DE4415277A1 - Verfahren zur Herstellung von Holzwerkstoffplatten aus der Gruppe der Spanplatten und Faserplatten - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Holzwerkstoffplatten aus der Gruppe der Spanplatten und FaserplattenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur
vollkontinuierlichen Herstellung von Holzwerkstoffplatten
aus der Gruppe der Spanplatten und Faserplatten, bei dem
aus dem Preßgut auf einem Form- und Transportband
kontinuierlich eine bahnförmige Preßgutmatte geformt, die
Preßgutmatte durch eine Vorwärmeinrichtung geführt wird, in
der ein erhitztes Fluid die Preßgutmatte durchströmt, und
bei der im Anschluß daran die Preßgutmatte mit Vorwärm
temperatur in eine beheizte kontinuierliche Doppelband
presse eingeführt sowie in dieser zur Holzwerkstoffplatte
verpreßt wird.
Bei dem bekannten Verfahren, von dem die Erfindung ausgeht
(DE 36 40 682 A1), wird die Preßgutmatte kontinuierlich
geformt. Der Vorwärmung ist eine Vorverdichtung vorge
schaltet, die mit Hilfe einer Taktpresse durchgeführt wird,
die eine obere und eine untere unbeheizte Pressenplatte
aufweist. Folglich wird nicht vollkontinuierlich gearbeitet
und erfolgt auch die Vorwärmung im Taktbetrieb. Mit Hilfe
einer oberhalb der Preßgutmatte und einer unterhalb der
Preßgutmatte angeordneten Kammer wird ein erhitztes Fluid,
vorzugsweise ein aus überhitztem oder gesättigtem Wasser
dampf bestehendes Fluid, in die Preßgutmatte gedrückt oder
gesaugt, die auf einem Siebband aufliegt. Eine
Doppelbandpresse ist nachgeschaltet. Man erzielt so
erhebliche Einsparungen an Investitions- und Heizkosten in
bezug auf die kontinuierliche Doppelbandpresse und in
dieser auch einen schnellen Wärmetransport. Folglich kann
die Preßzeit der vorgewärmten Preßgutmatte in der Doppel
bandpresse reduziert werden, die Durchlaufgeschwindigkeit
kann erhöht werden.
Der Erfindung liegt das technische Problem zugrunde, bei
einem vollkontinuierlichen Verfahren zur Herstellung von
Holzwerkstoffplatten aus der Gruppe der Spanplatten und
Faserplatten den Preßdruck beim Verpressen der Preßgutmatte
zu reduzieren und die Qualität der hergestellten
Holzwerkstoffplatte zu verbessern.
Zur Lösung dieses technischen Problems ist Gegenstand der
Erfindung ein Verfahren zur vollkontinuierlichen
Herstellung von Holzwerkstoffplatten aus der Gruppe der
Spanplatten und Faserplatten, bei dem aus dem Preßgut auf
einem Form- und Transportband kontinuierlich eine
bahnförmige Preßgutmatte geformt, die Preßgutmatte durch
eine Vorwärmeinrichtung geführt wird, in der ein erhitztes
Fluid die Preßgutmatte durchströmt, und bei der im Anschluß
daran die Preßgutmatte mit Vorwärmtemperatur in eine
beheizte kontinuierliche Doppelbandpresse eingeführt sowie
in dieser zur Holzwerkstoffplatte verpreßt wird, wobei die
Kombination der folgenden Merkmale verwirklicht wird:
- a) die Preßgutmatte wird mit einer Schüttdichte im Bereich von 60 bis 220 kg/m³ und Umgebungs temperatur in die Vorwärmeinrichtung eingeführt, die als kontinuierlich arbeitende Durchlaufvorwärm einrichtung ausgebildet ist,
- b) die Vorwärmeinrichtung wird mit einem klimati sierten Fluid aus Luft und Wasserdampf, welches eine Temperatur von unter 100°C und eine relative Luftfeuchtigkeit von über 30% aufweist, betrieben,
