DE4406997A1 - Verfahren zur Herstellung von Carbonsäureestern aus Carbonsäurehalogeniden und Alkoholen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Carbonsäureestern aus Carbonsäurehalogeniden und Alkoholen

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Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur kataly­ sierten Herstellung von Carbonsäureestern aus Carbonsäurehalo­ geniden und Alkoholen.
Viele Ester von Carbonsäuren werden in der Technik als solche verwendet. Essigester und andere Carbonsäureester dienen beispielsweise als Lösungs- oder Reinigungsmittel, andere Ester, z. B. von Bernsteinsäure, werden zur Aromatisierung ein­ gesetzt. Der Trifluoressigsäureethylester ist beispielsweise ein Lösungsmittel für die Chlorierung von Paraffinen oder die Polymerisation von Olefinoxiden. Viele Carbonsäureester sind auch Zwischenprodukte in der chemischen Synthese. Der Trifluor­ essigsäuremethylester und Trifluoressigsäure-1.1.1-Trifluor­ ethylester liefern nach Hydrierung Trifluorethanol (und ggf. Methanol). Trifluorethanol wird als Lösungsmittel und als Zwi­ schenprodukt, beispielsweise bei der Herstellung des Lösungs­ mittels und Anästhetikums Isoflurane, verwendet. Ester der Trifluoressigsäure dienen auch zur Einführung bzw. zur Herstel­ lung von biologisch wirksamen Verbindungen, die eine CF₃-Gruppe aufweisen. Beispielweise kann man durch N-Acylierung mit Tri­ fluoressigsäuremethylester Peptide mit hormonaler Aktivität herstellen. Der Trifluorethylester liefert mit Kampfer-Deriva­ ten Shiftreagenzien für die NMR-Analyse. Der Trifluoressigsäu­ rephenylester liefert nach Fries′scher Verschiebung mit Alumi­ niumchlorid das entsprechende trifluoracetylierte Phenol, wel­ ches ein Synthesebaustein für Pharmazeutika ist. Viele weitere Anwendungszwecke von Estern sind dem Fachmann bekannt, bei­ spielsweise die Umsetzung von Estern mit Aminen zu Amiden, die Synthesebausteine für Pharmazeutika, Photosensibilisatoren und Farbstoffe darstellen.
Ester der Chlordifluoressigsäure sind ebenfalls Synthese­ bausteine. Der Ethylester dient beispielsweise zum Aufbau von Flüssigkristallen, siehe DE-OS 40 23 106, bei der Herstellung von Arzneimitteln, siehe US-A 5 006 563, der Methylester eben­ falls für den Aufbau von Flüssigkristallen, als Ausgangsver­ bindung für die mikrobielle Herstellung chiraler sekundärer Alkohole, siehe T. Kitazume et al., J. Fluorine Chem. 56 (1992), Seiten 271 bis 284 oder für die Herstellung fluorierter Enolether in der Wittig-Synthese, siehe J. P. Beque et al., J. Org. Chem. 57 (1992), Seite 3807 ff. Die Ester der Chlordi­ fluoressigsäure sind auch Vorstufen für Difluorcarben.
Die Herstellung von Carbonsäureestern erfolgt üblicher­ weise durch Umsetzung der entsprechenden Alkohole mit den Car­ bonsäuren unter saurer Katalyse. Dabei muß das entstehende Reaktionswasser zur Gleichgewichtsverschiebung entfernt werden; bei fluorierten Derivaten kann dies aufgrund der bevorzugten Bindung von Wasser (an den Carbonylfunktionen als Hydrate) zu Schwierigkeiten führen. Es ist auch bereits bekannt, daß man Carbonsäureester aus Carbonsäurechloriden und Alkoholen unter Basenkatalyse herstellen kann. Dabei ist jedoch eine hydroly­ tische Aufarbeitung notwendig, außerdem entstehen Abfallsalze, beispielsweise Pyridinhydrochlorid, welche entsorgt werden müs­ sen. Die Umsetzung von Carbonsäurehalogeniden mit Alkoholen ohne Basenkatalyse verläuft mit geringer Reaktionsgeschwindig­ keit.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein technisch einfach durchführbares Verfahren anzugeben, mit welchem sich Carbonsäureester in hoher Ausbeute herstellen lassen, ohne daß Reaktionswasser abgetrennt werden muß oder eine hydrolytische Aufarbeitung notwendig ist. Diese Aufgabe wird durch das Ver­ fahren der vorliegenden Erfindung gelöst. Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung von Carbonsäureestern aus Carbonsäu­ rechloriden oder Carbonsäurebromiden und Alkoholen ist dadurch gekennzeichnet, daß man die Umsetzung wasserfrei in Anwesenheit eines Alkalimetall- oder "Onium"-Salzes der dem eingesetzten Carbonsäurechlorid oder Carbonsäurebromid entsprechenden Car­ bonsäure durchführt. Der gebildete Carbonsäureester kann dann z. B. destillativ abgetrennt werden.
