DE3612703C2 - - Google Patents
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- B27N3/08—Moulding or pressing
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- Wood Science & Technology (AREA)
- Forests & Forestry (AREA)
- Dry Formation Of Fiberboard And The Like (AREA)
Description
Die Erfindung bezieht sich gattungsgemäß auf ein Verfahren zur Herstellung
einer Holzwerkstoffplatte aus einer Preßgutmatte, die aus
Span- und/oder Fasermaterial und einem aushärtbaren Bindemittel,
z. B. einem Kunstharzbinder, aufgebaut ist, wobei die Preßgutmatte
zwischen die Pressenplatten einer Plattenpresse eingebracht und die
Pressenplatten danach unter Vorverdichtung der Preßgutmatte in
einem ersten Vorverdichtungs-Preßzeitabschnitt bis in eine Vorverdichtungsposition zusammengefahren werden, wobei danach Wasserdampf
während einer Dämpfungszeitspanne durch die Dampföffnungen
beider Pressenplatten in die Preßgutmatte eingeführt wird und wobei
ferner die Dämpfungszeitspanne durch einen Spül-Preßzeitabschnitt
unterbrochen wird, bei dem der Wasserdampf aus den Dampföffnungen
der einen Pressenplatte austritt, die vorverdichtete Preßgutmatte
in Dickenrichtung durchströmt sowie über die Dampföffnungen der
anderen, von der Wasserdampfquelle abgeschalteten Pressenplatte
abgeführt wird, wobei im Anschluß daran die Pressenplatten in eine
die Plattendicke definierende Endposition gefahren werden sowie die
Wasserdampfzuführung zu der endverdichteten Preßgutmatte über die
Dampföffnungen beider Pressenplatten für den Rest der Dämpfungszeitspanne
fortgesetzt wird und danach während eines letzten Preßzeitabschnittes
die Preßgutmatte über zumindest eine der beiden Pressenplatten
und deren Dampföffnungen der Einwirkung eines Unterdrucks
ausgesetzt sowie dadurch getrocknet wird, wozu die Einrichtung für
die Zuführung des Wasserdampfes (statt an einen Wasserdampferzeuger)
an eine Unterdruckquelle angeschlossen wird.
Das bekannte gattungsgemäße Verfahren (DE 34 30 467 A1) hat sich bewährt.
Es führt zu Holzwerkstoffplatten von über dem Plattengrundriß
sehr homogener Dichte, die auch über die Dicke der Holzwerkstoffplatten
sehr homogen ist. Andererseits verlangt die Praxis für
verschiedene Zweckbestimmungen Holzwerkstoffplatten mit Deckschichten
erhöhter Dichte.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das gattungsgemäße Verfahren
so weiter auszubilden, daß die Herstellung von Holzwerkstoffplatten
mit Deckschichten erhöhter Dichte möglich ist.
Zur Lösung dieser Aufgabe lehrt die Erfindung, daß die Preßgutmatte
bei der Vorverdichtung in der Zeitspanne mit den betriebsheißen
Pressenplatten in einer ersten Vorverdichtungsverfahrensstufe
ohne Wasserdampfzuführung bis auf eine Dichte verdichtet wird, die
zumindest 50%, vorzugsweise 70 bis 85%, der Fertigplattendichte
ausmacht, daß in einer zweiten Vorverdichtungsverfahrensstufe über
beide Pressenplatten Wasserdampf mit einem Druck zwischen 1 bis
3 bar zugeführt und die Verdichtung um 10 bis 40% des in der
ersten Vorverdichtungsverfahrensstufe eingestellten Verdichtungswertes
(dieser als 100% angenommen) weitergeführt wird, daß in einer
dritten Vorverdichtungsverfahrensstufe die Dampfzufuhr unterbrochen
und die in der zweiten Vorverdichtungsverfahrensstufe eingestellte
Dichte gehalten wird und daß im Anschluß daran die gattungsgemäße
Dämpfungszeitspanne mit gegenüber dem Dampfdruck der zweiten Vorverdichtungsverfahrensstufe erhöhtem Dampfdruck sowie danach die
an die Dämpfungszeitspanne angeschlossenen gattungsgemäßen Maßnahmen
durchgeführt werden. Nach bevorzugter Ausführungsform der
Erfindung wird die Weiterführung der Verdichtung in der zweiten
Vorverdichtungsverfahrensstufe mit einer Schließgeschwindigkeit der
Pressenplatten von 0,1 bis 2 mm durchgeführt. Es empfiehlt sich
in der dritten Vorverdichtungsverfahrensstufe die Dichte für 5 bis
35 Sekunden zu halten, wenn mit den für Spanplatten und Faserplatten
üblichen Bindemitteln gearbeitet wird.
