DE4410882A1 - Verfahren zur permanenten Expression von Glutamatrezeptoren - Google Patents
Verfahren zur permanenten Expression von GlutamatrezeptorenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft die permanente ektopische Expression von
Glutamatrezeptoren in eukaryontischen Zellen: die Herstellung ge
eigneter rekombinanter Zellinien mit den o.g. Eigenschaften sowie
deren Verwendung.
Glutamat, der wichtigste exzitatorische Neurotransmitter im zen
tralen Nervensystem (Trends in Pharmacological Sciences 11, 1990,
126-132; Pharmacological Reviews 40, 1989, 143-210; Trends in
Pharmacological Sciences 13, 1992, 291-296), ist in zahlreiche
pathophysiologische Vorgänge wie z. B. Epilepsie, Schizophrenie,
Ischämie involviert.
Rezeptoren für Glutamat sind deshalb potentielle Angriffsorte für
Pharmaka zur Behandlung dieser Erkrankungen.
Bei den Glutamatrezeptoren unterscheidet man zwischen ionotropen
(NMDA, AMPA, Kainat) und metabotropen Rezeptoren.
Die Erfindung bezieht sich jedoch nur auf die Klasse der ionotro
pen Glutamatrezeptoren.
Bislang sind einige Untereinheiten von AMPA-, Kainat-, NMDA- so
wie von metabotropen Rezeptoren in ihrer Primärstruktur aufge
klärt (Nature 342, 1989, 643; Science 249, 1990, 556; Neuron 8,
1992, 169).
In der Literatur wurden bisher vier AMPA-Glutamatrezeptor-Unter
einheiten der Ratte beschrieben, GluR-A, GluR-B, GluR-C und GluR-
D, die jeweils in zwei Splicing-Varianten, "flip" und "flop",
vorkommen (Science 249, 1990, 1580).
Für GluR-B von Maus und Ratte ist zusätzlich "RNA editing" ge
zeigt worden, das die sog. Q/R-Stelle der zweiten Transmembrando
mäne betrifft. Diese beiden GluR-B Varianten unterscheiden sich
erheblich in ihren elektrophysiologischen Eigenschaften (Cell 67,
1991, 11-19; Neuron 8, 1992, 189-198). Die humanen cDNA′s für
GluR-Aflip und GluR-Aflop sind ebenfalls publiziert (PNAS USA 88,
1991, 7557-7561; PNAS USA 89, 1992, 1443-1447).
AMPA-Rezeptoruntereinheiten können sowohl homo- als auch hetero
mere Kanäle bilden.
NMDA-Rezeptoren können heteromere Strukturen bilden, die aus
einer NR1-Untereinheit (Nature 354, 3 (1991)) und einer von vier
NR2-Untereinheiten (2A, 2B, 2C, 2D) (Science 256, 1217 (1992);
Nature 358, 36 (1992); Nature 357, 70 (1992); FEBS Lett. 313, 34
(1992); J. Biol. Chem. 268, 2836 (1993)) bestehen.
NMDA-Kanäle zeigen eine langsamere Kinetik als AMPA-Kanäle, wei
sen jedoch eine hohe Ca2+-Permeabilität auf, besitzen einen span
nungsabhängigen Mg2+-Block und benötigen Glycin als Coagonisten.
Funktionelle Kainat-Rezeptoren können aus den Untereinheiten
GluR5, GluR6, GluR7 (Neuron 5, 583 (1990); Nature 351, 745
(1991); EMBO J. 11, 1651 (1992); Neuron 8, 257 (1992); FEBS Lett.
307, 139 (1992)) sowie KA1 und KA2 (Nature 351, 742 (1991);
Neuron 8, 267 und 775 (1992)) bestehen. Charakteristisch für
diese Kanäle ist eine sehr rasche Kinetik und die Aktivierung
sehr rasch desensitisierender Ströme durch AMPA und Kainat.
Bislang wurde nur die transiente ektopische Expression von
Glutamatrezeptoren bzw. Untereinheiten in eukaryontischen Zellen
beschrieben (Science 246, 1990, 556-560).
