DE4408956A1 - Dichtungsanordnung für eine durch eine Gehäusebohrung tretende Welle - Google Patents

Dichtungsanordnung für eine durch eine Gehäusebohrung tretende Welle

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    • F16ENGINEERING ELEMENTS AND UNITS; GENERAL MEASURES FOR PRODUCING AND MAINTAINING EFFECTIVE FUNCTIONING OF MACHINES OR INSTALLATIONS; THERMAL INSULATION IN GENERAL
    • F16JPISTONS; CYLINDERS; SEALINGS
    • F16J15/00Sealings
    • F16J15/16Sealings between relatively-moving surfaces
    • F16J15/34Sealings between relatively-moving surfaces with slip-ring pressed against a more or less radial face on one member
    • F16J15/3436Pressing means
    • F16J15/3448Pressing means the pressing force resulting from fluid pressure

Description

Die Erfindung betrifft eine Dichtungsanordnung für eine durch eine Gehäusebohrung tretende Welle, die auf einer Gehäuseseite von einem Medium umspült wird, mit einer Gleitringdichtung, bestehend aus einem koaxial zu der Gehäusebohrung dicht im Gehäuse gelagerten Gleitring und einem auf der Welle gelagerten, umlaufenden Gegenring, wobei die Gleitringdichtung im Inneren eines einen Teil des Gehäuse bildenden, sie koaxial umgebenden Flanschabschnittes angeordnet ist.
Eine solche Dichtungsanordnung findet sich besonders häufig bei Gehäusen, bei denen die durch das Gehäuse tretende Welle im Gehäuseinneren von einem abrasiven Medium umspült wird. Beispiele für solche Konstruktionen finden sich beispielsweise bei Kreiselpumpen, die eine Mischung aus Schmutzwasser und Sand fördern, wie es beispielsweise bei großen Kreiselpumpen der Fall ist, wie sie z. B. auf schwimmenden Baggern zum Ausbaggern von Fahrrinnen in Flüssen, zum Ausheben von Hafenbecken und so weiter verwendet werden. Bei solchen Anwendungsfällen ist die durch eine Gehäusebohrung des Gehäuses tretende Welle eine Antriebswelle, die im Inneren des Gehäuses eine Beschaufelung trägt, die dem Fluid den notwendigen Impulsstrom zuleitet, um eine Pumpwirkung zu erzielen.
Andere Anwendungsfälle sind beispielsweise Rührwerke in der chemischen Industrie, bei denen die durch die Gehäusebohrung tretende Welle mit Rührblättern o. ä. ausgestattet ist, die eine Vermischung verschiedener in einem Mischbottich befindliche Stoffe bewirken soll, wobei einzelne Gemischbestandteile eine abrasive Wirkung entfalten können.
Allen genannten Fällen ist gemeinsam, daß eine Abdichtung zwischen Welle und Gehäusebohrung notwendig ist, wobei insbesondere bei großindustriellen Anwendungen einerseits eine hundertprozentige Dichtwirkung der Dichtung selbst gefordert wird, andererseits hohe Standzeiten gewünscht werden.
Bei bisher bekannt gewordenen Konstruktionen für die oben umrissenen Anwendungsfälle ist die Dichtung in Form einer Gleitringdichtung ausgeführt, bei der ein koaxial zu der Gehäusebohrung angeordneter, dicht und in dieser axial federnd mittels Drehmomentmitnehmer gelagerter, feststehender Gleitring eine kreisringförmige feinbearbeitete Gleitfläche trägt, die vorzugsweise geläppt ist. Der feststehende Gleitring weist eine Innenbohrung auf, die mit der sie durchsetzenden Welle einen Ringspalt bildet.
Axial auf der Welle versetzt zu dem feststehenden Gleitring ist ein auf der Welle, beispielsweise mittels einer Paßfeder oder Zylinderstiften festgesetzter umlaufender Gegenring angeordnet, der zusätzlich mittels eines in eine Nut eingelegten O-Ringes o. ä. gegen die Welle abgedichtet sein kann. Der umlaufende Gegenring, der auch kraftschlüssig mit einer auf der Welle angeordneten Beschaufelung fixiert sein kann, weist ebenfalls eine im wesentlichen kreisringförmige Gleitfläche auf, die ähnlich der Gleitfläche des feststehenden Gleitringes feinbearbeitet, insbesondere geläppt ist, so daß die aufeinander gleitenden Gleitflächen des Gleitrings und des Gegenrings eine in einer rechtwinklig zur Wellenachse verlaufenden Ebene liegende Dichtfläche bilden.
