DE4412973C2 - Verfahren zur Anpassung einer fühlertypspezifischen Kennlinienfunktion eines Widerstands-Temperaturfühlers sowie Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens - Google Patents
Verfahren zur Anpassung einer fühlertypspezifischen Kennlinienfunktion eines Widerstands-Temperaturfühlers sowie Vorrichtung zur Durchführung des VerfahrensInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Anpassung einer
fühlertypspezifischen Kennlinienfunktion, welche eine
theoretische Fühlertemperatur als Funktion des Widerstandes
darstellt, an die reale Kennlinie eines Widerstands-
Temperaturfühlers gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1
sowie eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens gemäß
dem Oberbegriff des Anspruchs 5.
Heute werden in zunehmendem Maße bei der Heizwasser
versorgung von Gebäuden und Wohnungen Wärmezähler eingesetzt,
die die Wärmemenge, die an einen Verbraucher abgegeben wird,
messen. Zur Erfassung dieser Wärmemenge werden
Temperaturfühler eingesetzt, die die jeweilige Temperatur des
Heizwasser-Vorlaufes und des Heizwasser-Rücklaufes messen.
In der Praxis werden heute häufig Platin-Schichtwiderstands-
Temperaturfühler eingesetzt. Unvermeidliche
Fertigungstoleranzen bringen es mit sich, daß die realen
Kennlinien solcher Temperaturfühler stets geringfügig
voneinander abweichen. Um die Genauigkeit der Temperatur-
Messungen zu erhöhen, werden Widerstands-Temperaturfühler für
die Vor- und Rücklauftemperaturmessung gepaart. Es werden also
Temperaturfühler-Paare ausgesucht, die im geforderten
Temperaturbereich eine möglichst geringe gegenseitige
Abweichung des Kennlinienverlaufs zeigen. Aus
wirtschaftlichen Gründen kann jedoch nicht beliebig genau
gepaart werden.
Paarweise aufeinander abgestimmte Temperaturfühler werden
gebraucht, weil die Differenz zwischen der Vorlauftemperatur
und der Rücklauftemperatur mit sehr hoher Genauigkeit
gemessen werden muß. Für derart eingesetzte
Temperaturfühlerpaare ist der maximal zulässige Eichfehler in
Abhängigkeit von der zu messenden Temperaturdifferenz in
Vorschriften festgelegt. So darf beispielsweise bei der
Messung der Temperaturdifferenz zwischen Vorlauf und Rücklauf
keine größere Abweichung als 0,2 K auftreten, sofern die zu
messende Temperaturdifferenz in einem Bereich zwischen 6 K
und 30 K liegt.
Wärmezähler mit Mikroprozessoren
ermöglichen heute eine teilweise rechnerische Kompensation
von Eichfehlern und erleichtern die Meßfühler-Paarung.
Den Ausgangspunkt für den Einsatz von Mikroprozessoren bildet
die Approximation der realen Kennlinie eines
Temperaturfühlers - der Temperatur als Funktion des
Widerstandes - durch eine Kennlinienfunktion, normalerweise
ein (quadratisches) Polynom. Nach Messungen der Widerstände
bei zwei verschiedenen Eichtemperaturen erfolgt eine
Anpassung der Kennlinienfunktion, nämlich eine Korrektur der
Steigung und eine Parallelverschiebung. Die
Steigungskorrektur erfolgt durch Multiplikation des Polynoms
mit einem konstanten Faktor, die
Parallelverschiebungskorrektur durch Addition einer
Konstanten. Eine derart modifizierte Kennlinienfunktion hat
die Eigenschaft, daß die bei den Eichtemperaturen gemessenen
Widerstände - eingesetzt in das modifizierte Polynom - wieder
genau die Eichtemperaturen liefern.
