DE4403029A1 - Glühkerzensteuerung für schwer verdampfbare Pflanzenöle - Google Patents
Glühkerzensteuerung für schwer verdampfbare PflanzenöleInfo
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Description
Die Erfindung geht aus von einer dieselmotorisch betriebenen
Brennkraftmaschine nach dem Oberbegriff von Anspruch 1.
Aus der DE-OS 27 43 788 ist ein Dieselmotor bekannt, der über
Glühkerzen gestartet wird und bei dem die Glühkerzen auch nach
dem Startvorgang jedesmal dann wieder betätigt werden, wenn die
Betriebstemperatur des Motors unter einen bestimmten Wert
absinkt.
Soll ein Vor- oder Wirbelkammermotor mit Pflanzenöl betrieben
werden, das wesentlich schwerer verdampfbar ist als Dieselöl,
hat sich herausgestellt, daß die Glühkerzen nach dem
Startvorgang eine Zeitlang weiterbetrieben werden müssen, um
bei dem in dieser Phase noch relativ kalten Motor eine saubere
Verbrennung zu erreichen. Andererseits verursachte diese
erhöhte Betriebsdauer der Glühkerzen eine Verringerung der
Standzeit, so daß die Glühkerzen relativ häufig ausgetauscht
werden mußten.
Es war daher die Aufgabe der Erfindung, eine entsprechende
Brennkraftmaschine so auszugestalten, daß auch bei dem Betrieb
mit Pflanzenöl sofort nach dem Startvorgang eine saubere
Verbrennung gewährleistet werden kann, ohne daß sich dadurch
die Standzeit der Glühkerzen maßgeblich verringert.
Gelöst wird die Aufgabe durch eine dieselmotorisch betriebene
Brennkraftmaschine mit den kennzeichnenden Merkmalen von
Anspruch 1. Es hat sich überraschenderweise herausgestellt, daß
bei der Verwendung von Pflanzenöl nach dem Startvorgang für
eine gute Verbrennung nicht mehr die volle Leistung der
Glühkerzen notwendig ist. Ebenso hat sich herausgestellt, daß
sich der Betrieb mit Glühkerzen mit verminderter Leistung kaum
negativ auf die Standzeit der Glühkerzen auswirkt. Durch die
Verminderung der Leistung der Glühkerzen nach dem Startvorgang
läßt sich folglich sowohl eine gute Verbrennung in dieser Phase
gewährleisten als auch ein häufiger Austausch der Glühkerzen
verhindern.
Um die Belastung der Glühkerzen weiter verringern zu können,
ist es besonders vorteilhaft, wenn sowohl die Vorglühzeit - wie
es seit langem bekannt ist - als auch die Nachglühzeit nach dem
Startvorgang in Abhängigkeit von der Motortemperatur geregelt
wird. Die Motortemperatur läßt sich für diese Regelung, wie
allgemein bekannt, durch die Kühlwasser-, die Öl-, oder die
Abgastemperatur erfassen.
In einem anderen Ausführungsbeispiel läßt sich anstatt der
Nachglühzeit nach dem Startvorgang die Leistung der Glühkerzen
in Abhängigkeit von der Motortemperatur regeln. Hier wird bei
steigender Temperatur die Leistung der Glühkerzen langsam gegen
Null gehen. Diese Regelungsart kann auch mit einem Schwellwert
gekoppelt werden, bei dem die Glühkerzen dann ganz abschalten.
Eine akzeptable Verbrennung findet ohne Zuschaltung der
Glühkerzen nicht nur bei betriebswarmem Motorstart, sondern
auch, wenn dem noch relativ kalten Motor eine hohe Leistung
abverlangt wird, statt.
Es ist daher besonders vorteilhaft, die Leistung der Glühkerzen
nach dem Startvorgang auch in Abhängigkeit von der
Motorleistung zu regeln. In der einfachsten Ausführungsform
werden auch hier die Glühkerzen bei einem bestimmten Schwell
wert abgeschaltet. Da die Stellung des Gaspedals als Äqui
valent zur geforderten Motorleistung gesehen werden kann, wird
in besonders einfacher Weise die Gaspedalstellung abgegriffen.
In einem vorteilhaften Ausführungsbeispiel wird nach dem
Startvorgang vor jede Glühkerze ein eigener Widerstand
geschaltet, um die Leistung der jeweiligen Glühkerze zu
verringern. Dies hat neben der Leistungsverminderung den
weiteren Vorteil, daß beim Ausfall einer Glühkerze die Leistung
der Verbleibenden nicht maßgeblich erhöht wird.
In vorteilhafter Weise sind die Vorschaltwiderstände als
Heizwendel ausgebildet und befinden sich in der Kraft
stoffzufuhr vor der Einspritzpumpe. Hierdurch wird das
Pflanzenöl auf eine Temperatur gebracht, die die Verdampfung
erleichtert.
Die Erfindung ist selbstverständlich nicht nur bei
Dieselmotoren mit Vor- oder Wirbelkammer, sondern auch bei
direkteinspritzenden Motoren einsetzbar.
Die beschriebene Regelung bezieht sich nicht nur auf die Phase
direkt nach dem Start, sondern in vorteilhafter Weise auf alle
Zustände, in denen der Motor nicht die für eine gute
Verbrennung notwendige Betriebstemperatur aufweist.
In gleicher Weise wie beim Betrieb mit Pflanzenöl ist die
Regelung bei dem Betrieb mit chemisch ähnlichen Ölen und Fetten
vorzusehen.
Weitere Vorteile der Erfindung werden durch die Unteransprüche
und ein Ausführungsbeispiel anhand der Zeichnung eingehend
erläutert. Es zeigt die folgende einzige Figur ein bevorzugtes
Ausführungsbeispiel der Erfindung.
Der Pluspol 6 der Batterie 1 ist über den durch das Zündschloß
15 betätigten Schalter 2, einen durch ein erstes Relais 3
betätigten Schalter 4 und den Öldruckschalter 5 auf Masse
gelegt. Durch diesen Stromkreis wird ein zweites Relais 7
aktiviert, welches den Schalter 8 betätigt. Der Pluspol 9 des
Drehstromgenerators 10 liegt über den Gaspedalschalter 11 und
einen von der Motortemperatur gesteuerten Schalter 12 an Masse.
In diesem Stromkreis liegt das Relais 3, welches den Schalter 4
betätigt. Die Glühkerzen 13 liegen über das Relais 14 an der
Batterie 1 an. Das Relais 14 schließt den Stromkreis zwischen
Batterie 1 und Glühkerzen 13 über einen vom Zündschloß 15
kommendes Signal. Der Stromkreis wird wieder unterbrochen,
entweder durch ein ebenfalls vom Zündschloß 15 kommendes
Signal, welches gleichzeitig in hier nicht gezeigter Weise den
Anlasser in Betrieb setzt, oder nach einer Zeit, die durch die
Motortemperatur bestimmt wird. Das Relais 14 steuert ebenfalls
die Leuchtdauer der Lampe 16, die einige Sekunden vor der
Unterbrechung des Stromkreises zu den Glühkerzen erlischt. Der
durch das Relais 7 betätigte Schalter 8 schließt oder
unterbricht einen Stromkreis von der Batterie 1 über die
Widerstände 17 zu den Glühkerzen 13. Die Widerstände 17 sind in
einem Behälter 18 angeordnet, der in Durchflußrichtung A des
Treibstoffes vor der Einspritzpumpe liegt.
Der Startvorgang kann folgendermaßen beschrieben werden: Beim
Drehen des Zündschlosses 15 in eine erste Stellung wird sowohl
der Schalter 2 als auch ein durch das Relais 14 betätigter
Schalter geschlossen. Auf diese Weise fließt ein Strom von der
Batterie 1 über die Glühkerzen 13. Gleichzeitig leuchtet die
Kontrollampe 16. Geht man davon aus, daß der Motor kalt ist, so
befindet sich der Schalter 12 ebenfalls in geschlossener
Stellung. Nach einer durch die Motortemperatur vorgegebenen
Vorglühzeit erlischt die Kontrollampe 16 und gibt damit dem
Fahrer das Signal zum Starten des Motors. Dieser dreht
daraufhin das Zündschloß 15 in eine zweite Stellung und gibt
damit dem Relais 14 den Abschaltimpuls, welches daraufhin den
Stromkreis zu den Glühkerzen 13 unterbricht. Sollte der Fahrer
das Erlöschen der Kontrollampe 16 nicht bemerken, so wird der
Stromkreis von dem Relais 14 nach gewisser Zeit auch ohne den
Abschaltimpuls des Zündschlosses 15 unterbrochen, so daß der
Startvorgang von neuem eingeleitet werden muß.
Wird der Motor jedoch in Betrieb gesetzt, so fließt ein Strom
von dem Drehstromgenerator 10 (Lichtmaschine) über den
geschlossenen Schalter 11 und den bei kaltem Motor ebenfalls
geschlossenen Schalter 12. Dadurch wird das Relais 3 aktiviert
und der Schalter 4 ebenfalls geschlossen.
Durch den sich aufbauenden Öldruck schließt sich auch der
Schalter 5, so daß das Relais 7 aktiviert wird. Über den sich
nun noch schließenden Schalter 8 fließt ein Strom von der
Batterie 1 über die Widerstände 17 zu den Glühkerzen 13.
Hierdurch werden die Glühkerzen 13 in schonender Weise nach
erfolgtem Startvorgang mit verminderter Leistung weiter
betrieben und dadurch die Verbrennung während der Anlaufphase
des Motors stark verbessert. Die Verlustleistung der Glühkerzen
wird über die Widerstände 17 als Wärmeenergie an den Treibstoff
abgegeben.
Ab einer bestimmten Motortemperatur, bei der eine gute
Verbrennung gewährleistet ist, öffnet sich der Schalter 12,
wodurch über das dadurch bedingte Abfallen des Relais′ 3 und
des Relais′ 7 der Stromkreis zwischen Batterie 1 und Wider
ständen 17 unterbrochen wird. Die gleiche Wirkung wird durch
das Durchtreten des Gaspedals über eine bestimmte Stellung
hinaus und das dadurch bedingte Öffnen des Schalters 11
hervorgerufen.
Sollte sich der Motor jedoch beispielsweise bei langsamer Fahrt
an kalten Tagen wieder abkühlen, so würden sich die Schalter 11
und 12 wieder schließen und die Glühkerzen 13 über die
Widerstände 17 mit verminderter Leistung wieder in Betrieb
setzen, so daß auch für diesen Zustand eine gute Verbrennung
gewährleistet ist, ohne dabei die Standzeit der Glühkerzen
übermäßig zu beanspruchen.
In einem weiteren Ausführungsbeispiel sind die Widerstände 17
regelbar ausgebildet. Das bedeutet, daß die Widerstände 17 bei
kaltem Motor wenig Leistung als Wärmeenergie ableiten, während
die Verlustleistung bei steigernder Motortemperatur zunimmt.
Ab einem bestimmten Schwellwert schaltet auch hier der Schalter
12 sowohl die Widerstände als auch die Glühkerzen von der
Stromversorgung ab. Auf diese Weise wird die Leistung der
Glühkerzen kontinuierlich an die steigende oder fallende
Motortemperatur angepaßt.
Claims (7)
1. Dieselmotorisch betriebene Brennkraftmaschine, die für den
Betrieb mit schwer verdampfbaren Pflanzenölen geeignet ist, mit
Glühkerzen zum Starten der Brennkraftmaschine und einer
Steuerung, die vor dem Startvorgang eine Vorglühzeit der
Glühkerzen regelt, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerung so
aufgebaut ist, daß die Leistung der Glühkerzen nach dem
Startvorgang vermindert wird.
2. Brennkraftmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Glühzeit abhängig von der Motortemperatur geregelt ist.
3. Brennkraftmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Leistung der Glühkerzen nach dem Startvorgang abhängig
von der Motortemperatur geregelt ist.
4. Brennkraftmaschine nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Leistung der Glühkerzen nach dem Startvorgang abhängig
von der Motorleistung geregelt ist.
5. Brennkraftmaschine nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Motorleistung durch die Gaspedalstellung detektiert
wird.
6. Brennkraftmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß zur Leistungsverminderung vor die Glühkerzen je ein
Widerstand geschaltet wird.
7. Brennkraftmaschine nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Wärmeleistung der Widerstände zum Vorheizen des
Kraftstoffs verwendet wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4403029A DE4403029C2 (de) | 1994-02-01 | 1994-02-01 | Diesel-Brennkraftmaschine mit Glühkerzen-Steuerung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE4403029A DE4403029C2 (de) | 1994-02-01 | 1994-02-01 | Diesel-Brennkraftmaschine mit Glühkerzen-Steuerung |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4403029A1 true DE4403029A1 (de) | 1995-08-10 |
DE4403029C2 DE4403029C2 (de) | 1999-11-25 |
Family
ID=6509203
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE4403029A Expired - Fee Related DE4403029C2 (de) | 1994-02-01 | 1994-02-01 | Diesel-Brennkraftmaschine mit Glühkerzen-Steuerung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4403029C2 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
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1994
- 1994-02-01 DE DE4403029A patent/DE4403029C2/de not_active Expired - Fee Related
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Also Published As
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---|---|
DE4403029C2 (de) | 1999-11-25 |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: BRAND, WOLFGANG, 92339 BEILNGRIES, DE KAISER, THOM |
|
D2 | Grant after examination | ||
8364 | No opposition during term of opposition | ||
R119 | Application deemed withdrawn, or ip right lapsed, due to non-payment of renewal fee |
Effective date: 20110901 |