Ein Zusatz von Säure, z. B. einer Carbonsäure, ist nicht notwendig und erfolgt vorzugsweise nicht.
Bevorzugt geht man von Carbonsäurechloriden aus. Als Kata­ lysator verwendet man vorzugsweise ein "Onium"-Salz der Carbon­ säure.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann prinzipiell für die Herstellung beliebiger Ester von beliebigen Carbonsäuren mit beliebigen Alkoholen angewendet werden. Eine bevorzugte Aus­ führungsform sieht vor, daß man ein Carbonsäurechlorid der Formel R¹C(O)Cl (I) einsetzt, worin R¹ für Alkyl mit 1 bis 6 C-Atomen; durch mindestens 1 Halogenatom substituiertes Alkyl mit 1 bis 6 C-Atomen; Phenyl, Tolyl; durch mindestens 1 Halo­ genatom substituiertes Phenyl oder Tolyl steht.
Weiterhin ist es bevorzugt, daß man einen Alkohol der For­ mel R²OH (II) einsetzt, worin R² für Alkyl oder Alkenyl mit 1 bis 8 C-Atomen; durch mindestens 1 Halogenatom substituiertes Alkyl oder Alkenyl mit 1 bis 8 C-Atomen; Phenyl, Tolyl; Benzyl; durch mindestens 1 Halogenatom und/oder mindestens eine Nitro­ gruppe substituiertes Phenyl, Tolyl oder Benzyl steht.
Ganz besonders bevorzugt ist es, daß R¹ für durch minde­ stens 1 Fluoratom substituiertes Alkyl mit 1 bis 4 C-Atomen und R² für Alkyl oder Alkenyl mit 1 bis 4 C-Atomen; durch min­ destens 1 Halogenatom substituiertes Alkyl oder Alkenyl mit 1 bis 4 C-Atomen; Phenyl; durch mindestens 1 Halogenatom und/oder durch mindestens eine Nitrogruppe substituiertes Phe­ nyl, steht. Insbesondere bedeutet R¹ Perfluormethyl, Perfluor­ ethyl, Perfluorpropyl oder Chlordifluormethyl. Insbesondere bevorzugt steht R² für Alkyl oder Alkenyl mit 1 bis 3 C-Ato­ men; durch mindestens 1 Fluoratom substituiertes Alkyl oder Alkenyl mit 1 bis 3 C-Atomen; Phenyl; durch mindestens 1 Fluor­ atom und/oder mindestens eine Nitrogruppe substituiertes Phe­ nyl.
Als Alkalimetallsalz von Carbonsäuren sind beispielsweise Kalium- und Natriumsalze geeignet.
Der Begriff "Onium" steht für Kationen mit positiv gelade­ nem Stickstoff, beispielsweise protonierte aromatische Stick­ stoffbasen wie Pyridinium oder protonierte Alkyl-, Dialkyl- oder Trialkylammonium-Kationen mit bis zu 20 C-Atomen, oder für durch Cycloalkyl substituierte Ammonium-Verbindungen oder cycloaliphatische Stickstoffbasen wie Piperidinium oder quar­ täre Ammoniumkationen.
Sehr gut geeignet als Carbonsäuresalz sind "Onium"-Salze, wobei "Onium" für ein Kation des Stickstoffs der Formel RIRIIRIIIRIVN⁺, worin RI, RII, RIII und RIV unabhängig voneinander Wasserstoff, Alkyl mit 1 bis 20 C-Atomen, Aryl oder Aralkyl stehen, oder worin RI und RII oder worin RIII und RIV, oder worin RI, RII und RIII oder worin RI, RII, RIII und RIV, gegebenenfalls unter Einschluß des Stickstoff-Atoms, gesättigte oder ungesät­ tigte Ringsysteme bilden. "Aryl" bedeutet hier insbesondere Phenyl oder durch 1 oder mehrere C1-C2-Alkylgruppen substitu­ iertes Phenyl. Hervorragend geeignet sind Salze, in denen "Onium" für Ammonium, Pyridinium oder R1′ R2′ R3′ R4′ N⁺ steht, worin R1′, R2′, R3′ und R4′ unabhängig voneinander Wasserstoff, Alkyl mit 1 bis 15 C-Atomen, Phenyl oder Benzyl stehen. Als Beispiel für solche Kationen seien genannt Pyridinium, Piperi­ dinium, Anilinium, Benzyltriethylammonium und Triethylammonium.