Üblicherweise ist der die Gleitringdichtung koaxial umgebende Flanschabschnitt des Gehäuses zum Gehäuseinneren hin mit einem sich erweiternden Querschnitt weit geöffnet und bildet einen sich zum Gehäuseinneren erweiternden Hohlraum, so daß die durch die Rotation entstehende Zentrifugalwirkung die in dem Medium enthaltenen Partikel nach außen schwemmt und sich diese somit nicht auf der Gleitringdichtung ablagern können. Probleme treten jedoch beim Anfahren und Auslaufen sowie beim Stillstand auf, da sich dann die im Medium enthaltenen Partikel, Schwebeteilchen und bei Salzwasser auch Salz auf der Gleitringdichtung bzw. den Dichtflächen absetzen können. Beim erneuten Anfahren tritt dann durch diese Ablagerungen ein abrasiver Verschleiß an den Gleitflächen auf, der diese innerhalb kürzester Zeit zerstört und Undichtigkeiten hervorruft.
So beträgt beispielsweise bei den oben erwähnten Schwimmbaggern die durchschnittliche Standzeit eines aus einer Gleitringdichtung bestehenden Dichtungssatzes etwa zwei Wochen. Nach dieser Zeitspanne ist eine vollständige Demontage des vorderen Gehäuseteils und der Beschaufelung notwendig, um die Dichtung tauschen zu können.
Der Erfindung liegt daher bei einer gattungsgemäßen Dichtungsanordnung die Aufgabe zugrunde, die Standzeiten der Dichtungsanordnung zu erhöhen.
Die Aufgabe wird bei einer gattungsgemäßen Dichtungsanordnung hinsichtlich ihres ersten Aspektes dadurch gelöst, daß zwischen dem zu der Medienseite des Gehäuses weisenden Endabschnitt des Flanschabschnittes und dem umlaufenden Gegenring ein Ringspalt angeordnet ist, der den zwischen Gleitringdichtung und Flanschabschnitt gebildeten Hohlraum zur Medienseite hin begrenzt, und daß mindestens eine durch die Gehäusewandung verlaufende Bohrung vorgesehen ist, durch die der zwischen der Gleitringdichtung und dem sie umgebenden, koaxial angeordneten Flanschabschnitt gebildete Hohlraum mit einem Spüldruck beaufschlagt wird. Der Spüldruck wird dabei durch ein Spülmedium aufgebracht, welches im wesentlichen frei von Partikeln, Schwebeteilchen oder dergleichen ist. Beispielsweise kann als Spülmedium normales Trinkwasser verwendet werden, aber auch das von der Pumpe selbst zu fördernde Medium, wenn dieses dafür speziell aufbereitet ist, beispielsweise durch Lagern in Absetztanks und anschließendes Filtern.
Das Spülmedium wird mit einem geringen Überdruck gegenüber dem im Inneren des Gehäuses herrschenden Druck in den zwischen Gleitringdichtung und Flanschabschnitt gebildeten Hohlraum eingeleitet, so daß das im Gehäuse gehaltene, von der Pumpe geförderte Medium nicht in diesen Hohlraum eindringen kann und damit die in diesem Medium enthaltenen Partikel und Schwebeteilchen sich auch nicht auf den Dichtflächen der Gleitringdichtung absetzen können. Als ein wirkungsvoller Überdruck hat sich dabei ein Druck von ca. 0,5 bar herausgestellt. Der Ringspalt zwischen Flansch und Gegenring wirkt dabei im Prinzip wie eine Drossel, so daß nur relativ geringe Mengen des Spülmediums durch die mindestens eine Bohrung in den Hohlraum eingeleitet werden müssen, um den geringen Überdruck aufrecht zu erhalten.
