DE4405023C1 - Lenkvorrichtung für Kraftfahrzeuge - Google Patents
Lenkvorrichtung für KraftfahrzeugeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Lenkvorrichtung für Kraft
fahrzeuge, insbesondere Lastkraftwagen, nach der im
Oberbegriff von Anspruch 1 näher definierten Art.
Beim Ein- und Ausfedern der Räder einer Vorderachse
tritt oft das Problem auf, daß die Ein- und Ausfe
derbewegungen der Räder wenigstens teilweise auf die
Lenkung des Fahrzeugs übertragen werden, so daß es zu
Lenkfehlern kommen kann.
Diese Lenkfehler treten auf, weil die Achsschwinge ei
nen anderen Dreh- bzw. Schwenkpunkt als die Lenkschub
stange der Lenkung aufweist.
Um diesen Nachteil zu vermeiden, werden daher die
Drehpunkte der Lenkschubstange und der Achsschwinge mög
lichst nahe beieinander angeordnet, so daß die genann
ten Lenkfehler minimiert werden bzw. nicht mehr auf
treten. Allerdings ist diese Ausführung sehr aufwendig
hinsichtlich des Herstellungs- und Montageaufwandes,
da beispielsweise ein Parallelogramm aus vielen Bau
teilen oder eine gezogene Achsschwinge vorgesehen ist.
Die gezogene Achsschwinge hat außerdem den Nachteil,
daß das Fahrzeug beim Abbremsen zum sogenannten
"Bremsnicken" neigt.
Aus der AT 190 808 ist eine gattungsgemäße Lenkvor
richtung für Kraftfahrzeuge, insbesondere Großraum
fahrzeuge, wie Omnibusse bekannt, die ein außerhalb
der Drehachse einer Achsschubverstrebung angeordnetes
Lenkgetriebe und einen etwa in der Drehachse der
Schubverstrebung liegenden Zwischenhebel zwischen dem
Lenkgetriebe und dem das Rad verstellenden Lenkhebel
aufweist. Der Zwischenhebel ist hierbei um eine etwa
lotrecht stehende Drehachse schwenkbar gelagert, wobei
diese Drehachse etwa in der die Drehachse für die
Schubverstrebung enthaltenden senkrechten Querebene
angeordnet ist.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zu
grunde, eine Lenkvorrichtung für eine einfache Achsaufhängung vorzusehen, die
den hohen Ansprüchen hinsichtlich des Fahrkomforts ge
nügt.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die im
Anspruch 1 genannten Merkmale ge
löst.
Durch das Vorsehen einer Zusatzkinematik, bestehend
aus einem bekannten Zwischenhebel und einem weiteren
Hebel, die jeweils gelenkig miteinander verbunden sind
und wobei der Hebel am Rahmen des Fahrzeuges befestigt
ist, können die eingangs erwähnten Lenkfehler ver
mieden werden. Das Lenkgetriebe wird man dabei im
allgemeinen in vorteilhafter Weise in Fahrtrichtung
des Fahrzeuges vor dem zu lenkenden Rad anordnen und
die Achsaufhängung mit einem Drehpunkt hinter dem zu
lenkenden Rad versehen. Bei Geradeausfahrt des Fahr
zeuges bleibt die Position der Achsbrücke gegen
über dem Lenkspurhebel gleich, lediglich beim Lenken
über den Lenkhebel und die Lenkschubstange mit der be
kannten Kinematik wird der Lenkspurhebel um die Lenk
achse verdreht. Auf diese Weise ergibt sich eine ein
fache und kostengünstige Lenkung, bei der Ein- und
Ausfederungsvorgänge der Räder keinen Einfluß auf die
Stellung des Lenkspurhebels und somit die Stellung der
Räder haben, da diese Einflüsse von dem Zwischenhebel
mit dem Schwenkgelenk und dem weiteren Gelenk aufge
nommen werden.
Eine weitere Lösung, die auf dem gleichen Lösungsprin
zip basiert, ist im Anspruch
3 beschrieben.
Der Bauaufwand im Achsbereich ist bei der genannten
zweiten Lösung wesentlich geringer, jedoch müssen in
besonderen Fällen konstruktive Nachteile in Kauf ge
nommen werden.
Alle anderen Vorteile, beispielsweise hinsichtlich des
Fahrkomforts, entsprechen den Vorteilen, die bereits
in Zusammenhang mit der ersten Ausführungsform der Er
findung genannt wurden.
Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der
Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und den
nachfolgend anhand der Zeichnung beschriebenen Ausfüh
rungsbeispielen.
Es zeigt:
Fig. 1 eine räumliche Darstellung eines ersten Aus
führungsbeispieles der erfindungsgemäßen
Lenkvorrichtung;
Fig. 2 schematisch eine Seitenansicht des ersten
Ausführungsbeispieles;
Fig. 3 eine Seitenansicht einer eingebauten Lenkvor
richtung gemäß dem ersten Ausführungsbei
spiel;
Fig. 4 eine räumliche Darstellung eines zweiten Aus
führungsbeispieles einer erfindungsgemäßen
Lenkvorrichtung und
Fig. 5 schematisch eine Seitenansicht des zweiten
Ausführungsbeispieles.