Besonders gut geeignet ist das Verfahren zur Herstellung von Estern der durch ein oder mehrere Fluoratome substituierten Essigsäure. Beispielsweise kann man Trifluoressigsäurephenyl­ ester nach dem erfindungsgemäßen Verfahren herstellen. Beson­ ders gut geeignet ist das erfindungsgemäße Verfahren zur Her­ stellung von Estern der Trifluoressigsäure oder Chlordifluor­ essigsäure mit 1.1.1-Trifluorethanol, Methanol, Ethanol, Iso­ propanol, 4-Nitro-Phenol, Pentafluorphenol und Allylalkohol.
Das Molverhältnis zwischen Carbonsäurehalogenid und Alko­ hol liegt vorteilhafterweise oberhalb von 0,9. Der Alkohol kann auch in höherem Überschuß eingesetzt werden und dient als Lö­ sungsmittel, besonders wenn es sich um einen durch elektronen­ ziehende Gruppen, beispielsweise Fluor-Atome, substituierten Alkohol handelt. Zweckmäßig liegt das Molverhältnis zwischen Alkohol und Carbonsäurehalogenid zwischen 0,9 : 1 und 1,1 : 1, bzw. falls der Alkohol als Lösungsmittel dient, bis hin zu 5 : 1.
Die Temperatur, bei der die Umsetzung durchgeführt wird, liegt bei Umgebungstemperatur (etwa 20°C) bis hin zum Siede­ punkt der Mischung, beispielsweise bis hin zu 100°C. Man ar­ beitet bei Umgebungsdruck (etwa 1 bar abs.) oder gewünschten­ falls auch bei erhöhtem Druck, beispielsweise bei einem Druck von bis zu 5 bar abs.
Das Alkalimetall- oder "Onium"-Salz kann in katalytischen oder molaren Mengen anwesend sein. Zweckmäßig liegt das Mol- Verhältnis zwischen Säurehalogenid und dem Carbonsäuresalz im Bereich von 1 : 1 bis 20000 : 1.
Gemäß einer besonderen Ausführungsform der Erfindung er­ zeugt man das Säurechlorid bzw. das Säurebromid und das Alkali­ metall- oder "Onium"-Salz der Carbonsäure in situ. Hierzu setzt man das entsprechende Alkalimetall- oder "Onium"-Halogenid, vorzugsweise das Chlorid oder Bromid, insbesondere das Chlorid, mit dem Anhydrid der einzusetzenden Carbonsäure um. Bei dieser Umsetzung bildet sich aus dem Anhydrid der Carbonsäure das entsprechende Säurehalogenid und das entsprechende Salz. Bei dieser Ausführungsform kann man als Alkalimetall- oder "Onium"- Halogenid verbrauchte Halogenid-Katalysatoren einsetzen, die auf diese Weise in Wertprodukte überführt werden können.
Vorzugsweise verwendet man "Onium"-Salz, insbesondere Pyridinium- oder Piperidinium-Salze.
Die Erfindung weist den Vorteil auf, daß man ohne hydroly­ tische Aufarbeitung in technisch einfacher Weise Carbonsäure­ ester erzeugen kann. Bei den meisten Estern fallen auch keine Abfallstoffe wie Pyridinhydrochlorid an.
Die Erfindung wird anhand der folgenden Beispiele weiter erläutert, ohne daß sie in ihrem Umfang eingeschränkt werden soll.
Beispiel 1
Herstellung von Trifluoressigsäure-trifluorethylester durch Umsetzung von Trifluoracetylchlorid mit 2,2,2-Trifluorethanol in Gegenwart von Pyridiniumtrifluoracetat
In einer Labor-Umlaufapparatur (1 l Vierhalskolben mit KPG- Rührer als Vorlage, Prominent-Pumpe, 30 cm Kolonne mit Raschig- Ringen gefüllt) wurden 30 g (0,16 mol) Pyridiniumtrifluoracetat in 355 g (3,55 mol) 2,2,2-Trifluorethanol aufgenommen und bei einer Innentemperatur von 54°C im Umlauf geführt. Anschließend wurden in den Kolben über ein Tauchrohr 134 g (1,01 mol) Tri­ fluoracetylchlorid innerhalb von 100 min zudosiert. Nach been­ deter Trifluoracetylchloridzugabe ließ man 10 min nachreagie­ ren. Anschließende fraktionierte Destillation des Reaktions­ gemisches über eine Vigreuxkolonne (Übergangstemperatur: 54 bis 56°C) ergab 177,8 g Trifluoressigsäure-trifluorethylester, dies entspricht einer Ausbeute von 89,8% d. Theorie. Das im Vorlagekolben zurückgebliebene Trifluorethanol/Pyridiniumsalz­ gemisch kann erneut zur Veresterung mit gleicher Effektivität eingesetzt werden.
