DE4408443A1 - Audiometer - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Audiometer für die Durchfüh
rung von Gehörtests, bei denen den Hörorganen des Pro
banden zu verschiedenen Zeiten je eine Folge von Rein
tönen definiert verschiedener Frequenz mit variierendem
- ansteigendem und/oder abfallendem - Schalldruckpegel
dargeboten werden und der Proband jeweils dann, wenn
die Hörschwelle seines jeweiligen Ohrs erreicht bzw.
über- oder unterschritten wird, dies durch Auslösen ei
nes Anzeigesignals quittieren muß und mit den weiteren,
im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 genannten, gattungs
bestimmenden Merkmalen.
Ein derartiges Audiometer, das einen Sinuswechselspan
nungsgenerator umfaßt, der auf definiert verschiedene
Werte der Frequenz und des Pegels der Ausgangsspannung
einstellbar ist, mit der die Schall-Applikationselemen
te des Audiometers, z. B. Kopfhörer, über die die Ton
darbietung erfolgt, ansteuerbar sind, ist durch die
EP 0 176 863 in der Form bekannt, daß ein Audiometer, das
auf einen von Hand gesteuerten Betrieb ausgelegt ist,
über eine Anschlußeinheit, welche die Kommunikation
Zwischen den Funktionsgruppen des Audiometers mit einem
elektronischen Rechner vermitteln kann an einen Rechner
im Prinzip beliebigen Typs anschließbar und dadurch
auch hinsichtlich der Zeitlichen Reihenfolge der Ton
darbietungen, deren Frequenz und Schalldruckpegel und
der zeitlichen Änderungsrate desselben durch einen sol
chen Rechner steuerbar ist.
Diese bekannte Art der Realisierung eines sowohl manu
ell als auch rechnergesteuert betreibbaren Audiometers
ist mit erheblichem technischem Aufwand verknüpft, der
auch zusätzliche Störanfälligkeit bedingt.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein rechnergesteu
ertes Audiometer der eingangs genannten Art dahingehend
zu verbessern, daß es bei verringertem technischem Ge
samtaufwand gleichwohl mit hoher Funktionszuverlässig
keit in einer rechnergesteuerten oder in einer manuell
gesteuerten Betriebsart benutzbar ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im kenn
zeichnenden Teil des Patentanspruchs 1 genannten Merk
male gelöst.
Hiernach generiert der Rechner auf einem Monitor die
Darstellung eines Schalldruckpegel (dB)-/Frequenz (ν)-
Koordinatensystems und/oder eine realitätsnahe Darstel
lung des Bedienungsfeldes eines üblichen Audiometers,
dessen Funktionen durch "Anklicken" dargestellter Be
dienungselemente aufrufbar bzw. aktivierbar sind; die
Betriebsparameter Frequenz und Schalldruckpegel dem
Probanden darzubietender Reintöne sind durch Anfahren
der jeweiligen Punkte des Koordinatensystems mittels
des Cursors einstellbar und durch Anklicken festlegbar
oder bei Eingabe über die Tastatur des Rechners mittels
des Cursors darstellbar; die Auslösung der Tonerzeugung
erfolgt durch manuell ausgelösten oder rechnergesteuer
ten Befehl; die Reaktionssignale des Probanden, die
dieser auslöst, sobald er einen mit aufsteigendem Schall
druckpegel dargebotenen Prüfton hört oder, falls mit
absteigendem Schalldruckpegel gearbeitet wird, sobald
er den Prüfton nicht mehr hört, lösen jeweils die Ab
speicherung des momentanen Schalldruckpegels und der
benutzten Frequenz aus, wenn beim Probanden die Hör
schwelle über- bzw. unterschritten wird. Der solcher
maßen gespeicherte Satz von dB/ν-Wertepaaren ist in dem
für die Dokumentierung vorgesehenen üblichen Audiogramm-
Format ausdruckbar.
Das erfindungsgemäße Audiometer ist durch Eingabe eines
einfachen Folgesteuerungsprogramms, das die zeitliche
Aufeinanderfolge der einzelnen Prüfzyklen - Darbietung
eines Reintones mit veränderbarem Schalldruckpegel und
Eingabe der Änderungsrate des Schalldruckpegels sowie
deren Anfangswerte - steuert, als rechnergesteuertes
Audiometer betreibbar und, ebenfalls unter Verwendung
des Rechners und insoweit "ferngesteuert", auch wie ein
manuell gesteuertes Audiometer benutzbar ist.