Ein Beispiel eines solchen Verfahrens wird im Artikel "Neue
Meßtechnik bei Wärmezählern" von F. Gärtner und R. Stark im
Periodikum "Fernwärme international - FWI", Jg. 20 (1991),
Heft 11, im Kapitel "Ermittlung der Temperaturdifferenz", S. 583/584
beschrieben. Bei diesem Verfahren werden der Vor- und
der Rücklauftemperaturfühler gemeinsam in ein Bad bekannter,
niedriger Temperatur gebracht. Der Wärmezähler ermittelt mit
seinem Mikroprozessor die analog/digital gewandelten,
unkorrigierten Meßwerte des Vorlauf- und
Rücklauftemperaturfühlers und übergibt diese einem
Prüfrechner. Dieser Vorgang wird in einem Bad hoher
Temperatur wiederholt. Der Prüfrechner ermittelt aus den
Meßwerten und den genau bekannten Badtemperaturen vier
Korrekturparameter, die an den Mikroprozessor des
Wärmezählers übergeben werden. Die vier Korrekturparameter
werden im Wärmezähler unverlierbar gespeichert und bilden die
Basis für die exakte rechnerische Ermittlung aller
Temperaturwerte. Die vier Korrekturparameter beinhalten
Korrekturen für die Steilheit und die Parallelverschiebung
(Offset) der jeweiligen Fühlerkennlinie.
Die Anpassung mittels Korrekturen für die Steilheit und die
Parallelverschiebung ist wegen der fühlerspezifischen
Kennlinie nicht im ganzen Temperaturbereich gut genug, so daß
bei Temperaturfühlern mit stark nichtlinearer Kennlinie nach
wie vor ein Abgleich durch paarweise Zusammenstellung von
Vorlauf- und Rücklauffühlern mit Kennlinien ähnlicher
Krümmung erforderlich ist.
Aus der US 4 959 804 ist eine Meßvorrichtung bekannt,
bei der zeitliche Schwankungen im Ansprechverhalten eines
Wärmefühlers rechnerisch kompensiert werden können. Der
artige Schwankungen können beispielsweise durch Schwankun
gen der Versorgungsspannung hervorgerufen werden. Hierzu
kann die Vorrichtung mit Hilfe passiver Referenzwiderstände
Referenzmeßgrößen der höchsten und niedrigsten Temperatur
des Temperaturfühlers laufend während des Betriebs erzeu
gen. Auf der Grundlage dieser Referenzmeßgrößen wird die
Kennlinie des Wärmefühlers bezüglich Steilheit und Paral
lelverschiebung (Offset) mit Hilfe einer Regressionsanalyse
korrigiert.
Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe besteht darin, ein
Verfahren zur Ermittlung einer der realen Kennlinie eines
Widerstands-Temperaturfühlers möglichst genau entsprechenden
Kennlinienfunktion anzugeben sowie eine Vorrichtung zur
Durchführung des Verfahrens.
Diese Aufgabe wird durch die Erfindung, wie sie in den
Ansprüchen 1 bzw. 5 angegeben ist, gelöst.
Ein wesentlicher durch die Erfindung erreichter Vorteil
besteht darin, daß die Temperatur beim einzelnen
Widerstands-Temperaturfühler mit ausreichender Genauigkeit
aus dem gemessenen Widerstand bestimmt werden kann, so daß
eine paarweise Zusammenstellung der Fühler zur genauen
Ermittlung von Temperaturdifferenzen nicht erforderlich ist.
Ein weiterer Vorteil liegt darin, daß sogar billigere
Fühler, z. B. aus Nickel - deren Kennlinien einen stärkeren
Krümmungsanteil aufweisen - verwendet werden können, da auch
größere Abweichungen kompensierbar sind. Gegenüber dem
bekannten Verfahren sind keine zusätzlichen Messungen am
einzelnen Temperaturfühler erforderlich.
Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen angegeben.