- c) die Vorwärmung der Preßgutmatte wird durch die fühlbare Wärme des Fluids und zusätzlich durch eine Kondensation des in dem Fluid enthaltenen Wasserdampfes in der Preßgutmatte gesteuert, und zwar mit der Maßgabe, daß sich die Feuchte in der Preßgutmatte gegenüber der Ausgangsfeuchte um maximal 5% erhöht,
- d) es wird beim Verpressen der vorgewärmten Preßgutmatte in der kontinuierlichen Presse mit einem maximalen Preßdruck gearbeitet, der um zumindest 30% kleiner ist als der Preßdruck, der zum Verpressen einer gleichen, nicht vorgewärmten Preßgutmatte zu einer Holzwerkstoffplatte in einer kontinuierlichen Doppelbandpresse aufgewendet werden muß,
wobei das klimatisierte Fluid in einem Fluidkreislauf über
eine lufttechnische Anlage geführt und in dieser der bei
der Vorwärmung der Preßgutmatte eingetretene Verlust des
Fluids an Temperatur und relativer Luftfeuchtigkeit wieder
ausgeglichen wird. Nach bevorzugter Ausführungsform der
Erfindung wird die Preßgutmatte mit einer Schüttdichte von
60 bis 120 kg/m³ in die Vorwärmeinrichtung eingeführt. Die
Vorwärmeinrichtung wird vorzugsweise mit einem
klimatisierten Fluid betrieben, welches eine Temperatur von
etwa 90°C und eine relative Luftfeuchtigkeit von etwa 40%
aufweist.
Die Erfindung geht von der Erkenntnis aus, daß bei
Durchführung der Vorwärmung mit einem klimatisierten Fluid
gemäß Merkmal b) eine gleichsam homogene Kondensations
erwärmung im gesamten Querschnitt der Preßgutmatte und über
deren gesamten Grundriß erreicht werden kann, wenn die
Schüttdichte gemäß Merkmal a) für eine Kondensation des
Wasserdampfes auch in der Tiefe der Preßgutmatte einge
richtet wird. Bei dieser Kondensation wird die beachtliche
Kondensationswärme gleichsam an den Holzpartikeln und/oder
Fasern der Preßgutmatte frei. Die Partikel oder Fasern
erfahren dadurch eine Erweichung, die sich kurzfristig
einstellt. Die Kondensation erzeugt in der Preßgutmatte
einen Unterdruck, der bewirkt, daß klimatisiertes Fluid
nachgesaugt wird. Überraschenderweise erfährt der zur
Herstellung der Holzwerkstoffplatten eingesetzte Binder
nicht nur keine Beeinträchtigung, sondern zumeist sogar
eine Verbesserung seines Abbindeverhaltens. Das gilt
insbesondere dann, wenn mit einem Phenolharz als Binder
gearbeitet wird. Die Qualitätsparameter der fertigen
Holzwerkstoffplatten werden deutlich verbessert. Im
Ergebnis erreicht man durch das erfindungsgemäße Verfahren
erhebliche energetische Vorteile und mit kurzen Preßzeiten
bei reduziertem Preßdruck beachtlich verbesserte Produkte.
Die kontinuierliche Doppelbandpresse kann wegen der
Reduzierung der Preßzeiten beachtlich verkürzt werden. Es
versteht sich, daß die Preßgutmatte als ein ausreichend
"offenes System" aufgebaut sein muß, d. h. in ausreichendem
Maße offenporig sein muß, um das Fluid eindringen zu
lassen. Besonders ausgeprägt sind diese Vorteile, wenn es
sich um die Herstellung von sogenannten OSB-Spanplatten
handelt, worauf sich die Erfindung besonders bezieht. OSB
steht für Oriented Structural Board. - Es versteht sich,
daß man zwischen der Preßgutmatte und den Preßbändern der
Doppelbandpresse Siebbänder anordnen kann.