Wenn der Sinus-Wechselspannungsgenerator, mit dessen
Ausgangs-Wechselspannung die Schall-Applikationsgeräte
des Audiometers angesteuert werden, gemäß den Merkmalen
des Anspruchs 2 ausgebildet ist, so können die Frequenz
und der Schalldruckpegel, mit dem ein Reinton dem Pro
banden dargeboten wird, allein durch an Steuerausgängen
des Rechners dargebotene digitale Ausgabesignale vorge
geben werden. Durch Aufnahme einer Verstärkerkennlinie
kann jederzeit sowohl ein Frequenzgang des Wechselspan
nungsgenerators als auch dessen Ausgangsleistung fest
gestellt und der Wechselspannungsgenerator geeicht wer
den.
Durch die gemäß Anspruch 3 vorgesehene Art der Einstel
lung des Audiometers auf verschiedene Betriebsarten,
die gemäß den Merkmalen des Anspruchs 4 und/oder des
Anspruchs 5 ergänzt bzw. modifiziert sein kann, wird
auf einfache Weise die Vorbereitung des Audiometers auf
gängige Arten der Hörtest-Durchführung erleichtert.
Mit Hilfe von Lern-Modi des Audiometers wie gemäß den
Merkmalen der Ansprüche 6 und 7 sowie der Ansprüche 8
und 9 umrissen, sind automatisch durchführbare Hör
tests, die auch unter Gesichtspunkten einer statisti
schen Auswertung interessant sind, auf einfache Weise
"programmierbar".
Die gemäß Anspruch 10 vorgesehene Vergleichsmöglichkeit
des jüngsten, an einem Probanden vorgenommenen Hörtest
mit an diesem früher durchgeführten Hörtests erlaubt
es, Änderungen des Hörvermögens des Probanden sehr
schnell zu erfassen und die Notwendigkeit zu erkennen,
einen Wiederholungs-Hörtest mit besonderer Sorgfalt
durchzuführen.
Weitere Einzelheiten und Merkmale des erfindungsgemäßen
Audiometers ergeben sich aus der nachfolgenden Beschrei
bung eines speziellen Ausführungsbeispiels anhand der
Zeichnung.
Fig. 1 ein schematisch stark vereinfachtes Blockschalt
bild eines erfindungsgemäßen, mittels eines
programmierbaren Rechners steuerbaren Audiome
ters und
Fig. 2 eine Darstellung eines auf einem Bildschirm des
Audiometers gemäß Fig. 1 darstellbaren Schall
druckpegel-/Frequenz-Koordinatensystems, anhand
dessen das Audiometer sowohl programmierbar als
auch hinsichtlich des momentanen Verlaufs eines
Hörtest überwachbar ist.
Das in der Fig. 1 insgesamt mit 10 bezeichnete Audiome
ter ist für eine rationelle Durchführung von schwellen
audiometrischen Untersuchungen an Personen gedacht, die
z. B. an ihrem Arbeitsplatz erheblichen Geräuscheinwir
kungen ausgesetzt sind, die auf die Dauer ihr Hörvermö
gen beeinträchtigen könnten, das daher in regelmäßigen
Zeitabständen untersucht werden muß.
Das Audiometer 10 ist zum Zweck der Erläuterung als
Reinton-Audiometer vorausgesetzt, mittels dessen einem
Probanden eine Anzahl definiert verschiedener reiner
Töne, d. h. bestimmter diskreter Frequenzen bei jeweils
bekannten Schalldruckpegeln dargeboten werden können,
wobei während der Darbietung eines derartigen Tones,
dessen Schalldruckpegel kontinuierlich oder in kleinen
diskreten Schritten von einigen dB verändert wird, z. B.
von einem niedrigen Anfangswert ausgehend, bei dem der
Proband den Ton noch nicht hören kann, gesteigert wird,
bis der Proband den Ton hört und danach, nachdem der
Schalldruckpegel noch etwas erhöht worden ist, dieser
wieder erniedrigt wird, bis der Proband den Ton nicht
mehr hört, wobei der Proband jeweils beim Überschreiten
seiner Hörschwelle und beim Unterschreiten derselben
einen Signalgeber 11 zu betätigen hat, durch dessen
Ausgangssignal entweder - bei manueller Betriebssteue
rung des Audiometers 10 - einem Untersucher das Über
bzw. Unterschreiten der Hörschwelle des Probanden ange
zeigt oder bei einem automatisch registrierenden Audio
meter, bei dem die Veränderungen des Hörpegels vom Pro
banden selbst gesteuert wird, die Registrierung der
Hörschwellenwerte ausgelöst wird.