Überraschenderweise erhält man nach der Lehre der Erfindung Deckschichten
beachtlich erhöhter Dichte, wenn man die Preßgutmatten
zunächst wie angegeben in mehreren Stufen vorverdichtet, den Wasserdampf
in der zugeordneten Vorverdichtungsverfahrensstufe mit geringem
Druck einführt und die Wartezeit der dritten Vorverdichtungsverfahrensstufe
verwirklicht sowie danach wie angegeben weiterverfährt.
Es lassen sich z. B. Holzwerkstoffplatten in Form von Faserplatten
mit einem Mittelwert der Dichte von 700 bis 800 kg/m³ und
einer Deckschichtdicke von 950 bis 1050 kg/m³ herstellen. Im Rahmen
der Erfindung liegt es, während der Dämpfungszeitspanne der gattungsgemäßen
Maßnahmen, bei denen der Dampf über beide Pressenplatten
zugeführt wird, die Dampfzuführung abwechselnd über die
eine und danach über die andere Pressenplatte durchzuführen. Auch
kann während des Spül-Preßzeitabschnittes der gattungsgemäßen Maßnahmen
die Dampfzuführung abwechselnd über die eine und danach
über die andere Pressenplatte durchgeführt werden, während bei
dieser Maßnahme der Dampf über die Dampföffnungen der jeweils anderen,
von der Dampfquelle abgeschalteten Pressenplatte abgeführt
wird, so daß eine Durchströmung der Preßgutmatte in Dickenrichtung
erfolgt.
Im folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel
darstellenden Zeichnung ausführlicher erläutert. Es
zeigt
Fig. 1 schematisch eine Anlage zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens,
Fig. 2 in gegenüber der Fig. 1 wesentlich vergrößertem Maßstab
eine Pressenplatte aus dem Gegenstand der Fig. 1,
Fig. 3 eine graphische Darstellung, die die einzelnen Vorverdichtungsverfahrensstufen
des erfindungsgemäßen Verfahrens erläutert,
Fig. 4 eine graphische Darstellung, die die daran anschließenden
gattungsgemäßen Verdichtungsverfahrensstufen erläutert.
Die in den Fig. 1 und 2 dargestellte Anlage besteht ihrem grundsätzlichen
Aufbau aus
einer Plattenpresse mit zwei Pressenplatten 1
und 2,
einem Wasserdampferzeuger 3,
einer Einrichtung 4 für die Zuführung des Wasserdampfes zu
den Pressenplatten 1 und 2, welche Einrichtung mit Ventilen
5 ausgerüstet ist,
einer Pressenplatten-Steuereinrichtung 6 für eine positionsgenaue
Steuerung der Schließbewegung der Pressenplatten 1
und 2 mit Vorverdichtungsposition sowie Endverdichtungsposition
und
einer Bedampfungs-Regeleinrichtung 7 für die Zuführung des
Wasserdampfes.