Im folgenden wird die Erfindung anhand von Figuren näher
erläutert. Es zeigt
Fig. 1 eine reale Kennlinie eines Widerstands-
Temperaturfühlers mit zwei Eichtemperaturen und den
dort gemessenen Widerständen,
Fig. 2 prinzipiell den Zusammenhang zwischen gemessenen,
d. h. der realen Kennlinie entsprechenden und
rechnerisch aufgrund von Kennlinienfunktionen
bestimmten Temperaturen, wobei
F1) den Fall einer Kennlinienfunktion mit einer Krümmungskorrektur,
F2) den Fall einer Kennlinienfunktion mit einer Krümmungskorrektur und einer Steigungskorrektur, und
F3) den Fall einer Kennlinienfunktion mit einer Krümmungskorrektur, einer Steigungskorrektur und einer Parallelverschiebungskorrektur wiedergibt, und
F1) den Fall einer Kennlinienfunktion mit einer Krümmungskorrektur,
F2) den Fall einer Kennlinienfunktion mit einer Krümmungskorrektur und einer Steigungskorrektur, und
F3) den Fall einer Kennlinienfunktion mit einer Krümmungskorrektur, einer Steigungskorrektur und einer Parallelverschiebungskorrektur wiedergibt, und
Fig. 3 eine schematische Darstellung einer Vorrichtung zur
Durchführung des Verfahrens.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Ermittlung der
Kennlinienfunktion eines Widerstands-Temperaturfühlers
erlaubt es, diese durch die Einführung einer
Krümmungskorrektur besser an die reale Kennlinie anzunähern,
als es nur mit einer herkömmlichen Steigungs- und
Parallelverschiebungskorrektur möglich ist. Im folgenden wird
das Verfahren für einen einzelnen Widerstands-
Temperaturfühler in seinem Ablauf erläutert.
Zunächst wird ein Widerstands-Temperaturfühler, etwa ein
Nickel-Drahtwiderstand, in ein Eichbad mit einer genau
bekannten Eichtemperatur TE1 getaucht und dabei dessen
elektrischer Widerstand RE1 gemessen. Anschließend wird der
gleiche Vorgang bei einer von TE1 verschiedenen, höheren
Temperatur TE2 wiederholt. Die Widerstandsmessung bei TE2
ergibt den elektrischen Widerstand RE2. Das Resultat der
beiden Messungen, zwei Punkte der realen Kennlinie des
Widerstands-Temperaturfühlers, ist aus Fig. 1 ersichtlich. Die
Eichtemperaturen TE1 und TE2 werden vorteilhaft so gewählt,
daß sie etwa am unteren und am oberen Ende des vorgesehenen
Meßbereiches des Temperaturfühlers liegen. Die gemessenen
Widerstände RE1 und RE2 und die Eichtemperaturen TE1 und TE2
werden einem Prüfrechner als Ausgangswerte für die Ermittlung
der Kennlinienfunktion des Widerstands-Temperaturfühlers zur
Verfügung gestellt.
Anschließend werden theoretische Fühlertemperaturen TB1 und
TB2 errechnet, indem in die Kennlinienfunktion, die durch ein
Polynom dritten Grades dargestellt wird, die bei den
Eichtemperaturen TE1 und TE2 gemessenen Widerstände RE1 und RE2
eingesetzt werden. Der quadratische Term des Polynoms wird
dabei mit einem Korrekturfaktor, der außer von den
Eichtemperaturen TE1 und TE2 von den fühlerspezifischen
gemessenen Widerständen RE1 und RE2 abhängt, multipliziert.
