DE4411712A1 - Schutzeinrichtung gegen Wärmebelastung eines Elektrokleinmotors für hohe thermische Belastbarkeit - Google Patents
Schutzeinrichtung gegen Wärmebelastung eines Elektrokleinmotors für hohe thermische BelastbarkeitInfo
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- H01H81/02—Protective switches in which contacts are normally closed but are repeatedly opened and reclosed as long as a condition causing excess current persists, e.g. for current limiting electrothermally operated
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- Protection Of Generators And Motors (AREA)
- Thermally Actuated Switches (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft eine Schutzeinrichtung gegen Wärmeüberlastung eines
Elektro-Kleinmotors für hohe thermische Belastbarkeit, insbesondere ausgerüstet
mit einem Stator aus Dauermagnetwerkstoff und einem eine elektrisch gespeiste
Wicklung aufweisenden Rotor und eingesetzt als Kurzzeitläufer-Motor für Kraft
fahrzeug-Ausrüstungsteile, die einen in den Motorspeisekreis eingeschalteten
Unterbrecherkontakt aufweist, der durch ein Bimetallelement den Kontakt bei
bestimmter Erwärmung - vorzugsweise schlagartig, z. B. nach Art einer Schnapp
scheibe - öffnend betätigt ist, welches an einem ein- oder mehrteiligen Trag
teil gehalten ist, wobei der Unterbrecherkontakt, das Bimetallelement und das
Tragteil in elektrischer Reihenschaltung angeordnet sind sowie das Bimetall
element und das Tragteil hinsichtlich des jeweiligen elektrischen Widerstandes
und des jeweiligen Wärmespeichervermögens bestimmte Verhältnisse zueinander
aufweisen und räumlich in etwa breitflächig paralleler überlappender Zuordnung
zueinander angeordnet sind.
Elektrokleinmotoren der hier in Rede stehenden Art werden in großer Zahl für
die verschiedensten Zusatzfunktionen in Kraftfahrzeugen eingebaut, so z. B. für
das selbsttätige Anheben und Absenken von Fenstern, das Verstellen der Sitze,
für Schiebedachverstellung, Verdeckantriebe, Antriebsmotoren für pneumatische
und hydraulische Pumpen sowie Antennenantriebe. Diese als Gleichstrom-Dauer
magnet-Motoren ausgebildeten Antriebe arbeiten mit einer Nenn-Betriebsspannung
von 12 oder 24 Volt, ihnen ist normalerweise ein Getriebe mit einem hohen
Übersetzungsverhältnis nachgeschaltet. Obwohl sie zum Großteil nur für kurze
Zeitspannen eingeschaltet sind, müssen sie während dieser Kurzzeiten erhebliche
Leistungen erbringen. Da derartige Motoren in einer Normalbetriebsphase durch
Blockierung des angetriebenen Gegenstandes innerhalb der vorgeschriebenen Weg
strecke, durch zu häufiges Bedienen oder Falschbedienung der Einschalttaste
mechanische Überlastung bis zum Stillstand erlangen, besteht die Gefahr
einer Überhitzung des Motors, insbesondere dessen Rotorwicklung und dessen
Kommutatorbürsten oder deren Bürstenführungen.
Für diese und ähnliche Einsatzzwecke derartiger Kleinmotoren besteht darüber
hinaus die Forderung nach geringer Baugröße und kleinem Gewicht, weshalb die
angeforderte Leistung nur bei einer Betriebsbelastung erbracht werden kann,
die vorwiegend im Bereich zwischen P2 max. und der Kurzschluß- bzw. Still
standsbelastung liegt, was vor allem für sogenannte Kurzzeitläufer-Motoren
zutrifft. Weitere kritische Umstände für den Betrieb solcher Kleinmotoren in
Kraftfahrzeugen besteht darin, daß Außentemperatur und Batteriespannung
starken Abweichungen unterworfen sind. Anwendungstemperaturbereiche sind von
-40°C bis +80°C und betriebsspannungsbereiche liegen zwischen 9 und 15 Volt
bzw. zwischen 18 und 30 Volt. Zusätzlich müssen für den Blockierfall die Über
deckungsverhältnisse Kohlebürsten zu Kollektorlamellen berückksichtigt werden,
die z. B. bei einem typischen Fensterhebermotor mit 10nutigem Anker bei Über
deckungsverhältnissen von 2 Lamellen einen Gesamtwiderstand von 0,479 Ohm er
geben und bei 4 Lamellen Überdeckung einen Widerstandswert von 0,385 Ohm.
