DE4415980A1 - Vorrichtung zur Temperaturmessung an einer Sauerstoffsonde - Google Patents
Vorrichtung zur Temperaturmessung an einer SauerstoffsondeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Tempe
raturmessung an einer Sauerstoffsonde nach dem
Oberbegriff des Anspruchs 1.
Sauerstoffsonden sind bekannt. Diese weisen ein
zwischen zwei Elektroden liegenden ionenleitenden
Festelektrolyten auf. Die beiden Elektroden sind
dabei gasdurchlässig und mit einer Meßspannung be
aufschlagbar. Je nach Sauerstoffgehalt in dem zu
messenden Gas stellt sich dabei ein Grenzstrom bzw.
eine Nernst-Spannung ein, die von dem Unterschied
der Sauerstoffkonzentrationen an den Elektroden ab
hängig sind. Derartige Sauerstoffsonden werden bei
spielsweise in Kraftfahrzeugen als Lambdasonden
eingesetzt, um einen bestimmten Sauerstoffgehalt
des Abgases von Brennkraftmaschinen zu messen.
Sauerstoffsonden müssen im aktiven Bereich auf
Temperaturen über ca. 300°C erwärmt werden, um die
notwendige Ionenleitfähigkeit des Festelektrolyten
zu erreichen. Da das Signal der Sauerstoffsonde
unter anderem von der Temperatur der Sauerstoff
sonde abhängig ist, sind die Temperatur- und Ge
schwindigkeitsschwankungen des Meßgases oft so
groß, daß die Temperatur der Meßsonde kontrolliert
und gegebenenfalls geregelt werden muß, um eine Er
höhung der Meßgenauigkeit zu erreichen.
Um die Temperatur an der Meßsonde zu regeln, ist es
bekannt, der Meßsonde eine Sondenheizung zuzuord
nen, die in Abhängigkeit einer an der Sauerstoff
sonde gemessenen Temperatur zu- bzw. abschaltbar
ist. Hierbei wird der Effekt ausgenutzt, daß der
Innenwiderstand der Sauerstoffsonde temperaturab
hängig ist und über dessen Größe auf die Temperatur
der Sauerstoffsonde geschlossen werden kann. Hierzu
ist bekannt, das Sondensignal mit einem definierten
Widerstand zu belasten und aus der resultierenden
Belastungsspannung den Innenwiderstand zu berech
nen. Weiterhin ist bekannt, dem Sondensignal über
einen bekannten Widerstand eine Wechselspannung
aufzuprägen und aus dem Spannungsabfall über der
Sauerstoffsonde den Wechselstromwiderstand zu be
rechnen. Weiterhin kann dem Sondensignal ein
Wechselstrom bekannter Amplitude aufgeprägt werden
und aus der Reaktion der Sondenspannungsamplitude
der Wechselstromwiderstand berechnet werden.
Bei den bekannten Vorrichtungen zur Temperaturmes
sung ist nachteilig, daß diese nur sehr aufwendig
mit einer Vielzahl von Bauelementen zu realisieren
sind und letztlich nur eine Temperatur des Fest
elektrolyts bestimmbar ist. Eine Signalspannung der
Sauerstoffsonde ist jedoch neben der Temperatur des
Festelektrolyts von einem Temperaturunterschied
zwischen den Meßelektroden abhängig. Dieser Tempe
raturunterschied ist mit den bisherigen Vorrich
tungen nicht bestimmbar.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung mit den in An
spruch 1 genannten Merkmalen hat demgegenüber den
Vorteil, daß eine Ermittlung der Temperatur an dem
aktiven Festelektrolyt und eine Ermittlung der
Temperaturunterschiede zwischen den Meßelektroden
möglich ist. Dadurch, daß wenigstens eine der Elek
troden aus einem Material besteht, dessen elek
trischer Widerstand von der Temperatur abhängt, und
diese Elektrode zwei Anschlüsse zum Messen eines
elektrischen Widerstandes der Meßelektroden auf
weist, ist es in einfacher Weise möglich, die
Elektrode als Teil einer an sich bekannten Brücken
schaltung anzuordnen, so daß sich über einen Ab
gleich der Brückenschaltung die Temperatur der ent
sprechenden Meßelektrode bestimmen läßt. Durch eine
entsprechende geometrische Anordnung der Meßelek
trode, das heißt, durch eine Wahl der Anschluß
punkte und oder der Größe der Kontaktfläche der
Meßelektrode, läßt sich die Temperatur an jeder
Stelle der Oberfläche des Festelektrolyts bestim
men. Durch diese Temperaturmessung findet keine
Beeinträchtigung der Funktion der Sauerstoffsonde
statt.
In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung
ist vorgesehen, daß beide Meßelektroden mit jeweils
zwei Anschlüssen versehen sind, so daß diese je
weils Bestandteil einer Brückenschaltung sind.