Eine besonders bevorzugte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, in dem Ringspalt zwischen Endabschnitt des Flanschabschnittes und dem Gegenring eine ringförmige Dichtung anzuordnen, die den Spülfluß aus dem Hohlraum durch den Ringspalt zur Medienseite hin freigibt, den Strömungsfluß von der Medienseite durch den Ringspalt zum Hohlraum jedoch sperrt. Dieses bietet zum einen den wesentlichen Vorteil, daß bei Ausfall des Spülmediums das im Gehäuseinneren enthaltene Medium nicht in den Hohlraum zwischen Gleitringdichtung und Flanschabschnitt eindringen und mit den in dem Medium enthaltenen Partikel und Schwebeteilchen einen Verschleiß der Gleitringdichtung bewirken kann. Zum anderen bietet es den Vorteil, daß die Zuführung des Spülmediums diskontinuierlich erfolgen kann, so daß größere Mengen an Spülmedium eingespart werden können. Dieses ist insbesondere in wirtschaftlicher und ökologischer Hinsicht wünschenswert. Sinnvollerweise wird dann im Betrieb alle zwei bis drei Minuten stoßweise gespült, so daß mögliche Ablagerungen vor der Dichtung beseitigt werden, und beim Anfahren und Auslaufen kontinuierlich, da hier die Gefahr des Absetzens von Partikeln am größten ist. Damit wird eine Dichtungsanordnung mit hervorragenden Notlaufeigenschaften und langer Standzeit zur Verfügung gestellt.
Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung ist vorgesehen, daß ein Deckel vorhanden ist, der die Bohrung für den Durchtritt der Welle sowie den Flanschabschnitt aufweist und von der Außenseite des Gehäuses aufsetzbar ist, und daß Gleitring und Gegenring der Gleitringdichtung jeweils zweigeteilt aus­ geführt sind.
Auf diese Weise ist ein einfacher Zugang zu der Gleitringdichtung möglich, da lediglich der Deckel entfernt werden muß. Weiterhin ist aufgrund des zweiteiligen Aufbaus des Gleitrings und des Gegenrings eine Montage durch das Deckelloch möglich, so daß die bisher notwendige, zeitintensive und damit kostenintensive Demontage der Beschaufelung und des vorderen Gehäuseteils entfällt.
Der Flanschabschnitt kann dabei einstückig mit dem Deckel ausgebildet sein, Deckel und Flanschabschnitt können jedoch auch separat gefertigt und durch geeignete Mittel miteinander verbunden sein. Wesentlich ist jedoch, daß Deckel und Flanschabschnitt im miteinander verbundenen Zustand in das Gehäuse eingesetzt und mit diesem verbunden werden. Durch diese quasi Patronenbauweise wird die Montage der gesamten Dichtungsanordnung, aber auch deren Wartung und Reparatur wesentlich vereinfacht, so daß hier erhebliche Zeit- und damit auch Kostenvorteile erzielbar sind. Vorteilhafterweise wird dann die im Ringspalt zwischen Gegenring und Flanschabschnitt angeordnete Dichtung ebenfalls zweiteilig ausgeführt, so daß auch diese problemlos bei der Wartung oder Reparatur zu ersetzen ist.
Vorzugsweise wird der Deckel rotationssymmetrisch ausgebildet, was den Herstellungsvorgang vereinfacht. Insbesondere kann auch die mindestens eine Spüldruckbohrung in dem Deckel angeordnet sein. Hierdurch wird der Herstellungsvorgang des Deckels weiter vereinfacht, und es wird ermöglicht, die Bohrung mit herkömmlichen Bohrwerkzeugen anzubringen, ohne daß das große und sperrige Gehäuse in einer Bohrlehre eingespannt werden muß.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist der im Gehäuse gelagerte, feststehende Gleitring zusätzlich über eine Dichtung in einer umlaufenden Nut des Deckels abgestützt. Hierdurch wird mit einfachen Mitteln ein dichter Sitz des stationären Gleitrings im Gehäuse geschaffen, ohne daß eine hoch präzise und damit teure Bearbeitung einer den Gleitring aufnehmenden Nut erforderlich ist. Auch diese Dichtung kann zur Erleichterung einer Reparatur zweiteilig ausgeführt.
Besonders bevorzugt wird die erfindungsgemäße Dichtungsanordnung für die Antriebswelle einer Pumpe für ein abrasives Medium genutzt, wobei das Gehäuse dann gleichzeitig das Pumpgehäuse ist und auf der Welle im Inneren des Gehäuses eine Beschaufelung angeordnet ist. Insbesondere bei solchen Großpumpen kann durch die erfindungsgemäße Dichtungsanordnung eine Verlängerung der Standzeit von den oben erwähnten zwei Wochen auf bis zu drei Monate erreicht werden.
