DE4402093A1 - Hydrostatisches Antriebssystem - Google Patents
Hydrostatisches AntriebssystemInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein hydrostatisches Antriebssystem mit einer Pumpe und einem
Verbraucher hydrostatischer Energie, die im offenen Kreislauf angeordnet sind, und mit
einem im Zulauf des Verbrauchers angeordneten Steuerventil und einem im Ablauf des
Verbrauchers angeordneten Bremsventil, wobei in der Bremsphase das Steuerventil
und das Bremsventil getrennt voneinander betätigbar sind.
Bremsventile verhindern in hydrostatischen Antriebssystemen das Überschreiten einer
bestimmten Bewegungsgeschwindigkeit des Verbrauchers und darüber hinaus
Kavitation auf der Zulaufseite des Verbrauchers (Füllungsmangel), der z. B. als
Hydromotor ausgebildet sein kann. Die beschriebenen Situationen treten
beispielsweise beim Abbremsen des hydrostatischen Antriebssystems (durch die dabei
auftretende Massenträgheitskraft) oder bei Bergabfahrt eines mit einem
hydrostatischen Fahrantrieb ausgestatteten Fahrzeugs (durch die Hangabtriebskraft)
auf.
Die Bremsventile werden in Abhängigkeit vom Druck im Zulauf des Hydromotors
angesteuert (meist erfolgt eine direkte Beaufschlagung einer Steuerfläche am
Bremsventil durch den zulaufseitigen Druck des Hydromotors). Dabei ist jeweils das
ablaufseitige Bremsventil in Richtung Schließstellung durch eine Feder vorgespannt
und wird vom Druck im Zulauf in Öffnungsstellung gebracht und dort zunächst
gehalten. Sobald der Druck auf der Zulaufseite einen bestimmten Wert unterschreitet,
schließt das Bremsventil (in der Regel stufenlos, also in Zwischenstellungen drosselnd)
und verringert damit den Querschnitt des Ablaufs, um dort das abfließende Druckmittel
aufzustauen.
Bei hydrostatischen Antriebssystemen ist als konventionelle Lösung vorgesehen, daß
zwei Bremsventile, die auf einer gemeinsamen Achse angeordnet sein können,
vorhanden sind und ein oder zwei Steuerventile auf einer davon beabstandeten Achse.
Bei Anordnung dieser Ventile in Gehäusen müssen daher immer mindestens zwei
parallele Bohrungen eingebracht werden. Die Betätigung der Bremsventile erfolgt durch
den zulaufseitigen Druck (DE 41 19 333 A1).
Aus der DE 22 20 571 C2 ist es bekannt, die Bremsventilfunktion in das Steuerventil zu
integrieren und die solcherart gebildete Ventil-Baugruppe auf einer gemeinsamen
Achse anzuordnen. Die Ventil-Baugruppe (Steuerventil und Bremsventil, beidseitig
wirksam) wird durch Steuerdruck betätigt. Sinkt in der Bremsphase der Zulaufdruck
unter das Steuerdruckniveau, so baut sich der Steuerdruck proportional zum
Zulaufdruck ab.
Bei dieser Lösung ist es allerdings nicht ausgeschlossen, daß es während bestimmter
Betriebsphasen zu Instabilitäten in der Steuerung kommt. Wenn nämlich in der
Bremsphase, das heißt dann, wenn der Druck auf der Zuflußseite des Hydromotors
einen bestimmten Wert unterschreitet und sich infolgedessen durch Absenken des
Steuerdrucks die das Bremsventil enthaltende Ventil-Baugruppe in Schließrichtung
bewegt, der Ablaufquerschnitt verringert wird, um eine Drosselwirkung zu erzeugen,
wird bei dieser bekannten Ausführung gleichzeitig der Zulaufquerschnitt vermindert.
Dadurch wird auch der zulaufende Druckmittelstrom gedrosselt und sinkt deshalb der
zulaufseitige Druck noch stärker ab, wodurch sich die Ventil-Baugruppe weiter in
Schließrichtung bewegt. Durch diesen Mitkopplungseffekt kommt es zu Schwingungen
in der Steuerung und der Abbremsvorgang ist in Frage gestellt.