Setzt man also RE1 und RE2 in die Gleichung für die Kennlinie
ein, so ergeben sich TB1 und TB2 wie folgt:
TB1 = k₀ + k₁RE1 + C·k₂R²E1 + k₃R³E1
TB2 = k₀ + k₁RE2 + C·k₂R²E2 + k₃R³E2
TB2 = k₀ + k₁RE2 + C·k₂R²E2 + k₃R³E2
wobei
k₀ = -245.59516622
k₁ = 0.497165773995
k₂ = -0.0001735280468
k₃ = 3.23187423767·10-8
k₁ = 0.497165773995
k₂ = -0.0001735280468
k₃ = 3.23187423767·10-8
die Koeffizienten des Polynoms sind und C der
Korrekturfaktor. Die Koeffizienten sind aus Meßreihen
abgeleitet und spezifisch für den Fühlertyp. Sie legen eine
fühlertypspezifische Kennlinienfunktion fest, welche durch
den Korrekturfaktor C derart modifiziert wird, daß die
Krümmung der nach ihr berechneten Kennlinie derjenigen der
realen Kennlinie des individuellen Fühlers angenähert wird.
Der Gültigkeitsbereich liegt bei RE1=635 . . . 675 Ohm und
RE2=870 . . . 950 Ohm.
Es hat sich gezeigt, daß der Korrekturfaktor C als Produkt
eines ersten Korrekturfaktors C₁ und eines zweiten
Korrekturfaktors C₂ dargestellt werden kann:
C=C₁·C₂.
Dabei hängt C₁ vom gemessenen Widerstand bei einer bestimmten
Temperatur, beispielsweise RE1 und C₂ von einem
Temperaturkoeffizienten TK des Widerstandsdrahtes ab.
Anhand von Meßreihen bei Nickel-Drahtwiderständen wurde die
Abhängigkeit des ersten Korrekturfaktors C₁ vom gemessenen
elektrischen Widerstand RE1 ermittelt und seinerseits in Form
eines Polynoms dargestellt:
C₁ = kC10 + kC11RE1 + kC12R²E1 + kC13R³E1
mit
kC10 = 22.767868
kC11 = -0.0974437
kC12 = 0.000145896
kC13 = -7.30802298·10-8
kC11 = -0.0974437
kC12 = 0.000145896
kC13 = -7.30802298·10-8
Gültigkeitsbereich: RE1=635 . . . 675 Ohm.
Mit diesem Polynom wird der erste Korrekturfaktor C₁ ermittelt.
Mit diesem Polynom wird der erste Korrekturfaktor C₁ ermittelt.
Der Temperaturkoeffizient TK wird durch die folgende Formel
definiert:
Ebenfalls anhand von Meßreihen bei Nickel-Drahtwiderständen
wurde die Abhängigkeit des zweiten Korrekturfaktors C₂ vom
Temperaturkoeffizienten TK ermittelt und auch durch ein
Polynom dargestellt:
C₂= kC20 + kC21TK + kC22TK² + kC23TK³
mit
kC20 = 1.591424
kC21 = -153.75306651
kC22 = 7987.7760458
kC23 = 0
kC21 = -153.75306651
kC22 = 7987.7760458
kC23 = 0
Gültigkeitsbereich: TK=0.0053 . . . 0.0061K-1.
Mit diesem Polynom wird der zweite Korrekturfaktor C₂
ermittelt.
Grundsätzlich wäre es auch möglich, Korrekturfaktoren wie den
Korrekturfaktor C auch bei den Polynomtermen höherer Ordnung
in die Kennlinienfunktion einzuführen, allerdings hat die
Praxis gezeigt, daß die Genauigkeit des Verfahrens dadurch
nicht verbessert wird.
Die Kurve F1 in Fig. 2 zeigt die Beziehung zwischen
gemessenen und berechneten Temperaturwerten, wobei der
Berechnung eine Kennlinienfunktion mit Krümmungskorrektur wie
oben beschrieben zugrundeliegt. F1 ist dementsprechend flach
und stellt eine gute Annäherung an eine Gerade dar. Da die
gerechnete Kennlinie jedoch durch die Eichtemperaturen TE1 und
TE2 gehen sollte, sind noch weitere Korrekturen erforderlich.