Grundsätzlich ist es bekannt (DE 39 14 106 C2), bei der
kontinuierlichen Herstellung von Spanplatten und Faser
platten die Preßgutmatte aus einer Ausgangsmischung zu
formen, deren Feuchte kleiner ist als es der Regelfeuchte
entspricht, und diese Preßgutmatte, welche die Umgebungs
temperatur aufweist, unmittelbar vor dem Einführen in den
Preßspalt mit Wasserdampf so vorzuwärmen, daß ihre Feuchte
zumindest annähernd die Regelfeuchte erreicht. Auch inso
weit tritt eine Kondensation ein. Es wird jedoch nicht mit
einem klimatisierten Fluid im Sinne der Erfindung, sondern
mit Wasserdampf gearbeitet, der eine Temperatur von über
100°C bis 150°C aufweist. Eine definierte, gleichsam
homogene Kondensation im gesamten Querschnitt der Preßgut
matte kann so nicht erreicht werden. Außerdem muß das
Preßgut vorgetrocknet werden, wenn die Ausgangsfeuchte
nicht ohnehin kleiner ist als es der Regel feuchte eines
solchen Preßgutes entspricht.
Im einzelnen bestehen im Rahmen der Erfindung mehrere
Möglichkeiten der weiteren Ausgestaltung des Verfahrens.
Nach bevorzugter Ausführungsform der Erfindung wird die
Kondensation des in dem Fluid enthaltenen Wasserdampfes in
der Preßgutmatte so gesteuert, daß sich die Feuchte in der
Preßgutmatte zumindest um 2% erhöht. Um sehr kurzfristig
zu der angestrebten Vorwärmung mit gleichsam homogener
Kondensation über den gesamten Querschnitt der Preßgutmatte
zu gelangen, empfiehlt es sich, in der Vorwärmeinrichtung
mit einer Strömungsgeschwindigkeit des Fluids von 0,5 bis
2 m/Sek., vorzugsweise von etwa 1 m/Sek., auch beim Durch
strömen der Preßgutmatte, zu arbeiten. Die Behandlung der
Preßgutmatte in der Vorwärmeinrichtung wird zweck
mäßigerweise in einer Zeit von 2 bis 10 Sek., nicht jedoch
wesentlich länger, durchgeführt. Überraschenderweise führt
das erfindungsgemäße Verfahren im gesamten Strang der
Preßgutmatte und über deren gesamte Breite zu einer sehr
homogenen Kondensation und Vorwärmung, obgleich im
Durchlaufverfahren gearbeitet wird. Das beruht auch darauf,
daß die Kondensation, wie bereits angegeben, in der
Preßgutmatte einen Unterdruck erzeugt, der bewirkt, daß das
klimatisierte Fluid nachgesaugt wird und folglich in alle
Bereiche der Preßgutmatte sehr gleichmäßig eindringt.
Die Vorwärmung kann mit einer Vorwärmeinrichtung durchge
führt werden, die nur eine Vorwärmzone aufweist. Nach einer
bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird die Behand
lung der Preßgutmatte in einer Vorwärmeinrichtung durchge
führt, die eine Mehrzahl von in Durchlaufrichtung der
Preßgutmatte hintereinander angeordneten Vorwärmzonen auf
weist. Dabei wird zweckmäßigerweise so verfahren, daß die
Strömungsrichtung, mit der die Preßgutmatte durchströmt
wird, von Vorwärmzone zu Vorwärmzone wechselt. Arbeitet man
mit einer solchen Vorwärmeinrichtung, so kann in alle
Vorwärmzonen das Fluid aus dem gleichen Fluidkreislauf
eingeführt werden. Es besteht aber auch die Möglichkeit, in
den einzelnen Vorwärmzonen jeweils ein Fluid mit
unterschiedlicher Temperatur und unterschiedlicher
relativer Luftfeuchtigkeit einzuführen. Diese Maßnahme
erlaubt eine Anpassung des erfindungsgemäßen Verfahrens an
besonderes Preßgut und besondere Preßgutzusammensetzungen.