Aus diesem Grund ist in der gattungsgemäßen DE 42 35 698 A1 eine Konstruktion
vorgeschlagen worden, bei der das Steuerventil und das Bremsventil in der
Bremsphase voneinander getrennt betätigbar sind und der das Bremsventil
beaufschlagende Steuerdruck in der Bremsphase im wesentlichen unabhängig von
dem das Steuerventil beaufschlagenden Steuerdruck in Abhängigkeit vom Druck im
Zulauf beeinflußbar ist.
Trotz Ansteuerung von Steuerventil und Bremsventil durch Steuerdruck aus einer
gemeinsamen Steuerdruckquelle wird dabei eine Trennung der Funktionen "Steuern
des Zulaufquerschnitts" und "Steuern des Ablaufquerschnitts" in der Bremsphase
vorgenommen. Eine Mitkopplung wie beim oben beschriebenen Stand der Technik ist
daher verhindert. Ein mit einem derartigen hydrostatischen Antriebssystem
ausgerüstetes Fahrzeug ist daher schwingungsfrei abbremsbar. Darüber hinaus bleibt
der Vorteil der Anordnung von Steuerventil und Bremsventil auf einer gemeinsamen
Achse erhalten. Diese platzsparende Anordnung ermöglicht es, das Steuerventil und
das Bremsventil in die Steuerbodenaufnahme des Hydromotors zu integrieren, was
eine sehr kompakte Bauweise ergibt. Allerdings besteht ein Nachteil dieser Anordnung
darin, daß sie an die Beaufschlagung des Steuerventils durch Steuerdruck gebunden
ist.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, ein gattungsgemäßes
Antriebssystem zur Verfügung zu stellen, das die Beaufschlagung zumindest des
Steuerventils durch Steuerdruck nicht zwingend erforderlich macht.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß eine die Bewegungsrichtung
und den Belastungszustand des Verbrauchers erfassende Auswahllogik vorgesehen
ist, die steuernd oder regelnd mit dem Bremsventil in Wirkverbindung steht. Die Be
wegungsrichtung des Verbrauchers wird dabei z. B. über die Betätigung des der
Bewegungsrichtung zugeordneten Steuerventils erfaßt und die Belastung über den
Druck in der zulaufseitigen Förderleitung. Die Auswahllogik, die bevorzugt in Form
einer Ventilanordnung ausgebildet ist, ermöglicht es, daß das Steuerventil und das
Bremsventil nicht durch Steuerdruck aus einer gemeinsamen Steuerdruckquelle
betätigt werden müssen, sondern das daß Bremsventil weiterhin hydraulisch, z. B.
durch Druckmittel aus der zulaufseitigen Förderleitung beaufschlagt werden kann und
das Steuerventil auf beliebige Weise ansteuerbar ist, beispielsweise hydraulisch oder
elektrisch (in Abhängigkeit von der Ansteuerung des Steuerventils).
Zweckmäßigerweise ist das Bremsventil hydraulisch ansteuerbar, wobei das
Bremsventil mittels einer Bremssignalleitung, die zwischen eine Steuerfläche des
Bremsventils und eine stromab des Steuerventils angeordnete zulaufseitige
Förderleitung geschaltet ist, durch den Druck im Zulauf beeinflußbar und ist in der
Bremssignalleitung eine Ventilanordnung vorgesehen, die durch ein das Steuerventil
betätigendes Steuersignal in eine Richtung steuerbar ist, in der eine Verbindung
zwischen dem Zulauf und der Steuerfläche des Bremsventils besteht. Bei Vorhanden
sein eines Steuersignals für das Steuerventil - unabhängig von der Art (elektrisch,
hydraulisch, mechanisch) des Steuersignals - wird das Bremsventil durch den
zulaufseitigen Druck in der Förderleitung gesteuert.
Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß die
Ventilanordnung ein in die Bremssignalleitung geschaltetes 2/2-Wegeventil mit einer
Sperrstellung und einer Öffnungsstellung aufweist, das von dem Steuersignal entgegen
Federkraft in Richtung zur Öffnungsstellung betätigbar ist. Mit Hilfe des 2/2-Wegeventils
wird bei betätigtem Steuerventil (Vorhandensein eines Steuersignals) eine Verbindung
zwischen dem Zulauf zum Verbraucher und der Steuerfläche des Bremsventils im
Ablauf hergestellt, so daß das Bremsventil durch den zulaufseitigen Druck in die
Öffnungsstellung geschaltet wird, sofern dieser groß genug ist. Sinkt jedoch der
zulaufseitige Druck, weil Energie von außen in das hydrostatische Antriebssystem
eingespeist wird, was bespielsweise bei Bergabfahrt eines mit einem hydrostatischen
Fahrantrieb ausgestatteten Fahrzeugs der Fall ist, so bewegt sich das Bremsventil trotz
Vorhandensein eines Steuersignals in seine Schließstellung und staut Druckmittel im
Ablauf, wodurch ein Ansteigen der Bewegungsgeschwindigkeit des Verbrauchers
verhindert wird.
Sofern die Ansteuerung des Steuerventils hydraulisch erfolgen soll, ist es zweckmäßig,
wenn das Steuersignal ein Steuerdruck ist, der an den ersten Eingang eines
Wechselventils geführt ist, dessen Ausgang an eine Steuerfläche des 2/2-Wegeventils
angeschlossen ist und dessen zweiter Eingang mit der Bremssignalleitung zwischen
dem 2/2-Wegeventil und der Steuerfläche des Bremsventils in Verbindung steht. Der
Anschluß des zweiten Eingangs des Wechselventils in der beschriebenen Weise ist
zum schnellen Reversieren des hydrostatischen Antriebssystems erforderlich.
Erfindungsgemäß ist es auch möglich, das Steuerventil elektrisch zu betätigen (dabei
wird auch das 2/2-Wegeventil elektrisch betätigt), wodurch Steuerdruckleitungen
entfallen. Dies ist beispielsweise bei Verwendung der Erfindung für den Fahrantrieb
eines Baggers vorteilhaft, weil dann keine Steuerdruckleitungen durch eine
Drehdurchführung hindurchgeführt werden müssen.
Es erweist sich als günstig, wenn in der Bremssignalleitung eine Dämpfungseinrichtung
zwischen der Steuerfläche des Bremsventils und dem 2/2-Wegeventil angeordnet ist.
Bei geschlossenem 2/2-Wegeventil ermöglicht die im Antriebssystem vorhandene
Leckage eine ungehinderte Bewegung des Bremsventils von der Offenstellung in die
Schließstellung. Sofern die Leckage jedoch nicht ausreicht, ist es gemäß einer
Weiterbildung der Erfindung zur sicheren Gewährleistung dieser Bewegung in die
Ausgangstellung vorteilhaft, wenn an die Bremssignalleitung zwischen dem 2/2-
Wegeventil und der Steuerfläche des Bremsventils eine Ablaßleitung mit einer Drossel
angeschlossen ist.
Das oben beschriebene Wechselventil kann auch entfallen, wenn die Drossel
entsprechend groß dimensioniert ist oder das Bremsventil langsam schalten darf, also
kein schnelles Reversieren erforderlich ist.
Die vorliegende Erfindung ist nicht nur für einseitig betätigbare Verbraucher sondern
auch für in beide Bewegungsrichtungen betätigbare Verbraucher anwendbar, wobei im
letztgenannten Fall in jeder der zu dem Verbraucher führenden Leitungen ein
wechselweise als Steuer- oder Bremsventil betreibbares Ventil mit jeweils zugeordneter
Ventilanordnung vorgesehen ist.
Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung werden anhand des in den Figuren
schematisch dargestellten Ausführungsbeispieles näher erläutert. Dabei zeigt:
Fig. 1 ein erfindungsgemäßes hydrostatisches Antriebssystem und
Fig. 2 eine Variante von Fig. 1.
Fig. 1 zeigt einen Schaltplan zu einem erfindungsgemäßen hydrostatischen
Antriebssystem mit einer Pumpe 1 konstanten oder verstellbaren Fördervolumens und
einem damit im offenen Kreislauf verbundenen Verbraucher 2. Der Verbraucher 2 ist in
diesem Ausführungsbeispiel als Hydromotor, also als rotatorischer Verbraucher
ausgebildet. Die Erfindung ist jedoch auch für translatorische Verbraucher anwendbar.