Bezugnehmend auf Fig. 1 ist eine räumliche Ansicht ei
nes ersten Ausführungsbeispieles der Lenkvorrichtung
dargestellt. Auf der Achsbrücke 1 der Vorderachse ei
nes Fahrzeuges sind zwei Achsschwingen 2 befestigt,
deren andere Enden an einem am Rahmen (nicht darge
stellt) des Fahrzeuges angebrachten Bock 3 gelagert
sind.
Die Lenkschubstange 4 der Lenkung des Fahrzeuges ist
an ihrem dem nicht dargestellten Rad zugewandten Ende
mit einem Schwenkgelenk 5 versehen, welches eine Ver
bindung zwischen der Lenkschubstange 4 und einem Zwi
schenhebel 6 herstellt. Der Zwischenhebel 6 ist hier
bei im Bereich des Schwenkgelenkes 5 mit einer Kröp
fung versehen.
Beide Enden des Zwischenhebels 6 sind mit Kugelgelen
ken 7, 8 ausgeführt, wobei das obere Kugelgelenk 7 ei
ne Verbindung mit einem Hebel 9 herstellt, dessen an
deres Ende am Rahmen des Fahrzeuges befestigt ist. Das
untere Kugelgelenk 8 des Zwischenhebels 6 ist mit dem
Lenkspurhebel 10 der Lenkung verbunden, über den das
Rad angelenkt wird.
Das dem Rad abgewandte Ende der Lenkschubstange 4 ist
über ein weiteres Schwenkgelenk 11 mit einem Lenkhebel
12 verbunden, welcher mit seinem anderen Ende am Rah
men des Fahrzeuges befestigt ist.
Die Anordnung der Achsschwingen 2, der Luftfedern 13
und der Dämpferelemente 14 erfolgt auf bekannte Art
und Weise an der Achsbrücke 1.
Die Funktionsweise der Kinematik des Ausführungsbei
spieles ist schematisch in der Fig. 2 dargestellt.
Die Achsschwinge 2 und somit auch das Rad 15 bewegen
sich beim Ein- und Ausfedern auf einer Kreisbahn um
den Lagerpunkt 16 der Achsschwinge 2.
Hierbei tritt das Problem auf, daß sich der Abstand in
X-Richtung zwischen dem Schwenkgelenk 11 und dem
Schwenkgelenk 5 verändert, so daß, da die Lenkschub
stange 4 einstückig und starr ausgeführt ist, der Län
genausgleich zum Verhindern von Lenkfehlern in X-Rich
tung anderweitig erfolgen muß, um die genannten Lenk
fehler zu vermeiden.
Im vorliegenden Ausführungsbeispiel erfolgt dies durch
eine entsprechende Verschiebung des Zwischenhebels 6,
die durch Verschiebungen des Lenkhebels 12 sowie des
Hebels 9 so begrenzt wird, daß der Ein- und Ausfede
rungsvorgang keine Auswirkungen auf die Lenkung des
Fahrzeuges hat.
Fig. 3 zeigt die Lenkvorrichtung des Ausführungsbei
spiels nach der Fig. 1 in eingebautem Zustand, d. h.
die Anbringung der Lenkvorrichtung am Rahmen des Fahr
zeuges, wobei deutlich die Befestigungen am Rahmen 17
des Fahrzeuges dargestellt sind.
Fig. 4 zeigt eine räumliche Ansicht eines zweiten Aus
führungsbeispiels der Lenkvorrichtung. Bei diesem Aus
führungsbeispiel sind auf der Achsbrücke 1 ebenfalls
zwei Achsschwingen 2 befestigt, deren andere Enden an
einem am Rahmen (nicht dargestellt) des Fahrzeuges an
gebrachten Bock 3 gelagert sind.
An der Lenkschubstange 4, die durch ein Schwenkgelenk
18 in zwei Teile 4A und 4B aufgeteilt ist, greift am
Schwenkgelenk 18 ein Abstützhebel 19 an, dessen ande
res Ende über ein Kugelgelenk 20 mit dem Rahmen des
Fahrzeuges verbunden ist.
An dem dem Schwenkgelenk 18 abgewandten Ende der Lenk
schubstange 4A ist ein zweites Schwenkgelenk 21 vorge
sehen, an welchem sich wiederum ein Koppelglied 22 ab
stützt. Das Koppelglied 22 bzw. sein dem zweiten
Schwenkgelenk 21 abgewandtes Ende ist über ein Kugel
gelenk 23 mit dem Lenkhebel 12 verbunden, welcher am
Rahmen des Fahrzeuges befestigt ist. Alle anderen in
der Fig. 4 dargestellten Bauteile, wie beispielsweise
die Luftfedern 13 oder die Dämpferelemente 14, sind
bereits vom Stand der Technik bekannt.
Das dem Schwenkgelenk 18 abgewandte Ende der Lenk
schubstange 4B lenkt das in der Fig. 4 nicht darge
stellte Rad der Achse an. Die Anlenkung erfolgt hier
bei über einen Lenkspurhebel, der in der Fig. 4 aus
Gründen der Übersichtlichkeit nicht dargestellt ist,
aber bereits in der Fig. 1 beschrieben wurde.
Diese Anlenkung des Rades und die Wirkung, die die An
ordnung zusätzlicher Hebel beim Ein- und Ausfedern des
Rades hervorruft, ist in Fig. 5 genauer dargestellt.
Beim Ein- und Ausfedern bewegt sich das Rad 15 auf ei
ner Kreisbahn um einen Lagerpunkt 16 der Achsschwinge
2.
Hierdurch bewegt sich auch die Lenkschubstange 4 mit
(strichpunktierte Linie in Fig. 5), und zwar um das
Schwenkgelenk 18 herum.
Da sich beim Ein- und Ausfedern auch der Abstand in X-Richtung
zwischen dem Schwenkgelenk 18 und der Mitte
des Rades 15 ändert, muß dieser Betrag von der Lenk
schubstange 4 ausgeglichen werden. Dies erfolgt durch
ein Verschieben der gesamten Lenkschubstange 4 in de
ren Längsrichtung. Hierbei verschiebt sich auch der am
Schwenkgelenk 18 angelenkte Abstützhebel 19 in Richtung
auf das Rad 15. Der eigentliche Längenausgleich der
Lenkschubstange 4 erfolgt jedoch über ein Verschieben
des Koppelgliedes 22 und des Lenkhebels 12, so daß
letztendlich das Rad 15 nicht ausgelenkt wird, da das
Koppelglied 22 und der Lenkhebel 12 durch Drehung um
das zweite Schwenkgelenk 21 bzw. das Kugelgelenk 23
den Längenausgleich der Lenkschubstange 4 herbeifüh
ren. Der Abstützhebel 19 verhindert hierbei ein Aus
knicken der Lenkschubstange 4 am Schwenkgelenk 18.
Das beschriebene zweite Ausführungsbeispiel unter
scheidet sich von dem ersten Ausführungsbeispiel durch
einen weitgehend einfacheren Aufbau im Bereich der
Achsbrücke 1.
Da in beiden Ausführungsbeispielen sehr viele Gelenke
verwendet werden und diese nur als Kugelgelenke oder
Schwenkgelenke ausgeführt sind, soll an dieser Stelle
noch darauf hingewiesen werden, daß selbstverständlich
auch jedes andere Gelenk verwendet werden kann, das
die vorgesehenen Aufgaben, wie sie vorstehend be
schrieben wurden, der einzelnen genannten Gelenke er
füllen kann.
Claims (4)
1. Lenkvorrichtung für Kraftfahrzeuge, insbesondere
Lastkraftwagen, mit einer Lenkschubstange, die an
einem Ende über ein Gelenk mit einem am Lenkge
triebe angeordneten Lenkhebel und am anderen Ende
über ein Gelenk mit einem mit dem Rad verbundenen
Lenkspurhebel verbunden ist, wobei ein an beiden
Enden ein Gelenk aufweisender Zwischenhebel vorge
sehen ist, an dem die Lenkschubstange mit dem dem
Lenkspurhebel zugewandten Ende über ein Schwenk
gelenk verbunden ist, und wobei der Lenkspurhebel
an einem Gelenk des Zwischenhebels angelenkt ist,
dadurch gekennzeichnet, daß
das dem Lenkspurhebel (10) abgewandte Ende des
Zwischenhebels (6) mit dem daran angeordneten
Gelenk (7) mit einem Hebel (9) verbunden ist, der
über ein Schwenkgelenk an einem rahmenfesten Bock
angelenkt ist.
2. Lenkvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Gelenke als Kugelgelenke (7, 8) ausgeführt
sind.
3. Lenkvorrichtung für Kraftfahrzeuge, insbesondere
Lastkraftwagen, mit einer Lenkschubstange, die an
einem Ende über ein Gelenk mit einem am Lenkge
triebe angeordneten Lenkhebel und am anderen Ende
über ein Gelenk mit einem mit dem Rad verbundenen
Lenkspurhebel verbunden ist, wobei an dem Ende der
Lenkschubstange, das dem Lenkspurhebel gegenüber
liegt, die Lenkschubstange über ein Schwenkgelenk
mit einem Koppelglied verbunden ist, wobei das
Koppelglied an seinem anderen Ende ein weiteres
Gelenk aufweist,
dadurch gekennzeichnet, daß
das weitere Gelenk (23) mit einem am Rahmen des
Fahrzeuges angebrachten Lenkhebel (12) verbunden
ist, und daß die Lenkschubstange (4) im mittleren
Bereich mit einem Schwenkgelenk (18) versehen ist,
an dem ein Abstützhebel (19) gelagert ist, wobei
das andere Ende des Abstützhebels (19) am Rahmen
des Fahrzeuges über ein weiteres Gelenk (20)
befestigt ist.
4. Lenkvorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Gelenke als Kugelgelenke (20, 23) ausgeführt
sind.
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