DE4404878C1 - Gelenkverbindung für zwei Teileinheiten eines Fahrzeugs - Google Patents
Gelenkverbindung für zwei Teileinheiten eines FahrzeugsInfo
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- B61G5/02—Couplings for special purposes not otherwise provided for for coupling articulated trains, locomotives and tenders or the bogies of a vehicle; Coupling by means of a single coupling bar; Couplings preventing or limiting relative lateral movement of vehicles
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Gelenkverbindung für zwei
Fahrzeugteile eines Fahrzeugs mit den Merkmalen des Oberbegriffs
des Patentanspruchs 1.
Eine Gelenkverbindung mit diesen Merkmalen wurde mit einem Dreh
gestell für die gemeinsame gelenkige Abstützung zweier Wagenkä
sten beschrieben (DE 24 40 069 B2), bei dem die einander zuge
wandten Wagenkastenenden jeweils über einen eigenen Mitnehmer
bzw. Drehzapfen sowie über von den Drehzapfen geführte Drehschemel
gelenkig mit dem Drehgestell verbunden sind. Derartige gemein
same Drehgestelle werden oft als "Jacobs-Drehgestell" bezeich
net. Bei der genannten, durch Teilevielzahl relativ aufwendigen
Ausführung besteht keine direkte gelenkige Verbindung zwischen
den Wagenkästen der Fahrzeugteile.
Die DE-OS 20 30 481 beschreibt ein Wagengelenk mit zwei überein
ander angeordneten Drehpfannen, deren obere die Kräfte in der
Fahrwegebene zwischen den Wagenkästen überträgt und deren untere
das Gelenk in vertikaler Richtung auf einem Drehgestell-Quer
träger abstützt, jedoch auch horizontale (Brems-)Kräfte von den
Rädern auf die Wagenkästen überträgt.
Eine jüngere Konstruktion dieser Art (EP 0 520 301 A1) vereint
eine zwei Fahrzeugeinheiten kurzkuppelnde Kugelgelenk-Anordnung
mit einer gemeinsamen Drehpfanne zur Abstützung beider Fahr
zeugteile auf einem Drehgestell.
Drehpfannen sind wegen ihrer kugeligen Oberflächen und der not
wendigen Einhaltung enger Toleranzen relativ aufwendige und
vielteilige Baugruppen, die in neuerer Zeit jedenfalls bei
schnellfahrenden Fahrzeugen durch Lenker und/oder Mitnehmer
ersetzt werden. Da sie ferner sowohl in horizontaler als auch in
vertikaler Ebenenrichtung starre Verbindungen sind, muß zum Ver
binden einer Drehpfanne mit dem Drehgestellrahmen ein bewegli
cher, gefederter Wiegenträger vorgesehen werden, der erheblich
zum Gewicht und zur Bauhöhe in diesem Bereich beiträgt.
Es ist auch bekannt, das Untergestell eines Schienenfahrzeugs
zur Übertragung von Kräften in der horizontalen Fahrwegebene
(Zug- und/oder Bremskräfte, Querkräfte) mittels eines vertikal
nach unten abragenden Mitnehmers mit einem Drehgestellrahmen
über Quer- und Längsfedern bzw. -anschläge zu verbinden. Eine
solche Anordnung, die sich durch eine geringe Anzahl von Bautei
len auszeichnet, wird z. B. in DE 27 11 348 B1 beschrieben.
Es sind schließlich Gelenk-Fahrzeuge mit "Jacobs-Drehgestellen"
bekannt (IC3 der Dänischen Staatsbahnen), bei denen die Zugkraft
eines auf nur einer der beiden Achsen angetriebenen Drehgestells
mittels einer schrägliegenden Zug-Druck-Stange auf einen der
durch ein Kugelgelenk kurzgekuppelten Wagenkästen übertragen
wird. Soll nun zur Erhöhung der Antriebsleistung ein zweiter
Motor auf der zweiten Achse installiert werden, so muß die Zug-
Druck-Stange aus Platzgründen entfallen und in geeigneter Weise
ersetzt werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Anlenkung eines
Wagengelenks der eingangs erörterten Art an ein unter dem Gelenk
laufendes Drehgestell, insbesondere ein Jacobs-Drehgestell, bau
lich möglichst einfach auszuführen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den kennzeichnenden Merk
malen des Anspruchs 1 gelöst. Die Merkmale der Unteransprüche
geben vorteilhafte Weiterbildungen dieses Gegenstands an.
Indem ein Gelenkbauteil an einem der Fahrzeugteile, das zur Auf
nahme eines die beiden Fahrzeugteile zur unmittelbaren Längs-
und Querkraftübertragung kuppelnden Kugelgelenks vorgesehen ist,
unmittelbar mit einem einfachen Mitnehmer versehen wird, der
seinerseits den Gelenkbereich direkt mit dem "Jacobs-Drehgestell"
verbindet, ist der fahrzeugseitige Aufwand für den Gelenkbereich
hinsichtlich Teilezahl und Montage minimiert, und es wird gleichzei
tig die Bauhöhe gegenüber konventionellen Zugkraftanlenkungen
beträchtlich reduziert. Es wird damit eine kompakte, gewichtspa
rende und verschleißarme Mitnehmeranordnung im Gelenkbereich
geschaffen.
Die beiden Fahrzeugteile werden jeweils separat über
Sekundärfedern ohne Wiegenträger direkt auf dem Drehgestellrah
men abgestützt. Über die auch in vertikaler Ebene kraftübertra
gende Gelenkkupplung werden die Stützkräfte gleichmäßig auf die
beiden Sekundärfederungen verteilt.
Der Mitnehmer kann je nach Bedarf als Kastenquerschnitt oder als
(Hohl-)Zapfen ausgeführt werden. Er kann aber auch lediglich
durch eine Gelenkanordnung repräsentiert werden, an der ein oder
mehrere (Lemniskaten-)Lenker als Verbindung zum Drehgestellrah
men anlenkbar sind.
Weitere Einzeleinheiten des Gegenstands der Erfindung gehen aus der
Zeichnung eines Ausführungsbeispiels und dessen sich im folgen
den anschließender eingehender Beschreibung hervor.
Es zeigen in vereinfachter Darstellung
Fig. 1 einen Ausschnitt aus einem Gelenkfahrzeug in Seiten
ansicht des Bereichs der Gelenkkupplung und des dar
unterliegenden Drehgestells,
Fig. 2 einen Querschnitt desselben Bereichs,
Fig. 3 eine Seitenansicht eines Gelenks mit daran befestig
tem Mitnehmer,
Fig. 4 eine gegenüber Fig. 3 um 90° geklappte Schnittansicht
des Gelenks und des Mitnehmers.
In Fig. 1 sieht man eine Seitenansicht des Gelenkbereichs eines
aus mindestens zwei - nur fragmentarisch angedeuteten - Fahrzeug
teilen 1 und 2 bestehenden Schienenfahrzeugs. Zwischen
den Teileinheiten sind Gelenkaufnahmen in Gestalt einer Gabel 3
und einer Deichsel 4 zur Aufnahme eines Kugelgelenks vorgesehen,
auf das später noch näher eingegangen wird. Sie haben an ihren
Oberseiten jeweils einen Flansch 3F bzw. 4F als Verbindung zum
jeweiligen Fahrzeugteil-Untergestell.
Unter dem Gelenkbereich läuft ein zweiachsiges Jacobs-Drehge
stell 5, auf dessen H-Rahmen 6 sich die beiden Fahrzeugteile 1
und 2 jeweils über eigene Sekundärfederungen 7 bzw. 8 direkt,
also ohne Zwischen- oder Wiegenträger, abstützen. Zur Vereinfa
chung sind sämtliche Betriebseinrichtungen an dem Drehgestell
die Bremsen etc. hier weggelassen worden.
Mit einer der Gelenkaufnahmen, entweder mit der Gabel 3 oder mit
der Deichsel 4, ist ein nach unten in den Drehgestellfreiraum
hinein abragender Mitnehmer 9 verbunden, der in Längs- oder
Fahrtrichtung (x-Achse) über Längsfedern 10 und in Querrichtung
(y-Achse) über Querfedern 11 (Fig. 2) und/oder entsprechende
elastische Anschläge an den Rahmen 6 des Drehgestells 5 angebun
den ist.
Der Mitnehmer 9 bleibt frei von vertikalen Tragkräften. Er kann
sich somit in allen drei Koordinaten (z-Achse und gegen die Fe
derkräfte in x-y-Fahrwegebene) begrenzt gegenüber dem Dreh
gestellrahmen 6 verschieben oder drehen.
Die Querschnittansicht des Gelenkbereichs in Fig. 2 deutet das
Kugelgelenk vereinfacht nur durch einen Kreis an, von dem der
Mitnehmer 9 senkrecht nach unten abragt. Ein Radsatz R ist nur
schematisch im Umriß angedeutet, auf dessen Außenlagern RL sich
der Drehgestellrahmen 6 bzw. dessen Langträger 6L über Primärfe
dern 12 abstützen.
Die beidseits des Mitnehmers 9 vorgesehenen Querfedern 11 stüt
zen sich nach horizontal außen hin ggf. über geeignete Konsolen
an einem durchlaufenden Querträger 13 ab, der sich in der übli
chen Weise zwischen den beiden Langträgern bzw. Seitenwangen des
Drehgestellrahmens erstreckt. Auf ihm können auch die Sekundär
federn aufliegen.
Obschon sämtliche Federn hier vereinfacht als Schraubenfedern
skizziert sind, können selbstverständlich je nach Bedarf auch
Luftfedern und/ oder Elastomerfedern eingesetzt werden, weil die
Federbauart sich nicht auf die eigentliche Funktion des Mitneh
mers 9 auswirkt.
Die Skizzen in Fig. 3 und 4 verdeutlichen eine bevorzugte Ge
staltung des näheren Gelenkbereichs, in der der Mitnehmer 9 un
mittelbar und einstückig an die Gabel 3 für das Kugelgelenk an
geformt ist. Eine Achse 14 des Kugelgelenks ist beidseitig in
der Gabel 3 bzw. in zwei darin eingeformten prismatischen Aufla
gern 15 mittels Lagerdeckeln 16 festgelegt. Die Deichsel 4 ist
zwischen die beiden Gabelschenkel bzw. die Auflager 15 der Achse
14 eingeführt und umfaßt die darauf befindliche Gelenkkugel 17.
Zentral unterhalb der Achse 14 ragt der Mitnehmer 9 nach unten
ab, der mit Anlageflächen 18 bzw. 19 für die in Fig. 1 und 2 gezeig
ten Längs- und Querfedern versehen ist.
Das so gebildete Gelenk nebst dem Mitnehmer 9 ist zur Übertra
gung sämtlicher zwischen den Fahrzeugteilen 1 und 2 wirkenden
Kräfte im Zugverband ausgelegt, wobei der Mitnehmer 9 in größt
möglicher Kompaktheit die Übertragung von Antriebs- und Brems
kräften zwischen dem Drehgestell 5 und dem Gelenk übernimmt.
Speziell in Fig. 4 sieht man in der Frontalansicht der Gabel 3
des Kugelgelenks deutlich, daß der Mitnehmer 9 durch einen Ka
sten gebildet ist, in den die Gelenkkugel 17 und die Deichsel 4
eintauchen können. Mit dieser Gestaltung wird die Bauhöhe im
Gelenkbereich gering gehalten. In den Seitenwänden dieses
Kastens sind ferner mit den Anlageflächen 19 für die Querfedern
11 versehene Einsätze 20 aufgenommen.
Abweichend von der zeichnerischen Darstellung kann als Variante
auch ein Zapfen-Mitnehmer verwendet werden. Auch ist es möglich,
den Mitnehmer als separates Bauteil auszuführen und ihn an das
Gelenkbauteil unmittelbar anzuschweißen oder in anderer Weise
dauerhaft (z. B. Schrauben) daran zu befestigen.
Schließlich könnte der Mitnehmer auch als Gelenkanordnung ausge
führt werden, wenn der Drehgestellrahmen in der Fahrwegebene in
an sich bekannter Weise über kurze Schräglenker (insbesondere
Lemniskatenlenker) mit den Wagenkästen verbunden werden soll.
Claims (7)
1. Gelenkverbindung für zwei Fahrzeugteile eines Fahrzeugs, insbesondere eines Schienen
fahrzeugs, umfassend
- - mindestens einen an einem der Fahrzeugteile befestigten Mitnehmer zur Anlenkung die ses Fahrzeugteils an einen Rahmen eines Drehgestells und zur Übertragung von in der Fahrwegebene auftretenden Kräften zwischen dem Drehgestell und dem Fahrzeugteil,
- - eine gelenkige Verbindung des anderen Fahrzeugteils mit dem ersten Fahrzeugteil,
dadurch gekennzeichnet,
daß der einzige Mitnehmer (9) an einem zur Aufnahme eines die Verbindung zwischen den bei den Fahrzeugteilen (1 und 2) bildenden Kugelgelenks (Achse 14 und Kugel 17) vorgesehenen Gelenkbauteil (Gabel 3 oder Deichsel 4) angeordnet ist und
daß die beiden Fahrzeugteile (1 und 2) sich jeweils über Sekundärfedern (7 bzw. 8) direkt auf dem wiegenlosen Rahmen (Langträger 6L und Querträger 13) des Drehgestells (5) abstützen.
daß der einzige Mitnehmer (9) an einem zur Aufnahme eines die Verbindung zwischen den bei den Fahrzeugteilen (1 und 2) bildenden Kugelgelenks (Achse 14 und Kugel 17) vorgesehenen Gelenkbauteil (Gabel 3 oder Deichsel 4) angeordnet ist und
daß die beiden Fahrzeugteile (1 und 2) sich jeweils über Sekundärfedern (7 bzw. 8) direkt auf dem wiegenlosen Rahmen (Langträger 6L und Querträger 13) des Drehgestells (5) abstützen.
2. Gelenkverbindung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Mitnehmer (9) einstückig an das Gelenkbauteil (Gabel 3 oder Deichsel 4) angeformt
ist.
3. Gelenkverbindung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Mitnehmer (9) an eine als Gabel (3) mit zwei Auflagern (15) für eine Achse (14) einer
Gelenkkugel (17) ausgeformte Gelenkaufnahme angeformt ist und einen Kastenquerschnitt hat,
dessen Außenwände Anschlagflächen (18 bzw. 19) zur Anlage von im Drehgestell vorgesehe
nen Längs- und Querfedern (10 und 11) aufweisen.
4. Gelenkverbindung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine als Deichsel (4) ausgebildete Gelenkaufnahme mit der von ihr umfaßten Gelenkkugel
(17) in den Kastenquerschnitt des Mitnehmers (9) hineingesetzt ist.
5. Gelenkverbindung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Mitnehmer als Gelenkanordnung ausgeführt ist, an die ein oder mehrere Lenker, insbe
sondere Lemniskatenlenker, als Verbindung des Kugelgelenks zum Drehgestell anlenkbar sind.
6. Gelenkverbindung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Mitnehmer als Zapfen, insbesondere Hohlzapfen, ausgeführt ist, der Anschlagflächen
zur Anlage von im Drehgestell vorgesehenen Längs- und Querfedern aufweist.
Priority Applications (2)
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