Bei einem vom Probanden nicht selbst gesteuerten, vom
Untersucher manuell oder mittels eines Rechners 12
selbsttätig gesteuerten Ablauf eines typischen, der
europäischen Norm 26189 entsprechenden Verfahrens der
Reinton-Audiometrie werden dem Probanden über seinem
linken und seinem rechten Ohr je einzeln zugeordnete
Kopfhörer 13 und 14 Prüftöne in der Folge 500, 1000,
2000, 3000, 4000, 6000 Hz und gegebenenfalls 8000 Hz
dargeboten und deren Schalldruckpegel mit einer Pegel
änderungsrate von z. B. 5 dB/s variiert.
Bei einer der genannten Norm entsprechenden Art der
Durchführung des Hörtests wird diese Tonfolge zunächst
dem einen und danach dem anderen Ohr des Probanden dar
geboten.
Das Ergebnis des Hörtests wird in zwei, in der Regel
auf einem Formular vorgedruckten, dem rechten und dem
linken Ohr je einzeln zugeordneten Diagrammen 16 fest
gehalten, in denen jeweils, wie aus der Fig. 2, in wel
cher der Einfachheit halber nur eines dieser Diagramme
dargestellt ist, ersichtlich, als Ordinate der Hörpegel
und als Abszisse die Frequenz der Prüftöne gewählt ist
und innerhalb des Diagramms die Hörpegel markiert sind,
unter denen der Proband bei jeweils ansteigendem und
abfallendem Schalldruckpegel den Ton der jeweils einge
stellten Frequenz zu hören begann, bzw. nicht mehr hört,
wobei diese Schalldruckpegel jeweils identisch sein
sollten, je nach Durchführung des Versuches, insbeson
dere auch in Abhängigkeit von der Reaktionszeit des
Probanden geringfügig variieren können. Auch die Dar
stellung des Hörtest-Ergebnisses durch Diagramme 16,
wie in der Fig. 2 dargestellt, entspricht der einschlä
gigen Norm EN 26189.
Das insoweit hinsichtlich seines Einsatzzweckes und ei
ner speziellen Art der Durchführung eines Hörtest er
läuterte Audiometer 10 ist seiner Grundkonzeption nach
ein rechengesteuertes Audiometer, das über eine Tasta
tur 17 durch Eingabe der relevanten Testparameter sowie
von Daten, die den zeitlichen Ablauf des Tests betref
fen, frei programmierbar ist. Derartige Parameter und
Ablauf-Steuerungsdaten sind zumindest die folgenden:
- 1. Frequenzen der darzubietenden Prüftöne
- 2. Reihenfolge der Darbietung der Prüftöne
- 3. Änderungsgeschwindigkeit des Schalldruckpegels der Prüftöne
- 4. Minimal- und Maximalwerte des Schalldruckpegels, zwischen denen bei vorgebener Tonfrequenz der Schalldruckpegel variiert wird.
- 5. Änderungsbetrag der Minima und Maxima des Schall druckpegels in Relation zu denjenigen Werten, die jeweils vorliegen, wenn der Proband durch Betäti gung des Signalgebers 11 anzeigt, daß seine Hör schwelle über- bzw. unterschritten wird.
- 6. Änderungssinn des Schalldruckpegels - ansteigend oder abfallend - am Beginn der Darbietung des je weiligen Reintones.
- 7. Art der Darbietung des Reintones - gepulst oder Dauerton -.
- 8. Änderung der Kopfhörer-Ansteuerung rechts links u. a.m.
