DE4408956A1 - Dichtungsanordnung für eine durch eine Gehäusebohrung tretende Welle - Google Patents
Dichtungsanordnung für eine durch eine Gehäusebohrung tretende WelleInfo
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- F16—ENGINEERING ELEMENTS AND UNITS; GENERAL MEASURES FOR PRODUCING AND MAINTAINING EFFECTIVE FUNCTIONING OF MACHINES OR INSTALLATIONS; THERMAL INSULATION IN GENERAL
- F16J—PISTONS; CYLINDERS; SEALINGS
- F16J15/00—Sealings
- F16J15/16—Sealings between relatively-moving surfaces
- F16J15/34—Sealings between relatively-moving surfaces with slip-ring pressed against a more or less radial face on one member
- F16J15/3436—Pressing means
- F16J15/3448—Pressing means the pressing force resulting from fluid pressure
Description
Die Erfindung betrifft eine Dichtungsanordnung für eine durch eine
Gehäusebohrung tretende Welle, die auf einer Gehäuseseite von einem Medium
umspült wird, mit einer Gleitringdichtung, bestehend aus einem koaxial zu der
Gehäusebohrung dicht im Gehäuse gelagerten Gleitring und einem auf der
Welle gelagerten, umlaufenden Gegenring, wobei die Gleitringdichtung im
Inneren eines einen Teil des Gehäuse bildenden, sie koaxial umgebenden
Flanschabschnittes angeordnet ist.
Eine solche Dichtungsanordnung findet sich besonders häufig bei Gehäusen,
bei denen die durch das Gehäuse tretende Welle im Gehäuseinneren von einem
abrasiven Medium umspült wird. Beispiele für solche Konstruktionen finden
sich beispielsweise bei Kreiselpumpen, die eine Mischung aus Schmutzwasser
und Sand fördern, wie es beispielsweise bei großen Kreiselpumpen der Fall ist,
wie sie z. B. auf schwimmenden Baggern zum Ausbaggern von Fahrrinnen in
Flüssen, zum Ausheben von Hafenbecken und so weiter verwendet werden.
Bei solchen Anwendungsfällen ist die durch eine Gehäusebohrung des
Gehäuses tretende Welle eine Antriebswelle, die im Inneren des Gehäuses eine
Beschaufelung trägt, die dem Fluid den notwendigen Impulsstrom zuleitet, um
eine Pumpwirkung zu erzielen.
Andere Anwendungsfälle sind beispielsweise Rührwerke in der chemischen
Industrie, bei denen die durch die Gehäusebohrung tretende Welle mit
Rührblättern o. ä. ausgestattet ist, die eine Vermischung verschiedener in einem
Mischbottich befindliche Stoffe bewirken soll, wobei einzelne
Gemischbestandteile eine abrasive Wirkung entfalten können.
Allen genannten Fällen ist gemeinsam, daß eine Abdichtung zwischen Welle
und Gehäusebohrung notwendig ist, wobei insbesondere bei großindustriellen
Anwendungen einerseits eine hundertprozentige Dichtwirkung der Dichtung
selbst gefordert wird, andererseits hohe Standzeiten gewünscht werden.
Bei bisher bekannt gewordenen Konstruktionen für die oben umrissenen
Anwendungsfälle ist die Dichtung in Form einer Gleitringdichtung ausgeführt,
bei der ein koaxial zu der Gehäusebohrung angeordneter, dicht und in dieser
axial federnd mittels Drehmomentmitnehmer gelagerter, feststehender Gleitring
eine kreisringförmige feinbearbeitete Gleitfläche trägt, die vorzugsweise
geläppt ist. Der feststehende Gleitring weist eine Innenbohrung auf, die mit der
sie durchsetzenden Welle einen Ringspalt bildet.