Hiermit ist ein Temperaturunterschied zwischen den
Meßelektroden bestimmbar.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung
ergeben sich aus den übrigen in den Unteransprüchen
genannten Merkmalen.
Die Erfindung wird nachfolgend in einem Aus
führungsbeispiel anhand der zugehörigen Zeichnung,
die eine Explosionsdarstellung einer Grenzstrom
sonde zeigt, näher erläutert.
Die Figur zeigt eine Explosionsdarstellung einer
allgemein mit 10 bezeichneten Grenzstromsonde. In
der Figur sind nur die Funktionsteile der Grenz
stromsonde 10 gezeigt, während aus Gründen der
Übersichtlichkeit auf Gehäuse und Anschlüsse ver
zichtet wurde. Die Grenzstromsonde 10 weist einen
ebenen, länglichen und sauerstoffionenleitenden
Festelektrolyt 12 auf, der beispielsweise aus sta
bilisiertem Zirkondioxid besteht. Auf der in der
Figur nach oben weisenden Oberfläche 14 des Fest
elektrolyten 12 ist eine erste Elektrode 16 ange
ordnet. Die Elektrode 16 besteht beispielsweise aus
einer porösen Platinschicht. Die Elektrode 16 ist
dabei an einem vorderen Ende 18 des Festelektro
lyten 12 ausgebildet, so daß diese unmittelbar dem
Meßgas ausgesetzt ist. Die Elektrode 16 besitzt
zwei Anschlüsse 20 und 22, die mit längs des
Festelektrolyten 12 verlaufenden Leiterbahnen 24
und 26 kontaktiert sind. Die Elektrode 16 und die
Leiterbahnen 24 und 26 können dabei beispielsweise
mittels bekannter Drucktechnik auf die Oberfläche
14 des Festelektrolyten 12 aufgebracht sein. Die
Elektrode 16 wird durch eine Abdeckung 28 abge
kapselt. Die Abdeckung 28 besteht aus einem porösen
Material und bildet für die Sauerstoffmoleküle des
Meßgases einen definierten Diffusionswiderstand.
Die Abdeckung 28 kann beispielsweise durch Auf
pressen von Zirkondioxid, Aluminiumoxid oder
Magnesium-Spinell und anschließendem Glühen aufge
bracht werden. Die Abdeckung 28 ist über dem ge
samten Festelektrolyt 12 angeordnet und deckt somit
die Elektrode 16 und die Leiterbahnen 24 und 26 ab.
Am abgasfernen Ende besitzt die Abdeckung 28 Aus
sparungen, die ein Kontaktieren der Leiterbahnen 24
und 26 ermöglichen.
Auf einer in der Figur nach unten weisenden Ober
fläche 29 des Festelektrolyten 12 ist eine zweite
Meßelektrode 30 angeordnet. Die Meßelektrode 30
weist Anschlüsse 32 und 34 auf, die mit längs des
Festelektrolyten 12 verlaufenden Leiterbahnen 36 und
38 kontaktiert sind. Die Meßelektrode 30 besteht
ebenfalls beispielsweise aus einer porösen Platin
schicht. Zwischen den Leiterbahnen 36 und 38 und
dem Festelektrolyten 12 ist eine elektrische Iso
lierschicht 40 angeordnet. Die Isolierschicht 40
verhindert Kurzschlußströme zwischen den Leiter
bahnen 24 bzw. 26 und den Leiterbahnen 36 bzw. 38.
Die Isolierschicht 40 kann beispielsweise aus Zir
kondioxid oder Aluminiumoxid bestehen. Die Meß
elektrode 30 und die Leiterbahnen 36 und 38 sind
durch eine weitere Isolierschicht 42 abgedeckt, die
ebenfalls beispielsweise aus Zirkondioxid oder Alu
miniumoxid besteht, jedoch wenigstens einen seit
lichen Zutritt von dem sauerstoffhaltigen Meßgas
zur Meßelektrode 30 gestattet. Die Isolierschicht
42 besitzt an dem meßgasfernen Ende Ausparungen,
die ein Kontaktieren der Leiterbahnen 36 und 38 ge
statten. Auf der Isolationsschicht 42 ist ein Heiz
element 44 aufgebracht, beispielsweise aufgedruckt,
das mit längs des Festelektrolyten 12 verlaufenden
Leiterbahnen 46 und 48 kontaktiert ist. Das Heiz
element 44 ist beispielsweise als mäanderförmig
verlaufende Leiterbahn 50 ausgebildet, die mit den
Leiterbahnen 46 und 48 verbunden ist. Das Heizele
ment 44 ist mit einer weiteren Abdeckung 52 ver
sehen, die aus einem porösen Material, beispiels
weise Zirkondioxid oder Aluminiumoxid besteht. Die
Leiterbahnen 46 und 48 sowie die Abdeckung 52 sind
verkürzt, um einen Kurzschluß zwischen den Leiter
bahnen 36 und 46 bzw. 38 und 48 zu vermeiden und um
die Kontaktierung der Leiterbahnen 36, 38, 46 und
48 zu ermöglichen. In der Figur ist lediglich bei
spielhaft eine Grenzstromsonde 10 dargestellt, die
in zusammengebautem Zustand eine Höhe von ca. 1 mm
und eine Breite von ca. 5 mm besitzt.
