DE4413628A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Betreiben einer Filmprojectionsvorrichtung, insbesondere in einem Schießkino - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Betreiben einer Filmprojectionsvorrichtung, insbesondere in einem SchießkinoInfo
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Description
Die Erfindung befaßt sich mit einem Verfahren und einer
Vorrichtung zum Betreiben einer Filmprojektionsvorrichtung,
sowie mit der Verwendung einer derartigen Vorrichtung in
einem Schießkino.
Nach dem Stand der Technik werden derartigen Vorrichtungen
zur Projektion einer Filmhandlung auf eine oder mehrere
Projektionsfilmwände beispielsweise in Schießkinos - zu
Unterhaltungszwecken oder auch zur Ausbildung von Sicher
heitskräften - verwendet. Im letztgenannten Fall wird die
Filmprojektionsvorrichtung einfach angehalten bzw. abge
schaltet sobald ein Beobachter der Filmhandlung bzw. ein
Auszubildender einen Schuß mit einer Simulationswaffe auf
ein Filmobjekt auf der Filmleinwand abgegeben hat und ggf.
ein Treffer festgestellt wird. Ein Fortfahren der Filmhand
lung ist im allgemeinen nicht vorgesehen. Im übrigen wird -
sowohl in Unterhaltungskinos, als auch in Ausbildungs
schießkinos - ein und dieselbe Filmhandlung ständig wie
derholt, wodurch einerseits der Unterhaltungswert und an
drerseits der Lerneffekt als unbefriedigend empfunden wird.
Daher zielt die vorliegende Erfindung darauf ab, ein Ver
fahren und eine Vorrichtung zum Betreiben einer Filmprojek
tionsvorrichtung, insbesondere zum Einsatz in einem Schieß
kino, zu schaffen, die einen erhöhtem Unterhaltungswert,
insbesondere einen realitätsnahen Filmverlauf, gewährlei
sten.
Die Erfindung erreicht dieses Ziel durch die Gegenstände
der Ansprüche 1, 9 und 19.
Danach wird die Aktivität wenigstens eines Beobachters der
Filmhandlung - insbesondere eines Auszubildenden in einem
Schießkino - mit Hilfe einer Meßvorrichtung kontinuierlich
erfaßt und einer nachgeschalteten Steuereinrichtung als
Meßsignal übertragen, die aus dieser Aktivität Steuersi
gnale zur Steuerung der Filmprojektionsvorrichtung abgelei
tet. Auf diese Weise findet eine Art aktiver Dialog zwi
schen dem Beobachter bzw. seinem Verhalten und dem Projek
tionsapparat bzw. der projizierten Filmhandlung statt. Mit
anderen Worten ist nunmehr die Filmhandlung eine Funktion
der Aktivität des Beobachters geworden. Die Filmhandlung
und ihre Verzweigungen werden derart gesteuert, daß für den
Beobachter ein überraschender Gesamtablauf des Filmes ent
steht.
Beim vorteilhaften Einsatz der erfindungsgemäßen Vorrich
tung im einem Schießkino - insbesondere zu Ausbildung von
Sicherheitskräften wird die Meßvorrichtung zur Erfassung
und Auswertung von Schüssen und die nachgeschaltete Steuer
einrichtung zur Steuerung der Filmhandlung in Abhängigkeit
der Trefferauswertung verwendet. Mittels der Projektions
vorrichtung wird eine Filmhandlung auf eine oder mehrere
Projektionsleinwände zwei- bzw. dreidimensional abgebildet.
Der Auszubildende beobachtet den Ablauf und wird seiner
seits durch die Meßvorrichtung erfaßt. Bei Bedarf greift er
in den Ablauf ein, z. B. durch Abgabe eines Schusses. Die
Filmszenen werden in Reaktion auf den Eingriff durch den
Auszubildenden so durch eine Steuereinheit verändert, daß
ein realitätsnaher Gesamtablauf entsteht.
Vorzugsweise wird die Position des Auszubildenden mittels
Sensoren in der Meßvorrichtung laufend ermittelt, um daraus
Steuersignale zur Beeinflussung der aktuellen Handlung
abzuleiten (Ansprüche 2 und 10).
