DE4409733A1 - Wälzlagerelemente - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft Wälzlagerelemente, wie beispielsweise Wälzkör
per, Laufringe, Anlaufscheiben oder Käfige, deren Laufbahnen bzw.
Laufflächen eine Oberfläche aufweisen, die mit einer Vielzahl von
winzigen Ausnehmungen versehen ist.
Ein mit einem derartigen Wälzlagerelement versehenen Tripodegelenk ist
in der DE-OS 41 13 944 beschrieben. Auf jedem Drehzapfen ist eine mit
der betreffenden Führungsnut in Eingriff stehenden Führungsrolle über
Lagernadeln gelagert. Die Lagernadeln und/oder die Führungsrollen
sind in ihrer Oberfläche mit winzigen, willkürlich verteilten Aus
nehmungen derart versehen, daß das Verhältnis der Oberflächenrauh
weitswerte in Längsrichtung bzw. Umfangsrichtung nicht größer als eins
ist, wobei das Flächenverhältnis der Ausnehmungen zur Gesamtfläche
zwischen 10 und 40% liegt.
Durch diese Ausnehmungen, die eine mittlere Fläche von 35 bis 150 µm²
aufweisen, wird erreicht, daß bei mangelnder Schmierung dennoch die
Ausbildung eines ausreichenden Ölfilmes auf den Lagernadeln und den
Führungsrollen gewährleistet ist, so daß sich diese auch bei kriti
schen Zuständen einwandfrei drehen und abwälzen können.
Der Nachteil dieser flächenhaften Ausnehmungen, deren Verhältnis zur
Gesamtfläche bis zu 40% betragen kann, besteht darin, daß der Mate
rialanteil und damit die Tragfähigkeit eines derartigen Lagers deut
lich reduziert wird.
Es ist daher Aufgabe der Erfindung, die Tragfähigkeit von Wälzlager
elementen bzw. Wälzlagern auch unter den Bedingungen einer Mangel
schmierung zu erhöhen.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß die Ausnehmungen
einen nicht flächenhaften Charakter in Form von Riefen oder Rissen
aufweisen, wobei das Flächenverhältnis der Ausnehmungen zur Gesamt
fläche unter 10% liegt.
Durch diese riefige und rissige Oberfläche wird trotz des angegebenen
niedrigen Flächenverhältnisses von Ausnehmungen zur Gesamtfläche ein
hohes Ölfilmbildungsvermögen im Wälzkontakt auch unter Bedingungen
einer Mangelschmierung erreicht, so daß der hohe Traganteil glatter
Oberflächen auch unter ungünstigen Schmierungsverhältnissen nahezu
erhalten bleibt. Die riefige und rissige Oberfläche mit ihren schmalen
Einschnitten dient als Ölvorratsraum und sorgt für die Ausbildung
eines ausreichend dicken Ölfilmes, so daß ein Kontakt von Metall zu
Metall an der Wälzkontaktfläche verhindert wird. Dadurch ergibt sich
eine Erhöhung der Lebens- bzw. Gebrauchsdauer von Wälzlagerelementen
mit Ausnehmungen ohne Beeinträchtigung der Tragfähigkeit.
Die Ausnehmungen sollen nach Anspruch 2 willkürlich verteilt oder
gerichtet angeordnet sein. Bei chaotischer Anordnung der Riefen/Risse
können diese in Laufrichtung, quer zur Laufrichtung, in einem belie
bigen Winkel zur Laufrichtung oder sich untereinander kreuzend an
geordnet sein.
Beide Varianten stehen gleichberechtigt nebeneinander und sorgen für
die Ausbildung eines ausreichend dicken Ölfilmes. Die Länge der Riefen
oder Risse kann klein sein bzw. sich in Umfangsrichtung bis über die
gesamte Länge der Laufbahn oder in Querrichtung bis über deren gesamte
Breite erstrecken.
In Weiterbildung der Erfindung nach Anspruch 3 ist vorgesehen, daß die
Kernrauhtiefe RK einen Wert von 1,5 µm nicht überschreitet. Unter
diesen Bedingungen wird eine besonders stabile Ausbildung des Ölfilmes
gewährleistet.
