DE4403017A1 - Harzmasse für geschäumte Gegenstände und geschäumte Gegenstände daraus - Google Patents
Harzmasse für geschäumte Gegenstände und geschäumte Gegenstände darausInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Harzmasse für ge
schäumte Gegenstände und aus der Harzmasse hergestellte ge
schäumte Gegenstände. Insbesondere betrifft die vorliegende
Erfindung eine ein bestimmtes kautschukmodifiziertes Poly
styrolharz umfassende Harzmasse, die einen geschäumten Ge
genstand mit hohem Verschäumungsverhältnis und ohne Verfor
mung und Schrumpfen in einem Verschäumungsformverfahren be
reitstellt. Der durch Verschäumungsformen der Harzmasse er
haltene geschäumte Gegenstand weist hohe Biegsamkeit und ein
hohes Schlagaufnahmevermögen auf und kann ferner durch
Recycling wiederverwendet werden.
Durch Verschäumungsformen einer Harzmasse hergestellte ver
schäumte Gegenstände werden im breiten Maße als schlagauf
nehmende Materialien zum Schutz von Glasgegenständen oder
Präzisionsmaschinen und -geräten verwendet. Das schlagauf
nehmende Material sollte eine überlegene Schlagaufnahmefä
higkeit aufweisen.
Polystyrolharz besitzt den Vorteil ausgezeichneter Starrheit
und Stabilität der Abmessungen sowie geringer Herstellungs
kosten, hat jedoch den Nachteil schlechter Schlagaufnahme,
wodurch der Einsatz des Harzes beschränkt ist. Des weiteren
hat das Harz den Nachteil, daß ein daraus geschäumter Gegen
stand schlechte Biegsamkeit und Schlagaufnahmefähigkeit auf
weist.
Geschäumte Gegenstände aus einem Polyethylenharz weisen
andererseits ausgezeichnete Biegsamkeit, jedoch schlechte
Starrheit auf. Das Polyethylenharz hat ferner einen engen
Schmelzviskositätsbereich, der für Verschäumungsformen ge
eignet ist, so daß es als vernetztes Harzprodukt verwendet
wird. Die Wiederverwendung des Harzes durch Recycling wird
somit erschwert.
Ein geschäumter Gegenstand aus Polypropylenharz weist ausge
zeichnete Flexiblität und Schlagaufnahmefähigkeit auf und
hat eine höhere Starrheit als geschäumte Gegenstände aus Po
lyethylenharz. Das Polypropylenharz erfordert jedoch kompli
ziertere Verfahrensschritte für das Verschäumungsformen als
es beim Polyethylenharz der Fall ist, was zu höheren Produk
tionskosten führt.
Zur Vermeidung der Nachteile des Polyethylenharzes wird es
mit dem Polystyrolharz gemeinsam verwendet, d. h. als eine
sogenannte Polymerlegierung. Das Polyethylenharz, ein Ab
kömmling aus der Reihe der Polyolefinharze, zeigt jedoch mit
dem Polystyrolharz, das den Polyolefinharzen nicht zuzuord
nen ist, schlechte Verträglichkeit. Daraus resultiert, daß
aus dieser Polymerlegierung erhaltene geschäumte Gegenstände
eine schlechte Biegsamkeit und Schlagbeständigkeit aufwei
sen. Zur Überwindung dieser Probleme offenbaren JP-A-
101457/1973 und 97884/1974 Verfahren, bei denen ein Styrol
monomer in ein Polyethylenharz imprägniert wird, gefolgt von
Pfropfpolymerisation zu einem Verbundmaterial. Diese Verfah
ren sind jedoch kompliziert und kostspielig. Da die Harze
vernetzt werden müssen, ist ihre Wiederaufarbeitung er
schwert.
Ein kautschukmodifiziertes Polystyrolharz auch HIPS genannt
(high impact polystyrene), wird durch Polymerisation eines
Styrolmonomers in Gegenwart eines kautschukartigen Polymers
hergestellt und hat eine Struktur, in der weiche Teilchen
(manchmal als kautschukartige Teilchenkomponente oder als
Komponententeilchen bezeichnet) in einer Polystyrolharz
grundlage dispergiert vorliegen. Beispielsweise offenbart
JP-B-46536/1976 ein Verfahren, bei dem HIPS als Material für
einen geschäumten Gegenstand verwendet wurde. Der durch die
ses Verfahren erhaltene Gegenstand ist jedoch hinsichtlich
Biegsamkeit und Schlagaufnahmevermögen mangelhaft.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung
einer Harzmasse für einen geschäumten Gegenstand, die einen
geschäumten Gegenstand mit einem hohen Verschäumungsverhält
nis ohne Verformung und Schrumpfung in einem Verschäumungs
formverfahren bereitstellt.
Eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Be
reitstellung eines geschäumten Gegenstandes hoher Biegsam
keit und mit hohem Schlagaufnahmevermögen, der zusätzlich
durch Recycling wiederverwendet werden kann.
Ein Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft eine Harzzu
sammensetzung für einen geschäumten Gegenstand, umfassend
ein kautschukmodifiziertes Polystyrolharz, worin die Harz
masse 60 Gew.-% oder mehr weiche Teilchen einer einzelnen
Einschlußstruktur mit einer mittleren Teilchengröße von 0,6
µm oder weniger, einen Gehalt an Unlöslichem in einem Misch
lösungsmittel von Methylethylketon und Toluol von 15 bis 35
Gew.-%, einen Gehalt an Löslichem in Methanol von 5 Gew.-%
oder weniger und einen Gehalt an Löslichem in Hexan von 20
Gew.-% oder weniger aufweist.
Ein weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft eine
Harzmasse mit einem Treibmittel, umfassend 99 bis 90 Gew.-%
des kautschukmodifizierten Polystyrolharzes und 1 bis 10
Gew.-% eines flüchtigen Treibmittels.
Ein dritter Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft einen
geschäumten Gegenstand, hergestellt aus der erfindungsge
mäßen Harzmasse.
Ein vierter Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft einen
geschäumten Gegenstand, hergestellt durch Verschäumungsfor
men der ein Treibmittel enthaltenden Harzzusammensetzung.
Das kautschukmodifizierte Polystyrolharz gemäß vorliegender
Erfindung ist ein Harz, erhältlich durch Polymerisation
eines Styrolmonomers in Gegenwart eines kautschukartigen Po
lymers, oder durch Schmelzkneten von mindestens zwei Arten
von Styrolharzen, einem Blockcopolymer einer konjugierten
Dienverbindung und einer vinylaromatischen Verbindung oder
einem hydrierten Produkt des Blockcopolymers. Das kautschuk
modifizierte Polystyrolharz hat eine Struktur, in der weiche
Teilchen in der Polystyrolharzgrundlage vorliegen. Die wei
chen Teilchen werden manchmal als Kautschuk-(Komponenten-)
Teilchen bezeichnet. Ein repräsentatives Styrolmonomer ist
Styrol, jedoch können auch andere Styrolmonomere, wie Me
thylstyrol, verwendet werden. Als kautschukartiges Polymer
kann beispielsweise Polybutadienkautschuk, Polyisopren
kautschuk und Styrol-Butadien-Copolymerkautschuk verwendet
werden. Des weiteren kann das kautschukmodifizierte Polysty
rolharz Methylmethacrylateinheiten oder Einheiten einer vi
nylsubstituierten aromatischen Verbindung enthalten.
In der vorliegenden Erfindung weist die Harzzusammensetzung
60 Gew. -% oder mehr weiche Teilchen einer einzelnen Ein
schlußstruktur mit einer durchschnittlichen Teilchengröße
von 0,6 µm oder weniger auf. Die einzelne Einschlußstruktur,
die manchmal als Kern-Schale-Struktur oder Kapselstruktur
bezeichnet wird, ist eine Teilchenstruktur, die einen im we
sentlichen aus einer einzelnen kontinuierlichen Polystyrol
harzphase bestehenden Kernteil und einen im wesentlichen aus
einem kautschukartigen Polymer bestehenden Schaleteil um
faßt, wobei der Kernteil von dem Schaleteil eingeschlossen
wird.
In der vorliegenden Erfindung können Biegsamkeit und Schlag
aufnahmefähigkeit der geschäumten Gegenstände durch Verwen
dung der weichen Komponente mit einer besonderen Struktur
und besonderen mittleren Teilchengröße in einer spezifischen
Menge in ausreichendem Maße verbessert werden. Die Schlag
aufnahmefähigkeit verschlechtert sich somit, wenn die mitt
lere Teilchengröße der weichen Komponente mehr als 0,6 µm
beträgt. Beträgt die Menge an weicher Komponente weniger als
60 Gew.-%, werden Biegsamkeit und Schlagaufnahmefähigkeit
verschlechtert.
