DE19541725C1 - Expandierbare Styrol-Perlpolymerisate mit verminderter Wasseraufnahmefähigkeit - Google Patents
Expandierbare Styrol-Perlpolymerisate mit verminderter WasseraufnahmefähigkeitInfo
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- C08J9/22—After-treatment of expandable particles; Forming foamed products
- C08J9/224—Surface treatment
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
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- C08F12/00—Homopolymers and copolymers of compounds having one or more unsaturated aliphatic radicals, each having only one carbon-to-carbon double bond, and at least one being terminated by an aromatic carbocyclic ring
- C08F12/02—Monomers containing only one unsaturated aliphatic radical
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- C08J2325/02—Homopolymers or copolymers of hydrocarbons
- C08J2325/04—Homopolymers or copolymers of styrene
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Description
Die Erfindung betrifft expandierbare Styrol-Perlpolymerisate, die
zu Polystyrolschaumstoffen mit verminderter Wasseraufnahmefähig
keit verarbeitet werden können.
Kunststoffe, die auf Styrol und styrolhaltigen Copolymerisaten
basieren, werden in großer Menge produziert und in vielen Berei
chen der Technik eingesetzt. Eine große Bedeutung haben hierbei
auch geschäumte Produkte.
Die Herstellung und Anwendung dieser Produkte ist seit langem be
kannt und vielfach beschrieben.
Bei vielen Einsatzgebieten von Polystyrolschaumstoffen, bei
spielsweise bei Gebäudeaußenteilen, Fischkisten, Auftriebskörpern
in Booten oder Rettungsringen, oder auch Spülkästen für Toilet
ten, kommt es zu einer Einwirkung von Wasser auf diese Schaum
stoffe. Dabei kann es zu einem Eindringen von Feuchtigkeit in das
Innere des Schaumstoffs kommen, was jedoch bei diesen Anwendungen
nachteilig ist und nach Möglichkeit verhindert werden soll.
Bisher erfolgte die Hydrophobierung von Platten und Formteilen
aus Polystyrolpartikelschaum zumeist durch Lackierung oder Be
schichtung der fertigen Formteile. Das erfordert jedoch einen zu
sätzlichen Verfahrensschritt, außerdem ist bei komplizierten For
men dieser Überzug häufig nicht gleichmäßig.
Eine weitere Möglichkeit der Minimierung des Wassereintritts in
Formteile aus Polystyrol-Partikelschaum besteht darin, das Volu
men zwischen den Schaumpartikeln, die sogenannten Zwickel, mög
lichst gering zu halten. Das macht jedoch die Verwendung mög
lichst kleiner Polystyrolperlen beim Verschäumen erforderlich und
es kommt häufig zu einem Anstieg der Rohdichte der Formkörper.
Außerdem kann durch Verlängerung der Formzeit oder Erhöhung der
Formtemperatur das Wasseraufnahmevermögen von Formteilen aus
Polystyrolpartikelschaum erhöht werden. Nachteilig ist hierbei
jedoch, daß durch diese Maßnahmen die Herstellungszeit der Form
teile erhöht wird und bei Erhöhung der Temperatur ein erhöhter
Energieverbrauch bei der Formteilherstellung resultiert.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es, expandierbare Polysty
rol-Perlpolymerisate zu entwickeln, die zu Polystyrolpartikel
schäumen mit verminderter Wasseraufnahmefähigkeit verarbeitet
werden können und einfach und ohne zusätzliche Verfahrensschritte
herstellbar sind.
Diese Aufgabe wurde überraschenderweise gelöst durch Beschichten
von expandierbaren Styrol-Perlpolymerisaten mit einer Beschich
tung, die 5 bis 50 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht der Beschich
tung, mindestens eines hydrophoben Silikates enthält.
Gegenstand der Erfindung sind demzufolge expandierbare Styrol-Perlpolymerisate
mit verminderter Wasseraufnahmefähigkeit,
herstellbar durch an sich bekannte Suspensionspolymerisation von
Styrol, gegebenenfalls im Gemisch mit olefinische Doppelbindungen
enthaltenden Comonomeren, anschließende Aufarbeitung, Trocknung
und Beschichtung der Polystyrolperlen, wobei als Beschichtung
eine Mischung aus 10 bis 95 Gew.-% Glycerintristearat, 0 bis
90 Gew.-% Zinkstearat, 0 bis 90 Gew.-% Glycerinmonostearat und 5
bis 50 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht der Beschichtung, minde
stens eines hydrophoben Silikats eingesetzt wird.