Bevorzugt wird der Beobachter z. B. mit Hilfe von Mikrophone
akustisch erfaßt. Die Meßsignale werden dann einer insbe
sondere individuellen Spracherkennung bzw. -auswertung
unterzogen. Mittels des Spracherkennungssystem kann das
gesprochene Wort des Beobachters dekodiert und für die
Beeinflussung der aktuellen Handlung herangezogen werden
(Ansprüche 3 und 11). Ferner sind Lautsprecher vorgesehen,
um der Filmhandlung eine realitätsnahe Geräuschszenerie zu
verleihen - inklusive gesprochener Worte der eventuell in
die Filmhandlung eingebauten handelnden Personen.
Bei einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung - ins
besondere beim Einsatz in einem Schießkino - werden die vom
Beobachter, insbesondere mit Hilfe einer Simulationswaffe,
Platzpatronen-Waffe und/oder Originalwaffe mit Originalmu
nition auf Filmobjekte abgegebene Schüsse durch die Meßvor
richtung erfaßt und für die Steuerung der Filmhandlung
ausgewertet (Ansprüche 4 und 12). Am einfachsten gestaltet
sich die Treffererkennung und -auswertung z. B. in Schießki
nos zur Ausbildung von Sicherheitskräften beim vollständig
simulierten Schießen mit einer speziellen Ausbildungswaffe
bzw. der Waffe des Auszubildenden an die für Ausbildungs
zwecke eine elektronische Zielerkennung mittels bekannter
Verfahren angebracht wird.
Bei Benutzung von Platzpatronen kann dieselbe elektroni
sche Zielerkennung eingesetzt werden. Als Schuß wird al
lerdings hier nicht mehr das Aufschlagen des Schlagbolzens
ausgewertet, sondern das Geräusch der Platzpatrone.
Für die elektronische Treffererkennung bei Verwendung von
echter Munition wird eine elektronische Zielscheibe be
nutzt, die in der Lage ist Treffer sofort zu erkennen.
Als besonderer Vorteil kann auf diese Weise die Abgabe der
Schüsse auf verschiedene Weise erfolgen: vollständig simu
lierter Schuß mit der Waffe z. B. eines Auszubildenden oder
einer speziellen Ausbildungswaffe, mittels Platzpatronen
kann ein realitätsnaher Eindruck des Abfeuerns inclusive
eines leichten Rückschlages und automatischem Nachladen der
Waffe simuliert werden; oder es wird mit der Originalwaffe
des Auszubildenden mit der dazu gehörigen Originalmunition
geschossen. Die Treffererkennung und die Ausführung der
Projektionsleinwand mit allen Sicherheitssystemen ist an
die jeweils verwendete Simulationsart angepaßt.
Da die Erfindung keineswegs auf die Erfassung von Schüssen
beschränkt ist, kann die Filmhandlung vor einem eventuellen
Schußwechsel vollständig simuliert werden.
Besonders einfach und effektiv werden die erfaßten Daten
über die Aktivität des Beobachters ausgewertet und auf der
Grundlage eines Steuer- bzw. Drehbuchprogramms gespeicher
ten Filmhandlungsdaten zugeordnet, um daraus Daten für den
weiteren Filmverlauf zu gewinnen. Hierfür weist die erfin
dungsgemäße Steuereinrichtung bevorzugt auf: eine Spei
chereinheit zum Speichern von Filmhandlungsdaten, eine
Analyseeinheit zum Auswerten der von der Meßvorrichtung
empfangenen Signale, und eine mit der Analyseeinheit und
der Speichereinheit verbundene Recheneinheit, welche jedem
ausgewertetem Meßsignal bestimmte Filmhandlungsdaten für
den weiteren Filmverlauf zuordnet (Ansprüche 6 und 13).