Die Pumpe 1 saugt aus einem Tank 3 und fördert in eine Förderleitung 4, die sich in
zwei Förderleitungen 4a und 4b verzweigt. Jede Förderleitung 4a bzw. 4b ist mit einem
als 3/3-Wegeventil ausgebildeten federzentrierten Steuerventil 5a bzw. 5b mit
integriertem Bremsventil verbunden, von dem jeweils eine Leitung 6a bzw. 6b zu dem
Tank 3 und eine Förderleitung 33a bzw. 33b zu den Anschlüssen des Hydromotors
führt. Das Steuerventil 5a bzw. 5b sperrt in Mittelstellung den Durchfluß durch die
Förderleitung 4a bzw. 4b zu der Förderleitung 33a bzw. 33b und ist in
Zwischenstellungen drosselnd.
Jedes Steuerventil 5a bzw. 5b weist eine Steuerfläche 7a bzw. 7b und eine dazu
entgegengerichtet wirksame Steuerfläche 8a bzw. 8b auf. Zu der Steuerfläche 7a bzw.
7b ist eine Steuerdruckleitung 9a bzw. 9b geführt, in der eine Drossel 10a bzw. 10b mit
parallel geschaltetem, in Richtung zur Steuerfläche 7a bzw. 7b öffnendem
Rückschlagventil 11a bzw. 11b angeordnet ist. Die Steuerdruckleitung 9a ist an einen
Steuerdruckgeber 12a angeschlossen und die Steuerdruckleitung 9b an einen
Steuerdruckgeber 12b. Die beiden Steuerdruckgeber 12a und 12b sind derart
miteinander gekoppelt, daß jeweils einer von beiden durch ein gemeinsames
Steuerorgan 13 betätigbar ist.
Zu der Steuerfläche 8a bzw. 8b ist eine Bremssignalleitung 18a bzw. 18b geführt, die
stromab des Steuerventils 5a bzw. 5b an die Förderleitung 33a bzw. 33b
angeschlossen ist. In der Bremssignalleitung 18a bzw. 18b ist ein 2/2-Wegeventil 16a
bzw. 16b mit einer federbelasteten Schließstellung und einer Öffnungsstellung
angeordnet und zu Dämpfungszwecken eine Drossel 15a bzw. 15b. Von der
Steuerdruckleitung 9a bzw. 9b zweigt eine Steuerdruckzweigleitung 17a bzw. 17b ab,
die zu einem ersten Eingang eines Wechselventils 14a bzw. 14b führt. Der zweite
Eingang des Wechselventils 14a bzw. 14b ist mit der Bremssignalleitung 18a bzw. 18b
zwischen dem 2/2-Wegeventil 16a bzw. 16b und der Drossel 15a bzw. 15b verbunden.
Der Ausgang des Wechselventils 14a bzw. 14b ist an eine in Richtung zur
Öffnungsstellung wirksame Steuerfläche 19a bzw. 19b des 2/2-Wegeventils
angeschlossen.
Das beschriebene hydrostatische Antriebssystem funktioniert wie folgt: Bei Betätigung
des Steuerorgans 13 am Steuerdruckgeber 12a wird ein bestimmter Steuerdruck
bspw. zwischen 0 und 25 bar, je nach Stellung des Steuerorgans 13, vorgewählt, der
sich in der Steuerdruckleitung 9a aufbaut. Dieser Steuerdruck pflanzt sich über das
Rückschlagventil 11a bis zur Steuerfläche 7a des Steuerventils 5a fort und bewegt
dieses entgegen der Federkraft nach in der Figur rechts. Dadurch wird die
Förderleitung 4a mit der zuflußseitigen Förderleitung 33a verbunden und Druckmittel
strömt von der Pumpe 1 über das geöffnete Steuerventil 5a zum Hydromotor, um
diesen anzutreiben. Die Menge des zufließenden Druckmittels, die die Abtriebsdrehzahl
des Hydromotors bestimmt, richtet sich nach der Öffnungsweite des Steuerventils 5a,
die wiederum von der Höhe des an der Steuerfläche 7a anstehenden Steuerdrucks
abhängt.