Solche transient exprimierenden Zellen sind jedoch als Testzellen
zur Identifizierung von Glutamatrezeptorantagonisten wenig ge
eignet, da sie nicht vollkommen reproduzierbar herstellbar sind
und infolgedessen die daran gewonnenen Ergebnisse nicht oder nur
sehr schwierig vergleichbar sind.
Die permanente ektopische Expression von Glutamatrezeptoren ge
lang bisher nicht. Die im Kulturmedium der Zelle als Nährstoff
vorhandene essentielle Aminosäure Glutamat führt zu einer perma
nenten Stimulierung der Glutamatrezeptoren, wodurch infolge des
daraus resultierenden Ioneneinstroms rasch der Zelltod eintreten
kann. Dies gilt insbesondere für Ionenkanäle, die einen hohen
Ionenfluß erlauben oder Kanäle, die Ca2+-permeabel sind (z. B.
NMDA-Kanäle oder Ca2+-permeable AMPA-Kanäle).
Es bestand daher die Aufgabe, ein Verfahren zur Herstellung von
eukaryontischen permanent ektopisch Glutamatrezeptoren expri
mierenden Zellinien bereitzustellen.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von
eukaryontischen permanent ektopisch Glutamatrezeptoren exprimie
renden Zellinien durch Transformation von Zellen mit einer für
Glutamatrezeptoren kodierenden Nukleinsäure, dadurch gekennzeich
net, daß bei der Etablierung der Zellinien mindestens eine der
folgenden Kulturbedingungen eingehalten wird:
- a) Züchten der transformierten Zellen in einem Kulturmedium, das eine Glutamatvorstufe enthält,
- b) Züchtung der transformierten Zellen in Gegenwart eines Gluta matrezeptor-Antagonisten,
- c) Züchtung der transformierten Zellen in einer ersten Phase unter Bedingungen, bei denen die Glutamatrezeptorexpression reprimiert ist, und in einer zweiten Phase unter Bedingungen, bei denen die Repression wieder aufgehoben wird.
Als Zellen, die sich für das erfindungsgemäße Verfahren eignen,
können generell eukaryontische Zellen verwendet werden. Es können
beispielsweise Zellen von niederen Eukaryonten wie Hefen und
Pilze, oder Insektenzellen verwendet werden.
Bevorzugt werden Zellen von Säugern eingesetzt, beispielsweise
HEK 293, BHK, COS 7.
Diese Zellen werden mit einer oder mehreren Nukleinsäuren trans
formiert, die für einen Glutamatrezeptor kodieren.
Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich sowohl für die perma
nente Expression von einzelnen Glutamatrezeptoruntereinheiten als
auch von Kombinationen mehrerer Untereinheiten. Es kann sich da
bei um natürlicherweise vorkommende Kombinationen von Unterein
heiten als auch um neue, nicht so in der Natur vorkommende Kom
binationen von Untereinheiten handeln. Auch ist es möglich, Un
tereinheiten verschiedener Spezies neu zu kombinieren. Ebenso
möglich ist die Kombination von Glutamatrezeptoruntereinheiten
aus verschiedenen Subklassen (beispielsweise aus AMPA, Kainat,
NMDA).
Bevorzugt werden die einzelnen Untereinheiten oder Kombinationen
von einzelnen Untereinheiten der humanen Glutamatrezeptoren ein
gesetzt.
Die zur Transformation verwendeten Nukleinsäuren werden in der
Regel verknüpft mit einem Expressionsvektor eingesetzt. Die Wahl
eines geeigneten Expressionsvektors richtet sich unter anderem
nach der zu transformierenden Zelle. So sollte sichergestellt
sein, daß die Regulationssignale des Expressionsvektors auch von
der Zelle erkannt werden.
Für die Expression in eukaryontischen Zellen können eine Vielzahl
von Vektoren verwendet werden, wobei Vektoren mit Cytomegalovi
rus-Promotoren besonders gute Expression zeigen.
Die Expressionskonstrukte können über verschiedene Methoden, bei
spielsweise Elektroporation, Calcium-Phosphat Präzipitation oder
Liposomen-vermittelt in die Zellen eingebracht werden.
Eukaryontische Expressionssysteme besitzen den Vorteil, die ent
sprechenden Expressionsprodukte effektiv und meist in nativer
Form zu exprimieren und auch posttranslational zu modifizieren.