Axial auf der Welle versetzt zu dem feststehenden Gleitring ist ein auf der
Welle, beispielsweise mittels einer Paßfeder oder Zylinderstiften festgesetzter
umlaufender Gegenring angeordnet, der zusätzlich mittels eines in eine Nut
eingelegten O-Ringes o. ä. gegen die Welle abgedichtet sein kann. Der
umlaufende Gegenring, der auch kraftschlüssig mit einer auf der Welle
angeordneten Beschaufelung fixiert sein kann, weist ebenfalls eine im
wesentlichen kreisringförmige Gleitfläche auf, die ähnlich der Gleitfläche des
feststehenden Gleitringes feinbearbeitet, insbesondere geläppt ist, so daß die
aufeinander gleitenden Gleitflächen des Gleitrings und des Gegenrings eine in
einer rechtwinklig zur Wellenachse verlaufenden Ebene liegende Dichtfläche
bilden.
Üblicherweise ist der die Gleitringdichtung koaxial umgebende
Flanschabschnitt des Gehäuses zum Gehäuseinneren hin mit einem sich
erweiternden Querschnitt weit geöffnet und bildet einen sich zum
Gehäuseinneren erweiternden Hohlraum, so daß die durch die Rotation
entstehende Zentrifugalwirkung die in dem Medium enthaltenen Partikel nach
außen schwemmt und sich diese somit nicht auf der Gleitringdichtung ablagern
können. Probleme treten jedoch beim Anfahren und Auslaufen sowie beim
Stillstand auf, da sich dann die im Medium enthaltenen Partikel,
Schwebeteilchen und bei Salzwasser auch Salz auf der Gleitringdichtung bzw.
den Dichtflächen absetzen können. Beim erneuten Anfahren tritt dann durch
diese Ablagerungen ein abrasiver Verschleiß an den Gleitflächen auf, der diese
innerhalb kürzester Zeit zerstört und Undichtigkeiten hervorruft.
So beträgt beispielsweise bei den oben erwähnten Schwimmbaggern die
durchschnittliche Standzeit eines aus einer Gleitringdichtung bestehenden
Dichtungssatzes etwa zwei Wochen. Nach dieser Zeitspanne ist eine
vollständige Demontage des vorderen Gehäuseteils und der Beschaufelung
notwendig, um die Dichtung tauschen zu können.
Der Erfindung liegt daher bei einer gattungsgemäßen Dichtungsanordnung die
Aufgabe zugrunde, die Standzeiten der Dichtungsanordnung zu erhöhen.
Die Aufgabe wird bei einer gattungsgemäßen Dichtungsanordnung hinsichtlich
ihres ersten Aspektes dadurch gelöst, daß zwischen dem zu der Medienseite
des Gehäuses weisenden Endabschnitt des Flanschabschnittes und dem
umlaufenden Gegenring ein Ringspalt angeordnet ist, der den zwischen
Gleitringdichtung und Flanschabschnitt gebildeten Hohlraum zur Medienseite
hin begrenzt, und daß mindestens eine durch die Gehäusewandung verlaufende
Bohrung vorgesehen ist, durch die der zwischen der Gleitringdichtung und dem
sie umgebenden, koaxial angeordneten Flanschabschnitt gebildete Hohlraum
mit einem Spüldruck beaufschlagt wird. Der Spüldruck wird dabei durch ein
Spülmedium aufgebracht, welches im wesentlichen frei von Partikeln,
Schwebeteilchen oder dergleichen ist. Beispielsweise kann als Spülmedium
normales Trinkwasser verwendet werden, aber auch das von der Pumpe selbst
zu fördernde Medium, wenn dieses dafür speziell aufbereitet ist, beispielsweise
durch Lagern in Absetztanks und anschließendes Filtern.
Das Spülmedium wird mit einem geringen Überdruck gegenüber dem im
Inneren des Gehäuses herrschenden Druck in den zwischen Gleitringdichtung
und Flanschabschnitt gebildeten Hohlraum eingeleitet, so daß das im Gehäuse
gehaltene, von der Pumpe geförderte Medium nicht in diesen Hohlraum
eindringen kann und damit die in diesem Medium enthaltenen Partikel und
Schwebeteilchen sich auch nicht auf den Dichtflächen der Gleitringdichtung
absetzen können. Als ein wirkungsvoller Überdruck hat sich dabei ein Druck
von ca. 0,5 bar herausgestellt. Der Ringspalt zwischen Flansch und Gegenring
wirkt dabei im Prinzip wie eine Drossel, so daß nur relativ geringe Mengen
des Spülmediums durch die mindestens eine Bohrung in den Hohlraum
eingeleitet werden müssen, um den geringen Überdruck aufrecht zu erhalten.