Das Audiometer 10 ist auch in der Weise betreibbar, daß
bei mehreren definiert verschiedenen, jeweils festge
haltenen Werten des Schalldruckpegels die Frequenz der
Töne, die dem Probanden dargeboten werden, kontinuier
lich variiert wird, eine Vorgehensweise, bei der Para
meter vorgebbar sein müssen wie beispielsweise
- 9. Änderungsrate der Frequenz bei vorgegebenem Schall druckpegel und
- 10. Schrittweite und Änderungssinn des Schalldruckpe gels bei aufeinanderfolgenden Testläufen.
Der Rechner 12, der in der Technik eines üblichen Per
sonalcomputers realisiert sein kann, generiert auf dem
Bildschirm 18 eines Monitors 19 ein im wesentlichen dem
Diagramm 16 der Fig. 2 entsprechendes Frequenz/Schall
druckpegel-Koordinatensystem, innerhalb dessen ein Cur
sor 21, sei es durch Betätigung der Cursor-Verschiebe
tasten 22 der Tastatur 17, sei es durch Bewegung einer
sogenannten "Maus" 23, auf beliebige Frequenz (ν)/Schall
druckpegel (dB)-Wertepaare einstellbar ist, die an ei
nem Frequenz-Steuerausgang 24 und einem Schalldruckpe
gel-Steuerausgang 26 des Rechners 12 bereitgestellten
digitalen Steuer-Ausgabesignalen entsprechen.
Die Steuerausgänge 24, 26 des Rechners sind über galva
nisch entkoppelnde Elemente, z. B. hierzu übliche Opto
koppler 27, 28, an einen Frequenz-Steuereingang 29 und
einen Pegel-Steuereingang 31 eines Sinus-Wechselspan
nungsgenerators 32 angeschlossen, dessen an einem Lei
stungsausgang 33 abgegebene Wechselspannung, mit der
über eine elektronische Weichenschaltung 34 alternativ
die Kopfhörer 13, 14 ansteuerbar sind, hinsichtlich der
Frequenz und der Amplitude den digitalen Ausgaben des
Rechners für die Frequenz und den Schalldruckpegel des
Reintones entsprechen, der dem Probanden im Test darge
boten wird.
Auch der vom Rechner 12 zu der elektronischen Weichen
schaltung 34 führende Steuerpfad 36, über den die An
steuerung der Weiche 34 von Ansteuerung des linken
Kopfhörers 13 auf Ansteuerung des rechten Kopfhörers 14
erfolgt, ist so ausgebildet, daß er eine galvanische
Trennung zwischen dem diesbezüglichen Steuerausgang 37
des Rechners 12 und dem Steuereingang 38 der Weichen
schaltung 34 vermittelt, wobei diese galvanische Ent
kopplung wiederum durch einen Optokoppler 39 realisiert
sein kann.
Der Sinus-Wechselspannungsgenerator 32 kann, wie sche
matisch in der Fig. 1 angedeutet, mit Hilfe eines er
sten Digital-/Analog-Wandlers 41, eines zweiten Digi
tal-/Analog-Wandlers 42 und eines Linearverstärkers 43
mit steuerbarem Verstärkungsgrad realisiert sein, wobei
das durch den Verstärker 43 zu verstärkende Ausgangs
signal des ersten Digital-/Analog-Wandlers 41 ein Si
nus-Spannungs-Signal ist, dessen Frequenz der am Fre
quenz-Steuerausgang 24 des Rechners 12 anstehenden di
gitalen Frequenz-Information entspricht und zwischen
festen Maximal- und Minimal-Werten der Amplitude vari
iert und der Verstärkungsgrad des Linearverstärkers 43
mit dem Ausgangssignal des zweiten Digital-/Analog-Wand
lers 42 gesteuert wird, das dem Pegel nach der am Schall
druckpegel-Steuerausgang 26 als digitale Ausgabe anste
henden Schalldruckpegel-Information entspricht und zwi
schen 0 und einem Betrag variieren kann, der dem höchst
möglichen Schalldruckpegel der Reintöne entspricht, die
dem Probanden dargeboten werden.
Zur Erläuterung mit Hilfe des insoweit beschriebenen
Audiometers 10 möglicher Durchführungsarten audiometri
scher Tests sei nunmehr wieder auf die Fig. 2 Bezug ge
nommen, deren Darstellung auf dem Bildschirm 18 des Mo
nitors 19 die Betriebsbereitschaft des Audiometers 10
signalisiert.