Die Erfindung wird weiterhin bevorzugt im Schiffsbau eingesetzt, wo Wellen, Wellenhülsen, Rohre etc. durch eine Bohrung in der Schiffswandung oder den Druckkörper hindurchgeführt sind und gegen das Seewasser abgedichtet werden müssen.
Die Erfindung wird im folgenden anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Die einzige Figur zeigt dabei einen teilweise weggebrochenen Schnitt durch ein Gehäuse einer Kreiselpumpe mit einer erfindungsgemäßen Dichtungsanordnung.
Eine Kreiselpumpe 10 weist eine Welle 12 auf, die durch eine Gehäusebohrung in einem Gehäuse 14 in das Innere 16 des Gehäuses tritt. Der im Gehäuseinneren 16 liegende Teil der Welle 12 trägt eine Beschaufelung 18, mittels derer ein am aus dem Gehäuse 14 heraustretenden Wellenstumpf 20 eingeleitetes Drehmoment in einen Impulsstrom der zu fördernden Flüssigkeit umgesetzt wird, die im vorliegenden Beispiel aus Sandanteile enthaltendem Brackwasser besteht. Das Sand enthaltende Brackwasser stellt wegen der Schmirgelwirkung der Sandkörnchen ein abrasives Medium dar. Eine Gehäusebohrung 22 zum Durchtritt der Welle ist in einem Deckel 24 angeordnet, der mittels Schrauben 26 am Gehäuse 14 angeschraubt ist und so einen Teil des Gehäuses bildet. Am Deckel 24 ist ein rotationssymmetrisch ausgebildeter Flanschabschnitt 28 mittels Schrauben 27 angeschraubt und erstreckt sich in das Gehäuseinnere 16. Der Deckel 24 weist eine umlaufende Nut 30 auf, in der mittels einer Preßpassung eine elastische Dichtung 32 angeordnet ist. Die elastische Dichtung 32 dichtet den Spalt zwischen Deckel 24 und einem Gleitring 36 ab. Der Gleitring 36 ist durch nicht dargestellte, geeignete Mittel drehmomentsicher und axial federnd mit dem Deckel 24 verbunden. Der Gleitring 36 weist eine Gleitfläche 38 auf, die aus einem speziellen Werkstoff, beispielsweise einer Sinterbronze, Graphit o. ä. hergestellt sein kann. Gleitring 36 und Gleitfläche 38 können auch einstückig, beispielsweise aus einem verschleißfesten Guß, ausgebildet sein. Die Gleitfläche 38 ist oberflächenfeinstbearbeitet, vorzugsweise geläppt. Auf der stillstehenden Gleitfläche 38 rotiert eine zweite Gleitfläche 40, die ebenfalls kreisringförmig ausgebildet ist. Die zweite Gleitfläche 40 ist in einen Gegenring 42 eingelassen, der auf einem Abschnitt der Welle 12 befestigt ist. Gegenring 42 und Gleitfläche 40 können ebenfalls einstückig ausgebildet sein. Dabei kann ein in einer inliegenden Nut 44 angeordneter O-Ring 46 den Innenbereich des Gleitringes abdichten. Eine Paßfeder 47 übt eine Mitnehmerwirkung zwischen Welle 12 und Gleitring 42 aus.
Die beiden Gleitflächen 38 und 40 bilden eine Dichtfläche, die in einer senkrecht zur Achse 13 der Welle 12 verlaufenden Ebene liegt. Der Flanschabschnitt 28 umgibt den Gleitring 36 und den Gegenring 42 koaxial und bildet mit diesen einen Hohlraum 48, der durch den Deckel 24 nach außen hin abgeschlossen wird. Zum Gehäuseinneren 16 hin wird der Hohlraum 48 durch einen Ringspalt 51 begrenzt, an dessen zum Gehäuseinneren 16 gerichteten Ende eine Dichtung 50 angeordnet ist. Die Dichtung 50 ist mittels eines Flanschringes 53, der durch eine Verschraubung 54 am Flanschabschnitt 28 angeschraubt ist, gehalten, und ist im wesentlichen als ringförmige Lippendichtung ausgebildet. Die Lippe der Dichtung 50 ist dabei axial und in Richtung des Gehäuseinneren geneigt und liegt zum größten Teil mit ihrer zum Deckel 24 gerichteten Seite am Flanschabschnitt 28 an. Auf der zur Gehäuseinnenseite 16 gerichteten Seite liegt die Lippe des Flansches 50 vollkommen frei. Der Deckel weist weiterhin eine Bohrung 52 auf, durch die das Spülmedium mittels einer Pumpe 11 unter einem Spüldruck PSP in den Hohlraum 48 eingebracht wird.