Die Struktur der weichen Komponente und die durchschnittli
che Teilchengröße werden durch Transmissions-Elektronen
mikrographie eines ultradünnen Films der Harzmasse ermit
telt. Die mittlere Teilchengröße wird durch Messen der Teil
chengröße von 500 Teilchen auf dem Photo und Mitteln gemäß
nachstehender Formel bestimmt:
Mittlere Teilchengröße = Σ ni Di 2/Σ ni Di
wobei ni die Teilchenzahl mit einer Teilchengröße Di bedeu
tet.
Der Anteil an Unlöslichem in einem Mischlösungsmittel aus
Methylethylketon und Toluol beträgt 15 bis 35 Gew.-%, vor
zugsweise 20 bis 35 Gew.-%. Wenn dieser Anteil weniger als
15 Gew.-% beträgt, verschlechtern sich Biegsamkeit und
Schlagaufnahmefähigkeit. Beträgt dieser Anteil andererseits
mehr als 35 Gew.-%, kann ein hohes Verschäumungsverhältnis
nicht erreicht werden und der geschäumte Gegenstand ver
schlechtert sich hinsichtlich der Druckfestigkeit.
Der Anteil an Unlöslichem in einem Mischlösungsmittel aus
Methylethylketon und Toluol wird wie nachstehend gemessen:
0,5 g (a) der Harzmasse werden in 50 ml eines Mischlösungs
mittels aus Methylethylketon und Toluol (Volumenverhältnis
von Methylethylketon/Toluol 10/1) unter Rühren für 2 Stunden
bei Raumtemperatur gelöst. Die so erhaltene Lösung wird
durch Zentrifugieren in einen festen und einen flüssigen
Teil getrennt und der flüssige Teil wird verworfen. An
schließend wird der feste Teil in 50 ml des Mischlösungsmit
tels gelöst. Das so erhaltene Lösungsmittel wird abermals
zentrifugiert in einen festen Teil und einen flüssigen Teil
und nach Trocknen des festen Teils wird das Gewicht (b) des
Feststoffs ermittelt. Der Gehalt an Unlöslichem in dem
Mischlösungsmittel von Methylethylketon und Toluol wird ge
mäß der Formel (b)/(a)×100 Gew.-% berechnet.
Der Gehalt an Löslichem in Methanol beträgt 5 Gew. -% oder
weniger, vorzugsweise 3 Gew.-% oder weniger. Wenn dieser An
teil mehr als 5 Gew.-% beträgt, werden Verformung und
Schrumpfen im Verschäumungsformverfahren erhöht.
Der Anteil an Löslichem in Methanol wird wie nachstehend ge
messen: 1 g (c) der Harzmasse wird in 10 ml Methylethylketon
bei Raumtemperatur gelöst und anschließend 300 ml Methanol
zu der Lösung unter Herstellung eines Niederschlages zugege
ben. Die so erhaltene Lösung mit dem Niederschlag wird fil
triert, wobei ein fester Anteil (der Niederschlag) erhalten
wird, und nach dem Trocknen des festen Anteils wird das Ge
wicht (d) des Niederschlages bestimmt. Der Anteil an Lösli
chem im Methanol wird gemäß der Formel (c-d)/(c)×100 Gew.-%
berechnet.
Der Anteil an Löslichem in Hexan beträgt 20 Gew.-% oder we
niger, vorzugsweise 15 Gew. -% oder weniger. Wenn dieser An
teil mehr als 20 Gew.-% beträgt, wird die Rückhaltezeit des
Treibmittels in der Zusammensetzung vor dem Schäumungsform
verfahren verkürzt und ein hohes Verschäumungsverhältnis
kann nicht erhalten werden.
Der Anteil an Löslichem in Hexan wird wie nachstehend gemes
sen: 10 g (e) der Harzmasse werden in 35 ml Dichlormethan
bei Raumtemperatur gelöst und anschließend 300 ml Hexan all
mählich unter Rühren zugegeben. Das Gemisch wird über 4
Stunden belassen und die überstehende Flüssigkeit abgezogen.