Zur Erläuterung einer Reihe von Betriebs- und Benut
zungsarten des Audiometers 10, die aufgrund seines in
soweit geschilderten Aufbaus möglich sind, sei zunächst
eine "manuelle" Benutzungsart geschildert, bei der der
Untersucher die Funktionen des Audiometers 10 selbst
- "von Hand" - steuert.
Der Untersucher kann diese Betriebsart durch Eingabe
mittels der Tastatur 17 wählen, z. B. durch Drücken von
Befehlstasten und Eingabe des Buchstabens "m". Er kann
auch durch Anfahren eines Betriebsart-Wahlfeldes 44,
das beispielsweise im Bereich des unteren Randes des
Diagramms 16 auf dem Bildschirm 18 des Monitors 19 dar
gestellt ist, mit dem Cursor 21, sei es durch Betäti
gung von Cursor-Bewegungstasten 22 der Tastatur 17 oder
mit Hilfe der Maus anfahren und durch "Anklicken" die
ses Wahlfeldes 44 die Betriebsart "manuell" wählen.
Durch das Anklicken des Betriebsart-Wahlfeldes 44 wird
auf dem Bildschirm ein Fenster 46 dargestellt "geöff
net", in dem symbolisch oder in Klartext die Aufforde
rung zur Eingabe einer ersten Prüftonfrequenz erscheint,
die der Untersucher entweder durch Eingabe mittels der
Tastatur, z. B. "0,5" oder durch Anfahren der Frequenz
skala 47, die entlang des oberen Randes des Diagramms
16 dargestellt ist, mittels des Cursors 21 eingeben
kann.
Die solchermaßen gewählte Prüftonfrequenz wird dem Un
tersucher innerhalb des Fensters 46 dargestellt.
Mit der Bestätigung des Fensterinhalts durch Drücken
der Bestätigungstaste 48 der Tastatur 17 wird das Au
diometer auf Prüfbetrieb ausschließlich bei dieser Fre
quenz eingestellt, wobei nunmehr der Cursor innerhalb
des Diagramms 16 auf denjenigen Punkt springt, der der
gewählten Frequenz und dem Schalldruckpegel 0 ent
spricht.
Mit dieser Ersteinstellung des Cursors 21 wird der Si
nus-Wechselspannungsgenerator 32 eingeschaltet und die
elektronische Weichenschaltung so eingestellt, daß der
Prüfton über den rechten Kopfhörer 14 dem Probanden
dargeboten wird, der diesen Ton nicht hören kann, so
lange noch der minimale Schalldruckpegel 0 dB einge
stellt ist.
Durch Verschieben des Cursors 21 in Richtung auf höhere
Werte des Schalldruckpegels wird der Sinus-Wechselspan
nungsgenerator 32 zu einer entsprechenden Steigerung
der Ausgangsleistung, mit der der Prüfton erzeugt wird,
angesteuert. Der Untersucher kann die Steigerung des
Schalldruckpegels über die Darstellung des Cursors 21,
gegebenenfalls auch durch eine andere symbolische Dar
stellung wie das Wachsen eines Balkens 49 verfolgen
oder auch über die Angabe des Schalldruckpegels in dem
Fenster 46, wobei die diesbezügliche Zahlenangabe je
weils in Schrittweiten von 5 dB erfolgt und sich je
weils nur dann ändert, - "springt" - wenn der Schall
druckpegel den jeweils nächsten, durch fünf teilbaren
Wert erreicht.
Mit dem Betätigen des Signalgebers 11 wird der Wert des
Schalldruckpegels, ab welchem der Proband den Prüfton
zu hören begann, zusammen mit der Frequenz des Prüfto
nes, im Rechner 12 gespeichert. Desweiteren wird an
derjenigen Stelle des Diagramms 16, die dem gespeicher
ten Wertepaar entspricht, eine festbleibende Markierung
51, z. B. ein roter Punkt gesetzt, die auch während der
weiteren Durchführung des Hörtests auf dem Bildschirm
dargestellt bleibt.
Der Untersucher kann die erste Reinton-Übertraung z. B.
dadurch beenden, daß er eine entsprechende Befehlstaste
der Tastatur drückt oder mit dem Cursor 21 wieder zum
Betriebsart-Wahlfeld 44 oder in das noch geöffnete Fen
ster 46 zurückkehrt und dieses anklickt, wodurch das
Audiometer 10 für die Einleitung des nächsten Prüfzyklus
vorbereitet ist.
