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Verfahren und Vorrichtung zur Schulung und Umschulung
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von weitestgehend Tauben Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur
Schulung und zur Umschulung von weltestgehend oer Tief-Tauben sowie Vorrichtungen
zur DurchrUhrung des Verfahrens.
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Bei weitgehender oder tiefer Taubheit sind die Hörreste häufig begrenzt
auf eine Wahrnehmung von Ton- oder Schallfrequenzen unter 1000 Hz, sogar unter 500
und häufig auch unter 300 Hz. Die Zone für Gespräche liegt jedoch zwischen 300 und
4000 Hz. Daraus rolgt, daß das Hören rur einen weitgehend Tauben praktisch unmöglich
wird oder sehr beschränkt ist und daß er eine Vervollständigung der Informationei
nur durch die Uber Lippenlesung erhalten kann.
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Es ist Aufgabe der Erfindung, die semantischen informativen Elemente
der Sprache zu erfassen und sie im Hörrest des weitgehend Tauben zu kodieren.
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Gemäß der Erfindung zeichnet sich das Verfahren zur Schulung und
zur Umschulung von weitgehend Tauben, bei dem ein abgegebenes Schallsignal kodiert
wird, wobei das Signal
in Jedem Augenblick ein Frequenzspektrum
besitzt, dessen Enveloppeoder Umhüllende eine bestimmte Anzahl von Spitzenwerten
aufweist, dadurch aus, daß das Frequenzintervall, das dem Sprachspektrum entspricht,
in n Frequenzbänder gleicher Breite unterteilt wird, daß die Frequenzlagen der Spitzenwerte
der UmhUllenden des Spektrums erfaßt werden bezüglich der n Frequenzbänder zu Augenblicken,
die um gleichmäßige und untereinander gleiche Zeitabstände getrennt sind, daß zu
Jedem der Augenblicke die k ersten erfaßten itelwerte wert ausgewählt werden (k<n)
in Richtung steigender Frequenzen, daß zu jedem der Augenblicke k Steuersignale
verarbeitet werden, deren Amplitude proportional dem Rang der Frequenzbänder ist,von
denen die gewählten Spitzenwerte stammen, und daß in jedem Augenblick mittels mindestens
einem der Frequenz- und Amplitudenparameter k Kodiersignale kodiert werden, wobei
die Kodiersignale abhängig von k Steuersignalen moduliert sind.
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Gemäß einem ersten Ausflfhrungsbeispiel sind die Kodiersignale elektrische
Signale, wobei die Kodiersignale,um ein kodiertes Signal zu erhalten, Uberlagert
werden und wobei das kodierte elektrische Signal in ein Schallsignal umgesetzt wird.
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Gemäß einem zweiten Ausrührungsbeispiel sind die Kodiersignale elektrische
Signale und wird jedes Signal einer von direkt in Höhe des Innenohrs implantierten
oder auf der Haut des Tauben angeordneten Elektroden zugeführt.
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Die Erfindung gibt auch eine Vorrichtung zur DurchfUhrung des Verfahrens
an, die verschiedene AusfUhrungsbeispiele aufweist.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist gekennzeichnet durch n erste
Bandpaßfilter, die parallel am Ausgang erster Umsetzer angeordnet sind, wobei die
Bandpaßfilter alle die gleiche Bandpaßbreite besitzen, wobei die Bandpässe nebeneinander
angeordnet sind, n Vergleicher, wobei jeder Vergleicher mit dem Ausgang mindestens
zweier benachbarter Filter verbunden ist, um zu Augenblicken, die durch untereinander
gleiche Zeitabstände getrennt sind, die Amplituden der Ausgangssignale jedes der
n Filter zu vergleichen und um so die Scheitelwerte der HUllkurve des Spektrums
zu erfassen, Wahlglieder zum Wählen der k ersten Scheitelwerte in Richtung steigender
Frequenzen und um jedem Scheitelwert den Rang des Filters zuzuordnen, das den Scheitelwert
empfangen hat, k Glieder zum Verarbeiten von k Steuersignalen, deren Amplitude proportional
dem Rang des Filters ist und Glieder zum Verarbeiten von k Kodiersignalen abhängig
von der Amplitude des entsprechenden Steuersignals.