Eine besonders bevorzugte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, in dem
Ringspalt zwischen Endabschnitt des Flanschabschnittes und dem Gegenring
eine ringförmige Dichtung anzuordnen, die den Spülfluß aus dem Hohlraum
durch den Ringspalt zur Medienseite hin freigibt, den Strömungsfluß von der
Medienseite durch den Ringspalt zum Hohlraum jedoch sperrt. Dieses bietet
zum einen den wesentlichen Vorteil, daß bei Ausfall des Spülmediums das im
Gehäuseinneren enthaltene Medium nicht in den Hohlraum zwischen
Gleitringdichtung und Flanschabschnitt eindringen und mit den in dem Medium
enthaltenen Partikel und Schwebeteilchen einen Verschleiß der
Gleitringdichtung bewirken kann. Zum anderen bietet es den Vorteil, daß die
Zuführung des Spülmediums diskontinuierlich erfolgen kann, so daß größere
Mengen an Spülmedium eingespart werden können. Dieses ist insbesondere in
wirtschaftlicher und ökologischer Hinsicht wünschenswert. Sinnvollerweise
wird dann im Betrieb alle zwei bis drei Minuten stoßweise gespült, so daß
mögliche Ablagerungen vor der Dichtung beseitigt werden, und beim Anfahren
und Auslaufen kontinuierlich, da hier die Gefahr des Absetzens von Partikeln
am größten ist. Damit wird eine Dichtungsanordnung mit hervorragenden
Notlaufeigenschaften und langer Standzeit zur Verfügung gestellt.
Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung ist vorgesehen, daß ein Deckel
vorhanden ist, der die Bohrung für den Durchtritt der Welle sowie den
Flanschabschnitt aufweist und von der Außenseite des Gehäuses aufsetzbar ist,
und daß Gleitring und Gegenring der Gleitringdichtung jeweils zweigeteilt aus
geführt sind.
Auf diese Weise ist ein einfacher Zugang zu der Gleitringdichtung möglich, da
lediglich der Deckel entfernt werden muß. Weiterhin ist aufgrund des
zweiteiligen Aufbaus des Gleitrings und des Gegenrings eine Montage durch
das Deckelloch möglich, so daß die bisher notwendige, zeitintensive und damit
kostenintensive Demontage der Beschaufelung und des vorderen Gehäuseteils
entfällt.
Der Flanschabschnitt kann dabei einstückig mit dem Deckel ausgebildet sein,
Deckel und Flanschabschnitt können jedoch auch separat gefertigt und durch
geeignete Mittel miteinander verbunden sein. Wesentlich ist jedoch, daß
Deckel und Flanschabschnitt im miteinander verbundenen Zustand in das
Gehäuse eingesetzt und mit diesem verbunden werden. Durch diese quasi
Patronenbauweise wird die Montage der gesamten Dichtungsanordnung, aber
auch deren Wartung und Reparatur wesentlich vereinfacht, so daß hier
erhebliche Zeit- und damit auch Kostenvorteile erzielbar sind.
Vorteilhafterweise wird dann die im Ringspalt zwischen Gegenring und
Flanschabschnitt angeordnete Dichtung ebenfalls zweiteilig ausgeführt, so daß
auch diese problemlos bei der Wartung oder Reparatur zu ersetzen ist.
