DE4406976C1 - Verfahren zur Übertragung von einseitig selbstklebenden Abschnitten von einer bewegbaren ersten Bahn auf eine bewegbare zweite Bahn sowie Verwendung des Verfahrens - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Übertragung von einseitig selbstklebenden Abschnitten von einer bewegten ersten Bahn auf eine bewegte zweite Bahn, wobei die erste Bahn um eine sich quer zu deren Richtung erstreckende Spen­ derkante zum Ablösen der Abschnitte unter Richtungsumkehr herumgeführt wird und die auf der ersten Bahn befindlichen und sich gegenseitig berührenden Abschnitte in Form von Rechtecken oder Quadraten mit abgeschnittenen, abgerundeten oder abgeschrägten Ecken vorliegen, und diese Ecken als zu verwerfende Teile auf der ersten Bahn unabgelöst verblei­ ben.

Um einzelne, einseitig selbstklebende Abschnitte von einer ersten Bahn ablösen und auf eine zweite Bahn übertragen zu können, müssen diese nach dem jetzigen Stand der Technik zunächst aus bahnförmigem Material gewonnen werden. Hierfür müssen Schnitte so angebracht werden, daß das nicht benö­ tigte selbstklebende Material ein zusammenhängendes Gitter bildet, welches unmittelbar nach dem Stanzen der Abschnitte abgezogen wird. Das Ablösen der gewünschten und von Abfäl­ len befreiten Abschnitte kann sodann problemlos mit einer herkömmlichen Spenderkante erfolgen.

Nachteilig entsteht bei diesen Verfahren viel selbstkleben­ der Abfall. Der Nachteil ist umso gravierender, wenn der Abfall aus einem sehr teuren und besonders umweltbelasten­ den Material besteht.

In der DE 42 32 279 wird ein Verfahren beschrieben, bei dem zur Herstellung von transdermalen therapeutischen Systemen selbstklebende Abschnitte gestanzt, abgelöst und übertragen werden. Das bekannte Verfahren hat den Vorteil, daß keine selbstklebenden Abfälle anfallen, es ist jedoch auf recht­ eckige oder quadratische Abschnitte beschränkt.

In der DE 38 32 239 wird ein Verfahren und eine Vorrichtung zum partiellen Spenden einzelner Bestandteile einer Bahn beschrieben. Das partielle Spenden wird dabei durch Frei­ stanzen erreicht, wobei der Abfall ein zusammenhängendes Gitter bilden muß, damit dieser abgezogen und aufgewickelt werden kann. Das Verfahren eignet sich jedoch nicht für selbstklebende Abschnitte.

In der GB 22 08 505 ist eine besonders geformte Spenderkan­ te beschrieben. Zur Erhöhung der Steifigkeit der abzulösen­ den Abschnitte ist sie wellenförmig gestaltet. Ein partiel­ les Ablösen wird durch diese Gestaltung jedoch nicht er­ reicht.

In der DE 31 04 035 ist eine Spenderkante in Form einer Rolle mit einer Unterbrechung in der Mitte ausgebildet. Die Unterbrechung dient zur abstützenden Lagerung der Achse und beeinflußt nicht die Spendefunktion der Spendekante.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Übertragung von einseitig selbstklebenden Abschnitten von einer bewegbaren ersten Bahn auf eine bewegbare zweite Bahn mit einer der ersten Bahn zugeordneten, sich quer zu deren Richtung erstreckenden Spenderkante, um welche die Bahn zum Ablösen der Abschnitte unter Richtungsumkehr herumgeführt wird, so weiterzuentwickeln und zu verbessern, daß Teile auf der ersten Bahn unabgelöst haften bleiben, wobei bevor­ zugt randseitig positionierte Teile auf der Bahn verblei­ ben, ohne daß diese ein zusammenhängendes Gitter bilden müssen. Die Lösung der Aufgabe gelingt mit einem Verfahren der im Oberbegriff von Anspruch 1 genannten Art mit der Erfindung entsprechend den Merkmalen im Kennzeichnungsteil von Anspruch 1.

Eine bevorzugte Ausgestaltung sieht vor, daß die Spender­ kante bereichsweise mit unterschiedlichen Krümmungsradien versehen wird, wobei ein Krümmungsradius in denjenigen Be­ reichen der ersten Bahn, in welchen Teile unabgelöst ver­ bleiben, wesentlich größer ausgebildet wird, als in den übrigen Bahnbereichen.

