DE4415439A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Projizieren von Bildinformation auf das bewegte Auge - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zum Projizieren von Bildinformation auf das bewegte Auge

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DE4415439A1 DE19944415439 DE4415439A DE4415439A1 DE 4415439 A1 DE4415439 A1 DE 4415439A1 DE 19944415439 DE19944415439 DE 19944415439 DE 4415439 A DE4415439 A DE 4415439A DE 4415439 A1 DE4415439 A1 DE 4415439A1
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Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Projizieren von Bildinformation mittels einer Projektionseinrichtung, welche in Abhängigkeit von der jeweiligen Stellung der Sehachse mindestens eines sich bewegenden Auges eines Betrachters die Bildinformation auf einen im Sehfeld des Betrachters angeordneten Schirm projiziert, wobei die Stellung der Sehachse des Auges durch ein Meßgerät festgestellt wird und eine Auswerteinrichtung aus dem Meßsignal des Meßgeräts den Projektionswinkel bestimmt, unter dem die Projektion der Bildinformation erfolgt. Darüber hinaus betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zur Durchführung eines solchen Verfahrens.
Verfahren dieser Art können beispielsweise zum Einblenden von Information in das Sichtfeld eines Piloten eingesetzt werden, um diesen vom Betriebszustand des Flugzeugs dann zu informieren, auch wenn er die Instrumente des Flugzeuges nicht direkt ansieht.
Derartige Verfahren und Vorrichtungen werden darüber hinaus als Hilfsmittel im Bereich der Medizin eingesetzt, um beispielsweise Drehschwindel zu lindern und zu therapieren. Drehschwindel ist bei einer Vielzahl von Erkrankungen ein häufig auftretendes Symptom und führt in der Regel zum Verlust der Orientierung im Raum. Durch diesen Orientierungsverlust wird Angst begleitet von Übelkeit, Erbrechen oder Herzrasen etc. verursacht. Zusätzlich führt der Drehschwindel, unabhängig davon, ob er zentral im Gehirn oder peripher im Innenohr ausgelöst wird, häufig zu unwillkürlichen Augenbewegungen, die die Orientierungslosigkeit der betroffenen Person verstärkt, da diese in ihrem Eindruck bestärkt wird, daß sich ihre Umgebung um sie herum drehe.
Die Augenbewegungen können sich dabei in einer sich regelmäßig abwechselnden Folge von langsamen Hin- und ruckartigen Rückbewegungen des Auges äußern, deren Richtung jeweils durch die Krankheit bestimmt ist. Diese Erscheinung wird in der Fachwelt als Nystagmus bezeichnet. Aus der Drehrichtung des Nystagmus resultiert die von dem Betroffenen empfundene Drehrichtung des Schwindels.
Die Ursache des Schwindels zu ermitteln ist oft schwierig und aufwendig, zumal der betroffene Patient häufig nicht in der Lage ist, stillzuliegen und mit dem behandelnden Arzt zu kooperieren. Eine Linderung des Schwindels durch Medikamente hat den Nachteil, daß die Wirkung dieser Medikamente nur verzögert einsetzt, daß ihre Wirkung je nach Ursache des Schwindels unzureichend ist und daß ihre Anwendung von erheblichen Nebenwirkungen begleitet ist.
Es ist daher in der Vergangenheit versucht worden, das Unwohlsein des von einem Drehschwindel betroffenen Patienten dadurch zu lindern, daß auf einen Bildschirm mittels einer Projektionseinrichtung Bildinformationen derart projiziert werden, daß der Patient trotz seiner anhaltenden Augenbewegungen den Eindruck eines sich ggf. zwar verändernden, bezüglich der vermeintlichen Drehbewegung aber stillstehenden Bildes erhält. Zu diesem Zweck wird bei einem bekannten Verfahren (beschrieben von Leigh RJ, Rushton DN, Thutston SE, Herthe RW, Yanglios SS: Effects of retinal image stabilization in aquired nystagmus due to neurologic disease, Neurology 1988; 38; 122-127) bei einem Patienten die Stellung der Sehachse eines Auges mittels magnetisch empfindlicher Sensoren erfaßt und aus dem Ergebnis dieser Messung ein Stellwinkel für einen Spiegel ermittelt, über den ein von einem Projektor erzeugtes Bild auf einen Schirm gelenkt wird.