Durch die Wiederholung solcher Prüfzyklen bei verschie
denen Frequenzen wird zunächst das Audiogramm für das
rechte Ohr des Probanden und anschließend das Diagramm
für das linke Ohr des Probanden erstellt, wonach das
komplette Audiogramm, das die Hörschwellen-Darstellung
für beide Ohren des Probanden enthält, im vorgeschrie
benen Format mittels des Druckers 52 ausgedruckt wird.
Der Rechner 12 ist zweckmäßigerweise so ausgelegt, daß
er durch eine manuelle Durchführung eines Hörtest pro
grammierbar ist, so daß beispielsweise nach Durchfüh
rung des Hörtests am rechten Ohr die Hörprüfung am lin
ken Ohr selbsttätig in genau derselben Weise wie zuvor
am rechten Ohr wiederholbar ist, wobei der Untersucher
diese Funktion durch Anklicken des weiteren Betriebs
art-Wahlfeldes 53 für Automatikbetrieb wählen und aus
lösen kann.
Es versteht sich, daß das Audiometer 10 von vornherein
für diesen rechnergesteuerten Betriebsmodus vorbereitet
ist, bei dessen Auswahl wiederum ein Fenster geöffnet
wird, in dem der Untersucher zur Eingabe der für den
automatischen Betriebsmodus gewünschten Parameter ange
fragt wird, nämlich der zeitlichen Änderungsrate des
Schalldruckpegels und der Zeitlichen Intervalle zwi
schen den Reinton-Darbietungen, die er wiederum "von
Hand" über die Tastatur 17 oder durch Anklicken vorge
schlagener Werte eingeben kann.
Das Audiometer 10 ist auch für einen selbstregistrie
renden Betrieb geeignet, bei dem die Darbietung der
Reintöne, die für den Test ausgenutzt werden, vom Pro
banden selbst ausgelöst wird.
Für diese Betriebsart, die der Untersucher z. B. wie
derum durch Anklicken eines auf dem Bildschirm 18 dar
gestellten weiteren Betriebsart-Wahlfeldes 54 auswählen
kann, benötigt der Proband einen Signalgeber, mit dem
zwei, vom Rechner 12 unterscheidbare Steuersignale er
zeugt werden können, nämlich eines, das die Darbietung
des jeweiligen Reintones auslöst und das weitere Sig
nal, das die Speicherung des Frequenzwertes und des
Schalldruckpegels auslöst, bei dem die Hörgrenze des
Probanden überschritten wird.
Mit dem Audiometer 10 sind nicht nur die gängigen
- teilweise standardisierten - Hörtestmethoden manuell
und/oder rechnergesteuert durchführbar, in der Regel
bei fest vorgegebenen Werten der Prüftonfrequenzen, wo
bei entweder nur mit aufsteigenden Schalldruckpegeln
gearbeitet wird oder sowohl mit aufsteigenden als auch
absteigenden Schalldruckpegeln, wie z. B. bei den soge
nannten Eingabelungsverfahren, sondern auch frei wähl
bare - durch den Selbstlernmodus des Audiometers 10 auf
einfache Weise hinsichtlich ihres Ablaufes programmier
bare Hörtestverfahren wie beispielsweise ein "Gleitton
verfahren", gemäß welchem, beginnend mit niedrigen
Schalldruckpegeln in aufeinanderfolgenden Zyklen je
weils bei festgehaltenem Schalldruckpegel die Prüfton
frequenz kontinuierlich oder in diskreten Schritten ge
ändert wird und/oder die Prüftonfrequenz gleichsam sta
tistisch, d. h. sowohl aufsteigend als auch absteigend
geändert wird, wobei jeweils feste Prüftonfrequenzen
eingestellt werden, die über den gesamten Hörbereich
jedoch gleichmäßig verteilt sind.
Ein nach dieser Gleittonmethode durchgeführter Hörtest
führt sehr schnell zu einem Übersichts-Ergebnis, dessen
Aussage zu einer rationelleren Hörtest-Durchführung
nach einer der anderen genannten Methoden benutzt wer
den kann.