Beispiel 2-7 Herstellung von Trifluoressigsäureestern durch Umsetzung von Trifluoracetylchlorid mit Methanol, Ethanol, Isopropanol, 4-Nitrophenol, Pentafluorphenol und Allylalkohol in Gegenwart von Pyridiniumtrifluoracetat
Analog der Vorschrift von Beispiel 1 wurden auch die entspre­ chenden Ester aus Trifluoracetylchlorid mit Methanol (94%), Ethanol (96%), Isopropanol (89%), 4-Nitrophenol (85%), Pentafluorphenol (92%) und Allylalkohol (81%) dargestellt.
Beispiel 8
Herstellung von Trifluoressigsäure-trifluorethylester durch Umsetzung von Trifluoressigsäureanhydrid mit 2,2,2-Trifluorethanol in Gegenwart von Pyridiniumhydrochlorid
In einem 250 ml Dreihalskolben mit KPG-Rührer, Trockeneiskühler und Tropftrichter wurden 23,11 g (0,2 mol) Pyridiniumhydrochlo­ rid und 20,0 g (0,2 mol) 2,2,2-Trifluorethanol vorgelegt. An­ schließend tropfte man bei einer Reaktionsinnentemperatur von 52 bis 55°C 42,01 g (0,2 mol) Trifluoressigsäureanhydrid in­ nerhalb von 3 h zu. Die Ausbeute an Trifluoressigsäure-tri­ fluorethylester betrug 98% (GC). Die so erhaltene Reaktions­ lösung wurde entweder als Katalysatormischung für Versuche, wie in Beispiel 1 beschrieben, eingesetzt oder das 2,2,2-Trifluor­ ethanol abdestilliert. Im Verlauf der Destillation reagierte im Destillationskolben die bei der Reaktion zunächst gebildete Trifluoressigsäure mit dem Pyridiniumhydrochlorid unter HCl- Bildung zu Pyridiniumtrifluoracetat ab.
Beispiel 9
Herstellung von Chlordifluoressigsäure-methylester
Herstellung des Pyridiniumchlordifluoracetates: Unter N₂-Atmo­ sphäre wurden in einem 250 ml Dreihalskolben mit Tropftrichter, KPG-Rührer und 40 cm Füllkörperkolonne zunächst 7,91 g (0,10 mol) Pyridin vorgelegt und 13,05 g (0,10 mol) Chlordi­ fluoressigsäure (CDFA) unter schnellem Rühren (unter spontaner Erwärmung) langsam zugetropft.
Herstellung des Esters: Das entstandene Salz wurde in 32,0 g (1,0 mol) Methanol aufgenommen (das Salz löste sich sofort auf). Nach dem Erwärmen im Ölbad auf 50°C tropfte man unter lebhafter HCl-Entwicklung 148,9 g (1,0 mol) Chlordifluoracetyl­ chlorid zu. Eine gaschromatographische (GC)-Analyse der Reak­ tionsmischung zeigte nach Beendigung des Zutropfens eine quan­ titative Umsetzung des Säurechlorides zum Ester an. Die so erhaltene klare gelbe Lösung wurde anschließend über die 40 cm Füllkörperkolonne feindestilliert. Bei einer Sumpftemperatur von 80-85°C und einer Übergangstemperatur von 78-79°C erhielt man den Chlordifluoressigsäuremethylester in 99%iger Reinheit.
Beispiel 10
Herstellung von Chlordifluoressigsäure-ethylester
Die Herstellung des Chlordifluoressigsäureethylesters erfolgte analog Beispiel 9. Man verwendete 10 Mol-% Pyridiniumchlordi­ fluoracetat als Katalysator, 46,06 g (1,0 mol) Ethanol und 148,9 g (1,0 mol) Chlordifluoracetylchlorid. Nach der Zugabe von 0,5 mol des Säurechlorides war eine starke Eintrübung (Pha­ senbildung) der Reaktionslösung zu beobachten, die nach weite­ rer Säurechloridzugabe zum Reaktionsende hin wieder verschwand. Eine GC-Analyse nach Beendigung der HCl-Entwicklung zeigte wiederum einen quantitativen Umsatz des Säurechlorides zum Ester an. Die Reindestillation des Esters erfolgte über die 40 cm Füllkörperkolonne im Vakuum.