Die Pressenplatten 1, 2 besitzen preßgutmattenseitig eine Vielzahl
von über die Preßfläche verteilten Dampföffnungen 8, 9. Diese Dampföffnungen
8, 9 können von einem feinmaschigen Sieb aus Metall oder
Kunststoff abgedeckt sein, was nicht dargestellt wurde. - Angedeutet
wurde in Fig. 1 ausschnittsweise eine zu verdichtende Preßgutmatte
10. Die Beheizung der Pressenplatten 1, 2 erfolgt über besondere
Beheizungskanäle 11, die in Fig. 2 angedeutet worden sind. Auf
diese Weise wird die Betriebstemperatur der Pressenplatten 1, 2 eingestellt,
die einen Mittelwert aufweist, zu dem auch der Dampf der bei der
Bedampfung zugeführt wird, beiträgt. Das Heizmedium, welches durch
die Beheizungskanäle 11 fließt, kann aus den Dampföffnungen 8,
9 nicht austreten. Der Dampf, der aus den Dampföffnungen 8, 9 austritt,
wird in den zentralen Dampfkanal 12 eingeführt, von dem Verteilerkanäle
13 quer abgehen, in die ihrerseits die Dampföffnungen
8, 9 einmünden.
Die graphische Darstellung der Fig. 3 zeigt, wie die Vorverdichtung
der Preßgutmatten 10 erfolgt. Auf der Abszisse ist die Zeit t aufgetragen,
auf der Ordinate der Verdichtungsweg S der Pressenplatten
1, 2 bzw. der beweglichen Pressenplatte 1. Als Ordinate wurde außerdem
der Druck der Wasserdampfzuführung aufgetragen, und zwar
für die untere Pressenplatte 2 gestrichelt, für die obere Pressenplatte
1 strichpunktiert. Wo die dargestellten Kurven wegen übereinstimmender
Werte aufeinanderliegen, wurden sie ein wenig auseinandergezogen.
Man erkennt, daß die Preßgutmatte 10 bei der Vorverdichtung
mit den betriebsheißen Pressenplatten 1, 2 in einer ersten Vorverdichtungsverfahrensstufe
a ohne Wasserdampfzuführung bis auf
eine vorgegebene Dichte verdichtet wird. Diese beträgt zumindest
50%, z. B. 60 bis 90% der Fertigplattendichte. Ein guter Bereich
liegt zwischen 70 bis 85%. In einer zweiten Vorverdichtungsverfahrensstufe
b wird über beide Pressenplatten 1, 2 Wasserdampf mit
einem Druck zwischen 1 bis 3 bar eingeführt und die Verdichtung
wird um 10 bis 40% des in der ersten Vorverdichtungsverfahrensstufe
eingestellten Verdichtungswertes (dieser als 100% angenommen) weitergeführt.
Die Werte werden vorzugsweise so gewählt, daß man in der
zweiten Vorverdichtungsverfahrensstufe b fast die Enddichte erreicht.
Eine dritte Vorverdichtungsverfahrensstufe c schließt sich an. In
dieser ist die Dampfzuführung unterbrochen. Die in der zweiten Vorverdichtungsverfahrensstufe
b eingestellte Dichte wird gehalten. Die
Weiterführung der Verdichtung in der zweiten Vorverdichtungsverfahrensstufe
b erfolgt mit einer Schließgeschwindigkeit der Pressenplatten
1, 2 von 0,1 bis 2 mm. In der dritten Vorverdichtungsverfahrensstufe
c wird die Dichte für 5 bis 35 Sekunden gehalten.
Im Anschluß daran erfolgen die gattungsgemäßen Maßnahmen, die in der Fig. 4 dargestellt
worden sind. Auch in dieser graphischen Darstellung ist
als Abszisse die Zeit, in Sekunden aufgetragen. Die linke Ordinate
in Fig. 4 zeigt den Dampfdruck in bar, die rechte den Abstand der
oberen Pressenplatte 1 gegenüber der unteren. Die ausgezogene Kurve
K 1 in der Fig. 4 zeigt den Abstand der oberen Pressenplatte
1 von der unteren Pressenplatte 2 in Millimetern. Die Vorverdichtungsposition
ist mit V bezeichnet. Die gestrichelte Kurve zeigt
wieder den Dampfdruck in der unteren Pressenplatte 2 in bar. Die
strichpunktiert gezeichnete Kurve zeigt den Dampfdruck in der oberen
Pressenplatte 1. Wo die dargestellten Kurven wegen übereinstimmender
Werte aufeinanderliegen, wurden sie ein wenig auseinandergezogen.