Claims (10)
1. Audiometer für die Durchführung von Gehörtests, bei
denen dem rechten und dem linken Ohr eines Proban
den zu verschiedenen Zeiten je eine Folge von Rein
tönen definiert verschiedener Frequenz mit variie
rendem - aufsteigendem und/oder abfallendem - Schall
druckpegel dargeboten werden und der Proband jeweils
dann, wenn die Hörschwelle seines jeweiligen Ohres
erreicht bzw. über- oder unterschritten wird, dies
durch Auslösen eines Anzeigesignals quittieren muß,
mit einem Sinus-Wechselspannungsgenerator, der auf
definiert verschiedene Werte der Frequenz und des
Pegels der Ausgangsspannung einstellbar ist, mit
der die Schallübertragungsgeräte des Audiometers,
z. B. Kopfhörer, über die die Tondarbietung erfolgt,
ansteuerbar sind und mit einem Rechner, mittels des
die zeitliche Reihenfolge der Tondarbietungen, de
ren Frequenz und Schalldruckpegel und die zeitliche
Änderungsrate des Schalldruckpegels steuerbar sind,
gekennzeichnet durch die folgenden Merkmale:
- a) der Rechner (12) generiert auf einem Bildschirm (18) die Darstellung eines Schalldruckpegel (dB)-/ Frequenz (ν)-Koordinatensystems eines Audiogramms;
- b) Frequenz und Schalldruckpegel dem Probanden dar zubietender Reintöne sind durch Anfahren der je weiligen Wertepaare innerhalb des Koordinatensy stems mittels des Cursors (21) einstellbar oder bei Eingabe über die Tastatur (17) des Rechners mittels des Cursors (21) darstellbar;
- c) die Auslösung der Tonerzeugung erfolgt manuell oder rechnergesteuert;
- d) durch die Reaktionssignale des Probanden wird die Speicherung der jeweiligen Hörschwellenpegel bei der benutzten Frequenz gesteuert;
- e) die im Verlauf des Hörtests gespeicherten dB-/ν- Wertepaare sind mittels eines Druckers (52) in dem für die Dokumentation von Audiogrammen vor gesehenen Format ausdruckbar.
2. Audiometer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der zur Ansteuerung der Schallapplikationsele
mente (13, 14) vorgesehene Wechselspannungsgenerator
(32) als Eingangsstufe einen ersten Digital-/Ana
log-Wandler (41) umfaßt, der ein Sinus-Wechselspan
nungs-Ausgangssignal erzeugt, dessen Frequenz einer
digitalen Ausgabe des Rechners (12) entspricht und
dessen Amplitude zwischen vorgegebenen Grenzwerten
der Spannung variiert, daß der Wechselspannungsge
nerator (32) als Ausgangsstufe einen mit steuerba
rem Verstärkungsgrad betreibbaren Spannungsverstär
ker (43) umfaßt, den als zu verstärkendes Eingangs
signal die Ausgangs-Wechselspannung des ersten Di
gital-/Analog-Wandlers (41) zugeleitet ist, und daß
als Steuerstufe, durch deren Ausgangssignal der
Verstärkungsgrad des Verstärkers (43) zwischen 0
und hohen Werten stetig und in monotoner Relation
zu dem Ausgangssignal der Steuerstufe veränderbar
ist, ein zweiter Digital-/Analog-Wandler vorgesehen
ist, dessen Ausgangssignal ein zu einer digitalen
Schalldruckpegel-Steuerausgabe des Rechners (12)
proportionales Gleichspannungssignal ist.
3. Audiometer nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß durch Einstellen des Cursors (21) auf
eines von gegebenenfalls mehreren, auf dem Bild
schirm (18) dargestellter Betriebsart-Wahlfelder
(44, 53, 54) und Drücken der Bestätigungstaste (48)
der Tastatur (17) oder Anklicken eines solchen Fel
des mittels der Maus (23) vorprogrammierte Testab
läufe, z. B. "Verfahren mit aufsteigendem Schall
druckpegel" oder "Eingabelungsmethode" und/oder Be
triebsarten wie z. B. "selbstregistrierend" oder
"automatisch registrierend" aufrufbar sind.
4. Audiometer nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß mit dem Aufrufen eines bestimmten Testablaufs
oder eines Betriebsmodus auf dem Bildschirm (18)
ein Fenster (46) geöffnet wird, über das die Anfra
ge und Eingabe der Betriebsparameter erfolgt.