Die überstehende Flüssigkeit wird zur Trockene eingedampft
und das Gewicht (f) des trockenen Feststoffes wird ermit
telt. Der Anteil an Löslichem in Hexan wird gemäß der For
mel: (e-f)/(e)×100 Gew.-% berechnet.
In dem erfindungsgemäßen kautschukmodifizierten Polystyrol
harz muß die spezielle Menge an weichen Teilchen die vorste
hend genannte einzelne Einschlußstruktur aufweisen. Als wei
ches Teilchen, das von der einzelnen Einschlußstruktur ab
weicht, wird vorzugsweise ein weiches Teilchen mit einer
"Salami"-Struktur, ein Blockcopolymer einer aromatischen Vi
nylverbindung und einer konjugierten Dienverbindung, oder
ein hydriertes Produkt dieses Blockcopolymers, in Kombina
tion mit dem weichen Teilchen der einzelnen Einschlußstruk
tur, verwendet. Unter Verwendung dieser Kombination kann die
Biegsamkeit der Harzmasse unter Beibehalt der hervorragenden
Verschäumbarkeit verbessert werden. Mit "Salami"-Struktur
wird eine Struktur bezeichnet, die kleine Teilchen eines Po
lystyrolharzes in einer kautschukartigen Polymerphase dis
pergiert aufweist, die in dem Polystyrolgrundharz disper
giert ist.
Die erfindungsgemäße Harzmasse wird als Harzmasse mit einem
Treibmittel verwendet, wobei sie 99 bis 90 Gew. -% des
kautschukartig modifizierten Polystyrolharzes und 1 bis 10
Gew.-% eines flüchtigen Treibmittels umfaßt.
Das flüchtige Treibmittel schließt beispielsweise n-Butan,
Isobutan, n-Pentan, Isopentan ein und Freon (Warenzeichen
eines von E.I. du Pont de Nemours & Co., Inc. hergestellten
Produkts) kann verwendet werden. Wenn der Anteil des Mittels
zu gering ist, kann kein ausreichendes Verschäumungsverhält
nis erreicht werden. Wenn der Anteil zu groß ist, kann eine
Gleichförmigkeit des geschäumten Gegenstandes nicht erhalten
werden.
Der geschäumte Gegenstand der vorliegenden Erfindung wird
durch ein übliches Verschäumungsformverfahren der Harzmasse
mit dem flüchtigen Treibmittel und gegebenenfalls anderen
Additiven, wie ein Flammverzögerungsmittel, ein Antioxidans,
ein Wärmestabilisator, ein Ultraviolettlicht-Absorptionsmit
tel, ein Gleitmittel, ein antistatisches Mittel, ein Pig
ment, ein Farbstoff und Ruß, erhalten. Des weiteren kann ein
von der erfindungsgemäßen Harzmasse abweichendes Harz, bei
spielsweise ein wiederaufbereitetes Polystyrolharz, zusammen
mit dem erfindungsgemäßen Harz verwendet werden, sofern die
vorteilhafte Wirkung der vorliegenden Erfindung nicht nach
teilig beeinflußt wird.
Ein bevorzugtes Verfahren der vorliegenden Erfindung kann
wie nachstehend ausgewiesen ausgeführt werden:
Das erfindungsgemäße kautschukmodifizierte Polystyrolharz
kann beispielsweise durch Pfropfcopolymerisieren eines Sty
rolmonomers in Gegenwart eines kautschukartigen Polymers,
insbesondere in Gegenwart eines Styrol-Butadien-Blockcopoly
merkautschukes mit 15 bis 35 Gew.-% Styrol erhalten werden.
Die Einzelheiten des Verfahrens zur Herstellung des
kautschukmodifizierten Polystyrolharzes sind beispielsweise
in Angew. Chem. Int. Ed. Engl. 18, (1979) 273-295 beschrie
ben.
Die Harzmasse für einen geschäumten Gegenstand gemäß vorlie
gender Erfindung umfaßt das kautschukmodifizierte Polysty
rolharz und/oder zwei oder mehr Arten von kautschukmodifi
zierten Polystyrolharzen, ein Blockcopolymer einer vinylaro
matischen Verbindung und einer konjugierten Dienverbindung,
oder ein hydriertes Produkt davon und gegebenenfalls weitere
wie vorstehend genannte Additive. Die Komponenten werden mit
einem Einschneckenextruder oder einen Doppelschneckenextru
der schmelzverknetet. Harzpellets werden dann durch Strang
schnitt, Tauchschnitt, Heißschnitt usw. des Extrudats herge
stellt.