Daraus ergibt sich bereits bei einer konstanten Betriebsspannung von z. B. 13
Volt und einer Umgebungstemperatur von +25°C, daß entsprechend den bei der
Blockierung gegebenen Überdeckungsverhältnissen Anfangsblockierströme von
27,1 A bei 2 Lamellen und 33,7 A bei 4 Lamellen gegeben sind. Durch die
parziell überbrückten Wicklungsteile bei 4 Lamellen Überdeckung ergeben sich
auf Grund des niedrigeren Ankerwiderstandes und der geringeren im Stromkreis
liegenden Massen höhere Temperaturänderungs-Geschwindigkeiten und daraus
kürzere Zeitkonstanten.
Über den Verwendungstemperaturbereich von -40°C bis +80°C ergeben sich dann
bei Betriebsspannungen von 13 Volt und durch die unterschiedlichen Über
deckungsverhältnisse am Kollektor sowie die Widerstandsveränderungen über den
Temperaturgradienten der Kupferwicklung Blockierströme von 36,7 bis 45,6 A bei
einer Umgebungstemperatur von -40°C und von 27,1 bis 33,7 A bei einer
Umgebungstemperatur von +25°C und von 22,7 bis 28,5 A bei einer Umgebungs
temperatur von +80°C.
Für die Schutzeinrichtung ergeben sich dadurch im obigen Beispiel folgende
Forderungen für den Blockierfall:
Bei Umgebungstemperatur +25°C: Ein Anfangsblockierstrom bei 13 V von 27,1 bis 33,7 A in einer Zeit von größer 4 Sek/kleiner 10 Sek. abzuschalten. Einen Anfangsblockierstrom bei 9 V von 18,3-23,4 A in einer Zeit kleiner 30 Sek. abzuschalten, d. h. innerhalb der Zeitkonstante des Motors bezogen auf den Betriebsfall bevor die zulässigen Grenztemperaturen der Wicklung bzw. der Kohlebürsten erreicht werden.
Bei Umgebungstemperatur +25°C: Ein Anfangsblockierstrom bei 13 V von 27,1 bis 33,7 A in einer Zeit von größer 4 Sek/kleiner 10 Sek. abzuschalten. Einen Anfangsblockierstrom bei 9 V von 18,3-23,4 A in einer Zeit kleiner 30 Sek. abzuschalten, d. h. innerhalb der Zeitkonstante des Motors bezogen auf den Betriebsfall bevor die zulässigen Grenztemperaturen der Wicklung bzw. der Kohlebürsten erreicht werden.
Bei -40°C Umgebungstemperatur muß ein Anfangsblockierstrom bei 15 V von 42,3
bis 52,6 A in Zeiten kleiner 12 Sek. abgeschaltet werden.
Bei 9 Volt muß ein Anfangsblockierstrom von 25,4 bis 31,6 A in Zeiten kleiner
45 Sek. abgeschaltet werden.
Bei +80°C Umgebungstemperatur muß ein Anfangsblockierstrom bei 15 V von 26,4
bis 32,4 A in Zeiten größer 2 Sek. abgeschaltet werden, um noch ausreichend
lange Betriebszeit bei Schwergängigkeit der Fensterheber-Anlage zur Verfügung
stellen zu können.
Die Schutzeinrichtung muß also im gesamten Umgebungstemperaturbereich und
Betriebsspannungsbereich Ströme von 15,7 bis 52,6 A im Blockierfalle als
Schaltströme beherrschen und gleichzeitig ausreichend lange Betriebszeiten im
Schwerlastbetrieb nahe dem Kurzschlußmoment zur Verfügung stellen.
Vorstehende Umstände führen dazu, daß ein thermisch nicht geschützter Motor
dieser Art im Kurzschlußbetrieb nur etwa 20-30 Sek. betrieben kann, ohne
Schaden an der Wicklung oder sonstigen Bauteilen zu nehmen, da Wicklungs
temperaturen von z. B. größer 300°C oder Kohlebürsten-Temperaturen von größer
200°C zur Zerstörung führen. Mit herkömmlichen Schutzeinrichtungen nach dem
bekannten Prinzip von Thermoschaltern lassen sich die Kurzschluß-Betriebszeiten
vergrößern, jedoch kann der gesamte Betriebstemperaturbereich und der gesamte
Betriebsspannungsbereich nur unzureichend abgedeckt werden. Es müssen hier
Kompromisse eingegangen werden hinsichtlich der zulässigen Betriebszeit im
Schwerlastbetrieb bei +80°C oder bei der Absicherung des Blockierfalles bei
der tiefsten Umgebungstemperatur von -40°C und Unterspannungen von 9-11 V.