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Die Erfindung wird anhand der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele
näher erläutert. Es zeigen: Fig. 1 eine Graphik zur Erläuterung eines ersten Ausführungsbeispiels
einer Schallkodierung; Fig. 2 eine Graphik zur Erläuterung eines zweiten Ausfllhrungsbeispiels
einer Schallkodierung; Fig.3 eine Graphik zur läuterurrgeines dritten AusfUhrungsbeispiels
einer Schallkodierung; Fig.4 vereinfacht ein Blockschaltbild der verschiedenen Bauteile
einer erfindungsgemäßen Vorrichtung; Fig. 5 ausftlhrlich ein Ausführungsbeispiel
der Verarbeitun88-anordnung fUr die Steuersignale;
Fig. 6 eine
dreidimensionale Ansicht zur crläuterung der Wirkungsweise eines Höchstwert- oder
Spitzenwertdetektors; Fig. 7 eine Graphik und eine Wahrheitstabelle zur Erläuterung
der Wirkungsweise der Logikglieder zur Scheitelwerterfassung; Fig. 8a, b, c AusfUhrungsbeispiele
der Verarbeitungsanordnungen der Steuersignale entsprechend dreier Aus fUhrungsbeispiel
e des erfindungsgemäßen Verfahrens; Fig. 9 ein anderes AusfUhrungsbeispiel der Filtereinrichtungen;
Fig. 10 ein Anwendungsbeispiel der Kodiersignale für Kutan-Elektroden.
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Die Kodiersignale können verschiedene Formen abhängig von der Tiefe
der Taubheit aufweisen. Sie sind in zwei Kategorien eingeteilt, wobei die erste
Kodiersignale enthält, die verwendet werden, wenn der Hörrest noch verwendbar ist
und die Verwendung externer Geräte ermöglicht. Die zweite Kategorie enthält Kodiersignale,
die erha-lten werden, wenn der Hörrest nicht mehr verwendbar ist; es ist dann notwendig,
eine intracochlear Implantation von Elektroden durchzufUhren.
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Die erste Kategorie betrifft stets tympanoossikulare und cochleare
Geräte, während die zweite Kategorie direkt die Gehörnervenfasern stimuliert. Im
folgenden werden bevorzugte Lösungen der Kodierungen erläutert. Selbstverständlich
können die Kodierungen von einem Tauben zum anderen angepaßt von den erläuterten
AusfUhrungsbeispielen abweichen.
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Im Fall der ersten Kategorie der Kodierungen wird eine erste bevorzugte
Lösung (Fig. 1) verwendet, wenn der Frequenzrest noch so ausreichend ist, daß zwei
Frequenzbänder der Größe a F des Hörrestes genau differenzierbar oder trennbar sind.
In dieser Figur betragen k = 3 und n = 12.
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Der frequentielle Hörrest der Breite B wird in n Bänder so geteilt
( n > k),daß jedes von ihnen eine Bandbreite von B/n besitzt.
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Fig. 1b zeigt die HUllkurve S des Spektrums des abgegebenen Signals
zum Zeitpunkt t, d. h. das zu kodierende Signal, abhängig von der Frequenz F. is
sind auch die 12 Analysier-Bänder des Spektrums dargestellt. Dabei beinhalten die
mit 3, 6 und 10 numerierten Bänder die ersten drei Scheitehwerte des Spektrums.
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Jeder der drei Scheiti erte ist durch ein Ton- oder Schallsignal A1,
A2 bzw. A3 fester Amplitude kodiert (Fig. la).
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In der Praxis ist die Untergrenze des Hörrestes nicht Null; sie besitzt
einen Wert B',der beispielsweise 100 Hz beträgt.
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Das Kodiersignal A1 besitzt eine Bandpaßbreite zwischen B' + 2 B/n
und B' + 3 B/n, das Kodiersignal A2 besitzt eine Bandpaßbreite zwischen B' + 5 B/n
und B' + 6B/n und das Kodiersignal A3 besitzt eine Bandpaßbreite zwischen B' + 9B/n
und B' + 10B/n. Allgemein ausgedrUckt besitzt, wenn ein Scheitelwert des Spektrums
S sich im i-ten Band befindet, das Kodiersignal a eine Bandpaßbreite zwischen (i
+ 1) B/n + B' und i B/n + B'. Die Figuren 1c und ld zeigen die gleichen Erscheinungen
jedoch zu einem Zeitpunkt t + e und zeigen die Entwicklung der Frequenz der Scheitelwerte
mit der Zeit.
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In der Praxis ist die Intensität der k Frequenzbänder nicht konstant.
Der Hörbarkeitsschwellenwert nimmt nämlich
mit abnehmender Frequenz
zu. Wenn der Hörbarkeitsschwellenwert des Bandes Bi mit Iai bezeichnet wird, wird
der Pegel des weißen Rauschens auf Iai + A I eingestellt: jedes Band wird dann mit
der gleichen Schallstärke-mpfindlichkeit erhalten.
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Wenn der Intensitätsbereich, der den Hörbarkeitsschwellen-Id wert
Ta und den Schmerzschwellenwert/trennt ausnützbar ist, kann dem weitgehend Tauben
ein zusätzlicher Komfort dadurch gegeben werden, daß die Bänder des weißen Rauschens
durch Signale moduliert werden, die proportional den Intensitäten oder Stärken der
Scheitelwerte sind.
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tin zweites AusfUhrungsbeispiel (Fig. 2) wird verwendet, wenn die
Größe oder Breite des Hörrests so schmal ist, daß die Differenzierung zwischen zwei
wie oben definierten benachbarten Bändern vom weitgehend Tauben nicht mehr durchgefUhrt
werden kann. Dagegen kann er noch k voneinander getrennte feste Bänder differenzieren
( k < n).
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Es werden nun k feste Frequenzbänder (z. B. k = 3) im Hörrest definiert
(Fig.2a), wobei die k Bänder durch ein Signal weißen Rauschens erregt oder erzeugt
werden. Der Intensitätspegel jedes Bandes wird durch eines der k Steuersignale eingestellt.
Dem i-ten Scheitelwert wird das i-te Steuersignal Ai' zugeOrdnet. Dieses Signal
besitzt eine Amplitude proportional dem Rang des Bandes,in dem der Scheitelwertangeordnet
ist. Nach Mischung und Verstärkung werden die k Bänder des weißen Rauschens den
Ohren des Tauben zugeführt. Der Bereich für den Verlauf der Intensität jedes Bandes
ist zwischen dem Hörbarkeitsschwellenwert und der Schmerzschwelledauben vorgesehen.
Die Frequenzänderung
der k Spitzenwerte wird durch eine Intensitätsänderung
der k Bänder des weißen Rauschens kodiert.
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Bei diesem zweiten AusfUhrungsbeispiel kann die Intensität der Scheitelwerte:
nicht mehr kodiert werden.
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Die Fig.2c und 2d zeigen die gleichen Erscheinungen jedoch zu einem
Zeitpunkt t + 8 Im Fall der zweiten Kategorie der Kodierungen besteht ein bevorzugtes
AusfUhrungsbeispiel (Fig.3) im Kodieren der frequentiellen minderung jedes Spitzenwertes
durch eine Xnderung des Rhythmus des Rechtecksignals großer Konstante, wobei der
Rhythmus die Anzahl der Signale pro Sekunde wiedergibt.
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Die Kurven P1, P2 und P3 in Fig. 3a zeigen abhängig von der Zeit
t die Frequenz F des ers ten, des zweiten und des dritten Scheitelwerts. .
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Die Kurven P1', P2' und P3' der Fig. 3b, die din gleichen Verlauf
wie die Kurven gemäß Fig.3a besitzen, zeigen abhängig von der Zeit die Amplitude
des elektrischen Steuersignals, das jedem Scheitelwert zugeordnet ist, wobei an
der Ordinate die Spannungen V aufgetragen sind. Jede der k implantierten Elektroden
empfäne)t elektrische Rechtecksignale, deren Rhythmus proportional der frequentiellen
lage der k Spitzenwerte ist. Wenn daher beispielsweise die Frequenz des zweiten
Scheitelwertes von 1000 auf 2000 Hz Ubergeht, wird der Rhythmus der in das zweite
Implantat eingehenden
Rechtecksignale verdoppelt. Die Kurven I1,
I2 und 13 in Fig.3c zeigen die Rechtecksignale, die durch senkrechte Striche dargestellt
sind, die jeweils an eine der Implantate angelegt werden. Der Taube empfindet eine
Erhöhung des wahrgenommenen Lärms oder Geräusches durch Erhöhung der stimulierten
Nervenfasern (Kurven I1 12' und ID' in Fig. 3d).
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Diese erhöhung des wahrgenommenen Lärms ist mit der Spannung vergleichbar,
die von einer Integratorschaltung abgegeben ist, die Elektrizitäts-Elementarmengen
dz q zeitabhängig empfängt:.Die Spannung ist proportional R Aq, wobei R der zuvor
definierte Rhythmus ist.
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Fig. 4 zeigt verschiedene Teile der Erfindung, die bei allen AusfUhrungsbeispielen
der erfindungsgemäßen Vorrichtung vorhanden sind. Es sind dargestellt eine Erfassungseinrichtung
2 der abgegebenen Signale, die die Schallsignale in elektrische Signale umsetzt,
eine Analysiereinrichtung 4 des erfaßten Signals, eine Kodiereinrichtung 6 zur Schallkodierung
und eine Auswerteeinrichtung oder Wiedergabeeinrichtung 8 des kodierten Schalles
oder Tons.
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Die Einrichtung 2 enthält einen Wandler 10 zum Umsetzen des Schallsignals
in ein elektrisches Signal, dann einen Verstärker und Korrekturkreis 12 und ein
Impedanzanpaßglied 14 zwischen dem Korrekturverstärker 12 und der Analysiereinrichtung
4.
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Der Wandler 10 zum Umsetzen eines Schallsignals in ein elektrisches
Signal ist von Ublichem Aufbau. Der Korrekturverstärker 12 bewirkt folgende Korrekturen:
Eine Frequenzkorrektur, die'die Amplitude der Frequenzen unterhalb 400 Hz stark
dämpft. Diese Korrektur beruht darauf,
daß bei der rrfassung der
Maxima der HUl1kurve des Signalspektrums die Gefahr besteht, Maximas zuterUcksichtigen,
die von Abgaben der Stimmbänder und nicht der Stimmieltungen oder Stimmkanäle stammen,
wobei diese parasitären Maximas keine semantischen Informationen Ubertragen; eine
frequentielle Korrektur, die die Frequenzen oberhalb 1OGOHz verstärkt, da die mittlere
r.nergie der Stimme um 6 bis 10 dB pro Oktave jenseits dieser Frequenz absinkt;
eine Pegelkompression. Der Schalloegel der Sprache ist nämlich eine außerordentlich
veränderbare Größe, was sehr hinderlich bei der Analyse ist. Der gleiche Sprecher
kann nämlich mehr oder weniger laut sprechen, sich dem Mikrophon annähern, den Kopf
wenden, usw. DarUber hinaus entsteht dieses Phänomen auch von einem Sprecher zum
anderen. 's werden dabei Pegeländerungen von 6 bis 10 dB festgestellt. X ist daher
notwendig, den Pegel des elektrischen Signals Uber eine Periode von mindestens 100
ms bei ständigem Sprechen nahezu konstant zu halten; eine Akzentuierung oder Betonung
verschiedener spektraler Anderungen, die für die Botschaft oder Meldung kennzeichnend
sind, wie beispielsweise die Xplosivkonsonanten p, b, t, d, k; sie sind kurz und
besitzen geringe nergle gegenUber stabilen Teilen. Sie mUssen daher akzent,uiert
oder betont werden, damit sie durch die Filter des Analysators berücksichtigt werden
können. Die Korrektur verstärkt das elektrische Signal insbesondere beim Anstimmen
oder Beginnen der Töne.
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Im folgenden wird nun der sich anschließende Analysator erläutert.
Dabei wird der Sonderfall betrachtet, in dem gilt n = 12 und k = 3.
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Dieser Analysator oder diese Analysiereinrichtung 4 besitzt im wesentlichen
eine Anordnung 16 aus 12 Bandpaßfiltern S1, S2, ... S12 mit Bandpässen gleicher
Breite.
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Die Ausgänge dieser Bandpaßfilter S1, S2,...S12 wirken auf eine Anordnung
18 von Eldllkurvendetektoren B1, B2,....B12 der spektralen Hüllkurve ein. Die HUllkurvendetektoren
B1, B2,...B12 liegen am eingang eines HUiikurvendifferentiators 20, der seinerseits
die Anordnung 22 eines Maximumdetektors beaufschlagt.
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Die Bandpaßfilter i S1, S...S12, die alle parallel angeordnet sind,
Uberdecken einen Gesamtbereich von 300 bis 3900 Hz, Jedes Bandpaßfilter besitzt
eine konstante Bandpaßbreite von 300 Hz. Diese Bandpaßbreite ermöglicht die BerUcksichtigung
kurzer rscheinungen, deren Äußerung 10 ms nicht zu überschreiten braucht. Die Analyse
ist umso feiner, wenn diese Übergangserscheinungen berUcks ichtigt werden. Des -wegen
können die Filter elne minimale Bandpaßbreite von 100 Hz besitzen, da wie bekannt,
eine Zeit T vergeht, bis das Filter seinen Dauerzustand erreicht, wobei die Beziehung
zwischen der Zeit und der Bandpaßbreite B des Filters 6 T beträgt. Diese Bandpaßbreite
sollte auch wiederum nicht zu groß sein, da sie eine zu grobe Quantifizierung oder
Unterteilung der HUllkurve des Frequenzspektrums nach sich ziehen wUrde. Deshalb
wurde eine Bandpaßbreite von 300 Hz fUr jedes Filter gewählt, was einer Zeitkonstante
von 3,3 ms entspricht.
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Darüber hinaus ist es wUnschenswert, wenn alle Filter die gleiche
Bandpaßbreite besitzen, damit keine Verzögerung zwischen den tXbergangserscheinungen
der verschiedenen Filter auftritt, die ja parallel versorgt sind. Die frequentielle
Fntwickiung derScheitelwerte ist nämlich eine Zeiterscheinung,
die
sich manifestiert, wenn die Filter nicht in periodischem Betrieb arbeiten. Die Schwingung
im Ubergangszustand, die das Filter einerseits erregt, und die dynamische Charakteristik
des Filters andererseits sind beides zeitabhängige Variablen. Fs ist daher wichtig,
daß die Analyse nicht durch Schaltkreise verfälscht wird, die zeitabhängige Verformungen
zwischen den Analysenwegen oder -zweigen einführen würden.
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Die Zeitverschiebung wird identisch gehalten durch Verwendung von
Bandpaßfiltern mit konstanten Bandpaßbreiten.
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Die Anordnung 18 wird durch ein Dutzend Höchstwertdetektoren B1 bis
B12 gebildet. Die Höchstwertdetektoren B1 bis B12 erfordern eine periodische RUckstellung
auf Null, denn am Ausgang jedes von ihnen hält sich das Signal auf dem erfaßten
Maximalpegel, selbst wenn das am Filter anliegende Signal abzusinken beginnt. Fig.
6 zeigt die Wirkungsweise dieser Höchstwertdetektoren. In Fig. 6 sind an der Abszisse
die Zeiten und längs der vertikalen Ordinate die Intensitäten aufgetragen. In Richtung
der dritten Dimension sind die Frequenzen aufgetragen, wobei jedes Frequenzband
einem der Detektoren B1 bis B12 entspricht. Die Detektoren arbeiten während Zeitabschnitten
9 1, 9 2, usw. Am Ende jeder dieser Zeitabschnitte werden die Detektoren auf Null
rückgestellt während Zeitabschnitten 9 1> '2 usw., wobei diese Zeitabschnitte
unter sich gleich sind. Dabei ist festzustellen, daß während einer Erfassungsperiode
sich der Rang oder die Lage des maximalen Scheitelwertes ändern kann. Wie beispielsweise
im Zeitabschnitt 92 erkennbar, ist anfangs ein Scheitelwert für das Frequenzband
3 erkennbar, während sich am Ende des Zeitabschnitts 2 der Scheiteltert des gleichen
Rangs sich im Frequenzband 4 befindet. In gleicher
Weise befindet
sich der Scheitelwert, der anfangs im Frequenzband 8 ist, am nde der Periode oder
des Zeitabschnitts #2 im Frequenzband 7.
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Die Offnungs- oder Betriebszeit 9 der Detektoren ist bestimmt durch
die Frequenz der Ubergänge und der kurzen trscheinungen der Sprache. Wenn dieser
Zeitabschnitt zu groß ist, werden die letzteren nicht vollständig berUcksichtigt
und die Ubertragene Information wird schnell unverständlich. Dieser Zeitabschnitt
wurde mit 50 ms bemessen.
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In der Praxis wurde er auf einen Mittelwert von 10 bis 20 ms festgelegt.
Das RUckstellen auf Null der Zeitdauer 0' muß sehr schnell erfolgen in der Größenordnung
weniger ms.
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Am Ausgang Kj (1 # j # n) der Höchstwertdetektoren B1 , B2,...B12
sind daher zu jedem Ausblick die jeweiligen Maximas, weshalb einerseits in der folgenden
Stufe die drei ersten Scheitelwerte erfaßt werden mUssen und andererseits ihnen
ein ang zugeordnet werden muß.
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Diese Anordnung oder Einrichtung 20 enthält zwölf Doppelvergleicher
DC1, DC2,...DC12, mit deren Eingang der Ausgang K J des HUllkurven- oderHöchstwertdetektors
des gleichen Rangs sowie der Ausgang Kj 1 und Kj+ 1 der beiden benachbarten Höchstwertdetektoren
verbunden sind. Beispielsweise liegen am Eingang des Doppelvergleichers DC aie Ausgangssignal
der 3 Höchstwertdetektoren B2, B3 und B4. Die Doppelvergleicher erzeugen auf diese
Weise ein negatives Ausgangssignal Si, wenn die Intensität der HUllkurve des Spektrums
zunimmt mit steigenden Frequenzen und ein positives AusgangssignaLSi, wenn die Intensität
abnimmt. Das heißt, daß das Ausgangssignal Si
das Vorzeichen "-"
besitzt, wenn K; größer als K. l und j- 1 kleiner als Kj+ 1 ist, sowie das Vorzeichen
nun in allen anderen Fällen. Die Doppelvergleicher besitzen auch einen invertierenden
Ausgang Si. Die gleiche Stufe enthält ausgangsseitig Logikglieder Q1, Q2'' Q12'
wobei jedes Logikglied die Ausgangssignalevon zwei benachbarten Doppelvergleichern
empfängt und durch ein UND-Glied gebildet ist.
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Dabei tritt am Ausgang der Logikglieder Q1,...Q12 ein positives Signal
auf, jedesmal wenn tatsächlich ein Scheitelwert im Spektrum vorhanden ist sowie
ein negatives Signal in den anderen Fällen (vgl. Wahrheitstabelle in Fig.7). In
einer Wahischaltung 24 werden die drei ers ten Scheitelwerte ausgewählt, die an
den Ausgängen der Torschaltungen oder Logikglieder Q1,...Q12 auftreten und in einer
S haltung 26 werden drei Signale erzeugt, deren Amplituden proportional den drei
ausgewählten Scheitelwerte sind, d. h. den Nummern der jeweiligen Frequenzbänder.
Diese Ausgangssignale G1, °2 G3 werden folgenden Stufen zugefUhrt.
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Bei einem anderen AusfUhrungsbeispiel bezUglich der Kodiersignale
der beiden ersten AusrUhrungsbEispie1e des erfindungsgemäßen Verfahrens sind die
Bandpaßfilter durch Sinussignalgeneratoren ersetzt und ist kein Generator für weißes
Rauschen vorgesehen. Beim ersten AusfUhrungsbeispiel steuern die Ausgangssignale
G1, G2, G3 die Schwingungsfrequenz dieser Generatoren. Beim zweiten AusfUhrungsbeispiel
steuern die Ausgangssignale G1, G2, G3 den Gewinn oder den Verstärkungsfaktor der
Ausgangssignale dieser Generatoren. Bei beiden AusfUhrungsbeispielen beeinflussen
die Ausgangssignale der Generatoren einen weiter unten erläuterten Mischer 36, 50.
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Gemäß einer besonderen Ausrührungsrorm der Analysiereinrichtung 4
des empfangenen Signals und dabei insbesondere der Filtereinrichtung, die in Fig.9
dargestellt ist, ist ein Zerhacker oder ein Abtastglied 100 vorgesehen, das die
elektrischen Signale empfängt, die aus dem Impedanzanpaßgiied 14 austreten, sowie
ein elektronisctler Zeitkompressor 102,eine Filtereinrichtung 104, ein HUllkurvendetektor
106 und eine Formbildungs- und Speichereinrichtung 108. Der Zeitkompressor 102 weist
einen Analog/Digltal-Umsetzer 110 auf, der mit dem Ausgang des Abtastglieds 100
verbunden ist. Dieser Analog/Digital-Umetzer 110 beeinflußt den eingang eines Schieberegisters
112, dessen Ausgang mit einem Digital/Analog-Umsetzer 114 verbunden ist, der den
Ringang eines Tiefpaßfiiters 116 zur uebergabe in Form eines Analogsignals beeinflußt.
Das Abtastglied 100, die Umsetzer 110, 114 und das Schieberegister 112 werden durch
ein Tastglied oder eine Uhr 118 gesteuert, die Steuerfrequenzen abgibt. Die Umsetzer
110, 114 werden durch ein Signal einer Frequenz F e gesteuert, wobei diese Frequenz
doppelt so groß ist wie die maximale Frequenz des untersuchten Ton- oder Schallspektrums.
In das Schieberegister 112 wird jede Abtastung oder jede Probe in eine von n Zellen
des Schieberegisters 112 eingegeben. Dieses Schieberegister 112 läuft mit einer
Geschwindigkeit um, derart, daß die Anordnung der Abtastungen eine Umlaufperiode
durchgeführt hat, wenn die nächste Abtastung vorhanden ist und daß diese die folgende
Zelle einnimmt, die der der vorhergehenden Abtastung folgt. Auf diese Weise wird
die älteste Abtastung aus dem Speicher entfernt. Da das Lesen im Schieberegister
nicht zerstörend ist und ständig erfolgt, wird die gesamte im Speicher enthaltene
tnformationsmenge gelesen mit einer Zeitkompression im Verhältnis von K = n + 1.