Die EP 449 065 A2 betrifft feinteilige expandierbare Styrol
polymerisate, die mit einem wasserunlöslichen Farbstoff beschich
tet sind, der neben vielen anderen auch ein hydrophobiertes SiC₂
sein kann. Zusätzliche Beschichtungsmittel auf Stearat-Basis sind
nicht genannt. Das Beschichtungsmittel hat die Aufgabe, ein Ver
kleben der Partikel beim Aufschäumen zu verhindern.
Die DE 40 24 871 A1 betrifft perlförmige antistatische expandier
bare Styrolpolymerisate, die als Beschichtung feinteilige Kiesel
säure zusammen mit anderen Substanzen, wie Glycerinmonostearat
enthalten. Im Beispiel wird als Kieselsäure SIPERNAT® 50 einge
setzt, die als Fällungskieselsäure hydrophil ist. Hydrophobe Kie
selsäuren sind nicht genannt.
In EP 612 792 A1 sind perlförmige, expandierbare Styrol
polymerisate mit verringertem Innenwassergehalt beschrieben. Im
Beispiel werden die Polystyrolperlen mit Glycerinmonostearat und
der Kieselsäure FK 320 beschichtet. Auch diese Kieselsäure ist
hydrophil.
Als hydrophobe Silikate werden insbesondere mit Siliconen hydro
phobierte Kieselsäurederivate oder ebenfalls hydrophobierte,
durch Hochtemperaturhydrolyse hergestellte Siliziumdioxide einge
setzt.
Durch ihre hydrophobe Ausrüstung unterscheiden sich die erfin
dungsgemäß verwendeten Silikate grundlegend von den üblicherweise
eingesetzten hydrophilen Kieselsäuren.
Die erfindungsgemäße Beschichtung der Styrol-Perlpolymerisate be
steht aus Glycerintristearat, Zinkstearat, Glycerinmonostearat
und einem hydrophoben Silikat. Diese Mischung wird in der
Zusammensetzung 10 bis 95 Gew.-%. Glycerintristearat, 0 bis
90 Gew.-% Zinkstearat, 0 bis 90 Gew.-% Glycerinmonostearat und 5
bis 50 Gew.-%. des hydrophoben Silikats, insbesondere 30 bis
60 Gew.-%. Glycerintristearat, 0 bis 65 Gew.-% Zinkstearat und 5
bis 20 Gew.-%. des hydrophoben Silikates eingesetzt.
Die Menge an Beschichtungsmittel beträgt vorzugsweise 0,1 bis
0,6 Gew.-%, insbesondere 0,2 bis 0,4 Gew.-%, jeweils bezogen auf
das Gewicht der Polystyrolperlen.
Die Polystyrolperlpolymerisate werden nach an sich üblichen und
bekannten Verfahren hergestellt. Dazu wird das monomere Styrol,
gegebenenfalls im Gemisch mit anderen olefinisch ungesättigten
Comonomeren, Katalysatoren, Hilfs- und Zusatzstoffen in Wasser
suspendiert und, zumeist in Gegenwart von Suspensionsstabilisato
ren, polymerisiert. Die entstehenden Polystyrolperlen werden ab
getrennt, gewaschen und getrocknet.
Die Zugabe des Treibmittels kann dabei bereits während der Poly
merisation erfolgen, es ist jedoch auch möglich, das Treibmittel
in einem nachfolgenden Verfahrensschritt in die Polystyrolperlen
einzubringen.
Nach der Imprägnierung mit dem Treibmittel und dem Trocknen wer
den die Polystyrolperlen üblicherweise beschichtet. Durch die
Auswahl der Beschichtungsmittel soll beispielsweise die Verkle
bungsneigung beim Vorschäumen und die elektrostatische Aufladung
der Perlen reduziert sowie die Entformzeit herabgesetzt werden.
Als Beschichtungsmittel dienen Ester aus Glyzerin und Fettsäuren,
Metallstearate, Silikate oder Siliziumdioxid. Die Beschichtung
der Polystyrolperlen erfolgt überwiegend mechanisch, beispiels
weise in Trommel- oder Schaufelmischern.
Nach der Lehre unserer Erfindung werden dem Beschichtungsmittel 5
bis 50 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht der Beschichtung, minde
stens eines hydrophoben Silikates zugesetzt.