Immer kann angestrebt oder in Kauf genommen werden, daß im
Bereich des Austritts der Vorwärmeinrichtung die Feuchte,
welche die Preßgutmatte in der Vorwärmeinrichtung
aufgenommen hat, wieder erniedrigt wird.
Es versteht sich, daß die fertiggepreßte Spanplatte oder
Faserplatte ein ausreichendes Volumen an Microporen
aufweisen muß, um die durch die Vorwärmung eingestellte
Feuchte störungsfrei (ohne sogenannte Platzer) aufnehmen zu
können. Das läßt sich regelmäßig erreichen, wenn die
Verpressung der vorgewärmten Preßgutmatte auf eine Dichte
im Bereich von 600 bis 800 kg/m³, insbesondere auf eine
Dichte von etwa 680 kg/m³, erfolgt. Auch dieses gilt
insbesondere für die Herstellung von OSB-Spanplatten.
Im folgenden wird die Erfindung anhand von Zeichnungen
ausführlicher erläutert. Es zeigen
Fig. 1 eine graphische Darstellung, die einen wesentlichen
Effekt des erfindungsgemäßen Verfahrens erläutert,
Fig. 2 schematisch eine Anlage zur Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens und
Fig. 3 den vergrößerten Ausschnitt A aus dem Gegenstand der
Fig. 2 mit zusätzlichen Anlagenteilen.
In der graphischen Darstellung der Fig. 1 ist auf der
Abszissenachse 1 die Preßzeit aufgetragen, die eine im
Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens vorgewärmte
Preßgutmatte in der kontinuierlichen Doppelbandpresse
erfährt. Anders ausgedrückt entspricht die Abszissenachse 1
der preßwirksamen Länge einer solchen kontinuierlichen
Presse. Auf der Ordinatenachse 2 links ist der Preßdruck
aufgetragen, auf der Ordinatenachse 3 rechts die Dicke des
Preßspaltes. Die Kurve D in der graphischen Darstellung
gibt die Dicke des Preßspaltes an, in den die nach Maßgabe
des erfindungsgemäßen Verfahrens vorgewärmte Preßgutmatte
eingeführt wird. Die Kurve P₁ gibt den Preßdruck an, der
zum Verpressen einer nicht vorgewärmten Preßgutmatte zu
einer Spanplatte in der kontinuierlichen Doppelbandpresse
eingerichtet werden muß. Die Kurve P₂ verdeutlicht den
Preßdruck, der eingerichtet wird, wenn die Preßgutmatte
nach Maßgabe des erfindungsgemäßen Verfahrens im Zuge der
Vorwärmung vorbehandelt worden ist. Vergleicht man die
Flächen unter diesen Kurven P₁ und P₂, so erkennt man, daß
die Preßarbeit eine beachtliche Reduzierung erfährt. Die
Preßzeit wird verkürzt, die Länge der kontinuierlichen
Doppelbandpresse kann entsprechend reduziert werden.
Die in der Fig. 2 dargestellte Anlage besitzt eine
Formstation für die Preßgutmatte, ein Form- und
Transportband 10, eine kontinuierliche Doppelbandpresse und
eine Vorwärmeinrichtung 11. Die Formstation ist in Richtung
des Pfeiles 12 links in Fig. 2 an die dargestellten
Anlagenteile angeschlossen. Die Doppelbandpresse ist an die
dargestellten Anlagenteile der Fig. 2 in Richtung des
rechts dargestellten Pfeiles 13 angeschlossen. Die Fig. 3
zeigt in gegenüber der Fig. 2 wesentlich vergrößertem
Maßstab die Vorwärmeinrichtung 11 aus der erfindungsgemäßen
Anlage. Man erkennt, daß die Vorwärmeinrichtung 11 einen
oberen, über Umlenkeinrichtungen 14 geführten Siebband
umlauf 15 sowie einen unteren, über Umlenkeinrichtungen 16
geführten Siebbandumlauf 17 aufweist. Der Untertrum 18 bzw.