Vorzugsweise wird der Deckel rotationssymmetrisch ausgebildet, was den
Herstellungsvorgang vereinfacht. Insbesondere kann auch die mindestens eine
Spüldruckbohrung in dem Deckel angeordnet sein. Hierdurch wird der
Herstellungsvorgang des Deckels weiter vereinfacht, und es wird ermöglicht,
die Bohrung mit herkömmlichen Bohrwerkzeugen anzubringen, ohne daß das
große und sperrige Gehäuse in einer Bohrlehre eingespannt werden muß.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist der im
Gehäuse gelagerte, feststehende Gleitring zusätzlich über eine Dichtung in
einer umlaufenden Nut des Deckels abgestützt. Hierdurch wird mit einfachen
Mitteln ein dichter Sitz des stationären Gleitrings im Gehäuse geschaffen, ohne
daß eine hoch präzise und damit teure Bearbeitung einer den Gleitring
aufnehmenden Nut erforderlich ist. Auch diese Dichtung kann zur
Erleichterung einer Reparatur zweiteilig ausgeführt.
Besonders bevorzugt wird die erfindungsgemäße Dichtungsanordnung für die
Antriebswelle einer Pumpe für ein abrasives Medium genutzt, wobei das
Gehäuse dann gleichzeitig das Pumpgehäuse ist und auf der Welle im Inneren
des Gehäuses eine Beschaufelung angeordnet ist. Insbesondere bei solchen
Großpumpen kann durch die erfindungsgemäße Dichtungsanordnung eine
Verlängerung der Standzeit von den oben erwähnten zwei Wochen auf bis zu
drei Monate erreicht werden.
Die Erfindung wird weiterhin bevorzugt im Schiffsbau eingesetzt, wo Wellen,
Wellenhülsen, Rohre etc. durch eine Bohrung in der Schiffswandung oder den
Druckkörper hindurchgeführt sind und gegen das Seewasser abgedichtet
werden müssen.
Die Erfindung wird im folgenden anhand eines in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiels näher erläutert. Die einzige Figur zeigt dabei einen
teilweise weggebrochenen Schnitt durch ein Gehäuse einer Kreiselpumpe mit
einer erfindungsgemäßen Dichtungsanordnung.
Eine Kreiselpumpe 10 weist eine Welle 12 auf, die durch eine Gehäusebohrung
in einem Gehäuse 14 in das Innere 16 des Gehäuses tritt. Der im
Gehäuseinneren 16 liegende Teil der Welle 12 trägt eine Beschaufelung 18,
mittels derer ein am aus dem Gehäuse 14 heraustretenden Wellenstumpf 20
eingeleitetes Drehmoment in einen Impulsstrom der zu fördernden Flüssigkeit
umgesetzt wird, die im vorliegenden Beispiel aus Sandanteile enthaltendem
Brackwasser besteht. Das Sand enthaltende Brackwasser stellt wegen der
Schmirgelwirkung der Sandkörnchen ein abrasives Medium dar. Eine
Gehäusebohrung 22 zum Durchtritt der Welle ist in einem Deckel 24
angeordnet, der mittels Schrauben 26 am Gehäuse 14 angeschraubt ist und so
einen Teil des Gehäuses bildet. Am Deckel 24 ist ein rotationssymmetrisch
ausgebildeter Flanschabschnitt 28 mittels Schrauben 27 angeschraubt und
erstreckt sich in das Gehäuseinnere 16. Der Deckel 24 weist eine umlaufende
Nut 30 auf, in der mittels einer Preßpassung eine elastische Dichtung 32
angeordnet ist. Die elastische Dichtung 32 dichtet den Spalt zwischen Deckel
24 und einem Gleitring 36 ab. Der Gleitring 36 ist durch nicht dargestellte,
geeignete Mittel drehmomentsicher und axial federnd mit dem Deckel 24
verbunden. Der Gleitring 36 weist eine Gleitfläche 38 auf, die aus einem
speziellen Werkstoff, beispielsweise einer Sinterbronze, Graphit o. ä. hergestellt
sein kann. Gleitring 36 und Gleitfläche 38 können auch einstückig,
beispielsweise aus einem verschleißfesten Guß, ausgebildet sein. Die
Gleitfläche 38 ist oberflächenfeinstbearbeitet, vorzugsweise geläppt. Auf der
stillstehenden Gleitfläche 38 rotiert eine zweite Gleitfläche 40, die ebenfalls
kreisringförmig ausgebildet ist. Die zweite Gleitfläche 40 ist in einen
Gegenring 42 eingelassen, der auf einem Abschnitt der Welle 12 befestigt ist.