Diese Ablenkung des projizierten Bildes und die damit einhergehende Bildverzerrung hat zur Folge, daß das entsprechende Bild trotz der Augenbewegung des Patienten auf dessen Netzhaut abgebildet wird, daß dieser den Eindruck eines stehenden Bildes erhalten soll. Man spricht daher in diesem Zusammenhang von einer retinale Fixation des betreffenden Bildes. Die mit der bekannten Vorrichtung erzielten Ergebnisse sind jedoch unzureichend.
Eine Verbesserung der Wirkung einer derartigen Vorrichtung konnte durch den Einsatz von Hochleistungselektronik erzielt werden. So wird in Lamprecht J, Hegemann S.: Ein neuartiges Verfahren zur Beseitigung des Drehschwindels während des Nystagmus; Kurzmitteilung OTORHINOLARYNGOL NOVA 1993; 3 : 280 ein Verfahren der eingangs genannten Art beschrieben, bei dem zur Verfolgung der Augenbewegung eine Videokamera eingesetzt wird. Eine Kamera und eine Auswertvorrichtung, die dies ermöglicht, ist beispielsweise aus EP 0 456 166 A1 bekannt. Zudem ist bei dem bekannten Verfahren zum Erzeugen und Projizieren der Bildinformation ein Hochleistungscomputer eingesetzt worden, wie er zur Flugsimulation verwendet wird. Dabei ist die Bildinformation über eine Glasfaseroptik auf Displays projiziert worden, die mit nur geringem Abstand vor den Augen des Patienten angeordnet sind.
Durch den Einsatz derart moderner Techniken konnte eine nahezu vollständige retinale Fixation des von dem Computer erzeugten Bildes erreicht werden. Nachteilig erwies sich bei der Durchführung des bekannten Verfahrens jedoch, daß stets ein bestimmter Zeitbedarf erforderlich ist, um den Winkel der Sehachse des Auges zu bestimmen und daraus das entsprechende Bild zu errechnen. Dieser Zeitbedarf ist dann besonders groß, wenn bewegte Bilder wie Filmausschnitte oder von einer weiteren Kamera aufgenommene Bilder der Umgebung für den von Drehschwindel betroffenen Patienten aufbereitet werden sollen.
Die für die Verarbeitung der dabei anfallenden Bilddatenmengen erforderliche Zeit führt dazu, daß das dem Betrachter angebotene virtuelle Bild zeitlich stets dem Augenstellung des Betrachters tatsächlich entsprechenden Bild nachläuft. Diese Phasenverschiebung kann insbesondere in dem Moment, in dem das Auge seine Bewegungsrichtung ändert, zu einer erheblichen Irritation des Betrachters führen.
Zwar kann die für die Bildverarbeitung benötigte Zeit durch den Einsatz von immer leistungsfähigeren Rechnern vermindert werden, ein Gleichlauf von verarbeitetem und tatsächlichem Bild läßt sich jedoch aufgrund physikalischer Grenzen nicht erreichen. Durch diese Beschränkung wird die Anwendbarkeit und Durchführbarkeit des bekannten Verfahrens sowie die Verwendbarkeit der bekannten Vorrichtung in der Praxis beeinträchtigt.
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, das eingangs genannte Verfahren mit einfachen Mitteln derart zu verbessern, daß der Einfluß der für die Bildverarbeitung benötigten Zeit auf ein Minimum vermindert wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Projektion der sich verändernden Bildinformation nur in den Zeitintervallen erfolgt, in denen das Auge Bewegungen mit einer konstanten Geschwindigkeit ausführt.
