DE4403053C1 - Luftfunkenstrecke zum Festlegen der Höchstspannung an einem Überspannungsableiter - Google Patents
Luftfunkenstrecke zum Festlegen der Höchstspannung an einem ÜberspannungsableiterInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Luftfunkenstrecke nach
dem Oberbegriff des Anspruchs 1 (DE-GM 18 47 474).
In großen Bereichen der Fernmeldetechnik werden Über
spannungsableiter zum Schutz gegen Überspannungen und
den daraus resultierenden Überströmen eingesetzt.
Diese weisen üblicherweise eine Elektrodenanordnung
in einer mit einem Edelgas, z. B. Neon oder Argon,
gefüllten gasdichten Kapsel aus Glas oder Keramik
auf. Ein derartiger Überspannungsableiter verhält
sich wie ein spannungsabhängiger Schalter, der nach
dem Überschreiten der typenabhängigen Zündspannung
einen Lichtbogen mit hoher Stromtragfähigkeit (ca.
2,5 kA-20 kA) ausbildet. Jedoch können diese Über
spannungsableiter je nach Dauer des Einsatzes und Art
der Belastungen Alterungserscheinungen aufweisen,
wobei eine typische Erscheinung ein Entweichen des
Edelgases aus der Kapsel und ein allmähliches Ersetzen durch Luft ist. Hierdurch
steigt die Ansprechspannung des Überspannungsableiters derart, daß sie ein
Mehrfaches (ca. 2500-5000 V) des normalen Wertes betragen kann. Daher be
stehen Forderungen, einen zusätzlichen Schutz vorzusehen, der eine bestimmte
maximale Ansprechspannung sicherstellt. Diese liegt üblicherweise im Bereich von
1000-1500 V.
Ein derartiger Schutz kann durch eine Trennfunkenstrecke in der Luft realisiert
werden. Mit Elektrodenabständen zwischen 0,1 und 0,5 mm können dabei An
sprechspannungen von 0,1 bis 0,5 kV erzielt werden. Diese zusätzlichen Trennfun
kenstrecken bedingen jedoch veränderte geometrische Abmessungen des Über
spannungsableiters und somit ein Abweichen von der Standardbauform; weiterhin
erhöhen sich hierdurch die Herstellungskosten nicht unbeträchtlich.
Aus der DE 38 13 889 C1 ist eine Schalt- oder Trennleiste für die Fernmeldetech
nik bekannt, auf die mindestens ein Überspannungsschutzstecker mit einem Ge
häuse, in welchem mindestens ein Überspannungsableiter angeordnet ist, auf
steckbar ist.
Aus dem DE-GM 18 47 474 ist eine Fassung für Überspannungsableiter mit einer
Luftfunkenstrecke bekannt. Die Luftfunkenstrecke wird durch auf Abstand ste
hende Metallteile gebildet. Die Einhaltung eines definierten Abstandes ist
aufgrund der Toleranzen nicht möglich.
Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Überspannungsableiter mit
einer zusätzlichen Luftfunkenstrecke in der Weise zu versehen, daß trotz Einhal
ten der entsprechenden Prüfvorschriften keine Veränderung der geometrischen
Abmessungen, beispielsweise des Gehäuses des Überspannungsableiters, erforder
lich ist und die Herstellungskosten nur geringfügig erhöht werden; außerdem soll
die Luftfunkenstrecke vor äußeren Einflüssen weitgehend geschützt sein.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch die
im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 angegebenen
Merkmale. Vorteilhafte Weiterbildungen der erfin
dungsgemäßen Luftfunkenstrecke ergeben sich aus den
Unteransprüchen.
Dadurch, daß das eine der Kontaktglieder elektrisch
mit einem Kontaktelement verbunden ist, das federnd
an dem anderen der Kontaktglieder flächig anliegt,
derart, daß zur elektrischen Trennung eine Elektro
isolierfolie mit vorgegebener Dicke zwischen ihnen
angeordnet ist, die zur Bildung einer Luftstrecke
zwischen dem anderen der Kontaktglieder und dem Kon
taktelement mit einem Loch versehen ist, kann die
Luftfunkenstrecke auf engem Raum zwischen den Kon
taktgliedern ausgebildet werden, und es können die
gewünschten Elektrodenabstände der Funkenstrecke mit
hoher Genauigkeit und auf einfachste Weise erhalten
werden. Durch die flächige Verbindung zwischen der
Elektroisolierfolie und dem anderen der Kontaktglie
der einerseits und die federnde flächige Auflage des
einen der Kontaktglieder auf der Elektroisolierfolie
andererseits erhält man eine gekapselte Luftfunken
strecke, bei der äußere Einflüsse wie Luftdruck,
Luftfeuchtigkeit und Verschmutzungen auf die Durch
schlagspannung weitgehend unterbunden werden können.
