöglichen Belastung durch den
Innendruck beim Gebrauch, unabhängig von der Wandstärke, an allen Orten des Behälters
gleich stark ist.
2. Behälter nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß er aus harten, hitzebeständigen und elastischen Stoffen konstruiert ist.
3. Behälter nach den Ansprüchen 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Behältermaterial gegen die vorgesehenen Inhaltsstoffe vor, während und
nach der Reaktion inert: ist oder der Behälter innen mit einer inerten Schutzschicht bedeckt
ist.
4. Behälter nach den Ansprüchen 1, 2 und 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß viele dünnwandige kugelförmige Gefäße ineinander verschachtelt sind, woraus sich ein
dickwandiger Behälter zusammensetzt und daß durch die Wahl der Größe der ineinander zu
verschachtelnden Gefäße diese durch das Verschachteln so stark vorgespannt sind, daß sie
alle ihren Kugeldurchmesser bis zum Zerreißen um dasselbe Längenmaß vergrößern.
5. Behälter nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Gefäße so nah wie möglich an die Elastizitätsgrenze bzw. Bruchgrenze des
Materials gehend, vorgespannt sind.
6. Behälter nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß es zwischen den Wandungen der Gefäße keine Hohlräume gibt.
7. Behälter nach den Ansprüchen 4, 5 und 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß das innerste kugelförmige Gefäß mit den vorgesehenen Inhaltsstoffen gefüllt und
hermetisch verschlossen ist, und daß die anderen Gefäße jeweils aus zwei gleich großen
Halbkugeln (Fig. 1a, 1) zusammengesetzt und dabei so verschachtelt sind, daß die beiden
aufeinanderliegenden Ränder eines Halbkugelpaares immer senkrecht zu denen der
nächsten beiden darunterliegenden bzw. darüberliegenden Halbkugelpaaren angebracht
sind.
8. Behälter nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die letzten beiden Halbkugeln des Behälters mit lückenlos aufeinanderliegenden, fest
miteinander verschraubten Flanschen (Fig. 1b, 2) versehen sind.
9. Behälter nach den Ansprüchen 1, 2 und 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein hermetisch abgeschlossenes, kugelförmiges, inneres Gefäß (Fig. 2, 1) mittig in ein
scheibenförmiges äußeres Gefäß lückenlos eingebettet ist und daß das äußere Gefäß aus
zwei identischen, lückenlos aufeinanderliegenden Scheiben (Fig. 2, 2) besteht, in die das
innere Gefäß je zur Hälfte eingebettet ist.
10. Behälter nach Anspruch 1 und 9
dadurch gekennzeichnet,
daß das äußere Gefäß durch von innen nach außen zunehmende Temperatur der Scheiben
beim Abkühlen der Schmelze, aus der sie hergestellt sind, automatisch vorgespannt ist.
11. Behälter nach Anspruch 9 und 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß das äußere Gefäß überall gleichmäßig mit so hohem Druck (Fig. 2, 3) beaufschlagt
wird, daß die dadurch die beiden Scheiben zusammenhaltende Kraft größer als die durch
den höchsten Innendruck des Behälters beim Gebrauch die Scheiben
auseinanderdrückende Kraft ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944416335 DE4416335A1 (de) | 1994-05-09 | 1994-05-09 | Behälter, der Extremdrücken standhält |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944416335 DE4416335A1 (de) | 1994-05-09 | 1994-05-09 | Behälter, der Extremdrücken standhält |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4416335A1 true DE4416335A1 (de) | 1995-11-16 |
Family
ID=6517681
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19944416335 Withdrawn DE4416335A1 (de) | 1994-05-09 | 1994-05-09 | Behälter, der Extremdrücken standhält |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4416335A1 (de) |
Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US3423820A (en) * | 1966-03-28 | 1969-01-28 | Hahn & Clay | Method of forming pre-stressed laminated heads |
DE1650154B2 (de) * | 1966-08-26 | 1973-10-11 | Chantiers Navals De La Ciotat S.A. | Verfahren zur Herstellung eines mehr lagigen, rotationssymmetrischen Be halters fur hohe Drucke |
-
1994
- 1994-05-09 DE DE19944416335 patent/DE4416335A1/de not_active Withdrawn
Patent Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US3423820A (en) * | 1966-03-28 | 1969-01-28 | Hahn & Clay | Method of forming pre-stressed laminated heads |
DE1650154B2 (de) * | 1966-08-26 | 1973-10-11 | Chantiers Navals De La Ciotat S.A. | Verfahren zur Herstellung eines mehr lagigen, rotationssymmetrischen Be halters fur hohe Drucke |
Non-Patent Citations (3)
Title |
---|
DE-B.: Dubbels Taschenbuch für den Maschinenbau, 11.Aufl., 158, Bd. I, S. 397-399, Springer-Verlag * |
DE-Z.: Der Stahlbau 9/1961, S. 264-268 * |
DE-Z.: Verfahrenstechnik 10(1976), Nr. 6 * |
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8130 | Withdrawal |