Die Nullinie (für den Dampfdruck null) wurde als dünner
Strich eingetragen. Die Preßgutmatte 10, die diesen Verfahrensschritten
unterworfen wird, ist bereits so vorverdichtet, wie es zur Fig.
3 erläutert wurde. Es wird nunmehr Wasserdampf während einer
Dämpfungszeitspanne t₁t₄ durch die Dampföffnungen 8, 9 beider
Pressenplatten 1, 2 in die Preßgutmatte 10 eingeführt. Es
werden ferner in einem Endverdichtungspreßzeitabschnitt t₃t x die
Pressenplatten 1, 2 unter weiterer Verdichtung der Preßgutmatte 10
in eine die Holzwerkstoffplattendicke definierende Endverdichtungsposition
E zusammengefahren und es wird die Preßgutmatte 10 in
dieser Endverdichtungsposition E der Pressenplatte 1 in einem Preßzeitabschnitt
t₅t₆ ohne weitere Dampfzufuhr ausgehärtet. Man erkennt
in der Fig. 4, daß die Dämpfungszeitspanne t₁t₄ durch einen Spül-
Preßzeitabschnitt t₂t₃ unterbrochen wird, bei dem der Wasserdampf
aus den Dampföffnungen 9 der einen Pressenplatte 2 austritt, die
vorverdichtete Preßgutmatte 10 in Dickenrichtung durchströmt sowie
über den Dampföffnungen 8 der anderen, von dem Wasserdampferzeuger
3 abgeschalteten Pressenplatte 1 abgeführt wird. Im Anschluß daran
werden die Pressenplatten 1, 2 in die Endverdichtungsposition E gefahren
und wird die Wasserdampfzuführung zu der endverdichteten
Preßgutmatte 10 über die Dampföffnungen 8, 9 beider Pressenplatten
1, 2 für den Rest der Dämpfungszeitspanne t₁t₄ fortgesetzt. Danach
wird während des Preßzeitabschnittes t₅t₆ die Preßgutmatte 10 über
beide Pressenplatten 1, 2 und deren Dampföffnungen 8, 9 der Einwirkung
eines Unterdrucks ausgesetzt sowie dadurch getrocknet, wozu
die Einrichtung 4 für die Zuführung des Wasserdampfes (statt an
einen Wasserdampferzeuger 3) an eine Unterdruckquelle 14 angeschlossen
wird. Die Dämpfungszeitspanne t₁t₄ wird auf diese Weise durch
den Spül-Preßzeitabschnitt t₂t₃ in zwei Abschnitte t₁t₂ und t₃t₄ unterbrochen.
Der erste Abschnitt t₁t₂ der Dämpfungszeitspanne t₁t₄ definiert
eine Zeit, in der die vorverdichtete Preßgutmatte 10 mit dem
Wasserdampf behandelt wird. Der zweite Abschnitt t₃t₄ der Dämpfungszeitspanne
t₁t₄ definiert die Zeit, in der die endverdichtete Preßgutmatte
10 mit dem Wasserdampf behandelt wird, wobei die Dampfzufuhr
auch während des Endverdichtungspreßzeitabschnittes t₃t x
erfolgt, der insoweit dem zweiten Abschnitt der Dämpfungszeitspanne
t₃t₄ zuzurechnen ist.