Nach Anspruch 4 ist vorgesehen, daß die Ausnehmungen bei der Endbear
beitung der Laufbahnen bzw. Laufflächen vor dem Härten durch entspre
chende mechanische Bearbeitungsverfahren eingearbeitet werden. Dies
kann beispielsweise durch ein Feinschleifen der Oberfläche, durch ein
Honen oder durch ein Läppen der Oberfläche erfolgen.
Schließlich ist nach den Ansprüchen 5 und 6 vorgesehen, daß die Aus
nehmungen in Form von nicht in die Tiefe gehenden Mikrorissen durch
ein Wärmebehandlungsverfahren vor oder nach der Endbearbeitung der
Laufbahnen bzw. Laufflächen erzeugt werden oder durch eine Dünn-Be
schichtung der Laufbahnen bzw. Laufflächen, beispielsweise durch eine
Dünnschichtverchromung hergestellt werden.
Die Erfindung wird an nachstehendem Ausführungsbeispiel näher erläu
tert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Schnittdarstellung eines Wälzlagers,
Fig. 2 einen Profilschnitt durch eine Oberfläche,
Fig. 3 eine Abbott-Kurve zum Profilschnitt von Fig. 2.
Das Zylinderrollenlager nach Fig. 1 besteht aus einem Lageraußenring
1, der zur axialen Führung von Wälzkörpern 5 beidseitig mit Borden 2
und 3 versehen ist. Die Wälzkörper 5 rollen mit ihren Umfangsflächen
auf Laufbahnen 6 und 7 des Lageraußenringes 1 bzw. des bordlosen
Lagerinnenringes 4 ab.
Im vorliegenden Beispiel ist die Mantelfläche der Wälzkörper 5 oder
die Laufbahn 6, 7 des Außenringes 1 und/oder des Innenringes 4 als
eine Oberfläche ausgebildet, die Ausnehmungen mit einem nicht flä
chenhaften Charakter in Form von Riefen oder Rissen aufweist. Diese
Oberfläche sollte eine solche Rauhigkeit aufweisen, daß die Kernrauh
tiefe einen Wert <1,5 µm annimmt, wobei unter Kernrauhtiefe die Tiefe
des Rauhheitsprofiles nach Abschneiden herausragender Profilspitzen
und Riefen durch ein in DIN 4776 festgelegtes Verfahren zu verstehen
ist. Das Flächenverhältnis der Ausnehmungen zur Gesamtfläche soll
dabei unter 10% liegen, so daß eine maximale Tragfähigkeit des Lagers
gegeben ist. Die mit derartigen Ausnehmungen nicht flächenhaften
Charakters in Form von Riefen oder Rissen versehene Oberfläche kann
durch ein Feinstbearbeitungsverfahren wie beispielsweise Honen herge
stellt werden.
Der in Fig. 2 dargestellte, durch eine Oberfläche gelegte Profil
schnitt schneidet die erfindungsgemäßen Ausnehmungen nicht flächenhaf
ten Charakters in Form von Riefen oder Rissen senkrecht zu ihrer Ver
laufsrichtung.
Zu erkennen ist ein asymmetrisches Profil mit einer Vielzahl von unter
schiedlichen plateauartigen Profilanteilen, die von Querriefen ver
schiedener Breite und Tiefe unterbrochen werden.
In Fig. 3 ist die zugehörige Abbott-Kurve dargestellt, die den zu
gehörigen Materialanteil über der Tiefe des Profiles beschreibt. Aus
der Abbott-Kurve kann entnommen werden, daß mit tieferliegender
Schnittlage der Materialanteil kontinuierlich bis zu 100% zunimmt.
Bei einem erfindungsgemäßen Flächenverhältnis der Ausnehmungen zur
Gesamtfläche von 10%, d. h. einem Materialanteil von 90% muß der
Profilschnitt ausgehend von der Abbott-Kurve in eine Höhe gelegt
werden, wie sie durch die durchgehende waagerechte Linie in Fig. 2
dargestellt ist. In diesem Fall werden im Vergleich zur Ausgangskurve
die plateauartigen Profilanteile verbreitert und die sie trennenden
Riefen oder Risse in ihrer Breite verringert.