Während des Betriebes der in der Figur gezeigten
Grenzstromsonde 10 wird diese in dem sauerstoff
haltigen Meßgas beispielsweise einem Abgas eines
Kraftfahrzeuges ausgesetzt. An die Elektroden 16 und
30 wird eine elektrische Spannung angelegt. Die
Sauerstoffmoleküle des Meßgases diffundieren durch
die Elektroden 16 und 30 sowie den Festelektrolyten
12 hindurch und werden aufgrund der angelegten
elektrischen Spannung in Sauerstoffionen umgesetzt.
Der hierauf fließende Grenzstrom wird mittels eines
nicht dargestellten Meßgerätes gemessen und gibt ein
Maß für die Sauerstoffkonzentration in dem Meßgas
und damit beispielsweise für die Einstellung eines
Kraftstoff-Luft-Gemisches einer Brennkraftmaschine
eines Kraftfahrzeuges.
Erfindungsgemäß wird über die Leiterbahnen 24 und 26
bzw. 36 und 38 gleichzeitig der elektrische Wider
stand der Elektroden 16 bzw. 30 gemessen. Die
Elektroden 16 und 30 bestehen aus einem Material,
beispielsweise Platin, das seinen Widerstandswert
temperaturabhängig ändert. Indem die Elektroden 16
und 30 in einfacher Weise in eine nicht darge
stellte, allgemein bekannte Brückenschaltung inte
griert werden, läßt sich aufgrund der Verstimmung
der Brückenschaltung auf eine Veränderung des Wider
standswertes der Elektroden 16 bzw. 30 schließen. Da
das Widerstands-Temperaturverhalten der Elektroden
16 und 30 bekannt ist, läßt sich hieraus auf die
konkrete, in unmittelbarer Nähe des Festelektrolyten
12 vorhandene Temperatur schließen. Für eine aus
reichende exakte Temperaturmessung ist an sich die
Ausstattung einer der Elektroden 16 und 30 mit den
zwei zur Widerstandsmessung vorgesehenen Leiter
bahnen 24 und 26 bzw. 36 und 38 notwendig. In
bevorzugter Weise sind jedoch beide Elektroden 16
und 30 mit jeweils zwei Leiterbahnen verbunden, so
daß die Temperatur der Elektrode 16 und die Tempe
ratur der Elektrode 30 unabhängig voneinander be
stimmbar ist. Durch einen sich ergebenden Tempera
turunterschied zwischen den Elektroden 16 und 30,
der die Signalspannung der gesamten Grenzstromsonde
10 beeinflußt, kann sehr genau eine Abweichung der
Signalspannung durch den Temperaturunterschied be
stimmt werden, so daß diese Abweichung bei der Be
stimmung des Sauerstoffgehaltes des Meßgases ent
sprechend berücksichtigt werden kann. Insgesamt ist
somit eine sehr viel genauere Bestimmung des Sauer
stoffgehaltes des Meßgases möglich.
Claims (6)
1. Vorrichtung zur Temperaturmessung an einer Sau
erstoffsonde, insbesondere einer Lambdasonde mit
einem zwischen zwei Elektroden angeordneten Fest
elektrolyten, dadurch gekennzeichnet, daß wenig
stens eine der Elektroden (16, 30) zwei Anschlüsse
(20, 22 bzw. 32, 34) zum Messen eines elektrischen
Widerstandes der Elektroden (16, 30) aufweist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Anschlüsse (20, 22 bzw. 32, 34)
als Leiterbahnen (24, 26 bzw. 36, 38) ausgebildet
sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die einer Elektrode (16) zugeordneten
Leiterbahnen (24, 26) auf dem Festelektrolyten (12)
aufgedruckt sind und die der anderen Elektrode (30)
zugeordneten Leiterbahnen (36, 38) gegen den Fest
elektrolyten (12) isoliert sind.
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Elektroden
(16, 30) aus einem einen temperaturabhängigen Wi
derstandswert aufweisenden Material bestehen.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Elektroden
(16, 30) aus Platin bestehen.
6. Vorrichtung nach einem vorhergehenden Anspruch,
dadurch gekennzeichnet, daß die Elektroden (16, 30)
als Bauelement einer Brückenschaltung geschaltet
sind.
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