Beispiel 11
Herstellung von Chlordifluoressigsäure-propylester
Die Herstellung des Chlordifluoressigsäurepropylesters erfolgte analog Beispiel 9. Man verwendete 10 Mol-% Pyridiniumchlordi­ fluoracetat als Katalysator, 60,1 g (1,0 mol) n-Propanol und 148,9 g (1,0 mol) Chlordifluoracetylchlorid. Im Reaktionsver­ lauf war die Bildung zweier Phasen zu erkennen. Nach Beendigung der HCl-Entwicklung wurde die Rührung abgestellt und die Phasen mit GC-MS analysiert und charakterisiert. Die obere Phase ent­ hielt neben Pyridiniumsalzen zu über 96% den gewünschten Chlordifluoressigsäurepropylester, die untere Phase neben Spu­ ren des Produktes die Katalysatorsalze als Hauptbestandteil. Der Umsatz des Säurechlorides zum Ester verlief quantitativ. Die Reindestillation des Esters erfolgte nach Phasentrennung über die 40 cm Füllkörperkolonne im Vakuum.

Claims (12)

1. Verfahren zur Herstellung von Carbonsäureestern aus Carbonsäurechloriden oder Carbonsäurebromiden und Alkoholen, wobei man die Umsetzung wasserfrei in Anwesenheit eines Alkali­ metall- oder "Onium"-Salzes der dem eingesetzten Carbonsäure­ chlorid oder Carbonsäurebromid entsprechenden Carbonsäure durchführt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Umsetzung ohne Zusatz von Carbonsäure durchführt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich­ net, daß man ein Carbonsäurechlorid einsetzt.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß man ein Carbonsäurechlorid der Formel R¹C(O)Cl (I) einsetzt, worin R¹ für Alkyl mit 1 bis 6 C-Atomen; durch mindestens 1 Halogenatom substituiertes Alkyl mit 1 bis 6 C-Atomen; Phenyl, Tolyl; durch mindestens 1 Halogenatom substituiertes Phenyl oder Tolyl steht.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß man einen Alkohol der Formel R²OH (II) einsetzt, worin R² für Alkyl oder Alkenyl mit 1 bis 8 C- Atomen; durch mindestens 1 Halogenatom substituiertes Alkyl oder Alkenyl mit 1 bis 8 C-Atomen; Phenyl, Tolyl; Benzyl; durch mindestens 1 Halogenatom und/oder mindestens eine Nitrogruppe substituiertes Phenyl, Tolyl oder Benzyl steht.
6. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß R¹ für durch mindestens 1 Fluoratom substituiertes Alkyl mit 1 bis 4 C-Atomen und R² für Alkyl oder Alkenyl mit 1 bis 4 C-Ato­ men; durch mindestens 1 Halogenatom substituiertes Alkyl oder Alkenyl mit 1 bis 4 C-Atomen; Phenyl; durch mindestens 1 Halo­ genatom und/oder durch mindestens eine Nitrogruppe substituier­ tes Phenyl steht.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß R¹ für Perfluormethyl, Perfluorethyl, Perfluorpropyl oder Chlordifluormethyl steht.
8. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß R² für Alkyl oder Alkenyl mit 1 bis 3 C-Atomen; durch minde­ stens 1 Fluoratom substituiertes Alkyl oder Alkenyl mit 1 bis 3 C-Atomen; Phenyl; durch mindestens 1 Fluoratom und/oder min­ destens eine Nitrogruppe substituiertes Phenyl steht.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Alkohol als Lösungsmittel ein­ gesetzt wird.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Mol-Verhältnis zwischen Säure­ chlorid bzw. Säurebromid und Alkalimetall- oder "Onium"-Salz im Bereich von 1 : 1 bis 20000 : 1 liegt.
11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß man das Säurechlorid bzw. Säurebro­ mid und das Alkalimetall- oder "Onium"-Salz in situ durch die Umsetzung des entsprechenden Alkalimetall- oder "Onium"-Chlo­ rids oder -Bromids und dem Anhydrid der Carbonsäure erzeugt.
12. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß man ein "Onium"-Salz, vorzugsweise ein Pyridinium- oder Piperidinium-Salz einsetzt.
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