Die Mantelfläche von Wälzkörpern eines Nadellagers wurde durch ein
mechanisches Honen mit einer Oberfläche versehen, wie sie durch die
durchgehende waagerechte Linie in Fig. 2 charakterisiert ist, d. h.
das Flächenverhältnis der Ausnehmungen zur Gesamtfläche beträgt 10%.
Ein mit derartigen Wälzkörpern bestücktes Nadellager wurde einem
Lebensdauertest unterworfen. Es zeigte sich, daß auch bei dem angege
benen Flächenverhältnis der Ausnehmungen zur Gesamtfläche durch die
Riefen bzw. Risse ein gutes Schmierfilmbildungsverhältnis bei gleich
zeitig erhöhtem Traganteil im Vergleich zu Lagern mit flächenhaften
Ausnehmungen gegeben ist.
Bezugszeichenliste
1 Außenring
2, 3 Bord
4 Innenring
5 Wälzkörper
6, 7 Laufbahn
2, 3 Bord
4 Innenring
5 Wälzkörper
6, 7 Laufbahn
Claims (6)
1. Wälzlagerelemente, wie beispielsweise Wälzkörper, Laufringe, An
laufscheiben oder Käfige, deren Laufbahnen bzw. Laufflächen eine
Oberfläche aufweisen, die mit einer Vielzahl von winzigen Ausnehmungen
versehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausnehmungen einen nicht
flächenhaften Charakter in Form von Riefen oder Rissen aufweisen,
wobei das Flächenverhältnis der Ausnehmungen zur Gesamtfläche unter
10% liegt.
2. Wälzlagerelemente nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Ausnehmungen willkürlich verteilt oder gerichtet angeordnet sind.
3. Wälzlagerelemente nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Kernrauhtiefe RK < 1,5 µm ist.
4. Verfahren zur Herstellung eines Wälzlagerelementes nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Ausnehmungen bei der Endbearbeitung
der Laufbahnen bzw. Laufflächen vor dem Härten eingearbeitet werden.
5. Verfahren zur Herstellung eines Wälzlagerelementes nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Ausnehmungen durch ein Wärmebehand
lungsverfahren vor oder nach der Endbearbeitung der Laufbahnen bzw.
Laufflächen eingearbeitet werden.
6. Verfahren zur Herstellung eines Wälzlagerelementes nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Ausnehmungen durch eine Dünn-Beschich
tung, beispielsweise eine mikrorissige Dünnschichtverchromung einge
arbeitet werden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4409733A DE4409733A1 (de) | 1994-03-22 | 1994-03-22 | Wälzlagerelemente |
Applications Claiming Priority (1)
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DE4409733A DE4409733A1 (de) | 1994-03-22 | 1994-03-22 | Wälzlagerelemente |
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DE4409733A1 true DE4409733A1 (de) | 1995-09-28 |
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Family Applications (1)
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DE4409733A Withdrawn DE4409733A1 (de) | 1994-03-22 | 1994-03-22 | Wälzlagerelemente |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE4409733A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102016222442A1 (de) * | 2016-11-16 | 2017-12-07 | Schaeffler Technologies AG & Co. KG | Tripodenanordnung für ein Gleichlaufgelenk, Gleichlaufgelenk sowie Verfahren zum Fertigen der Tripodenanordnung |
Citations (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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-
1994
- 1994-03-22 DE DE4409733A patent/DE4409733A1/de not_active Withdrawn
Patent Citations (5)
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Non-Patent Citations (2)
Title |
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Prüfungsbescheid der Prüfungsstelle F16c vom 20.01.1992 zur offengelegten Akte P4037734.2-12 * |
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Date | Code | Title | Description |
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OM8 | Search report available as to paragraph 43 lit. 1 sentence 1 patent law | ||
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