Gegenring 42 und Gleitfläche 40 können ebenfalls einstückig ausgebildet sein.
Dabei kann ein in einer inliegenden Nut 44 angeordneter O-Ring 46 den
Innenbereich des Gleitringes abdichten. Eine Paßfeder 47 übt eine
Mitnehmerwirkung zwischen Welle 12 und Gleitring 42 aus.
Die beiden Gleitflächen 38 und 40 bilden eine Dichtfläche, die in einer
senkrecht zur Achse 13 der Welle 12 verlaufenden Ebene liegt. Der
Flanschabschnitt 28 umgibt den Gleitring 36 und den Gegenring 42 koaxial und
bildet mit diesen einen Hohlraum 48, der durch den Deckel 24 nach außen hin
abgeschlossen wird. Zum Gehäuseinneren 16 hin wird der Hohlraum 48 durch
einen Ringspalt 51 begrenzt, an dessen zum Gehäuseinneren 16 gerichteten
Ende eine Dichtung 50 angeordnet ist. Die Dichtung 50 ist mittels eines
Flanschringes 53, der durch eine Verschraubung 54 am Flanschabschnitt 28
angeschraubt ist, gehalten, und ist im wesentlichen als ringförmige
Lippendichtung ausgebildet. Die Lippe der Dichtung 50 ist dabei axial und in
Richtung des Gehäuseinneren geneigt und liegt zum größten Teil mit ihrer zum
Deckel 24 gerichteten Seite am Flanschabschnitt 28 an. Auf der zur
Gehäuseinnenseite 16 gerichteten Seite liegt die Lippe des Flansches 50
vollkommen frei. Der Deckel weist weiterhin eine Bohrung 52 auf, durch die
das Spülmedium mittels einer Pumpe 11 unter einem Spüldruck PSP in den
Hohlraum 48 eingebracht wird.
Der Spüldruck ist dabei etwas höher als der im Gehäuseinneren 16 herrschende
Druck, so daß das Spülmedium durch den Ringspalt 51 hindurch in das
Gehäuseinnere 16 gedrückt wird. Der Ringspalt 51 wirkt dabei als Drossel, so
daß nur geringe Mengen an Spülmedium in den Hohlraum 48 eingebracht
werden müssen, um den geringen Überdruck, hier etwa 0,5 bar, aufrecht zu
erhalten. Durch die Ausbildung der Dichtung 50 wird dabei der Schenkel der
Dichtung 50 durch das Spülmedium zur Gehäuseinnenseite 16 hin gedrückt, da
die Lippe auf dieser Seite freiliegt und hier ein geringerer Druck herrscht. Auf
diese Weise wird verhindert, daß das im Gehäuseinneren 16 enthaltene
Medium mit den abrasiven Partikeln in den Hohlraum 48 gelangt und dort die
Gleitflächen 38 bzw. 40 beschädigt.