der Obertrum 19 dieser Siebbandumläufe 15, 17 bilden den
Vorwärmspalt 20 für die vorzuwärmende Preßgutmatte. Dem
Untertrum 18 bzw. dem Obertrum 19 sind Fluidkammern 21, 22
für die Zuführung bzw. Abführung des klimatisierten Fluids
zugeordnet. Die Fluidkammern 21, 22 sind an Fluidführungs
leitungen 23 angeschlossen, die einen Fluidkreislauf mit
Steuer- und Regeleinrichtungen bilden. Sie sind über eine
lufttechnische Anlage für die Fluidklimatisierung geführt.
Die lufttechnische Anlage ist wie eine übliche Klimaanlage
eingerichtet, arbeitet jedoch mit nach Maßgabe der
Erfindung eingerichteten Parameterbereichen. In der Fig. 2
ist dem Untertrum 18 bzw. dem Obertrum 19 jeweils eine
Fluidkammer 21 bzw. 22 zugeordnet. In der Fig. 3 erkennt
man, daß am Untertrum 18 bzw. Obertrum 19 der Siebband
umläufe 15, 17, die den Vorwärmspalt 20 bilden, jeweils
eine Mehrzahl von einander gegenüberliegenden Fluidkammern
21, 22 angeordnet sind. Im Ausführungsbeispiel gehören
diese Fluidkammern 21, 22 dem gleichen Fluidkreislauf an.
Es könnten aber die gegenüberliegenden Fluidkammern 21, 22
paarweise auch jeweils einem separaten Fluidkreislauf
angehören. Der Fluidkreislauf weist einen Rechner auf, so
daß die Vorwärmung der Preßgutmatte nach Maßgabe unter
schiedlicher Produktprogramme rechnergestützt gesteuert
oder geregelt werden kann.
Claims (16)
1. Verfahren zur vollkontinuierlichen Herstellung von
Holzwerkstoffplatten aus der Gruppe der Spanplatten und
Faserplatten, bei dem aus dem Preßgut auf einem Form- und
Transportband kontinuierlich eine bahnförmige Preßgutmatte
geformt, die Preßgutmatte durch eine Vorwärmeinrichtung
geführt wird, in der ein erhitztes Fluid die Preßgutmatte
durchströmt, und bei der im Anschluß daran die Preßgutmatte
mit Vorwärmtemperatur in eine beheizte kontinuierliche
Doppelbandpresse eingeführt sowie in dieser zur
Holzwerkstoffplatte verpreßt wird, wobei die Kombination
der folgenden Merkmale verwirklicht wird:
- a) die Preßgutmatte wird mit einer Schüttdichte im Bereich von 60 bis 220 kg/m³ und Umgebungs temperatur in die Vorwärmeinrichtung eingeführt, die als kontinuierlich arbeitende Durchlaufvorwärm einrichtung ausgebildet ist,
- b) die Vorwärmeinrichtung wird mit einem klimati sierten Fluid aus Luft und Wasserdampf, welches eine Temperatur von unter 100°C und eine relative Luftfeuchtigkeit von über 30% aufweist, betrieben,
- c) die Vorwärmung der Preßgutmatte wird durch die fühlbare Wärme des Fluids und zusätzlich durch eine Kondensation des in dem Fluid enthaltenen Wasserdampfes in der Preßgutmatte gesteuert, und zwar mit der Maßgabe, daß sich die Feuchte in der Preßgutmatte gegenüber der Ausgangsfeuchte um maximal 5% erhöht,
- d) es wird beim Verpressen der vorgewärmten Preßgutmatte in der kontinuierlichen Presse mit einem maximalen Preßdruck gearbeitet, der um zumindest 30% kleiner ist als der Preßdruck, der zum Verpressen einer gleichen, nicht vorgewärmten Preßgutmatte zu einer Holzwerkstoffplatte in einer kontinuierlichen Doppelbandpresse aufgewendet werden muß,
wobei das klimatisierte Fluid in einem Fluidkreislauf über
eine lufttechnische Anlage geführt und in dieser der bei
der Vorwärmung der Preßgutmatte eingetretene Verlust des
Fluids an Temperatur und relativer Luftfeuchtigkeit wieder
ausgeglichen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei die Preßgutmatte mit
einer Schüttdichte von 60 bis 120 kg/m³ in die Vorwärmein
richtung eingeführt wird.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, wobei die
Vorwärmeinrichtung mit einem klimatisierten Fluid betrieben
wird, welches eine Temperatur von etwa 90°C und eine
relative Luftfeuchtigkeit von etwa 40% aufweist.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei die
Kondensation des in dem Fluid enthaltenen Wasserdampfes in
der Preßgutmatte so gesteuert wird, daß sich die Feuchte in
der Preßgutmatte zumindest um 2% erhöht.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei in der
Vorwärmeinrichtung mit einer Strömungsgeschwindigkeit des
Fluids von 0,5 bis 2,0 m/Sek. auch beim Durchströmen der
Preßgutmatte, gearbeitet wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, wobei die Behandlung der
Preßgutmatte in der Vorwärmeinrichtung in der Zeit von 2
bis 10 Sek. durchgeführt wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei die
Behandlung der Preßgutmatte in einer Vorwärmeinrichtung
durchgeführt wird, die eine Mehrzahl von in Durchlauf
richtung der Preßgutmatte hintereinander angeordneten
Vorwärmzonen aufweist.
8. Verfahren nach Anspruch 7, wobei in alle Vorwärmzonen
das Fluid aus dem gleichen Fluidkreislauf eingeführt wird.
9. Verfahren nach Anspruch 7, wobei in die einzelnen
Vorwärmzonen jeweils ein Fluid mit unterschiedlicher
Temperatur und unterschiedlicher relativer Luftfeuchtigkeit
eingeführt wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, wobei im
Bereich des Austritts der Vorwärmeinrichtung die Feuchte,
welche die Preßgutmatte in der Vorwärmeinrichtung
aufgenommen hat, wieder erniedrigt wird.
11. Anlage für die Durchführung des Verfahrens nach einem
der Ansprüche 1 bis 10, - mit Formstation für die
Preßgutmatte, Form- und Transportband, kontinuierlich
arbeitender Doppelbandpresse und Vorwärmeinrichtung vor der
Doppelbandpresse, bei der die Vorwärmeinrichtung einen
oberen über eine Umlenkeinrichtung geführten Siebbandumlauf
sowie einen unteren, über eine Umlenkeinrichtung geführten
Siebbandumlauf aufweist, deren Untertrum bzw. Obertrum
einen Vorwärmspalt für die Preßgutmatte bilden, wobei den
Bändern im Untertrum bzw. im Obertrum Fluidkammern für die
Zuführung bzw. Abführung des klimatisierten Fluids
zugeordnet sind und wobei die Fluidkammern an Fluidfüh
rungsleitungen angeschlossen sind, die einen Fluidkreislauf
mit Steuer- und Regeleinrichtungen bilden und über eine
lufttechnische Anlage für die Fluidklimatisierung geführt
sind.
12. Anlage nach Anspruch 11, wobei am Untertrum und am
Obertrum der Siebbandumläufe, die den Vorwärmspalt bilden,
jeweils eine Mehrzahl von einander gegenüberliegenden
Fluidkammern angeordnet ist.
13. Anlage nach Anspruch 12, wobei die Fluidkammern dem
gleichen Fluidkreislauf angehören.
14. Anlage nach Anspruch 12, wobei die einander gegenüber
liegenden Fluidkammern paarweise jeweils einem separaten
Fluidkreislauf angehören.
15. Anlage nach einem der Ansprüche 1 bis 14, wobei der
Fluidkreislauf bzw. die Fluidkreisläufe einen Rechner
aufweisen und von diesem nach Maßgabe unterschiedlicher
Produktprogramme steuerbar und/oder regelbar sind.
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