Es werden vorwiegend Kompromisse gewählt, die über eine höhere thermische
Empfindlichkeit und höhere Stromempfindlichkeit sehr kurze Betriebszeiten im
Schwerlastbetrieb bei den hohen Umgebungstemperaturen zulassen, um eine
Kurzschlußfestigkeit im tiefen Umgebungstemperaturbereich bei -40°C und Unter
spannung sicherzustellen. Die Motoren sind dann im Regelfall hinsichtlich
ihres nutzbaren Momentes bei Raumtemperatur und erhöhten Umgebungstemperaturen
eingeschränkt verwendbar (overprotected).
Bekannte Schutzeinrichtungen, die einer Überhitzung bei Fehlbetrieb oder bei
mechanisch behindertem Betrieb entgegenwirken, arbeiten mit temperatur- und
stromabhängigen Schaltgliedern, hier vor allem Bimetallelementen (hier auch
für Trimetalle etc. zu lesen), die auf Grund von in Parallelanordnung miteinan
der verbundener Metallschichten unterschiedlicher Wärmeausdehnungskoeffizienten
bei Erwärmung eine Formänderung annehmen, die im Rahmen dieser Schutzeinrich
tung zur Betätigung eines Unterbrecherkontaktes ausgenutzt werden. Solche
Bimetallelemente und deren Einsatzmöglichkeit im vorliegenden Falle sind
bekannt. Solche Bimetalle reagieren auf jedwede Erwärmung, auf die Umgebungs
temperatur (Außentemperatur) sowie auch auf die Eigenerwärmung auf Grund von
Stromdurchfluß (sogenannte Stromwärme I2 R). Sie reagieren ebenfalls auf
Umgebungstemperaturanstieg am Einbauort der Schutzeinrichtung durch Wärmeent
wicklung der überlasteten Bauteile, die über die Zeitkonstante des Motors als
Rückführwärme wirkt und die Haltezeiten verkürzt und die Pausezeiten ver
längert bis ein thermischer Gleichgewichtszustand erreicht wird. Wärmezufuhr
bzw. die Behinderung von Wärmeabfluß kann darüber hinaus durch wärmeleitend
angeschlossene und/oder in wärmestrahlender Zuordnung angeordnete Bauteile
erfolgen, die insoweit als Wärmespeicher dienen.
In einer ersten Vorstellung bekannter Art wird dem Bimetallelement durch
wärmeleitende Verbindung mit einer Bürste bzw. deren dann metallischem Köcher
Wärme zugeführt, deren Größenordnung der Betriebserwärmung der Ankerwicklung
des Motors entspricht und die somit bei hoher Wärmebelastung des Motors,
beispielsweise im Kurzschlußfall, dem Bimetallelement Wärme zuführt, wenn
dessen vorhergehend in der Einschaltphase, insbesondere in der Phase der ge
öffneten Kontakte nach gezieltem Einschalten des Motors, erzeugte Stromwärme
absinkt, so daß ein schnelles Zurückkehren des Bimetallelementes in die Ein
schaltstellung des Unterbrecherkontaktes und damit die erneute Strombe
aufschlagung des Motors verzögert wird. Als Beispiel hierfür wird auf die
DE-PS 28 11 503 verwiesen.
Weitere Vorstellungen schließen eine Wärmezufuhr von einem Wärmespeicher auf
das Bimetallelement nicht nur unter dem Gesichtspunkt der Wärmeleitung,
sondern auch unter demjenigen der Wärmestrahlung bis hin zur Wärmeströmung
ein. So arbeitet bspw. eine bekannte Schutzeinrichtung - EP 0 226 663 A1 - mit
Abstandselementen aus einem Material mit positivem Temperaturkoeffizienten
(PTC), die im vorgenannten Sinne auf ein Bimetallelement einwirken sollen, zu
dessen Breitfläche jedoch eher senkrecht verlaufen, so daß der Wärmestrahlungs
einfluß eher als gering anzusehen ist. Im Rahmen der EP 0 104 809 B1 ist bspw.
die Anordnung eines gewendelten Heizelementes bekannt geworden, das sich mehr
oder weniger parallel zu einem Bimetallelement erstreckt und das - auch wegen
der dortigen Erwähnung des Abstandseinflusses zwischen Heizelement und
Bimetallelement - eine Erwärmung des Bimetallelementes in erster Linie durch
Wärmestrahlung bewirken dürfte.