In einem weiteren Verfahrensschritt wird daher eine
Steigungskorrektur vorgenommen, um den Steigungsfehler der
berechneten Kennlinie des Widerstands-Temperaturfühlers
zwischen den beiden Eichtemperaturen TE1 und TE2 zu
korrigieren, so daß die Kennlinienfunktion den Abstand
zwischen denselben richtig wiedergibt. Der Wert der
Steigungskorrektur errechnet sich wie folgt:
Die Kurve F2 in Fig. 2 zeigt die Beziehung zwischen
gemessenen und berechneten Temperaturen nach der
Krümmungskorrektur und der Steigungskorrektur entsprechend
der folgenden Kennlinienfunktion:
T′B1 = b·(k₀ + k₁RE1 + C·k₂R²E1 + k₃R³E1)
T′B2 = b·(k₀ + k₁RE2 + C·k₂R²E2 + k₃R³E2)
T′B2 = b·(k₀ + k₁RE2 + C·k₂R²E2 + k₃R³E2)
wobei:
T′B1 = b·TB1 und
T′B2 = b·TB2
T′B2 = b·TB2
ist.
In einem weiteren Verfahrensschritt wird eine
Parallelverschiebungskorrektur der Kennlinienfunktion
vorgenommen. Die Kennlinienfunktion wird dabei so korrigiert,
daß die berechnete Kennlinie durch die Eichtemperaturen TE1
und TE2 geht. Die Parallelverschiebungskorrektur ergibt sich
durch Addition einer Konstanten, die sich wie folgt
errechnet:
a = TE1 - T′B1 = TE1 - b·TB1 oder
a = TE2 - T′B2 = TE2 - b·TB2.
a = TE2 - T′B2 = TE2 - b·TB2.
Die Steigungskorrektur und die Parallelverschiebungskorrektur
bilden zusammen eine lineare Transformation, welche die
theoretischen Fühlertemperaturen TB1, TB2 auf die
Eichtemperaturen TE1, TE2 abbildet.
Die Kurve F3 in Fig. 2 zeigt den prinzipiellen Verlauf der
berechneten Kennlinie mit Krümmungskorrektur,
Steigungskorrektur und Parallelverschiebungskorrektur
entsprechend der folgenden Kennlinienfunktion:
TB = a + b·(k₀ + k₁R + C·k₂R² + k₃R³)
wobei:
TB = berechnete Fühlertemperatur
R = zugehöriger Fühlerwiderstand
k₀, k₁, k₂, k₃ = die fühlertypspezifischen Polynomkoeffizienten
a = Parallelverschiebungskorrektur
b = Steigungskorrektur
C = Korrekturfaktor.
R = zugehöriger Fühlerwiderstand
k₀, k₁, k₂, k₃ = die fühlertypspezifischen Polynomkoeffizienten
a = Parallelverschiebungskorrektur
b = Steigungskorrektur
C = Korrekturfaktor.
Erfindungsgemäß werden die Fühlertemperaturen aus den
gemessenen zugehörigen Fühlerwiderständen mit dieser Formel
berechnet, da diese das reale Verhalten bzw. die reale
Kennlinie eines Widerstands-Temperaturfühlers sehr viel
besser annähert als wenn nur eine Steigungs- und eine
Parallelverschiebungskorrektur vorgenommen würde. Mit Hilfe
des ins Verfahren eingeführten Korrekturfaktors C sind auch
größere Krümmungsabweichungen kompensierbar.