Der Steuerdruck in der Steuerdruckleitung 9a wird über das Wechselventil 14a auch
der Steuerfläche 19a des 2/2-Wegeventils 16a mitgeteilt, so daß dieses sich entgegen
Federkraft in die Öffnungsstellung bewegt. Über die Zweigleitung 18a, die bei in
Öffnungsstellung befindlichem 2/2-Wegeventil 16a an die Förderleitung 33a
angeschlossen ist, wirkt der Druck im Zulauf auf die Steuerfläche 8b des anderen
Steuerventils 5b und schiebt dieses entgegen Federkraft nach in der Figur rechts,
wodurch die abflußseitige Förderleitung 33b geöffnet wird und Druckmittel vom
Hydromotor in den Tank 3 fließen kann.
Fährt ein mit dem beschriebenen hydrostatischen Antriebssystem ausgestattetes
Fahrzeug einen Berg hinab, so wird infolge der Hangabtriebskraft abtriebsseitig Energie
in den Hydromotor (Verbraucher 2) eingespeist, so daß dieser von außen angetrieben
wird und als Pumpe wirkt. Der Druck in der zuflußseitigen Förderleitung 33a verringert
sich deshalb, so daß ein Druckabbau in der Bremssignalleitung 18a erfolgt und auch
der Druck an der Steuerfläche 8b absinkt. Das Steuerventil 5b bewegt sich infolge der
nun überwiegenden Federkraft nach in der Figur links und verringert dabei den
Querschnitt der abflußseitigen Förderleitung 33b. Dort wird daher Druckmittel
aufgestaut und der Hydromotor gebremst. Das Steuerventil 5b wirkt in diesem
Betriebszustand als Bremsventil.
Die Stellung des Steuerventils 5a bleibt dagegen gleich (also geöffnet), da weiterhin ein
Steuerdruck wirkt. Dieser sorgt auch dafür daß das 2/2-Wegeventil 16a in der
Öffnungsstellung verharrt.
Zu- und Ablauf des Hydromotors werden somit getrennt gesteuert, was ein
schwingungsfreies Abbremsen ermöglicht.
Bei einem gewollten Abbremsen wird der Steuerdruck des jeweils angesteuerten
Steuerventils 5a bzw. 5b zurückgenommen. Dabei ist durch eine entsprechende
Auslegung dafür gesorgt, daß der kleinste zum Antreiben des Verbrauchers (z. B.
Fahrbewegung eines mit dem erfindungsgemäßen hydrostatischen Antriebssystems
ausgestatteten Fahrzeugs) erforderliche Steuerdruck ausreicht, um das 2/2-Wegeventil
16a bzw. 16b ganz zu öffnen. Die Verbindung zwischen der Förderleitung 33a bzw. 33b
und der Steuerfläche 8a bzw. 8b bleibt daher bestehen und das als Bremsventil
wirkende Steuerventil 5b bzw. 5a arbeitet entsprechend der Höhe des zulaufseitigen
Drucks.
Wenn das 2/2-Wegeventil 16a bzw. 16b vollständig geschlossen ist, ermöglicht eine an
die Bremssignalleitung 18a bzw. 18b angeschlossene Ablaßleitung 20a bzw. 20b mit
einer darin angeordneten Drossel 21a bzw. 21b eine ungehinderte langsame
Weiterbewegung des Bremsventils in die Schließstellung.
Wird das Bremsventil noch in der Bremsphase durch Beaufschlagung mit Steuerdruck
zum Steuerventil (d. h. es ist ein schnelles Schalten, also Reversieren erwünscht), so
baut sich in der Bremssignalleitung 18b bzw. 18a ein Druck auf, der etwa gleich ist dem
Steuerdruck in der Steuerdruckleitung 9b bzw. 9a. Dieser Druck wirkt nun über das
Wechselventil 14b bzw. 14a auf die Steuerfläche 19b bzw. 19a des 2/2-Wegeventils
16b bzw. 16a und öffnet es. Dadurch ist eine schnellere Öffnungsbewegung des
Ventilschiebers als allein über die Drossel 21b bzw. 21a möglich.
Bei entsprechender Auslegung des erfindungsgemäßen hydrostatischen
Antriebssystem genügt für die langsame Schließbewegung des Bremsventils bereits
die im Antriebssystem vorhandene Leckage, so daß in diesem Fall auf die Ablaßleitung
20a bzw. 20b und die Drossel 21a bzw. 21b verzichtet werden kann.