Vorzugsweise werden erfindungsgemäß die Filmhandlungsdaten
mit Rücksicht auf handelnde und nicht-handelnde Filmobjekte
verwendet. Dafür ist bevorzugt ein Speicher zum Speichern
von Filmhandlungsdaten für handelnde und ein Speicher zum
Speichern von Filmhandlungsdaten für nicht-handelnde Film
objekte vorgesehen (Ansprüche 7 und 14).
Dies vereinfacht erheblich den Zeitaufwand der Rechenein
heit, um den Filmhandlungsverlauf dem empfangenen Meßsi
gnal zuzuordnen. Die nicht handelnden Objekte dienen zur
Vervollständigung der Filmhandlung. Nicht handelnde Objekte
sind z. B. feststehende Gebäude. Handelnde Objekte sind in
die Handlung eingebundene Personendarstellungen, aber auch
abhängig von der Handlung bewegte Objekte wie z. B. Türen.
Die Filmhandlung setzt sich also zusammen aus unveränderli
chen bzw. nicht -handelnden und aus veränderlichen bzw.
handelnden Objekten. Die veränderlichen Objekte sind die
Zielscheiben, auf die der Beobachter - insbesondere der
Auszubildende - zu schießen hat. Im Unterschied zu konven
tionellen Zielscheiben wird das Aussehen der Zielscheibe
von der Steuereinrichtung automatisch an die aktuelle Film
handlung auf der Leinwand angepaßt. Das Aussehen der Ziel
scheibe entspricht auch nicht dem einer Zielscheibe sondern
dem Objekt, auf das z. B. der Auszubildende im realen Ein
satzfall zu Schießen hat. Das heißt, die Filmobjekte ent
sprechen Zielscheiben. Da es sich nicht um Zielscheiben im
herkömmlichen Sinne handelt, wird hier von Objekten gespro
chen.
Um den Rechenaufwand weiter zu verringern werden Filmhand
lungsdaten vorzugsweise mit Rücksicht auf den unveränder
lichen Handlungsrahmen der Filmhandlung bzw. mit Rücksicht
auf Variationen der Filmhandlung verwendet. Hierfür ist ein
Speicher zum Speichern von Filmhandlungsdaten für einen un
veränderlichen Handlungsrahmen der Filmhandlung und ein
Speicher zum Speichern von Variationen der Filmhandlung
vorgesehen (Ansprüche 8 und 16).
Ferner kann die Steuereinrichtung wahlweise die Objektdar
stellung vollständig in einem Speicher abgelegt haben oder
Teile bzw. die vollständige Darstellung während der Hand
lung aus einer Objektbeschreibung bestimmen.
Beispielsweise wird neben den für die Darstellung der Ob
jekte nötigen Parametern für ausgewählte Objekte eine Be
schreibung angelegt, die das Verhalten der Objekte bei
Aktionen durch den Beobachter der Filmhandlung näher be
schreibt. Die ausgewählten Objekte können dabei auf Spra
che, Bewegung und Handlungen, wie das Abgeben von Schüssen
des Beobachters reagieren. Hierfür enthält die zuvor er
wähnte Analyseeinheit der Steuereinrichtung vorzugsweise
einen Analysator zum Auswerten von Lage und/oder Sprache
des Beobachters und ein Analysator zur Trefferauswertung
(Anspruch 16). Mit Ausnahme der Reaktionen der ausgewählten
Objekte auf Schüsse, wird hiermit die Reaktion der Objekte
laufend aus dem Handeln des Beobachters auf der Grundlage
des Drehbuchprogrammes abgeleitet.
Um einen besonders realitätsnahen Filmverlauf - insbesonde
re in Schießkinos zur Ausbildung von Sicherheitskräften -
zu gewährleisten wird bevorzugt die Trefferauswertung be
züglich der Filmobjekte auf der Grundlage einer Zonenein
teilung dieser Filmobjekte durchgeführt. Hierfür weist die
Analyseeinheit ferner einen Analysator zur Trefferauswer
tung auf, der zur Trefferauswertung und -gewichtung auf
der Grundlage der Zoneneinteilung handelnder Objekte ausge
legt ist (Ansprüche 5 und 17).