Der Spüldruck ist dabei etwas höher als der im Gehäuseinneren 16 herrschende Druck, so daß das Spülmedium durch den Ringspalt 51 hindurch in das Gehäuseinnere 16 gedrückt wird. Der Ringspalt 51 wirkt dabei als Drossel, so daß nur geringe Mengen an Spülmedium in den Hohlraum 48 eingebracht werden müssen, um den geringen Überdruck, hier etwa 0,5 bar, aufrecht zu erhalten. Durch die Ausbildung der Dichtung 50 wird dabei der Schenkel der Dichtung 50 durch das Spülmedium zur Gehäuseinnenseite 16 hin gedrückt, da die Lippe auf dieser Seite freiliegt und hier ein geringerer Druck herrscht. Auf diese Weise wird verhindert, daß das im Gehäuseinneren 16 enthaltene Medium mit den abrasiven Partikeln in den Hohlraum 48 gelangt und dort die Gleitflächen 38 bzw. 40 beschädigt.
Bei einem kurzzeitigen Unterbrechen des Einbringens des Spülmediums in den Hohlraum 48, aber auch bei einem vollständigen Ausfall des Spülmediums legt sich die Lippe der Dichtung 50 vollständig über den Ringspalt 51 und dichtet diesen ab, da dann auf der Gehäuseinnenseite 16 ein größerer Druck herrscht und dieser vollständig an der zur Gehäuseinnenseite freiliegenden Seite des Schenkels angreifen kann. Da der Schenkel mit seiner zum Deckel 24 gerichteten Seite zudem fast vollständig am Flanschabschnitt 28 anliegt, wird ein Umknicken des Schenkels der Dichtung 50 aufgrund des Überdruckes im Gehäuseinneren 16 vermieden. Somit wird auch in einem solchen Fall das Eindringen des im Gehäuseinneren 16 enthaltenen Mediums mit den abrasiven Partikeln in den Hohlraum 48 durch die im wesentlichen als eine Art Rückschlagklappe ausgebildete Dichtung 50 verhindert, so daß diese Dichtungsanordnung eine ausgezeichnete Notlaufeigenschaft aufweist, die noch durch eine entsprechende Werkstoffpaarung der Gleitflächen 38 und 40 unterstützt wird. Die Lippe der Dichtung 50 ist dabei so ausgebildet, daß sie im Dichtungsfall flächig auf dem Gegenring 42 aufliegt. Der Gegenring 42 weist dazu an der entsprechenden, der Dichtung 50 gegenüberliegenden Fläche eine bearbeitete Dichtfläche 49 auf, die beispielsweise feinstbearbeitet oder geschliffen ist, so daß die Dichtwirkung durch die Flächenberührung der Lippe der Dichtung 50 auf der Dichtfläche 49 des Gegenringes 42 deutlich gesteigert wird. Durch die Auswahl eines Teflon-Werkstoffes als Material für die Dichtung 50 wird zudem der Verschleiß zwischen Dichtung 50 und Dichtfläche 49 minimiert.
Der Gleitring 36 und der Gegenring 42 sind längs einer die Wellenachse 13 enthaltenden Ebene geteilt, so daß sie nach Entfernen des Deckels 24 leicht ausgetauscht werden können, ohne daß die Notwendigkeit besteht, die Welle 12 und damit die Beschaufelung 18 zu demontieren. Die beiden Hälften des Gleitringes 36 und des Gegenringes 42 werden dabei durch nicht dargestellte Schrauben miteinander verbunden und durch ebenfalls nicht dargestellte, geeignete Mittel in ihre Lage so zueinander eingestellt, daß die beiden feinstbearbeiteten Gleitflächen 38 bzw. 40 auch nach der Montage auf der Welle 12 eine ebene Fläche bilden und keinen durch die Teilungsnaht gebildeten Vorsprung aufweisen.