In der Fig. 4 erkennt man an der fallenden Tendenz des Kurvenabschnittes
18 auch, daß die Pressenplatten 1, 2 während des ersten
Abschnittes t₁t₂ der Dämpfungszeitspanne t₁t₄ und während des Spül-
Preßzeitabschnittes t₂t₃, an der Preßgutmatte 10 Kontakt haltend,
langsam weiter zusammengefahren werden. Man kann jedoch in diesem
Bereich t₁t₃ die in der Vorverdichtungsverfahrensstufe t₀t₁ eingestellte
Vorverdichtung auch konstant halten, so daß der Kurvenabschnitt
18 waagerecht verläuft. Ehe die Preßgutmatte 10 der Einwirkung
des Unterdrucks ausgesetzt wird, erfolgt eine Entspannung,
und zwar dadurch, daß die Preßgutmatte 10 über beide Pressenplatten
1, 2 und deren Dampföffnungen 8, 9 während eines Entspannungs-
Preßzeitabschnittes t₄t₅ an die Atmosphäre angeschlossen wird. Die
endverdichtete Preßgutmatte 10 wird während des Restes der Dämpfungszeitspanne
t₃t₄ mit einem Wasserdampf behandelt, dessen Druck
höher ist als der Druck des Wasserdampfes, mit dem die vorverdichtete
Preßgutmatte 10 behandelt wird.
Im Ausführungsbeispiel wird mit kondensierbarem, z. B. leicht überhitztem,
Wasserdampf gearbeitet. Die Verfahrensführung erfolgt so,
daß der kondensierbare Wasserdampf während des ersten Abschnittes
t₁t₂ der Dämpfungszeitspanne t₁t₄ und während des Spül-Preßzeitabschnittes
t₂t₃ in der Preßgutmatte 10 kondensiert, wobei durch
die Kondensation die Temperatur in der Preßgutmatte 10 sehr homogen
auf etwa 100 bis 135°C eingestellt wird. Danach wird während der Zeitspanne t₃t₄ zweckmäßigerweise
mit nicht kondensierbarem Dampf gearbeitet.
Damit die beschriebenen Maßnahmen ohne Schwierigkeiten insbes.
auch computergesteuert, durchgeführt werden können, weist die Einrichtung
4 für die Zuführung des Wasserdampfes, wie in Fig. 1 dargestellt
wurde, eine Abzweigleitung 15 auf, die über Auslaßventile
16 an beide Pressenplatten 1, 2 anschließbar ist, wobei die Abzweigleitung
15 über eine Verzweigungsventilanordnung 17 während des
Spül-Preßzeitabschnittes t₂t₃ für eine Pressenplatte 1
sowie während des Entspannungs-Preßzeitabschnittes t₄t₅ für beide
Pressenplatten 1, 2 an die umgebende Atmosphäre und während des
letzten Preßzeitabschnittes t₅t₆ für beide Pressenplatten
1, 2 an eine Unterdruckquelle 14 anschließbar ist. Die Pressenplatten-Steuereinrichtung
6 sowie die Bedampfungs-Regeleinrichtung
7 sind gekoppelt. Die Anordnung ist so getroffen, daß die Bedampfungs-Regeleinrichtung
7 auch die Dampfzuführung während des Spül-
Preßzeitabschnittes t₂t₃ sowie die Entspannung während des Entspannungs-Preßzeitabschnittes
t₄t₅ und die Unterdruckbehandlung während
des Preßzeitabschnittes t₅t₆ steuert. Die Pressenplatten-Steuervorrichtung
6 führt bei Beendigung der Vorverdichtungsverfahrensstufe
a sowie bei Erreichen der Vorverdichtungsposition V und bei Erreichen
der Endverdichtungsposition E der Pressenplatten
1, 2 Steuersignale der Bedampfungs-Regeleinrichtung 7 zu, welche
Bedampfungs-Regeleinrichtung 7 die angegebenen Dampfzuführungsmaßnahmen
während der Vorverdichtungsverfahrensstufe b des ersten
Abschnittes t₁t₂ der Dämpfungszeitspanne t₁t₄ und beim Rest t₃t₄
des Dämpfungszeitabschnittes t₁t₄ bewirken. Im übrigen ist die Anordnung
so getroffen, daß die Pressenplatten-Steuereinrichtung 6
und die Bedampfungs-Regeleinrichtung 7 zwischen der Vorverdichtungsposition
V und der Endverdichtungsposition E sowie gegebenenfalls
danach per Programm steuerbar sind.