Gemäß der Erfindung erfolgt die Projektion der an die Augenbewegung angepaßten Bildinformation nur in den Phasen, in denen das Auge eine Bewegung mit einer gleichmäßigen Geschwindigkeit ausführt. In diesen Phasen der Augenbewegung ist es unabhängig von der für die Bildverarbeitung benötigten Zeit stets möglich, ein Bild in den Sichtbereich der Augen zu projizieren, dessen Laufgeschwindigkeit der Geschwindigkeit der Augenbewegung entspricht. Auf diese Weise kann der zeitliche Versatz zwischen dem tatsächlichen und dem auf den Schirm projizierten Bild, der sich aus der Verarbeitungsgeschwindigkeit der Auswert- und Projektionseinrichtung ergibt, vom Betrachter nicht bemerkt werden. Der Betrachter hat somit den Eindruck, daß die ihm angebotenen Bildinformationen stets seiner Augenstellung entsprechen. Dieser subjektive Eindruck ist dabei unabhängig von den tatsächlichen Gegebenheiten. Dies führt zum einen zu einer erheblichen Verbesserung des Wohlbefinden eines unter Drehschwindels leidenden Patienten zum anderen ermöglicht die Auswertung der Veränderung des Nystagmus während der retinalen Bildfixation Rückschlüsse auf die dem Drehschwindel zugrunde liegende Ursache.
Bei einem Richtungswechsel der Augenbewegung oder einer plötzlichen Veränderung der Bewegungsgeschwindigkeit unterbleibt dagegen die Projektion der Bildinformation. Der Betrachter bekommt somit keine Gelegenheit, den zeitlichen Versatz zwischen dem ihm angebotenen Bild und der tatsächlichen Augenstellung zu erkennen. Eine Störung insbesondere der Empfindung der unter Drehschwindel leidenden Patienten durch nachlaufende, seiner Augenstellung nicht entsprechende Bilder ist demzufolge ausgeschlossen.
Dies gilt insbesondere dann, wenn die Projektion der Bildinformation jeweils nur in solchen Zeitintervallen erfolgt, deren Dauer länger ist als das Zeitintervall, welches für die Auswertung des Meßsignals und die Projektion des jeweiligen Bildes benötigt wird. Auf diese Weise ist sichergestellt, daß von der Projektionseinrichtung stets nur solche Bilder geliefert werden, die in ihrer Abfolge zu der Bewegung des Auges passen. In allen Zuständen, in denen wegen der Schnelligkeit der Augenbewegung keine ausreichende Zeit zur Aufbereitung eines entsprechenden Bildes zur Verfügung steht, unterbleibt dagegen eine Projektion der eigentlichen Bildinformation.
Eine weitere Verbesserung der durch das erfindungsgemäße Verfahren erzielbaren Wirkung läßt sich dadurch erreichen, daß der Projektionswinkel unter Berücksichtigung der Verarbeitungsgeschwindigkeit der Auswert- und der Projektionseinrichtung ermittelt wird. Dies ist immer dann möglich, wenn die Augenbewegung über eine so ausreichend lange Zeit gleichmäßig erfolgt, daß die nächste Augenstellung vorherbestimmbar ist.
Ein zusätzliche, das Wohlbefinden des Patienten verbessernde Wirkung kann dadurch erzielt werden, daß während derjenigen Zeitintervalle, in denen die Projektion der Bildinformation unterbleibt, ein insbesondere sich nicht veränderndes Zwischenbild projiziert wird. Bei diesem Zwischenbild kann es sich um ein einfarbiges Zwischenbild handeln, das dem Eindruck entspricht, den ein Betrachter bei geschlossenen Augen empfindet. Das Einblenden von in ihrer Abfolge vorproduzierten und damit bezüglich der Verarbeitungszeit unkritischen zusätzlichen Bildinformationen ist ebenfalls denkbar.
Bei sich regelmäßig abwechselnd wiederholenden Phasen schneller und langsamer Augenbewegung, wie es bei einem Nystagmus in der Regel der Fall ist, sollte die Projektion der Bildinformation nur in den Phasen der langsamen Augenbewegung erfolgen, während in den Phasen der schnellen Augenbewegung das sich nicht verändernde Zwischenbild auf den Schirm projiziert wird. Hierbei ist wegen der Regelmäßigkeit der Augenbewegung das Zeitintervall, in dem die Projektion erfolgt, bzw. das Intervall, in dem sie unterbleibt, relativ genau vorherbestimmbar. In einem solchen Falle kann die Projektion des Zwischenbildes jeweils nach einem in seiner Länge von dem Signal der Meßeinrichtung unabhängigen Zeitintervall erfolgen. Auf diese Weise ist es leicht möglich, den zeitlichen Versatz zwischen der Bewegung des Auges und der Projektion der Bildinformation gemeinsam mit der Phase der schnellen, ruckartigen Rückbewegung des Auges durch das Zwischenbild zu überdecken. Zusätzlich sollte, um insbesondere die Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens im Zusammenhang mit der Diagnose von Krankheiten zu erleichtern, die Projektionsdauer des Zwischenbildes unabhängig vom Meßsignal der Meßeinrichtung und damit unabhängig von der tatsächlichen Augenstellung einstellbar sein.