Anschließend wird die Harzmasse mit einem Treibmittel, bei
spielsweise durch ein Verfahren erhalten, bei dem die Harz
pellets in einem wäßrigen Dispergiermedium in einem Autoklav
suspendiert werden und anschließend ein Treibmittel in das
Harz unter Druck imprägniert wird oder durch ein Verfahren,
bei dem ein Treibmittel und eine Harzmasse ausreichend in
einem Extruder verknetet werden und dann das Gemisch durch
eine Düse in Wasser eingeführt wird, unter raschem Ab
schrecken zu ungeschäumten Teilchen. Die so erhaltenen Harz
teilchen können zu geschäumten Gegenständen mit üblichen
Verschäumungsformvorrichtungen geformt werden.
Die vorliegende Erfindung wird durch die nachstehenden Bei
spiele erläutert.
Meßverfahren, die vorstehend noch nicht genannt wurden,
sind:
Ein Verschäumungsverhältnis wird als Verhältnis der Dichte
eines Grundharzes zu der eines geschäumten Harzgegenstandes
angesehen. Die Dichte des Grundharzes wird mit 1 kg/Liter
angenommen.
25%ige Druckfestigkeit wird gemäß JIS A 9511 bewertet unter
Verwendung eines geschäumten Prüfgegenstandes mit den Abmes
sungen 100×100×25 mm.
Die Biegefestigkeit wird gemäß JIS A 9511 unter Verwendung
eines geschäumten Gegenstandes mit den Abmessungen 300×75×25 mm
bewirkt. Maximale Durchbiegung ist die Durchbiegung,
wenn die maximale Last angewendet wird.
10 Proben geschäumter Gegenstände, jeweils mit einer Abmes
sung von 200×30×20 mm werden hergestellt. Zehn Zylinder
mit 200 ml Länge und einem Durchmeser von 100, 90, 80, 70,
60, 50, 40, 30, 20 bzw. 10 mm werden ebenfalls hergestellt.
Zunächst wird eine Probe auf den Zylinder mit 100 ml Durch
messer aufgerollt. Wenn kein Reißen in der Probe auftritt,
wird das gleiche Verfahren unter Verwendung derselben Probe
und des Zylinders mit der nächstgeringeren Durchmessergröße
(d. h. 90 mm Durchmesser) wiederholt. Die gleichen Verfah
rensschritte werden wiederholt, bis Reißen der Probe auf
tritt. Dann wird der größte Durchmesser des Zylinders ermit
telt, bei dem Reißen in der Probe bestimmt wurde. Der Test
wird unter Verwendung der zehn Proben wiederholt und die
Biegsamkeit wird als Durchschnittswert des größten Durchmes
sers der so erhaltenen Zylinder ausgedrückt. Wenn der Zylin
der von 100 mm ein Reißen in allen zehn Proben hervorruft,
wird die Biegsamkeit als 100 oder mehr angesehen. Wenn der
Zylinder mit 10 mm Durchmesser kein Reißen in allen 10 Pro
ben hervorruft, wird die Biegsamkeit als 10 oder geringer
angesehen. Je geringer der Wert ist, desto höher ist die
Biegsamkeit.
Ein Schlagfestigkeitstest wird gemäß JIS K 7211 ausgeführt
mit der Abweichung, daß eine Kugel mit einem Gewicht von 255
g verwendet wild. Als Meßprobe wird ein geschäumter Gegen
stand einer Messung von 200×40×25 mm hergestellt. Es
wird die Höhe gemessen, wenn 50% der Proben gebrochen sind.
Je größer die Höhe, desto größer ist die Schlagfestigkeit.
Das Aussehen eines geschäumten Gegenstandes wird visuell be
obachtet und hinsichtlich Verformung und Schrumpfen bewer
tet. Die Ergebnisse sind in Tabelle I und II dargestellt mit
O (gut: weder Verformung noch Schrumpfen wurde beobachtet)
und X (schlecht: Verformung oder Schrumpfen wurde beobach
tet).