Grundsätzlich wird die Trefferlage am Objekt automatisch
ermittelt. Um die Reaktion des Objektes auf einen Treffern
festlegen bzw. zuordnen zu können, wird das Objekt in Zonen
unterteilt. Wird ein Objekt in einer bestimmten Zone ge
troffen, so agiert es anschließend entsprechend der für
diese Zone im Speicher festgelegten Filmhandlungsdaten.
Bei dreidimensionalen Beschreibungen erfolgt die Zonenein
teilung ebenfalls dreidimensional. Es kann somit festgelegt
werden - abhängig von der theoretischen Flugbahn des Ge
schosses -, wie sich das Objekt verhält, wenn mehrere Zonen
von einem Projektil durchdrungen wurden.
Die Zonenbeschreibung ist im og. Analysator zur Treffer
auswertung in Form eines Auswertung- und Gewichtungspro
gramms abgelegt, das die empfangenen Meßsignalen nach der
Trefferlage bzw. -zone auswertet und - je nach Trefferlage -
mit bestimmten Trefferkoeffizienten kennzeichnet, welche
der nachgeschalteten Recheneinheit als Grundlage für die
Zuordnung der entsprechenden Filmhandlungsdaten dienen. Die
Zonenbeschreibung berücksichtigt auch die Parameter des
verwendeten (virtuellen) Projektils: Durchmesser, Gewicht,
Anfangsgeschwindigkeit, Abbremsverhalten innerhalb der
Zone, Abbremsverhalten während des freien Fluges, Zerstö
rungsgrad als Funktion der Projektilparameter beim Auftref
fen auf die Zone. In Drehbuchprogramm - insbesondere in der
Handlungsbeschreibung für das Zielobjekt wird festgelegt,
wie es sich in Abhängigkeit von einem Schuß, unabhängig ob
Treffer oder nicht, verhält. Neben der Handlungsbeschrei
bung selbst, wird auch festgelegt welche Handlungen auf
grund eventueller Treffer nicht mehr möglich sind.
Eine weitere bevorzugte Variante der Erfindung besteht in
der Kopplung der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Betrei
ben einer Filmprojektionsvorrichtung mit wenigstens einer
weiteren - räumlich getrennten - gleichartigen Vorrichtung
(Anspruch 18).
Eine derartige Kombination ist besonders für die Gruppenaus
bildung von Sicherheitskräften in Schießkinos von großem
Vorteil. Die Ausbildung von Gruppen mit scharfer Munition
gestaltet sich nämlich bei bekannten Systemen in der Praxis
äußerst gefährlich und muß somit unterbleiben. Werden min
destens zwei der hier beschriebenen Systeme miteinander
gekoppelt, kann die simulierte Gruppenausbildung auf ein
fache und sichere Weise erfolgen. Dazu werden die Ausbil
dungssystem identisch aufgebaut. Da jedem einzelnen System
die Handlung des jeweils zugeordneten Auszubildenden be
kannt ist, kann es diese Information zu anderen Ausbil
dungssystemen übertragen, die daraus ein handelndes Objekt
bilden und dies in ihre eigene Handlung einbinden.
Durch die Vernetzung der entsprechenden Anzahl Ausbildungs
systeme kann jede beliebige Anzahl Auszubildender innerhalb
einer Gruppe ausgebildet werden. Mittels moderner Daten
übertragungstechniken ist eine räumliche Trennung der Aus
bildungssysteme jederzeit möglich.
Weitere Vorteile und Ausgestaltungen der Erfindung ergeben
sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten
Ausführungsbeispiels. Darin wird auf die beigefügte schema
tische Zeichnung Bezug genommen. In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 eine Darstellung einer erfindungsgemäßen Vorrich
tung zum Betreiben einer Filmprojektionsvorrich
tung;
Fig. 2 eine Darstellung eines Filmobjekts zur Veran
schaulichung der erfindungsgemäßen Zonen-Treffer
auswertung; und
Fig. 3 eine Detaildarstellung der Steuereinrichtung in
Fig. 1.
