DE4414130C2

DE4414130C2 - Verfahren zum Aufbereiten von Bildröhren

Info

Publication number: DE4414130C2
Application number: DE4414130A
Authority: DE
Inventors: Massoud Adib
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1994-04-22
Filing date: 1994-04-22
Publication date: 1996-12-05
Anticipated expiration: 2014-04-23
Also published as: WO1997015941A1; DE4414130A1

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Aufbereiten von Bildröhren, die aus einer Frontscheibe, einem sich daran anschließenden Konus und einem Hals bestehen. Bei Bildröhren, z. B. Fernsehröhren, sind Frontscheiben sowie Konus und Hals aus unterschiedlichen Glasarten hergestellt, im allgemeinen Bariumglas für die Frontscheibe und Bleiglas für Konus und Hals. Wenn die Bildröhren nach Ablauf ihrer Lebensdauer wieder verwertet, d. h. recycled werden, ist es notwendig, die Teile mit unterschiedlichen Glassorten, d. h. die Frontscheibe von dem Konus zu trennen.

Hierzu ist es bekannt, im Trennbereich zwischen Frontscheibe und Konus um die Bildröhre ein Heizband zu legen, die Bildröhre über dieses Heizband in dem Trennbereich stark aufzuheizen und anschließend dort abzuschrecken, indem z. B. die Bildröhre im Trennbereich mit kalter Luft bestrahlt oder mit Hilfe von Wasser etc. abgeschreckt wird.

Der Nachteil bei diesem Verfahren ist, daß nicht zuletzt wegen der Breite des Heizbandes und des relativ niedrigen Temperaturleitwertes des Glases die Bruchzone zwischen Frontscheibe und Konus relativ breit ist. In diesem Trennbereich bzw. dieser Bruchzone ist somit eine saubere Trennung zwischen den unterschiedlichen Glassorten mit diesem Verfahren nicht möglich. Aus diesem Grunde muß die Bruchzone nachbearbeitet werden, um eine Vermischung der beiden Glasarten zu verhindern. Dieses Nacharbeiten ist aufwendig.

Aus der DE 43 30 230 A1 ist es bekannt, in den Trennbereich an den Ecken der Bildröhren Nuten anzubringen und einen Heizdraht um die Bildröhre zu legen, der in den Nuten ge führt ist. Der Heizdraht wird anschließend aufgeheizt, gleichzeitig wird zwischen Frontscheibe und Konus eine Zug belastung angelegt. Ist die Erhitzung hoch genug, so werden dadurch die beiden Teile voneinander getrennt, und zwar ausgehend von den Nuten, die als Sollbruchstellen dienen.

Aus der DE 42 29 684 A1 ist ein ähnliches Verfahren be kannt: auch hier wird ein Heizdraht um die Bildröhre ge legt, der jedoch nicht in Nuten geführt ist. Der Heizdraht wird 90 bis 120 Sekunden erhitzt; die Trennung der Bildröh re wird dann mittels mechanischer oder thermischer Schock einwirkung durchgeführt. Ein thermischer Schock kann z. B. gemäß DE 44 02 793 C1 dadurch erfolgen, daß auf den aufge heizten Bereich ein Kühlmittelstrahl gelenkt wird, so daß der Konusteil von der Frontscheibe abbricht.

Aus der DE 42 34 706 C1 ist ein ähnliches Verfahren wie aus der genannten DE 43 30 230 A1 bekannt: hierbei wird die Bildröhre im Trennbereich umlaufend geritzt, wonach die Trennung durch Wärmeeinwirkung erfolgt, wobei die Wärme zu fuhr mit einem mit einer Spanneinrichtung versehenen, an der Bildröhre anliegenden, stromdurchflossenen Metalldraht oder Metallband erfolgt.

Auch bei diesen Verfahren muß damit gerechnet werden, daß keine scharfe Trennung zwischen Frontscheibe und Konus er folgt, da die Wärme durch die Wärmeleitung des Glases der Bildröhre nicht punktuell oder linienförmig, sondern nur über einen relativ breiten Bereich wirkt.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren anzugeben, mit dem eine scharfe Trennung zwischen der Frontscheibe und dem Konus, d. h. eine saubere Trennung unterschiedlicher Glasarten möglich ist.

Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung durch die im kennzeichnenden Teil des Patentanspruches 1 angegebenen Merkmale gelöst.

Demgemäß wird im Trennbereich zwischen Frontscheibe und Konus die Bildröhre umlaufend, z. B. mit einem Schneiddiamanten angeritzt und anschließend zu mechanischen Schwingungen, vorteilhaft mit der Eigenfrequenz bzw. im Bereich der Eigenfrequenz angeregt, derart, daß die Frontscheibe längs der umlaufenden Ritzung von dem Konus abgetrennt wird. Mit einem solchen Verfahren können Frontscheibe und Konus glatt und sauber voneinander getrennt werden. Eine Nachbearbeitung der beiden Teile ist nicht nötig.

Falls der Trennbereich der Glassorten von Frontscheibe und Konus, d. h. die Mischzone nicht ganz scharf abgegrenzt ist, ist es vorteilhaft, die Bildröhre unmittelbar vor und hinter der Mischzone, an der die beiden Glassorten aneinanderstoßen, umlaufend anzuritzen. Die Bildröhre wird durch die mechanischen Resonanzschwingungen in drei Teile zerlegt, nämlich Frontscheibe, Konus und Mischzone, die separat voneinander wieder verwendet werden.

Zum Anregen der Schwingung der Bildröhre mit Eigenfrequenz oder im Bereich der Eigenfrequenz können z. B. Piezokeramiken verwendet werden, die auf die Bildröhre, z. B. auf den Konus und/oder Frontscheibe aufgesetzt und in Schwingungen versetzt werden. Zweckmäßig ist es hierbei, Piezokeramiken zu verwenden, deren Frequenz zumindest über einen gewissen Bereich durchgestimmt werden kann.

Das Verfahren kann manuell ausgeführt, aber auch automatisiert werden. Ein Vorteil des Verfahrens gemäß der Erfindung ist u. a., daß die Trennung von Frontscheibe und Restteilen der Bildröhre auch schneller erfolgt als bei herkömmlichen Verfahren, wie z. B. im oben genannten Trennverfahren mit Hilfe eines Heizbandes oder einem weiteren Verfahren, bei dem Frontscheibe und Konus mit Hilfe eines Brenners voneinander getrennt werden.

Claims

1. Verfahren zum Aufbereiten von Bildröhren, die eine Frontscheibe, einen sich daran anschließenden Konus und einen Hals aufweisen, indem die Frontscheibe von dem Konus abgetrennt wird und die verbleibenden Teile weiter verwertet werden, dadurch gekennzeichnet, daß die Bildröhre im Bereich zwischen Frontscheibe und Konus umlaufend angeritzt wird und anschließend die Bildröhre zu mechanischen Schwingungen angeregt wird, derart, daß die Frontscheibe längs der umlaufenden Ritzung von dem Konus abgetrennt wird.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß, sofern Frontscheibe und Konus aus unterschiedlichen, in einem Trennbereich aneinanderstoßenden Glassorten bestehen, die Bildröhre umlaufend an diesem Trennbereich angeritzt wird.

3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Bildröhre unmittelbar vor und hinter dem Trennbereich umlaufend angeritzt wird.

4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Bildröhre zu Schwingungen mit der oder im Bereich der Eigenfrequenz angeregt wird.

5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwingungen Ultraschallschwingungen sind.

6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwingungen in den Konus und/oder die Frontscheibe der Bildröhre eingeleitet werden.