Die in Tabellen I und II dargestellten Komponenten werden
bei 220°C unter Verwendung eines Extruders mit 40 mm Durch
messer zu Harzpellets mit etwa 1,5 mg Gewicht pro Harzpellet
schmelzverknetet. 600 g der Harzpellets werden in ein wäßri
ges Medium aus 900 ml Wasser als Dispergiermittel, 18 g Cal
cium-tert.-phosphat und 0,027 g Natriumlaurylsulfat einge
führt. Dann wird das wäßrige Medium mit den Pellets auf
125°C unter Rühren erwärmt. 54 g Pentan werden innerhalb 60
Minuten dazugegeben. Des weiteren wird das Gemisch bei vor
stehender Temperatur für 10 Stunden gehalten, gefolgt von
Kühlen auf Raumtemperatur. Die Harzpellets werden dann vom
Wasser abgetrennt, gefolgt von Entfernen des Calcium-tert.-
phosphat mit Salpetersäure. Die erhaltenen Pellets werden
dann mit Wasser gewaschen, entwässert und mit warmer Luft
bei etwa 45°C getrocknet, bevor sie mit einem antistatischen
Mittel und einem Antiblockiermittel beschichtet werden. Die
so erhaltenen Harzteilchen werden bei 0°C 24 Stunden in
einem geschlossenen Gefäß reifen lassen. Dann werden die
Harzpellets mit Dampf bei 97° bis 100°C in einer Vorver
schäumungsvorrichtung, 30 Liter mit chargenweiser Be
schickung, zu vorverschäumten Harzpellets mit einer Schütt
dichte von 25 g/Liter erhitzt. Die vorgeschäumten Harzteil
chen werden einen Tag reifen lassen und dann in eine Form
mit Dampfgängen und den Abmessungen 300 mm Länge, 100 mm
Breite und 25 mm Dicke gefüllt. Die vorgeformten Harzteil
chen werden dann mit Dampf bei einem Druck von 0,8 kg/cm2G
(1,784 bar) 20 Sekunden zum Aufschäumen und gegenseitigem
Verschmelzen erhitzt, gefolgt von Kühlen zu einem geschäum
ten Gegenstand. Der so erhaltene geschäumte Gegenstand wird
durch Belassen bei 60°C für 10 Stunden getrocknet und dann
der geschäumte Gegenstand bei 20°C 2 Tage belassen. An
schließend wird der Gegenstand einem Bewertungstest unterzo
gen, die Dichte des geschäumten Gegenstands beträgt 25
g/Liter. Die Versuchsbedingungen und die Ergebnisse sind in
Tabelle I und II dargestellt.
(*1) Komponenten
HIPS 1: HIPS mit weichen Teilchen einzelner Einschlußstruktur; mittlere Teilchengröße = 0,2 µm; Gewichtsverhältnis von weichen Teilchen = 26 Gew.-%
HIPS 2: HIPS mit weichen Teilchen einer Salamistruktur; Durch schnittliche Teilchengröße = 2,0 µm; Gewichtsanteil an weichen Teilchen = 22 Gew. -%.
SBS: Kraton D 1116 (Warenzeichen eines von der Shell Chemical Co., Ltd. hergestellten Produkts); Blockcopolymer von Styrol und einem konjugierten Dien; Styrolanteil 21 Gew. -%.
(*2) Anteil an speziellen weichen Teilchen
Prozentuales Gewicht an weichen Teilchen der einzelnen Einschluß struktur mit einer durchschnittlichen Teilchengröße von 0,6 µm oder weniger.
(*3) MEK/TOL Unlösliches
Ein Anteil an Unlöslichem in einem Mischlösungsmittel aus Me thylethylketon/Toluol.
(*4) Flüchtiges Treibmittel: Pentan.
(*5) Blockcopolymer
Ein Blockcopolymer von Styrol und einem konjugierten Dien.
(*6) Diese Eigenschaften konnten nicht vermessen werden.
HIPS 1: HIPS mit weichen Teilchen einzelner Einschlußstruktur; mittlere Teilchengröße = 0,2 µm; Gewichtsverhältnis von weichen Teilchen = 26 Gew.-%
HIPS 2: HIPS mit weichen Teilchen einer Salamistruktur; Durch schnittliche Teilchengröße = 2,0 µm; Gewichtsanteil an weichen Teilchen = 22 Gew. -%.