Nachfolgend wir die Erfindung anhand eines Schießkinos, das
für die Ausbildung von Sicherheitskräften - insbesondere zum
Erlernen des Schußwaffengebrauchs - vorgesehen ist, be
schrieben. Dies ist jedoch nicht einschränkend zu verste
hen, da die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Betreiben
einer Filmprojektionsvorrichtung für jedes beliebige Kino
oder andere Darstellungsorte geeignet ist - ob mit oder
ohne Einbeziehung von Schießaktivitäten des Beobachters.
Fig. 1 zeigt einen Systemüberblick. Ein Auszubildender 1
zielt mit einer Waffe 11 auf eine Leinwand 2. Auf der Lein
wand 2 wird mittels einer Projektionsvorrichtung 4 ein sich
bewegendes Bild projiziert. Das Bild auf der Leinwand 2
besteht aus handelnden Filmobjekten, hier eine Person 21,
und nicht handelnden Filmobjekten, hier ein Berg 20.
Wenn der Auszubildende 1 mittels seiner Waffe 11 einen
Schuß auf die Leinwand 2 abgibt, erkennen in der Leinwand
2 eingebaute Sensoren den echten bzw. virtuellen Treffer.
Die Koordinaten dieses Treffers werden von der Leinwand 2
mittels einer Leitung 8 der Steuereinrichtung 3 zugeführt.
Die Steuereinrichtung 3 ist mittels einer Leitung 10 mit
dem Projektionsapparat 4 verbunden. Mittels der Leitung 10
übermittelt die Steuereinrichtung die Daten des zu proji
zierenden Filmbildes.
Die Steuereinrichtung 3 ist mittels einer Leitung 9 mit der
Beobachtungsvorrichtung 6 verbunden. Die Beobachtungsvor
richtung 6 ist mit Sensoren ausgestattet, derart, daß sie
die aktuelle Position und Handlungsweise des Auszubildenden
1 erkennen kann. Mittels der Leitung 9 überträgt die Be
obachtungsvorrichtung 6 die aktuellen Lage- und Handlungs
daten des Auszubildenden an die Steuereinrichtung 3. Mit
tels Schallsensoren und Spracherkennungsmittel können auch
Sprachinformationen erfaßt und der Steuereinrichtung über
mittelt werden.
Die Steuereinrichtung 3 berechnet den Bildaufbau aus den
aktuellen Daten aus der Treffererkennung in der Leinwand 2
und aus der Beobachtungsvorrichtung 6. Der grundsätzliche
Handlungsablauf ist in Form von Filmhandlungsdaten ist im
Speicher der Steuereinrichtung 3 abgelegt. Die Variations
möglichkeiten der Filmhandlung in Abhängigkeit von den
Handlungen des Auszubildenden und auch eventuell anderer
agierender Objekte wird ebenfalls im Speicher der Steuer
einrichtung 3 abgelegt.
Als Beispiel für einen möglichen Filmverlauf sieht sich der
Auszubildende 1 mit einer typischen Festnahme einer Person
konfrontiert, die sich mittels Waffengewalt der Festnahme
zu entziehen versucht. Setzt der Auszubildende seine Schuß
waffe 11 ein und trifft die festzunehmende Person z. B. im
Bein, so kann diese nicht mehr schnell fliehen, sich aber
durch Schußwaffeneinsatz immer noch zur Wehr setzen. Um
nicht selbst getroffen zu werden, ist der Auszubildende 1
realitätsnah gezwungen die festzunehmende Person durch
Schußwaffeneinsatz kampfunfähig zu machen.
Fig. 2 zeigt die Aufteilung einer Zielscheibe 100 in ver
schiedene Zonen. Die Zielscheibe wird auf der Leinwand als
handelndes Filmobjekt dargestellt. Die hier gewählte Zonen
aufteilung ist nur beispielhaft.