Die Verschäumung der Polystyrolperlen erfolgt üblicherweise eben
falls nach dem Stand der Technik, indem die treibmittelhaltigen
Polystyrolperlen zunächst mit Wasserdampf in offenen Vorschäumern
vorgeschäumt und danach in gasdurchlässigen Formen mittels Was
serdampf zu Formteilen oder Platten verschweißt werden.
Weitere Angaben zu den üblichen Polymerisations-, Imprägnier-,
und Schäumverfahren finden sich beispielsweise im Kunststoffhand
buch, Band 5, Polystyrol, herausgegeben von R. Vieweg und
G. Daumiller, Carl-Hanser-Verlag München, 1969.
Überraschenderweise kommt es durch den Einsatz der erfindungs
gemäßen Beschichtungsmittel zu keinerlei Nachteilen bei den me
chanischen und den Verarbeitungseigenschaften der Styrol
polymerisate. Die erfindungsgemäß eingesetzten hydrophoben Sili
kate sind in ihrer Wirksamkeit als Antiverklebungsmittel den
üblicherweise hierfür eingesetzten nicht hydrophoben Silikaten
vergleichbar.
Durch das erfindungsgemäße Beschichtungsmittel wird die Wasser
aufnahme der Styrolpolymerisate stark vermindert. Formteile aus
so behandelten Polystyrolperlen können auch für Einsatzgebiete,
bei denen sie einer ständigen Wassereinwirkung ausgesetzt sind,
beispielsweise als Schwimmkörper oder als Spülkästen für Toilet
ten, eingesetzt werden.
Die erfindungsgemäße Beschichtung erfordert keinen zusätzlichen
Arbeitsschritt.
Die Erfindung soll an nachstehenden Beispielen näher erläutert
werden:
In einen Schaufelmischer mit einem Volumen von 40 l
wurden 25 kg Polystyrol mit einer Perlgröße von
0,7 bis 1,0 mm und einem Gehalt von 6,1 Gew.-% n-Pentan als
15 Treibmittel (Styropor®) und 125 g, entsprechend
0,5 Gew.-%, der in der Tabelle angegebenen Beschichtungsmittel,
für 10 min bei einer Temperatur von 25°C intensiv gemischt.
Anschließend wurden die Perlen mittels eines drucklosen Schäumka
stens (System Rauscher) vorgeschäumt und nach 12 Stunden zu plat
tenförmigen Formteilen verarbeitet.
Von den Formteilen wurden folgende Parameter bestimmt:
Verklebung: visuell
Entformzeit
Verschweißung: visuell
Wasseraufnahme nach DIN 53 433
Entformzeit
Verschweißung: visuell
Wasseraufnahme nach DIN 53 433
Die Ergebnisse sind in der Tabelle festgehalten.
Claims (1)
- Expandierbare Styrol-Perlpolymerisate mit verminderter Wasser aufnahmefähigkeit, herstellbar durch an sich bekannte Suspen sionspolymerisation von Styrol, gegebenenfalls im Gemisch mit olefinische Doppelbindungen enthaltenden Comonomeren, anschließende Aufarbeitung, Trocknung und Beschichtung der Poly styrolperlen, dadurch gekennzeichnet, daß als Beschichtung eine Mischung aus 10 bis 95 Gew.-%. Glycerintristearat, 0 bis 90 Gew.-% Zinkstearat, 0 bis 90 Gew.-% Glycerinmonostearat und 5 bis 50 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht der Beschichtung, minde stens eines hydrophoben Silikats eingesetzt wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995141725 DE19541725C1 (de) | 1995-11-09 | 1995-11-09 | Expandierbare Styrol-Perlpolymerisate mit verminderter Wasseraufnahmefähigkeit |
Applications Claiming Priority (1)
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DE1995141725 DE19541725C1 (de) | 1995-11-09 | 1995-11-09 | Expandierbare Styrol-Perlpolymerisate mit verminderter Wasseraufnahmefähigkeit |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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ID=7776981
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE1995141725 Expired - Lifetime DE19541725C1 (de) | 1995-11-09 | 1995-11-09 | Expandierbare Styrol-Perlpolymerisate mit verminderter Wasseraufnahmefähigkeit |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE19541725C1 (de) |
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- 1995-11-09 DE DE1995141725 patent/DE19541725C1/de not_active Expired - Lifetime
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D1 | Grant (no unexamined application published) patent law 81 | ||
8364 | No opposition during term of opposition | ||
8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
Owner name: BASF SE, 67063 LUDWIGSHAFEN, DE |
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