SBS: Kraton D 1116 (Warenzeichen eines von der Shell Chemical Co., Ltd. hergestellten Produkts); Blockcopolymer von Styrol und einem konjugierten Dien; Styrolanteil 21 Gew. -%.
(*2) Anteil an speziellen weichen Teilchen
Prozentuales Gewicht an weichen Teilchen der einzelnen Einschluß struktur mit einer durchschnittlichen Teilchengröße von 0,6 µm oder weniger.
(*3) MEK/TOL Unlösliches
Ein Anteil an Unlöslichem in einem Mischlösungsmittel aus Me thylethylketon/Toluol.
(*4) Flüchtiges Treibmittel: Pentan.
(*5) Blockcopolymer
Ein Blockcopolymer von Styrol und einem konjugierten Dien.
(*6) Diese Eigenschaften konnten nicht vermessen werden.
Aus den Ergebnissen der vorstehenden Tabellen wird folgendes
ersichtlich: Alle Beispiele, die den Bedingungen der vorlie
genden Erfindung genügen, ergeben in allen Bewertungsfragen
ausgezeichnete Ergebnisse. Im Gegensatz dazu ist Ver
gleichsbeispiel 1, bei dem die besonderen weichen Teilchen
der vorliegenden Erfindung, die eine einzelne Einschluß
struktur mit einer mittleren Teilchengröße von 0,6 µm oder
weniger aufweisen, nicht enthalten sind, hinsichtlich
Biegsamkeit und Schlagaufnahmefähigkeit verschlechtert, was
durch die maximale Durchbiegung und die Fallhöhe bei dem
Schlagfestigkeitstest gezeigt wird. Vergleichsbeispiel 2,
bei dem der Anteil an Hexanlöslichem zu hoch ist, ist hin
sichtlich der Verschäumungsformung verschlechtert und es
kann kein verschäumter Gegenstand erhalten werden. Ver
gleichsbeispiel 3, bei dem der Anteil an Methanollöslichem
zu hoch ist, ist ebenfalls hinsichtlich der Verschäumungs
formung verschlechtert.
Claims (7)
1. Harzmasse, umfassend ein kautschukmodifiziertes Polysty
rolharz, wobei die Harzmasse 60 Gew.-% oder mehr weiche
Teilchen einer einzelnen Einschlußstruktur mit einer
mittleren Teilchengröße von 0,6 µm oder weniger, einen
Anteil an Unlöslichem in einem Mischlösungsmittel aus
Methylethylketon und Toluol von 15 bis 35 Gew.-%, einen
Anteil an Löslichem in Methanol von 5 Gew. -% oder weni
ger und einen Anteil an Löslichem in Hexan von 20 Gew. -%
oder weniger aufweist.
2. Harzmasse mit einem Treibmittel, umfassend 99 bis 90
Gew. -% eines kautschukmodifizierten Styrolharzes nach
Anspruch 1 und 1 bis 10 Gew. -% eines flüchtigen Treib
mittels.
3. Harzmasse mit einem Treibmittel nach Anspruch 2, wobei
das flüchtige Treibmittel n-Butan, Isobutan, n-Pentan,
Isopentan oder Freon ist.
4. Geschäumter Gegenstand, hergestellt aus einer der Harz
masse nach einem der Ansprüche 1 bis 3.
5. Geschäumter Gegenstand, hergestellt durch Verschäumungs
formen der Harzmasse nach Anspruch 2 oder 3.
6. Harzmasse nach Anspruch 1, wobei die Harzmasse zusätz
lich weiche Teilchen einer Salamistruktur umfaßt.
7. Harzmasse nach Anspruch 1, wobei die Harzmasse zusätz
lich ein Blockcopolymer einer aromatischen Vinylverbin
dung und einer konjugierten Dienverbindung oder ein hy
driertes Produkt davon umfaßt.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
JP5015363A JP2921318B2 (ja) | 1993-02-02 | 1993-02-02 | 発泡用樹脂組成物、発泡剤含有樹脂組成物及び発泡体 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE4403017A1 true DE4403017A1 (de) | 1994-08-04 |
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Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
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KR (1) | KR940019785A (de) |
CN (1) | CN1092440A (de) |
DE (1) | DE4403017A1 (de) |
TW (1) | TW268029B (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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