In der GB-PS 936801 ist erwähnt, daß ein zu einem Bimetallelement parallel
verlaufender elektrischer Anschluß gezielt widerstandsbehaftet und damit
wärmespeichernd ausgebildet ist und somit als Heizelement für das Bimetall
element dient. Dies soll über einen verlängerten Abschnitt geschehen, der
zumindest einen Teilbereich des Bimetallelementes übergreift und mit diesem in
innigem Kontakt steht. Daraus läßt sich eher die Vorstellung eines Wärmetrans
fers durch Wärmeleitung und weniger durch Wärmestrahlung entnehmen.
Zu den Bimetallelementen der hier in Rede stehenden Art wird auf die DE-OS
34 01 968 einschließlich der dort zum Stand der Technik gemachten Ausführungen
und zu den auch hier relevanten Einsatzzwecken verwiesen.
Schutzeinrichtung der in Rede stehenden Art nach dem Stand der Technik zeigen
die Tendenz, daß bei steigendem Schaltstrom die Ausschaltdauer (Pausezeit)
nach der ersten Abschaltung (wärmeüberlastbedingte Beendigung der durch
normales Einschalten begonnenen Einschalt- bzw. Haltezeit) in dem darauf
folgenden Schaltzyklus bei andauernder Überlastung kürzer wird. Erst bei
anhaltender Blockierung ergibt sich eine geringfügige Erhöhung der Pausezeiten,
so daß zunächst, durch die Wicklungserwärmung verursacht, ein ansteigendes
Verhältnis bei der Einschaltdauer (ED) erreicht wird. Die Einschalt- bzw.
Haltezeiten nehmen zu, die Pausenzeiten bleiben in den Folgeschaltzyklen
näherungsweise konstant und nehmen dann geringfügig zu, wenn eine Rückführung
im Regelkreis durch Anstieg der Umgebungstemperatur an der Schutzeinrichtung
erreicht wird. Damit wächst das Verhältnis von Einschaltdauer zu Ausschalt
dauer, so daß eine wachsende Erwärmung in der Wicklung bzw. in der Kohlebürste
auftritt. Ein lang anhaltender Störfall, besonders unter Berücksichtigung der
Extremsituationen, niedrigste Umgebungstemperatur von -40°C und geringste Be
triebsspannung von z. B. 9 V, schließt somit eine schädigende Überhitzungsgefahr
nicht aus, wobei nur zur Verdeutlichung darauf hingewiesen werden darf, daß
geräuscharm arbeitende und billig herzustellende Kohlebürstenführungen aus
Kunststoff, regelmäßig aus Polyamid, mit einer Wärmebelastbarkeit von ca.
200°C bestehen.
Durch Verwendung von Schutzeinrichtungen höherer Stromempfindlichkeiten kann
die Gefahr für die thermische Überlastung verringert werden, jedoch ergeben
sich dann Einschränkungen in der Nutzungsdauer der Motoren bei den höchsten
Verwendungstemperaturen von +80°C und kurzzeitigen Überlastungen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die mittels einer Schutzeinrichtung
der in Rede stehenden Art erreichbare Schutzwirkung durch Begrenzung der
Bürsten- und Wicklungstemperaturanstiege auch bei lang anhaltendem störungsbe
dingtem Überlastzustand des Motors zu verbessern und gleichzeitig die
Nutzungsdauer der Motoren im gesamten Verwendungstemperaturbereich und
Betriebsspannungsbereich für den nutzbaren kurzzeitigen Überlastzustand zu
verbessern.
Ausgehend von einer Schutzeinrichtung mit den eingangs genannten Merkmalen
wird diese Aufgabe erfindungsgemäß gelöst durch die Bemessung der Verhältnisse
der elektrischen Widerstandswerte und der Wärmespeichervermögen von Bimetall
element und zu diesem als großflächiger Wärmestrahler ausgebildeten und ange
ordneten Tragteil der Art, daß die auf eine erste durch normales Einschalten
des Motors und der ersten Wärmeüberlastungsabschaltung bestimmte Haltezeit bei
anhaltender Überlastung und konstantem Strom die folgenden Schaltzyklen eine
zunehmend kürzer werdende Einschaltdauer ergeben. Bei Blockierung des Motors
ergeben sich trotz des abfallenden Blockierstromes nahezu konstante Einschalt
dauern bis die Rückführung durch Umgebungstemperaturanstieg am Einbauort der
Schutzeinrichtung wirksam wird und ein thermischer Gleichgewichtszustand bei
einer geringen Einschaltdauer (ED) erreicht wird.