Bei einem kurzzeitigen Unterbrechen des Einbringens des Spülmediums in den
Hohlraum 48, aber auch bei einem vollständigen Ausfall des Spülmediums legt
sich die Lippe der Dichtung 50 vollständig über den Ringspalt 51 und dichtet
diesen ab, da dann auf der Gehäuseinnenseite 16 ein größerer Druck herrscht
und dieser vollständig an der zur Gehäuseinnenseite freiliegenden Seite des
Schenkels angreifen kann. Da der Schenkel mit seiner zum Deckel 24
gerichteten Seite zudem fast vollständig am Flanschabschnitt 28 anliegt, wird
ein Umknicken des Schenkels der Dichtung 50 aufgrund des Überdruckes im
Gehäuseinneren 16 vermieden. Somit wird auch in einem solchen Fall das
Eindringen des im Gehäuseinneren 16 enthaltenen Mediums mit den abrasiven
Partikeln in den Hohlraum 48 durch die im wesentlichen als eine Art
Rückschlagklappe ausgebildete Dichtung 50 verhindert, so daß diese
Dichtungsanordnung eine ausgezeichnete Notlaufeigenschaft aufweist, die noch
durch eine entsprechende Werkstoffpaarung der Gleitflächen 38 und 40
unterstützt wird. Die Lippe der Dichtung 50 ist dabei so ausgebildet, daß sie
im Dichtungsfall flächig auf dem Gegenring 42 aufliegt. Der Gegenring 42
weist dazu an der entsprechenden, der Dichtung 50 gegenüberliegenden Fläche
eine bearbeitete Dichtfläche 49 auf, die beispielsweise feinstbearbeitet oder
geschliffen ist, so daß die Dichtwirkung durch die Flächenberührung der Lippe
der Dichtung 50 auf der Dichtfläche 49 des Gegenringes 42 deutlich gesteigert
wird. Durch die Auswahl eines Teflon-Werkstoffes als Material für die
Dichtung 50 wird zudem der Verschleiß zwischen Dichtung 50 und Dichtfläche
49 minimiert.
Der Gleitring 36 und der Gegenring 42 sind längs einer die Wellenachse 13
enthaltenden Ebene geteilt, so daß sie nach Entfernen des Deckels 24 leicht
ausgetauscht werden können, ohne daß die Notwendigkeit besteht, die Welle
12 und damit die Beschaufelung 18 zu demontieren. Die beiden Hälften des
Gleitringes 36 und des Gegenringes 42 werden dabei durch nicht dargestellte
Schrauben miteinander verbunden und durch ebenfalls nicht dargestellte,
geeignete Mittel in ihre Lage so zueinander eingestellt, daß die beiden
feinstbearbeiteten Gleitflächen 38 bzw. 40 auch nach der Montage auf der
Welle 12 eine ebene Fläche bilden und keinen durch die Teilungsnaht
gebildeten Vorsprung aufweisen.
Die Standzeit herkömmlicher Gleitringdichtungen wird im geschilderten
Anwendungsfall von Großkreiselpumpen in Schwimmbaggern von etwa zwei
Wochen auf bis zu drei Monate erhöht, mithin auf einen Zeitraum, nach dessen
Ablauf eine Erneuerung des durch die abrasiven Medien verschlissenen
Gehäuses 14 selbst ansteht.
Bezugszeichenliste
10 Kreiselpumpe
11 Pumpe
12 Welle
13 Achse (von 12)
14 Gehäuse
16 Gehäuseinneres
18 Beschaufelung
20 Wellenabschnitt
22 Gehäusebohrung
24 Deckel
26 Verschraubung
27 Verschraubung
28 Flanschabschnitt
29 Endabschnitt des Flansches
30 Nut
32 Dichtung
36 stationärer Gleitring
38 Gleitfläche (von 36)
40 Gleitfläche (von 42)
42 rotierender Gegenring
44 Nut
46 O-Ring
47 Paßfeder
48 Hohlraum
49 Lauffläche (auf 42)
50 Dichtung
51 Ringspalt
52 Spüldruckbohrung
53 Flanschring
54 Verschraubung
11 Pumpe
12 Welle
13 Achse (von 12)
14 Gehäuse
16 Gehäuseinneres
18 Beschaufelung
20 Wellenabschnitt
22 Gehäusebohrung
24 Deckel
26 Verschraubung
27 Verschraubung
28 Flanschabschnitt
29 Endabschnitt des Flansches
30 Nut
32 Dichtung
36 stationärer Gleitring
38 Gleitfläche (von 36)
40 Gleitfläche (von 42)
42 rotierender Gegenring
44 Nut
46 O-Ring
47 Paßfeder
48 Hohlraum
49 Lauffläche (auf 42)
50 Dichtung
51 Ringspalt
52 Spüldruckbohrung
53 Flanschring
54 Verschraubung
Claims (9)
1. Dichtungsanordnung für eine durch eine Gehäusebohrung (22) tretende
Welle (12), die auf einer Gehäuseseite von einem Medium umspült
wird, mit einer Gleitringdichtung, bestehend aus einem koaxial zu der
Gehäusebohrung dicht im Gehäuse (14) gelagerten Gleitring (36) und
einem auf der Welle gelagerten, umlaufenden Gegenring (42), wobei
die Gleitringdichtung (36, 42) im Inneren eines einen Teil des Gehäuse
bildenden, sie koaxial umgebenden Flanschabschnittes (28) angeordnet
ist, gekennzeichnet durch eine zwischen dem zu der Medienseite (16)
des Gehäuses (14) weisenden Endabschnitt (29) des Flansches (28) und
dem umlaufenden Gegenring (42) angeordneten Ringspalt (51), der
einen zwischen Gleitringdichtung (36, 42) und Flanschabschnitt (28)
gebildeten Hohlraum (48) zur Medienseite (16) hin begrenzt, und durch
wenigstens eine durch die Gehäusewandung verlaufende Bohrung (52)
zur Beaufschlagung des Hohlraums (48) mit einem Spüldruck.
2. Dichtungsanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in
dem Ringspalt (51) zwischen Endabschnitt (29) des Flanschabschnittes
(28) und dem Gegenring (42) eine ringförmige Dichtung (50)
angeordnet ist, die den Spülfluß aus dem Hohlraum (48) durch den
Ringspalt (51) zur Medienseite (16) hin freigibt und den Strömungsfluß
von der Medienseite (16) durch den Ringspalt (51) zum Hohlraum (48)
sperrt.
3. Dichtungsanordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der die Bohrung (22) für den Durchtritt der Welle (12)
aufnehmende Gehäuseteil als Deckel (24) ausgebildet ist, der von der
Außenseite des Gehäuses aufsetzbar ist und den Flanschabschnitt (28)
aufweist, und daß Gleitring (36) und Gegenring (42) der
Gleitringdichtung jeweils zweigeteilt ausgeführt sind.
4. Dichtungsanordnung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der
Deckel (24) rotationssymmetrisch ist.
5. Dichtungsanordnung nach einem der Ansprüche 3 oder 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Spüldruckbohrung (52) in dem Deckel (24)
angeordnet ist.
6. Dichtungsanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der im Gehäuse (14) gelagerte,
feststehende Gleitring (36) zusätzlich über eine Dichtung (32) in einer
umlaufenden Nut (30) des Deckels (24) abgestützt ist.
7. Dichtungsanordnung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die
im Deckel (24) angeordnete Dichtung (32) zweiteilig ausgeführt ist.
8. Dichtungsanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die im Ringspalt (31) angeordnete
Dichtung (50) zweiteilig ausgeführt ist.
9. Dichtungsanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtungsanordnung die Antriebswelle
(12) einer Pumpe (10) für ein abrasives Medium abdichtet, daß das
Gehäuse (14) das Pumpengehäuse ist und daß auf der Welle (12) im
Inneren des Gehäuses eine Beschaufelung (18) angeordnet ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944408956 DE4408956A1 (de) | 1994-03-17 | 1994-03-17 | Dichtungsanordnung für eine durch eine Gehäusebohrung tretende Welle |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944408956 DE4408956A1 (de) | 1994-03-17 | 1994-03-17 | Dichtungsanordnung für eine durch eine Gehäusebohrung tretende Welle |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4408956A1 true DE4408956A1 (de) | 1995-09-21 |
Family
ID=6512965
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19944408956 Withdrawn DE4408956A1 (de) | 1994-03-17 | 1994-03-17 | Dichtungsanordnung für eine durch eine Gehäusebohrung tretende Welle |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4408956A1 (de) |
Cited By (5)
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---|---|---|---|---|
WO2008141377A1 (en) * | 2007-05-18 | 2008-11-27 | Apc Company Pty Ltd | Seal assembly |
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AU2018204369B2 (en) * | 2007-05-18 | 2020-07-23 | Apc Company Pty Ltd | Seal Assembly |
-
1994
- 1994-03-17 DE DE19944408956 patent/DE4408956A1/de not_active Withdrawn
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |