DE4407793C2 - Kinderübungssitz - Google Patents

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft einen Übungssitz für ein Kind nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.

Ein Übungssitz dieser Gattung ist aus der EP 0 275 497 A1 bekannt. Bei dem dort gezeigten Übungssitz sind am äußeren Umfang des Tabletts vier Beine ange­ bracht, mit denen der Übungssitz auf dem Boden steht. Das eine Drehbewegung des Sitzes ermöglichende Lager ist unterhalb des Tabletts so angebracht, daß der Sitz praktisch vollständig unterhalb der Ebene des Tabletts hängt. Hierdurch läßt sich zwar eine vergleichsweise große Stabilität des Übungssitzes erzielen; die Bewe­ gungsmöglichkeiten des Kindes in dem Übungssitz sind jedoch sehr beschränkt.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Übungssitz der angegebe­ nen Gattung so weiterzubilden, daß das auf dem Übungssitz befindliche Kind wei­ tere Bewegungsmöglichkeiten hat, ohne daß darunter die Stabilität des Übungssitzes leidet.

Diese Aufgabe wird durch die im Patentanspruch 1 gekennzeichnete Erfin­ dung gelöst.

Aus der US 1,656,637 ist bereits ein Kindersitz mit einer eine Schaukel­ bewegung ermöglichenden kalottenförmigen Basis bekannt. In diesem Fall ist der Kindersitz jedoch über einen zentralen Pfosten in der Mitte der Basis abgestützt.

Bei dem erfindungsgemäß ausgebildeten Übungssitz wird durch die zwischen den Säulen und Vorsprüngen "teleskopartig" angeordneten Pfosten die Möglichkeit geschaffen, daß das Kind mit dem Kindersitz auf und ab hüpft, d. h. Hüpfbewe­ gungen ausführt. Zusätzlich ermöglicht die kalottenförmige Basis eine Schaukel­ bewegung des gesamten Übungssitzes. Trotz dieser verschiedenartigen Bewe­ gungsmöglichkeiten wird durch die spezielle Drehlagerung des Übungssitzes relativ zum Tablett sowie durch die am Umfang des Übungssitzes vorgesehene säulenartige Abstützung des Tabletts an der schaukelnden Basis eine vergleichsweise hohe Sta­ bilität des Übungssitzes sichergestellt, was die Verletzungsgefahr für das Kind mi­ nimiert.

Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen definiert.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im folgenden im Zusammenhang mit den bei­ gefügten Zeichnungen näher beschrieben, in denen:

Fig. 1 eine perspektivische Darstellung eines Übungssitzes zeigt;

Fig. 2 eine Schnittansicht entlang der Linie 2-2 in Fig. 1 ist;

Fig. 3 eine perspektivische Explosionsdarstellung des Kupplungsme­ chanismus zwischen dem Tablett und der Basis ist;

Fig. 4 eine vergrößerte Schnittansicht des Bereiches des Kupplungs­ mechanismus zwischen Sitz und Tablett ist;

Fig. 5 eine vergrößerte Ansicht des Befestigungsmechanismus zwi­ schen Sitz und Tablett ist;

Fig. 6 und 7 perspektivische Darstellungen von Spielzeugen zum Ankuppeln an das Tablett sind.

Der in Fig. 1 dargestellte Übungssitz 10 umfaßt drei Hauptgruppen, nämlich eine Sitzanordnung 12, eine Basisanordnung 14 und eine Kupplungsanordnung 16.

Im Hinblick auf die Sitzanordnung 12 ist ein Sitz 20 zur Aufnahme eines Kindes vorgesehen, welches während seines Aufenthalts darin Übung und Vergnü­ gen erfährt. Der Sitz 20 hat ein starres oberes Tragteil 22 und ein weiches flexibles unteres Tragteil 24. Im vorderen Abschnitt des unteren Tragteils sind Öffnungen 26 zur Durchführung der Beine eines darin unterstützten Kindes gebildet.

Das starre obere Tragteil 22 ist mit einem weichen Kissen 27 bedeckt. Das Kissen 27 ist lösbar befestigt mittels elastischer Schleifen 29, die mit ihren oberen Enden am Kissen permanent und mit ihren unteren Enden an einem Lagerhalter 31 lösbar befestigt sind, siehe Fig. 4.

Zwischen den oberen und unteren Tragteilen 22 und 24 des Sitzes sind Ku­ geln 30 angeordnet. Die Kugeln 30 wirken mit einer zugeordneten nach unten wei­ senden Lagerfläche 32, die am Sitz angekuppelt ist, zusammen. Die Kugeln 30 wir­ ken weiterhin mit einer nach oben weisenden Lagerfläche 34 zusammen. Die La­ gerfläche 34 ist an die Tablettkomponenten gekoppelt. Diese Anordnung ermöglicht eine kreisförmige Rotation des Sitzes um 360° in bezug auf das Tablett und die Ba­ siskomponenten darunter.

Eine untere Stützstruktur in Form eines Tabletts 38 erstreckt sich radial aus­ wärts von der kreisförmigen Lagerfläche. Dieses Tablett hat eine radiale innere Öff­ nung 40 zum Aufnehmen und drehbaren Unterstützen des Sitzes 20. Diese Unter­ stützung befindet sich an einem Ort zwischen den oberen und unteren Tragteilen 22 und 24 des Sitzes. Das untere Tragteil oder das Tablett hat ebenfalls einen radialen Umfang 42, der als sich aufwärts erstreckender Flansch ausgebildet ist. Am Außen­ umfang des Tabletts erstrecken sich von diesem drei konische Vorsprünge 44 nach unten. Die konischen Vorsprünge 44 unterstützen das Positionieren und Koppeln des Tabletts und der oberen Stützstrukturen in bezug auf die Komponenten darunter. Zugeordnete Schraubenbolzen 45 und Gewindeöffnungen 47 im Tablett koppeln das Tablett 38 lose mit den Pfosten 62 und wirken daher ebenfalls als Kopplung des Tabletts in bezug auf die Pfosten 62 und die Basis.

Eine kugelförmige Basis 54 ist am Boden des Übungssitzes vorgesehen. Eine derartige kugelförmige Anordnung kann in jeder Richtung schaukeln. Damit schau­ keln ebenfalls die darüber unterstützten Komponenten. Die Peripherie der Basis ist mit drei sich vertikal erstreckenden und gleichmäßig beabstandeten aufwärts ste­ henden Säulen 56 versehen. Die Säulen 56 stehen parallel zueinander. Ihre oberen Enden sind mit Öffnungen 58, die sich von ihren oberen Enden nach unten erstrec­ ken, versehen.

Weiterhin sind drei sich vertikal erstreckende Pfosten vorgesehen. Das untere Ende eines jeden Pfostens ist in einer Ausnehmung 58 am oberen Ende einer Säule 56 aufgenommen. Ein bedienergesteuerter Knopf 66 erstreckt sich jeweils durch Pfosten und Säule und ist mittels einer Feder 68 nach außen vorgespannt. Diese An­ ordnung wirkt zur Arretierung der Höhe der Pfosten und des Sitzes in bezug auf die Säulen 56 und die Basis 54. Die Knöpfe 66 können von einem Benutzer zur Erhö­ hung oder Erniedrigung der Pfosten 62 gedrückt werden. Auf diese Weise kann ein Benutzer die Höhe von Pfosten und Sitz 20 in bezug auf die Säulen 56 und die Basis 54 variieren.

Jeder Pfosten hat weiterhin ein oberes Ende mit einer Ausnehmung 72 zur Aufnahme eines nach unten gerichteten konusförmigen Vorsprungs 44, der sich vom Außenumfang der Unterstützungsstruktur nach unten erstreckt. Derartige Vor­ sprünge und Ausnehmungen wirken mit den Schraubenbolzen 45 zusammen, um den Sitz und das Tablett in bezug auf die Säulen und die Basis zu positionieren und eine Drehung zwischen Tablett und Basis zu verhindern.

Der nach unten gerichtete Halter hat nach außen weisende Zähne 80, die in Eingriff mit einem Gleiter 82 am Boden des Tabletts 28 stehen können. Der Gleiter 82 ist von dem Benutzer bewegbar zwischen einer Arbeitsposition ohne Kontakt mit den Zähnen 80, die eine Drehung des Sitzes erlaubt, und einer Feststellposition, in der die Zähne 80 im Eingriff stehen, um eine Drehung des Sitzes zu verhindern, falls dies gewünscht ist.

Eine Feder 76 ist angeordnet zwischen jedem Pfosten 62 und dem zugeordne­ ten Vorsprung 44. Die Feder 76 ermöglicht ein Schwingen des Kindes in dem Sitz in bezug auf die Säulen 56 und die Basis 54. Folglich kann ein Kind im Sitz 20 sich drehen und/oder schwingen und/oder schaukeln mittels Verlagern seines Gewichts und dem Bewegen seiner Beine auf der oberen Fläche der Basis 54.

Schließlich sind drei Füße 86 an der Unterseite der Basis vorgesehen. Jeder Fuß ist mittels eines Scharnierstifts 88 in Ausnehmungen 90 der Basis schwenkbar befestigt. Die Füße werden mittels Federn 92 zu einer Position vorgespannt, in der sie ruhen und in der Ruheposition zurückgehalten werden. Die Füße sind von einem Benutzer um ihre Scharnierstifte 88 bewegbar zwischen einer Orientierung inner­ halb der Ausnehmungen 90, die das Schaukeln ermöglicht, und einer ausgezogenen Orientierung aus den Ausnehmungen 90 heraus, um das Schaukeln zu verhindern.

Optional sind zu dem oben beschriebenen Übungssitz ein oder mehrere Spielzeuge vorgesehen, die in bezug auf den Flansch des Tabletts lösbar befestigbar sind. Beispielsweise hat Spielzeug 102 einen über den Flansch positionierbaren Clip mit aufstehenden Seitenwänden, die eine Kugel 104 auf einer Drehachse unterstüt­ zen, s. Fig. 6. Fig. 7 zeigt einen Clip 106 zur Unterstützung eines Spielzeugs eines anderen Typs.

Claims (7)

1. Übungssitz für ein Kind mit einem Sitz (20), der aus einem oberen Tragteil (22) und einem unteren Trag­ teil (24) mit Öffnungen (26) für die Beine des Kindes be­ steht, und einem Tablett (38) mit einem eine innere Öffnung (40) umgebenden radial inneren Umfang und einem radial äußeren Umfang (42), wobei das Tablett (38) an seinem äußeren Umfang (42) von unten her abgestützt ist und über ein kreisförmiges Lager (30-34) den Sitz (20) drehbar abstützt, dadurch gekennzeichnet, daß

• a) das kreisförmige Lager (30-34) zwischen dem oberen und unteren Tragteil (22, 24) des Sitzes (20) am radial inne­ ren Umfang (40) des Tabletts (38) angeordnet ist und
• b) zur Abstützung des Tabletts (38) am Boden eine eine Schaukelbewegung ermöglichende kalottenförmige Basis (54) vorgesehen ist, wobei
  • 1. die Basis an ihrem äußeren Umfang aufrechtstehende Säulen (36) aufweist,
  • 2. die Säulen (36) an ihren oberen Enden die unteren Enden von aufrechtstehenden Pfosten (62) aufnehmen,
  • 3. die Pfosten (62) an ihren oberen Enden Ausnehmungen (72) besitzen, und
  • 4. die Ausnehmungen (72) der Pfosten (62) nach unten ragende Vorsprünge (44) am äußeren Umfang des Tabletts (38) aufnehmen.

2. Übungssitz nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß zwischen jedem Pfosten (62) und seinem zuge­ ordneten Vorsprung (44) eine Feder (76) zum Auf- und Niederhüpfen des Kindes angeordnet ist.

3. Übungssitz nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß jede Säule (56) eine Anzahl vertikal beabstandeter Höhenjustierlöcher (56) und jeder Pfosten (62) einen Knopf (66) mit einer Vorspannfeder (68) aufweist, der zur Höhenverstellung des Sitzes (20) bezüglich der Basis (54) in einem Höhenjustierloch (56) positionierbar ist.

4. Übungssitz nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine Arretierung (80, 82) zum Feststellen des Sitzes (20) bezüglich des Tabletts (38).

5. Übungssitz nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß von der Unterseite der Basis (54) drei Füße nach unten ragen, die zwischen einer eingezogenen Stellung zum Ermöglichen einer Schaukel­ bewegung und einer ausgezogenen Stellung zum Verhindern einer Schaukelbewegung verstellbar sind.

6. Übungssitz nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das kreisförmige Lager (30-34) eine am Sitz (20) vorgesehene, abwärts gerich­ tete, ringförmige Fläche (32), eine am Tablett (38) vorge­ sehene, aufwärts gerichtete, ringförmige Fläche (34) sowie dazwischen angeordnete Kugeln (30) aufweist.

7. Übungssitz nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Säulen (56) an der Basis (54) einstückig angeformt sind, während die aufrechtstehenden Pfosten (62) als getrennte Teile ausgebildet sind.