Erfindungsgemäß sind die Verhältnisse der Wärmespeicherfähigkeit - die hier
vorgesehenen Widerstandsmaterialien liegen im Bereich der spezifischen Wärme
kapazität von 0,095 kcal/kg grd. und 0,114 kcal/kg grd. und bei Wichten von
8.600 kp/m³ bis 7.900 kp/m³, so daß die Massen zumindest annähernd im Verhält
nis zu ihrer Wärmespeicherfähigkeit vergleichbar sind. Die Wahl des Verhält
nisses des elektrischen Widerstandes und der Masse von Tragteil als Wärme
speicher zu elektrischem Widerstand und Masse des Bimetalls sind entscheidend
dafür, daß man in dem auf die erste Haltezeit (erstes Einschaltintervall)
folgenden Schaltzyklen bei anhaltender Überlast zunehmend kürzer werdende Ein
schaltdauern bis zum Erreichen des thermischen Gleichgewichtes erhält und das
Verhältnis von Einschaltdauer zu Ausschaltdauer zunimmt. Dieses Verhalten
führt insbesondere dazu, daß sich ein eingeschwungener Gleichgewichtszustand
ohne Überschwingen der Bürsten und der Wicklungstemperaturen erreichen läßt
und zwar vorzugsweise derart, daß nach der ersten, möglichst langen Haltezeit,
die folgende Pausenzeit kleiner bis gleich 15 Sek. beträgt und die zweite
Haltezeit nicht kleiner 0,7 Sek. liegt. Die Begrenzung der Ausschaltdauer in
diesem Umfange empfiehlt sich, weil der Benutzer des Motors bzw. des damit an
getriebenen Gegenstandes ansonsten zur Annahme eines echten Fehlers neigt.
Die Schalttemperaturdifferenz (Delta K) zwischen effektiv erreichter End
temperatur des Bimetallschaltgliedes und der festliegenden Rückschalt
temperatur des Schaltgliedes vergrößert sich gezielt mit zunehmender Strombe
lastung durch die überlagerte Hysterese der thermischen Rückführung. Durch den
gezielt bemessenen Wärmespeicher bzw. die vorerwähnten Verhältnisse von
Wärmespeichervermögen und elektrischem Widerstand des Tragteiles als Wärme
speicher einerseits und des Bimetallelementes erreicht man, daß mit ein und
derselben Schutzeinrichtung eine große Bandbreite unterschiedlicher Empfind
lichkeiten abgedeckt werden kann. Die erzielbaren Strom-/Zeit-Auslösekennlinien
sind sehr steil und ergeben lange erste Haltezeiten bei hohem
Strom und hoher Umgebungstemperatur sowie hohe Stromempfindlich
keiten im Haltezeit-Bereich von 30 Sek., der für Kurzzeitmotoren
mit großen Temperatur-Änderungsgeschwindigkeiten und damit gerin
gen Zeitkonstanten sehr wichtig ist (z. B. bei Umgebungstemperatur
-40°C und der unteren Grenzspannung von 9 V).
Eine derartige Schutzeinrichtung erfindungsgemäßer Art zeichnet sich insbe
sondere dadurch aus, daß das Tragteil als flächiger Wärmestrahler im Wesent
lichen flächenparallel und teilflächendeckend gering beabstandet zu wenigstens
einer der beiden Breitflächen des Bimetallelements verlaufend angeordnet ist,
daß das Verhältnis der Wärmespeichervermögen (Massen) von Tragteil zu
Bimetallelement größer/gleich 1,5 : 1 bis 3,5 : 1 ist und daß das Verhältnis
der elektrischen Widerstände von Tragteil zu Bimetallelement größer/gleich 4 : 1
bis 8 : 1 ist.
In weiterhin bevorzugter Ausführung bzw. Vorgehensweise wird das Tragteil als
Wärmespeicher an die vorerwähnten Verhältnisse angepaßt ausgestaltet, und zwar
durch gezielte Formgebung bestimmter Bereiche definierte Zonen zur Bestimmung
des elektrischen Widerstandes und des Wärmeleitvermögens. Zu diesem Zwecke
kann insbesondere eine Zonenausformung durch eine oder mehrere Aussparungen in
den Tragteil ausgebildet sein.