Die Erfindung wird im folgenden anhand eines in den
Figuren dargestellten Ausführungsbeispiels näher er
läutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Schnittansicht eines Über
spannungsschutzsteckers im Aus
gangszustand,
Fig. 2 die Schnittansicht des Überspan
nungsschutzsteckers nach Fig. 1
im aufgesteckten Zustand,
Fig. 3 das Kontaktglied für die a-Ader
in der Seitenansicht (a) und ein
Teil von diesem in der Draufsicht
(b), und
Fig. 4 das Kontaktglied für die b-Ader
in der Seitenansicht (a) und in
der Draufsicht (b).
Der Überspannungsschutzstecker weist ein Gehäuse auf,
das aus einem Unterteil 1 aus Kunststoff und einem
Deckel 2 aus Metall besteht. Der Deckel 2 ist im auf
eine Schalt- oder Trennleiste aufgesteckten Zustand
des Überspannungsschutzsteckers elektrisch mit einem
nicht gezeigten Sammelerder verbunden, so daß er den
Erdkontakt bildet. Weiterhin sind zwei Steckzungen 3
und 4 aus dem Gehäuse herausgeführt, die im aufge
steckten Zustand des Überspannungsschutzsteckers mit
einer a-Ader bzw. b-Ader einer Fernmeldeleitung ver
bunden sind. Jeweils ein Überspannungsableiter 5 ist
zwischen die Steckzunge 3 und den Deckel 2 bzw. die
Steckzunge 4 und den Deckel 2 geschaltet, wobei zu
sätzlich zwischen der Steckzunge 3 bzw. 4 und dem
zugehörigen Überspannungsableiter 5 jeweils eine
elektrisch leitende Schmelzpille 6 angeordnet ist.
Tritt eine die Ansprechspannung mindestens eines der
Überspannungsableiter 5 übersteigende Überspannung in
der Fernmeldeanlage und damit zwischen dem den Erd
kontakt bildenden Deckel 2 und zumindest einer der
Steckzungen 3 oder 4 auf, dann zündet der entspre
chende mit Edelgas gefüllte Überspannungsableiter 5,
so daß die Überspannung durch die niederohmige Ver
bindung über diesen Überspannungsableiter 5 abgelei
tet wird. Dauert die Zündung des Überspannungsablei
ters 5 an, dann schmilzt die entsprechende Schmelz
pille 6 durch die erzeugte Wärme, so daß die zugehö
rige, federnd nach oben vorgespannte Steckzunge 3
bzw. 4 in Berührung mit dem Deckel 2 gelangt, wodurch
der Überspannungsableiter 5 kurzgeschlossen und damit
seine Zerstörung durch Überhitzung verhindert wird.
Der Deckel 2 ist mit zwei fußartigen Kontaktelementen
7 versehen, die, wenn der Überspannungsschutzstecker
aufgesteckt ist (Fig. 2), federnd gegen die jeweilige
Steckzunge 3 bzw. 4 gedrückt werden. Im nicht aufge
steckten Zustand (Fig. 1) sind die Kontaktelemente 7
von der jeweiligen Steckzunge 3 bzw. 4 abgehoben.
Zwischen der jeweiligen Steckzunge 3 bzw. 4 und dem
zugehörigen Kontaktelement 7 besteht im aufgesteckten
Zustand eine relativ große Kontaktfläche.
In dem Bereich, in welchem beim Aufstecken des Über
spannungsschutzsteckers der flächige Kontakt zwischen
den Kontaktelementen 7 und der jeweiligen Steckzunge
3 bzw. 4 hergestellt wird, ist auf diese eine Elek
troisolierfolie 8 bzw. 9 aufgeklebt. Diese verhindert
somit einen direkten Kontakt zwischen der Steckzunge
3 bzw. 4 und dem zugehörigen Kontaktelement 7. Die
beiden Elektroisolierfolien 8 und 9 haben jedoch im
Bereich der Kontaktfläche jeweils ein Loch 10 bzw.
11, so daß die Steckzunge 3 bzw. 4 und das zugehörige
Kontaktelement 7 hier nur durch eine Luftstrecke von
einer der Dicke der Elektroisolierfolie 8 bzw. 9 ent
sprechenden Länge voneinander getrennt sind. Die
Durchschlagspannung zwischen der Steckzunge 3 bzw. 4
und dem zugehörigen Kontaktelement 7 bzw. dem Deckel
2 (Sammelerder) kann daher durch entsprechende Wahl
der Dicke der Elektroisolierfolie 8 bzw. 9 einge
stellt werden. Dickentoleranzen der Elektroisolierfo
lie von maximal 3 µm erlauben auf einfache Weise eine
große Genauigkeit bei der Einstellung verschiedener
Durchschlagspannungen.
Durch eine entsprechende Ausbildung der Löcher 10 und
11 (Größe und Form) kann in diesen ein stark inhomo
genes elektrisches Feld zwischen der Steckzunge 3
bzw. 4 und dem zugehörigen Kontaktelement 7 ausgebil
det werden, so daß eine Durchschlagcharakteristik wie
bei einer Platte-Spitze-Anordnung erreicht werden
kann. Die Durchschlagfestigkeit wird somit erheblich
herabgesetzt, so daß beispielsweise für eine bestimm
te Durchschlagspannung ein größerer Elektrodenabstand
bzw. eine dickere Elektroisolierfolie verwendet wer
den kann. Hierdurch ist auch bei einer niedrigen
Durchschlagspannung ein ausreichend großer Elektro
denabstand möglich, so daß ein Verschweißen der Elek
troden weitgehend ausgeschlossen werden kann.
Claims (10)
1. Luftfunkenstrecke zum Festlegen der Höchstspan
nung an einem Überspannungsableiter, der eine
Elektrodenanordnung in einer mit Edelgas gefüll
ten Kapsel aufweist, wobei die Luftfunken
strecke zwischen zwei Kontaktgliedern parallel
zum Überspannungsableiter angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß das eine (2) der Kontaktglieder elektrisch
mit einem Kontaktelement (7) verbunden ist, das
federnd an dem anderen (3, 4) der Kontaktglieder
flächig anliegt, derart, daß zur elektrischen
Trennung eine Elektroisolierfolie (8, 9) mit vor
gegebener Dicke zwischen ihnen angeordnet ist,
die zur Bildung der Luftstrecke zwischen dem
anderen (3, 4) der Kontaktglieder und dem Kon
taktelement (7) mit einem Loch (10, 11) versehen
ist.
2. Luftfunkenstrecke nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Überspannungsableiter (5)
in einem Überspannungsschutzstecker angeordnet
ist und daß das Kontaktelement (7) im aufge
steckten Zustand des Überspannungsschutzsteckers
an dem anderen der Kontaktglieder (3, 4) anliegt.
3. Luftfunkenstrecke nach Anspruch 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Überspannungsschutzstecker
auf eine Schalt- oder Trennleiste für die Fern
meldetechnik aufsteckbar ist.
4. Luftfunkenstrecke nach Anspruch 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß das eine (2) der Kontaktglie
der mit einem Sammelerder und das andere (3, 4)
der Kontaktglieder mit einer a- bzw. b-Ader ver
bunden sind.
5. Luftfunkenstrecke nach einem der Ansprüche 2
bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Kontakt
glieder (3, 4) in Form von Steckzungen ausgebil
det sind.
6. Luftfunkenstrecke nach einem der Ansprüche 1
bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Kontakt
element (7) von dem einen (2) der Kontaktglieder
federnd gegen das andere (3, 4) der Kontaktglie
der gedrückt wird.
7. Luftfunkenstrecke nach einem der Ansprüche 1
bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Elektroi
solierfolie (8, 9) eine Mindestdicke von 100 µm
hat.
8. Luftfunkenstrecke nach einem der Ansprüche 1
bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Elektroi
solierfolie (8, 9) auf das andere (3, 4) der Kon
taktglieder aufgeklebt ist.
9. Luftfunkenstrecke nach einem der Ansprüche 2
bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß sie im Gehäu
se (1, 2) des Überspannungsschutzsteckers ange
ordnet ist.
10. Luftfunkenstrecke nach einem der Ansprüche 1
bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Loch
(10, 11) in der Elektroisolierfolie (8, 9) eine
solche Größe und/oder Form hat, daß in der Luft
strecke ein stark inhomogenes elektrisches Feld
gebildet ist.
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