Die Wirkungsweise des Verfahrens beruht darauf, daß die elastische Trägerfolie an denjenigen Bereichen der Spender­ kante, an welchen sie beispielsweise durch eine Ausnehmung unterbrochen wird, weniger scharf umgelenkt wird, weshalb die an diesem Bereich bzw. Bereichen freigestanzten Teile nicht abgelöst werden und auf dem bewegbaren ersten Band als einzelne oder zusammenhängende Abfälle haften bleiben.

Weitere Ausgestaltungen sind entsprechend den Unteransprü­ chen vorgesehen.

Eine Verwendung des Verfahrens nach der Erfindung ist be­ sonders geeignet für Abschnitte, die sich auf der ersten Bahn gegenseitig berühren. Bevorzugt wird das Verfahren für wirkstoffhaltige Abschnitte verwendet.

Die Spenderkante kann fallweise in der Art verwendet wer­ den, daß selbstklebende Rechtecke oder Quadrate mit abge­ rundeten oder abgeschrägten Ecken von einer bewegbaren Bahn abgelöst werden. Zwischen diesen Quadraten oder Rechtecken müssen keine Stege stehen bleiben, d. h. sie können sich gegenseitig berühren. Nach Ablösen dieser Abschnitte ver­ bleiben dann im Randbereich der Bahn die als Abfälle ver­ bleibenden Reste, insbesondere die abgeschnittenen Ecken der Abschnitte, haften. Größere Mengen an Abfall, wie diese beim Abgittern entstehen, werden bei diesem Verfahren mit großem Vorteil vermieden. Beim Einsatz von teuren Wirk- und Hilfsstoffen werden dadurch Kosten gespart, und zwar nicht nur für die Wirk- und Hilfsstoffe, sondern auch für ihre extrem teure Abfallentsorgung. Das Verfahren kann vorteil­ haft zur Fertigung transdermaler therapeutischer Systeme eingesetzt werden. Für diese ist eine rechteckige oder qua­ dratische Form mit abgerundeten Ecken günstig, da sie für das Klebeverhalten auf der menschlichen Haut vorteilhaft sind.

Im folgenden wird die Erfindung anhand von beispielhaften Ausführungen gezeigte.

Es zeigen:

Fig. 1 Eine Seitenansicht der Vorrichtung;

Fig. 2 Eine Spenderkante mit zwei seitlichen, mittel­ achssymmetrischen Ausnehmungen;

Fig. 3 In Draufsicht eine Spenderkante mit einer mitti­ gen Ausnehmung;

Fig. 4 In Seitenansicht und in Vergrößerung eine Spender­ kante mit unterschiedlichen Radien;

Fig. 5 In Draufsicht eine erste Bahn mit darauf befind­ lichen Abschnitten;

Fig. 6 In Draufsicht eine zweite Bahn mit darauf überge­ benen abfallfreien Abschnitten;

Fig. 7 In Draufsicht die erste Bahn nach Ablösen der Ab­ schnitte mit randseitig darauf verbliebenen Ab­ fallteilen.

Fig. 1 zeigt die Vorrichtung während der Übertragung von einseitig selbstklebenden Abschnitten 10 von der bewegten ersten Bahn 20 auf eine zweite bewegte Bahn 21. Rein sche­ matisch sind auf der in Richtung des Pfeiles 30 ankommenden ersten Bahn 20 Abschnitte 10 und zwischen diesen zu verwer­ fende Teile 11, untereinander durch Querschnitte getrennt, angeordnet. Beim Umlenken der ersten Bahn um die Spender­ kante 1 lösen sich infolge Eigensteifigkeit die selbstkle­ benden Abschnitte 10 und gelangen auf die zweite Bahn 21. Dabei können diese mit einer (nicht dargestellten) Andrück­ rolle angedrückt und mit ihrer Selbstklebeschicht sicher anhaftend auf die in Richtung des Pfeiles 31 bewegte Bahn 21 aufgebracht werden.

Bei einer Ausgestaltung der Spenderkante 10 nach der Erfin­ dung werden dann die Teile 11 nicht mit abgelöst und blei­ ben, wie dies rein schematisch gezeigt ist, als Abfälle auf der in Richtung des Pfeiles 32 abgezogenen ersten Bahn 20 haften.

Fig. 2 zeigt eine Ausbildung der Spenderkante 1 mit zwei seitlichen, achssymmetrisch angeordneten Ausnehmungen 3 und 4.

In der Fig. 3 ist in Draufsicht eine Spenderkante 1 ge­ zeigt, die durch eine mittige Ausnehmung 5 unterbrochen ist.

Fig. 4 zeigt in Seitenansicht und in etwa zehnfacher Ver­ größerung eine Ausführung der Spenderkante 1 mit unter­ schiedlichen Radien, und zwar weist sie beispielsweise in einem mittleren, schraffierten Teil einen relativ kleinen Radius (r) und in einem seitlichen Teil einen relativ grö­ ßeren Radius (R) auf. Beim Umlenken der Trägerfolie 20 wer­ den nur im Bereich des kleinen Radius (r) Abschnitte 10 abgelöst, während im Bereich des großen Radius (R) zu ver­ werfende Teile auf der Trägerfolie 20 verbleiben.

Fig. 5 zeigt die erste Bahn 20 mit darauf angeordneten Ab­ schnitten 10 und dazwischen durch Eckenabrundung entstandene zu verwerfende Teile 12.

Fig. 6 zeigt in Draufsicht die auf die Bahn 21 übertragenen, von der Bahn 20 abgelösten Abschnitte 10.

Fig. 7 zeigt die erste Bahn 20 nach Ablösen der Abschnitte 10 mit darauf verbliebenen, unabgelösten, zu verwerfenden Teilen 11.

Die Erfindung ist unkompliziert und ermöglicht es, selbst­ klebende Abschnitte von einer bewegten Bahn abzulösen, wo­ bei die zu verwerfenden Teile 11 auf der Bahn verbleiben und die abgelösten Abschnitte auf eine zweite bewegte Bahn übertragen werden. Mit Vorteil eignet sich diese Vorrich­ tung für die Herstellung von transdermalen therapeutischen Systemen sowie anderen wirkstoffhaltigen Substraten.

Claims (8)

1. Verfahren zur Übertragung von einseitig selbstklebenden Abschnitten (10) von einer bewegbaren ersten Bahn (20) auf eine bewegbare zweite Bahn (21), wobei die erste Bahn (20) um eine sich quer zu deren Richtung erstreckende Spender­ kante (1) zum Ablösen der Abschnitte (10) unter Richtungs­ umkehr herumgeführt wird und die auf der ersten Bahn (20) befindlichen und sich gegenseitig berührenden Abschnitte (10) in Form von Rechtecken oder Quadraten mit abgeschnit­ tenen, abgerundeten oder abgeschrägten Ecken (11, 12) vor­ liegen, und diese Ecken (11, 12) als zu verwerfende Teile auf der ersten Bahn (20) unabgelöst verbleiben, dadurch gekennzeichnet, daß die Spenderkante (1) zum Ablösen der Abschnitte (10) von der ersten Bahn (20) in der Weise ver­ wendet wird, daß die zu verwerfenden Teile (11, 12) einzeln isoliert auf der ersten Bahn (20) zurückbleiben, und daß hierfür die Spenderkante (1) im Bereich der nicht abzulö­ senden Teile (11, 12) mit einer anderen Ausbildung versehen wird als im Bereich der abzulösenden Abschnitte (10).

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Spenderkante (1) bereichsweise mit unterschiedlichen Krümmungsradien (r) bzw. (R) versehen wird, wobei ein Krüm­ mungsradius (R) in denjenigen Bereichen der ersten Bahn (20), in welchen Teile (11, 12) unabgelöst verbleiben, wesentlich größer ausgebildet wird, als in den übrigen Bahnbereichen.

3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Spenderkante (1) bereichsweise wenigstens durch eine Ausnehmung (3-5) unterbrochen wird.

4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Spenderkante (1) durch zwei seitliche und vorzugsweise zu deren Mittelachse symmetrische Ausnehmungen (3, 4) unter­ brochen wird.

5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Spenderkante (1) durch eine mittige Ausnehmung (5) un­ terbrochen wird.

6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Spenderkante (1) an den Bereichen der ersten Bahn (20), an welchen Teile (11, 12) unabgelöst verbleiben, mit Ausneh­ mungen (3-5) versehen wird.

7. Verwendung des Verfahrens nach den Ansprüchen 1-6 für Abschnitte (10), die sich auf der ersten Bahn (20) gegen­ seitig berühren.

8. Verwendung des Verfahrens nach Anspruch 7 für wirk­ stoffhaltige Abschnitte (10).