Bei der praktischen Erprobung des erfindungsgemäßen Verfahrens hat es sich als vorteilhaft erwiesen, als Projektionseinrichtung eine elektronische Bilderzeugungseinrichtung zu verwenden, die eine von einem Computer entsprechend der Stellung der Sehachse des Auges aufbereitete Bildinformation projiziert. Bei dieser Ausgestaltung der Erfindung ist es leicht möglich, dem Betrachter diejenige Bildinformation anzubieten, welche derjenigen Bildinformation entspricht, die der Betrachter bei stillstehendem Auge wahrnehmen würde. Bei Verwendung entsprechender Vorrichtungen ist es darüber hinaus möglich, daß die Bildinformation das Bild einer elektronischen Kamera ist, die den Bildausschnitt erfaßt, den der Betrachter aufgrund seiner Kopfstellung bei stillstehendem Auge wahrnehmen würde. Auf diese Weise kann einem unter länger anhaltendem oder chronischem Drehschwindel leidenden Patient, der eine entsprechende Vorrichtung beispielsweise in Form eines Helms trägt, trotz seines Schwindels eine Orientierung in seiner normalen Umgebung ermöglicht werden.
Bei manchen Erkrankungen führen die beiden Augen keine miteinander verkoppelten Bewegungen mehr aus. Um die Untersuchung und Behandlung auch solcher Erkrankungen zu ermöglichen, ist es sinnvoll, den Augen des Betrachters jeweils eine eigene Meß-, Auswert- und Projektionseinrichtung zuzuordnen.
Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist eine Vorrichtung geeignet, die mit einer Meßeinrichtung, die die Stellung der Sehachse eines Auges des Betrachters erfaßt, einer Auswerteinrichtung, die aus dem Signal der Meßeinrichtung den Projektionswinkel für eine zu projizierende Bildinformation bestimmt, sowie mit einer Projektionseinrichtung ausgestattet ist, die die Bildinformation in Abhängigkeit von dem durch die Auswerteinrichtung bestimmten Winkel auf einen im Sichtfeld der Augen des Betrachters angeordneten Videoschirm projiziert.
Vorteilhafte Ausgestaltungen einer solchen Vorrichtung lassen sich den Unteransprüchen entnehmen.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand einer ein Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 den schematischen Aufbau einer Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens;
Fig. 2 ein Diagramm, aus dem schematisch der Verlauf der Augenbewegung und die damit einhergehenden unterschiedlichen Phasen der Projektion der Bildinformation entnehmbar ist.
Die Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens umfaßt eine Infrot-CCD-Kamera 1, die an einem nicht gezeigten Helm befestigt ist und die Bewegung eines der Augen eines Patienten erfaßt, der den Helm trägt. Das Signal dieser Kamera 1 wird als Meßsignal einer Auswerteinrichtung 2, die beispielsweise mittels eines Frame-Grabbers die von der Kamera 1 erfaßten Bilder des Auges abspeichert und aus diesen Bildern die jeweilige Winkelstellung der Sehachse des Auges bestimmt. Die so ermittelte Information über die Winkelstellung des Auges wird an einen Bilderzeugungscomputer 3 einer Projektionseinrichtung 4 übergeben. Dabei ist das Ergebnis der Winkelermittlung durch Regler 2a beeinflußbar, durch die sowohl ein Vorauseilen des von der Projektionseinrichtung 4 projizierten Bildes gegenüber der tatsächlichen Stellung des Auges als auch ein Nacheilen der Bildprojektion vorgegeben werden kann.