Zur Etablierung der erfindungsgemäßen Zellinien muß mindestens
eine der oben unter a) b) und c) beschriebenen Kulturbedingungen
erfüllt sein.
Es können jedoch auch mehrere dieser Kulturbedingungen gleichzei
tig oder auch zeitlich abgestuft eingehalten werden.
Bei der Etablierung von Zellinien unter Kulturbedingungen gemäß
a) wird zur Zellzüchtung ein Kulturmedium verwendet, das keine
Glutaminsäure oder deren Salze (Glutamate) enthält. Das Kultur
medium enthält einen oder mehrere Glutamatvorstufen, die in den
Zellen zu Glutamat umgesetzt werden.
Geeignete Glutamatvorstufen sind Verbindungen, die als solche von
der Zelle aufgenommen werden und aus denen intrazellulär Glutamin
freigesetzt wird, das anschließend durch Stoffwechselreaktionen
in Glutamat überführt wird.
Solche Verbindungen sind beispielsweise Glutamin enthaltende
Oligopeptide oder Oligopeptidderivate wie die entsprechenden
Ester oder Amide. Besonders geeignet sind Dipeptide aus einer
apolaren Aminosäure und Glutamin.
Solche Medien, die Glutamatvorstufen enthalten, sind auch kommer
ziell erhältlich, z. B. das Glutamax-Medium der Firma Gibco BRL,
das als Glutamatvorstufe das Dipeptid L-Alanyl-L-Glutamin ent
hält.
Soweit keine bereits vorgemischten kommerziellen Kulturmedien mit
Glutamatvorläufern eingesetzt werden, werden die Glutamatvorläu
fer in der Regel in einer Endkonzentration im µM-Bereich, bevor
zugt von 1-100 µM dem Kulturmedium zugesetzt.
Eine weitere mögliche Kulturbedingung für das erfindungsgemäße
Verfahren ist die unter b) genannte Züchtung der transformierten
Zellen in Gegenwart eines Glutamatrezeptorantagonisten.
Diese Verbindungen verhindern die Dauerstimulierung der permanent
exprimierten Glutamatrezeptoren. Dadurch wird es möglich, den an
sonsten bei Dauerstimulation auftretenden Zelltod zu verhindern.
Geeignete Glutamatrezeptorantagonisten sind beispielsweise NBQX
oder CNQX. Die Endkonzentrationen dieser Verbindungen im Kultur
medium liegen in der Regel im µM-Bereich.
Eine weitere mögliche Kulturbedingung ist die unter c) genannte
temporäre Repression der Glutamatrezeptorexpression. Dazu wird
ein induzierbares Expressionssystem benutzt, das je nach Kultur
bedingungen an- bzw. abgeschaltet ist. In einer ersten Phase der
Etablierung und Züchtung von Zellinien werden Kulturbedingungen
gewählt, bei denen die Glutamatrezeptorexpression reprimiert ist.
In einer zweiten Phase wird dann die Repression aufgehoben, wo
durch eine Rezeptorexpression bewirkt wird.
Bevorzugte induzierbare Expressionssysteme sind solche, die mit
tels des Tetrazyklinoperons gesteuert werden.
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung sind die Zellinien, die
permanent ektopisch Glutamatrezeptoren exprimieren und die sich
mit dem oben beschriebenen Verfahren herstellen lassen.
Solche Zellinien eignen sich besonders zur Identifizierung funk
tioneller Liganden von Glutamatrezeptoren.
Rezeptor exprimierende Zellinien sind ein wichtiges Instrument im
Screening nach spezifischen Rezeptorliganden. Hierfür können bei
spielsweise Membranen der Zellinien in Rezeptorbindungstests ein
gesetzt werden.
Informationen über die Wirkungsweise (Agonismus/Antagonismus) von
Rezeptorliganden erhält man durch Einbringen von Reportersystemen
in erfindungsgemäße Zellinien. Geeignete Reportersysteme sind
solche, bei denen ein Promotor, der durch Verbindungen des Si
gnaltransduktionsweges (second messenger) reguliert wird, mit
einem Gen für ein leicht nachzuweisendes Produkt wie Luciferase
funktionell verbunden ist. Solche Reportersysteme sind beispiels
weise aus Science 252, 1424 (1991); Proc. Natl. Acad. Sci. USA
88, 5061 (1991) oder J. Rec. Res. 13, 79 (1993) bekannt. Ein ge
eigneter Promotor, der beispielsweise durch die intrazelluläre
Ca2+-Konzentration reguliert wird, ist der des fos-Gens. Der Me
tallothionein-Promotor, der u. a. durch Zn2+ stimuliert werden
kann, kommt ebenfalls in Betracht.