Die Zielscheibe 100 wird in verschiedene räumliche Zonen
aufgeteilt. Bei Treffern durch den Auszubildenden 1 in
einer Zone wird der Handlungsablauf durch die Steuerein
richtung 3 entsprechend einer dort - in Form eines Treffer
auswertungs- und gewichtungsprogramms - angelegten Zonen
beschreibung geändert. So führen im gewählten Beispiel
Treffer in Zonen 101 und 102 der Zielscheibe 100 zum Tod
des zugeordneten Objektes aus der Handlung. Bei Treffern in
den anderen Zonen der Zielscheibe 100 wird das Objekt in
der Handlung auf der Leinwand 2 Maßnahmen zur Gegenwehr
ergreifen. Welche Maßnahmen noch möglich sind, ist eben
falls in der Zonenbeschreibung festgelegt. So kann das
Objekt 100 bei Treffern in einer Zone 106 der Zielscheibe
100 keine Gegenmaßnahmen mehr ergreifen, welche Waffensy
stem erfordern, die beide Arme zu Bedienung benötigen. Bei
Treffern in Zonen 107 und 108 wird der Bewegungsspielraum
des der Zielscheibe 100 zugeordneten Objektes erheblich
eingeschränkt, seine Möglichkeiten zur Gegenwehr werden nur
auf leichtere Waffensysteme beschränkt. Neben der Zonenbe
schreibung existiert zu jedem Objekt eine Gesamtbeschrei
bung, in welcher die Aufgabe des Objektes, seine Fähigkei
ten und seine Bereitschaft zu Gegenmaßnahmen festgelegt
sind.
Die Zonenbeschreibung enthält ebenfalls Daten zur Beschrei
bung der Abhängigkeit der Zonen voneinander. Bei entspre
chend energiereichen Geschossen kann somit die Auswirkung
auf das gesamte Objekt beschrieben werden.
Die Aufteilung der Zielscheiben in Zonen kann ähnlich er
folgen, wie die Aufteilung von Bauteilen in Elemente zur
Analyse mittels der Methode der finitien Elementen.
Die Zonenbeschreibung enthält neben den oben aufgeführten
Parametern auch physikalische Daten, die nötig sind um
einen Beschuß realitätsnah simulieren zu können. Diese
umfassen u. a. den Beschädigungsgrad in Abhängigkeit vom
Impuls des auftreffenden Geschosses, den Beschädigungsgrad
in Abhängigkeit von der kinetischen Energie des auftreffen
den Geschosses und den Beschädigungsgrad in Abhängigkeit
von der Sprengkraft des auftreffenden Geschosses. Die ent
sprechenden Daten sind der Steuereinrichtung mitzuteilen
und können jederzeit geändert werden. Stehen dem Auszubil
dendem mehrere verschiedene Waffen zur Verfügung, so wird
die eingesetzte Waffe entweder automatisch identifiziert
oder die Identifikation erfolgt während der Simulation manu
ell durch Bedienungspersonal.
Fig. 3 zeigt den inneren Aufbau der Steuereinrichtung 3. Im
Speicher 201 sind die Rahmen-Filmhandlungsdaten für den
grundsätzlichen unveränderlichen Ereignisablauf auf der
Leinwand 2 abgelegt. In Speichern 202 bis 203 sind N ver
schiedene zulässige Variationen der Filmhandlung abgelegt,
welche in Abhängigkeit von der sensorisch erfaßten Handlung
des Auszubildenden 1 von einer Recheneinheit 200 abgerufen
bzw. zugeordnet werden.
Mittels eines Analysators 210 werden die von der Beobach
tungsvorrichtung 6 sensorisch erzeugten Meßsignale über die
aktuelle Position und Sprache des Auszubildenden ausgewer
tet und für die Zuordnung an eine bestimmte Filmhandlung
mittels einer Leitung 260 an die Recheneinheit 200 übertra
gen, die auf der Grundlage eines Drehbuchprogrammes die
entsprechenden Filmhandlungsdaten aus den Speichern 202,
203 abruft. Durch den Analysator 211 wird die Trefferlage
analysiert und auf der Grundlage der zuvor beschriebenen
Zonenauswertung ausgewertet. Das Ausgangssignal wird mit
tels einer Leitung 261 der Recheneinheit 200 mitgeteilt,
die wiederum die entsprechenden Filmhandlungsdaten aus den
Speichern 202, 203 zuordnet.