Fig. 3 zeigt schließlich in schematischer Form eine
Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens. In einem Eichbad
1 von einstellbarer Temperatur befinden sich ein
Vorlauftemperaturfühler 2 und ein Rücklauftemperaturfühler 3
sowie ein Referenz-Temperaturfühler 4. Die vom Referenz-
Temperaturfühler erfaßte Eichtemperatur des Eichbades ist
von einem Prüfrechner 5 abfragbar. Ein Heizkostenverteiler 6
oder Wärmezähler ist so ausgebildet, daß die
Widerstandswerte des Vorlauftemperaturfühlers 2 und des
Rücklauftemperaturfühlers 3 durch Messung erfaßbar und über
eine Übertragungseinrichtung 7 an den Prüfrechner übergebbar
sind. Die Übertragungseinrichtung 7, beispielsweise ein
Kommunikationsbus, dient auch dazu, Parameter vom Prüfrechner
5 an den Heizkostenverteiler 6 zu übergeben. Die vom
Prüfrechner 5 übergebenen Parameter sind im
Heizkostenverteiler unverlierbar speicherbar, beispielsweise
in EEPROMs (electronically erasable programmable read-only
memories).
In bereits beschriebener Weise werden der
Vorlauftemperaturfühler 2 und der Rücklauftemperaturfühler 3
gemeinsam in ein Bad bekannter, niedriger Eichtemperatur TE1,
beispielsweise 15°C, gebracht. Der Heizkostenverteiler 6
ermittelt die analog/digital gewandelten Widerstands-
Meßwerte RE1 des Vorlauftemperaturfühlers 2 und des
Rücklauftemperaturfühler 3 und übergibt diese dem Prüfrechner
5. Dieser Vorgang wird in einem Bad hoher Eichtemperatur TE2,
beispielsweise 85°C, wiederholt. Die bei der Eichtemperatur
TE2 ermittelten Widerstands-Meßwerte RE2 werden ebenfalls dem
Prüfrechner 5 übergeben. Der Prüfrechner 5 ist durch
entsprechende Programmierung geeignet, für den
Vorlauftemperaturfühler 2 und für den
Rücklauftemperaturfühler 3 jeweils aus den Widerstands-
Meßwerten RE1, RE2 und den von ihm abgefragten
Eichtemperaturen TE1 und TE2 wie oben erläutert die
Parallelverschiebungskorrektur a, die Steigungskorrektur b
und den Korrekturfaktor C zu ermitteln und seine Resultate an
den Heizkostenverteiler 6 zu übermitteln.
Die Parallelverschiebungskorrektur a, die Steigungskorrektur
b und der Korrekturfaktor C werden allerdings vorzugsweise
nicht als solche an den Heizkostenverteiler 6 weitergegeben
und dort unverlierbar gespeichert, sondern als
ausmultiplizierte Polynomkoeffizienten:
aus
TB = a + b·(k₀ + k₁R + C·k₂R² + k₃R³)
ergibt sich:
Tb = k′₀ + k′₁R + k′₂R² + k′₃R³
mit
k′₀ = a + b·k₀
k′₁ = b·k₁
k′₂ = b·c·k₂
k′₃ = b·k₃.
k′₁ = b·k₁
k′₂ = b·c·k₂
k′₃ = b·k₃.
Die Koeffizienten k′₀, k′₁, k′₂, k′₃ werden im Heizkostenverteiler 6 in
EEPROMs unverlierbar gespeichert.