Die graphische Darstellung der Fig. 3 und 4 bezieht sich im Detail
auf die Herstellung besonderer Holzwerkstoffplatten aus dazu besonders
aufgebauten Preßgutmatten 10 mit verdichteten Oberflächen. Für
diese Preßgutmatten 10 und damit für die Herstellung der angegebenen
Holzwerkstoffplatten wird, wie die Fig. 4 erkennen läßt, zweckmäßigerweise
die Dämpfungszeitspanne t₁t₄ auf maximal zwei Drittel
der Preßzeit t eingerichtet, der erste Abschnitt t₁t₂ der Dämpfungszeitspanne
t₁t₄ beträgt bis zum Beginn des Spül-Preßzeitabschnittes
t₂t₃ weniger als 10 Sekunden, beispielsweise etwa 5 Sekunden, der
Rest der Dämpfungszeitspanne t₁t₄ ist kürzer als die Differenz der
Dämpfungszeitspanne t₁t₄ minus erstem Abschnitt t₁t₂ der Dämpfungszeitspanne
t₁t₄ ausmacht. Das beruht auf der Unterbrechung der
Dämpfungszeitspanne t₁t₄ durch den Spül-Preßzeitabschnitt t₂t₃ der
eine Dauer von unter 10 Sekunden, beispielsweise von etwa 5 Sekunden
aufweist. Der Endverdichtungszeitabschnitt t₃t x wird dem Rest der
Dämpfungszeitspanne t₃t₄ zugerechnet.
Einzelheiten eines Ausführungsbeispiels ergeben sich aus der folgenden
Tabelle. Die Daten der Tabelle betreffen die Herstellung von
Spanplatten mit einem üblichen Spanmaterial und Harnstoff-Formaldehydleim,
und zwar 8 bis 9 Gew.-%. Feuchte der Rohmatten etwa 8 Gew.-%.
Die Rohdichte betrug 390 kg/m³. Die Werte P₁, P₂, P₃ und P₄ geben
die Abstände der Pressenplatte in Millimeter an. Sp₁, Sp₂, Sp₃ und
Sp₄ die Dampfdrücke in bar. Im mittleren Bereich der Tabelle findet
man die Zeitspannen in Sekunden. Links stehen die Enddichten der
fertigen Platten.
Harnstoff-Formaldehydleim 8 bis 9% bezogen atro Holz
Feuchte der Rohmatte ca. 8% bezogen atro Rohdichte 390 kg/m³
Feuchte der Rohmatte ca. 8% bezogen atro Rohdichte 390 kg/m³
Im Rahmen der Erfindung liegt es, während der Dämpfungszeitspannen,
bei denen der Dampf über beide Pressenplatten 1, 2 zugeführt wird,
die Dampfzuführung abwechselnd über die eine Pressenplatte 1 und danach über
die andere Pressenplatte 2 durchzuführen. Das kann auch während
des Spül-Preßzeitabschnittes t₂t₃ geschehen, wenn sichergestellt wird,
daß über die jeweils andere Pressenplatte 1, 2 der Dampf abgesaugt wird,
so daß die Preßgutmatte 10 durchströmt wird.