5. Audiometer nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß in Eingabe der Betriebsparameter durch Eingabe
über die Tastatur (17) oder durch Bewegen des Cur
sors (21) innerhalb des dB-/ν-Koordinatensystems
oder durch Auswahl in dem Fenster (46) dargebotener
Werte der Betriebsparameter durch Anfahren dersel
ben mit dem Cursor (21) erfolgt.
6. Audiometer nach einem der Ansprüche 1 bis 5, da
durch gekennzeichnet, daß in einem Lern-Betriebs-
Modus des Rechners (12) durch eine sequentielle
Eingabe von Prüfdatenpaaren: Frequenz und Anfangs
wert des Schalldruckpegels ein Testablaufprogramm
zusammenstellbar ist.
7. Audiometer nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß bei einem Aufruf des im Lern-Modus erstellten
Programms ein Fenster geöffnet wird, über das zu
sätzlich Ablaufparameter wie Anstiegsrate des
Schalldruckpegels und/oder Dauer des Zeitintervalls
zwischen zwei Tondarbietungen eingebbar ist/sind.
8. Audiometer nach einem der Ansprüche 1 bis 5, da
durch gekennzeichnet, daß in einem Lernbetriebs-Mo
dus des Rechners (12) durch eine sequentielle Ein
gabe von Prüfdatenpaaren Schalldruckpegel und An
fangswert der Tonfrequenz ein Testablaufprogramm
zusammenstellbar ist, das bei einer Folge variabel
vorgebbar, dann jedoch festgehaltener Schalldruck
pegel-Werte jeweils mit Variation der Tonfrequenz
arbeitet.
9. Audiometer nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß bei einem Abruf des mit variabler Tonfrequenz
arbeitenden Testprogramms ein Fenster geöffnet
wird, über das weitere Parameter dieses Gleitton
verfahrens wie Änderungsrate der Tonfrequenz und
Schrittweite der Schalldruckpegel Änderung eingeb
bar sind.
10. Audiometer nach einem der Ansprüche 1 bis 9, da
durch gekennzeichnet, daß der Rechner (12) über ei
nen Speicher verfügt, indem audiometrische Daten
über frühere Hörtests, die an einem Probanden vor
genommen worden sind, einschließlich der Testbedin
gungen, gespeichert sind und zum Vergleich mit den
im jüngsten Hörtest ermittelten audiometrischen
Daten in das Sichtfenster des Bildschirms (18) ein
blendbar und erforderlichenfalls zusammen mit dem
Ergebnis des jüngsten Hörtests ausdruckbar sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944408443 DE4408443A1 (de) | 1994-03-12 | 1994-03-12 | Audiometer |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944408443 DE4408443A1 (de) | 1994-03-12 | 1994-03-12 | Audiometer |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4408443A1 true DE4408443A1 (de) | 1995-10-12 |
Family
ID=6512637
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19944408443 Withdrawn DE4408443A1 (de) | 1994-03-12 | 1994-03-12 | Audiometer |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4408443A1 (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
ES2115552A1 (es) * | 1996-10-17 | 1998-06-16 | Univ Madrid Politecnica | Diseño y procedimiento de un sistema electronico controlado por ordenador, para la realizacion de audiometrias aereas con tonos puros de forma manual y automatica. |
WO2001070110A1 (en) * | 2000-03-24 | 2001-09-27 | Franz Burkhard K H G | Method and apparatus for treating tinnitus |
ES2180409A1 (es) * | 2001-02-21 | 2003-02-01 | Gil Juan Sancho | Audiometro digital por ordenador aplicando tecnicas de "noise-shaping" en la generacion de señales. |
-
1994
- 1994-03-12 DE DE19944408443 patent/DE4408443A1/de not_active Withdrawn
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
ES2115552A1 (es) * | 1996-10-17 | 1998-06-16 | Univ Madrid Politecnica | Diseño y procedimiento de un sistema electronico controlado por ordenador, para la realizacion de audiometrias aereas con tonos puros de forma manual y automatica. |
WO2001070110A1 (en) * | 2000-03-24 | 2001-09-27 | Franz Burkhard K H G | Method and apparatus for treating tinnitus |
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8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |