DE4403327A1 - Reinigungsvorrichtung an mehrachsigen Werkzeugmaschinen - Google Patents
Reinigungsvorrichtung an mehrachsigen WerkzeugmaschinenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Reinigungsvorrichtung an
mehrachsigen Werkzeugmaschinen, die wenigstens eine
Bearbeitungsspindel mit einer Werkzeugaufnahme und eine
Werkzeugwechselvorrichtung zum Überführen eines Werkzeuges in
die/aus der Werkzeugaufnahme der Bearbeitungsspindel aus/zu
einem Werkzeugmagazin aufweisen.
Derartige Reinigungsvorrichtungen werden insbesondere bei der
spanenden Bearbeitung an mehrachsigen Werkzeugmaschinen,
insbesondere Fräsmaschinen oder Bearbeitungszentren verwendet.
Hierbei ist in Nähe des Spindelkopfes der Werkzeugmaschine
wenigstens eine Reinigungsdüse angeordnet, mit der unter Druck
je nach bearbeitetem Material Kühlschmiermittel, beispielsweise
Bohrmilch, gegebenenfalls mit Druckluft versetzt, auf die
Bearbeitungsstelle gesprüht wird. Hierdurch ist mit der Kühlung
und Schmierung des Werkzeuges zugleich eine Spanabfuhr
verbunden. Um jedoch ein zuverlässiges Entfernen von
beispielsweise bei der Fräsbearbeitung entstehenden Spänen zu
ermöglichen, ist eine sehr große Flüssigkeitsmenge erforderlich,
damit die entstehenden Späne abgeschwemmt werden. Die
Reinigungsdüse selbst ist hierbei auf den Durchmesser des
größten Werkzeuges, beispielsweise eines Fräskopfes
ausgerichtet, damit die Reinigungsdüse beim Ein- bzw.
Auswechseln des Werkzeuges aus bzw. zu einem Werkzeugmagazin
nicht verschoben wird. Zudem dürfen sich die Reinigungsdüsen
nicht im Bewegungsweg der Werkzeugwechselvorrichtung befinden,
um so eine Kollision zu vermeiden. Häufig wird deshalb eine
Vielzahl von derartigen Reinigungsdüsen verwendet, die mit hohem
Druck eine große Menge von Reinigungsfluid auf die
Bearbeitungsstelle sprühen. Insbesondere bei der Bearbeitung von
tiefliegenden Bohrungen, beispielsweise Einstichen in einer
Bohrung oder bei Sacklochbohrungen ist die Entfernung der
Bearbeitungsspäne nicht zuverlässig möglich, so daß häufig die
Bedienperson mittels Druckluft die bearbeiteten Werkstücke
nachreinigen muß. Dies ist insbesondere dann nachteilig, wenn im
Zwei- oder Dreischichtbetrieb eine mannlose Fertigung angestrebt
wird. Häufig werden deshalb bei der Nachtschicht noch Personen
eingesetzt, die nur die Reinigung von bearbeiteten Werkstücken
und die Reinigung der Aufspanntische und der Spannvorrichtungen
vor dem Neu-Aufspannen des nächsten Werkstückes übernehmen. Die
Alternative hierzu, nämlich eine ausreichend hohe Anzahl von
noch zu bearbeitenden Werkstücken auf Paletten, Aufspanntischen
und dergleichen vorzubereiten, bedarf jedoch eines hohen
Maschinen- und Raumaufwandes.
Demzufolge liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine
Reinigungsvorrichtung für mehrachsige Werkzeugmaschinen zu
schaffen, mit der eine zuverlässige Reinigung der Werkstücke
ohne zusätzlichen Personalaufwand möglich ist.
Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Reinigungsvorrichtung gemäß
den Merkmalen des Patentanspruches 1.
Durch die Ausbildung der Reinigungsvorrichtung zusammen mit dem
Werkzeug als eine Einheit, die von der
Werkzeugwechselvorrichtung handhabbar ist, kann die
Reinigungsvorrichtung aus dem Werkzeugmagazin bei Bedarf,
beispielsweise nach Abschluß einer Bearbeitungsaufgabe, durch
die Werkzeugwechselvorrichtung in die Bearbeitungsspindel
eingesetzt werden, um die zuvor bearbeitete Stelle am Werkstück
zu reinigen. Da hierbei die Reinigungsvorrichtung zusammen mit
dem Werkzeug in die Bearbeitungsspindel der Werkzeugmaschine
eingesetzt ist, kann die gewünschte Reinigungsstelle mit
derselben Präzision angefahren werden, wie dies bei der
Bearbeitung mit der NC- bzw. CNC-Werkzeugmaschine üblich ist.
Beispielsweise kann damit eine Reinigungsdüse mit relativ
geringem Durchmesser, aber großer Auskragung, in Art einer
Bohrstange genau in eine Sacklochbohrung eingefahren werden, so
daß der Bohrungsgrund direkt mit dem Reinigungsfluid
beaufschlagt werden kann. Hierdurch wird eine besonders
zuverlässige und sichere Reinigung unzugänglicher
Bearbeitungsstellen erreicht. Da die gewünschten Positionen
aufgrund der NC- bzw. CNC-Steuerung genau angefahren werden
können, ist zudem der Reinigungsmittelverbrauch relativ gering.
Nach dem Reinigungsvorgang kann die Werkzeug/Reinigungsdüsen-
Einheit wieder mit der Werkzeugwechselvorrichtung in das
Werkzeugmagazin abgelegt werden, um dann das nächste
Zerspanungswerkzeug einzuwechseln. In dem Werkzeugmagazin können
mehrere derartige Reinigungsvorrichtungen, beispielsweise mit
unterschiedlicher Auskragung der Reinigungsdüsen magaziniert
sein, so daß je nach Bedarf die passende Reinigungsvorrichtung
eingewechselt werden kann. Dies gilt auch für die Ausbildung der
Reinigungsdüse selbst, bei der je nach Reinigungsaufgabe eine
Punktstrahldüse, eine Flachstrahldüse oder eine
Rotationsstrahldüse Verwendung finden kann. Beispielsweise ist
für die Reinigung von Sacklochbohrungen eine Punktstrahldüse
zweckmäßig, wobei zudem das Werkzeug beim Reinigungsvorgang in
seiner Rotationsachse mit geringer Umfangsgeschwindigkeit
angetrieben werden kann. Für die abschließende Reinigung des
Werkstückes nach der Bearbeitung kann eine Flachstrahldüse oder
eine Rotationsstrahldüse, bei der sich die Düse um eine geneigte
Achse innerhalb des Werkzeuges aufgrund des Eigenantriebs durch
das Reinigungsfluid dreht, zweckmäßig sein. Hierdurch kann auch,
beispielsweise vor dem Neu-Aufspannen eines Werkzeuges, der
Werkzeugmaschinentisch gereinigt werden, insbesondere auch die
relativ verdeckt liegenden T-Nuten, so daß immer gleiche
Aufspannbedingungen gewährleistet werden.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der
Unteransprüche.
Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der
Reinigungsvorrichtung anhand der Zeichnung näher erläutert und
beschrieben. Hierbei zeigen:
Fig. 1 eine Schnittdarstellung durch eine
Reinigungsvorrichtung, die in ein in einer
Bearbeitungsspindel aufgenommenes Werkzeug eingesetzt
ist;
Fig. 2 eine abgewandelte Ausführung einer Reinigungsdüse; und
Fig. 3 eine weiterhin abgewandelte Ausführung der
Reinigungsdüse gemäß Fig. 2.
In Fig. 1 ist eine Reinigungsvorrichtung 1 gezeigt, die in eine
mehrachsige Werkzeugmaschine 2, von der hier jedoch nur der
Spindelkopf dargestellt ist, eingesetzt ist. Eine
Bearbeitungsspindel 3 der Werkzeugmaschine 2 ist hier in
Strichpunktlinien dargestellt, wobei eine Werkzeugaufnahme 4 zur
Aufnahme eines Werkzeuges 6 beispielsweise von einem genormten
ISO-Konus ausgebildet ist. Derartige Stellkegel-
Werkzeugaufnahmen 4 werden je nach Bearbeitungsmaschinenleistung
verwendet, wobei für Fräsmaschinen im allgemeinen ein Steilkegel
SK 40 verwendet wird.
Das hier hülsenförmig ausgebildete, im Längsschnitt dargestellte
Werkzeug 6 wird mittels einer Werkzeugwechselvorrichtung 5,
beispielsweise einem Doppelarmgreifer, dessen Angriffsstellen
hier mit den beidseitigen Pfeilen angedeutet sind, in die
Werkzeugaufnahme 4 der Bearbeitungsspindel 3 eingesetzt bzw. aus
dieser entnommen und dann wieder in einem nicht näher
dargestellten Werkzeugmagazin gespeichert. Weiterhin ist an dem
verjüngten Ende des Werkzeuges 6 durch einen Doppelpfeil die
Angriffsstelle für eine Klemmvorrichtung 7 angedeutet, mit der
das Werkzeug 6 in der Spindel 3 arretiert wird. In Fortsetzung
der konusförmigen Spannfläche des Werkzeuges 6 ist die
Bearbeitungsspindel 3 hohl ausgebildet, so daß hierdurch ein
Reinigungsfluid 8 zu dem ebenfalls hohlgebohrten Werkzeug 6 und
einer an dem vorderen Ende des Werkzeuges 6 angeordneten
Reinigungsdüse 9 geleitet werden kann. Diese Zuleitung von
Reinigungsfluid 8, beispielsweise einem Kühlschmiermittel oder
Druckluft, ist über eine Zuleitung 8a angedeutet. In der
Zuleitung 8a ist ein Kompressor oder eine Pumpe 8b vorgesehen,
um das in einem Vorratstank befindliche Reinigungsfluid 8 unter
Druck der Reinigungsdüse 9 zuzuleiten. Die Zuführung in die
hohlgebohrte Bearbeitungsspindel 3 kann hierbei beispielsweise
durch eine Drehdurchführung erfolgen. Mit dieser Anordnung einer
hohlen Bearbeitungsspindel 3 und eines hohlgebohrten
Werkzeuges 6 wird erreicht, daß das Werkzeug 6 zusammen mit der
Reinigungsdüse 9 beim Reinigungsvorgang um die gemeinsame
Rotationsachse mit geringer Umfangsgeschwindigkeit angetrieben
werden kann. Dies erfolgt über die üblichen, auch zur
Bearbeitung verwendeten Spindelantriebe. Bei dieser
Rotationsbewegung würde sich dann bei der hier eingesetzten
Reinigungsdüse 9 ein kegelförmiger Reinigungsstrahl ergeben. Es
sei darauf hingewiesen, daß die Reinigungsdüse 9 in dem
Werkzeug 6 auswechselbar befestigt ist, so daß die in Fig. 2
bzw. 3 gezeigten Reinigungsdüsen 9 mit einer punktförmigen
Austrittsöffnung 13 oder einer abgeflachten Austrittsöffnung
eingesetzt werden können. Die Reinigungsdüse 9 wird hierbei
durch eine versenkt angeordnete Schraube 10 fixiert und
bezüglich der Aufnahmebohrung 11 in dem Werkzeug 6 mittels eines
Dichtringes 12 abgedichtet.
Hierbei sei darauf hingewiesen, daß die mit gleicher Länge
dargestellten Reinigungsdüsen 9 gemäß Fig. 1, Fig. 2 und Fig. 3
mit beliebiger Länge ausgeführt sein können. Beispielsweise kann
eine relativ lange, rohrförmige Reinigungsdüse 9 in die
Aufnahmebohrung 11 des Werkzeuges 6 eingesetzt werden, so daß
hierdurch auch der Bohrungsgrund von sehr tiefen Bohrungen
erreicht werden kann. Außerdem kann auch eine unter dem von-der
Pumpe 8b aufgebauten Druck selbsttätig rotierende
Rotationsstrahldüse in die Werkzeughülse 6 eingesetzt sein. Eine
derartige Rotationsstrahldüse ist beispielsweise in der
DE 39 02 478 oder der DE 41 29 026 beschrieben. Hierbei ist auch
möglich, daß anstatt der zentral durch die Bearbeitungsspindel 3
geführten Reinigungsfluid-Zuleitung 8a eine Zuleitung 8c
seitlich an das Werkzeug 6 und die Reinigungsdüse 9,
beispielsweise über eine hohlgebohrte Schraube 10, angeschlossen
ist, wie dies hier durch einen strichlierten Pfeil angedeutet
ist. Diese Ausführung hat jedoch gegenüber der zentralen
Reinigungsfluid-Zuleitung 8a den Nachteil, daß das Werkzeug 6
und damit die Reinigungsdüse 9 selbst nicht um die zentrale
Rotationsachse (= auch Spindelachse) drehbar ist. Zudem müßte
der dann außen liegende Zuleitungsschlauch 8c bei dem
Werkzeugwechselvorgang mitgeführt werden, was bei
Werkzeugmaschinen mit großen Verfahrlängen nicht immer
realisierbar ist.
In Fig. 2 und Fig. 3 sind, wie oben angedeutet, abgewandelte
Ausführungsformen der Reinigungsdüse 9 dargestellt, die je nach
Reinigungsaufgabe nach Lösen der Schraube 10 in die
Aufnahmebohrung 11 des Werkzeuges 6 eingesetzt werden können.
Wie ersichtlich, weisen die Reinigungsdüsen 9 gemäß Fig. 3 und
Fig. 2 gegenüber derjenigen in Fig. 1 einen verringerten
Auslaßquerschnitt der Auslaßöffnungen 13 (vgl. auch die um 90°
nach oben geklappt dargestellte Unteransicht) auf, so daß
hierdurch ein Punktstrahl des Reinigungsfluids 8 erreicht wird.
Dabei können die Auslaßöffnungen 13 auch etwa radial
ausgerichtet sein und spiralförmig am Umfang mit
unterschiedlichen Abstrahlwinkeln α verlaufen, so daß bei
Rotation des Werkzeuges Verunreinigungen vom Zentrum weg nach
außen gespült werden.
Claims (15)
1. Reinigungsvorrichtung an mehrachsigen Werkzeugmaschinen,
die wenigstens eine Bearbeitungsspindel mit einer
Werkzeugaufnahme und eine Werkzeugwechselvorrichtung zum
Überführen eines Werkzeuges in die/aus der Werkzeugaufnahme
der Bearbeitungsspindel aus/zu einem Werkzeugmagazin
aufweisen,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Reinigungsvorrichtung (1) in das Werkzeug (6)
eingesetzt ist und mit diesem zusammen als eine Einheit von
der Werkzeugwechselvorrichtung (5) handhabbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Bearbeitungsspindel (3) zumindest teilweise hohl
ausgebildet ist und an eine Zuleitung (8a) eines
Reinigungsfluids (8) angeschlossen ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Reinigungsvorrichtung (1) durch eine zentral in dem
Werkzeug (6) angeordnete Reinigungsdüse (9) ausgebildet
ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Reinigungsdüse (9) im Werkzeug (6) auswechselbar
befestigt ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Reinigungsdüse (9) am vorderen Ende des Werkzeuges
(6) auskragend angeordnet ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß das Reinigungsfluid (8) ein
Kühlschmiermittel ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß das Reinigungsfluid (8) Druckluft ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die Reinigungsdüse (9) eine
Punktstrahldüse ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die Reinigungsdüse (9) eine
Flachstrahldüse ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die Reinigungsdüse (9) eine
Rotationsstrahldüse ist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß das Werkzeug (6) zusammen mit der
Reinigungsdüse (9) beim Reinigungsvorgang in seiner
Rotationsachse mit geringer Umfangsgeschwindigkeit
angetrieben ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß
die Punktstrahldüse mehrere Düsenöffnungen (13) mit in
Radialrichtung unterschiedlich ausgerichteten
Abstrahlwinkeln (a) aufweist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß
die Düsenöffnungen (13) spiralförmig am Umfang in gleicher
Verdrehrichtung versetzt angeordnet sind.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 13, dadurch
gekennzeichnet, daß mehrere Zuleitungen (8a) für
unterschiedliche Reinigungsfluids (8) vorgesehen sind.
15. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß wenigstens eine Reinigungsdüse (9) außermittig im
Werkzeug (6) angeordnet ist.
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