Es galt eine sogenannte MDF-Faserplatte mit einer mittleren Dichte
von 720 bis 780 kg/m³ herzustellen, jedoch bei einer Deckschichtdichte
zwischen 900 und 990 kg/m³. Die Preßgutmatte 10 wurde zum
Zwecke der Vorverdichtung in die Plattenpresse mit deren betriebsheißen
Pressenplatten 1, 2 eingefahren. Sie wurde in der ersten Vorverdichtungsverfahrensstufe
a auf eine Dichte von 550 bis 680 kg/m³
verdichtet. Während der zweiten Vorverdichtungsverfahrensstufe b
erfolgte unter beidseitiger Dampfzugabe eine Weiterverdichtung auf
650 bis 770 kg/m³, und zwar mit einem Dampfdruck von 1,5 bis 3
bar und einer Verdichtungsgeschwindigkeit von 0,1 bis 2 mm/sec.
In der dritten Vorverdichtungsverfahrensstufe c wurde diese Dichte
ohne Dampfzufuhr für 5 bis 35 Sekunden gehalten, wobei sich die
Deckschichten stabilisierten. Nunmehr erfolgten die Maßnahmen nach
Fig. 4, nämlich in der Zeitspanne t₁t₂ eine Dampfzugabe bei der
in der zweiten Vorverdichtungsverfahrensstufe b eingestellten, in
der dritten Vorverdichtungsverfahrensstufe c gehaltenen Dichte mit
einem erhöhten Dampfdruck von 2,5 bis 4 bar für 3 bis 10 Sekunden.
Das heißt mit gegenüber der zweiten Vorverdichtungsverfahrensstufe
b erhöhtem Dampfdruck. Während des Spül-Preßzeitabschnittes t₂t₃
erfolgte eine einseitige Dampfzufuhr mit einem Dampfdruck von 2,5
bis 4 bar bei gleichzeitiger Absaugung des Dampfes auf der anderen
Seite, so daß die Preßgutmatte 10 durchströmt wurde, und zwar
für eine Zeitspanne von 3 bis 10 Sekunden. Weiterverdichtung auf
Enddichte und Enddicke unter Dampfzufuhr und beidseitige Dampfzufuhr
bei dieser Dichte mit einem Dampfdruck von 3 bis 7 bar über
3 bis 10 Sekunden während der Zeitspanne t₄t₅ das Entdampfen zur
Atmosphäre und eine Vakuumabsaugung in der Zeitspanne t₅t₆ schlossen
sich an. Man erhielt eine Faserplatte mit den vorgegebenen,
eingangs genannten Dichtewerten.
Claims (5)
1. Verfahren zur Herstellung einer Holzwerkstoffplatte aus einer Preßgutmatte,
die aus Span- und/oder Fasermaterial und einem aushärtbaren
Bindemittel, z. B. einem Kunstharzbinder, aufgebaut ist,
wobei die Preßgutmatte zwischen die Pressenplatten einer Plattenpresse
eingebracht und die Pressenplatten danach unter
Vorverdichtung der Preßgutmatte in einem ersten Vorverdichtungs-Preßzeitabschnitt
bis in eine Vorverdichtungsposition
zusammengefahren werden, wobei danach Wasserdampf während
einer Dämpfungszeitspanne durch die Dampföffnungen beider
Pressenplatten in die Preßgutmatte eingeführt wird
und wobei ferner die Dämpfungszeitspanne durch einen Spül-Preßzeitabschnitt
unterbrochen wird, bei dem der Wasserdampf aus den Dampföffnungen
der einen Pressenplatte austritt, die vorverdichtete Preßgutmatte
in Dickenrichtung durchströmt sowie über die Dampföffnungen
der anderen, von der Wasserdampfquelle abgeschalteten Pressenplatte
abgeführt wird, wobei im Anschluß daran die Pressenplatten
in eine die Plattendicke definierende Endposition gefahren werden
sowie die Wasserdampfzuführung zu der endverdichteten Preßgutmatte
über die Dampföffnungen beider Pressenplatten für den Rest der
Dämpfungszeitspanne fortgesetzt wird und danach während eines letzten
Preßzeitabschnittes die Preßgutmatte über zumindest eine der
beiden Pressenplatten und deren Dampföffnungen der Einwirkung eines
Unterdrucks ausgesetzt sowie dadurch getrocknet wird, wozu die Einrichtung