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Der Digital/Analog-Umsetzer 114 und das Tiefpaßfilter 116 bewirken
ein Wiederumsetzen des Digitalsignals in ein Analogsignal unter BerUcksichtigung
der Zeitkompression um den Koeffizienten K sowie eine Formbildung.
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Anschließend wird eine Analyse des Signals in jedem der weiter oben
definierten n Frequenzkanäle durchgerUhrt. Dazu beeinflußt das Tiefpaßfilter 116
die Filtereinrichtung 104, die einen Frequenzwandler 120, der von einem schrittweisen
Schwinger 122 gesteuert ist, der seinerseits durch die Uhr 118 gesteuert ist, und
ein Filter mit engem und festem Frequenzband, kurz ein Schmalbandfilter 124, enthält.
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Die Filtereinrichtung 104 bildet daher ein Äquivalent zu einem Filter
einer konstanten Bandbreite mit einer Mittenfrequenz, die durch den Frequenzwandler
120 steuerbar ist.
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Unter Einwirkung des Oszillators oder Schwingers 122 wird die Frequenz
(n + 1) -mal geändert während der Proben- oder Abtastdauer A t des Signals. Es gibt
n eigentliche Frequenzwechsel impulse, die die n Analysenkanäle definieren, und
einen Impuls zum ZurUcksetzen auf Null. Am Ausgang der Filtereinrichtung 104 sind
daher in Reihe n analoge Informationen vorhanden, die den n Analysenkanälen entsprechen.
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Dann treten diese Signale in den HUllkurvendetektor 106 ein, der
die gleiche Wirkung besitzt, wie die Höchstwertdetektoren B1,..Bl2 .B12 der weiter
oben erläuterten Anordnung 18.
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Der Ausgang des Detektors 106 speist oder beeinflußt eine Speichereinrichtung
108. Diese Speichereinrichtung 108 enthält einen Analog4>igital-Umsetzer 126,
der das Analogsignal in ein Digitalsignal umsetzt, und ein Schieberegister 128,
das auf diese Weise die Speicherung der Informationen in digitaler Form Uber den
Maximalwert des Signals im jeweiligen Analysenkanal ermöglicht.
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Daher sind an den n Ausgängen des Schieberegisters 128 Informationen
verfUgbar, die das in den n Meßkanälenabgegebene Signal betreffen.
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Im folgenden werden die Vinrichtungen 6 und 8 erläutert, die jedem
der drei Vorrichtungen zugeordnet sind, die die Verarbeitung der Kodiersignale ermöglichen.
In Fig. 8a ist die Kodierung entsprechend dem ersten Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen
Verfahrens dargestellt. Bei diesem AusfUhrungsbeispiel wird jedes Kodiersignal vom
Ausgang eines Bandpaßfilters 28, 30, 32 abgegeben, wobei jedes der Bandpaßfilter
für einen der drei erhaltenen Scheitelwerte vorgesehen ist. Die drei Bandpaßfilter
28, 30, 32 sind mit weißem Rauschen beaufschlagt, das von einem Generator 34 für
weißes Rauschen abgegeben ist. Die Steuereingänge der Bandpaßfilter 28, 30, 32 erlauben
eine Steuerung der Mittenfrequenz, wobei die Bandbreite fest ist. Die Mittenfrequenz
wird durch die an den Ausgängen G1, G2 und G3 der Schaltung 26 abgegebenen Signale
gesteuert. Auf diese Weise treten am Ausgang der drei Bandpaßfilter 28, 30, 32 Schallsignale
A1, A2, A3 auf, die denen in Fig.1 wiedergegebenen entsprechen. Die Ausganguder
drei Bandpaßfilter 28, 30, 32 speinden Mischer 36,der gleichzeitig auch ein Verstärker
ist.
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Wie dem Schailtechniker bekannt, bewirkt der Verstärker eine Amplitudenerhöhung
für Signale, die tiefen Frequenzen entsprechen. Der Ausgang des Mischers 36 speist
beispielsweise eine Hörkapsel 38 od.dgl. Der Mischer 36 bewirktspich eine Frequenzkorrektur,
die die Amplituden der niederen Frequenzen anhebt. Die Hörkapsel 38 setzt das elektrische
Kanal in ein Schallsignal um.