Die durch die Bindung eines Liganden an einen Rezeptor bewirkte
Veränderung der intrazellulären Ionenkonzentration kann über
Fluoreszenzfarbstoffe (beispielsweise FURA 2AM, Natrium-Grün,
Calcium-Grün, Aequorin (Analyt. Biochem. 209, 343 (1993)) oder
über chemische Nachweisreaktionen (wie Fällung von Ionen (Neuron
7, 509 (1991)) erfaßt werden.
Der Stromfluß durch die Zellmembran in Abhängigkeit von der Li
gandenbindung kann ebenfalls gemessen werden.
Die exprimierten Rezeptorproteine können nach entsprechender Rei
nigung auch als Antigene zur Generierung polyklonaler oder mono
klonaler Antikörper dienen, die für diagnostische Zwecke oder als
Hilfsmittel für rationales Drug Design Verwendung finden. Das
reine Polypeptid kann auch, nach Kristallisation und Röntgen
strukturanalyse oder anderen physikalischen Verfahren wie NMR
oder Raster-Tunnelmikroskopie, zur Aufklärung der räumlichen
Struktur des Rezeptors und der Liganden-Bindungsstelle benutzt
werden. Die erfindungsgemäßen Zellinien können auch in Empfänger
systeme wie transgene Tiere oder Wirtsorganismen implantiert wer
den, um die Signaltransduktion zu beeinflussen oder die Liganden
konzentration zu analysieren.
Die Erfindung wird durch die folgenden Beispiele weiter veran
schaulicht.
Stabile Expression der Glutamatrezeptor-Untereinheiten in HEK 293
Zellen (ATCC), mit Adenovirus Typ 5 transformierte humane embryo
nale Nierenzellen, wurden in RPMI 1640 Glutamax Medium I (Gibco
BRL) mit 10% dialysiertem FCS (Gibco BRL) unter 5% CO₂ kultiviert.
Die entsprechenden Glutamatrezeptor-cDNA-Moleküle (WO 93/23536;
Science 249, 556-560, 1990; J. Biol. Chem. 268, 3728-3733, 1993;
WO 91/06648) wurden in den eukaryontischen Expressionsvektor
pcDNA3 (Fa. Invitrogen) kloniert. Diese Expressionskonstrukte
wurden nach folgendem Protokoll durch Elektroporation einzeln
oder in Kombination in HEK 293 Zellen eingebracht: Für die
Elektroporation wurden 10⁷ Zellen in 0.8 ml PBS mit 20 µg des Ex
pressionskonstruktes mit einem Elektroporator (BTX, electro cell
manipulator 600, 3 mF, 130 V, 72 Ohm) transfiziert.
Die Zellen wurden 24-36 h in Kulturmedium inkubiert und an
schließend in Selektionsmedium (Kulturmedium mit 600-800 µg/ml
G418-Sulfat, Geneticin bzw. 50 µg/ml Hygromycin) überführt.
Stabile Geneticin- bzw. Hygromycin-resistente Zellklone wurden
nach 10-12 Tagen über Einzelzellablage isoliert, expandiert und
mittels Membranbindungsassay analysiert.
Die Kultivierung der rekombinanten Zellinien erfolgte wie in Bei
spiel 1 beschrieben.
Membranpräparation: Zellen wurden in 2-3 ml 5 mM Tris
pH 7,4/10 cm Schale abgeschabt und abzentrifugiert (1200 rpm,
4°C). Das Pellet wurde in 1 ml eiskaltem Tris (5 mM, pH 7,4)
resuspendiert, 15 min auf Eis inkubiert und anschließend bei
11500 rpm, 4°C abzentrifugiert. Das Pellet wurde in 1,5 ml Bin
dungspuffer/10 cm Schale (30 mM Tris pH 7,2 bei 10°C), 2,5 mM
CaCl₂, 100 mM KSCN) resuspendiert, homogenisiert, zentrifugiert
(11500 rpm, 30 min, 4°C). Der Überstand wurde nochmals homo
genisiert und zentrifugiert. Das Membranpellet wird in 150 µl/10
cm Schale Bindungspuffer resuspendiert und für den Bindungsassay
verwendet.