Der Bilderzeugungscomputer 3 empfängt zusätzlich das Bild einer Kamera 5, die ebenfalls auf dem nicht gezeigten, von dem Patienten getragenen Helm montiert ist und ein Bild aufnimmt, welches demjenigen Bild entspricht, das der Patient bei stillstehendem Auge aufgrund seiner Kopfstellung wahrnehmen würde. Das Bild der Kamera 5 wird in einem Bildspeicher 6 der Projektionseinrichtung zwischengespeichert und in dem Bilderzeugungscomputer 3 entsprechend der jeweiligen Winkelstellung des Auges verändert. Die Helligkeit sowie der Kontrast der Bilddarstellung ist dabei manuell durch Regler 7 veränderbar. Anschließend wird das veränderte Bild in einen Displayspeicher 8 zweier Displays 8a der Projektionseinrichtung 4 kopiert und von dort mittels einer Glasfaseroptik 8b auf in dem von dem Patienten getragenen Helm montierte Schirme 9 übertragen.
Das Diagramm gemäß Fig. 2 verdeutlicht den Betrieb der nach dem erfindungsgemäßen Verfahren arbeitenden Vorrichtung bei einem Patienten, dessen Augen sich nach Art eines Nystagmus regelmäßig abwechselnd in einer langsamen Hin- und einer ruckartigen Rückbewegung bewegen. In dem Diagramm ist der Verlauf A der Augenbewegung aufgetragen, wobei die mit t bezeichnete Achse den Zeitverlauf und die mit r/l bezeichnete Achse den Richtungsverlauf der sich in diesem beispielhaften Fall einstellenden Drehbewegung der Augen des Patienten von rechts nach links angibt. Hieraus ist zu ersehen, daß die Augen des betreffenden Patienten sich jeweils langsam von rechts r nach links l bewegen, während sie ruckartig zurück von links nach rechts zurückschnellen.
Neben dem Verlauf A der Augenbewegung ist in dem Diagramm als zweite Kurve B der Verlauf der von der Projektionseinrichtung auf den von dem Patienten beobachteten Schirmen dargestellten Bildinformation aufgezeichnet, wobei auch bezüglich dieser Kurve B durch die mit t bezeichnete Achse des Diagramms der zeitliche Verlauf der Projektion angegeben ist, während die Achse r/l den Grad der Umformung der entsprechenden Bildinformation bezüglich der tatsächlichen Winkelstellung des Auges angibt.
Der Vergleich der Kurven A, B zeigt, daß in den Phasen I, III, V, in denen sich das Auge langsam und gleichmäßig bewegt, die Kurven A, B annähernd parallel verlaufen, die mit der Bewegung des Auges einhergehende Änderung der Winkelstellung der Sehachse des Auges somit gleich der durch die Projektionseinrichtung 4 vorgenommenen Umformung der projizierten Bildinformation ist.
Die jeweils vom Patienten wahrgenommene Bildinformation entspricht dabei nicht derjenigen Bildinformation, die seiner tatsächlichen Augenstellung entspräche, weil das von der Projektionseinrichtung 4 gelieferte Bild aufgrund der für die Aufbereitung des Bildes erforderlichen Verarbeitungszeit stets um ein Zeitintervall dT gegenüber der tatsächlichen Stellung der Augen versetzt ist. Der Patient nimmt diesen Zeitversatz jedoch wegen der Gleichmäßigkeit seiner Augenbewegung und dem entsprechend gleichförmigen Verlauf der Darstellung der Bildinformation nicht wahr.
Spätestens mit dem Einsetzen der ruckartigen Rückbewegung der Augen (Phasen II, IV) wird die Projektion des von der Kamera 5 gelieferten Bildes unterbrochen und ein Zwischenbild auf die Schirme projiziert. Diese Phasen II, IV der Zwischenbildprojektion dauern mindestens solange, bis sich die Augen wieder langsam in die andere Richtung bewegen und die Projektionseinrichtung nach der Zeit dT ein erstes Bild liefert, das dieser Bewegungsrichtung der Augen entspricht.