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Wie bereits angedeutet, kann, wenn der Hörrest des
Tauben
ausreicht, das Kodiersignal Ai amplitudenmoduliert werden, abhängig von der Amplitude
des i-ten Scheitelwerts Dazu besitzen die Bandpaßfilter 28, 30, 32 außerdem eine
Gewinnsteuerung, die von einem Signal gespeist wird, das proportional der Amplitude
des Scheiteiwertsist, beispielsweise das in Höhe des Höchstwertdetektors, der den
gleichen Rang besitzt, abgenommene Signal.
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Fig. 8b zeigt ein Ausführungsbeispiel entsprechend dem zweiten Aus
fUhrungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens. Dieses hat im wesentlichen gleichen
Aufbau, wobei lediglich die Bandpaßfilter 40, 42, 44 geändert sind. Diese Bandpaßfilter
40, 42, 44 besitzen nämlich eine feste Mittenfrequenz und eine feste Bandbreite
und die an den Steuereingängen anliegenden Signale dienen lediglich zur Steuerung
des Gewinn des Ausgangssignals. Diese drei Kodiersignale A11, A2' und A3' werden
dem Eingang des Mischers 50 zugeführt, der dem Mischer 36 gleich ist, und dann einer
Hörkapsel 52.
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In Fig. 8c ist das dritte AusfUhrungbeispiel der Behandlung und der
Kodierung dargestellt. Dabei ist eine Behandlungs- oder Verarbeitungsschaltung pro
Scheitelwert vorgesehen. Jede dieser Schaltungen ist gleich aufgebaut, weshalb lediglich
die erste dieser Schaltungen näher erläutert wird. Es sind vorgesehen zunächst ein
Multivibrator 54 mit gesteuerter Frequenz. Die Frequenz dieses Multivibrators 54
wird durch das angelegte von der Schaltung 26 kommende Ausgangssignal G1 gesteuert.
Der Ausgang des Multivibrators 54 speist einen Differentiator 56, der seinerseits
einen Detektor 58 speist. Der Detektor 58 empfängt nur die positiven Impulse, die
die Frequenz eines monostabilen Kippglleds 60 steuern. Dieses gibt Rechtecksignale
ab, die einem Verstärker
62 zugefUhrt werden, der seinerseits
mit einer elektrode 66 Uber einen Koppler 64 verbunden ist. Diese Elektroden 66
werden dabei durch sogenannte Implantate gebildet, d. h. durch lektroden,die in
Höhe der Cochlea eingeführt sind.
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Dabei sind in den beiden ersten Fällen (Fig. 8a, 8b) die kodierten
Signale Schallsignale, während im Gegensatz dazu im dritten Fall (Fig. 8c) die kodierten
Signale selbstverständlich elektrische Signale sind, die Elektroden zugeführt werden.
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FUr die drei erläuterten Vorrichtungen ist eine Blockiereinrichtung
vorgesehen an jedem Generator, der den Ausgang sperrt oder inhibiert, wenn das zugefUhrte
Signal Ai Null ist.
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In Fig.10 ist eine Weiterbildung der Ausgangsschaltung der Vorrichtung
dargestellt, die das direkte ZufUhren des kodierten Signals zur Haut des Tauben
ermöglicht Uber kutane Elektroden, die beispielsweise zueinander ausgerichtet sind.
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Die Einrichtung 4 weist bei diesem AusfUhrungsbeispiel n Ausgänge
C1,...C auf, die jeweils einem der Meßkanäle entsprechen. Die Einrichtung 4 dient
stets zum Bestimmen des Rangs der k ersten Scheitelwertedes Signals. Es liegt daher
ein Steuersignal an einem Ausgang C1, wenn einer der k Spitzenwerte oder Scheitelwerte
im entsprechenden Kanal vorhanden ist, bzw. ein Tnhibiersignal an einem Ausgang
Ci, wenn keiner der k Scheitelwerte im entsprechenden Kanal vorhanden ist.
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Diese n Ausgänge speisen die Steuereingänge von n blockierbaren Verstärkern
ABi, deren Eingänge mit einem Signalgenerator
150 (fUr weißes
Rauschen, fUr ein Sinussignal,...) verbunden sind.
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Der Ausgang der Verstärker AB ist mit dem Eingang eines Leistungsverstärkers
APi verbunden. Jeder Leistungsverstärker A?i speist eine kutane Elektrode Ri. Die
elektroden sind linear auf der Haut 152 des Tauben angeordnet. Auf diese Weise werden
lediglich die k Elektroden erregt, die den Kanälen entsprechen, in denen einer der
k Spitzenwerte oder Scheitelwerte erfaßt worden ist.