Im Speicher 212 sind ferner die Handlungsdaten bzw. Objekt
beschreibungen aller auf der Leinwand 2 handelnder Objekte
abgelegt. Mittels einer Leitung 262 kann die Rechenheit 200
diese Information abrufen.
Die Rechenheit 200 berechnet somit aus den Rahmendaten 250,
Handlungsvarianten 251 bis 252, Handlungsanalysesignale
260, Trefferanalysesignale 261 und Objektdaten 262 die
weiteren Filmhandlungsdaten, welche den weiteren an der
Leinwand 2 darzustellenden Filmverlauf bestimmen, und gibt
die Handlungsdaten mittels einer Leitung 270 an eine Ein
heit zur Handlungskoordination 220 weiter.
Die Handlungskoordinationseinheit 220 berechnet aus diesen
Daten die Information für den Bildaufbau. Die Informationen
für den Bildaufbau werden mittels einer Leitung 280 an eine
Bildumsetzung 221 weitergegeben. Die Bildumsetzung 221
berechnet aus diesen Information die Bilder so, daß ein
kontinuierlicher Datenfluß 10 entsteht, der eine realitäts
nahe Darstellung des Geschehens auf der Leinwand 2 ermög
licht.
Zusammenfassend wird durch die Erfindung ein Verfahren und
eine Vorrichtung zum Betreiben einer Filmprojektionsvor
richtung, insbesondere in einem Schießkino zur Verfügung
gestellt, wobei: die Handlung des Beobachters direkt die
Filmhandlung beeinflußt und z. B. Schußabgaben automatisch
ermittelt und nach Trefferlage ausgewertet werden, um die
Filmhandlung zu steuern; der mögliche Handlungsablauf in
einem Drehbuchprogramm abgelegt ist; eine Steuereinrichtung
aus dem aktuellen Geschehen und dem Drehbuch den weiteren
Ablauf automatisch ermittelt; die Position und die Hand
lungsweise des Beobachters automatisch bestimmt wird; und
wobei mehrere Systeme zur Unterhaltung von Beobachtergrup
pen gekoppelt werden können.
Claims (19)
1. Verfahren zum Betreiben einer Filmprojektionsvorrich
tung, insbesondere in einem Schießkino, bei welchem
die Aktivität wenigstens eines Beobachters (1) kon
tinuierlich erfaßt und aus dieser Aktivität Steuersi
gnale zur Steuerung der Filmprojektionsvorrichtung (4)
abgeleitet werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Position des Beobachters (1) laufend erfaßt wird.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, gekenn
zeichnet durch eine Spracherkennung des Beobachters
(1).
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß vom Beobachter (1), insbesondere
mit Hilfe einer Simulationswaffe, Platzpatronen-Waffe
und/oder Originalwaffe mit Originalmunition auf Film
objekte (100) abgegebene Schüsse erfaßt und ausgewer
tet werden.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die Trefferauswertung bezüglich der Filmobjekte (100)
auf der Grundlage einer Zoneneinteilung (101, 102,
. . . 108) dieser Filmobjekte (100) durchgeführt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die erfaßten Daten über die Akti
vität des Beobachters (1) ausgewertet und auf der
Grundlage eines Steuer- bzw. Drehbuchprogramms gespei
cherten Filmhandlungsdaten zugeordnet werden, um dar
aus Daten für den weiteren Filmverlauf zu gewinnen.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
Filmhandlungsdaten mit Rücksicht auf handelnde und
nicht-handelnde Filmobjekte (100) verwendet werden.
8. Verfahren nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeich
net, daß Filmhandlungsdaten mit Rücksicht auf den un
veränderlichen Handlungsrahmen der Filmhandlung und
mit Rücksicht auf Variationen der Filmhandlung ver
wendet werden.