Die Standzeit herkömmlicher Gleitringdichtungen wird im geschilderten Anwendungsfall von Großkreiselpumpen in Schwimmbaggern von etwa zwei Wochen auf bis zu drei Monate erhöht, mithin auf einen Zeitraum, nach dessen Ablauf eine Erneuerung des durch die abrasiven Medien verschlissenen Gehäuses 14 selbst ansteht.
Bezugszeichenliste
10 Kreiselpumpe
11 Pumpe
12 Welle
13 Achse (von 12)
14 Gehäuse
16 Gehäuseinneres
18 Beschaufelung
20 Wellenabschnitt
22 Gehäusebohrung
24 Deckel
26 Verschraubung
27 Verschraubung
28 Flanschabschnitt
29 Endabschnitt des Flansches
30 Nut
32 Dichtung
36 stationärer Gleitring
38 Gleitfläche (von 36)
40 Gleitfläche (von 42)
42 rotierender Gegenring
44 Nut
46 O-Ring
47 Paßfeder
48 Hohlraum
49 Lauffläche (auf 42)
50 Dichtung
51 Ringspalt
52 Spüldruckbohrung
53 Flanschring
54 Verschraubung

Claims (9)

1. Dichtungsanordnung für eine durch eine Gehäusebohrung (22) tretende Welle (12), die auf einer Gehäuseseite von einem Medium umspült wird, mit einer Gleitringdichtung, bestehend aus einem koaxial zu der Gehäusebohrung dicht im Gehäuse (14) gelagerten Gleitring (36) und einem auf der Welle gelagerten, umlaufenden Gegenring (42), wobei die Gleitringdichtung (36, 42) im Inneren eines einen Teil des Gehäuse bildenden, sie koaxial umgebenden Flanschabschnittes (28) angeordnet ist, gekennzeichnet durch eine zwischen dem zu der Medienseite (16) des Gehäuses (14) weisenden Endabschnitt (29) des Flansches (28) und dem umlaufenden Gegenring (42) angeordneten Ringspalt (51), der einen zwischen Gleitringdichtung (36, 42) und Flanschabschnitt (28) gebildeten Hohlraum (48) zur Medienseite (16) hin begrenzt, und durch wenigstens eine durch die Gehäusewandung verlaufende Bohrung (52) zur Beaufschlagung des Hohlraums (48) mit einem Spüldruck.
2. Dichtungsanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Ringspalt (51) zwischen Endabschnitt (29) des Flanschabschnittes (28) und dem Gegenring (42) eine ringförmige Dichtung (50) angeordnet ist, die den Spülfluß aus dem Hohlraum (48) durch den Ringspalt (51) zur Medienseite (16) hin freigibt und den Strömungsfluß von der Medienseite (16) durch den Ringspalt (51) zum Hohlraum (48) sperrt.
3. Dichtungsanordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der die Bohrung (22) für den Durchtritt der Welle (12) aufnehmende Gehäuseteil als Deckel (24) ausgebildet ist, der von der Außenseite des Gehäuses aufsetzbar ist und den Flanschabschnitt (28) aufweist, und daß Gleitring (36) und Gegenring (42) der Gleitringdichtung jeweils zweigeteilt ausgeführt sind.
4. Dichtungsanordnung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Deckel (24) rotationssymmetrisch ist.
5. Dichtungsanordnung nach einem der Ansprüche 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Spüldruckbohrung (52) in dem Deckel (24) angeordnet ist.
6. Dichtungsanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der im Gehäuse (14) gelagerte, feststehende Gleitring (36) zusätzlich über eine Dichtung (32) in einer umlaufenden Nut (30) des Deckels (24) abgestützt ist.
7. Dichtungsanordnung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die im Deckel (24) angeordnete Dichtung (32) zweiteilig ausgeführt ist.
8. Dichtungsanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die im Ringspalt (31) angeordnete Dichtung (50) zweiteilig ausgeführt ist.
9. Dichtungsanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtungsanordnung die Antriebswelle (12) einer Pumpe (10) für ein abrasives Medium abdichtet, daß das Gehäuse (14) das Pumpengehäuse ist und daß auf der Welle (12) im Inneren des Gehäuses eine Beschaufelung (18) angeordnet ist.
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