Claims (6)
1. Verfahren zur Anpassung einer fühlertypspezifischen
Kennlinienfunktion, welche eine theoretische
Fühlertemperatur als Funktion des Widerstandes
darstellt, an die reale Kennlinie eines Widerstands-
Temperaturfühlers, indem
- - bei einer ersten Eichtemperatur (TE1) ein erster Widerstandswert (RE1) und bei einer davon verschiedenen zweiten Eichtemperatur (TE2) ein zweiter Widerstandswert (RE2) des Widerstands-Temperaturfühlers gemessen wird,
- - der erste Widerstandswert (RE1) und der zweite Widerstandswert (RE2) in die Kennlinienfunktion eingesetzt und eine erste theoretische Fühlertemperatur (TB1) und eine zweite theoretische Fühlertemperatur (TB2) berechnet werden,
- - die Kennlinienfunktion mit einer linearen
Transformation verknüpft wird, welche die erste
theoretische Fühlertemperatur (TB1) auf die erste
Eichtemperatur (TE1) und die zweite theoretische
Fühlertemperatur (TB₂) auf die zweite Eichtemperatur (TE2)
abbildet,
dadurch gekennzeichnet, daß vorgängig zur Berechnung der theoretischen Fühlertemperaturen (TB1, TB2) die Kennlinienfunktion aufgrund der Eichtemperaturen (TE1, TE2) und der Widerstandswerte (RE1, RE2) im Sinne einer Annäherung der Krümmung der berechneten Kennlinie an diejenige der realen Kennlinie modifiziert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
von einer Kennlinienfunktion in Form eines Polynoms
mindestens zweiten Grades ausgegangen und die Anpassung
der Krümmung durch Multiplikation des quadratischen
Terms mit einem von den Eichtemperaturen (TE1, TE2) und
den Widerstandswerten (RE1, RE2) abhängigen
Korrekturfaktor (C) vorgenommen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
der Korrekturfaktor ein Produkt eines ersten
Korrekturfaktors (C₁), welcher vom gemessenen elektrischen Widerstand (RE1) bei der ersten
Eichtemperatur (TE1) abhängt und eines zweiten
Korrekturfaktors (C₂), welcher von einem
Temperaturkoeffizienten (TK) abhängt, ist, wobei für den
Temperaturkoeffizienten (TK) gilt:
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
der erste Korrekturfaktor (C₁)
polynomial vom gemessenen elektrischen Widerstand (RE1) bei der ersten Eichtemperatur (TE1) und
der zweite Korrekturfaktor (C₂) polynomial vom Temperaturkoeffizienten (TK) abhängt.
5. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem
der Ansprüche 1 bis 4, mit einem Heizkostenverteiler (6)
mit einem Vorlauftemperaturfühler (2) und einem
Rücklauftemperaturfühler (3), einem Eichbad (1) und
einem Referenz-Temperaturfühler (4) zur Messung der
Temperatur im Eichbad (1) sowie mit einem Prüfrechner
(5), der zur Abfrage der Eichtemperaturen (TE1, TE2) und
der Widerstandswerte (RE1, RE2) sowie zur Berechnung der
theoretischen Fühlertemperaturen (TB1, TB2) und der
Parameter der linearen Transformation, welche die
theoretischen Fühlertemperaturen (TB1, TB₂) auf die
Eichtemperaturen (TE1, TE2) abbildet, geeignet ist,
dadurch gekennzeichnet, daß der Prüfrechner (5) auch
zur Berechnung der Modifikation der Kennlinienfunktion
im Sinne einer Anpassung der Krümmung der berechneten
Kennlinie an die Krümmung der realen Kennlinie des
Vorlauftemperaturfühlers (2) und des
Rücklauftemperaturfühlers (3) geeignet ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß der Vorlauftemperaturfühler (2) und der
Rücklauftemperaturfühler (3) Nickel-Drahtwiderstände
sind.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
CH137393A CH685021A5 (de) | 1993-05-05 | 1993-05-05 | Verfahren zur Anpassung einer fühlertypspezifischen Kennlinienfunktion eines Widerstands-Temperaturfühlers sowie Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens. |
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DE4412973A1 DE4412973A1 (de) | 1994-11-17 |
DE4412973C2 true DE4412973C2 (de) | 1996-08-22 |
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DE19944412973 Expired - Fee Related DE4412973C2 (de) | 1993-05-05 | 1994-04-14 | Verfahren zur Anpassung einer fühlertypspezifischen Kennlinienfunktion eines Widerstands-Temperaturfühlers sowie Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens |
Country Status (2)
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DE (1) | DE4412973C2 (de) |
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- 1994-04-14 DE DE19944412973 patent/DE4412973C2/de not_active Expired - Fee Related
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Publication number | Publication date |
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CH685021A5 (de) | 1995-02-28 |
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