Das Tragteil kann ein- oder mehrteilig ausgebildet und sich benachbart an nur
einer der Breitflächen des Bimetallelementes erstrecken, es kann aber auch
zwischen entsprechenden Teilabschnitten das Bimetallelement beidseitig der
Breitflächen zwischen sich aufnehmen.
In praktisch bevorzugter Ausführung ist das Bimetallelement als breitflächiges
Schnappscheibenelement mit einer nach innen abragenden Wurzel zur Festlegung
an einem aus der Ebene des Tragteiles ausgekröpften Befestigungsende versehen
und mit einer von den von einer Anschlußfahne getragenen festen Kontaktteil
nach außen abragenden Zunge ausgebildet, die den durch die wärmeabhängige
Schnappbewegung des Bimetallelementes bewegten Kontaktteil trägt. Dabei weist
das Tragteil einen die Wurzel und anschließende Bereiche des Bimetallelementes
großflächig überdeckenden Steg und an dessen Endbereichen zwei gleichgerichtet
abstrebende Schenkel auf, deren einer kürzer ausgebildet in das zum anderen
Schenkelende hin gerichtet abgekröpft anschließende Befestigungsende mündet,
während der andere Schenkel länger ausgebildet in eine Anschlußfahne übergeht.
Die Schutzeinrichtung kann ein das Bimetallelement und das Tragteil einhüllen
des Gehäuse aufweisen, das mittels eines die Einzelteile und Anschlüsse
haltenden Sockels verschließbar ist.
Die Erfindung wird an Hand des in der Zeichnung wiedergegebenen Ausführungsbei
spieles nachstehend näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 eine schematische Seitenansicht;
Fig. 2 eine schematische Stirnansicht, von der den Anschlußfahnen ab
gewandten Seite her und
Fig. 3 eine Draufsicht etwa senkrecht zur flächigen Erstreckung von
Bimetallelement und Tragteil.
Die insgesamt mit 1 in den drei Darstellungen gezeigte beispielhafte Schutz
einrichtung weist einen Sockel 2 auf, welcher sämtliche Bauteile der Schutzein
richtung haltert und dem Aufstecken eines nicht gezeigten Gehäuses dient, das
im aufgesteckten Zustand die Bauteile mit Ausnahme der aus dem Sockel aus
tretenden Anschlußfahnen 4 und 5 einschließt.
Ein flächiges Tragteil 3 durchläuft den Sockel 2 und mündet nach außen in die
Anschlußfahne 4, und eine weitere Anschlußfahne 5 durchläuft den Sockel 2 und
trägt an einem zur anderen Fahne 4 hin abgewinkelten Endabschnitt den festen
Kontaktteil 7 eines insgesamt mit 6 bezeichneten Unterbrecherkontaktes.
Ein beweglicher Kontaktteil 8 ist an einer nach außen auf den festen Kontakt
teil 7 zu gerichteten Zunge 9 eines als Schnappscheibe ausgebildeten Bimetall
elementes 10 befestigt, das seinerseits über einen ins Innere des Ringes
ragenden Wurzelbereich 11 mit einem auf die Ringebene zu abgekröpften Befesti
gungsende 12 des Tragteils 3 an diesem festgelegt ist, bspw. durch eine Punkt
verschweißung oder dgl. dauerhafte Befestigung.
Das Tragteil 3 ist in seinem der Anschlußfahne 4 abgewandten Bereich mit einem
Steg 15 versehen, der quer zur Längsrichtung der Anschlußfahnen 4 und 5 über
die Breite des flächigen Bimetallelementes 10 dessen Breitfläche teilweise
abdeckend geführt ist und an dessen beiden Enden rechtwinklig Schenkel
abstehen, deren einer 13 auf die Anschlußfahne 5 zu gerichtet und dann
rechtwinklig abgeknickt in das abgekröpfte Befestigungsende 12 mündet,
während der andere Schenkel 14 geradlinig in die Anschlußfahne 4 übergeht. Der
hier besonders interessierende Bereich des flächigen Tragteils 3, der
verhältnismäßig eng benachbart dem Bimetallelement 10 zugeordnet und dieses
teilflächig breitseitig überdeckend angeordnet ist, trägt in der Zeichnung
hervorhebend eine Schraffur. Das Tragteil 3 bildet einen Wärmespeicher,
zwischen dem und dem Bimetallelement ein Wärmeübergang vor allem durch
Wärmestrahlung stattfindet.