Claims (21)

1. Verfahren zum Projizieren von Bildinformation mittels einer Projektionseinrichtung, welche in Abhängigkeit von der jeweiligen Stellung der Sehachse mindestens eines sich bewegenden Auges eines Betrachters die sich verändernde Bildinformation auf einen im Sehfeld des Betrachters angeordneten Schirm projiziert, wobei die Stellung der Sehachse des Auges durch ein Meßgerät festgestellt wird und eine Auswerteinrichtung aus dem Meßsignal des Meßgeräts den Projektionswinkel bestimmt, unter dem die Projektion der Bildinformation erfolgt, dadurch gekennzeichnet, daß die Projektion der Bildinformation jeweils nur in den Zeitintervallen erfolgt, in denen das Auge Bewegungen mit einer konstanten Geschwindigkeit ausführt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Projektion der Bildinformation jeweils nur in solchen, zwischen einer Änderung der Augenbewegung vergehenden Zeitintervallen erfolgt, deren Dauer länger ist als das Zeitintervall, welches für die Auswertung des Meßsignals und die Projektion des jeweiligen Bildes benötigt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Projektionswinkel unter Berücksichtigung der Verarbeitungsgeschwindigkeit der Auswert- und der Projektionseinrichtung ermittelt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß während diejenigen Zeitintervalle, in denen die Projektion der Bildinformation unterbleibt, ein Zwischenbild projiziert wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Zwischenbild sich während der Projektion nicht verändert.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß bei sich regelmäßig abwechselnd wiederholenden Phasen schneller und langsamer Augenbewegung die Projektion der Bildinformation nur in den Phasen der langsamen Augenbewegung erfolgt, während in den Phasen der schnellen Augenbewegung das Zwischenbild auf den Schirm projiziert wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Projektion des Zwischenbildes jeweils nach einem in seiner Länge von dem Signal der Meßvorrichtung unabhängigen Zeitintervall erfolgt.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Länge des vom Signal der Meßvorrichtung unabhängigen Zeitintervalls veränderbar ist.
9. Verfahren nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Dauer der Projektion des Zwischenbildes unabhängig vom Meßsignal der Meßvorrichtung ist.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Dauer der Projektion des Zwischenbildes veränderbar ist.
11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Projektionseinrichtung eine elektronische Bilderzeugungseinrichtung umfaßt, die eine von einem Computer entsprechend der Stellung der Sehachse des Auges aufbereitete Bildinformation erzeugt.
12. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Bildinformation derjenigen Bildinformation entspricht, die der Betrachter bei stillstehendem Auge wahrnehmen würde.
13. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Bildinformation das Bild einer elektronischen Kamera ist, die den Bildausschnitt erfaßt, den der Betrachter aufgrund seiner Kopfstellung bei stillstehendem Auge wahrnehmen würde.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß beiden Augen des Betrachters eine eigene Meß-, Auswert- und Projektionseinrichtung zugeordnet ist.
15. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 14 mit einer Meßeinrichtung, die die Stellung der Sehachse eines Auges des Betrachters erfaßt, einer Auswerteinrichtung, die aus dem Signal der Meßeinrichtung den Projektionswinkel für eine zu projizierende Bildinformation bestimmt, sowie eine Projektionseinrichtung, die die Bildinformation in Abhängigkeit von dem durch die Auswerteinrichtung bestimmten Winkel auf einen im Sichtfeld der Augen des Betrachters angeordneten Videoschirm projiziert.
16. Vorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Projektionseinrichtung eine Bilderzeugungseinrichtung umfaßt.
17. Vorrichtung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Bilderzeugungseinrichtung ein Computer ist.
18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 16 oder 17, dadurch gekennzeichnet, daß die Bilderzeugungseinrichtung eine von einer Kamera erfaßte oder eine von einem Bildaufzeichnungsgerät stammende Bildinformation verarbeitet.
19. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 15-18, dadurch gekennzeichnet, daß der Videoschirm und die Messeinrichtung in einem auf den Kopf des Betrachters aufsetzbaren Helm angeordnet sind.
20. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 15-19, dadurch gekennzeichnet, daß die Meßeinrichtung eine CCD-Kamera, insbesondere eine Infrarotkamera, ist.
21. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 15 bis 20, dadurch gekennzeichnet, daß jedem Auge des Betrachters ein eigener Videoschirm zugeordnet ist.
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