Fig. 2 zeigt eine Variante des erfindungsgemäßen hydrostatischen Antriebssystems,
bei der die Auswahllogik in die Steuerventile 5a und 5b integriert ist. Zu diesem Zweck
ist das Steuerventil 5a bzw. 5b als 4/3-Wegeventil ausgebildet, wobei der zusätzliche
Anschluß mit der Bremssignalleitung 18b bzw. 18a verbunden ist. Die beim
vorbeschriebenen Ausführungsbeispiel für die Auswahllogik vorgesehenen
Steuerventile 16a und 16b sind daher entfallen, ebenso die Wechselventile 14a und
14b und die Steuerdruckzweigleitungen 17a und 17b.
Claims (7)
1. Hydrostatisches Antriebssystem mit einer Pumpe (1) und einem Verbraucher (2)
hydrostatischer Energie, die im offenen Kreislauf angeordnet sind, und mit einem
im Zulauf des Verbrauchers (2) angeordneten Steuerventil (5a; 5b) und einem im
Ablauf des Verbrauchers (2) angeordneten Bremsventil (5b; 5a), wobei in der
Bremsphase das Steuerventil (5a; 5b) und das Bremsventil (5b; 5a) getrennt
voneinander betätigbar sind, dadurch gekennzeichnet, daß eine die
Bewegungsrichtung und den Belastungszustand des Verbrauchers (2) erfassende
Auswahllogik vorgesehen ist, die steuernd oder regelnd mit dem Bremsventil (5b;
5a) in Wirkverbindung steht.
2. Hydrostatisches Antriebssystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das Bremsventil (5b; 5a) hydraulisch ansteuerbar ist, wobei das Bremsventil (5b;
5a) mittels einer Bremssignalleitung (18a; 18b), die zwischen eine Steuerfläche
(8b; 8a) des Bremsventils (5b; 5a) und eine stromab des Steuerventils (5a; 5b)
angeordnete zulaufseitige Förderleitung (33a; 33b) geschaltet ist, durch den Druck
im Zulauf beeinflußbar ist und in der Bremssignalleitung (18a; 18b) eine
Ventilanordnung vorgesehen ist, die durch ein das Steuerventil (5a; 5b)
betätigendes Steuersignal in eine Richtung steuerbar ist, in der eine Verbindung
zwischen dem Zulauf und der Steuerfläche (8b; 8a) des Bremsventils (5b; 5a)
besteht.
3. Hydrostatisches Antriebssystem nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Ventilanordnung ein in die Bremssignalleitung (18a; 18b) geschaltetes 2/2-
Wegeventil (16a; 16b) mit einer Sperrstellung und einer Öffnungsstellung aufweist,
das von dem Steuersignal entgegen Federkraft in Richtung zur Öffnungsstellung
betätigbar ist.
4. Hydrostatisches Antriebssystem nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
das Steuersignal ein Steuerdruck ist, der an den ersten Eingang eines
Wechselventils (14a; 14b) geführt ist, dessen Ausgang an eine Steuerfläche (19a;
19b) des 2/2-Wegeventils (16a; 16b) angeschlossen ist und dessen zweiter
Eingang mit der Bremssignalleitung (18a; 18b) zwischen dem 2/2-Wegeventil (16a;
16b) und der Steuerfläche (8b; 8a) des Bremsventils (5b; 5a) in Verbindung steht.
5. Hydrostatisches Antriebssystem nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß in der Bremssignalleitung (18a; 18b) eine
Dämpfungseinrichtung zwischen der Steuerfläche (8b; 8a) des Bremsventils (5b;
5a) und dem 2/2-Wegeventil (16a; 16b) angeordnet ist.
6. Hydrostatisches Antriebssystem nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß an die Bremssignalleitung (18a; 18b) zwischen dem 2/2-
Wegeventil (16a; 16b) und der Steuerfläche (8b; 8a) des Bremsventils (5b; 5a) eine
Ablaßleitung (20a; 20b) mit einer Drossel (21a; 21b) angeschlossen ist.
7. Hydrostatisches Antriebssystem nach einem der Ansprüche 2 bis 6, wobei der
Verbraucher (2) in beide Richtungen betreibbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß
in jeder der zu dem Verbraucher (2) führenden Leitungen (33a, 33b) ein
wechselweise als Steuer- oder Bremsventil betreibbares Ventil (5a, 5b) mit jeweils
zugeordneter Ventilanordnung vorgesehen ist.
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