Das Bimetallelement 10 ist hinsichtlich seiner Masse und seines elektrischen
Widerstandes wesentlich weiter vorgegeben als das Tragteil, so daß dieses als
Wärmespeicher hinsichtlich seines Wärmespeichervermögens bzw. seiner Masse und
seines elektrischen Widerstandes an das Bimetallelement angepaßt werden kann,
und zwar in einem Verhältnis von 1,5 : 1 bis 3,5 : 1 hinsichtlich Masse Trag
teil als Wärmespeicher zu Masse Bimetallelement und im Verhältnis von 4 : 1
bis 8 : 1 hinsichtlich des elektrischen Widerstandes Tragteil zu elektrischem
Widerstand Bimetallelement. Eine entsprechende Anpassungsmöglichkeit läßt sich
durch Ausnehmungen und Aussparungen, wie im Steg 15 des Tragteils 3 bei 16
gezeigt, vornehmen. Die durch diese Ausnehmung 16 im Steg 15 gebildeten
stabförmigen Zonen 17 und 18 bestimmen neben dem elektrischen Widerstand auch
das Wärmeleitvermögen, so daß der Wärmeabfluß aus dem Tragteil 3 über das
abgekröpfte Befestigungsende 12 in den Wurzelbereich 11 des Bimetallelementes
10 oder umgekehrt gerichtet ebenfalls beeinflußbar ist.
Zwischen den Anschlußfahnen 4 und 5, die in den Speisekreis der nicht darge
stellten Motorwicklung eingeschaltet sind, liegen der Unterbrecherkontakt 6,
das Bimetallelement 10 und das Tragteil 13 in einer elektrischen Reihenschal
tung, so daß im Falle der Motorspeisung der Speisestrom die vorgenannten Teile
der Schutzeinrichtung durchfließt, wobei die im vorstehenden Verhältnis
gezielt elektrisch widerstandbehafteten Bauteile Bimetallelement 10 und
Tragteil 3 sich erwärmen und wiederum im vorstehenden Verhältnis Wärme
speichern. Bei Überlastung des Motors öffnet das Bimetallelement 10 durch
seine wärmeabhängige Verformung den Unterbrecherkontakt 6 und unterbricht
damit den Stromfluß durch die Motorwicklung und die Schutzeinrichtung. Die
Wärmebeaufschlagung des Bimetallelementes wird durch die getroffene Wärme
speicherung derart beeinflußt, daß bei vorausgegangener hoher Überlastung
z. B. bei hoher Betriebsspannung und daraus resultierendem hohem Strom die
nachfolgende erste Pausenzeit verlängert wird und daß die nachfolgenden Halte
zeiten kürzer werden und die folgenden Pausezeiten trotz des abfallenden
Stromes durch die Wicklungserwärmung etwa gleich bleiben, so daß die Einschalt
dauer (ED) kürzer wird, ohne daß zunächst eine Rückführung von Motorwärme
durch die Ankererwärmung benötigt wird. Mit zunehmender Motorerwärmung bei
anhaltender Überlastung werden die Einschaltzeiten zunehmend kürzer und die
Pausenzeiten länger bis ein thermischer Gleichgewichtszustand erreicht ist.
Dieser Gleichgewichtszustand wird bei einer extrem niedrigen Einschaltdauer
von typisch unter 5% erreicht, so daß die resultierenden Wicklungstemperaturen
und Kohlebürstentemperaturen sehr niedrige Werte, z. B. typisch 150-180°C
Wicklungstemperatur und 135-170°C Kohletemperatur, erreichen.
Claims (10)
1. Schutzeinrichtung (1) gegen Wärmeüberlastung eines Elektro-
Kleinmotors für hohe thermische Belastbarkeit, insbesondere ausgerü
stet mit einem Stator aus Dauermagnetwerkstoff und einem eine elek
trisch gespeiste Wicklung aufweisenden Rotor und eingesetzt als Kurz
zeitläufer-Motoren für Kraftfahrzeug-Ausrüstungsteile, die einen in den
Motorspeisekreis eingeschalteten Unterbrecherkontakt (6) aufweist,
der durch ein Bimetallelement (10) den Kontakt bei bestimmter Erwär
mung - vorzugsweise schlagartig, z. B. nach Art eines Schnappringes -
öffnend betätigt ist, welches an einem ein- oder mehrteiligen Tragteil
(3) gehalten ist, wobei der Unterbrecherkontakt (6), das Bimetall
element (10) und das Tragteil (3) in elektrischer Reihenschaltung angeord
net sind sowie das Bimetallelement (10) und das Tragteil (3) hinsicht
lich des jeweiligen elektrischen Widerstandes und des jeweiligen Wärme
speichervermögens bestimmte Verhältnisse zueinander aufweisen
und räumlich in etwa breitflächig paralleler überlappender Zuordnung
zueinander angeordnet sind,
gekennzeichnet durch
die Bemessung der Verhältnisse der elektrischen Widerstandswerte und
der Wärmespeichervermögen von Bimetallelement (10) und zu diesem
als großflächiger Wärmestrahler ausgebildeten und angeordneten Trag
teil (3) derart, daß die auf eine erste durch normales Einschalten des
Motors und der ersten Wärmeüberlastungsabschaltung bestimmte Halte
zeit bei anhaltender Überlastung und konstantem Strom die folgenden
Schaltzyklen eine zunehmend kürzer werdende Einschaltdauer ergeben
und ein zunehmendes Verhältnis von Ausschaltdauer zu Einschaltdauer
aufweisen.
2. Schutzeinrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß bei anhaltender Überlastung des Motors die an die Haltezeit an
schließende Schaltzyklenfolge einen eingeschwungenen End
erwärmungszustand ohne Überschwingen der Bürsten- und Wicklungs
temperatur erreicht.
3. Schutzeinrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß im eingeschwungenen Zustand die Einschaltdauer nicht kleiner als
0,7 Sek. und die Ausschaltdauer kleiner bis gleich 15 Sek. beträgt.
4. Schutzeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Tragteil (3) als flächiger Wärmestrahler im wesentlichen flä chenparallel und teilflächendeckend gering beabstandet zu wenigstens einer der beiden Breitflächen des Bimetallelementes (10) verlaufend an geordnet ist,
daß das Verhältnis der Wärmespeichervermögen (Massen) von Tragteil (3) zu Bimetallelement (10) größer/gleich 1,5 : 1 bis 3,5 : 1 ist und
daß das Verhältnis der elektrischen Widerstände von Tragteil (3) zu Bimetallelement (10) größer/gleich 4 : 1 bis 8 : 1 ist.
daß das Tragteil (3) als flächiger Wärmestrahler im wesentlichen flä chenparallel und teilflächendeckend gering beabstandet zu wenigstens einer der beiden Breitflächen des Bimetallelementes (10) verlaufend an geordnet ist,
daß das Verhältnis der Wärmespeichervermögen (Massen) von Tragteil (3) zu Bimetallelement (10) größer/gleich 1,5 : 1 bis 3,5 : 1 ist und
daß das Verhältnis der elektrischen Widerstände von Tragteil (3) zu Bimetallelement (10) größer/gleich 4 : 1 bis 8 : 1 ist.
5. Schutzeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Tragteil (3) durch gezielte Formgebung bestimmter Bereiche
definierte Zonen (17, 18) zur Bestimmung des elektrischen Widerstan
des und des Wärmeleitvermögens des Tragteils (3) aufweist.
6. Schutzeinrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Zonenausformung durch eine oder mehrere Aussparungen (16)
gebildet ist.
7. Schutzeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Bimetallelement (10) als breitflächiges Schnappringelement mit
einer nach innen abragenden Wurzel (11) zur Festlegung an einem aus
der Ebene des Tragteils (3) ausgekröpften Befestigungsende (12) und
mit einer von den von einer Anschlußfahne (5) getragenen festen Kon
taktteil (7) nach außen abragenden Zunge (9) ausgebildet ist, die den
durch die wärmeabhängige Schnappbewegung des Bimetallelementes
(10) bewegten Kontaktteil (8) trägt.
8. Schutzeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Tragteil (3) einen die Wurzel (11) und anschließende Bereiche
des Bimetallelementes (10) großflächig überdeckenden Steg (15) und
an dessen Endbereichen zwei gleichgerichtet abstrebende Schenkel
(13, 14) aufweist, deren einer (13) kürzer ausgebildet in das zum an
deren Schenkelende (14) hin gerichtet abgekröpft anschließende Befe
stigungsende (12) mündet, während der andere Schenkel (14) länger
ausgebildet in eine Anschlußfahne (4) übergeht.
9. Schutzeinrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß in den Steg (15) des Tragteils (3) eine Aussparung (16) einge
bracht ist.
10. Schutzeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Anschlußfahnen (4, 5) in einem Sockel (2) gehalten sind, auf
den ein das Bimetallelement (10) und das Tragteil (3) umgreifendes Ge
häuse aufsetzbar ist.
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