9. Vorrichtung zum Betreiben einer Filmprojektionsvor
richtung, insbesondere in einem Schießkino, mit:
- - einer Meßvorrichtung zur kontinuierlichen Erfas sung der Aktivität wenigstens eines Beobachters (1), und
- - einer nachgeschalteten Steuereinrichtung (3) zur Steuerung der Filmprojektionsvorrichtung (4) in Abhängigkeit des aus der Meßvorrichtung empfange nen Signals.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
daß die Meßvorrichtung (6) für die laufende Erfassung
der Position des Beobachters (1) ausgelegt ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Meßvorrichtung zur Spracherkennung
des Beobachters (1) ausgelegt ist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch
gekennzeichnet, daß die Meßvorrichtung zur Erfassung
und Auswertung einer Schußabgabe, insbesondere durch
Simulationswaffen, Platzpatronen-Waffen und/oder Ori
ginalwaffen mit Originalmunition, ausgelegt ist.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 12, dadurch
gekennzeichnet, daß die Steuereinrichtung (3) auf
weist:
- - eine Speichereinheit (201, 202, 203, 212) zum Speichern von Filmhandlungsdaten,
- - eine Analyseeinheit (210, 211, 212) zur Auswer tung der von der Meßvorrichtung empfangenen Si gnale, und
- - eine mit der Analyseeinheit und der Speicherein heit verbundene Recheneinheit (200), welche jedem ausgewertetem Meßsignal bestimmte Filmhandlungs daten für den weiteren Filmverlauf zuordnet.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet,
daß ein Speicher (202, 203) zum Speichern von Film
handlungsdaten für handelnde und ein Speicher (201,
212) zum Speichern von Filmhandlungsdaten für nicht
handelnde Filmobjekte vorgesehen ist.
15. Vorrichtung nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekenn
zeichnet, daß ein Speicher (201) zum Speichern von
Filmhandlungsdaten für einen unveränderlichen Hand
lungsrahmen der Filmhandlung und ein Speicher (202,
203) für Variationen der Filmhandlung vorgesehen ist.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 13 bis 15, da
durch gekennzeichnet, daß ein Analysator (210) zum
Auswerten von Lage und/oder Sprache des Beobachters
(1) und ein Analysator (212) zur Trefferauswertung
vorgesehen ist.
17. Vorrichtung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet,
daß der Analysator (211) zur Trefferauswertung derart
ausgelegt ist, daß die Trefferauswertung und -gewich
tung auf der Grundlage einer Zoneneinteilung handeln
der Objekte (100) erfolgt.
18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 17, gekenn
zeichnet durch die Kopplung mit wenigstens einer wei
teren - räumlich getrennten - Vorrichtung nach einem
der Ansprüche 9 bis 17.
19. Verwendung einer Vorrichtung nach einem der Ansprüche
9 bis 18 in einem Schießkino:
- - zur Erfassung und Auswertung von Schüssen mit Hilfe der Meßvorrichtung, und
- - zur Steuerung der Filmhandlung in Abhängigkeit der Trefferauswertung.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944413628 DE4413628A1 (de) | 1994-04-19 | 1994-04-19 | Verfahren und Vorrichtung zum Betreiben einer Filmprojectionsvorrichtung, insbesondere in einem Schießkino |
DE9421314U DE9421314U1 (de) | 1994-04-19 | 1994-04-19 | Vorrichtung zum Betreiben einer Filmprojektionsvorrichtung, insbesondere in einem Schießkino |
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DE19800192C2 (de) * | 1998-01-07 | 2001-05-03 | Rheinmetall W & M Gmbh | Ziel zum Übungsschießen |
EP1130351A3 (de) * | 2000-03-01 | 2001-11-21 | Karl Stefan Riener | Vorrichtung zum Ermitteln der Lage und/oder Bewegung einer Waffe sowie Sicherheitsvorrichtung für eine Schusswaffe |
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CN114963880A (zh) * | 2022-07-12 | 2022-08-30 | 福建正扬科技股份有限公司 | 一种稳定性佳的射击训练装置 |
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1994
- 1994-04-19 DE DE19944413628 patent/DE4413628A1/de not_active Withdrawn
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CN114963880B (zh) * | 2022-07-12 | 2023-12-29 | 福建正扬科技股份有限公司 | 一种稳定性佳的射击训练装置 |
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