Bindungsansatz: 50 µl Membranen in Bindungspuffer mit 149 µl Bin
dungspuffer und 1 µl ³H-AMPA (600 nM) wurden für 1 Stunde auf Eis
inkubiert, über GFC-Filter abfiltriert, mit Bindungspuffer gewa
schen und ausgezählt. Für die Verdrängungsreaktion wurden 50 µl
Membranen in Bindungspuffer mit 147 µl Bindungspuffer, 2 µl
Glutamat (100 mM) und 1 µl ³H-AMPA (600 nM) inkubiert und wie mit
dem Bindungsansatz verfahren.
Reportersysteme, mit Hilfe derer die durch die Bindung eines Li
ganden bewirkte Beeinflussung des Signaltransduktionsweges
(second messenger) detektiert werden kann.
Die Kultivierung und Transfektion der Zellen erfolgte wie in Bei
spiel 1 beschrieben.
Nach der Transfektion wurden die Zellklone auf induzierbare Ex
pression getestet. Die Zellen wurden hierfür in 96 well Platten
(=lichtundurchlässige Mikrotiterplatten) kultiviert. 2-48 h nach
der Stimulierung der Zellen wurde der Test durch Lyse der Zellen
beendet. Lyse, Herstellung der Zellextrakte sowie Bestimmung der
Luciferase Aktivität erfolgte nach Angaben und unter Verwendung
des Luciferase-Assay-Kits (Promega, Nr. E1500). Messung der Luci
ferase Aktivität wurde in herkömmlichen Luminometern durchge
führt.
Identifizierung funktioneller Liganden für Glutamatrezeptoren,
wobei mittels Fluoreszenzfarbstoffen die durch Bindung eines Li
ganden bewirkte Veränderung der intrazellulären Ionenkonzentra
tion gemessen werden soll.
Kultivierung der rekombinanten Zellinien erfolgte wie in Beispiel
1 beschrieben.
FURA 2-Markierung von Zellen: Zellen wurden mit Trypsin bzw.
EDTA abgelöst und mit Markierungspuffer (120 mM NaCl, 5 mM KCl, 1,5
mM MgCl₂, 1 mM CaCl₂, 25 mM HEPES, 10 mM Glucose) gewaschen. Die Zel
len (2×10⁶ pro ml) in Markierungspuffer wurden mit 2 KLM
FURA-2-pentaacetoxymethylester für 15 min bei 37°C markiert und
anschließend mit Markierungspuffer gewaschen. Die markierten Zel
len wurden auf Eis gehalten und innerhalb von 3 h für die
Messungen verwendet.
Claims (4)
1. Verfahren zur Herstellung von eukaryontischen permanent
ektopisch Glutamatrezeptoren exprimierenden Zellinien durch
Transformation von Zellen mit für Glutamatrezeptoren kodie
renden Nukleinsäuren, dadurch gekennzeichnet, daß bei der
Etablierung der Zellinien mindestens eine der folgenden
Kulturbedingungen eingehalten wird:
- a) Züchten der transformierten Zellen in einem Kulturmedium, das eine Glutamatvorstufe enthält,
- b) Züchtung der transformierten Zellen in Gegenwart eines Glutamatrezeptor-Antagonisten,
- c) Züchtung der transformierten Zellen in einer ersten Phase unter Bedingungen, bei denen die Glutamatrezeptorexpres sion reprimiert ist, und in einer zweiten Phase unter Bedingungen, bei denen die Repression wieder aufgehoben wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als
Glutamatvorstufe ein Glutamin-haltiges Dipeptid verwendet
wird.
3. Zellinien, die permanent ektopisch Glutamatrezeptoren
exprimieren, erhältlich nach einem Verfahren gemäß einem der
Ansprüche 1 bis 2.
4. Verwendung der Zellinien gemäß Anspruch 3 zur Identifizierung
funktioneller Liganden für Glutamatrezeptoren.
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8130 | Withdrawal |