für die Zuführung des Wasserdampfes (statt an einen Wasserdampferzeuger)
an eine Unterdruckquelle angeschlossen wird,
dadurch gekennzeichnet, daß die Preßgutmatte
(10) bei der Vorverdichtung in der Zeitspanne t₀t₁ mit den betriebsheißen
Pressenplatten (1, 2) in einer ersten Vorverdichtungsverfahrensstufe
(a) ohne Wasserdampfzuführung bis auf eine Dichte verdichtet wird,
die zumindest 50%, vorzugsweise 70 bis 85%, Fertigplattendichte
ausmacht,
daß in einer zweiten Vorverdichtungsverfahrensstufe (b) über
beide Pressenplatten (1, 2) Wasserdampf mit einem Druck zwischen
1 bis 3 bar zugeführt und die Verdichtung um 10 bis 40%
des in der ersten Vorverdichtungsverfahrensstufe eingestellten
Verdichtungswertes (dieser als 100% angenommen) weitergeführt
wird,
daß in einer dritten Vorverdichtungsverfahrensstufe (c) die Dampfzufuhr
unterbrochen und die in der zweiten Vorverdichtungsverfahrensstufe
(b) eingestellte Dichte gehalten wird und daß im Anschluß daran
die gattungsgemäße Dämpfungszeitspanne t₁t₄ mit gegenüber dem
Dampfdruck der zweiten Vorverdichtungsverfahrensstufe (b) erhöhtem
Dampfdruck sowie danach die an die Dämpfungszeitspanne angeschlossenen
gattungsgemäßen Maßnahmen t₄t₇ durchgeführt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Weiterführung der Verdichtung in der zweiten Vorverdichtungsverfahrensstufe
(b) mit einer Schließgeschwindigkeit der Pressenplatten (1, 2)
von 0,1 bis 2 mm/sec durchgeführt wird.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß in der dritten Vorverdichtungsverfahrensstufe (c) die
Dichte für 5 bis 35 Sekunden gehalten wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß während der Dämpfungszeitspanne t₁t₄ der gattungsgemäßen
Maßnahmen, bei denen der Dampf über beide Pressenplatten (1, 2)
zugeführt wird, die Dampfzuführung abwechselnd über die eine und
danach über die andere Pressenplatte (1, 2) durchgeführt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß während des Spül-Preßzeitabschnittes t₂t₃ der gattungsgemäßen
Maßnahmen die Dampfzuführung abwechselnd über die eine
und danach über die andere Pressenplatte (1, 2) durchgeführt wird, während
über die Dampföffnungen 8, 9 der nicht eingeschalteten Pressenplatte (1, 2) der
Dampf abgeführt wird, der die Preßgutmatte (10) durchströmt hat.
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DE19863612703 DE3612703A1 (de) | 1985-05-15 | 1986-04-16 | Verfahren zur herstellung einer holzwerkstoffplatte |
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DE19863612703 DE3612703A1 (de) | 1985-05-15 | 1986-04-16 | Verfahren zur herstellung einer holzwerkstoffplatte |
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Publication Number | Publication Date |
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DE3612703A1 DE3612703A1 (de) | 1986-11-20 |
DE3612703C2 true DE3612703C2 (de) | 1988-12-15 |
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DE19863612703 Granted DE3612703A1 (de) | 1985-05-15 | 1986-04-16 | Verfahren zur herstellung einer holzwerkstoffplatte |
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4140371C1 (en) * | 1991-12-07 | 1992-12-10 | G. Siempelkamp Gmbh & Co, 4150 Krefeld, De | Method of pressing chipboard - has press space sealed off prior to steam pressing step |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE3612703A1 (de) | 1986-11-20 |
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